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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 97

1873 - Berlin : Prausnitz
. 20. Theodor Krner. 97 ihr Volk und ihren Gemahl gewann sie bei dem felsenharten, bermthigen Sieger nichts. 3. Knde der Knigin. Endlich im Jahre 1809, wieder am 22. December, kehrte der König und die Knigin und die kniglichen Kinder zurck in ihre Hauptstadt. In allen Orten, durch die sie kamen, wurden sie mit groer Freude und Liebe empfangen. Die Brgerschaft von Berlin schickte ihnen eine Meile weit einen prachtvollen, auswendig reich mit Silber verzierten, inwendig mit Silberstickerei und Lila-sammet (der Lieblingsfarbe der Knigin) ausgeschlagenen, von 8 Pferden gezogenen Wagen entgegen, darein setzten sich der König und die Knigin mit zweien ihrer Kinder. In Berlin zogen sie, der König zu Pferde voraus, hinter ihm der Krn-Prinz und Prinz Wilhelm, unter Glockengelut und Kanonen-donner und Wehen weier Tcher und Fahnen und uneud-lichem Freudenjubel des Volkes ein. Doch lag noch immer die eiserne Hand des fremden Herrschers schwer auf dem Vaterlande und auf der Stadt und dem kniglichen Hause, und die Herzen waren noch nicht ganz frei und froh. Die Knigin sollte den Tag der Freiheit nicht sehen. Im Juni 1810 reiste sie zu ihrem Vater und ihrer Gromutter 1810. in die Heimath. Ende des Monats kam auch der König nach, auf einige Tage. Sie war sehr glcklich, fing aber bald an heftigem Husten und Brustkrmpfen zu leiden an. Trotz der Pflege der Ihrigen und der Sorge und Kunst dreier Aerzte mehrte sich das Uebel von Tag zu Tag. Am 19. Juli frh Morgens kam der König mit den beiden ltesten Shnen wieder nach Hohenzieritz. Es war ihr letzter Tag. Unter heftigen Krmpfen entschlief sie, um 9 Uhr des Morgens. Im Grabgewlbe zu Charlottenburg ist sie begraben, und der dem Sarge steht ihr schnes Bild, aus edlem weien Marmor von Meisterhand geformt. . 20. Theodor Krner. 1813. 1. Aufruf des Knigs an fein Kokk und Kriegs- Erklrung an Napoleon. Landwehr. Scharnhorst. Es zogen noch vier dunkle, schwere Jahre der den rauschenden Wipfeln der Fichten und Tannen im Garten zu Charlot

3. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 47

1873 - Berlin : Prausnitz
. 12. Friedrich I. 47 ihnen war Friedrich I., der 1152, 30 Jahre alt, Kaiser 1152. wurde; ein khner, tapferer Held, ein edler, weiser Fürst, ein schner, starker Mann; von seinem rthlichen Haupt- und Bart-haar Barbarossa genannt d. h. Rothbart. Frieden hat er wenig in seinem Leben gehabt. Am meisten machten ihm die Städte in Oberitalien, Venedig, Genua, Mantua, Mailand u. a. zu schaffen, die, durch den Handel groß und reich und mchtig geworden, ihm nicht gehorchen wollten, sondern nur der Obrigkeit, die sie sich selber gewhlt. Fnfmal zog er gegen sie mit mchtigen Heeren, aber kaum hatte er eine ber-wunden und zerstrt, so erhoben sich die andern gegen ihn, verjagten seine Statthalter und rissen nieder, was er gebaut. Am lngsten widerstand die mchtigste der Städte, Mailand. Doch besiegte er sie endlich durch Schwert und Hunger (denn das kaiserliche Heer hielt die Stadt rings umlagert); barfu und barhaupt, in zerrissenen Kleidern, ein bloes Schwert oder einen Strick am Halse und Asche auf dem Haupte, das Kreuz voran, kamen sie hinaus in sein Lager und vor sein kaiserliches Zelt und baten um Frieden und Gnade. Er lie Mauern und Thrme niederreien. Aber bald erstand an einer andern Stelle eine neue Stadt, Ale ssan-dria, so benannt nach dem Papst Alexander Iii., der auch des Kaisers Feind und der Städte Freund und Helfer war. Und so dauerte der Streit noch lange fort, der Kaiser kam selber oft in Lebensgefahr (so bei der Etschbrcke, wo die Brcke einbrach, bei der Etschklause, wo der Feind in einem engen Pa zwischen Fels und Flu Kaiser und Heer hart bedrngte und Otto von Wittelsbach ihn herausschlug, in Susa, wo Brger sich verschworen hatten, ihn am Morgen im Schlafe zu ermorden und Hermann von Siebeneichen den Kaiser dadurch rettete, da er ihm zur Flucht verhalf und sich in sein Bett legte, bei Legnano, wo er strzte und unter das Pferd zu liegen kam) und viele tausend tapfere deutsche Mn-ner fielen durch Schwert und Verrath und Krankheit. End-lich im Jahre 1183 kam es zum Frieden, zu Kostnitz am 1183. Bodensee. 2. jutob. jeett. Masac. Heinrich der Lwe. Der Kaiser hatte aber auch Feinde in deutschen Landen, unter denen war der mchtigste Herzog Heinrich der Lwe; denn ihm gehrte Braunschweig und Lneburg, Baiern und Sachsen. Von Friedrich wegen seines ewigen Haders mit den andern

4. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 59

1873 - Berlin : Prausnitz
, 13. Tell. Winkelried. 59 er geschworen, nie wieder das Land zu betreten. So wurden die drei Cantone frei, und immer mehr Städte und Cantone traten mit ihnen in Bund. 4. Schlacht ei Sempach. Arnold von Winkekried. Aber das tapfere Volk hat noch manchen blutigen Kampf bestehen mssen, ehe es zum Frieden kam. So bei Sempach 1386.1386. Da hatten sie wider sich den stolzen Herzog Leopold von Oesterreich und dessen glnzende, geharnischte, schnbehelmte Ritter. Die Schweizer standen, ein breites Schwert in der Rechten oder eine schwere Keule oder eine Hellebarde, d; i. ein Beil mit langem Griff, und den hlzernen Schild in der Linken, in einem Walde auf Bergeshhe, des Feindes gewrtig. Und als er heranzog, da warfen sie sich auf die Krtiee und beteten nach altem guten Brauch. Danach strzten sie sich herab in die Ebene auf den Feind. Aber Leopold hatte, noch ehe das Fuvolk angekommen, seine Ritter absitzen und ein Viereck bilden lassen, die Schilde und die langen Speere voran. So wurden die Schweizer wie von einer Mauer von Schilden, wie von einem Walde eiserner Stacheln empfangen. Da half kein Anlauf, kein Much und keine Kraft; schon lagen 60 am Boden, tobt oder zum Tode verwundet. Was sollte baraus werben? Da rief Arnolb von Winkelrieb, ein Rittersmann vom Lanbe Unterwalben: ich will euch eine Gasse machen, liebe, getreue Eibgenossen, sorgt fr mein Weib und meine Kinder. Und damit sprang er vor, nahm so viel Speere, als er umfassen konnte, in die Arme, und er war ein sehr groer und starker Mann drckte sie in seine Brust und strzte damit zu Boden. Die Schweizer aber durch die offne Gasse hinterdrein und mhten von innen heraus. Viele der Ritter sanken in den Tod, vom Schwert getroffen; andre erstickten unter der schweren Rstung bei Staub und Hitze (denn es war um die Zeit der Ernte, zu Mittag und ein sehr schwler Tag). Die noch fliehen konnten, mochten sich auf und davon. Aber die Troknechte waren mit den Pferden schon der alle Berge, da wurden die Herren eingeholt und doch erschlagen. 656 Grafen, Ritter und Herren kamen um's Leben, auch Leopold, der Herzog, selber. Das war der groe Sieg bei Sempach. Auf dem Schlacht-selb hat man im Jahre 1864 zum Andenken einen riesigen Granitblock aufgerichtet, barin sinb die Worte eingegraben: Hier hat Winkelrieb den einen eine Gasse gemacht, 1386.

5. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 128

1873 - Berlin : Prausnitz
128 Zweite Stufe. er auch den wunderlichen Weisen Diogenes, der, aller Be-brfnisie des Lebens sich entschlagend, in einer Tonne wohnte, und als ihm der König eine Gnade anbot, nichts anderes bat, als: geh'mir ein wenig aus der Sonne! Die Andern lachten; aber Alexander sprach: wahrlich, wenn ich nicht Alexander wre, mcht' ich Diogenes sein! Den Antlpater lie er als Statthalter der Griechenland und Macedonien zurck, vertheilte alle seine Krongter unter seine Freunde, so da ihm selber nichts blieb als die Hoffnung, und trat mit einem auserlesenen Heere den Zug an. 4. Granicus. Hordium. Tarsus. Issus. Auf dem Boden Asiens angekommen, feierte er auf dem Felde von Troja das Andenken der Helden der Vorzeit durch Wettspiele und schmckte ihre Grber, vornehmlich des Achilles, mit Blumen. Glcklich Du, rief er an dessen Grabe, der im Leben einen treuen Freund und im Tode einen edlen Snger seiner Thaten gefunden! Denn es war sein sehnlichster Wunsch, da einst ein Dichter seine Thaten unsterblich singe, wie Homer des Heldenjnglings Achilles. Im Tempel der Athene opferte er und nahm, statt seiner, heilige Waffen aus der trojanischen Borzeit. Am Granlcus traf er zum ersten Male auf den Feind. Der kleine Flu war bald durch-schwmmen, das groe Heer bald berwltigt; die Perser flohen nach allen Seiten. Beinahe wre Alexander selber gefallen. Zwei Perser, die an dem weien Federbusch auf blinkendem Helm ihn erkannten, sprengten auf ihn ein, einer hieb ihn der den Kopf, da der Helm zersprang, und schon holte der andere zum tdtlicheu Streiche aus, da eilte Klitus, ein tapfrer Macedonier, herbei und schlug den Angreifer durch den erhobenen Arm, den andern tbtete der König selber. Nun ging es weiter, nach Sarbes, Ephesus, Milet, von Sieg zu Sieg. In Gorbium staub auf der Burg ein alter K--nigswagen, an bessen Joch ein Knoten von Bast befestigt war, von dem die Sage ging, wer den Knoten lse, dem sei die Herrschaft Asiens beschieden. Keiner hatte bisher es vermocht. Auch hierher kam Alexander. Und als er das Wunder sah und die Sage hrte, zog er sein Schwert und durchhieb den gordischen Knoten". In Tarsus, der Hauptstadt von Cili-cien (der Geburtsstadt des Apostels Paulus), wurde er in Folge eines Babes krank. Sein Leben schwebte in hchster Gefahr. Aber fein wackrer Arzt Philippus rettete ihn.

6. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 207

1873 - Berlin : Prausnitz
. 17. Heinrich Iv. von Frankreich. 207 den er noch nicht von Angesicht kenne. Sprach der König: so gieb nur Acht, der den Hut allein auf dem Kopfe behlt, während Alles ihn zieht, der ist es. So kamen sie in die Stadt und alsbald wich Alles ehrerbietig zur Seite, verbeugte sich und zog den Hut. Der König aber und sein Begleiter behielten ihn auf. Da sprach der Bauer: nun, so seid ent-weder Ihr der König oder ich bin es, denn wir beide haben allein noch den Hut auf dem Kopf. Da lachte der König und lud den Bauer zu sich auf sein Schlo. Seinen Minister Sully, einen beraus klugen und edlen Mann, der seit sei-item 12. Jahre in des Knigs Diensten gestanden und in allen sei-tten Schlachten sich ausgezeichnet, hielt er sehr lieb und hoch. Vieles von Heinrichs Werken ist sein Verdienst, der König beschlo nichts ohne ihn. Einmal horte er, da Sully sich einen Park anlegen wolle. Da schrieb er an ihn: Ich hre, mein lieber Sully, da Sie auf Ihrem Gute einen Park anlegen lassen. Als Freund der Baulustigen und als Ihr guter Herr schicke ich Ihnen hier 6000 Thaler, um Ihnen zu helfen, da es etwas Hbsches wird. Im Kriege war er ein tapferer, ritterlicher Held. Als er noch um die Krone kmpfte, vor der Schlacht bei Jvry, fragten ihn seine Offiziere, wohin, wenn die Schlacht verloren ginge, der Rckzug sollte genom-men werden. Nur der das Schlachtfeld, antwortete er. Er ermahnte seine Soldaten und sprach: wenn ihr eure Feldzeichen verliert, seht nur nach meinem weien Federbusch, ihr werdet ihn immer auf dem Wege der Ehre und des Sieges finden. Besondere Freude machte ihm sein Shnchen (der nachmalige König Ludwig Xiii.). Einmal ritt er, ihn auf dem Rcken, in der Stube herum. Da trat der spanische Gesandte ein. Der König wandte sich um: habt ihr Kinder? Ja wohl, Sire. Nun, so lat mich meinen Ritt erst vollenden. Er hatte ein sanftes, stets zur Milbe gestimmtes Herz, und ed machte ihm schweren Kummer, da er einen seiner alten Waffengefhrten, weil er sich gegen ihn wieberholt verschworen, zum Tode durch Henkershand verurtheilen mute. Er war aber auch ein frommer Held. Vor jener Schlackt von Jvry sank er auf die Kniee und bat Gott, er solle ihm statt des Sieges den Tod geben, wenn er vorausshe, da er ein schlechter König wrbe. Einmal nahmen etliche Offiziere einen seiner Gegner, einen Grafen von Belin, gefangen. Als sie ihn zum König brachten, umarmte er ihn mit freunblichem

7. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 174

1873 - Berlin : Prausnitz
174 Zweite Stufe. und ungemein Liebliches. Es lag in ihrem Wesen ein schwrmerischer Zug, schon als 13jhriges Kind hatte sie Erscheinungen von Engeln und Heiligen, und die Gespielen verspotteten sie darum. Gegen die Armen war sie sehr mit-leidig, sie berlie ihnen manchmal ihr Bett und schlief auf dem Heerde; um Wohlthateu auszutheilen, gab sie bisweilen auch des Vaters Habe hin, die Vgel pickten ihr das Brod aus dem Schoo. Auch in ihr stilles Thal drangen die Klagen der die Roth des Volkes und die Bedrngni des guten Knigs und die Frevel des Feindes, das ging ihr tief zu Herzen, sie kam Tag und Nacht darber nicht zur Ruhe. Da erschien ihr im Traum der Erzengel Michael und gebot ihr streng und feierlich, Schild und Schwert und Helm zu nehmen und hinauszuziehen ihren König zu retten, die Kraft des Hchsten werde in der Schwachen mchtig sein. Lange weigerte sie sich, dem Rufe zu folgen, aus Scheu vor der Gefahr und den Schrecken des Krieges und im Gefhl ihrer Schwachheit, und weinte heie Thrnen. Aber immer und immer wieder erschien der Engel und sein Auge blickte drohend und zrnend. Da konnte sie nicht lnger widerstreben, sie wandte sich an den franzsischen General Baudricourt, ihre feste, begeisterte Rede berwand ihn, und alsbald ritt sie in mnnlicher Kleidung und Rstung, von 2 Rittern begleitet, gen Chinon (uu-weit Orleans), wo der König weilte. Der aber, der so viel Unglck schon erlebt und so viel Ha und Trug erfahren, da er sein Herz kaum mehr zum Hoffen zu erheben wagte, wollte ihren Worten im Anfang nicht glauben und lie erst durch Rechts- und Gottesgelehrte sie fragen und prfen. Sie bestand aber die Prfung, da die Gelehrten sich auf's Hchste verwunderten. In welcher Sprache, fragten sie, haben die himmlischen Erscheinungen zu dir geredet? In einer bessern, als ihr da sprecht. Gott verbietet uns, Aussagen wie deinen zu glauben, wenn nicht Zeichen und Wunder die Worte be-gleiten. Ich bin nicht gekommen, hier Zeichen zu thun, fhrt mich aber nach Orleans, dort will ich zeigen, warum ich ge-sandt bin. Warum forderst du Bewaffnete, bedarf doch Gott nicht des Armes von Kriegsleuten, um den Feind zu schlagen. Die Kriegsleute werden kmpfen und Gott wird den Sieg geben. U. s. w. Da willigte endlich der König darein und gab ihr ein Fhnlein Kriegsleute zu führen. Und alsbald erschien sie vor dem Volke und vor dem Heere, hoch zu Ro,

8. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 88

1873 - Berlin : Prausnitz
88 Dritte Stufe. rief ihr Heer zurck, aber den Frieden besttigte sie. Friedrich schlug, untersttzt durch die Gegenwart Czernitschews und seiner Russen, Daun bei Burkersdorf, Prinz Heinrich siegte der eine sterreichische und eine Reichsarmee bei Frei-berg. Da neigte sich endlich Maria Theresia, von ihren Bundesgenossen verlassen, von den Trken bedroht, von 1763 Hlfsquellen entblt, zum Frieden. Am 15. Februar 1763 kam er auf dem Schlosse Hubertsburg zu Stande: Friedrich blieb im Besitz von ganz Schlesien und gab dem Kurfrsten von Sachsen sein Land zurck. Friedrich hatte durch diesen Krieg sich und seinem Volke un-sterblichen Ruhm gewonnen, Prenen die Fhrerschaft unter den deutschen Staaten gesichert und es zu einer europischen Gro-macht erhoben. Die begeisterte Verehrung aber des groen Hel-denknigs theilte ganz Deutschland, das deutsche Volk erstarkte an ihm, in dem es seinen Hort und Retter sah, zu einem neuen, krftigen Nationalgefhl und der frische Aufschwung, der von ihm und seinem Volke ausging, kam auch den andern Stmmen deutscher Nation, ja seinem ganzen Zeitalter zu Gute. Anderer-seits lste der Krieg den losen Verband der deutschen Staaten zu-sammt der Reichsverfassung tatschlich schon auf. * Minding, der Hubertsburger Friede. Holtet, der Preuße in Lissabon. 'A. Schottmller, preuisches Hurrah-lieb. W. Alexis, Cabanis (Roman). 10. Noch grer wie als Held und Feldherr zeigte sich Friedrich in den nun folgenden Friedensjahren durch feine unermdliche, weise, Alles umfassende Thtigkeit fr das Wohl des Volkes (I. 90). Dem Ackerbau half er durch Erla von Steuern, durch Vertheilung von Geld und Vieh und von Saatkorn aus den Magazinen, 'durch Verbesserung und Erweiterung der Landwirtschaft, durch Anlegung von Drfern und Colonieen, durch Urbarmachung wster und bruchiger Ge-genden auf. Die Gewerbe frderte er durch practisch einsichtige Rathschlge und Verordnungen, durch Prmien und Untersttzungen an Geld und rief, namentlich in Berlin und Potsdam, eine Menge neuer Fabriken und Fabrikzweige in's Leben. Dem Handel zu Gut baute er Straen und Canle, (s. o.) grndete die Bank und die Seehandlungsgesellschaft. So erholte sich das Land bald wieder und erhob sich zu neuem, hohem Wohlstand. Aber dessen bedurfte es auch, sollten ihm die Steuern, die er um des groen, schlagfertig zu erhaltenden Heeres willen vermehren mute, nicht drckend werden. Die Regie bertrug er franzsischen Beamten, die

9. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 23

1873 - Berlin : Prausnitz
, 5. Miltiades. 23 in einen Brunnen, die Athener warfen, die zu ihnen kamen, in einen Felsschlund, in den man sonst Verbrecher strzt^ Aber das zahllose Heer kam immer nher, und Alles mute sich Unterwersen oder untergehen. Das Land, durch das sie zogen, wurde zur Wste, die Leute wurden getdtet oder in Ketten nach Persien geschafft. Ueberall Jammer und Angst! Da sandten die Athener zu allen Stdten ringsumher nach Hlfe. Aber vergebens. Auch die Spartaner kamen nicht; sie drften nach ihrem Gesetz vor dem Vollmond nicht kmpfen, sagten sie. Rur eine kleine Stadt im Norden schickte tausend Mann. So waren's in Allem 11,000 Mann. Und sie zogen aus, gefhrt von Miltiades. Auf der weiten Ebene bei Marathon waren die Perser gelagert, 1,000,000 Mann Reiter und Fuvolk; am Strande lagen in endloser Reihe ihre Schiffe. Die Athener bersahen sie von einem Hgel nahebei, auf dem sie hielten. Da gab der Trompeter das Zeichen. Und _ die Griechen, den ehernen Helm auf dem Haupte, den mchtigen Erzfchild in der Linken, eine lange Lanze in der Rechten, strmten in schnellem Lauf mit lautem Schlachtruf von ihrem Hgel herab, fielen auf die persischen Reihen ein, die sie mit einem Pfeilregen empfingen; aber es whrte nicht lange, so war der Sieg ihr, der Feind in eiliger Flucht nach seinen Schiffen und von bannen. Sie gedachten aber Athen, ^ das unbesetzt geblieben, zu berfallen. Jeboch Miltiabes hatte ihren Plan gemerkt, war ihnen zu Fu mit seinem Volk voraus-geeilt, und als sie ankamen, sahen sie auf einem Hgel bei der Stadt die Griechen schon wieber versammelt, kampfbereit. Da entfiel ihnen der Muth; sie wenbeten ihre Schiffe und zogen eilends heimwrts. Nachbem Alles vorbei war, kamen auch die Spartaner an, sie besahen das Schlachtfelb, lobten die Athener und gingen dann wieber nach Hans. 4. Das fnbe des Wittiades. Das war ein ruhmreicher Tag. Ein Brger eilte noch whrenb der Verfolgung nach Athen, strzte in die Strae; freuet euch, Brger, rief er athernlos, wir haben gesiegt! und sank tobt zu Boben. Unermelich war die Beute in dem persischen Lager; sie wrbe ehrlich und vrbentlich vertheilt. Auch die Ketten waren barunter und der Marmorstein, die die Perser mitgebracht. Der Marmor wrbe als Denkmal des herrlichen Sieges auf der Ebene aufgerichtet. Auch die gefallenen Sieger wrben hochgeehrt und feierlich unter einem Grabhgel bestattet, zehn Sulen darauf,

10. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 36

1873 - Berlin : Prausnitz
36 Erste Stufe. mit breiter Brust, blauen, wildblickenden Augen, mchtiger Stimme, weier Haut, goldgelben, in Locken von der Schulter herabfallenden Haaren. In ihren Htten, die leicht gebaut waren und zerstreut lagen, hielten sie sich nicht viel auf; am liebsten waren sie drauen im Freien, zu Jagd und Krieg und Spiel. Zur Jagd boten die ungeheuren Wlder, die fast das ganze Land von einem Ende zum andern bedeckten und in denen noch Br, Elenn, Ur, Auerochs, Rennthier und zahllose Raubvgel hausten, die beste Gelegenheit. Der Krieg ruhte selten, und gab es keinen Krieg mit ueren Feinden, so band ein Stamm mit dem andern an. Da zogen sie aus, den langen, aus Weide geflochtenen, oder hlzernen und mit Leder berzogenen und mit mancherlei Zeichen bemalten Schild der der Schulter, das lange Schwert oder die Lanze oder Bogen und Pfeil oder den Streithammer von Stein in der Rechten, ein Fell von wilden Thieren als Helm auf dem Haupte, und der dunkle, wegelose Wald erdrhnte von dem schweren Tritt ihrer Fe, von dem Klirren ihrer Waffen, von den Rufen ihrer Herzge, von dem rauhen Klang ihrer wilden Kriegslieder. Im Frieden lagen sie meist auf der Brenhaut ausgestreckt, tranken aus Humpen, die aus den Hrnern des Ur gemacht waren, Meth und Bier, sahen dem Schwerttanz der Jnglinge zu, hrten die Gesnge ihrer Barden und spielten mit Wrfeln, wobei sie nicht selten Weib und Kind und was sie hatten, ja zuletzt ihre eigene Freiheit verspielten. Ihre Treue war sprchwrtlich. Mit dem srem-den Gaste theilten sie gern Htte und Habe. Den Acker muten Frauen und Knechte bauen; er trug aber nicht viel, nur Gerste und Hafer, Weizen wenig; aber die weiten Gras-thler boten ihren Pferden und Rindern schne Weide. Ueber Angelegenheiten des Landes oder Stammes oder Gaues Rath zu halten, versammelten sich die freien Männer im Freien bei einem heiligen Stein oder einer heiligen Eiche, oft zur Nacht, am Neu- oder Vollmond. Sie verehrten viele Götter; als obersten Wodan (Odin), der mit seinem Einen Auge auf das Thun der Menschen herabschaut und ihre Geschicke lenkt und, den grauen Wnschhut auf dem Haupte, den schwarzen Mantel um die Schulter, den Speer in der Hand, auf seinem grauen Rosse durch die Lfte jagt. Er sendet auch die Walkyren, da sie ihm die im Kampfe gefallenen Helden fr die Walhalla erlesen und hinauftragen. Auf
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