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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 120

1873 - Berlin : Prausnitz
120 Zweite Stufe. geopfert; sie war die Herrin des Krieges und wurde dargestellt auf einem Lwen reitend, den Speer in der Hand. Sie war die Schutzgttin von Sidon. Der Schutzgott von Tyrus war der mchtige Melkarth, dem sie ungeheure Tempel bauten und unermeliche Schtze als Weihgeschenke brachten. Im Tempel zu Tyrus stand sein Bild mit goldnem Bart und zwei Sulen, eine von lauterem Gold, die andere von Smaragdstein, welche des Nachts herrlich leuchtete. Er um-wandert, wie die Sonne, die Erde; er lenkt die Geschicke der Könige, der Städte und Völker. An der Strae von Gibraltar waren ihm zwei hohe Sulen errichtet. Wenn phnicische Schiffe hier durchsegelten, landeten sie, stiegen empor und bekrnzten und besprengten die heiligen Steine. . 3. Soerates. 399 vor Christo. 1- Lehrer der Kriechen. Die Griechen wer wollte ihnen das verdenken in ihrem schnen Lande, mit dem milden Klima und dem heiteren Himmel hielten sich am liebsten im Freien auf, auf Mrkten und Straen, in Garten und Feld, auf Bergeshhen und in Waldesstille, am rieselnden Bach und brausenden Meer und zwischen khlen, duftigen Baumgngen. Danach waren auch ihre Huser und Städte gebaut, dazu wurde auch schon die Jugend angehalten. So schlssen sich auch die Lehrer der Jnglinge nicht in Huser und Sle ein, sondern sie suchten stille, entlegene Pltze auf mit frischem Grn und frischen Quellen; da setzten sie sich oder wandelten umher, unterhielten sich in Reden und Fragen der die Natur und den Zweck der geschaffenen Welt, der das Wesen der Götter, der die Krfte des Geistes und die Gesetze des Denkens, die Pflichten des Brgers, die Zukunft der Seele, die Werke der Kunst und das Heil des Staates. Auch unter den hellen, heitern, mit Gemlden und Bildsulen geschmckten Sulenhallen am Markte weilten sie gern und lieen ihre Schler in dem Gewhl des Marktes der Menschen Art und Thun und Treiben beobachten. Solch' ein Lehrer nun und einer der grten und edelsten war Soerates. 2. Soerates Leven und Lehre. Er war ans einem Flecken unweit Athen gebrtig, eines Bildhauers Sohn und

3. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 222

1873 - Berlin : Prausnitz
222 Zweite Stufe. ^Cie6 Verdienst sein edler Freund Ben-1 u 5r"nfijn- Er war zu Boston von armen Eltern geboren. Von frher Jugend mute er seinem Vater beim Llchtzieh^ und Setsensieden helfen. Dann kam er bei seinem alteren Bruder, einem Buchdrucker in die Lehre. Hier wie dort, benutzte er jede freie Stunde, ja auch die Nacht' um ![en: 14 3ahr alt machte er seinen ersten schritt- fiprrtnfl Z W' <5.etn Sruber "mlich eine Leitung heraus da schrieb er mit verstellter Handschrift einen Aufsatz? legte ihn vor die Thr der Druckerei und hatte die Freude, ihn gedruckt und beifllig aufgenommen zu sehen. Er fuhr damit fort und gab sich endlich zu erkennen. Spter legte er selber eine Buchdruckerei an und gab eine Zeitung heraus, belehrenden Volkston gehalten und voll treffsicher Wahrheiten der die Benutzung der Zeit, der L b,e Pflichten der Freundschaft, das Muck der Wohlthatigke.t, bte Sorge fr das allgemeine Wohl, "j*! die Stellung der Staaten, allgemeinen Beifall fand und groen vegen stiftete. Daneben sorgte er durch eine groartige Bibliothek, durch ein Hospital, durch Schulen, durch kleine Schriften u. a. fr das allgemeine Beste Di! Englander machten den einsichtigen und ausrichtigen, bei seinen Mitbrgern in hoher Achtung stehenden Mann zum General Postmeister aller englich-amerikanischen Colonien. Als aber die Fehden zwischen England und Amerika ausbrachen, stand Franklin aus Seiten seines Vaterlandes und sprack ht London vor dem Parlament so treffend und beredt als freimthia fr die gerechte Sache. Er ward feines sehr eintrglichen Postens entsetzt und kehrte, in Gefahr, verhaftet zu werden, nach Penn-sylvanien zurck. Daun ging er im Auftrag seiner Lands- tirlm S1!' 3n>nen Anfachen Kleidern, seinem anspruchslosen Wesen, bte groe Bnlle auf der Nase, sah er i ^anbmann "us, als nach einem Staatsmann: aber der schlichte ehrwrdige Greis wurde mit allgemeiner Bewunderung empfangen und brachte glcklich das Bndni mit Ludwig Xvi zu Stande, der 1778 die Unabhngigkeit berh vereinigten Staaten anerkannte. Unter Kanonenbonner itnb Glockengelut empfing den Heimkehrenden das dankbare lt.' fem Ende durch Schrift und Wort und Werk 17qh * , vs be6 ^eien Vaterlandes unermdlich thtig, f r ^90, 85 Jahr alt. Seinem Freunde Washington

4. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 76

1873 - Berlin : Prausnitz
76 Dritte Stufe. itffen auf Kosten des mit bermigen Steuern bedrckten Volkes zu Diensten waren. Zwar im Anfang war sein Lehrer Dankelmann sein Alles in Allem, ein ernster, rechtlicher, aber rauher Mann, und der aus-schweifenden Pracht des Hofes von Herzen feind. So wurde es Kolb von Wartenberg leicht, den Verhaten zu Fall zu brin-gen und an seine Stelle in das Vertrauen des Fürsten zu kommen. Und nun jagten sich erst, nach der Weise des franzsischen Hofes und Ludwigs Xiv. Fest auf Fest, aber auch Steuer auf Steuer. Dennoch waren die Kassen immer leer und auch Graf Rugiero brachte mit seinen alchimistischen Tiegeln kein Gold heraus, viel-mehr sich selber an den Galgen. Aber Wartenberg hatte in der allgemeinen Noth sich nicht vergessen; er war unermelich reich geworden, und sein und seiner Gattin und Freunde hoffrtiges Wesen war dem ganzen Hof und allem Volk ein Dorn im Auge. Dennoch wollte fein Gnner lange nicht daran, ihn zu entlassen. Und da er's endlich that, gab er ihm noch eine hohe Pension. Putlitz, das Testament des groen Kurfrsten (Drama). 2. Aber Friedrich war auch, obgleich fr Geistiges ohne tieferes Interesse, Knsten und Wissenschaften hold; sie sollten den Glanz seines Namens und Hofes erhhen. Es ging damals, angefacht durch Philipp Jacob Spener (in Berlin), ein neuer Lebensodem herzlichen, in Liebe thtigen Glaubens durch die evangelische Christenheit. In solchem Geiste predigte und lehrte in Leipzig Speners Jnger und Freund, August Hermann Francke. Aber die alten Lehrer an der Universitt und Kirche, denen der Buchstabe des rechten Glaubens der Alles ging, waren ihm feind und brachten's dahin, da er die Stadt verlassen mute, er ging nach Erfurt. Zu gleicher Zeit wirkte in Leipzig fr die Befreiung der Geister durch Wort und Schrift der gelehrte Thomasius; auch er mute, unter dem Luten des Armensnderglckchens, zum Thore hinaus; er wendete sich nach Berlin, dann nach Halle, wohin bald darauf auch Francke kam. Beide hielten hier unter groem Beifall Vor-lefungen. Und fo kam, unter anderer gelehrten Männer Zutritt und Mitwirken, 1694 die Universitt in Halle zu Stande, die bald zu hohem Ruhm erwuchs. Nicht minderen Segen stiftete der durch Menschenliebe und Gottvertrauen reiche und starke A. H. Francke durch die Grndung des Waisenhauses (1698), das mit einer Armenschule anfangend, nach wenig Jahren ein Waisenhaus, ein Pdagogium, eine Realschule, ein Gymnasium, eine Tchterschule umfate und auch eine

5. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 48

1873 - Berlin : Prausnitz
48 Dritte Stufe. (Philippine Welser, die schne Augsburger Patriciertochter, wird die Gattin seines Sohnes, des Erzherzogs Ferdinand von Tyrol.) Aber die, wenn auch unblutigen Kmpfe hrten nicht auf, zumal in der protestantischen Kirche selber, wo sich Lutheraner und Calvinisten, streng Lutherische und auf Ver-mittlung Ausgehende, auf Universitten und Schulen, in Schrift und Predigt mit blindem Ha bekmpften und ver-folgten. Sie verbitterten auch dem sanften, nachgiebigen Me-1560 lanchthon das Leben; er starb 1560 in Wittenberg. Unter 1563 Ferdinand wurde das Tridentiner Concil geschlossen. Aus lauter Nichtdeutschen zusammengesetzt, hatte es sich gegen alle Lehren der Reformation verschlossen, die Tradition neben der Schrift als Grund der Lehre erklrt, alle katholischen Glaubens-stze besttigt und sprach iu seiner letzten Sitzung in feierlichem Umgang der jeden Andersglubigen und Anderslehrenden den Fluch aus. Der Heidelberger Katechismus (der Deutsch-Re-formirten) 1563. 1564 Gleich seinem Vater war Maximilian Ii. von edlem, duldsamem, mildem Sinn. Und während in England, in Frankreich (I. 204), in den Niederlanden (I. 202) grausame Religionskriege tausend Opfer forderten, erhielt er seinem Lande den Frieden. Doch drang 1566 Soliman in Ungarn ein, aber die Beste Szi geth fiel erst mit dem Fall des Grafen Zriny und seiner 600 tapfern Helden. An demselben Tage starb Soliman, der grte und glcklichste der Herrscher der Osmanen. Der frnkische Ritter Wilhelm von Grumbach bte seine Faustrechtsfrevel mit dem Tode 1567, Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Gotha seinen Beistand mit 23jhriger Gefangenschaft. Im Jahre 1564 starb auch nach einem Leben voll Kampf und Sorge und Arbeit Calvin in Genf. 573 Auf Maximilian Ii. folgte Rud o lf Ii., ein schwacher, thatenloser, der Alchymie und Astrologie des Reiches ver-gessender Mann, dazu den Protestanten von Herzen feind, die in Ungarn und sonst viel von ihm zu leiden hatten. Zwar gab er, sie fr sich zu gewinnen, den protestantischen Bhmen in dem Majesttsbrief freie Religionsbung. Dennoch verlor er dies Land, gleichwie Mhren, Ungarn und Oesterreich an seinen Bruder Mathias, so da ihm nur die 1612 Kaiserkrone blieb. Auch diese erhielt nach seinem Tode 1612 Mathias. Unter Rudolf wurde 1577 die Coucordienformel ver--^

6. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 17

1873 - Berlin : Prausnitz
. 3. Agamemnon. 17 m westlichen Theil der griechischen Halbinsel lag am Ufer eines reizenden Flusses ein uralter Hain, daneben eine weite Ebene mit Tempel und Altren. Diese Gegend hie Olympia. Hier sah man alle vier Jahre die Griechen von allen Enden zusammenkommen zu dem Feste der Kampfspiele. Whrend des Festes ruhte aller Streit und Krieg. Mit Opfern und frommen Umgngen zu Ehren der Götter wurde es begonnen. Es war auf der Ebene ein groer, weiter, kreisfrmiger Raum abgegrenzt und mit weichem Sand bestreut. Durch seine Mitte ging eine Mauer, von der rechts das Wagenrennen, links Wettlaus, Ringen, Faustkampf, Springen, Werfen der Diskus-scheibe gebt wurde. Doch wurden auch fter schne Dich-tnngen (die wir zum Theil noch heute haben) und schne Geschichtswerke vorgetragen von denen, die ste verfat. Auf Bnken, die in immer weiter geschweiften Bogen sich erhoben, sa die zahllose Menge der Zuschauer, die einige mit Stben versehene Diener in Ordnung hielten. Das Fest dauerte 5 Tage. Ein Herold verkndigte die Namen der Sieger und ihr Vaterland. Der Preis, welchen sie erhielten, war ein Oliven- oder Fichtenkranz. In Olympia schnitt ein Knabe, dem noch Vater und Mutter lebten, von dem heiligen Oelbaum (dem Baum der schnen Krnze") in dem gottgeweihten Hain mit goldnem Messer die Siegeskrnze ab. Aber die Ehre, welche damit dem Sieger und seinem Geschlecht und seiner Stadt widerfuhr, wurde nimmer vergessen. Einen Mann, dessen beide Shne einmal den Preis errangen, trug man auf dem Platze umher und rief ihm zu: stirb, Diagoras, es giebt keine Freude auf diese! In der Mitte von Griechenland, am Fue eines Berges, des Parnasfns, lag eine Stadt, Delphi, und ein weltberhmter Orakeltempel. Aus einer Kluft stiegen bestndig betubende Dmpfe auf, der der Kluft war das Heiligthum erbaut. Und wenn nun Leute kamen, die den Rath der Götter und ihr Schicksal erkunden wollten, setzte sich die Priesterin Pythia, eine Jungfrau in wallendem Haar und langem Schleppgewand, nachdem sie von dem nahen Lorbeerbaum ein Blatt gebrochen und aus der Quelle, die durch das Heiligthum flo, einen Trnnk gethan, auf den goldenen, mit Lorbeer umwundenen Dreifu der der Kluft, und die Laute und Worte, die sie in der krampfhaften Ver-zckung ausstie, wurden von den Priestern in geordnete Rebe gebracht und den Fragern mit groer Feier als die Antwort 2

7. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 27

1873 - Berlin : Prausnitz
. 6. Romulus. 27 darum hatte er ihn wohl aus dem Wege geschafft. Dem Volke aber erzhlte man, er sei unter Donuer und Blitz gen Himmel gefahren. Er wurde nun als ein Gott verehrt. 5. Mauten und Sitten der Amer. Das war der erste König von Rom. Die Stadt hat danach in 200 Jahren noch 6 andre Könige gehabt. Sie wurde in diesem Zeitraum viel grer und mchtiger, auf 7 Hgel erweitert und mit vielen ntzlichen und gediegenen Gebuden geschmckt. So gab ein König der Stadt neue und festere Ringmauern, baute, um die sumpfigen Thler zwischen den Hgeln auszutrocknen, groe unterirdische Kanle (Kloaken), umschlo den Marktplatz (das Forum), wo sich das Volk versammelte und die Gerichte ver-handelten, mit Hallen und legte zu den groen Kampfspielen, den Wettritten und Wettfahrten eine Rennbahn, den Circus an. Ein anderer errichtete auf einem der Berge, der die Burg, das Capitol trug, einen prchtigen Tempel. Die Huser aber der Rmer dieser Zeit waren noch ganz einfach, meist von Holz und ohne Schmuck. Ebenso einfach waren ihre Speisen und Kleider. Die Toga war des Brgers Ehrenkleid: ein weies, weites, wollenes Oberkleid aus Einem Stck, ohne Knpfe und Aermel, das der das Camifol oder Unterkleid (die Tunika) so getragen wurde, da der rechte Arm frei heraushing, der linke aber bedeckt war. Wenn es keinen Krieg gab, bestellten sie ihren Acker und Garten; die meisten waren Landbauern. Handel, Gewerbe und Kunst trieben sie wenig. Der Vater war unumschrnkter Herr in seinem Hanse: er konnte Weib und Kind an Leib und Leben strafen, ja den eignen Sohn verkaufen; eignes Vermgen durften die Seinigen so wenig haben, als etwas von dem Hausbesitz vererben oder veruern. Die niederen Dienste und Arbeiten fielen den Sclaven zu, armen, rechtlosen Ge-schpfen, mit deren Leib und Leben, Erwerb und Krften der Herr schalten konnte wie er wollte; doch konnte er ihnen auch durch Freilassung die Freiheit schenken. Die vornehmen und reichen Brger und der Adel hieen Patricier, die andern, die unedlen, Plebejer. Die Plebejer stimmten in den Versammlungen des Volkes nicht mit, durften keine Ehe mit einer patricischen Familie eingehen und hatten keinen Antheil an den ffentlichen Aemtern. Aber sie trachteten je und je danach, alle diese Rechte zu gewinnen, und so gab es, sobald der Krieg drauen ruhte, ohne Aufhren Streit und

8. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 28

1873 - Berlin : Prausnitz
28 Erste Stufe. Hader im Innern. Das Heer war in Legionen getheilt; eine Legion zhlte 34000 Mann. Ihre Waffen waren Helm, Panzer, Schild, Schwert, Wurfspie. Nach dem Ver-mgen war das Volk in fnf Klassen getheilt, danach richtete sich auch der Kriegsdienst. In der ersten Klasse dienten die Ritter, die letzte war blos mit Schleudern bewaffnet. Jeder mute sich seine Rstung selber anschaffen und Sold bekamen die Krieger nicht. Alle Brger waren dienstpflichtig. Der Heerdienst galt als Ehrenpflicht. Jeder Einzelne konnte durch Tapferkeit und Tchtigkeit selbst bis zum Feldherrn empor-steigen. Alle 5 Jahre wurde eine Schtzung (Census) ge-halten, da mute jeder vor dem Cenfor genau angeben, was er besa an Haus, Acker, Vieh, Geld, Sclaven *c. Wer etwas verschwieg, fiel in schwere Strafe. Der Censor hatte aber auch die Aufsicht der die Sitten und strafte z. B. solche, die ihr Vermgen schlecht verwalteten, bermigen Aufwand trieben, ihre Aecker schlecht bewirthschafteten, ihren Hausstand vernachlssigten, ihre Gatten, Eltern, Kinder bel behandelten, im Kriege feig und pflichtvergessen gewesen u. s. w. 6, Götter der Amer. Auch die Rmer beteten viele Götter an mit Opfern und Umgngen, in Tempeln und Hainen, an Quellen und auf Bergen. Sie hatten dieselben Götter wie die Griechen, doch nannten sie sie in ihrer Sprache anders, z. B. Zeus Jupiter, Here Juno, Athene Minerva, Artemis Diana, Poseidon Neptun, Hephstos Vulkan, Aphrodite Venus, Ares Mars, Demeter Ceres. Der Tempel auf dem Capitol war Jupiter, Juno und Minerva geweiht. Die 4 priesterlichen Jungfrauen am Tempel der Vesta, die Vestalinnen, hatten das heilige Feuer auf deren Altar zu unterhalten. Sie trugen ein langes weies Gewand, eine priesterliche Stirnbinde und einen Schleier. So lange sie den heiligen Dienst hatten, vom 10. bis 40. Jahre, durften sie nicht heirathen; that es eine heimlich doch, so wurde sie lebendig begraben. Die Priester der drei hchsten Götter, des Jupiter, Mars und Qnirinus (d. i. Romulus) trugen einen spitz zulaufenden Hut, um den eine wei- und roth-wollene Binde mit herunterhngenden Quasten gewunden war. Der Gott Janus wurde dargestellt einen Scepter in der Rechten, einen Schlssel in der Linken, und mit einem doppelten Gesicht, eines nach Morgen, eines nach Abend ge-wendet. Durch die ihm errichtete Thorhalle rckte das in den

9. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 29

1873 - Berlin : Prausnitz
. 7. Coriolan. 29 Krieg ziehende Heer aus, das heimkehrende ein. Im Frieden wurde das Thor geschlossen, in Kriegszeiten stand es offen. Besondere Ehre genossen die Augurn, die Wahrsager. Sie gingen um Mitternacht hinaus, beschrieben mit ihrem Krummstab einen Kreis und beobachteten von da aus die Zeichen am Himmel, den Flug, die Stimmen der Vgel, dann auch' den Fra der Hhner u. s. w. Ohne ihren Ausspruch wurde nichts Wichtiges in Haus und Staat unternommen; ja auch der König wurde nicht ohne sie gewhlt. Da sa der König auf einem steinernen Sitze, das Gesicht nach Mittag gekehrt, und während das Volk auf dem Forum harrte, beobachtete der Augur die heiligen Zeichen; waren sie gnstig, so war der neue König auch durch den Willen der Götter besttigt und geweiht, und Priester und Volk huldigten ihm. Der oberste Priester der alle Gottesdienste hie Pontifex maximus; er wurde auf Lebenszeit gewhlt. Als Schutzgtter des Hauses, der Familie wurden die Laren verehrt; ihr Heiligthum war der Heerd des Hauses, da stand ihr Bild, ein Zwillingspaar. Man opferte ihnen, bekrnzte sie, Mdchen hingen ihnen vor der Hochzeit ihren Schleier, Sclaven nach der Freilassung ihre Ketten um. Die abgeschiedenen Seelen verehrte man als Manen, mit Opfern und Altren. 7. Coriolan. 490 vor Christo. 1. Woth der Plebejer. Nach dem siebenten Könige wurde Rom, wie Athen, eine Republik. Zwei Consuln standen an der Spitze. Das Volk aber, die Plebejer, hatten dabei im Anfang schlechte Zeit. Denn die Patricier hatten Alles inne, Macht, Geld und Aemter. Bei Klagen und Processen richteten und straften sie nach Willkr und mit Hrte (denn geschriebene Gesetze gab es noch nicht) zu Gunsten ihres Standes; die ffentlichen Aecker gaben sie den Plebejern nur in Pacht, gegen hohen Zins, dazu legten sie ihnen schwere Steuern auf. Kam es nun zum Kriege, so konnte der Plebejer den Acker nicht bauen, die Steuern nicht zahlen, die Pacht nicht aufbringen. Aber die Patricier lieen ihnen darum nichts nach. Da muten sie ihre Aecker drangeben, Geld leihen gegen unerschwingliche Zinsen, am Ende Weib und

10. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 134

1873 - Berlin : Prausnitz
134 mige Steuern auf, die es nicht erschwingen konnte; Sena-toren, die ihm entgegen waren, lie er heimlich umbringen oder strafte sie um ihr Geld und Gut oder verbannte sie aus dem Lande, spter berief er den Senat gar nicht mehr; er verbot alle Vereine und Versammlungen, sogar die Zusammen-fnfte zu ffentlichen Gottesdiensten. Um das Alles von den Rmern gehat, umgab er sich mit einer Leibwache von auslndischem Volk und schlo viele Vertrge und Bndnisse mit auswrtigen Stdten und Staaten. Dem niederen Volke gab er mit groen, schweren Bauten in der Stadt zu thun; so vollendete er (S. 27.) auf einem Hgel den Tempel und die Burg des Capitols und die Canle und Cloaken. Einmal kam eine geheimnivolle Alte in feinen Palast, eine Seherin, die bot ihm 9 Bcherrollen an (denn man rollte damals die Bcher wie ein Tuch zusammen). Weil sie aber einen ungeheuren Preis forderte, wies sie der König ab. Da warf sie drei der Bcher in's Feuer des Kamins und for-derte fr die sechs brigen denselben Preis. Und da der König nun erst recht nicht daran wollte, warf sie noch drei in's Feuer und wiederholte ihre Forderung fr die letzten drei. Da wurde der König bedenklich und kaufte nun doch fr den hohen Preis die drei Bcher. Und als man zusah, fand man betritt eine Menge geheimnisvoller, tiefsinniger, bunkler Sprche, gleichwie Orakel. Seitbem, wenn es galt, in schwierigen Lagen einen Bescheib zu erlangen ober den Willen der Götter zu vernehmen ober den Ausgang eines Unternehmens zu erforschen, schlug man die Bcher auf und fragte sie um Rath. Sie wrben in einem tiefen Gewlbe im Capitol in einer steinernen Kiste verschlossen, und Niemanb konnte zu ihnen, als der König und seine Rthe und die Priester.n 2. Harquin wird entthront und entflieht. Lucretia. Izrutus. onsuln. Der König schaffte auch alle seine Verwanbten aus dem Wege; denn er frchtete von ihnen das Schicksal, das er dem alten Servius bereitet. Nur einen lie er am Leben, Lucius Juuius, der stellte sich Mbsinnig, barum hielt er ihn fr unfchblich; er nannte ihn Brutus b. h. der Dumme. Doch blickte fein Verstaub manchmal durch. So einmal als in Rom eine schreckliche Seuche ausgebrochen war und die beiben kniglichen Prinzen nach Delphi gingen, um das Orakel zu befragen, wie der Zorn der Götter zu vershnen wre. Der König lie den Brutus mitreisen. Und als sie dem
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