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11. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 104

1902 - Paderborn : Schöningh
104 Eduard Iii. dem Bekenner kam das angelschsische Knigs-geschlecht wieder auf den Thron. Da er am franzsischen Hofe erzogen war, so umgab er sich mit normannischen Gnstlingen, reizte aber dadurch die nationale Partei zu Emprungen. Bei seinem Tode bestimmte er seinen Schwager Harald zum Nachfolger. Aber der Herzog Wilhelm von der Normandie, auf seine Verwandtschaft mit dem angelschsischen Knigshause und auf eine angebliche Verfgung Eduards der die Thron-folge gesttzt, machte Ansprche auf den Thron und besiegte Harald in der Schlacht bei Hastings (an der Sdostkste), 1066. Harald fiel, und es beginnt mit Wilhelm dem Eroberer" die Herrschaft des nor-mannifchen Knigsgeschlechts in England. Kultur des Abendlandes. 64. Die durch die Vlkerwanderung eine Zeitlang gehemmte Entwicklung der Kultur nahm erst mit der Erstarkung des christlichen Lebens wieder einen Ausschwung. In allen christlichen Lndern entstanden Schulen, in denen das Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) gelehrt wurde. Die bedeutendsten unter ihnen waren in Deutschland die Schulen zu Fulda. Corvey, Hildesheim, Reichenau (auf einer Insel im Zellersee), Hirsau (im Schwarzwald) und St. Gallen, in Frankreich zu Paris, Rheims und Tours, in Italien die medizinische Schule zu Salerno und die Rechts-schule zu Bologna. Da die Pflege der Wissenschaften sst ganz in den Hnden der Geistlichkeit lag. so wrben besonbers die Theologie und Philosophie (f. S. 155) eifrig betrieben. Bebentenber noch als auf dem Gebiete der Philosophie finb die Leistungen in der Darstellung der Zeitgeschichte. Der Gote Jorbanis schrieb ein Werk der den Ursprung und bte Taten der Goten; der Longobarbe Paulus Diaconus verfate eine mit Sagen ausgeschmckte Geschichte seines Volkes. In Spanien verzeichnete Isidor von Sevilla eine Chronik der Westgoten, der Englnder Beba Vene-rabilis fchtlberte in seiner Geschichte Englanbs namentlich bte Grnbung und Ausbreitung des Christentums auf biefer Insel. In Frankreich schrieb der Bischof Gregor von Tours eine Geschichte der Franken, welche, wenn auch mangelhaft in der Form, boch wegen der treuen Darstellung der bamaligen Zustnbe von Bebeutung ist. und Einharb, der Geheimschreiber Karls des Groen, stellte das Leben des groen Kaisers bar. In Deutsch-lanb ging die Geschichtschreibung vorzugsweise von den Klstern aus. Denn da faft jedes Kloster eine eigene Chronik fhrte, so lag die Veranlassung, die bebeutenbsten Zeitereignisse zu verzeichnen, sehr nahe. Alle btefe Geschichtswerke finb daher auch chronikartig angelegt und in lateinischer Sprache, meist mit vorwiegenber Beziehung auf die Entwicklung des kirchlichen Lebens, geschrieben. So schrieb der Mnch Wibukinb von Corvey eine Geschichte der Sachsen bis 967, der Bischof Thtetniar von Merseburg eine Geschichte

12. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 62

1915 - Paderborn : Schöningh
— 62 — Felde stehen, von Dehmel, Ganghofer, von Löns, der den Tod fürs Vaterland starb. — Da lebt Körner wieder auf und Arndt und Schenkendorf und Rückert. Wer wollte der Jugend jetzt Körners „Aufruf" vorenthalten oder „Letzter Trost", „Lützows wilde Jagd", „Gebet während der Schlacht". „Schwertlied", „Abschied vom Lebeu" und das eine oder andere nicht zum Vortrag odei für die Gesangstunde auswendig lernen lassen? Ich möchte auch erinnern an Arndts „Der Gott, der Eisen wachsen liefe", „Gebet bei der Wehrhaft-machung eines deutschen Jünglings", an seinen „Fahnenschwur", „Des Deutschen Vaterland", „Wer ist ein Mann?", „Das Lied vom Feldmarschall", an ^chenkendorfs „Freiheit", „Soldaten-Morgenlied", „Frühlingsgruß an do-b Vaterland , an Schillers „5heitetlied" und R ü cf e r t s Sonett: „Wir schlingen unsre Händ' in einen Knoten". Auch die Sieb ertexte der beliebtesten patriotischen Lieder: Nationalhymne, Die Wacht am Rhein, Deutschland über alles, O Deutschland hoch in Ehren, Ich hatt’ einen Kameraden, Morgenrot, Es geht bei gedämpfter Trommel Klang, sollen in der deutschen Stunde erklärt und alle Strophen gelernt werden. Es ist eine trostlose Sache, wenn den kleinen und großen Gängern schon nach der 1. oder 2. Strophe der Text ausgeht. Beispiele zur Satzlehre holen die Kinder von selbst aus den Kriegserlebnissen. — Unser Wortschatz erfuhr durch den Krieg eine schon längst wünschenswerte Reinigung von Fremdwörtern, an der wir uns vernünftigerweise beteiligen müssen. Anderseits ist aber auch ein großer Zuwachs an Fremdwörtern ou verzeichnen. Ich denke da hauptsächlich an die vielen militärischen Bezeichnungen. Diese werden in der Rechtschreib stunde besprochen, in der Schönschreibstunde geübt und in Diktaten verwendet. Dem Aufsatzunterricht fallen die Themen förmlich wie reife Äpfel in den ^choß. Da ist die Wahl oft schwer. Zur Abwechslung mag man auch mal bert Kinbern eine Anzahl Themen wahlweise überlassen. 3. Geschichte. Die Geschichtsstunbe, benke ich, ist hauptsächlich für die jetzigen Erlebnisse freizuhalten. Das hinbert nicht, daß man gelegentlich Vergleiche zieht; so zwischen biesem Weltkrieg und bein Kriege von 1870 ober den Befreiungskriegen. — Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst als Begriinber des stehen* den Heeres, Friedrich I. als Begründer des Königreichs Preußen, Friedrich Ii. als Begründer der Großmacht desselben, Wilhelm I. als Einiger der deutschen Staaten mögen vergleichsweise herangezogen werden. — Das schöne Kaiserwort: „Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war", kann aus der Geschichte illustriert werden. Auch ist auf die Beteiligung des ganzen Kaiserhauses am Kriege nachdrücklich hinzuweisen. Wie in Friedens-, so ist auch in Kriegszeiten die Kaiserfamilie vorbildlich für alle deutschen Familien. 4. Erdkunde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß hier die Kriegsschauplätze die genaueste Beachtung erfordern. Bei den meisten Kindern werden wir da auf ungeteiltes Interesse stoßen.

13. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 92

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 92 — Der König der Franken ließ mich durch einen Bischof firmen und legte mir seinen eigenen Namen Karl bei. Er gab mir die Tochter ftmes Oheims Karl, *) Margarethe, genannt Blanka, zur Frau. Seine Gattin, die Schwester meines Vaters, starb ohne Nachkommenschaft; später nahm der König sich eine andere zur Frau. Er liebte mich sehr und trug seinem Kaplane auf, mich ein wenig in den Wissenschaften zu unterrichten, obwohl der König selbst der Wissenschaften unkundig war. Damals lernte ich die Horen a) der glorreichen heiligen Jungsrau Maria lesen und sobald ich sie ein wenig verstand, las ich sie in den Zeiten meiner Kindheit täglich lieber, zumal da meinen Aufsehern von Seiten des Königs befohlen tvar, mich dazu anzuhalten. 1328, am 2. Februar,3) starb der tfranfenfönig tiarl, und so wurde Philipp, der Sohn meines Schwiegervaters, zum Könige von Frankreich erhoben, weil er in männlicher Linie der nächste Erbe war. ^ Unter seinen Räten befand sich einer, der ein sehr einsichtsvoller Mann war, Abt Peter von Fscamp,4) aus Limoges gebürtig, ein beredter, gelehrter und mit aller Ehrbarkeit des Charakters ausgestatteter Mann. Dieser predigte am Aschermittwoch des ersten Jahres der Regierung Philipps, da er die Messe feierte, mit solcher Kraft, daß er von allen gepriesen ward. Ich aber lebte nach dem Tode Karls, bei welchem ich fünf Jahre gewesen war, am Hose König Philipps, dessen Schwester ich hatte, und mir gefiel genannten Abtes Sprachschönheit und Beredsamkeit in jener Predigt dermaßen, daß ich, in Andacht ihn hörend und anschauend, ernste Betrachtung anstellte, und in meinem Innern zu überleg anfing, was es wohl fei, daß von jenem Manne aus so viel Gnade sich über mich ergoß. Ich machte hierauf feine Bekanntschaft, und er hegi: mich liebevoll und väterlich, indem er mich öfter über die heilige Schrift belehrte. Ich brachte nach dem Tode Karls zwei Jahre am Hofe des Königs Philipp zu. Nach diesen zwei Jahren entsandte mich der König mit meiner Gattin, feiner Schwester Blanka, zu meinem Vater, dem Könige Johann von Böhmen, nach der Stadt Luxemburg. Die Reichsregierung hatte zu jenen Zeiten Ludwig von Bayern irtne, der sich Ludwig Iv. schrieb und nach dem Tode Heinrichs Vii., meines Großvaters, in zwiespältiger Wahl gegen Herzog Friedrich von Österreich zum römischen König erhoben war. — Als nun mein Vater nach Italien gezogen war, sandte er in die Grafschaft Luxemburg nach mir. Ich nahm also den Weg durch die Stadt Metz, das Herzogtum Lothringen, Burgund und Savoyen bis zur Stadt Lausanne ~ am See. Dann überschritt ich die Berge von Brig5) und kam in die Landschaft Notiara; von da gelangte ich am Karfreitageti) nach der Stadt Pa via, welche mein Vater inne hatte. Ich wohnte im Kloster des hl. Augustinus. Damals trat ich in mein sechzehntes Jahr. Mein Vater aber übertrug die Fürsorge für mich dem Herrn Ludwig, einem favoyifchen Grafen. _ *) Karl von Valois, der Vater König Philipps Vi., der Begründer der Valois, geb. 1270, geb. 1325. — 2) Tagzeiten. — 3) Vielmehr 31. Januar. — *) In der Normandie. — 6) Am Aufstieg des Simplonpasses. - 6) 2. März 1331.

14. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 123

1910 - Paderborn : Schöningh
Napoleon I. 123 So hatte es Österreich schwer büßen müssen, daß es die Verlegenheit Napoleons in Spanien Zu seinem Vorteil zu benutzen suchte. Die Hoffnung auf eine allgemeine Erhebung in Deutschland, ähnlich der in Spanien, war fehlgeschlagen. Zwar war Napoleon gezwungen, während des ganzen österreichischen Krieges einen beträchtlichen Teil seiner Truppen gegen die von Andreas Hofer geführten Aufständischen in Tirol aufzubieten, zwar wagte der heldenmütige Schill seinen verwegenen Zug, und in vielen Gebildeten in Preußen erwachte unter dem Druck der napoleonischen Herrschaft das nationale Empfinden, aber bei der größten Zahl der Deutschen herrschte doch die Meinung, die Goethe in den an Arndt und Körner gerichteten Worten aussprach: „Schüttelt nur eure Ketten, der Mann ist euch zu groß, ihr werdet sie nicht zerbrechen." Der Krieg von 1809 hatte in gewissem Sinne die Verwirklichung der Ausrichtung des Reiches Karls des Großen durch Napoleon gebracht. Es galt nun, dieses Reich zu erhalten. Solange die Erbfolge aber nicht gesichert war, galt auch der Friede als zweifehast. Die Ehe Napoleons mit Josefine war kinderlos. Der Korse ließ sie daher durch >Lenatsbeschluß lösen und ging eine neue Ehe mit der Erzherzogin Marie Luise von Österreich ein. Kaiser Franz sah in dieser Ehe einen Vorteil für Österreichs Zukunft, Napoleon aber hoffte, Österreich gegen Rußland für alle Fälle zum Bundesgenossen zu haben. Am 20. März 1811 schenkte Marie Luise ihrem Gemahl einen Thronerben, den „König von Rom". Da Papst Pius Vii. die Forderungen Napoleons, der italienischen Föderation und der Kontinentalsperre sich anzuschließen, zurückwies, erklärte Napoleon von Wien ans den Papst seiner Herrsch äst verlustig und machte den Kirchenstaat zur französischen Provinz. Nach der Niederlage bei Aspern erklärte der Papst den Korsen in den Bann. Dieser aber ließ ihn durch Murat gefangennehmen und nach Savona in strenges Gewahrsam bringen. Trotz der Gefangenschaft ließ der Papst sich zu keinerlei Zugeständnissen bewegen, die einer Unterordnung des Papsttums unter das französische Kaisertum gleichgekommen wären. Man hätte hoffen dürfen, Napoleon werde auf der erstiegenen Höhe einhalten, seine Dynastie durch seine innere Politik befestigen und feinem Lande den Frieden erhalten. Wer das aber annahm, der hatte nicht mit Napoleons Ehrgeiz gerechnet. Dieser war noch keineswegs befriebigt: England war noch immer nicht unterworfen; die Kontinentalsperre (s. u.) hatte der englischen Wirtschaft sehr geschahet, aber noch war nicht ganz Europa für England geschlossen. Unter neutraler Flagge konnten englische Waren noch in Rußlanb eingeführt

15. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 48

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
48 n dem Volke erhielten sich die alten Sagen und Helden-Heber, wurden aber wegen ihres heidnischen Inhalts von den Geist-lichen unterdrckt; von den heidnischen Poesien sind nur die Merse-burger Zaubersprche und Bruchstcke des Hildebraudsliedes auf uns gekommen. Die ltesten christlichen Dichtungen sind der Heliaud, eine altschsische, und der Christ, eine althochdeutsche Evangelienharmonie. In den auerdeutschen Lndern entwickelten sich aus der lateinischen Umgangssprache unter Beimischung fremder Sprachelemente die romanischen Sprachen, das Franzsische, Spanische und Italienische. Iii. Jas Deutsche Reich. Die Zeit von 9191250. Zeitalter der Entwicklung und Mute des Deutschen /iaisertums. Die schsischen Kaiser. 9191024. Heinrich I. (919936). Persnlichkeit. Heinrich, der Herzog der Sachsen, wurde vou deu Sachsen und Franken zum Könige gewhlt. Er war ein schlichter, anspruchsloser Fürst. Als Herrscher vereinigte er weise Klugheit mit groer Festigkeit; er strebte nur nach dem zunchst Erreichbaren, das er mit Migung und rcksichtsvoller Milde zu erlangen suchte. Einigung der deutschen Stmme. Heinrichs Streben war darauf gerichtet, smtliche deutscheu Stmme unter seiner Ober-Hoheit zu vereinigen. Durch fein ruhiges und festes Auftreten zwang er die Herzge von Schwaben und Bayern, seine Ober-Herrschaft anzuerkennen; auch Lothringen vereinigte er wieder mit dem Deutscheu Reiche und fesselte den jungen Herzog dadurch au sich, da er ihm seine Tochter zur Gemahlin gab. Erster Einfall der Ungarn und die Zeit des Waffenstillstandes. Im Jahre 924 fielen die Ungarn, die wiederholt Raubzge nach Deutsch-lernt) unternommen hatten, von neuem in das Reich ein. Da Heinrich nicht hinlnglich gerstet war, mute er sich vor ihnen zurckziehen, doch gelang es, einen der vornehmsten Ungarnhuptlinge gefangen zu nehmen. Gegen feine Freilassung und die Zahlung eines jhrlichen Tributs von fetten der Deutschen wurde ein neunjhriger Waffenstillstand geschloffen. Sachsen blieb von be Ungarn verschont, aber nach Sd-derschland unternahmen sie auch ferner ihre Raubzge.

16. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 25

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
die eigene Sprache durch neue Lehnwrter oder eigneten sich sogar die Sprache der Rmer an. Durch die rmische Bildung wurden die Germanen sr die Auf-uahme der Lehren des Christentums vorbereitet, das auch die Bruchstcke der antiken Kultur gerettet und den spter lebenden Geschlechtern berliefert hat. Die Zeit der Vlkerwanderung war das Heldenzeitalter des germanischen Volkes. Die vielen neuen Lieder, welche von dem mythischen Frankenknig Siegfried, von Dietrich von Bern. Etzel. Gunther und Hildebraud berichten, haben sich jahrhundertelang im deutschen Volke lebendig erhalten; sie bilden den Stoff fr spter entstandene Heldengesnge, unter denen das Nibelungenlied das bedeutendste ist. Ii. Aas Irankenreich. Chlodwig (481-511.) Die Grndung des Frankenreiches. Unter den deutschen Volks-stammen, die während der Vlkerwanderung austreten, sind es die Franken gewesen, die auf den Trmmern des rmischen Reiches eine Herrschaft von lngerer Dauer gegrndet haben. Sie hatten die Grenzen ihrer Wohnpltze nicht zu weit nach Sden verschoben, weshalb ein Znzng ans der Heimat mglich war, und durch natrliche Grenzen ge-schtzt, waren sie mehr als andere Völker von dem Strome der Vlkerwanderung verschont geblieben. Sie hatten somit ihre kraftvolle Volksart festgehalten und recht bald den Gegen-satz zwischen rmischem und germanischem Wesen ber-wunden. Besonders bildete die gleiche Religion ein Band, das beide Teile nach und nach als ein einheitliches Ganzes umschlang. Im Jahre 481 trat unter den salischen Franken Chlodwig, ans dem bedeutenden Geschlechte der Merowinger^) stammend, die Herrschaft an. Obgleich erst fnfzehn Jahre alt, war er klug und nnternehmungs-lustig: um ein groes, einiges Frankenreich zu grnden, war ihm jedes Mittel recht. Chlodwigs Kriege. Ganz Gallien seiner Herrschaft zu unterwerfen, war das nchste Ziel Chlodwigs; um es zu erreichen, mute er mehrere Kriege führen. Zuerst wandte er sich gegen Sy grins, \) Der Name ist abzuleiten von Meruva (jetzt Merwe. Arm der Maas).

17. Lesestoffe aus allen Teilen der Geschichte - S. 127

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
Aristokratie. Allmählich wurde es Herkommen, daß nur der. dessen Vater schon ein Ritterlehen besessen, der also „ritterbürtig", außerdem ehelich geboreu und unbescholten war, Ritter werden könne. Nur ausnahmsweise ward einmal ein nicht Ritterbürt iger vom König znm Ritter geschlagen. Damit war das Rittertum aus einem bloßen Berufsstande, was es zuerst gewesen, zu einem Geburtsstaude geworden. 44. Ottos des Großen Persönlichkeit. E. Tümmler, Jahrbücher des deutschen Reiches unter Otto dem Großen. Leipzig 1876 (begonnen von R. Köpke). Versuchen wir, uns am Ende von Ottos irdischer Lausbahn die Züge seines Wesens zu vergegenwärtigen, so erscheint er uns, im Aeußern dem Vater ähnlich, als ein Mann von stattlichem und breitem Wuchs, voll königlicher Würde, sein Haupthaar, das er kurz zu schneiden Pflegte, hier und da ins Grane fallend, seine Angen leuchtend und von ans-blitzendem Glanze, die Gesichtsfarbe rötlich. Den Bart trug er länger, als es die Sitte der Väter gewesen war, und bei diesem seinem Barte pflegte er, wie noch die Sage meldet, zu schwören. Sein Gang war ungleich, bald rasch, bald bedächtiger, seine Tracht nur die vaterländische, wie sein ganzes Wesen. Er liebte das fürstliche Vergnügen der Jagd, für welche es in Italien eingezäunte Gehege gab, weun mich nicht ganz so leidenschaftlich als sein Vater, den die Volkssage deshalb als den Vogelsteller verewigt hat; auch das Brettspiel gewährte ihm öfter Unterhaltung, und bisweilen tummelte er mit königlicher Wucht fein Roß im Kampfspiele. Die uiedersächsische Mundart, die den Oberdeutschen als eine halb fremdartige erschien, war Ottos Muttersprache und die einzige, die er geläufig redete, deuu nur selten ließ er sich herbei, französisch oder slawisch zu sprechen, obgleich er es vermochte. Gelegentlich wird ihm jedoch der romanische Morgengruß von man in den Mund gelegt. Die lateinische Sprache blieb ihm fremd, da er, als Krieger in rauher Zeit ausgewachsen, keine gelehrte Bildung erhalten hatte. Verhandlungen oder Schriftstücke in lateinischer Zunge mußten ihm daher verdolmetscht werden. Aber wir wüßten auch nicht von irgend welcher näheren Beziehung zur deutschen Literatur, außer daß aus feine Aussöhnung mit Heinrich ein Geistlicher am Hose ein halb deutsches, halb lateinisches Lied dichtete und vielleicht überreichte. Doch besaß er eine rasche Fassungsgabe, und es fehlte ihm nicht an Sinn für höhere Geistesbildung; denn ebenso wie seine Mutter erst als Witwe lesen und schreiben gelernt hatte, so lernte auch er die Buchstaben in reiferen Jahren nach dem Tode Edgithas, so daß er Bücher zusammenhängend lesen und verstehen konnte, eine Kunst, die damals unter dem deutschen Adel noch etwas verbreiteter gewesen sein soll, als im folgenden Jahrhundert. Seinen Sohn Otto, dessen Mutter Adelheid selbst für eine gelehrte Frau galt, ließ er von früh ans und mit gutem Erfolge in die Wissenschaften einführen. Er zog auch gern namhafte Gelehrte in fein Reich, wie auf dem ersten

18. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 140

1894 - Paderborn : Schöningh
— 140 - in Abteilungen von je 400 Mann, Fähnlein genannt, gebracht; auch wurde ihnen der Artikelbrief vorgelesen, den sie beschwören mußten. ^ Als der eigentliche Urheber der Einrichtung des Landsknechtswesens unter Maximilian gilt der Ritter Georg von Frundsberg, „der Landsknechte lieber Vater". Nach beendetem Feldzuge entließ der Oberst die Landsknechte : er verabschiedete sich von ihnen und dankte ihnen für ihre Thätigkeit (daher „abdanken"). Dann zogen sie ihrer Heimat zu, der eine mit zerrissenen Kleidern und leerem Beutel, ein anderer mit einer Narbe im Gesicht, ein dritter wohlgeputzt auf hübschem Gaule mit einem Sack voll Geld und reicher Beute. Sie rotteten sich zuweilen auch zu einem Haufen zusammen und durchzogen plündernd die Landschaft, bis sie durch Gewalt zerstreut wurden oder einen neuen Kriegsherrn fanden, dem sie sich verdingten. Maximilian starb im Jahre 1519, nachdem er 26 Jahre regiert hatte. Er soll während der vier letzten Lebensjahre als Mahnungszeichen an den Tod überall seinen Sarg mit sich herumgeführt haben. B. 1 Mit Ausschluß Friedrichs des Schönen. 2 In der Jugend entwickelte sich der Körper bei ihm schneller als der Geist. Erst mit dem fünften Jahre lernte er sprechen und bis zum zehnten erregte er wenig Hoffnungen. Dann aber entfalteten sich unerwartet schnell die großen Fähigkeiten, die in ihm geschlummert hatten. 3 Er erwarb sich die Fertigkeit in der lateinischen, französischen, italienischen, eng-I tischen, böhmischen, wendischen und magyarischen Sprache. 4 Er schrieb selbst über Kriegskunst, Gärtnerei, Fischerei, Jagd und Baukunst. „So oft die Staatsgeschäfte es ihm gestatteten, schrieb er oder diktierte seinen Geheimschreibern etwas in die Feder. Besondern Fleiß verwandte er auf die Weltbeschreibung und auf die Geschichte. Welchen Geist er besaß, zeigen die Schriften, die er veröffentlicht hat, indem ich sie aus feinem Munde niederschrieb, häufig in Gegenwart vieler Fürsten, seiner Kammerdiener und Sekretäre. Diese Denkmale seines Geistes sind bei mir noch vorhanden, besonders Denkwürdigkeiten über seine Thaten, dann ein Büchlein über die Beschaffenheiten der Tiere und über Erfahrungen in mancherlei Dingen, dann ein Schriftchen über die Sprichwörter und mancherlei andere Schriften." (Joseph Grünbeck, Beichtvater und Geheimer Rat Maximilians.) 5 So schmiedete er z. B. Pseile aus Eisen mit einer Leichtigkeit, als hätte er sich von Jugend auf in dieser Kunst geübt. 6 Als Maximilian seinen ersten Reichstag im Jahre 1495 in Worms hielt, kam ein Franzose dahin, Claude de Barre genannt, der gewaltig auf feine Stärke trotzte. Kaum hatte er Platz in der Herberge gefunden, als er feinen Schild au derselben unter seinem Fenster aushing. Dann ließ er durch eineu Herold, der mit ihm gekommen war, ausrufen: „Wenn ein Deutscher Lust hat, mit mir zu kämpfen, so bin ich zu jedem dieser Kämpfe bereit." Es wollte sich nicht sogleich einer finden, der Lust hatte, etwas gegen diesen Prahler zu wagen. Das verdroß den wackern Kaiser Maximilian. Er sandte seinen Herold ab und ließ seinen Schild mit dem Wappen von Österreich und Burgund neben jenem des französischen Ritters aufhängen. Der Kampf wurde abgeredet um ein ritterliches Gefängnis. Gewappnet erschienen beide auf der Babn. Keiner sprach ein Wort

19. Theil 3 - S. 105

1880 - Stuttgart : Heitz
Elisabeth. Maria Stuart. Melvil. Darnley. 105 zu und sagte endlich: sie hätte Anzüge aus allen Ländern. An dem folgenden Tage erschien sie bald in dieser, bald in jener ausländischen Tracht, und endlich fragte sie den Gesandten geradezu, in welchem Anzuge sie sich am besten ausnehme? „Im italienischen," antwortete der schlaue Hosmaun; denn er wußte, daß sie diesem vor allen den Vorzug gab, weil sie darin ihre fliegenden Locken zeigen konnte; und sie war auf ihre blonden, oder eigentlich röth-lichen Haare vorzüglich eitel. Nun legte sie ihm eine Menge Fragen vor: Welches ihm die beste Farbe von Haaren schiene? Ob die Haare seiner Königin oder die ihrigen schöner wären? Endlich fragte sie ihn sogar, welche von beiden überhaupt die Schönste wäre? Melvil lachte innerlich über diese Eitelkeit. Schnell faßte er sich aber und antwortete sehr klug: „Jhro Majestät sind die Schönste in England, und meine Königin in Schottland." Ferner fragte sie, welche von ihnen ant größten wäre? — „ Meine Königin," antwortete Melvil. — „O!" erwiederte Elisabeth, „dann ist sie zu groß; denn ich habe gerade die beste Größe." Da sie von ihm gehört hatte, daß Maria manchmal die Laute'spielte, auf welcher Elisabeth Meisterin zu sein glaubte, so befahl sie eines Tages einem ihrer Höflinge, er solle den Gesandten wie zufällig in ein Zimmer führen, wo er sie hören könnte. Melvil merkte die Absicht, und, seinem angenommenen Charakter treu, stürzte er, wie entzückt von den süßen Tönen, in das Zimmer der Königin, die sich zwar anfänglich unwillig stellte, aber doch nachher fragte, ob er sie ober Maria für eine größere Meisterin halte. Daß Melvil ihr den Vorzug gab, versteht sich von selbst; ttttb als er nach Schottland zurückkehrte, konnte er seiner Königin versichern, daß Elisabeth es nie mit ihr gut meinen würde uttb daß alle ihre Freunbschaftsversicherungen. nichts als Falschheit und Verstellung wären. Bald sctnb sich auch eine Gelegenheit, die Wahrheit biefer Behauptung zu erfahren. Elisabeth schlug Maria vor, den Sohn des Grasen Lenox, Heinrich Darnley (sprich Därnli) zu hei-rathen. Lenox, von Geburt ein Schotte und ein Verwandter des Hauses Stuart, hatte seit lange in England gewohnt, wo auch fein Sohn geboren war. Das Alter und der Abel seiner Familie und der Wunsch der Elisabeth empfahlen bett Darnley vorzüglich, obgleich die Schotten, weil er katholisch war, die Verbinbnng nicht wünschten. Darnley war jetzt in feinem 20. Jahre, schön von Wuchs und Gesicht und von einnehntenbetn Betragen, so daß

20. Theil 3 - S. 92

1880 - Stuttgart : Heitz
92 Neue Geschichte. 1. Periode. England. Arges zu denken. Aber seine Augen wurden immer stierer, und als sie fort war, theilte er seine Endteckuug seinem Beichtvater mit, der ihn noch mehr aufbrachte und ihn bat, der Königin als Ketzerin den Proceß machen zu lassen; denn je höher sie stände, desto größeren Eindruck würde ihre Bestrafung machen. So wurde also der Proceß eingeleitet, ohne daß die Königin etwas ahnte. Zufälligerweise ließ der Kanzler das Papier, auf dem die Anklage stand, aus der Tasche fallen. Einer der Anhänger der Königin fand es und brachte es ihr, und nun sah sie, in welcher großen Gefahr sie schwebte. Aber als eine kluge Frau faßte sie sich bald. Sie ging zum Könige, setzte sich ruhig zu ihm und als er wieder auf seine theologischen Sätze das Gespräch brachte und sie um ihre Meinung fragte, antwortete sie: solche tiefe Untersuchungen paßten sich nicht für Weiber. Diese wären dazu da, den Männern zu gehorchen. Dem Manne käme es allein zu, die Grundsätze für die Frau zu wählen, und diese müßten in allen Dingen die Denkart ihres Mannes annehmen. Sie müsse das um so mehr, da sie so glücklich wäre, einen Mann zu besitzen, der im Stande wäre, Religionsvorschriften für ganze Nationen zu entwerfen. Je länger sie sprach, desto mehr klärte sich das Gesicht des Königs auf, und endlich rief er, indem er sie umarmte: „Nein, bei der heiligen Maria, du bist ein Doctor geworden, Käthchen, und bist geschickter, mich zu unterrichten, als ich dich!" Sie antwortete bescheiden, dies Lob käme ihr gar nicht zu. Sie habe wohl zuweilen gewagt, eine andere Meinung aufzustellen; das habe sie aber nur gethan, um mehr Leben in die Unterhaltung zu bringen und ihm Gelegenheit zu geben, sie zu belehren. „Ist das wirklich wahr, meine Liebe?" rief Heinrich. Nun da sind wir ja wieder vollkommen gute Freunde." Als nun beide in freundlichem Gespräche umhergingen, kam der Kanzler, rief den König bei Seite und brachte ihm die Nachricht, daß der Proceß eingeleitet sei. Aber er kam schlimm an. Der König nannte ihn einen Narren über den anderen, so daß der Mann ganz verwirrt davonschlich. Heinrich starb endlich in demselben Jahre, da Franz I. starb (1547). 93. Johanna Gray. — Maria von England. Heinrich Viii. und der Johanna Seymour Sohn, Eduard Vi. (1547—53), wurde nun König, ein erst zehnjähriger, gutgearteter
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