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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 148

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
148 Von hchster Bedeutung fr das Kunsthandwerk wurde das von Bttger iu Meien erfundene Porzellan und die Fayence von Delft. Nicht blo die Herstellung von Egeschirren nahm einen nie geahnten Aufschwung; die Porzellanmasse diente auch zur Darstellung zierlicher Schfer. Miniaturkavaliere und feiner kleinen Damen, Wand-leuchtet und Standuhren in den wunderlichsten Zierformen. Hisch im Zopfstil. Die Wissenschaften. I. Die Philosophie. Die materialistische Ansicht der Eng-lnber Locke und Hume, der Vter der sogenannten Aufklrung (S. 119), wurde von den Franzosen Voltaire, Diderot, d'aletnbert und anderen weiter entwickelt. Sie behaupteten, da es kein ber-sinnliches Leben gebe, und da die seelischen Erscheinungen nur Ttigkeitsformen der sinnlichen Krperw elt seien. Ihnen gegenber lehrte der Begrnder der beutfchen Philosophie Gottfrieb Leibniz in seiner Theobice (Rechtfertigung Gottes), ba der Geist vom Krper unabhngig sei, die geoffenbarte Wahrheit der den Verstand hinausgehe, ihm aber nicht widerspreche. Immanuel Kant, Professor der Philosophie in Knigsberg, war unstreitig der grte Denker seiner Zeit. In seinem Werke: Kritik der reinen Vernunft" stellt er die Vernunft als unabhngig von aller Erfahrung hin. Die hchsten wegrisse: Gott. Freiheit und die Unsterblichkeit der Seele

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 131

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
131 feine Oratorien, von denen sein Messias", Judas Makkabus" und Samson" noch hente ihre alte Zngkrast behalten haben. Was Weimar sr die Dichter, das wurde Wien fr die groen Tonknstler und Komponisten jener Zeit. Gluck wurde der Begrnder der d entscheu Oper, Haydn der Vater der Symphonie, deren er mehr als 100 schrieb; auerdem hinterlie er mehrere Oratorien, von denen sich Die Schpfung" und Die Jahreszeiten" bis heute einer groen Beliebtheit erfreuen. Mozart kam bereits als sechsjhriges Wunderkind an den Wiener Hof, wo er von seiner hohen Gnnerin Maria Theresia mit Gunstbezeigungen berschttet wurde. In seinen Opern (Figaros Hochzeit", Dou Juan"), seinen Singspielen (Zauberflte"). seinen Sonaten, Liedern und Konzertstcken hat er Meisterwerke von unvergleichlicher Schnheit' geschaffen, die jetzt noch durch ihre lieblichen Melodien und gemtvolle Tiefe entzcken. Beethoven, dessen erste Ttigkeit noch in das 18. Jahrhundert fllt, ist der grte Tondichter Deutschlands und der Schpfer der neueren Instrumentalmusik; seine Werke, die einen unerschpflichen Reichtum der Empfindung ausstrmen, bilden den Gegenstand eifrigen Studiums und hchster Bewunderung. Hingewiesen sei nur auf feine Oper Fidelio". auf seine Symphonien, von denen vor allen die neunte die hohe musikalische Begabung des Komponisten verrt, ans seine Sonaten, Trios und Quartette, die die deutsche Tonkunst in ihrer klassischen Vollendung zeigen, und die beweisen, wie vollkommen der Meister sein Ziel, zur Ehre des Ewigen, des Allmchtigen und des Unendlichen zu schaffen," erreicht hat. 3, Die bildenden Knste, a) Die Banknnst. per Warockstit. Ans der Renaissance entwickelte sich zunchst in Italien, dann im brigen Europa eine neue Stilart, die unter dem Namen Barockstil bekannt ist. Der Name wird ans das portugiesische Wort borocco zurckgefhrt, womit man schiefrunde, unfrmliche Perlen bezeichnete; nicht aber ist es gestattet, den Beigeschmack des Verchtlichen oder Ver-werblichen dem Worte mit Bezug aus die Baukunst beizulegen, um den Barockstil als eine Ausartung oder Verwilderung der Renaissance hin-zustellen. Weil er bei den Kirchenbanten der Gesellschast Jesu in einigen Lndern vornehmlich zur Auwendung kam und durch sie zu einer hohen Stufe der Entwicklung gelangte, nennt man ihn auch wohl den Jesuitenstil. 9*

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 137

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
137 - die Schlsser zu Schnbrunn, zu Wrzburg und zu Stuttgart dieser Richtung an. Der fioliolioif. Wie der Barockstil sich aus der Renaissance entwickelte, so kann der Rokokostil als eine Fortbildung des Barockstils augesehen werden. Der Name rhrt von dem Worte rocaille", d. h. Muschel- oder Gitterwerk her, weil die Muschel als Dekorationsmotiv die reichste Anwendung fand. Er wird auch wohl der Stil Ludwigs Xv. genannt, weil er während seiner Herrschaft sich der grten Beliebtheit ersrente. (oittnttttts" beim Neuen H^alais zu Potsdam. Der Rokokostil ist mehr ein Dekorations- als ein Baustil, und seine Eigenartigkeit kommt fter im Innern der Gebude als an deren Fassaden znr Geltung. Die Architektnr des Barockstils behlt er bei, doch die gerade Linie verschwindet vollstndig. Gesimse und Giebel zeigen ge-schweiste, aber gebrochene Linien; Frucht- und Blumen-girlanden, Fllhrner und leichte Musikinstrumente sind beliebte Dekorationsmittel. Wissenschast und Knnst, Krieg und Frieden und der Sport der vornehmen Welt werden durch allegorische Figuren dargestellt; besonders zeigt das Rahmenwerk die grte Regellosigkeit. Das Ornament mit seinen muschelartigen Verschnrkelnngen gestattet der Phantasie die grte Freiheit; doch wirkt das Ganze angenehm, und jeder Teil ist aus das seinste ausgefhrt.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 315

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
betten er die Geschichte der Menschheit von der Erschaffung der Welt bis 31111t jngsten Gerichte nach christlicher Auffassung in tiesburchbachten Schilberungeu zur Darstellung bringt. Die Perle unter diesen Malereien ist das gewaltige jngste Gericht". Wenn Cornelius auch der Sinn fr Farbenwahl fehlte am liebsten htte er, wie er selber bekennt, feine reichen Jbeen nur an bic Waitb gezeichnet fo feffeln feilte Silber boch btti'ch die wundervolle Gruppierung der Figuren, durch das Ergrei-fenbe in der Darstellung und die Klarheit in der Zeichnung. Sein be- Ias iltjffouscrdenllmal' von brutto Schmitz. beutenbster Schler war Wilhelm von Kaulbach, beffen berhmteste Schpfungen die groartigen Fresken im Treppenhaufc des Neuen Berliner Museums find. Gleichsam von einem Berge berblickt der Knstler den Laus bcr Jahrhunderte, von dem Turmbau zu Babel bis zum Zeitalter der Reformation, itrtb wie ein roter Faben zieht sich bnrch das Ganze der Gebanke, da Gott der Lenker und Richter aller Dinge ist. Unter diesen Fresken nehmen Die Zerstrung Jerusalems" und Die Hu intens chlacht" den ersten Platz ein. Julius Schnorr von Carolsfeld illustrierte mit 240 Bildern, ans betten eine reine, fromme Knstlerfeele spricht, die Bibel. Moritz Schwiud whlte das deutsche Mrcheu als Gegenstand feiner Darstellungen; Aschen-

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 42

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
V 42 Aus dem Versailler Hofleben verdienen zwei Frauen besonders genannt zu werden, die Frau von Maintenon, die Witwe des Dickiters Scarron. und die Pfalzgrfin Elisabeth Charlotte. Die Frau von Maintenon wute durch ihre geistreiche Unterhaltung, durch ihre Schnheit und Sanft-mut den König so sehr zu fesseln, da er sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin mit ihr vermhlte. Sie war ernstlich bestrebt, eine Besserung des sittenlosen Lebens herbeizufhren, und ihrem Einflsse ist manche wohlttige Stiftung, so St. Ehr, ein Stift fr bedrftige adlige Frulein, zuzuschreiben. Die Pfalzgrfin Elisabeth Charlotte (Liselotte) hatte sich als politisches Opferlamm" mit dem Bruder Ludwigs Xiv., dem Herzog von Orleans, ver-heiraten mssen, um das Heimatland zu retten. Das franzsische Wesen mit seiner ppigkeit war ihr gnzlich zuwider, und inmitten der sittlichen Verkommenheit des Hofes bewahrte sich diese edle Prinzessin ihre kerndeutsche Art und Sitte, wie dieses auch aus ihren Briefen hervorgeht. Ich halte es fr ein groes Lob, wenn man sagt, da ich ein deutsches Herz habe und mein Vaterland liebe; dieses Lob werde ich, so Gott will, suchen bis an mein Ende zu behalten," und der berhmte Kanzelredner Massillon sagte in seiner Leichenrede: Hier ist ein Frstenleben, von dem man ohne Furcht den Schleier wegziehen darf. Ein edler Freimut, den die Hfe selten so kennen, machte sie dem König lieb und wert; er sand bei ihr, was die Könige sonst selten finden, die Wahrheit." Ihre Briefe schildern wahr und getreu das franzsische Hofleben und sind deshalb fr die Beurteilung der damaligen Zeit eine wertvolle Fundgrube. 6) Literatur, Kunst und Wissenschaft. Inmitten all der sich stets drngenden Festlichkeiten war Ludwig ein ttiger Fürst, dessen Sinnen und Streben jedoch nicht an letzter Stelle dahin zielte, sich mit Glanz und Ruhm zu umgeben. Kunst und Wissenschaft frderte er, um sich selber ehren und verherrlichen zu lassen. Die franzsische Literatur feierte unter seiner Regierung ihr goldenes Zeitalter: Molire schrieb seine Lustspiele, Corneille und Racine schufeivi|te ergreifenden Tragdien, und La-Fontaine suchte seine Landsleute durch seine Fabeln zu belehren; Bossuet, Massillon und Fsnelon, der Verfasser des Telemach^ waren gefeierte Kanzelredner. Die franzsische Sprache wurde die Sprache der Staatsmnner-und die Umgangssprache in den vornehmen Kreisen anderer Lnder. Philologie und Altertumskunde, Mathematik und Naturwissenschaften fanden neben den schnen Knsten eine liebevolle Pflege. Claude Lorrain geno als Land-schaftsmaler groes Ansehen. 3. Ludwigs Kriege, a) Der Devolutionskrieg oder der erste Raubkrieg (16671668.) Zur Erreichung seines zweiten Zieles, Frankreich den Vorrang der alle Staaten Europas zu verschaffen, hat Ludwig Xiv. eine Reihe von Kriegen gefhrt, in denen ihm das Glck nicht immer hold war. Der erste war gegen Spanien gerichtet und ist unter dem Namen Devolutionskrieg oder erster Raubkrieg bekannt. Das Ziel war die Erwerbung der spanischen Niederlande. Maria Theresia, die Gemahlin Ludwigs Xiv., war eine Tochter erster Ehe des Knigs Philipp Vi. von Spanien. Trotzdem sie bei ihrer Verheiratung auf alle Teile der spanischen Monarchie Verzicht geleistet hatte, i

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 36

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
36 Astronomie, Geschichtsschreibung und Mathematik eifrig gepflegt; Aus-drcke wie Algebra, Almanach, Alkohol, Kabel und mehrere andere, des-gleichen unsere Ziffern fiud arabischen Ursprungs. Der Mittelpunkt des geistigen Strebens war Bagdad; dort wie in Cordova, Kairo und Damaskus waren reiche Bibliotheken und berhmte Hochschulen, die auch von Studierenden aus andern Ludern besucht wurden. Von Spanien aus. wo neben Cordova noch dreizehn andere spanisch-mohammedanische Akademien bestanden, empfing das Abendland z. B. auf dem Gebiete der Philosophie durch die vou arabischen Gelehrten besorgte lateinische Aristoteles-bersetzung mannigfache fruchtbare Anregung. Bei dem reichen Gemtslebeu pflegte der Islam hauptschlich die Lyrik, Sittensprche und Sentenzen, Fabeln und Parabeln und besonders Mrchen. Die Sammlung Tausend und eine Nacht" wurde ans dem Perfischen umgedichtet, die Makameu", d. h. rhetorisch-poetische bungs-stcke, des Hariri hat Rckert in die deutsche Sprache bersetzt. Hervorragendes haben die Araber auf dem Gebiete der Baukunst geschaffen. ^Die arabischen oder maurischen Bauwerke zeigen im Gruudri die Zentralanlage. In der Mitte befindet sich zunchst, dem religisen Lwenhof der ^foamra.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 5

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Schmucksachen eingetauscht; Geld war noch unbekannt. Die geistige Beschftigung war genug; doch waren die ltesten Schriftzeichen, die Runen, ziemlich allgemein bekannt; in religisen und weltlichen Liedernj) wurden die Taten der Götter und Helden verherrlicht. Auch der Tanz wurde gepflegt; der Schwerttanz der Jnglinge war berhmt. Manche edle Eigenschaften schmckten unsere heidnischen Vor-fahren, und nach rmischem Urteile vermochten gute Sitten hei ihnen mehr als anderswo gute Gesetze"; besonders werden neben der ein-fachen Lebensweise ihre sittliche Reinheit, ein selbstbe-wuter, mnnlicher Charakter, ein ausgeprgter Freiheits-sinn und kriegerische Tchtigkeit hervorgehoben. Treu standen sie zu Verwandten und Freunden und dem Anfhrer in der Schlacht. Die deutsche Treue ist sprichwrtlich geworden, und noch heute gilt bei uns ein gegebenes Wort soviel als ein Eidschwur.2) Vaterlandsverrat war das grte Verbrechen; ein Verrter des Vaterlandes verlor fr sich und die Seineu die Freiheit, er selber wurde lebendig in einen Sumpf gesteckt oder au einem Baume aufgeknpft. Gegen Fremde wurde die weitgehendste Gastfreundschaft gebt- Waren die eigenen Vorrte aufgezehrt, dann ging der Wirt mit seinem Gaste zum Nachbar, wo beide mit derselben Gastlichkeit und Liebe aufgenommen wurden. Diese edlen Eigenschaften wurden aber durch zwei hliche Laster, die Trunksucht und die Spielsucht, verdunkelt. Tag und Nacht wurde oft gezecht, und nicht selten kam es hierbei zu Zank und Streit und blutigen Raufereien. Bei den Gelagen wurde catch der die ernstesten und wichtigsten Angelegenheiten verhandelt, der Beilegung von Feind-fchaften, der Krieg und Frieden und die Wahl der Oberhupter; ein entscheidender Beschlu jedoch erst am folgenden Tage gefat. Die Rmer berichten, da die Deutschen leichter der Ausschweifung im Trnke erlgen, als der Gewalt der Waffen. Das Wrfelspiel trieben sie mit solcher Leidenschaft, da sie oft Hab und Gut, Weib und Kind und zuletzt die eigene Freiheit beim Spiele einsetzten. Die Glieder derselben Blutsverwandtschaft bildeten eine Familie oder Sippe, an deren Spitze der Hansvater als unumschrnkter Herr und Gebieter stand. Das Weib war der Mundschaft" des Mannes untergeordnet, geno aber eine hhere Achtung als bei den Rmern und fhrte den Namen Frau (frowe = Herrin). ') Vergleiche die Siegfriedssage und Uhlands Gedicht: Der blinde König". 2) Kein Sterblicher tut es an Treue den Germanen zuvor." Tacitus.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 195

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
195 Rom gefront ist. Seine Nachfolger nahmen den Titel: Erwhlter rmischer Kaiser an. Friedrichs Wahlspruch, nachdem er auch handelte, lautete: Alle Erde ist sterreich Untertan. (A. E. J. 0. U.).1) Maximilian I. (14931519.) 1. Seine Person. Hoch und frftig von Gestalt, mit mutig blickenden laueu Augen und herabfallenden blondem Haar war Maxi-milian eine echte knigliche Erscheinung. Er war gewandt in allen ritterlichen Knsten, ein Bild der Ritterschaft, so da man ihn nicht mit Nn-recht den letzten Ritter" genannt hat. Aus einem Turniere zu Worms forderte einst ein franzsischer Ritter von riesenhafter Gre die deutschen Ritter zum Kampfe heraus; alle frchteten sich. Da trat Maximilian unerkannt aus, besiegte den prahlerischen Franzosen und rettete die deutsche Ehre. Maximilian liebte das Seltsame und Abenteuerliche; ohne Furcht trat er einst in einen Lwenksig, die Bren suchte er in ihren Hhlen aus. und bei einer Gemsjagd verstieg er sich auf die unzugngliche Martinswand bei Innsbruck. Maximilian war hochbegabt, fehr gebildet und ein Freund und Gnner von Kunst und Wissenschaft. Er verstand die meisten damals in Europa gebruchlichen Sprachen und konnte seinen Soldaten in sieben Sprachen seine Befehle erteilen. Er lie eine Sammlung von Liedern des Mittelalters anlegen, die nach dem Schlffe Ambras in Tirol die Am-braser Handschrift genannt wird. Ihm verdanken wir auch die Erhaltung des Volksepos Gudrun, und er selber ist der Verfasser einer erzhlenden Dichtung, die unter dem Namen Teuerbank" bekannt ist und eigene Erlebnisse wiedergibt. Maximilian war ferner ein Fürst von hoher staatsmnnifcher Begabung und ein trefflicher Kenner des Kriegswesens, das er wesentlich verbessert hat; doch fehlte es ihm die Beharrlichkeit, und bei feiner zu groen Freigebigkeit kam er fter in Geldverlegenheiten. Erfllt von der hohen Bedeutung des Reiches, war fein Wahlspruch: Meine Ehre ist deutsch Ehre; und deutsch Ehre ist meine Ehre." Die alte Kaiferherrlichkeit wiederherzustellen und die Macht und den Glanz feines Haufes zu mehren, hat er sich zur Aufgabe gemacht. Seine wohl-gemeinten Plne bezglich des Reiches scheiterten an dem Widerstande v; In lateinischer Sprache heit der Satz: Austriae Est Jmperare Orbi Universo. 13*

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 279

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
279 Die Bauhtten standen leer, und was an Bauwerken entstand, war eine Weiterbildung des Renaissancestils, eine Nachahmung italienischer und franzsischer Vorbilder. Tausende von prchtigen Kunstschpfungen der Malerei und Plastik hatte die blinde Wut der schwrmerischen Bilderstrmer der-nichtet. Nach einer Zeit des Verfalls nahm die Malerei in Italien wieder einen Anlauf zum Bessern. Die Bilder der italienischen Meister, unter denen besonders Guido Reui (Christus am Kreuze) und Cara-vaggio zu nennen sind, zeigen eine naturalistische Richtung, in ihren Ruber- und Banditenfiguren geben sie uns ein Abbild jener traurigen Zeit. In Spanien schuf Murillo eine Anzahl Madonnenbilder und Visionen, in denen sein reiner Pinsel in wunderbar kindlicher Weise zur Darstellung bringt, wie das Jesuskindlein zu deu Menschen in Beziehung tritt. Dieselbe Richtimg zeigt die Schule zu Brabaut, deren hervor-ragendster Vertreter Peter Paul Rubelt s ist. Seine Malerei ist der italienischen verwandt, Natur und Empfindung wei er in idealer Weise zur Darstellung zu bringen. In seinem bekannten Gemlde Die Kreuzabnahme", das sich im Dome zu Antwerpen befindet, bringt der Knstler die Abnahme Christi vom Kreuze in ergreifender Weise zur Darstellung. Wunderbar geschlossen find die zahlreichen Personen grup-piert, lebendig und fein abgestuft ist die Empfindung, die alle Personen an dem Vorgange nehmen, zum Ausdruck gebracht. Rubens' tchtigster Schler Anton van Dyck war vor allem Portrtmaler; wohl 250 Portrts hat seine fleiige und geschickte Hand geschaffen, von denen sich die berhmtesten in Windsor Castle befinden. Die originellste Gestalt unter den hollndischen Malern ist Paul Rembrandt, der das Helldunkel meisterhaft zu behandeln verstand und in feinen Portrts und Radierungen Werke von hohem knstlerischen Werte geschaffen hat. Leben und Wirklichkeit kommen in realistischer Wiedergabe originell zur Darstellung. Zu seinen berhmtesten Schpfungen gehrt das Ge-mlde Die S taalmeisters", d. h. die Vorsteher der Tuchmacher-zirnst. Sie sind um einen Tisch versammelt, der mit Mustern (Staaten) von orientalischen Teppichen bedeckt ist. Hier, wie besonders auch bei seinen zahlreichen Selb st Portrts, kommt die Anwendung des Hell-duukels in berraschender Weise zur Anwendung; der Knstler wirkt ausschlielich durch Licht und Schatten.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 37

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
37 Bedrfnisse entsprechend, ein Hof mit erneut Springbrunnen fr die Waschungen, umgeben von einer oder mehreren Sulenhallen zum Beten. Der maurische Stil hat spitze und hufeisenfrmige Bogen und sogenannte Stalaktitengewlbe, nischenartige Gewlbekappen, die an eine Tropssteingrotte erinnern. Wenn die arabischen Maler sich auch auf. die Wiedergabe von Menschen- und Tierbildern verstanden, so sind doch das Vollendetste und Bleibendste ihrer Leistungen die ornamentalen Muster, denen geome-irische Figuren zugrunde lie-gen und die unter dem Na-menarabes-k e n begriffen werden. Zur Verstrkuug und Ergu-zuug des Ein-druckes tritt noch die Farbe hinzu. Gerade so wie die Linien iuein-ander flieen, eine Figur mit der audern sich verschlingt, ebenso ordnen sich auch die verschiedenen Farben anein-ander. Die vorzg-lichsten Schp-fnngen arabischer Baukunst sind die Herr-lichen Mo- Moschee des Outtans Kait-Aai in Kairo. fcheen zu Cordova (jetzt
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