Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 359

1904 - Cöthen : Schulze
— 359 — 157 c. (1572. Aus derselben Landes-Ordnung:) Als auch Anser Landschafft bey uns nnderlhenige erinnerung gethan, das wir in unser Cantzley Ordnung der Tax wollen gnediglich auff-richten . . Ebenda, Tit. Viii. 158a. (1524. Reichsabschied zu Nürnberg. Einleitung:) Nachdem auf Unserm nechsten zu Nürnberg gehaltenen Reichs-Tag, durch . . Unsern . . Bruder .. . auch Churfürsten, Fürsten . . und Ständen ... von etlichen wichtigen deß Heil. Rom. Reichs obliegenden Sachen gehandelt und gerathschlagt, und sich eines Theils derselben .. fürgenommenen und gehandelten Puncten ... biß aus Unser Bewilligung beschlossen, eines Theils derselbigen, als die Execution im Heil. Reich aufszurichten. Item: Eines Anschlags zu einer beständigen beharrlichen Hülsf gegen den Feind des Christlichen Namens, dem Türcken zu ereignen, in weiter Bedacht, und hinder sich an ihr Landschafft und Unterthanen zu bringen, Zeit genommen, deßhalben sie sich dann eines andern Tags . . . verglichen ... — Neue Sammlung d. Reichsabsch. Ii. Teil, S. 253. 158b. (1550. 14. Okt. Privileg für die Oberstände in Brandenburg. Vgl. Sz. 155 a). Wir Joachim . . marggraf zu Brandenburg!, . . thun kund . ., als wir . . unsern . . lieben gelrewen preinten grafen Hern geistlichen und denen von der ritterschaft und steten unsers chursürstenthumbs der mark zu Brandenburg! auf gemeinen landtagen . . unser höchstes obligen bedrengnus und beschwerung unserer schulde halben . . fürtragen lassen . . ., und dann . . berürte unser . . landstende . . (tätliche stewren zur bezalung . . unser schülde aus gutherziger trewer wol-meinnng uns, auch landen und lenthen zu tröst, bewilligt und sich unserer landstende und prelaten grafen Hern geistlich vom abcl über ihre habende Privilegien und stattliche revers, darüber sie es zu thund nicht schuldig gewesen, aus lauter trete gutwilligkeit . . in solche bewilligunge so weit eingelassen, daß sie ihres theils zu bezalung unserer schülde von iedem Pferde, so stragk und viele sie uns ein ieber theil aus inen zu dienen schuldig, auf fünf jar lang jerlich 20 gülden und dann ein gibelgelt, von einem ieden huefner einen gülden und einen cossaten ein halb gülden, auf 14 jhar lang jerlich auszubringen und darüber das biergelt noch auf sechs jahr und auch also 14 jhar lang bewilligt, feind wir

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 181

1888 - Habelschwerdt : Franke
181 der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende. 3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400. Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos. Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt. 1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken. a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396. b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten. 2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg. A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe: a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 153

1888 - Habelschwerdt : Franke
153 1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann. B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg. C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen. Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte. D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge. a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 119

1904 - Habelschwerdt : Franke
119 drei Oberhupter. Als aber Jobst 1411 starb und Wenzel seinem Bruder die Reichsregierung berlie, wurde Sigismund von allen Kurfrsteu als König anerkannt. Er war beim Antritte seiner Regierung bereits Kurfürst von Brandenburg und durch seine Heirat mit der Erbtochter Ludwigs des Groen König von Ungarn. Als solcher geriet er in Kmpfe mit den Trken, die am Ende des 14. Jahrhunderts auf der Balkanhalbinsel eindrangen. Er wurde 1396 von ihnen in der Schlacht bei Nikpolis an der Donau besiegt. Nach dem Tode seines Bruders Wenzel wurde Sigismund auch König von Bhmen. Sigismund war ein stattlicher Mann. Er zeichnete sich durch Bildung, ritterlichen Sinn und Leutseligkeit aus. Dabei neigte er aber zu einem ppigen und verschwenderischen Leben, war leiden-schaftlich und unzuverlssig. Um sich aus seiner steten Geldverlegenheit zu helfen, griff er oft zu unerlaubten Mitteln. 2. Das Konzil zu Konstanz, 14141418. Nach dem Tode 1414-1418 Gregors Xi., der 1377 nach vielem Drngen der Rmer seinen Sitz von Avignon wieder nach Rom verlegt hatte, fanden doppelte Papst-whlen statt. Das dadurch entstandene Schisma wurde vergrert, als das Konzil zu Pisa 1409 die beiden Ppste absetzte und einen neuen Papst whlte. Es standen sich nun drei Ppste gegenber: Gregor Xii., Benedikt Xiii. und Johann Xxiii. Sigismund nahm sich der Lsung der kirchlichen Frage mit grtem Eifer an. Auf sein Betreiben kam ein Konzil zu Konstanz zustande, das die grte Kirchenversammlung im Mittelalter war; zugleich war es fr Deutsch-land ein Reichstag und fr Europa ein Kongre der christlichen Völker. In der kleinen Bodenseestadt Konstanz versammelten sich 33 Kardinle, etwa 300 Erzbifchfe und Bischfe und zahlreiche andere Geistliche. 37 Universitten hatten zusammen gegen 2 000 Vertreter gesandt: auerdem trafen etwa 1 600 Fürsten ein. Kaufleute und Wechsler, aber auch fahrende Leute und Gesindel aller Art strmten hier zusammen. Das Konzil hatte eine dreifache Aufgabe zu lsen: a. Beilegung des Kirchenschismas. Nach langen Ver-Handlungen verzichtete Gregor Xii. auf die ppstliche Wrde; die beiden anderen Ppste wurden auf dem Konzil zu Konstanz abgesetzt. Der neu-gewhlte Papst Martin V., ein Italiener, fand allgemeine Anerkennung. b. Reform der Kirche an Haupt und Gliedern. Infolge der Abhngigkeit von den franzsischen Knigen und durch das darauf-folgende Schisma war das Ansehen des Papsttums sehr gesunken. Eberhard Windecks Leben des Kaisers Sigismund. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 87. Bd. Aschbach, Geschichte Kaiser Sigismunds: Das Konzil zu Konstanz. Atzler, lu. u. L. I. Nr. 57.

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 466

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
466 erinnerte nur noch an die Gründung Ansgar's. Neben dem Gotte der Christen verehrten sie noch die Götzen ihrer Väter und brachten denselben in heiligen Hainen und an Quellen Opfer dar. Da er also in der Mitte dieses entarteten und verderbten Volkes zu wohnen begann, an dem Orte schauervoller Einsamkeit, empfahl er sich um so mehr dem göttlichen Beistände, je verlassener er von menschlichem Troste war; der Herr aber, berichtet uns der Priester Helmold aus Bosau, sein Zeitgenosse, gab ihm Gnade in den Augen des Volkes, als er von der Vergebung der Sünden, der Auferstehung der Todten und der Herrlichkeit Gottes zu predigen begann. Eine große Menge wandte sich zur Buße, und die Stimme seiner Predigt erscholl durch das ganze Land. Darauf rief er Mönche aus den Ländern südlich von der Elbe herbei und gründete in Faldera ein neues Kloster (Novum monasterium = Neumünster), um in den unruhigen Zeiten einen sicheren Zufluchtsort zu haben. Dann begann er die umliegenden Ortschaften in Stormarn und Holstein zu besuchen, zerstörte die Opseraltäre und heiligen Haine und stellte überall, wo früher Kirchen gestanden hatten, den christlichen Gottesdienst wieder her. Vor allem aber lag ihm die Bekehrung der Wenden in Wagrien am Herzen. Doch erst als Knud, der Herzog von Schleswig, von dem Kaiser Lothar zum König der Wenden erhoben wurde und mit starker Hand das Christen- thum schützte, konnte Vicelin daran denken, zunächst die einst von Heinrich erbaute Kirche in Lübeck wieder einzuweihen. Oft besuchte Knud auch das Land der Wagrier, kehrte in Faldera ein und bewies sich gegen Vicelin und seine Genossen freundlich gesinnt und verhieß ihnen viel Schönes, wenn der Herr sein Unternehmen im Wendenlande fördern würde. Doch schon nach 2 Jahren ward er auf Seeland schmählich ermordet, und von da an war sein Reich schutzlos wilden wendischen Fürsten überlassen, mit denen der heidnische Gottesdienst und die blutigen Menschenopfer zurückkehrten. Besorgt um seine Gemeinden eilte Vicelin an den Hof des Kaiserslothar und wußte ihn zu bewegen, selbst in s Land zu kommen und an der Grenze Wagriens auf dem Alberge die Sigburg zu erbauen. Die Fürsten der Wenden mußten hier vor ihm erscheinen und sahen mit Ingrimm auf das Werk des kahl- köpfigen Priesters, wie sie den Vicelin nannten. Am Fuße des Berges ließ Lothar ein festes Kloster und eine Kirche errichten und nahm sich vor, das ganze Volk der Wenden dem christlichen Glauben zu unterwerfen. Aber der Tod hinderte ihn an der weiteren Ausführung seiner Pläne. Bald jedoch gewann der Schauenburger Graf, Adolf Ii. von Holstein und Stormarn, das ganze Land der Wagrier, und die Wenden wurden nach Oldenburg und Lütjenburg, an die Küstengegenden, zurückgedrängt. Weil nun das übrige Land menschenleer war, so sandte er Boten aus in alle Lande und ließ alle, welche keinen Besitz hätten, auffordern, mit ihren Familien nach dem fruchtbaren Wagrien zu kommen. Den Holsten und Stormarn ließ er sagen: „Habt ihr nicht das Gebiet der Wenden unterworfen und es mit dem Blute eurer Brüder und Väter erkauft? Warum kommt ihr denn zuletzt es in Besitz zu nehmen?" Da erhob sich eine unzählige Menge aus verschiedenen Völkern, und sie kamen mit ihren Familien und ihrer

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 182

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
182 Wir lagen manche liebe Nacht durchnäßt bis auf die Haut; du allein du hast mich erwärmet, und was mein Herze hat gehärmet, das hab' ich dir, Mantel, vertraut. Geplaudert hast du nimmermehr, du warst mir still und treu, du warst getreu in allen Stücken, drum laß ich dich auch nicht mehr flicken, du, Alter, du würdest sonst neu. Und mögen sie mich verspotten, du bleibst mir theuer doch; denn wo die Fetzen herunterhängen, sind die Kugeln hindurch gegangen, jede Kugel, die machte ein Loch. Und wenn die letzte Kugel schlägt ins preuß'sche Herz hinein, lieber Mantel, laß dich mit mir begraben, weiter will ich von dir nichts mehr haben, in dich hüllen sie mich ein. Da liegen wir zwei beide bis zum Appell im Grab! der Appell, der macht alles lebendig, da ist es denn auch ganz nothwendig, daß ich meinen Mantel hab! 20. Lied eines deutschen Knaben. Mein Arm ist stark und groß mein Muth, gieb, Vater, mir ein Schwert! Verachte nicht mein junges Blut; ich bin der Väter werth! Ich finde fürder keine Ruh' im weichen Knabenstand! Ich stürb', o Vater, stolz wie du, den Tod für's Vaterland! Schon früh in meiner Kindheit war mein täglich Spiel der Krieg! Im Bette träumt' ich nur Gefahr und Wunden nur und Dieg. Mein Feldgeschrei erweckte mich ans mancher 'Türkenschlacht; noch jüngst ein Faustschlag, welchen ich dem Bassa zugedacht! Da neulich unsrer Krieger Schar- auf dieser Straße zog, und, wie ein Vogel, der Husar das Haus vorüberflog: Da gaffte starr und freute sich der Knaben froher Schwarm, ich aber, Vater, härmte mich und prüfte meinen Arm. Mein Arm ist stark und groß mein Muth! Gieb, Vater, mir ein Schwert! Verachte nicht mein junges Blut; ich bin der Väter werth. 21. Der reichste Fürst. Preisend mit viel schönen Reden ihrer Länder Werth und Zahl, saßen viele deutsche Fürsten einst zu Worms im Kaisersaal. „Herrlich", sprach der Fürst von Sachsen, „ist mein Land und seine Macht; Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht." „Seht mein Land in üpp'ger Fülle", sprach der Kurfürst von dem Rhein, „gold'ne Saaten in den Thälern, auf den Bergen edlen Wein!" „Große Städte, reiche Klöster", Ludwig, Herr zu Baiern, sprach, „schaffen, daß mein Land den euren wohl nicht steht an Schätzen nach." Eberhard der mit dem Barte, Würtembergs geliebter Herr, sprach: „Mein Land hat kleine Städte, trägt nicht Berge silberschwer; Doch ein Kleinod hält's verborgen: daß in Wäldern, noch so groß, ich mein Haupt kann kühnlich legen jedem Unterthan in Schoß." Und es rief der Herr von Sachsen, der von Baiern, der vom Rhein: „Graf im Bart, Ihr seid der Reichste! Euer Land trägt Edelstein." 22. Heil dir im Siegerkrlinz. Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands! Heil, König, dir! » Fühl in des Thrones Glan; - die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein! Heil, König, dir! Nicht Roß, nicht Reisige sichern die steile Höh, wo Fürsten stehn; Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns ^ gründen des Herrschers Thron, wie Fels im Meer.

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 184

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
184 Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? Das Land und Volk gefiel mir wohl. — Doch nein rc. Was ist des Deutschen Vaterland? Sc nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Oesterreich, an Ehren und an Siegen reich. — O nein rc. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! — So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt. — Chor: Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein! Das ist das deutsche Vaterland, wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt. — Das- soll rc. D a's ist das deutsche Vaterland, wo Zorn vertilgt den wälschen Tand, wo jeder Frevler heißet Feind, wo jeder Edle heißet Freund, Chor: Das soll essein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott vom Himmel, sieh darein, und gieb uns rechten deutschen Muth, daß wir es lieben treu und gut. Chor: Das soll essein! Das soll es sein! Das ganze Deutschland soll es sein! Zweiter Abschnitt. 25. Der Milchtopf. Gehörig anfgeschiirzt, mit starken Schritten, den Milchtopf auf dem Kopf, ging Marthe nach der Stadt, um ihre Waare feil zu bieten. Weil doch nun beim Verkauf ein jeder Sorgen hat, so überdachte sie, was, wenn's das Glück ihr gönnte, sie wohl damit verdienen könnte. „Sechs Batzen", dachte sie, „giebt mir wohl jedermann, denn in der Stadt ist alles theuer. Die streich' ich also ein und lege sie mir an und kaufe mir, soweit sie reichen, Eier; die bring' ich wieder in die Stadt. Das Glück hat oft sein Spiel. Für das, was ich gewann, kauf' ich mir lauter Hühner rin. Da legt mir eine jede Henne; ich zieh' auch dreimal Brut. Wie wird sich Marthe freun, wenn so viel Hühner um sie Nattern! Die soll gewiß kein Fuchs ergattern. Sind sie daun groß genug, ss kauf' ich nur ein Schwän; die Kleie hab' ich schon dazu. Das Schwein verkauf' ich auch und kauf' mir eine Kuh; die wirft ein Kalb, ein Kalb voll Muth und Feuer. Ho, wie es springt! —Hopf, Anne Marthe, hopf!" — Hier springt sie. — Gute Nacht Kalb,Kuh, Schwein, Hühner, Eier! Da lag der Topf! 26. Die beide» Hunde. Ein Junker hielt sich ein Paar Hunde es war ein Pudel und sein Sohn. Der junge, Namens Pautalon, vertrieb dem Herrchen manche Stunde. Er konnte tanzen, Wache stehn, den Schubkarrn ziehn, in's Wasser gehn, und alles dieses aus dem Grunde. Der schlaue Fritz, des Jägers Kind, war Lehrer unsers Hunds gewesen, und dieser lernte so geschwind, als mancher Knabe kaum das Lesen. Einst fiel dem kleinen Junker ein, es müsse noch viel leichter sein, den alten Hund gelehrt zu machen. — Herr Schnurr war sonst ein gutes Vieh, doch seine Herrschaft zog ihn nie zu solchen hochstudierten Sachen; er konnte bloß das Haus bewachen.

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 223

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
223 gegen sie auf, eroberte die Hauptstadt Brannibor und gründete hier zur Bewachung der Mark oder Grenze die Markgrafjchaft Branden- burg, indem er sächsische Bauern unter die Besiegten verpflanzte und deutsche Bildung unter ihnen verbreitete. Ebenso züchtigte er die räube- rischen Dänen. Er eroberte das Land zwischen Eider und Schlei und gründete auch hier eine Markgrafschaft mit der festen Burg Schleswig. Als darauf der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen, erschienen ihre Gesandten vor dem Kaiser, den alten Tribut zu fordern. Heinrich ließ ihnen einen verstümmelten und räudigen Hund vorwerfen und ver- kündigte ihnen Krieg auf Leben und Tod. Da brachen die Ungarn unge- säumt in ungeheuren Massen in das Reich. Sie theilten sich in zwei große Haufen, von denen der kleinere, 50,000 Mann stark, bei Sonders- bausen auf den tapfern Heerbann der Sachsen und Thüringer stieß und auf's Haupt geschlagen wurde. Das andere noch größere Heer stand an der Saale unweit Merseburg dem Kaiser selbst gegenüber. Heinrich hatte sich auf einem Berge verschanzt. Sobald die Ungarn die Niederlage ihrer Brüder bei Sondershauscn erfuhren, zündeten sie längs dem Flusse bohe Feuer an, die zerstreuten Plünderer zu sammeln, und am Morgen begann die große Schlacht. Heinrich hielt eine begeisternde Rede an sein Volk, und alle schwuren mit ihm, den Feind der Christenheit zu verderben oder unterzugehn. Das Bild des heiligen Michael, des kriegerischen Engels, ward als das große Banner des Reichs vorausgetragen. Ein furchtbares Morden begann, die Ungarn schrieen alle: „Hui, Hui !" — die Deutschen „Kyrie eleison!" Lange schwankte die Schlacht, aber endlich siegte die neue Kriegskunst und die heilige Wuth der Deutschen. 30,000 Ungarn blieben todt auf dem Platze, der Rest entfloh. Zahllose christliche Sklaven wurden befreit. Sobald der Sieg entschieden war, kniete der fromme Heinrich mit dem ganzen Heere auf dem Schlachtfelde nieder und dankte betend dem himmlischen Schutzherrn. Die Ungarn scheinen alle niedergesäbelt worden zu sein, wo man sie ereilte. Ganz Deutschland aber jubelte, und die Ritterschaft veranstaltete unter dem Vorsitz des Kaisers ein glänzendes Turnier zu Göttingen. Drei Jahre nach der Schlacht starb der treffliche Heinrich (936), verehrt von der ganzen Christenheit. Er liegt in Quedlinburg, seiner Lieblingsstadt, begraben. 6. Otto der Große. Heinrichs des Städtegründers Sohn und Nachfolger war der glänzende und prachtliebende Otto der Große. Er war zwar nur von den ' Franken und Sachsen, die damals den eigentlichen Kern des deutschen Reiches bildeten, gewählt worden, aber bei seiner feierlichen Krönung zu Aachen huldigten ihm die Großen aus allen deutschen Landen, und bei dem festlichen Krönungsmahle in'der Pfalz Karl's des Großen versahen die vier übrigen Herzöge (die von Franken, Schwaben, Baiern und Lothringen)

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 271

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
selbe. belohnte der König seinen thätigsten Heiser in der Schlacht, den Prinzen Moritz von Dessau, indem er ihn zum Felbmarschall erhob. „Ich gratuliere Ihnen zur gewonnen Bataille, Herr Felbmarschall", sagte er zum Prinzen. Dieser, noch halb beschäftigt, achtete nicht auf den letzten Theil der Anrede. Friedrich aber wiederholte mit erhobener Stimme: „Hören Sie nicht, daß ich Ihnen gratuliere, Herr Feld marschall?" Erst jetzt verstand der tapfere Prinz, daß ihm der König seine Beförderung anzeigen wollte, und bedankte sich. Ein alter General stattete dem Könige seine Glückwünsche über den errungenen Sieg ab. „Das", erwiderte der König, „hat ein Höherer gethan." — „Ja", sagte der General, „und Ew. Majestät vortreffliche Anordnungen." — „Ach, was will er mit seinen Anordnungen, — na — es kommt wohl eins zum andern." Auch die brave Armee übertrug die Ehre und den Dank des Sieges auf den Höchsten ; am Abend stimmte ein alter Grenadier inmitten des Schlachtfeldes das Lied an: „Nun danket alle Gott", und sogleich fiel die ganze Armee mit Begleitung der ganzen Feldmusik in den schönen Lob- gesang ein. Wie aus einem Munde erscholl es: „Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge thut an uns und allen Enden." Ein erhebender Augenblick, bei dunkler Nacht, unter Tausenden von Leichen! Das ganze preußische Volk nahm bald an der schönen Siegesfreudc Theil und stimmte begeistert gleichen Lobgesang an. Zugleich sang man : „Es lebe durch des Höchsten Gnade der König, der uns schützen kann, so schlägt er mit der Wachtparade noch einmal achtzigtausend Mann." 27. Der alte Fritz. In den Friedensjahren widmete sich der König mit dem größten Fleiße den Rcgierungsgeschäften. . Nie hat ein Fürst thätiger für seines Volkes Glück gesorgt, wie er. „Ich bin", sagte er, „des Staates erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thätigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht. Daß ich lebe, ist nicht nöhig, wohl aber, daß ich thätig bin." Alles ordnete er selber an, sorgfältig und pünktlich. Schon um vier Uhr des Morgens stand er auf und ging an den Arbeits- tisch. Auf alle eingelaufenen Schreiben und Bittschriften erfolgte rasch der Bescheid; oft schrieb ihn der König mit eigener Hand in kurzen, treffen- den Worten an den Rand. Keinem seiner Unterthanen verweigerte er das Gehör. „Die armen Leute", sagte er, „wissen, daß ich Landesvater bin; ich muß sie hören, denn dazu bin ich da." Die freien Stunden, welche
   bis 10 von 40 weiter»  »»
40 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 40 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 4
5 3
6 0
7 1
8 0
9 0
10 11
11 2
12 1
13 2
14 2
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 3
26 4
27 4
28 1
29 0
30 0
31 1
32 2
33 3
34 0
35 0
36 3
37 24
38 0
39 0
40 0
41 0
42 7
43 1
44 0
45 3
46 12
47 3
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 34
2 16
3 8
4 16
5 1
6 3
7 70
8 4
9 91
10 12
11 3
12 4
13 11
14 11
15 0
16 33
17 156
18 3
19 9
20 11
21 3
22 4
23 29
24 0
25 13
26 3
27 1
28 3
29 5
30 1
31 27
32 2
33 3
34 11
35 2
36 16
37 186
38 48
39 17
40 4
41 53
42 5
43 39
44 9
45 21
46 9
47 1
48 0
49 4
50 1
51 2
52 12
53 8
54 8
55 6
56 43
57 1
58 32
59 26
60 24
61 5
62 0
63 2
64 1
65 16
66 32
67 6
68 65
69 24
70 6
71 45
72 32
73 11
74 4
75 11
76 6
77 19
78 21
79 0
80 5
81 0
82 20
83 63
84 0
85 11
86 24
87 8
88 4
89 2
90 25
91 0
92 75
93 6
94 29
95 5
96 6
97 1
98 46
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 2
2 36
3 8
4 31
5 11
6 6
7 4
8 0
9 28
10 24
11 0
12 12
13 8
14 0
15 3
16 47
17 4
18 15
19 15
20 1
21 8
22 3
23 6
24 2
25 2
26 41
27 8
28 3
29 13
30 9
31 11
32 0
33 137
34 8
35 11
36 1
37 2
38 0
39 9
40 14
41 75
42 7
43 19
44 7
45 2
46 8
47 4
48 23
49 20
50 37
51 53
52 2
53 2
54 20
55 22
56 9
57 3
58 12
59 212
60 4
61 8
62 19
63 1
64 16
65 27
66 0
67 7
68 4
69 37
70 2
71 14
72 34
73 12
74 2
75 20
76 0
77 26
78 1
79 12
80 37
81 270
82 9
83 0
84 5
85 5
86 0
87 1
88 67
89 4
90 0
91 12
92 41
93 2
94 0
95 0
96 0
97 68
98 1
99 4
100 138
101 0
102 104
103 7
104 0
105 7
106 11
107 2
108 4
109 0
110 5
111 16
112 72
113 2
114 3
115 4
116 45
117 13
118 18
119 1
120 11
121 49
122 2
123 28
124 8
125 11
126 4
127 2
128 33
129 14
130 2
131 31
132 27
133 2
134 1
135 1
136 42
137 2
138 1
139 0
140 5
141 3
142 19
143 70
144 9
145 11
146 8
147 5
148 9
149 5
150 14
151 19
152 37
153 2
154 5
155 16
156 60
157 10
158 46
159 0
160 0
161 10
162 6
163 7
164 0
165 4
166 18
167 17
168 8
169 25
170 3
171 60
172 12
173 28
174 2
175 52
176 9
177 76
178 2
179 9
180 1
181 15
182 48
183 22
184 5
185 8
186 5
187 6
188 3
189 2
190 16
191 14
192 19
193 1
194 2
195 6
196 55
197 14
198 8
199 1