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land eine Brünne und 2 Schildträger (Schildknappen) herzuführen, so jedoch, daß sie für eine Halsberge 3 Mark und für jeden Schildträger 1 Mark erhalten; und so follen sie bei der Hinfahrt wie der Herfahrt für diesen Sold (Stipendium) ohne jeden Schaden oder irgendwelche weitere Ausgabe der Herren, außer was diese freiwillig geben wollen, treulich dienen. Hat etwa, was ferne sei, ein Ritter verschiedene Lehen und also verschiedene Herren, so soll er, damit kein Lehen ohne Pflichtleistung oder Dienst bleibe, von jedem Lehen jedem Herrn soviel zahlen, wie er von ihm, salls er mit ihm gezogen wäre, erhalten hätte, widrigenfalls er an besagtem Orte (im
Lehengerichte auf dem Felde von Roncaglia) sein Lehen verliert------------
Ebenso bestimmen wir betreffs der Ministerialen der Kirche oder der Dienstmannen, welche den Fürsten zu täglichem Dienste gewärtig sein müssen, daß, wer 5 Mansen zu Lehen hat, seinem Herrn eine Brünne und einen Schildträger zuführen soll. Es steht im Ermessen des Herrn, welche unter ihren er (zur Heerfahrt) führen, von welchen er Geld (stipendia) nehmen und welchen er Halsbergen gewähren will. Zur Vorbereitung auf die Fahrt erhalten sie 5 Pfund Münze zum Solde und 2 Pferde, einen Renner (zum Kampfe) und einen Gänger (zum
Marsche) Sie sollen von ihren Herren (mit Lebensmitteln u. dergl.)
versorgt werden, so lange sie sich auf der Heerfahrt befinden, und wenn sie im Kampfe mit den aufständischen Ländern etwas gewinnen, so sollen sie zwei Teile davon ihren Herren geben und den dritten für sich behalten.. . . Damit aber unser Reich von allen Unterstützung empfange, so bestimmen ... wir, daß jeder Bauer 10 Schillinge und 12 hänfene Stricke seinem Herrn gebe und ihm außerdem ein Saumtier mit einem Halfter überlasse, das er auch, wenn der Herr es will, bis zum nächsten schiffbaren Wasser führen muß. Der Hüfner soll 5 Schillinge, wer unbebauten Acker bearbeitet (absarius), 30 Denare,..., jeder Besitzer einer Herdstätte 6 Denare zahlen.
Expeditio Romana. Leges Ii p. 3 u. 4.*)
*) Weiland, Reichsheerfahrt (Forschungen Vii S. 134) sagt: „Die Constitutio de expeditione Romana ist nicht nach 1190 verfertigt.... Sie enthält in lügenhaftem Gewände unzweifelhaft unter Friedrich I. geltende Normen zur Ordnung der von den Lehensleuten zur Romfahrt zu leistenden Reichskriegshülfe." Vielleicht ist die Fälschung im Kloster Chiemsee entstanden. S. Leges Ii B p. 2, die Vorrede Pertz' zu der Exped. Romana.
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und nadj Lanbesbrauch das Gerüste erhoben wirb, so sollen alle in Waffen nachsetzen.... Wer sich ohne zwingenbe Not dieser Leistung entgeht, soll, Wenn er einer von beit Fürsten des Landes ist, 10 Pfunb erlegen, ein Ebeler 5, ein Freier ober Ministeriale 2 Pfunb: ein Knecht ober Lite soll 5 Schillinge zahlen ober Haut und Haar verlieren. Juramentum pacis Dei a. 1085. Leges Ii p. 58 seq.
261. (Etwa 1136. Lothar würde durch den klugen Rat des veranlaßt, auf einem Berge in Wagrien die Burg Seqeberq
anzulegen.) Er befahl allem Volke der Norbalbinger, zur Erbauung der Feste herbeizukommen. Helmoldi Chron. Slav. I, 53.
262. (13. Jahrh.) Wer als treulos ober als heerflüchtig aus des Reiches Dienste überführt wirb, dem spricht man seine Ehre und sein Lehenrecht ab, aber nicht seinen Leib. Sachsensp. I, 40.
£rsm„ 263* (939* Die Bebrängnis, in welche Otto I. durch den Der König. Bürgerkrieg versetzt war, gab den Slaven den Mut zur Empörung. Vergebens ließ Markgraf Gero 30 wenbische Fürsten bei einem Gastmahle, zu welchem er sie geloben hatte, niebermachen.) Aber bet seine Kräfte nicht zur Bekämpfung aller der barbarischen Völker-haften ausreichten - bentt zur selben Zeit hatten sich auch die Ahnten erhoben und ein Heer samt dessen Führer Haika nieber-gemetzelt —, so führte der König selber wieberholt das Heer, letzte ihnen hart zu und brachte sie fast in die äußerste Not.
Widuk. n, 20.
[1075. S. oben Sz. 63.]
264. (1158. Graf Ekkebert von Pütten und Vormbach hatte mit andern tapfern Männern einen Angriff auf die Mailänber unternommen, ohne dazu des Kaisers Befehl zu haben. Das Unternehmen mißglückte vollstänbig.) Als die Ritter zurückkehrten..., Adelte sie der erzürnte Kaiser mit folgenben Worten: „Die Mai-länber tun alles nach kluger Erwägung, inbem sie Kriegslist an-toenben und Hinterhalte legen, und ihre listigen Maßnahmen begleitet das Glück. Die Unfern aber, benen sonst das Glück wegen ihrer Mannszucht, und weil sie den Befehlshabern zu gehorchen gewohnt sinb, günstig ist, fehlen jetzt durch das Gegenteil (durch Ungehorsam). Sie haben es beshalb tierbient, besiegt und zurückgetrieben zu werben; benn es ist das allerverwerslichste, wenn der Kaiser gegenwärtig ist, ohne Anführer sich in einen Kampf einzulassen,
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Extrahierte Personennamen: Lothar Helmoldi_Chron Otto_I. Gero Haika
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28. Ik gihörta dhat seggen Ich hörte das sagen,
dhat sih urhettun daß sich erhießen (forderten)
aenön muotin zu einem Zweikampfe
Hiltibraht enti Hadhubrant Hiltibrant und Hadhubrant untar herjun tuem. unter Heeren zweien,
sunufatarungös Sohn und Vaier zusammen
iro saro rihtun, ihre Rüstungen richteten,
garutun sä iro güdhamun, bereiteten ihre Kriegskleider, gurtun sih iro suert ana, gürteten sich ihre Schwerter an, helidds, ubar hringä, (die) Helden, über (die) Ringe, dö sie tö derö hiltju ritun. da sie zu dem Kampfe ritten.
(In dem nun folgenden Zwiegespräche erfährt Hilnbrant, daß Hadhubrant sein So|n sei, den er als Knaben zurückließ, da er mit Theodorich (Dietrich von Bern) vor Otacher zu den Hunnen entwich. Vergebens sucht er dem Kampfe mit seinem eigenen Sohne, der ihn für einen alten schlauen Hunnen hält, auszuweichen. Er will Hadhubrant Armspangen (eine Bauge) „mit Hulde" geben. Der lehnt das Geschenk ab mit den Worten:)
„mit gerü scal man „Mit Gere soll man
geba infähan, Gabe empfahen,
ort widar orte.“ Spitze wider Spitze."
(Um nicht feige zu erscheinen, muß Hiltibrant endlich zum Kampfe sich stellen.)
dö laettun se aerist Da ließen sie erst
asckim scritan, Eschen schreiten,
scarpen scürim, mit scharfen Schauern,
dat in dem seil tim stönt. daß (es) in den Schilden stund.
dö stöptun tö samane, Dann stapften sie zusammen,
staimbort chlubun,*) Steinbarten klöbten (spalteten),
hevuuun harmlicco (sie) hieben schmerzlich
huitte scilti, weiße Schilde,
unti im iro linttin bis ihnen ihre Linden (Schilde)
luttilö uuurtun. . . . klein wurden.
Hiltibrantslied in Wackernagel, Altd. Lesebuch S. 63—63.
*) Wackernagel hat chludun. O. Schade, Altdeutsches Wörterbuch, 2. Aufl. S. 499, hält es für verschrieben statt hlüdun: sie ließen erklingen oder ertönen. Derselbe S. 498 führt das allsächsische cliobhan (Präteritum Klos, Plur. clubhun) spalten an. Das mundartliche Heben gebraucht Hagen z. B. in seiner Übersetzung Altdeutsch, und altnord. Heldensagen.
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