Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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bei Prenzlau ergeben. Das Hauptheer der Franzosen ging über Küstrin nach Polen. In dem preußischen Polen erregten die Franzosen einen Aufstand. Noch im Dezember erwehrte sich ein russisches Heer unter Bennigsen bei Pultusk der Franzosen. In der furchtbaren Schlacht bei Pr. Eylau (Februar 1807) griff Napoleon die Preußen und Russen an, letztere schlug er, die Preußen blieben unbesiegt. Des Korsen Versuch, Friedrich Wilhelm von seinem Bündnis mit Rußland abzuziehen, scheiterte. Friedrich Wilhelm verbündete sich nur noch fester mit Schweden und Rußland, mit letzterem im Vertrage zu Bartenstein (April 1807), wonach man den Krieg nicht eher beenden wollte, als bis die Franzosen Deutschland verlassen hätten. Auch England war zu einer Koalition geneigt. So nahm die preußische Sache wieder eine Wendung zum Besseren. An Haugwitz' Stelle war Hardenberg berufen worden; er besonders betrieb das preußisch-russische Bündnis. Doch nach der Niederlage der Russen bei Friedland (im Juni) verriet Kaiser Alexander seinen königlichen Freund. Bei einer Zusammenkunft mit Napoleon auf einem Floße auf dem Niemen ließ er sich von dem Bundesgenossen abziehen, besonders durch die Aussicht auf Landerwerbungen in der Türkei gewonnen. Vergebens suchte die von Napoleon geschmähte Königin Luise durch eine persönliche Zusammenkunft mildere Bedingungen für ihr Land von dem übermütigen Sieger zu erlangen; der Friede von Tilsit (7. bezw. 9. Juli) raubte dem Könige von Preußen die Hälfte seines Landes, das ganze Gebiet westlich der Elbe, das zumeist zum Königreich Westfalen unter der Herrschaft Jeromes, des Bruders Napoleons, geschlagen wurde, ferner die polnischen Erwerbungen von 1793 und 1795, woraus das Großherzogtum Warschau unter der Regierung des Königs von Sachsen gebildet wurde. Außerdem blieben französische Besatzungen in einigen preußischen Festungen; dieselben sollten so lange bleiben und von Preußen erhalten werden, bis die Kriegsentschädigung, deren Höhe vorläufig nicht festgesetzt wurde, gezahlt sein würde. — Im Verlaufe des Krieges waren die Fürsten von Hessen-Kassel und Fulda ihrer Länder verlustig gegangen; Sachsens war zum Königreich erhoben und mit den ernestinischen Gebieten in den Rheinbund ausgenommen worden. —
i) Vgl. Sz. 382 c.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bartenstein Hardenberg Alexander Alexander Napoleon Napoleon Napoleons
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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_dem_Löwen Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_dem_Löwen Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Richard_Löwenherz' Heinrich Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Richards Htto_Iv. Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Philipp_von_Schwaben Philipp Otto_Iv. Otto_Iv. Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist.
Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii.
5. sterreich.
Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie".
Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer.
Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet.
6. Rußland und die orientalische Frage.
a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im
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TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Vii Eduard Rudolf_( Rudolf Franz_Ferdinand Franz Ferdinand Franz_Josephs_I. Franz Elisabeth Kukan Alexander_Ii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Irlands Amerika Irland Irlands England Ungarn Bosnien Italien Genf
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erinnerte nur noch an die Gründung Ansgar's. Neben dem Gotte der
Christen verehrten sie noch die Götzen ihrer Väter und brachten denselben
in heiligen Hainen und an Quellen Opfer dar. Da er also in der Mitte
dieses entarteten und verderbten Volkes zu wohnen begann, an dem Orte
schauervoller Einsamkeit, empfahl er sich um so mehr dem göttlichen Beistände,
je verlassener er von menschlichem Troste war; der Herr aber, berichtet uns
der Priester Helmold aus Bosau, sein Zeitgenosse, gab ihm Gnade in den
Augen des Volkes, als er von der Vergebung der Sünden, der Auferstehung
der Todten und der Herrlichkeit Gottes zu predigen begann. Eine große
Menge wandte sich zur Buße, und die Stimme seiner Predigt erscholl durch das
ganze Land. Darauf rief er Mönche aus den Ländern südlich von der Elbe
herbei und gründete in Faldera ein neues Kloster (Novum monasterium
= Neumünster), um in den unruhigen Zeiten einen sicheren Zufluchtsort
zu haben. Dann begann er die umliegenden Ortschaften in Stormarn und
Holstein zu besuchen, zerstörte die Opseraltäre und heiligen Haine und stellte
überall, wo früher Kirchen gestanden hatten, den christlichen Gottesdienst wieder
her. Vor allem aber lag ihm die Bekehrung der Wenden in Wagrien am Herzen.
Doch erst als Knud, der Herzog von Schleswig, von dem Kaiser Lothar
zum König der Wenden erhoben wurde und mit starker Hand das Christen-
thum schützte, konnte Vicelin daran denken, zunächst die einst von Heinrich
erbaute Kirche in Lübeck wieder einzuweihen. Oft besuchte Knud auch das
Land der Wagrier, kehrte in Faldera ein und bewies sich gegen Vicelin und
seine Genossen freundlich gesinnt und verhieß ihnen viel Schönes, wenn der
Herr sein Unternehmen im Wendenlande fördern würde. Doch schon nach
2 Jahren ward er auf Seeland schmählich ermordet, und von da an war
sein Reich schutzlos wilden wendischen Fürsten überlassen, mit denen der
heidnische Gottesdienst und die blutigen Menschenopfer zurückkehrten. Besorgt
um seine Gemeinden eilte Vicelin an den Hof des Kaiserslothar und wußte
ihn zu bewegen, selbst in s Land zu kommen und an der Grenze Wagriens
auf dem Alberge die Sigburg zu erbauen. Die Fürsten der Wenden mußten
hier vor ihm erscheinen und sahen mit Ingrimm auf das Werk des kahl-
köpfigen Priesters, wie sie den Vicelin nannten. Am Fuße des Berges ließ
Lothar ein festes Kloster und eine Kirche errichten und nahm sich vor, das
ganze Volk der Wenden dem christlichen Glauben zu unterwerfen. Aber
der Tod hinderte ihn an der weiteren Ausführung seiner Pläne. Bald
jedoch gewann der Schauenburger Graf, Adolf Ii. von Holstein und
Stormarn, das ganze Land der Wagrier, und die Wenden wurden nach
Oldenburg und Lütjenburg, an die Küstengegenden, zurückgedrängt. Weil
nun das übrige Land menschenleer war, so sandte er Boten aus in alle
Lande und ließ alle, welche keinen Besitz hätten, auffordern, mit ihren Familien
nach dem fruchtbaren Wagrien zu kommen. Den Holsten und Stormarn
ließ er sagen: „Habt ihr nicht das Gebiet der Wenden unterworfen und
es mit dem Blute eurer Brüder und Väter erkauft? Warum kommt ihr
denn zuletzt es in Besitz zu nehmen?" Da erhob sich eine unzählige Menge
aus verschiedenen Völkern, und sie kamen mit ihren Familien und ihrer
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Extrahierte Personennamen: Knud Lothar Heinrich Heinrich Knud Lothar Adolf Adolf
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Schlei und Eider vor Räubern zu sichern. Die Stadt Schleswig, welche die Wenden
verbrannt hatten, erstand unter seiner segensreichen Regierung neu aus ihren
Trümmern. Zahlreiche deutsche Kaufleute und Handwerker rief er in seine Residenz;
er selbst kleidete sich deutsch, liebte deutsche Sitte und war von deutschen Sängern
und Kriegern umgeben. Die Bevölkerung hing ihm an, und er selbst war Mitglied
einer Gilde, deren Genossen einander Leib und Leben zu schützen gelobten. So
regierte Knud, obwohl als Däne geboren, wie ein deutscher Fürst sein Land.
Mit Freuden vernahm Lothar, der unterdessen Kaiser geworden war, wie
Knud die Wenden bezwang; deshalb erhob er ihn zum König derselben und
setzte ihm mit eigener Hand die Krone auf's Haupt. Seit der Zeit nannten ihn
seine Unterthanen Hlaford(Lord) d. h. ihren Herrn und verliehen ihm gleiche Ehre
und Würde, als seinem Oheim, dem dänischen Könige. Mit Neid und Eifersucht
sahen die Dänen, wie seine Macht immer mehr zunahm. Denn selbst in ihrem
Lande galt sein Wort >iehr, als dasjenige Niels. Als nämlich zwischen seinen
Brüdern auf Seeland ein blutiger Krieg ausbrach, den Niels vergebens zu endigen
suchte, mußten sie bei Strafe der Verstümmelung am Hofe des Herzogs in Schles-
wig erscheinen und sich seinem Richtersprucbe fügen. Vor Zorn entbrannte vor
allen Magnus, der Sohn des Königs, als er einst in einer Versammlung in
Schleswig den Knud mit der Wendenkrone ans dem Haupte neben seinem Vater
vor allem Volke sitzen sah. Er begann zu fürchten, daß Knud ihm dereinst Reich
und Leben nehmen könnte, und auch die Seele des Königs erfüllte Mißtrauen und
Angst vor seinem mächtigen Neffen.
Zn Ripen klagte Niels vor dem versammelten Volke: „Knud will meinen
Tod nicht erwarten, sondern sich des Thrones bemächtigen. Darum nennt er sich
auch jetzt schon König!" Knud erwiderte, auf das Heft seines Schwertes gestützt:
„Laward, einen Herrn nennen mich die Meinen, nicht König. Ich habe die Wenden
im Kampfe bezwungen, die Küsten und Meere sind jetzt sicher, daß der Däne ruhig
am Ufer der Inseln wohnen und der König ohne Wachen am Grenzwall in Schles-
wig schlafen kann. Aber für all die Mühen und Wunden, die ich im Kampfe für
das Vaterland davon getragen habe, ernte ich jetzt nur Haß und Verfolgung. Und
doch bin ich ein treuer Dienstmann des Königs und trachte nicht nach der dänischen
Krone." Das versammelte Volk jubelte Knud Beifall zu, und der König entließ
ihn scheinbar versöhnt aus der Versammlung. Aber Magnus, mit furchtbarem
Haß im Herzen, beschloß, sich mit Gewalt seines gefürchteten Gegners zu entledigen,
und viele dänische Prinzen standen zu ihm. Durch einen feierlichen Eid band
er alle, nichts von ihrer Absicht zu verrathen. Bei der Berathung lagerten sie auf
dem Boden, um schwören zu können, daß sie weder sitzend noch stehend ans den
Untergang des Herzogs bedacht gewesen seien. Nur der Schwager Knud's verließ
plötzlich die Versammlung, als er den Mordanschlag gegen das Leben seines Ver-
wandten vernahm; er wollte den Plan nicht theilen, aber ihn auch nicht verrathen.
Bald darauf verlautete, Magnus wolle zum heiligen Grabe pilgern, vorher
aber solle eine Versammlung aller Familienmitglieder auf Seeland stattfinden.
Auch Knud ward geladen, das heilige Weihnachtsfest im frohen Kreise der Seinen
mit zu begehen; ihm vor allen gedenke Magnus Habe und Gut anzuvertrauen.
In der Königsburg zu Roeskilde gab es fröhliche Tage; ein festliches Gelage
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Knud Lothar Knud Niels Niels Magnus Magnus Knud Knud Niels Knud Knud_Beifall Magnus Magnus Magnus Magnus Knud Magnus Magnus
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So stand der Held, der Adolf, und feurig lief das Blut
ihm durch die Adern, die Treue gab ihm so hohen Muth.
Wie in den Jugendtagen, fo blitzt' ihm^hell das Auge:
ihn freut' es, daß die Blüte vom alten Stamm noch immer tauge.
Und kräftig scholl die Stimme: „O Gott! dir sag' ich Dank,
daß immer noch die Jungen geben ohne Wank
der wackern Alten Wege. Dich haben sie bezeuget,
da vor dem armen Mönche die Knie sie in den Sand gebeuget.
So recht, ihr braven Söhne jener Ritterschaft,
die einst mit mir erprobet die hohe Gotteskraft.
In Furcht des Herrn, in Treue, für's Recht in Muth entflammet,
so stehe der, so wirklich den Siegern von Bornhövd entstammet.
Ihr seid des Landes Adel. Wohlauf! das Heldenblut
bewähre sich dem Volke in kühnem frommem Muth.
Wer feig das Recht verließe, Schmach auf seinen Namen!
zu Spott und Lüge würde die Abkunft ihm von Heldensamen.
Ihr aber, meine Söhne, bringt die Treue nie
auf glattem Eis zu Falle. Der euch die Macht verlieh,
der ist der Oberlehnsherr. Zum ewigen Gott gewendet,
sollen mit euch die Mannen vor allem meiden, was ihn schändet.
So steht mit eurem Volke in Gottesfurcht vereint,
daß gleich dem blanken Erze seine Treue scheint.
Dann wird das feste Bollwerk wider die Dänenstürme
nie sinken dem deutschen Reiche: dann seid ihr dieses Landes Thürme.
Empfaht des Priesters Segen. Der Herr euch behüt',
sein Angesicht leuchte jedem in's Gemüth,
euch allen sei er gnädig. Stets und allerwegen
verleih' er diesem Lande seinen milden Vatersegen!" —
So betete dort der Priester im jungen Ritterkreis.
Amen! sagten jene und küßten die Hand dem Greis.
Stumm ritten jetzt sie dannen, manches überdenkend.
Der Mönch nahm das Körblein, die Schritte nach dem Kloster lenkend.
9. Abel, der Brudermörder.
Als Waldemar gestorben war, erhob sich zwischen seinen Söhnen, dem Könige
Erich und dem Herzog Abel von Südjütland, ein Streit, der lange Jahre ihre
Länder verheerte. Denn Abel, den der Graf Adolf zum Vormund seiner jungen
Söhne eingesetzt hatte, wollte seinem Bruder keine Hülfe gegen seine Schwäger
leisten und ihm überhaupt keine Dienste schuldig sein. Aber Erich zwang ihn
durch Heeresmacht, daß er ihn für sein Herzogthum als seinen Herrn anerkannte.
Darauf schwuren sie einander mit starken Eiden stete Freundschaft und Brüder-
lichkeit, stellten Siegel und Briefe aus und gaben von jeder Seite zwanzig Ritter
als Geisel zur Sicherheit des Vertrages. Aber Abel schied nicht versöhnt von
seinem Bruder. Auf seiner Burg zu Schleswig wartete er auf die Stunde der
Rache. Hier sammelten sich alle, welche mit dem Könige unzufrieden und seinen
Nachstellungen entkommen waren. Die erbittertsten Feinde Erich's umgaben den
Herzog und waren seine nächsten Getreuen. Plötzlich lief die Nachricht ein, daß
Graf Johann mit großer Heeresmacht von Holsten vor Rendsburg stehe, das
der König besetzt hielt. Erich eilte zum Entsätze des wichtigen Platzes herbei und
gedachte auf dem Wege eine Zeitlang bei seinem Bruder zu verweilen.
Es war am 7. August 1250, als der König mit wenigen Begleitern in
Vaterländisches Lesebuch. 31
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Adolf Waldemar Erich Adolf Adolf Erich Johann Johann Holsten August
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Schleswig einzog und von Abel freundlich auf seiner Burg auf der Möveninsel
empfangen wurde. Den Sommerabend brachten sie in einem kleinen Hause zu,
welches an einer Brücke lag, die die Insel mit dem Festlande verband, und ver-
trieben sich die Zeit bis spät in die Nacht beim Würfel- und Bretispiel. Eben
war Erich in ein Spiel mit einem Ritter verliest, als Abel plötzlich hereintrat und
das Gespräch ans ihre früheren Zwistigkeiten brachte. „Gedenkst du noch der
Zeiten," schrie er, „wo du Schleswig plündertest und meine Tochter nackt und
bloß in's Elend jagtest?" „Sei getrost!" erwiderte der König, „ich habe noch
so viel, daß ich deiner Tochter wieder zu neuen Schuhen verhelfen kann." Diese
Worte aber reizten noch mehr den Zorn Abel's; er erklärte den König für seinen
Gefangenen lind übergab ihn einem Ritter mit der Weisung ihn wegzuführen,
wohin er wolle. Dieser ließ ihn ergreifen, fesseln und in ein Boot bringen,
welches unter der nahen Brücke bereit lag. Man ruderte mitten auf die Schlei
nach Osten zu. Bald aber hörte man starke Ruderschläge und laute Stimmen
hinter sich. Der König selbst ward aufmerksam und wandte sich mit Fragen an
seine Begleiter. Gleich darauf bemerkten sie die Umrisse eines Bootes, das sich
ihnen ra>ch näherte. Der König erkannte in dem Führer desselben seinen Tod-
feind Lauge Gudmundson und sah sich einem sicheren Tode preisgegeben. Aus
seine dringende Bitte ward ein Priester aus der Nähe von Miffunde herbeigeholt,
dem er dann mit angsterfülltem Herzen beichtete. Darauf erschlug ihn Gud-
mundson mit eigner Hand und ließ den Leichnam, mit Ketten beschwert, in die
Schlei senken. Bald aber fanden Ftzcker die Leiche und begruben sie. Doch als
Abel dies erfuhr, ließ er sie wieder ausgraben und feierlich in der Domkirche zu
Schleswig beisetzen. Dann ichwnr er mit 24 Rittern starke Eide, daß er den Tod
seines Bruders nicht befohlen habe, sondern, daß des Königs Feinde ohne sein
Vorwissen den Mord vollzogen hätten. Die däni>chen Großen glaubten seinen
Worten und wählten ihn zu ihrem Könige.
Kaum fühlte Abel sich sicher auf dem dänischen Thron, als er einen Zug
gegen die Friesen vorzubereiien begann, weil sie sich weigerten, ihm Zins und
Steuer zu zahlen. Er hegte aber auch einen alten Zorn gegen die trotzigen Be-
wohner der Inseln, die ihn als Herzog nicht hatten anerkennen wollen, und dachte
sie mit der Macht seines Reiches in einem Feldzuge zu unterwerfen. Aber es war
schwer die Friesen zu bezwingen. Das Gebiet derselben, das jetzige Eidersted,
war damals noch von Meerengen und Fiüsien durchschnitten und bestand aus
drei Inseln, die man die Utlande d. h. die Außenlande nannte. Deshalb begann
Abel mitten im Winter, als alle Gewässer und Moore fest zugefroren waren,
seinen Zug und lagerte zum Schrecken der Friesen auf der Borgeest an der Milden-
burg, um über die mit Eis bedeckte Eider zu rücken. Aber die Frie>en, um das
Bild ihres heiligen Christian, das auf einem Wagen dahergesührt ward, geschart,
zogen ihm entgegen über den Deich auf das tzis und gelosten, wenn sie den Sieg
gewännen, so wollten sie den heiligen Christian mit dem allerbesten Golde be-
schlagen lassen. Und es geschah, wie ihre alte Chronik erzählt, daß Gott den
Frieien Gnade gab und plötzlich so starker Regen vom Himmel siel, daß sie kaum
ihren Heiligen von dem berstenden Eise retten konnten. Während so die Friesen
in großen Ehren nach Hause zogen, mußte Asel eiligst unter großen Verlusten
seinen Rückzug antreten, um aus der gefährlichen Marsch herauszukommen. Aber
schon in dem heißen, alle Marschgräben austrocknenden Sommer stand er wieder
mit großer Macht an der '1' ildendurg, woschrffe bereit lagen, das Heer die Eider
hinunterzufahren. Südlich von Oldensworth schlug er sein Lager auf und ver-
heerte und brandschatzte alles umliegende Land. Die Noth der Außenlande rief
hier Slammesgenossen auf ihrer alten Thiugstätte, am Bauermaunswege, zu-
sammen, wo sie alle aus einem Munde riefen, daß der große Kaiser Karl ihre
Voreltern durch seine kai erliche Macht freigegeben hätte, und ehe sie König Abel
huldigen oder Schatz und Zins zahlen wollten, wollten sie alle darum sterben
oder König Abel solle sterben. Daraus richtete jede Harde ihr Banner aus, und
um 7 Fahnen geschart zogen sie dem königlichen Lager zu. Eben begann es zu
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Erich Christian Christian Oldensworth Karl Karl
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erwarb sich sein ältester Sohn Christian, welcher in Abwesenheit des Vaters
als Statthalter die Regierungsgeschäfte in den Herzogthümern führte und
seinen Sitz in Hadcrslcben hatte. Cr war einst in Begleitung des Mark-
grafen von Brandenburg, bei dem er erzogen wurde, auf dem Reichstage
zu Worms zugegen und Zeuge gewesen, wie Luther glaubensmuthig seine
Lehre in der Versammlung vertheidigte. Luther's Worte drangen tief in
die Seele des jungen Fürsten, und er ward von Stund an ein treuer An-
hänger desselben. Als einst ein Mönch vor dem Kaiser und den Fürsten
predigte und gar arge Worte gegen die neue Lehre und ihre Bekenner
redete, wurde Christian, der unter der Kanzel saß, sehr ergrimmt in seinem
Gemüthe. Nach der Predigt kniete der Mönch auf der Kanzel nieder, um
zu beten. Dabei geschah cs, daß der Strick, welchen der Mönch statt eines
Gürtels um seinen Mantel trug, durch eine Spalte der Kanzel gerade neben
dem Prinzen herabhing. Unvermerkt band jetzt Christian den Strick fest
und schlug einen Knoten darin, so daß der Mönch sich nicht erheben konnte.
Darüber gerieth er in großen Eifer, wendete sich an den Kaiser und sagte:
„Gnädigster Kaiser, auch in eurer hohen Gegenwart scheut man sich nicht,
uns armen Mönchen solches anzuthun; was wird erst geschehen in eurer
Abwesenheit?" Als der Kaiser später erfuhr, wer solchen Muthwillen gegen
den Mönch geübt hatte, ward er sehr unwillig über den jungen Fürsten
und soll schon voraus gesagt haben, daß Christian einst ein großer Feind
der Mönche werden würde.
Als Statthalter des Königs wirkte er von da an mit allem Ernst
und Fleiß für die Sache der Reformation und rief viele lutherische Prediger
aus den benachbarten deutschen Ländern herbei. Ihm standen hierbei die
edelsten Männer aus der Ritterschaft zur Seite. Vor allen sein treuer
Freund Johann Rantzau, der ihn einst als Hofmeister nach Worms be-
gleitet hatte und gleich ihm, von evangelischer Gesinnung durchdrungen,
unter seinen Standesgenosfen und im ganzen Lande eine feste Stütze der
neuen Lehre ward. Dann Benedict von Ahlefeld, der Luther selbst in
Wittenberg gehört hatte und sich rühmen konnte, seine Lehre als einer der
ersten in die Heimat gebracht zu haben.
Als nun der weise König Friedrich im Jahre 1533 auf seinem
Schlosse Gottorp in seiner Residenzstadt Schleswig, der er bis zu seinem
Tode seine Vorliebe bewahrte, gestorben und im Dome der Stadt beigesetzt
war, da dachte Christian an Mittel und Wege, die der Reformation förder-
lich sein könnten, denn er hatte Gottes Wort von ganzem Herzen lieb;
kein Tag verstrich, da er nicht knieend sein Gebet verrichtete und in seinem
Gemache die Bibel für sich lesen und geistliche Gesänge singen ließ. Als
einst sein Hofprediger ihn im Beichtstühle mit seinem Königstitel anredete,
fiel er ihm in's Wort und sagte: „Soll ich euch erst lehren, die Leute zu
absolvieren? Ich komme hier zu euch nicht als ein König, sondern als
ein armer Sünder, und,heiße hier nicht allergnädigster Herr, sondern
Christian. Ihr aber seid da an Gottes Statt und handelt mit mir nicht
als ein Mensch, sondern als ein Diener Christi; darum sollt ihr euch
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Extrahierte Personennamen: Christian Luther Christian Christian Christian Ernst Johann_Rantzau Johann Benedict_von_Ahlefeld Friedrich Friedrich Christian Christian Christi
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Thüre aufbewahre. Der König besuchte den Schatzmeister, besah dessen
Palast, kam an die eiserne Thüre und befahl sie zu öffnen. Als der König
nun hinein trat, war er nicht wenig erstaunt. Er sah nichts, als vier
leere Wände, einen länglichen Tisch und einen Strohsessel. Ans dem Tische
lag eine Hirtenflöte nebst einem Hirtenstabe und einer Hirtcntasche. Durch
das Fenster sah man auf grüne Wiesen und waldige Berge.
Der Schatzmeister aber sprach: „In meiner Jugend hütete ich die
Schafe. Du, o König, zogest mich an deinen Hof. Hier in diesem Ge-
wölbe brachte ich nun täglich eine Stunde zu, erinnerte mich mit Freuden
meines vorigen Standes und wiederholte die Lieder, die ich ehemals bei
meinen Schafen zum Lobe des Schöpfers gesungen hatte. Ach, laß mich
wieder zurückkehren auf meine väterlichen Fluren, wo ich glücklicher war,
als an deinem Hofe!"
Der König ward über die Verleumder sehr unwillig, umarmte den
edlen Mann und bat ihn, ferner in seinen Diensten zu bleiben.
Ein ruhiges Herz, nicht Gold und Pracht,
ist's, was uns Menschen glücklich macht.
Auf dem Hofe eines Müllers hatte sich bei Nacht ein Hund
Von seiner Kette losgerissen. Durch den Lärm erwacht der Herr
und ruft die Magd. Schnell springt diese aus dem Bette und eilt
halb nackt hinaus, um den Hund wieder an die Kette zu legen.
An der Thüre springt er ihr wüthend entgegen und beiszt sie in den
Arm und in den Fusz. Der Müller eilt auf ihr Geschrei mit seinen
Leuten herbei. „Zurück!“ ruft sie, „der Hund ist toll. Ich bin
nun schon gebissen. Darum laszt mich; ich will sehen, ob ich ihn
wieder an die Kette bringe.“ Mit groszer Mühe und unter vielen
Biszwunden gelang ihr das auch endlich. Der Müller erschosz so-
fort den Hund. Die Magd aber ging still und ohne Klage in ihre
Kammer. Alle Hülfe war vergeblich. Sie befahl sich Gott und
erwartete in Ergebung ihr Ende.
73. Die Bauernmagd.
74. Räthsel um Räthsel
Ei, Knabe, ich will dir
was zu rathen aufgeben,
und wenn du es rathest,
so kriegst du es eben.
„Die Straße ans der Donau
ist ohne Staub;
der grüne Tannenbaum
ist ohne Laub."
Was für eine Straße
ist ohne Staub?
Was für ein König
ist ohne Land?
Was für ein Wasser
ist ohne Sand?
Welcher grüne Baum
ist ohne Laub?
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Ein wackerer Soldat soll nicht prunken mit der äußern Ehre,
noch sich auf Eitelkeit blähen; sondern die Treue gegen das Vaterland
soll seine Ehre sein und sein stiller Muth seine höchste Zierde.
144. Soldatengeschichten.
1. Ein tapferer Fahnenträger. In der Schlacht bei Groß-
Görschen, den 2. Mai 1813, schlug eine Flintenkugel dem sehr jungen
Fahnenträger ron der Mülbe von einem schlesischen Infanterieregimente
beim Vorrücken den Fahnenstock entzwei und fuhr ihm in die Schulter. Ge-
lassen nimmt er die Fahne in den andern Arm, achtet nicht der blutenden
Wunde, sondern stürzt beim Angriff mit lautem Hurrah vorwärts. Das
machte auf die Soldaten einen begeisternden Eindruck.
2. „Brüder, cs schmerzt nicht!" Ein freiwilliger Jäger mit
Namen Hilsbach, ein Jude, war unter den ersten, die in der Schlacht bei
Groß-Görschen verwundet wurden. Er erhielt einen Schuß in den Arm,
ging aber aus dem Gefecht noch nicht zurück. Er that dies erst, als er
durch einen zweiten Schuß in den Arm vollständig unfähig gemacht wurde,
seine Pflicht zu thun. Die Kameraden äußerten ihr Bedauern über seine
Verwundung. Er aber entgcgnete mit frohem Muthe: „Brüder, es schmerzt
nicht; denn dort (er zeigte auf das Gefecht) geht's ja gut. Euer Sieg wird
mich heilen." Seine Kameraden erkannten ihm einstimmig das „eiserne
Kreuz" zu, welches der König der Jägerabtheilung verlieh.
3. Der verwundete Offizier. In der Schlacht bei der Katzbach
wurde ein schlesischer Landwehr-Lieutenant tödtlich verwundet. Da ließ
er sich noch an seinen Zug bringen, erinnerte die Soldaten noch einmal'an
ihre Pflicht und ermahnte sie, als brave Soldaten und Unterthanen für
ihren König und ihr Vaterland zu fechten.
4. Vaterlandsliebe bis in den Tod. Gegen Ende des 18. Ok-
tobers 1813 wurden in der Schlacht bei Leipzig einem preußischen Land-
wehrmann beide Beine zerschmettert. Er wurde zur Verbandstätte in einem
Chausseegraben getragen. Der Feldprediger hörte von dem Arzte, daß der
jämmerlich Verwundete nur noch wenige Minuten zu leben habe. Da trat
er zu ihm hin und tröstete ihn aus Gottes Wort und sagte ihm, was er
doch für einen schönen Tod sterbe für König und Vaterland. Der Ver-
wundete erhob das matte Haupt und sprach: „Herr Prediger, ich danke
Ihnen für Ihre Trostgründe, aber erlauben Sie mir eine Frage und ver-
sprechen Sie mir, diese gewissenhaft zu beantworten." Der Geistliche ver-
sprach ihm das freundlich. „Wohlan, Herr Prediger! sagen Sie mir, ob
wir die Schlacht gewinnen werden." „Ja, mein Sohn!" erwiderte der
Prediger, erstaunt über die Vaterlandsliebe des jungen Mannes, „wenn
du in dieser Gewißheit Ruhe findest: der Sieg ist unser! Deine Kame-
raden sind im vollen Vorrücken, und es kommen bis hierher keine feind-
lichen Kugeln mehr; der Feind zieht sich zurück!" „Nun, da will ich
nichts mehr hören; Gottlob, Preußen ist frei!" — so zog er die Mütze
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