Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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bei Prenzlau ergeben. Das Hauptheer der Franzosen ging über Küstrin nach Polen. In dem preußischen Polen erregten die Franzosen einen Aufstand. Noch im Dezember erwehrte sich ein russisches Heer unter Bennigsen bei Pultusk der Franzosen. In der furchtbaren Schlacht bei Pr. Eylau (Februar 1807) griff Napoleon die Preußen und Russen an, letztere schlug er, die Preußen blieben unbesiegt. Des Korsen Versuch, Friedrich Wilhelm von seinem Bündnis mit Rußland abzuziehen, scheiterte. Friedrich Wilhelm verbündete sich nur noch fester mit Schweden und Rußland, mit letzterem im Vertrage zu Bartenstein (April 1807), wonach man den Krieg nicht eher beenden wollte, als bis die Franzosen Deutschland verlassen hätten. Auch England war zu einer Koalition geneigt. So nahm die preußische Sache wieder eine Wendung zum Besseren. An Haugwitz' Stelle war Hardenberg berufen worden; er besonders betrieb das preußisch-russische Bündnis. Doch nach der Niederlage der Russen bei Friedland (im Juni) verriet Kaiser Alexander seinen königlichen Freund. Bei einer Zusammenkunft mit Napoleon auf einem Floße auf dem Niemen ließ er sich von dem Bundesgenossen abziehen, besonders durch die Aussicht auf Landerwerbungen in der Türkei gewonnen. Vergebens suchte die von Napoleon geschmähte Königin Luise durch eine persönliche Zusammenkunft mildere Bedingungen für ihr Land von dem übermütigen Sieger zu erlangen; der Friede von Tilsit (7. bezw. 9. Juli) raubte dem Könige von Preußen die Hälfte seines Landes, das ganze Gebiet westlich der Elbe, das zumeist zum Königreich Westfalen unter der Herrschaft Jeromes, des Bruders Napoleons, geschlagen wurde, ferner die polnischen Erwerbungen von 1793 und 1795, woraus das Großherzogtum Warschau unter der Regierung des Königs von Sachsen gebildet wurde. Außerdem blieben französische Besatzungen in einigen preußischen Festungen; dieselben sollten so lange bleiben und von Preußen erhalten werden, bis die Kriegsentschädigung, deren Höhe vorläufig nicht festgesetzt wurde, gezahlt sein würde. — Im Verlaufe des Krieges waren die Fürsten von Hessen-Kassel und Fulda ihrer Länder verlustig gegangen; Sachsens war zum Königreich erhoben und mit den ernestinischen Gebieten in den Rheinbund ausgenommen worden. —
i) Vgl. Sz. 382 c.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bartenstein Hardenberg Alexander Alexander Napoleon Napoleon Napoleons
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sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_dem_Löwen Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_dem_Löwen Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Richard_Löwenherz' Heinrich Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Richards Htto_Iv. Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Philipp_von_Schwaben Philipp Otto_Iv. Otto_Iv. Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist.
Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii.
5. sterreich.
Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie".
Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer.
Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet.
6. Rußland und die orientalische Frage.
a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im
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TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Vii Eduard Rudolf_( Rudolf Franz_Ferdinand Franz Ferdinand Franz_Josephs_I. Franz Elisabeth Kukan Alexander_Ii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Irlands Amerika Irland Irlands England Ungarn Bosnien Italien Genf
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von Ahlefeld, der Junker Slenz und der Herzog Friedrich dem Könige, besseres
Wetter abzuwarten. Der König befahl den Aufbruch. In langem Zuge rückte
das Heer vorwärts auf dem engen Wege, der von beiden Seiten von tiefen Gräben
eingeschlossen war. Voran zog die Garde mit trotzigem Muthe, dann die Bürger
und Bauern und zuletzt die Ritter in glänzenden Rüstungen und hinter ihnen ein
unermeßlicher Wagentroß. Plötzlich stockte der Zug; von vorne her schlugen
Kanonenkugeln in die Reihen der Garde. Mit kühnem Muthe drang die Garde
vor und suchte die Schanze bald zu stürmen, bald zu umgehen. Aber alles war
vergebens: Gräben an Gräben durchschnitten den Marschboden, und der strömende
Regen verdarb ihr Geschütz. Die Ditmarsen brachen, wiederholt zurückgeschlagen,
immer von neuem aus der Schanze hervor und warfen sich auf die dicht zusammen-
gedrängte Garde. Plötzlich begann das Wasser zu steigen, die Schleusen waren
geöffnet, und ein Meer umgab von beiden Seiten die Kämpfenden. Mitten im Ge-
tümmel hielt noch hoch zu Roß Junker Slenz in seinem goldenen Harnisch und
Panzer. Da sprang ein Mann mit langen, gelben, krausen Haaren, Reimer von
Wimersted genannt, an ihn heran, hieb ihn mit seinem langen Speere vom Pferde
und stürzte ihn in den tiefen Graben hinab. Als sie ihren Führer gefallen sahen,
wich die Garde in wilder Flucht zurück. Während dessen hielten die Ritter und die
Fürsten auf ihren schwergerüsteten Pferden im Schlamme, ohne am Kampfe theil-
nehmen zu können. Von den Seiten des Weges her sprangen die Ditmarsen heran,
erstachen die Rosse, und die Reiter sanken mit ihren schweren Panzern in die Gräben.
Hier fiel auch nach tapferem Kampfe der Marschall Hans von Ahlefeld und hielt
noch sterbend den Danebrog, das Banner des dänischen Reiches, in seiner Eisenfaust.
Dar wart ok der Holsten König geschlagen
mit all sinem groten Heere;
dar lag do sin Pert, dar lag sin Schwere,
darto die königlike Krone.
Die Fürsten entrannen mit genauer Noth dem Blutbade und suchten ver-
gebens in Meldorf die Trümmer des Heeres zu sammeln; alles, was mit dem
Leben davon gekommen war, eilte zum Lande hinaus. Gefallen waren 200 hol-
steinsche Edelleute und unzählig Volk. Die Todten blieben unbeerdigt auf dem
Schlachtfelde liegen, und später konnte keiner mehr die Leichen der Vornehmen
unter dem modernden Haufen erkennen. Unermeßlich war die Beute an Geschützen,
Harnischen, Panzern, kostbaren Gewändern und Kleinodien, welche den Siegern
in die Hände fiel. Mit dem gewonnenen Gute beschenkten sie reich ihre Kirchen
und hingen die Dannebrogsfahne als Siegeszeichen in der Kirche zu Oldenwöhrden
auf. — Der Ruhm der Ditmarsen erscholl jetzt durch alle deutschen Lande; aber
sie wurden stolz und ließen sich dünken, daß die ganze Welt' sie nicht bezwingen
könne. Laut sangen sie:
De sik gegen Ditmarsen fetten will,
de stelle sich wol to Weren:
Ditmarsen dat schölen Buren sin,
et mögen wol wesen Heren!
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Reimer_von
Wimersted Hans_von_Ahlefeld
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14, Das Lied vom Fcldmarschall.
Was blasen die Trompeten? Husaren
heraus!
Es reitet der Feldmarschall im fliegenden
Saus,
er reitet so freudig sein niuthiges Pferd
und schwinget so schneidig sein blitzendes
Schwert.
O schauet, wie ihm leuchten die Augen
so klar!
O schauet, wie ihm wallet sein schnee-
weißes Haar!
So frisch blüht sein Alter wie greifender
Wein,
drum kann er Verwalter des Schlacht-
feldes sein.
Er ist der Manu gewesen, als alles
versank,
der mnthig auf gen Himmel den Degen
noch schwang;
da schwur er beim Eisen gar zornig und
hart,
Franzosen zu weisen die echtdeutsche Art.
Er hat den Schwur gehalten. Als
Kriegsruf erklang,
hei! wie der weiße Jüngling im Sattel
sich schwang.
Da ist er's gewesen, der Kehraus ge-
macht,
mit eisernem Besen das Land rein ge-
macht.
Beilützen auf der Ane er hielt solchen
Strauß,
daß vielen tausend Wälschen der Athem
ging ans;
viel Tausende liefen gar hastigen Lauf,
zehntausend entschliefen, die nie wachen
auf.
Am Wasser der Katzbach, da hat er's
auch bewährt;
da hat er den Franzosen das Schwim-
men gelehrt:
fahrt wohl, ihr Franzosen., zur Ostsee
hinab!
und nehmt, Ohnehosen, den Walfisch
zum Grab!
Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr
er hindurch!
Da schirmte die Franzosen nicht Schanze
noch Burg;
sie mußten wieder springen wie Hasen
über's Feld,
und hell ließ erklingen sein Hussa! der
Held.
Bei Leipzig auf dem Plane, o herr-
liche Schlacht!
da brach er den Franzosen das Glück und
die Macht!
da liegen sie so sicher nach blutigem Fall,
da ward der Herr Blücher ein Feld-
marschall.
Drum blaset, ihr Trompeten! Hu-
saren, heraus!
Du reite, Herr Feldmarschall, wiewinde
im Saus!
dem Siege entgegen, zum Rhein, über'n
Rhein,
du tapferer Degen, in Frankreich hinein!
15. Lützow's wilde Jagd.
Was glänzt dort vom Walde im Sonnen-
schein?
hört's näher und näher brausen.
Es zieht sich herunter in düsteren Reihn,
und gellende Hörner schallen darein
und erfüllen die Seele mit Grausen.
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen
fragt,
das ist Lützow's wilde verwegene Jagd.
Was zieht dort rasch durch den finstern
Wald
und streift von Bergen zu Bergen?
Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,
das Hurrah jauchzt, und die Büchse knallt,
es fallen die fränkischen Schergen.
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt,
das ist Lützow's wilde, verwegene Jagd.
Wo die Reben dort glühen, dort braust
der Rhein,
der Wüthrich geborgen sich meinte;
da naht es schnell mit Gewitterschein
und wirst sich mit rüst'gen Armen hinein,
und springt ans User der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwim-
mer fragt,
das ist Lützow's wilde, verwegene Jagd.
Was braust dort im Thale die laute
Schlacht,
was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
und der Funke der Freiheit ist glühend
erwacht
und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Reiter
fragt,
das ist Lützow's wilde, verwegene Jagd.
Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnen-
licht,
unter winselnde Feinde gebettet?
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Extrahierte Personennamen: Blücher
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Rhein über'n
Rhein Frankreich Rhein
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Es zuckt der Ted auf dem Angesicht,
doch die wackern Herzen erzittern nicht,
das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn ihr die schwarzen Gefall-
nen fragt,
das war Lützow's wilde, verwegene Jagd.
Tie wilde Jagd und die deutsche Jagd,
auf Henkers Blut und Tyrannen!
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint
und geklagt;
das Land ist ja frei und der Morgen tagt,
wenn wir's auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nach-
gesagt:
Das war Lützow's wilde, verwegene
Jagd!
16. Andreas Hofer.
Zn Mantua in Banden
der treue Hofer war;
in Mantua zum Tode
führt ihn der Feinde Schar.
Es blutete der Brüder Herz;
ganz Deutschland, ach! in Schmach und
Schmerz,
mit ihm das Land Tirol!
Die Hände auf dem Räckcn
Andreas Hofer ging
mit ruhig festen Schritten;
ihm schien der Tod gering,
der Tod, den er so manches Mal
vom Jselberg geschickt ins Thal
im heil'gen Land Tirol.
Doch als aus Kerkergittern
im festen Mantua
die treuen Waffenbrüder
die Hand' er strecken sah,
da rief er aus: „Gott sei mit euch,
mit dem verrath'nen deutschen Reich
und mit dem Land Tirol!"
Dem Tambour will der Wirbel
nicht unterm Schlägel vor,
als nun Andreas Hofer
schritt durch das finstre Thor; —
Andreas, noch in Banden frei,
dort stand er fest aus der Bastei,
der Mann vom Land Tirol.
Dort solltf er niederknieng
er sprach: „Das thu' ich nit;
will sterben, wie ich stehe,
und wie ich stand und stritt,
so wie ich steh' auf dieser Schanz';
es leb' mein guter Kaiser Franz,
mit ihm sein Land Tirol!"
Und von der Hand die Binde
nimmt ihm ein Grenadier;
Andreas Hofer betet
zum letzten Mal allhier;
dann ruft er laut: „So trefft mich recht;
gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr
schlecht!
Ade, mein Land Tirol!"
17. Der gute Kamerad.
Ich hatt' einen Kameraden,
einen bessern sind'st du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
er ging an meiner Seite
in gleichem Schritt und Tritt.
Eine Kugel kam geflogen,
gilt's mir, oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen,
er liegt mir vor den Füßen,
als wär'ö ein Stück von mir.
Will mir die Hand noch reichen,
derweil ich eben lad'.
Kann dir die Hand nicht geben,
bleib' du im ew'gen Leben
mein guter Kamerad!
18. Und noch ein guter Kamerad.
Es geht bei gedämpfter Trommel
Klang,
wie weit noch die Stätte, der Weg wie
so lang!
O, wär er zur Ruh und alles vorbei,
ich glaub', es bricht mir das Herz entzwei.
Ich hab' in der Welt nur ihn geliebt,
nur ihn, dem jetzt man den Tod doch
giebt!
Bei klingendem Spiele wird paradiert,
dazu bin auch ich, auch ich kommandiert.
Nun schaut er ans zum letzten Mal
in Gottes Sonne freudigen Strahl,
jetzt binden sie ihm die Augen zu!
dir schenke Gott die ewige Ruh!
Es haben die Neun wohl angelegt,
acht Kugeln haben vorbei gefegt,
sie zitterten alle vor Jammer und Schmerz,
ich aber, ich traf ihn mitten in's Herz.
19. Das Mantcllicd.
Schier dreißig Jahre bist du alt,
hast manchen Sturm erlebt,
hast mich wie ein Bruder beschützet,
und wenn die Kanonen geblitzet,
wir beide haben niemals gebebt.
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofer Andreas_Hofer Andreas_Hofer Andreas Franz Franz Andreas_Hofer
Extrahierte Ortsnamen: Mantua Mantua Deutschland Mantua Bastei Gottes
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ganze Volk arbeitete und lebte für den Krieg. Wer nicht mitziehen konnte,
der gab sein Gut und die Arbeit seiner Hände. Freudig brachte die Haus-
frau ihren Schmuck ober ihr Silbergerätb, das sic mit Zinn oder Eisen
ersetzte, die Kinder ihren Sparpfennig, die Dienstmagd die Ringe aus ihren
Ohren; — und edle Jungfrauen gab es, die, weil sie nichts anderes hatten,
ihr langes, schönes Haar abschnitten und den Erlös dem Vaterlande brachten.
Darum wird in der Geschichte des Vaterlandes der Frühling und
Sommer 1813 unvergeßlich sein. Das aber ist das Herrlichste daran, daß
die Menschen wieder lernten, ihre Herzen zu Gott empor zu heben, von dem
allein Segen und Hülfe kommt. Deshalb wurden auch alle diejenigen,
welche in den heiligen Krieg zogen, feierlich in den Kirchen eingeweiht, und
an heiliger Stätte ward des Herrn Beistand in dem Kampfe für das Vater-
land inbrünstig herabgefleht. Und wenn die ausrückenden Scharen durch
Städte oder Dörfer zogen, geschah es unter ernstem, feierlichem Glocken-
geläute. Das klang wohl wie Grabgeläute, und es konnten sich auch starke
Männer in solchen Augenblicken der Thränen nicht enthalten. Aber wenn
auch die Ahnung eines nahen Todes in die Brust der Streiter kam, sie
blickten dennoch voll freudiger Erhebung zum Himmel empor; gingen sie
doch dem schönsten Tode entgegen, dem Tode für's Vaterland!
32. Die Schlachten des Freiheitskrieges.
Napoleon hatte nach-seiner Rückkehr aus Rußland rasch ein neues,
zahlreiches Heer geschaffen und den verbündeten Preußen und Russen ent-
gegengeführt. In Sachsen, bei Großgörschen und bei Bautzen,
geschahen die ersten Schlachten. Mit Heldenkühnheit fochten hier vor allen
die jungen preußischen Krieger; doch die Franzosen behaupteten zuletzt das
Schlachtfeld, und die Verbündeten zogen sich in guter Ordnung vor der
feindlichen Uebermacht zurück. Bald aber folgte diesem Zurückweichen ein
muthiges Vorwärtsdringen. Den Russen und Preußen schlossen sich die
Oesterreicher an, und drei Heere standen nun dem französischen Kaiser ent
gegen. Den Oberbefehl über die gesammte verbündete Streitmacht führte
der österreichische Feldmarschall Fürst Schwarzenberg; der oberste
Feldherr der Preußen war der General Blücher.
Dieser edle Preußenheld, ein Greis an Jahren, ein Jüngling an
Feuer und Kampfeslust, hat den Franzosen die grimmigsten Schläge aus-
getheilt. Zuerst besiegte er sie in der Schlacht an der Katzbach in
Schlesien. Verwegenen Muthes zog dort ein französisches Heer über das
Flüßchen heran; da ruft Blücher seinen Kriegern zu: „Nun hab' ich genug
Franzosen herüber, jetzt, Kinder, vorwärts!" Dies „Vorwärts" dringt
allen in's tiefste Herz. „Hurrah !" jauchzen sie und stürzen auf den Feind.
Der Regen rauscht in Strömen herab, an ein Feuern ist nicht zu denken,
und mit Bajonett und Kolben bricht das Fußvolk, mit geschwungenem Säbel
die Reiterei in die Franzosen ein, der alte Blücher, das Schwert in der
Faust, allen voran. Mann an Mann wird gefochten, mit Muth und Wuth,
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
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dir sterben!" war die Antwort der Krieger. Mit dem Rufe: „Vor-
wärts !" und indem er seine Tabackspfeife hoch in die Luft schleudert, giebt
Seydlitz das Zeichen zum Angriffe und dringt an der Spitze seiner trefflichen
Reiterscharen unwiderstehlich in die Haufen der daherziehenden Feinde ein.
Ehe dieselben sich irgendwo zu einer Schlachtlinie sammeln können, werden sic
bald hier, bald dort von den stürmenden Reitern über den Haufen geworfen.
Alles wendet sich zur Flucht, in einem tiefen Hohlwege aber fällt eine große
Zahl der Feinde den Preußen in die Hände. Friedrich hat unterdessen sein
Fußvolk nebst dem Geschütz gegen die feindliche Infanterie vorrücken lassen
und auch diese bald in gänzliche Verwirrung gebracht. Jetzt kommt
Seydlitz derselben von der anderen Seite in den Rücken: auch hier staubt
alles in wilder Flucht aus einander, und Scharen von Gefangenen fallen
den Preußen in die Hände. In kaum zwei Stunden ist der wichtige Kampf
entschieden, bei einbrechender Dunkelheit die ganze feindliche Armee auf
eiligem Rückzüge begriffen. Ein Schrecken ohne Beispiel war über die
hochmüthigen Franzosen gekommen: so prahlerisch sie gewesen, ebenso feig
und kleiumüthig zeigten sie sich jetzt. In Sturmeseile ging es zurück an
den Rhein, und an ein Stillstehen der muthlosen Scharen war nicht mehr
zu denken, bis sie sich jenseits des Rheinstromes vor Friedrich's Verfolgung
sicher wußten. Der König aber dachte nicht daran, ihnen nachzueilen; denn
er hatte bald wieder auf einer anderen Seite zu thun. Er ließ sich an dem
schönen Siege genügen, der ihm 7000 Gefangene, 63 Kanonen und
22 Fahnen in die Hände geliefert. Dabei war bei weitem nicht einmal
seine ganze Armee zum Schlagen gekommen: nur sieben Bataillone der
Infanterie hatten am Kampfe theilgenommen, zehn Bataillone hatten
keinen Schuß gethan. Friedrich sagte seiner ganzen Armee am folgenden
Tage feierlich Dank für ihre herrliche Kriegsthat; der ritterliche Seydlitz,
dessen stürmischem Vordringen vor allem der Sieg zu danken war, sah sich
vom Könige durch die höchste Auszeichnung, den schwarzen Adlcrorden, ge-
ehrt und wurde sofort zum Generallieutenant gemacht.
Jetzt war in der preußischen Armee die Erinnerung von Collin wie-
der verwischt: der Tag von Roßbach war der herrlichste Ehrentag, den das
königliche Preußen noch gehabt, ja es war ein Ehrentag für ganz Deutsch-
land, und so wurde er auch in allen deutschen Gauen, mit Ausnahme
Oesterreichs, aufgefaßt. Es war noch nicht lange her, daß der Ruhm der
französischen Heere ganz Europa in Staunen und in Furcht gesetzt hatte,
und Deutschland besonders hatte unter dem Uebermuth der siegreichen Fran-
zosen schwer geduldet. Jetzt hatte der Fürst eines verhältnißmäßig kleinen
Staates, der geringschätzig sogenannte Marquis von Brandenburg, obwohl
er von Oesterreich und dessen anderen Bundesgenossen ringsum hart bedrängt
war, doch die alten Erbfeinde des deutschen Reiches ruhmvoll auf's Haupt
und in die Flucht geschlagen. Alle echt deutschen Herzen jubelten auf, das
deutsche Nationalgefühl begann sich hoffnungsvoll zu regen, und immer leb-
hafter wurde die Theilnahme für den großen deutschen Helden. Das Volk
sang überall:
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hielt ich mich überzeugt, daß keiner öon Ihnen mich verlassen würde, —
ich rechne also ganz auf Ihre treue Hülfe und auf den gewissen Sieg.
Sollte ich bleiben und Sie für Ihre geleisteten Dienste' nicht belohnen
können, so muß es das Vaterland thun. Gehen Sie nun in's Lager und
wiederholen Sie den Regimentern, was Sie jetzt von mir gehört habend
Einen Augenblick hielt er inne, dann fügte er mit ernstem Ausdruck hin-
zu : „Das Regiment Cavallerie, welches nicht gleich, wenn es befohlen
wird, sich unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich gleich nach der Schlacht
absitzen und mache es zu einem Garnifonregimente! Das Bataillon In-
fanterie, das, es treffe, worauf cs wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die
Fahnen und die Säbel, und ich lasse ihm die Borten von der Montierung
abschneiden! Nun leben Sie wohl, meine Herren, in kurzem haben
wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder."
Die Begeisterung, welche Friedrich durch diese Rede den Offizieren ein-
geflößt, ging bald auf die gesammte Armee über: im ganzen Lager ertönte
lauter Jubel. Die alten Krieger reichten sich wechselseitig die Hände und
beschworen ihre jungen Kameraden, dem Feinde muthig unter die Augen zu
treten. Frohe Siegesbegeisterung durchdrang alle Herzen.
Am Morgen des 5. December (1757) zog Friedrich an der Spitze
der „Berliner Wachtparade" dem übermüthigen Feinde entgegen. Ehe er
die Schlacht begann, rief er einen Offizier mit 50 Husaren zu sich und
sagte zu demselben: „Ich werde mich heute bei der Schlacht mehr aussetzen
müssen, wie sonst. Er mit seinen 50 Mann soll mir zur Deckung dienen.
Er verläßt mich nicht und giebt Acht, daß ich nicht der Canaille in die
Hände falle. Bleib' ich, so bedeckt er den Körper gleich mit seinem Mantel
und läßt einen Wagen holen. Er legt den Körper in den Wagen und
sagt keinem ein Wort. Die Schlacht geht fort, und der Feind — der
wird geschlagen."
Seine Soldaten rückten unter dem Gesänge frommer Lieder mit Be-
gleitung der Feldmusik dem Feinde entgegen. Ein Commandeur wollte
ihnen Schweigen gebieten; Friedrich aber sagte: „Nein, laß Er das: mir
solchen Leuten wird Gott mir heute gewiß den Sieg verleihen." Die
feindliche Schlachtlinie war fast eine ganze Meile lang; Friedrich konnte
nur siegen, wenn er es verstand, seine geringere Truppenzahl durch schnelle
und kräftige Verwendung gleichsam zu verdoppeln. Er täuschte den Feint,
indem er einen versteckten Angriff auf dessen rechten Flügel machen ließ,
«ährend er den Hauptangriff gleich darauf auf den linken Flügel richtete.
Dieser wurde durch den heftigen Stoß der preußischen Infanterie über den
Haufen geworfen, und bald gerieth darüber das ganze österreichische Heer
in Unordnung. Nach drei Stunden war die vcrhängnißvolle Schlacht ent-
schieden : in wilder Flucht eilte die feindliche Armee davon; ganze Haufen,
zusammen- wohl 20,000 an der Zahl, ergaben sich als Gefangene.
Es war einer der glorreichsten Siege, von welchen die Weltgeschichte
erzählt: ein Sieg des überlegenen Scharfsinns und der begeisterten Hin-
gebung über die scheinbar furchtbarste Uebermacht. Noch auf dem Schlacht-
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den übrigen Völkern gemeinsame Sache gegen Napoleon zu machen. Als daher
die ersten russischen Truppen in dem nah befreundeten Hamburg erschienen, da
regte sich auch in Schleswig-Holstein überall die freudigste Theilnahme, und mit
Genugthuung hörte man, daß auch schon die dänischen Truppen auf den Elbinseln
bei Hamburg mit den Franzosen handgemein geworden waren. Aber von neuem
erwachte der tiefste Unmuth gegen England, als man vernahm, daß es, stattseinen
Flottenranb zu vergüten, in die neue schmachvolle Beraubung unseres Königs, in
die Trennung Norwegens von Dänemark, gewilligt und unsern Bernstorf mit
seinen Friedensanträgen schnöde zurückgewiesen habe. Als nun Schweden und
Mecklenburger, die russisch-deutsche Legion und zahlreiche Kosacken- und Baschkiren-
schwärme, um die Abtretung Norwegens in Holstein zu erzwingen, zur Schmach
der großen Sache des deutschen Befreiungskrieges, in dieses Land einrückten und
bald auch über die Eider vordrangen, hier jedoch die Dänen und Schleswig-
Holsteiner auf ihrem Rückzüge nach Rendsburg bei Sehested den alten Ruhm ihrer
Waffen bewährten, da durchdrang der glühendste Eifer für die Sache unseres
Königs Alt und Jung. Bald erschienen Kosackenhorden auch in Husum. Einige
waren geneigt, ihnen auch hier einen Empfang zu bereiten, wie in anderen deutschen
Städten. Allein die königlich Gesinnten und unter ihnen vor allen der Kammer-
rath Beseler waren darüber tief entrüstet und ließen herbe Worte fallen. Wir
Jünglinge aber vermochten nicht länger diese feindlichen Gesichter zu ertragen.
Schon seit Wochen hatte ich meinem Rector die Schule gekündigt und „den Dienst
des jungen Feldjägers" studiert, um, wenn der König, wie wir ganz zuversichtlich
hofften, die Jugend in's Feld riefe, nicht ganz unvorbereitet zu sein. Kurz vor
Weihnachten 1813 marschierte ich nun mit einigen Freunden durch die Kosacken-
Vorposten auf Umwegen nach Flensburg, wo noch die Dänen standen. Am ersten
Weihnachtstage mußten diese, statt vorzurücken, sich weiter zurückziehen. Ich sah
die alten Dragoner vor Grimm weinen und war nur zugeneigt mit einzustimmen,
als die guten Eltern meinem Wunsche, mitzuziehen, entgegen waren und die Auf-
forderung des Königs abzuwarten verlangten. Bald rückte denn auch Tettenborn
mit seinen Kosacken in Flensburg ein, war jedoch sehr erzürnt, als ihm hier nie-
mand entgegenkam und die Flensburger auf alle Weise ihre treue Anhänglichkeit für
die Sache ihres Königs zu erkennen gaben. — Als der Kieler Friede geschlossen
war, welcher das altehrwürdige Band zwischen Dänemark und Norwegen zerriß,
und nach dem Abmarsch der Schweden die Kosacken neu gekleidet und ihre schwer-
müthigen Lieder singend durch Flensburg zogen, kehrte auch ich wieder nach Husum
auf die Schule zu meinen Studien und meinen dortigen Freunden zurück. Mit
diesen wurde besonders der wiederkehrende Jahrestag der „Schlacht bei Sehested"
gefeiert.
2. Wie es^ damals in unserm Lande aussah, jj
Wie Elvers, so dachte auch die Mehrzahl des Volkes, es blieb dem Könige
Friedrich Vi. treu gesinnt, während das Land durch Kriege verheert ward, die allein
zu Gunsten Dänemarks geführt wurden. Wie traurig sah es zu der Zeit in den
Herzogtümern aus! Die ganze Handelsflotte Schleswig-Holsteins, welche beim
Beginn des Krieges mit den Engländern auf allen Meeren zerstreut war, wurde
nebst ihren Ladungen von denselben weggenommen, ohne daß den Eigenthümern
Ersatz geleistet ward. Die Stadt Flensburg allein verlor damals 133 Schiffe.
Alle Einfuhr von Colouialwaaren war auf das strengste verboten und selbst nord-
amerikanischen Schiffen die Einfahrt in die Häfen des Landes versagt. Während
so aller Handel stockte, war ganz Holstein und ein Theil von Schleswig von der
dänischen Armee besetzt, weil man immer einen feindlichen Angriff von Seiten der
Engländer fürchtete. Die ganze Last des Krieges lag auf unserem Lande; Steuern,
Lieferungen und Leistungen für die Armee nahmen überhand und wirkten höchst
nachtheilig auf die Wohlfahrt derbewohner. Und trotzdem daß mit so ungeheuren
Kosten eine große Armee unterhalten wurde, fand sich keine Gelegenheit für sie,
kriegerische Thaten gegen die Engländer auszuführen. Mit Ingrimm vernimmt
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
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