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1. Die mittlere und neue Welt - S. 297

1873 - München : Lindauer
297 Von den polnischen Länbetn, die sich Preußen zugeeignet, warb ein Teil bnrch den Tilsiter Frieden 1807 dem Könige von Sachsen als Herzogtum Warschau gegeben, das 1809 bnrch einige von Österreich abgetretene Striche erweitert würde. Der Wiener Kongreß, 1815, erhob das um Krakau und Posen verkleinerte Herzogtum Warschau zu einem Königreiche und bewilligte, daß es mit Rußlau b bnrch Personalunion vereinigt werbe (s. S. 218 und 292). Das Geschick bieses Königreiches unter dem Zepter Rnßlanbs siehe in der Geschichte Rnßlanbs toeite 294. Viii. Der Süden Europas. § 85. Aie §$w'n seit 1648. In der Schweiz, welche sich 1648 von Deutschland getrennt hatte (s. S. 126), würden lange Zeit hinbnrch die gemeinsamen Angelegenheiten von bett 13 Kantonen erlebigt, aus welchen die Republik zusammengesetzt war. Zürich war der leiteitbe Kanton ober Vorort, Bern nub^Luzern waren die zwei anberen der brei Vororte. Die französische Republik, welche die Alpenpässe nttb einen in Bern aufgehäuften Schatz in ihre Gewalt zu bringen wünschte, ließ 1798 das Berner Gebiet erobern, erklärte die ganze Schweiz bis ans Gens, welches als Departement Letttan mit Frankreich vereinigt warb, als helvetische Republik und erliefe eine Konstitution , welche die junge Republik in 18 gleiche Kantone teilte. Als die gegen Frankreich verbünbeten Österreicher und Russen 1799 in die Schweiz einrückten, warb die neue Konstitution abgeschafft, aber nach neuen Siegen der Franzosen wieber hergestellt. Am 10. Februar 1803 gab Napoleon Bonaparte die Mebiations-akte, welche zu bett 13 alten Kantonen noch 6 neue (St. Gallen, Graubünben, Aargau, Thurgau, Tessin und Waabt) hinzufügte; Wallis warb bei biefer Gelegenheit mit Frankreich vereinigt. N enf chatel (Neuenburg), welches dem Könige von Preußen gehörte, warb erst 1806 zu Frankreich geschlagen. Die gegen das Ende 1813 in die Schweiz einrückenben Verbünbeten stellten in vielen Kantonen die alte Verfassung wieber her, nttb am 7. August 1815 kam unter Vermittlung des Wiener Kongresses ein Bnnbesvertrag zu Staube, welcher eine Annäherung an die alte Verfassung enthielt; Genf, Wallis und Neuf-chatel kamen bamals wieber an die Schweiz. Gegen btc in bett Stäbtekantonen „immer weiter um sich greifenbe Patrizierhctrschast und gegen das Übergewicht der herrfchenben Stabte bilbete sich allgemach eine Opposition, bereit Ziel Sturz bet Oligarchie und Reform des 1815 vereinbarten Bnnbesvertrages war. Ein Anfstanb im Juli 1830 hatte zur Folge, daß die in bett brei Vororten s chott längst bestehenbe bemokraüsche Verfassung allgemein eingeführt

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 190

1868 - München : Lindauer
190 Bayern-Ingolstadt und. Ludwig Vii, d. Gebarteten. Schirmherr, und sein natürlicher Bruder, Johannes Grün- wal der, besonders hervorragten, that Ludwig den Gebarte- ten in den Bann, welchem bald hl433) die Reichsacht folgte. Die Acht hörte (1434) auf, nachdem Ludwig dem Kaiser be- deutende Schuldsummen nachgelassen und ihm die Stadt Donau- wörth (welche von Kaiser Ludwig zur Landstadt gemacht, von Kaiser Karl Iv zum Reiche reklamirt und dann wieder an Bayern für 60,000 Gulden verpfändet ward) zurückgegeben hatte *). Etliche Jahre später gerieth Ludwig der Gebartete noch mit seinem eigenen Sohne, Ludwig Viii, dem Höckerichten, in Streit, weil dieser (1438) aus Aerger über die Begünstigung eines natürlichen Bruders, des Wieland von Freyberg**), die Wittwe des Herzogs Albrecht Iv von Meklenburg, Marga- retha, eine Tochter des Kurfürsten Friedrich 1 von Bran- de nbürg heirathete, gegen den Ludwig der Gebartete einen unversöhnlichen Haß im Herzen trug. Als das Gerücht entstand, Ludwig der Gebartete habe Schritte gethan, dem natürlichen Sohne Wieland die Nachfolge im Herzogthum Bayern-Ingol- stadt zuzuwenden, und eine zu Nenburg a. d. Donau nenge- bildete Hofhaltung dieses Gerücht zu bestätigen schien, warb Lud- wig der Höckerichte Bundesgenossen und ergriff gegen den Vater die Waffen. Alles war unwillig über den unnatürlichen Kampf. König Albrecht Ii (als Herzog von Oesterreich Al- *) Man sagt, Ludwig der Gebartete hätte dem Kaiser 23,000 Du- katen, die dieser ihm seit der Konstanzer Synode schuldig war, nachgelassen, für ihn 13,000 Gulden Zehrungskosten in Ulm bezahlt und durch Verzicht- leistung auf Donauwörth die Bürger dieser Stadt vermocht, das um 5140 Gulden in Basel versetzte Silbergeschirr des Kaisers auszulösen. Des Kaisers Geldnoth beweiset unter andern auch der Umstand, daß er seine Zeche zu Regensburg, das er zu Anfang des Monates Oktober 1434 verließ, eine Summe von 4600 Gulden nicht bezahlen konnte und abermals sein Silbergeschirr und selbst seine Krone als Pfand zurücklassen mußte. **) Ihn hatte Ludwig der Gebartete im Jahre 1400 mit Can etta, einer Tochter seines Rathes Wieland Schwell) er erzeugt. Als Canetta in der Folge einen Ritter von Freyberg heirathete, legte sie ihrem na- türlichen Sohne Wieland den Namen Freyberg bei und setzte es mit Hilfe des gebarteten Ludwig durch, daß ihm der Graf von Wertheim (1438) seine Tochter Amalie zur Ehe gab.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 192

1868 - München : Lindauer
192 Bayern - Landshut unter Friedrich Ii. Waldenfels. Sie starb 1465 und ward zu Seligenthal beigesetzt. Ludwig der Gebartete war bei aller seiner Rechthaberei und Streitsucht sehr wohlthätig und hochsinnig, besonders gegen Ingolstadt, das er gerne zu einer Stadt erster Größe erhoben hätte. Ingolstadt verdankt ihm Vieles, darunter die Stiftung eines Pfründnerhauses für fünfzehn Arme und die (1425 —1439 erbaute) Pfarrkirche zur „schonen lieben Frau", so genannt von einem kunstvoll gefertigten Marienbilde aus Gold, welches der Stifter der Kirche zur Zierde des Hochaltars geschenkt hatte *). B. Bayern-Landshut als eigenes Herzogthum**) (1392 — 1505). § 77. Diese Linie eröffnet der zweite Sohn des Herzogs Stephan Ii, Friedrich (1392—1393), ein ernster und verstän- diger Mann, der seine beiden Brüder, Stephan Iii und Jo- hann Ii, an Einsicht und sonstiger Tüchtigkeit weit übertraf. Besonders wohlthätig wirkte er für die Stadt Landshut. Neben den beiden schon bestehenden Pfarreien (St. Martin und St. Jacob, letztere 1369 vom Herzog Stephan Ii gegründet), errichtete er auf dem Hofberge noch eine dritte, die zum hl. Blut, gab der Bürgerschaft viele Privilegien und ließ auf dem Hofberge die *) Nach dem Urtheile des Volkes war dieses F r a u e n b i l d ein Königreich werth. Als man zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts mit andern Schätzen auch dieses Frauenbild in die Münze nach München abführte, ward es nicht höher als 8,600 Gulden im Metallwerthe befunden. **) Die Regenten von Bayern-Landshut aus dem Wittelsbachifchen Hause: Friedrich 1392—1393. Heinrich Xvi, der Reiche, 1393—1450. Ludwig Ix, der Reiche, 1450—1479. Georg der Reiche, 1479—1503. i

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 238

1868 - München : Lindauer
238 Bayern unter Maximilian I. lipp sich zum Protektor des katholischen Bundes erklärte und einen monatlichen Beitrag von 45,000 Gulden zusagte. An den Papst ward eine feierliche Gesandtschaft von Seite der drei Kurfürsten abgeordnet; auch Maximilian sandte einen Agenten nach Rom. Leider war der päpstliche Schatz erschöpft, doch ließ sich Paul V (1605 —1621) endlich zu dem Versprechen herbei, monatlich 8000 Gulden in die Bundeskasse zu zahlen. Die Verträge von München und Mainz enthielten nur die Grundlage des Bundes, seine Organisation sollte nachträglich geschehen. Nach Ueberwindung vieler Bedenken, die der furcht- same Erzbischof von Mainz vorbrachte, kam am 8. Februar 1610 der erste allgemeine Bundestag zu Würzburg zu Stande, auf welchem die nöthige Organisation des Bundes, besonders der Geldpunkt festgesetzt wurde. Und so war denn nicht ohne viele Kämpfe und Unannehmlichkeiten für den Stifter des großen Werkes im Ganzen der Zweck erreicht: eine Vereinigung der katho- lischen Streitkräste gegen den drohenden Uebermuth der Union. Beinahe wäre schon beim Aussterben des Hauses Jülich*) (25. März 1609) ein Zusammenstoß des katholischen Bun- des mit der Union erfolgt, indem für die Länder jenes Hauses (Jülich, Berg, Cleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein) mehrere Prätendenten auftraten, das Haus Sachsen wegen einer von dem Kurfürsten Johann Friedrich I von Sachsen mit dem Hause Jülich geschlossenen Erbverbrüderung, der Kaiser Rudolf aus religiösen Interessen, der Kurfürst Johann Sigmund von *) Johann Iii, Herzog zu Cleve und Graf von der Mark, verm. nut Maria, Erbin von Jiilich, Berg und Ravensberg. Wilhelm, Herzog Sibylla, verm, mil Anna, verm, mil p 1592. dem Kurfursten Joh. Heinrich Viii von Friedr. I v. Sachsen, 4 1554. England, 4 1557. Johann Wilhelm, Herzog, 4 25. März 1609. Marie Eleonore, verm, mit dem Herzog Albert Friedrich von Preußen, 4 1608. Anna, verm, mit Philipp Ludwig, Pfalzgraf zu Neuburg, 4 1632. Anna, verm, mil Johann Sigmund v. Brandenburg. Wolfgang, Pfalz graf zu Neuburg.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 299

1868 - München : Lindauer
299 Bayern unter Maximilian Iii Joseph. stützt hatte er einen Unfall seines Heeres nach dem andern zu beklagen, und in kurzer Zeit war ganz Niederbayern und ein Theil Oberbayerns mit der Oberpfal-z in den Händen der Feinde. Er selbst, in München bedroht, mußte wie sein Vater flüchten und begab sich (April 1745) nach Augsburg. Da unter solchen Verhältnissen von weiterem Widerstande gegen Maria Theresia kein Heil für die Person des jungen Kur- fürsten und für sein Land zu hoffen war, so gab der kaum acht- zehnjährige Jüngling den Mahnungen des sterbenden Vaters, den Bitten seiner Mutter und dem Rathe des alten Seckendorf Ge- hör und suchte bei Oesterreich um Frieden nach. Zu Füßen, einer in jener Zeit dem Hochstifte Augsburg zugehörigen Stadt, schloß Bayern mit Oesterreich am 22. April 1745 einen Separat- frieden. Darin begab sich der Kurfürst aller bis dahin erhobenen Ansprüche auf die österreichischen Erblande, versprach dem Groß- herzoge Franz von Toskana seine Stimme bei der Kaiserwahl und dem Hause Oesterreich fortwährenden Beistand; dafür wurde Bayern von den österreichischen Truppen geräumt und von Seite der Seemächte versprochen, an den Kurfürsten Max Iii eine Million als Entschädigung für Kriegskosten zu bezahlen. Da sich die Nachricht verbreitete, daß ein geheimer Artikel dieses Friedens die Streitkräfte Bayerns ans eine geringe Zahl be- schränke*), so protestirte Herzog Klemens Franz de Paula, Karl Albrechts Brudersohn und mit Max Iii Joseph Ge- schwisterkind, als nächster Agnat der Wilhelmischen Linie welt- lichen Standes gegen den Frieden und überwies seine Rechte an den Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz. *) Die überzählige Mannschaft sollte diesem geheimen Artikel zufolge gegen Subsidien an England und Holland in Dienste gegeben werden. Wirklich wurde 1746 eine Abtheilung bayerischer Truppen, 7000 Mann, in holländischen Sold gegeben gegen eine jährliche Subsidie von 150,000 Gulden, so lange die Truppen im Felde stehen, und 250,000 Bankthaler nach ihrem Rückzug. Diese Truppen kamen in den Schlachten Rancoup unweit Lüttich (11. Oktober 1746) und bei Lafelt unweit Mastrich (2. Juli 1747) durch die Franzosen bis auf 1500 Mann um's Leben. Im Februar 1795 kamen die Ueberbleibsel nach Bayern zurück, wurden aber von dem Kurfürsten wieder an Oesterreich um 24 Gulden für den Kopf überlassen. Das weitere Geschick derselben ist unbekannt; wahrscheinlich wurden sie unter die österreichischen Regimenter gesteckt.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 322

1868 - München : Lindauer
322 Bayern unter Karl Theodor. Ludwig Xvi von Frankreich um Vermittlung gewendet hatte. Als Friedrich Ii eine an den Wiener Hof schriftlich erlassene Abmahnung nicht befolgt sah, ließ er (im Juli 1778) seine Truppen in Böhmen einrücken. Maria Theresia sah den Krieg so ungerne, daß sie nach einigen Märschen imb unbedeutenden Scharmützeln (im August) ihren Minister Thugut an den König nach Kloster Braunau sandte und heimlich, ohne Wissen ihres Sohnes, über den Frieden unterhandeln ließ. Der alte Preußenkönig wwllte nichts aufs Spiel setzen und war zu billigen Vergleichsvorschlägen geneigt; allein Joseph und der ihm ergebene Kaunitz beharrten auf einer Entscheidung durch die Waffen. Im Winter 1778 begann der Krieg auf's neue in Oberschlesien, wurde aber, nachdem (gegen das Ende von 1778) ein Heer der russischen Kaiserin Katharina drohend an Oesterreichs Grenzen erschienen war, vor einem entscheidenden Treffen in den ersten Tagen des März 1779 abgebrochen. Am 7. März 1779 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und als- bald zu Teschen ein Congreß eröffnet, dessen Verhandlungen der Entwurf zu Grunde gelegt wurde, den der französische Ge- sandte zu Wien, Baron von Breuteuil, gefertigt und dabei den Vergleichsvorschlag, den Friedrich Ii im abgclaufcnen Jahre im Kloster zu Braunau entworfen, wesentlich berücksichtigt hatte. Die Hauptpunkte des am 13. Mai 1779 Unterzeichneten Friedens waren: Oesterreich erhält von Bayern das Inn viertel, d. i. den von den Flüssen Donau, Inn, Salza und Traun umfaßten Bezirk, gibt alles andere in Besitz genommene Land zurück und entsagt den Ansprüchen darauf; Preußen erhält die Zusicherung der Erbfolge in Ansbach und Baireuth, Sachsen für seine Ansprüche sechs Millionen Gulden und der Herzog von Meck- lenburg das Privilegium, daß seine Unterthanen von seinen Gerichten nicht an das Reichsgericht appellircn dürfen (privile- gium de non appellando). Salzburg, das von älteren Zeiten her eils Millionen meistens aus Rechnungen über Salz forderte, erhielt 430,000 Gulden, und der schwäbische Kreis, der Donauwörth als ehemalige Reichsstadt begehrte, bekam 10,000 Gulden. Die Theilnehmer des Friedens erkannten die Erbfolge der pfälzischen Wittelsbacher in Bayern an und sicherten den

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 469

1868 - München : Lindauer
469 Beilagen zum fünften Zeitraum. mit Riemen an den Sattel gebunden war. Nachdem diese entfernt worden, rannten beide so stark gegen'einander, daß der Pole 12' weit hinter seinen Gaul mit blutendem Munde in den Sand fiel. Der Pole entfernte sich und ritt, ohne Abschied zu nehmen, am andern Tag in aller Frühe davon. 77. Die ursprüngliche Dotation des Herzogs lautete auf 11 Stipendiaten, welche die elf großen Städte des Landes: Landshut, Ingolstadt, Lau- ingen, Wasserburg, Burg hausen, Schärding, Braunau, Oet- ting, Wem ding, Hilp oltstein und Weißen Horn zu präsentiren hatten. Tie Wahl eines Regens und die Oberaufsicht hatte die Artistenfakultät. Der erste Regens war Georg Schwebermaier, Sohn eines Bauern von Alt- heim bei Landshut. Außer dem Herzoge stifteten auch Privatleute ähnliche Stipendien: der Theologieprofessor Zingl zwei, Johann Widmann, ein Bürger aus Ingolstadt, eines, der erste Regens dieses Collegiums, Georg Schwebermaier, drei, Johann Permeter von Adorf zwei. 78. Die Angabe des Ludwig Adolf Kohn, Privatdocenten der Ge- schichte an der Universität Göttingen, daß dem Herzog Georg dem Reichen vor seiner Tochter Elisabeth ein Sohn, Ludwig, geboren worden sei, der int Jahre 1500 gestorben, beruht jedenfalls auf einem Jrrthum, denn die Ehe Georgs mit Hedwig wurde erst am 15. November 1475 geschlossen und Eisabeth schon im Jahre 1476 geboren. Sollte dem entgegengehalten werden, daß Ludwig und Elisabeth Zwillinge gewesen sein können, so bliebe noch immer unerklärlich, warum der Herzog im Jahre 1496 mit Um- gehung se».eö Sohnes Ludwig seine Tochter Elisabeth als Erbin seiner Länder bestimmt hätte. Die meiste Wahrscheinlichkeit hat die Bermuthung für sich, daß dem Herzoge Georg erst nach der Vermählung seiner Tochter Elisabeth mit Rupert von der Pfalz (10. Februar 1499) ei» Sohn ge- boren wurde, der bald nach der Geburt (1500) starb. S. Koh n s Stamm- tafeln zur Geschichte der europäischen Staaten, I. Heft Tafel 46. Braun- schweig C. A. Schwetschke und Sohn 1864. 79. Die Theilung wurde in folgender Weise festgesetzt: a) Die Prinzen Ott Heinrich und Philipp erhielten: Neu bürg a. d. Donau, Lauingen, Höchstädt, Gundelsingeu, Monheim, Hiltpoltstein, Heideck, Allersberg, Graisbach, Reichertshofeu, Weiden, Bloß, Vohenstrauß, Burgheim, dann Sulzbach, Burglengenfeld, Regenstauf, Kalmünz, Hemau, Velburg, Schmidtmühlen, Laber, Veratzhausen, Luppurg, Schwandorf und Parkstein; Albrecht Iv übernahm 185,000 Gulden Schulden auf diese Be- sitzungen, die bis 1542 in jährlichen Fristen zu 9250 Gulden abbezahlt wurden; b) an Oesterreich kamen: Ratteuberg mildem Zillerthal, Neuburg am Inn, Kufstein, Kitzbühel, die schwäbischen Grafschaften Kirchberg, Weißen- horn, Marstetten, die Vogteien über Salzburg und Passan, über die Klöster Monsee und Formbach, über Kloster Königsbrun in Schwaben, dann die Juden in Regensburg, der Weißenburger Reichsforst, die Herrschaft Spitz in Oesterreich, die Landvogtei Hagenau im Elsaß über 10 Städte und 60 Dörfer, Osfenburg, Gegenbach und Zell in der Ortenau; c) an die Reichsstadt Nürnberg: Altdorf, Petzensteiu, Velden, Hers- bruck, Lauf, Reichencck, Höhenstein, Stirberg, Haimburg, Dainschwang, Hensenfeld, die Vogteien über die Klöster Engelthal, Gnadenberg, Weißenohe; ck) an Herzog Ulrich I von Württemberg: die Herrschaft Heiden- heim an der Brenz, Schloß Helfenstein bei Geißlingen und dazu mehrere Orte der Rheiupfalz; e) der Markgraf Friedrich von Brandenburg behielt Freistadt, dew Graf von Oett tilgen erhielt die verpfändete Grafschaft Baldern zurück. * Das übrige bayerische Land verblieb dem bayerischen Herzoge Albrecht Iv.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 474

1868 - München : Lindauer
474 Beilagen zum fünften Zeitraum. des katholischen Glaubens, fecjtcn 1538 ihren lang vorbereiteten Entwurf eines neuen Ordens dem Papste Paul Iii vor und erhielten von diesem durch die Bulle Regimini militantis ecclesiae unterm 27. September 1540 die Genehmigung ihres Ordens unter dem Namen: „Gesellschaft Jesu". Petrus Canisiuö, der mit Alfons Salmeron und Claudius Jajus 1549 an die Universität Ingolstadt kam, dort einige Zeit wirkte und 1552 nach Wien ging, schrieb in letzterer Stadt sein Lehrbuch für den katechetischen Unterricht in der katholischen Religion, welches dergestalt in Gebrauch kam, daß im gemeinen Leben „Katechismus" und „Canisius" zu gleichbedeutenden Worten wurden. 84. Der hierauf bezügliche Vertrag zwischen Herzog Wilhelm V und Ferdinand, geschlossen am 23. September 1588, lautete folgendermaßen: „Die aus der Ehe des Herzogs Ferdinand und der Marie von Pcttenbeck hervorgehenden Kinder enthalten sich des herzoglichen Titels, Namens und Wappens und haben keinen Anspruch weder auf das jetzige Herzogthum Ober- und Niederbayern und die dazu gehörigen Gras- und Herrschaften, welche Herzog Alb recht V besessen hatte, noch auf jene Besitzungen, welche in Zukunft Bayern einverleibt werden sollen. Sollte es sich aber nach dem Willen des Allmächtigen ereignen, daß der Stamm des Herzogs Wilhelm Y in männlicher Linie erlöschen würde, und auf keine ehelich erzeugten Leibeserben in inlinitum mehr gerechnet werden könnte, so succediren die leiblichen Mannescrben des Herzogs Ferdi- nand, jedoch so, daß, wenn Ferdinand nach dem allenfallsigen Tode der oben gemeldeten Marie von Pettenb eck eine Fürstentochter heirathen würde, nur die mit der zweiten Gemahlin erzeugten Söhne zur Succession berechtigt seien. Dademherzog Ferdinand selbst daran liegt, daß das Haus Bayern in seiner Integrität nichts verliere, so haben sich seine etwaigen Nachkommen mit dem einfachen Adelstitel und einem noch zu bestimmenden Wappen zu- frieden zu geben. Herzog Ferdinand bleibt im ungeschmälerten Besitze aller bisherigen Gefälle und Einkünfte, seiner Graf- und Herrschaften und bezieht alljährlich bis zu seinem Absterben das Deputat von 35,000 Gulden. Sollte Herzog Ferdinand nach seinem Ableben nur einen Sohn hinter- lassen, so erhält derselbe eine jährliche Apanage von 3000 Gulden nebst einem Schlosse mit den dazu gehörigen Einkünften und Gütern als unveräußer- liches Fideicommiß im Werthe von 20,000 Gulden. Wenn die Nachkommen des Herzogs zwei oder mehre Sproßlinge sind, so erhalten alle übrigen nur noch ein zweites Schloß im gleichen Werth und eine jährliche Apanage von 3000 Gulden; die Töchter bekommen 4000 Gulden als Milgift. Nach dem Erlöschen der Erben Ferdinands fallen diese Schlösser wieder an die Krone Bayern zurück. Bon den werthvollen Geräthschaften, Möbeln, Kleinodien rc., welche Ferdinand von seinem Vater erhalten hatte, sind dessen Kinder ver- pflichtet, an den Herzog Wilhelm oder seine Erben das, was diesen beliebt, um den derzeitigen Preis käuflich verabfolgen zu lassen. Die Wittwe des Herzogs soll von Wilhelm oder dessen Nachfolger eine jährliche Pension von 2000 Gulden erhalten. Da dem Herzog Ferdinand selbst hoch daran gelegen ist, daß das Haus Bayern in seiner Reputation, Ehre und Hoheit so viel als möglich erhalten werde, so wird er und seine Nachkommen, so lange ein männlicher Erbe aus dem Stamme Wilhelm Y am Leben ist, nicht nur inil dem einfachen Grafentitel zufrieden sein, sondern auch auf seiuc künftige Ehegattin, um allerlei Nachreden zu verhüten, so einzuwirken suchen, daß sie sich in Kleidung und Haushalt ring mit gebührender Be- scheidenheit und Discretion zeige." Herr von Habs lang wurde nach Prag gesandt, um diesen Vertrag vom Kaiser Rudolf Ii confirmiren zu lassen. Obgleich dieser Contract von höchster Bedeutung war, so wurde derselbe doch vom Kaiser den 16. Februar

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 451

1868 - München : Lindauer
451 Beilagen zum fünften Zeitraum. mag mit recht nit ein fiirft davon geheissen noch gesein" und „geteilet lehen erstirbt dem reich" sagt der Schwabenspiegel und das Kaiserrecht). Dreimal (1340, 1425, 1377) entnahm Oesterreich ans dieser Theilung Erbansprüche ans Niederbayern. 36. Heinrich Xiii erhielt dabei: Floß, Parkstein, Weiden, Vohen- strauß, Erbendorf, Vornan, Markt Lnhe, Mantel und'adelnberg; Ludwig Ii erhielt: Hohenstein, die Aemter (Stadt Vilseck blieb bambergisch) Nilseck, Thurndorf, Auerbach, Plech, Hersbruck, Hanbach, Laus, Neumarkt mit Bern- gau, Schwäbischwörth (Donauwörth) und Möriug, Schwabeck und Schon- gau nebst vielen Gütern zwischen der Donau, Wertach und dem Gebirge, darunter die Grafschaft und das Schloß Hohenschwangau. Burg und Stadt Nürnberg, Lauingen, Nördlingen und die Bvgteirechte über Augsburg wollten sie gemeinschaftlich erobern und besitzen; sie bekamen aber nnr Lauingen. 37. Siehe die Tabelle der ungarischen Herrscher unter Ziffer 26. 38. Otto erhob damals vom Schaff Dienstwaizen 80 Pfennige, vom Schaff Roggen 60 Pfennige, von: Schafs Gerste 40 Pfennige, vom Schaff Haber 30 Pfennige, dazu noch, was zu Geld angeschlagen an Schweinen und Käsen (diese zur Hälfte) und sonst an Zins von den Grundholden in diesem Jahre eingedient werden mußte. Eiu Regensburger Pfennig am Anfang des 14. Jahrhnnderts galt 4'/z Kreuzer heutigen Geldes; das Pfund Pfennige hielt 8 Schillinge (solicki) zu 30 Pfennigen, also 240 Pfennige, galt sohin 18 Gulden heutigen Geldes. Das Geld hatte damals einen wenigstens fünfmal größeren Werth, als heute. 39. Friedrichs des Schönen Verwandtschaft mit den uiederbayerischen Prinzen ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich: Otto der Erlauchte, 4 1253. Gemahlin: Agnes, des Pfalzgrafen Heinrich des Langen Tochter. Elisabeth, 4 1295. Ludwig Ii, Heinrich Xiii, 1. Gemahl: Conrad Iv von der Strenge, 41294. f 1291. Hohenstaufen. 2. Gemahl: Mainh ard Iv von Görz-Tyrol. 2. 2. Heinrich von Elisabeth; ihr Otto Iii, Ludwig Iii, Stephan I, Käruthen, Gem.: Albrecht 4 1312. 4 1296. 4 1310. 4 1335. von Oesterreich 1298 — 1308. f I Friedrich der Hein- Elisabeth, Hein- Ottolv, Schöne. rich Xv, Gem.:Otto rich Xiv, 4 1335. 4 1333. der Kühne 4 1339. von Oester- reich. /----—. ■ ^——N /— 11 1 ' ■*** ——s Friedrich. Leopold. Johann, 4 1340. 40. Heinrich Xv, dem Natternberger, wurde ein Strich Landes zu Theil, in welchem Deggendorf, Dingolfing, Bilshofen und Cham die Haupt- orte waren; Otto Iv erhielt den Landstrich mit Burghauseu, Braunau, Altötting, Trostberg, Rosenheim, Traunstein und Reichenhall; Heinrich Xiv bekam Stadt und Gebiet von Landshut, Straubing, Schärding und Pfarrkirchen. 41. Königreich Are lat hieß das Königreich Burgund seit der im Jahre 933 erfolgten Vereinigung Hochburgunds, das der Graf Rudolf im Jahre 887 gegründet, mit Niederburgnnd, das Graf Boso im Jahre 879 gegründet hatte. Niederburgund bildete das Land zwischen den Weft- alpen und der Rhone, vom Genfersee bis zum Mittelmeere. Hochburgund reichte von der Saone bis zur Aar und schloß das Juragebirg in sich. 29*

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 45

1868 - München : Lindauer
45 Bayern unter dem Luitpoldniger Arnulf I. suchten, wider König Konrad seinen Schutz angedeihen zu lassen, erregte aber dadurch den Unwillen des Königs in solchem Grade, daß dieser mit einem starken Heere in Bayern einfiel. Der Herzog, der sich eines so schnellen Ueberfalles nicht versehen, flüch- tete sich über Salzburg in die Gebirge *), und mußte es geschehen lassen, daß Konrad Bayern seiner Herrschaft unterwarf (914) und seinen eigenen Bruder, Eberhard, den Herzog von Franken und Pfalzgrafen am Rhein, zur Verwaltung des eroberten Landes (916 — 918) znrückließ. Ein Versuch Arnnls's, durch Wegnahme Regensburgs sich in Bayern wieder festzusetzen, mißglückte, weil Konrad zur Belagerung Regensburgs schritt, und so mußte Arnulf I (917) wiederholt sein Heil in der Flucht suchen. Nach Ablauf eines Jahres starb König Konrad (23. Dezbr. 918), und dieser Todesfall sollte den Bayern ihren rechtmäßigen Herrscher wiedergeben. Der flüchtige Arnulf kehrte ans die erste Nachricht von dem Tode seines Stiefvaters Konrad nach Regensburg zurück, vertrieb seinen Gegner Eberhard (918) und nahm unter allgemeinem Jubel des Volkes beit bayerischen Thron wieder in Besitz. Aber sein Sinn gieng bereits auf Höheres hinaus: er suchte die deutsche Königskrone an sein Haus ¿u bringen und gewann für diesen Plan viele bayerische Große durch Verleihung beträchtlicher Kirchen- und Klostergüter in Bayern, die er willkürlich einzog*) **). Doch die Franken und Sachsen gingen auf diesen Plan nicht ein, sondern erhoben Heinrich von Sachsen (919 — 936) zum deutschen König, weil sie diesen allein für geeignet hielten, sich allgemeine Aner- kennung zu verschaffen und so die Einheit des Reiches herzustellen. Dem Widerspruche, den Arnulf I gegen diese Wahl erhob, setzte König Heinrich kluge Mäßigung entgegen und brachte es (920) dahin, daß Versöhnung und ein Vergleich zu Stande kam. Arnulf I leistete dem König Heinrich Lehenshuldigung, *) Andere lassen ihn zu Rüdiger von Pechlarn, einem ostbayer'schen Grasen fliehen, der im Nibelungenlied als ein mit allen Rittertugenden ausgezeichneter Held geschildert wird. **) Daher bekam er bei den Chronisten, meistens Klostergeistliche, den Beinamen „der Böse".
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