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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 100

1904 - Cöthen : Schulze
— 100 — bei Prenzlau ergeben. Das Hauptheer der Franzosen ging über Küstrin nach Polen. In dem preußischen Polen erregten die Franzosen einen Aufstand. Noch im Dezember erwehrte sich ein russisches Heer unter Bennigsen bei Pultusk der Franzosen. In der furchtbaren Schlacht bei Pr. Eylau (Februar 1807) griff Napoleon die Preußen und Russen an, letztere schlug er, die Preußen blieben unbesiegt. Des Korsen Versuch, Friedrich Wilhelm von seinem Bündnis mit Rußland abzuziehen, scheiterte. Friedrich Wilhelm verbündete sich nur noch fester mit Schweden und Rußland, mit letzterem im Vertrage zu Bartenstein (April 1807), wonach man den Krieg nicht eher beenden wollte, als bis die Franzosen Deutschland verlassen hätten. Auch England war zu einer Koalition geneigt. So nahm die preußische Sache wieder eine Wendung zum Besseren. An Haugwitz' Stelle war Hardenberg berufen worden; er besonders betrieb das preußisch-russische Bündnis. Doch nach der Niederlage der Russen bei Friedland (im Juni) verriet Kaiser Alexander seinen königlichen Freund. Bei einer Zusammenkunft mit Napoleon auf einem Floße auf dem Niemen ließ er sich von dem Bundesgenossen abziehen, besonders durch die Aussicht auf Landerwerbungen in der Türkei gewonnen. Vergebens suchte die von Napoleon geschmähte Königin Luise durch eine persönliche Zusammenkunft mildere Bedingungen für ihr Land von dem übermütigen Sieger zu erlangen; der Friede von Tilsit (7. bezw. 9. Juli) raubte dem Könige von Preußen die Hälfte seines Landes, das ganze Gebiet westlich der Elbe, das zumeist zum Königreich Westfalen unter der Herrschaft Jeromes, des Bruders Napoleons, geschlagen wurde, ferner die polnischen Erwerbungen von 1793 und 1795, woraus das Großherzogtum Warschau unter der Regierung des Königs von Sachsen gebildet wurde. Außerdem blieben französische Besatzungen in einigen preußischen Festungen; dieselben sollten so lange bleiben und von Preußen erhalten werden, bis die Kriegsentschädigung, deren Höhe vorläufig nicht festgesetzt wurde, gezahlt sein würde. — Im Verlaufe des Krieges waren die Fürsten von Hessen-Kassel und Fulda ihrer Länder verlustig gegangen; Sachsens war zum Königreich erhoben und mit den ernestinischen Gebieten in den Rheinbund ausgenommen worden. — i) Vgl. Sz. 382 c.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

4. Geschichtstabellen - S. 50

1885 - Holzminden : Müller
50 1519. 1541. 1540. 1545- 1567. 1568. 1579. 1609. 1648. 1572. lipp Ii. erhält Spanien mit den Kolonieen, die Niederlande, Mailand und Neapel; sein Bruder Ferdinand I., Herr der österreichischen Länder und König von Ungarn und Böhmen, folgt als Kaiser. Die Reformation in der Schweiz. Ulrich Zwingli Reformator in Zürich (Religionsgespräch mit Luther zu Marburg 1529; Zwingli fällt bei Kappel 1531). Johann Calvin Reformator in Genf (f 1564). Die Gegenreformation. Bestätigung des von Ignatius von Loyola gestifteten Jesuitenordens. 1563. Konzil von Trient. Die Reformation im übrigen Europa. A. Abfall der Niederlande von Spanien. Herzog Alba Statthalter Philipps Ii. in den Niederlanden. Egmont und Hoorn in Brüssel hingerichtet. Wilhelm von Oranien beginnt den Freiheitskampf. Utrechter Union der sieben nördlichen protestantischen Provinzen. Zwölfjähriger Waffenstillstand. Im westfälischen Frieden wird die Unabhängigkeit der nördlichen Niederlande anerkannt. B. Frankreich: Die Hugenottenkriege. Die katholischen Guisen und die protestantischen Bourbons an der Spitze der Parteien. Die Pariser Bluthochzeit (Bartholomäusnacht): Der Admiral Coligny mit Tausenden von Hugenotten auf Veranstaltung Katharinas von Medici, der Mutter Karls Ix., ermordet.

5. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 160

1826 - Erfurt : Müller
i6 o seligkeilen sofort, vertrieb die Preußen aus Usedom und Wollin, und bewirkte dadurch, obgleich er durch Nücksendung der Gefangnen wieder einzulenken ver- suchte, daß König Friedrich Wilhelm ihm den 26. April Krieg förmlich erklärte und sich dem Bunde gegen *7*5 Schweden anschloß. Eine glückliche Landung der Ver- 16. Nov. kündeten auf Rügen unter Anführung des Herzogs 17*5 von Dessau beförderte den Fall von Stralsund, 19.u. 26. der bald nach Karls Abgänge von da nach Schwe- Dec.17*5 den erfolgte. Wismar hielt sich langer, ward in- deß zuletzt nebft allen überseeischen Besitzungen einst- weilen vom Schwedenkönig aufgegeben, der mit un- geheurer Anstrengung neues Kriegsvolk sammelte, zu 1717 k>is zweien Malen in Norwegen einbrach, bei der Belage- '17^3 rung von Friedrichshall aber das Ziel seiner Lauf- ii.d-c. bahn fand. Sein Tod führte-einen vollständigen Wech- *7*8 sel in Schwedens Politik und somit den allgemeinen Frieden herbei; Preußen gewann im Vertrage zu Stock- ii. Febr. holm Stettin und Vorpommern bis an die 1720 Peene nebst den Inseln Usedom und Wollin, zahlte dagegen zwei Millionen Thaler an Schweden und übernahm 600,000 Thlr. Landesschulden. So war end- lich ein Theil des im westphälischen Frieden eingebüßten Erbes dennoch, wenn auch um großen Kaufpreis, glück- lich gewonnen. Der freie Seeweg durch die Oder- mündung versprach für den Handel bedeutende Vor- theile. Seinem Beruf als Schirmherr des Prote- stantismus in Deutschland getreu, sprach in einem eignen Artikel dieses Friedens der König seinen festen Willen, -den Glauben der Väter im Umfange des deut- schen Reichs aufrecht zu erhalten, unumwunden aus. Seine neuen Untcrthanen huldigten ihm 1721. v. 1717 an An den damals beginnenden religiös-politischen Händeln, welche Polens ohnehin nahe Auflösung noch mehr beschleunigt haben, nahm der König den innigsten Antheil, doch ohne Erfolg für die Dissidenten, denen immer mehr von ihren Rechten verloren ging, meist durch den Einfluß der Jesuiten auf den *755 Reichstagen, von denen selbst sie zuletzt ausgeschlossen und ihren Gegnern den Kampfplatz zu überlassen ge- nöthigt wurden. So lange die Schwerter gezogen waren, rasteten

6. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 173

1826 - Erfurt : Müller
*73 litt!, Staaldwlrthschaft und Kriegskunst zugleich mit denen der Philosophie erforscht, die Seichen der Zeit aufgesucht, erkannt und gewürdigt, einer großen Lauf- bahn in aller Art die Wege bereitet wurden, das ahneten freilich kaum S u h m und Voltaire, geschweige denn die Minister und Beichtväter an den Höfen zu Wien und Versailles. Ja, gleichwie in Berlin und Rheins, berg mancher,, des alten strengen Gebieters müde, sich im voraus auf joviales Hofleben oder großen Einfluß bei der so freundlich ausgehenden Herrschersonne freute, so harrte wohl auch mancher Hof auf allerlei Brosa- men von der reichen Erbschaft, sobald sie aus den Händen des hartherzigen Sparers übergehen würde in den Besitz eines lockeren Vergeuders. Also geschah es, daß alle Welt sich bei Friedrichs Thronbestei- gung getäuscht fand, und er allein, der in des Lebens harter Zucht frühzeitig klar, fest und beharrlich Ge- wordene, sich deutlich bewußt war, was er könne und wolle. Kaum hatte Friedrich Ii. aus der Hand fei« 3*. Mai nes sterbenden Vaters die Krone empfangen zugleich *74° mit einem folgereichen Beispiels von der Weise, in welcher ein König auch außer dem Schlachtfeld eines Heldentodes sterben kann, — als er im lebhaften Ge- fühle der Nothwendigkekt, das gesunkene Ansehn sei- nes Reiches in der Meinung des Auslandes herzustel- len, die ererbten Mittel und Schätze klüglich anwen- dete, und mit Hilfe derselben zu Maßregeln schritt, welche kund gaben, wie sehr es ihm Ernst sei, Preu- ßens Stellung unter den unabhängigen Mächten mit Nachdruck zu behaupten. Schon im ersten Monate seiner Regierung trat Iun. 174» Friedrich als Beschützer des Landgrafen von Hessen- Kassel gegen die Ansprüche des Kurfürsten von Mainz auf einen Theil der von jenem ererbten Grafschaft Hana u mit Nachdruck auf, und vermittelte die bis zur Androhung von Gewalt gediehene Irrung gütlich. Dieser Fall, der einzige wahrend des Königs langer Regierung, wo er sich für das Interesse Anderer in eine deutsche Rechtsangelegenheit gemischt hat, bewei- set zur Gnüge, daß ihm daran gelegen war, sich im ersten Austreten bemerkbar zu machen.

7. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 87

1845 - Carlsruhe : Müller
87 mußte endlich fast in allen Cantons freigegeben werden, daß ein jeder sich zu der Religion bekenne, die er für wahr halte. Von Luther wich Zwingli hauptsächlich in der Lehre vom Abendmahle ab und sie konnten nicht einig werden, obgleich der Landgraf von Hessen 1529 eine Zusammenkunft der bei- den Männer zu Marburg veranstaltete. So trennten sich die Anhänger Zwingli's von den Lutheranern, und hießen nun Reformirte und erst in der neuesten Zeit haben sich die beiden Religionsgesellschaften in einigen Ländern (in Baden 1821) vereinigt. Als 1531 zwischen den katholischen und reformirten Cantons ein Krieg ausbrach, begleitete Zwingli das Heer und fiel in der Schlacht bei Cappel. Zwinglis Lehre fand nicht nur in der Schweiz, sondern auch im südlichen Deutschland, in den Niederlanden und in Frankreich vielen Beifall. Zu ihrer Verbreitung trug Jo- hann Calvin am meisten bei. Er war 1509 in Frankreich geboren, wurde 1536 Prediger in Genf und das Haupt der Schweizer Reformirten. Aber wegen seiner Strenge verjagten ihn die Genfer und er hielt sich einige Jahre in Straßburg auf, worauf ihn die Genfer zurückriefen. Er lehrte nun mit großem Eifer und seltener Uneigennützigkeit, und führte eine strenge Kirchenzucht ein; dabei bewies er sich aber auch sehr hart und verfolgungssüchtig, besonders gegen den spanischen Arzt Servet, den er zum Feuertode verurtheilte. Calvin starb 1564. §. 46. Die Reformation in England. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts regierte in England Heinrich Viii., ein grausamer und eigenwilliger Fürst. Nachdem er 18 Jahre lang mit Katharina von Ara- gonien, welche ihm eine Tochter, Maria, geboren hatte, ver- heirathet gewesen war, verstieß er sie, um Anna Boleyn zu heirathen, und da der Pabst die Scheidung von seiner ersten Gemahlin verweigerte, sagte er sich von diesem und der

8. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 60

1845 - Carlsruhe : Müller
60 war, beschloß er den Rückzug. Er schloß mit Saladin Frie- den, und um selbst recht schnell nach Europa zu kommen, fuhr er auf einer Galeere voraus, wurde aber in den vene- tianischen Busen verschlagen. Er reiste nun, als Pilger ver- kleidet, weiter, wurde bei Wien erkannt, gefangen genommen und vom Herzoge von Oestreich, den er beleidigt hatte, an Heinrich Vi. ausgeliefert, der sein heftiger Feind war, und ihn als einen gemeinen Gefangenen eingekerkert hielt, bis ihn die Engländer um 100000 Mark Silber loskauften. Im Jahr 1215 hatte der deutsche Kaiser Friedrich Ii. das übereilte Gelübde eines Kreuzzuges gethan. Dieses er- füllte er 13 Jahre später, nachdem der Pabst zweimal den Bann über ihn ausgesprochen hatte. Ohne Krieg zu führen, schloß er einen Waffenstillstand und Vertrag aus 10 Jahre mit dem Sultan von Aegypten, nach welchem dieser Jerusa- lem, Bethlehem und einige andere Städte an die Christen abtrat. Darauf krönte er sich selbst zum Könige von Jeru- salem, welchen Titel die deutschen Kaiser fortan führten. Nach 14 Jahren ging indeß Jerusalem wieder verloren. Die letzten Kreuzzüge unternahm Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich. Er fuhr (1248) nach Aegyp- ten und eroberte Damiette. Allein im Fortgange des Kriegs war er unglücklich, gerieth in Gefangenschaft und mußte sich durch Zurückgabe aller Eroberungen und Bezahlung einer groß- ßen Geldsumme loskaufen. 1270 unternahm er als ein hin- fälliger Greis noch einen Zug nach Tunis, starb aber hier mit einem großen Theile seines Heeres an der Pest. 1291 wurde den Kreuzfahrern die letzte Stadt in Pa- lästina, Ptolemais, entrissen. Die Kreuzzüge hatten also, mit Unterbrechungen, fast 200 Jahre (von 1096—1291) gedauert. Wenn auch in Folge der Kreuzzüge Europa wenigstens 6 Millionen Menschen verlor, neue Krankheiten, z. B. Pest, Aussatz, Blattern, nach Europa kamen, ein großes Sitten- verderbniß verbreitet und der Aberglauben vermehrt wurde, Kirchen und Klöster sich bereicherten und das Ansehen der Päbste außerordentlich stieg; so bewirkten sie auf der andern

9. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 99

1845 - Carlsruhe : Müller
99 Independenten nannten, wurde. Der König wurde überall geschlagen, namentlich bei Naseby, so daß er sich endlich den Schotten in die Arme warf. Allein diese überlieferten ihn treulos dem Parlamente, das ihn gefangen setzte. Eine Par- ihei im Parlamente, welche den Independenten abgeneigt war, wurde von Cromwel und General Fairfar vertrieben. Dem Könige gelang es zwar, aus seiner Haft zu entwischen, allein er wurde wieder eingefangen und in ein strengeres Ge- sängniß gebracht. Nun verlangten die Schotten aus Mitleid seine Freilassung und ließen ein Heer in England einrücken. Aber es wurde geschlagen und der König vor ein Gericht gestellt und nach einem dreimaligen Verhöre zum Tode ver- urtheilt. Das Urtheil wurde am 30. Januar 1649 vollzogen. Cromwel ließ nun die königliche Würde abschaffen und sich selbst zum Protektor von England ernennen. Er regierte neun Jahre lang mit großer Strenge, führte glückliche Kriege und gab (1651) die berühmte Schifffahrtsacte, nach welcher keiner Nation erlaubt seyn sollte, andere, als in ihrem Lande erzeugte Produkte oder gearbeitete Maaren nach England ein- zuführen. Durch dieses Gesetz wurde Hollands Handel be- schränkt und Englands Seemacht sehr gehoben. Oliver Crom- wcl starb 1658; sein Sohn Richard Cromwel wurde zwar Protektor, legte aber schon im folgenden Jahre diese Würde nieder. Nun leitete es der treffliche General Monk so, daß Karl Ii., Sohn des Hingerichteten Königs, aus Holland, wo er sich bisher aufgehalten hatte, auf den englischen Thron gerufen wurde (1660—1685). Bemerkenswerth ist, daß er zur katholischen Kirche übertrat und daß das Parlament die Test-Acte (1828 aufgehoben) und die Habeas-Corpus-Acte durchsetzte. Zu dieser Zeit kamen die politischen Partheinamen der Whigs und Torys auf. Jakob Ii. (1685-1688) machte Anstalt zur Wieder- einführung der katholischen Religion. Darüber entstand eine Re- volution, Jakob entstoh nach Frankreich und sein Schwiegersohn Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter der nieder- ländischen Republik, wurde König (1688—1702). Er erhöhte 7*

10. Geschichte des teutschen Volkes - S. 437

1837 - Oldenburg : Schulze
Der türkische und nordische Krieg. 437 entwickelte sich statt des ein neuer Krieg mit den Türken. Diese kündigten den Venetianern den Krieg an (I. 1714) und der Kaiser durfte nach den Umstanden nicht unterlassen, ihnen be- waffnet entgegenzutreten. Sofort war Ungarn von den Feinden bedroht. Eugen zog gegen sie zu Felde; ihn unterstützten haupt- sächlich Stahremberg und Alexander von Würteinberg bei Pe- terwardcin, wo sie einen großen Sieg erfochten (I. 1715aug). Auch in der Folge wich das Glück von den kaiserlichen Waffen nicht. Noch einmal wurde bei Peterwardein blurig gestritten (I. 1717) und darauf der Paffarowitzer Friede geschlossen (I. 1718), womit der Banat, Servicn und Thcile von der Wal- lachei, wie von Bosnien und Kroatien an das Haus Lestreich kamen. Fast um die nämliche Zeit wurde der große nordische Krieg beendigt. Er hatte Teutschland weder allgemein beschäftigt noch betheiligt, doch aber das Reichsinteresse vielfach berührt. Wah- rend Karl 12. von Polen aus nach Rußland gezogen war und sich dort abentheuerlich herum trieb, brachte der Kaiser das so genannte Haager Koncert zu Stande, wonach Schweden und Dänemark sich zur Neutralität verpflichteten (I. 1710). Aber Karl 12., bereits von den Russen geschlagen und zu den Türken geflohen, vereitelte von dorther die friedlichen Aussichten, indem er das Koncert verwarf. Deshalb fielen Dänen und Polen in Verbindung mit russischen Truppen in die schwedisch, teutschen Besitzungen ein (1.1711), und Folge davon war ein zweijähriges Kriegsgetümmel, wobei sich der schwedische General Stenbock am Ende mit 11,000 Streitern gefangen geben mußte (I. 1713). Im folgenden Jahre kehrte Karl 12. selbst zurück und drohete mit neuen Rüstungen. Dänemark, Preußen und Kursachsen trafen schleunige Gegenvorkehrungen und bald war auch Stralsund in ihren Händen. Karl selbst entkam nur mit Lebensgefahr nach Schonen. Seine ferneren Unternehmungen betrafen Teutschland nur wenig, bis nach seinem frühzeitigen Tode (I. 1718) der Stockholmer Friede geschlossen wurde, wo- nach Hannover die ihm verpfändeten Fürstenthümer Bremen und Verden für 1 Million Thaler, Preußen Stettin, Vorpom- mern nebst den Inseln Wollin und Usedom für 2 Millionen Thaler erhielten (I. 1720). Danach kam auch der Friede mit den übrigen nichtteutschen Partheicn zu Stande. Schweden hat in diesem Kriege fast alle seit dem westfälischen und Oliva'- schen Frieden besessenen Nebengebiete verloren und außerdem die schönste Blüthe des Hauptlandes eingebüßt, so daß es sich seitdem nur kümmerlich wieder erholte. So unglückliche Folgen hatte Karls 12. muthwillige Kampflust. r "7 .
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