Älhambia Äranada
(Nach einer Photographie der Pltutdflloli'tfo., Zürich )
Llus der südlichen Randzone Spaniens. Granada, (>50 in.
Tie Alhambra, das letzte Bollwerk der Mauren in Europa, erhebt sich an den Ausläufern der Sierra Nevada
und erregt noch heute durch die Zahl und Pracht ihrer Moscheen, Paläste, Säle und Höse (der „ Vöwenhos")
die Bewunderung aller Reisenden. Kranada selbst, „die Stadt der Granaten", liegt in einem wasserreichen und
fruchtbaren Hochtal, der Bega von Granada. Einst die Residenz maurischer Fürsten, ist die Stadt heute still und
mir von geschichtlicher Bedeutung.
(Jlnrt) einer Photographie der Phologlol' (?o, ^Üricfi.)
Ans der östlichen Randzone Spaniens. Ter Palmenmald von Elche^bei Alicante, der einzige in
Europa, hat etwa 7(» Ooti Stämme und gibt dem sonst kahlen Hügelgelände der Stadt das 'Ansehen einer afri-
kanischen Läse. Tie Stadt Elche E.) treibt Handel mit Tatteln und gebleichten Palmblättern, die zum
Palmenfest in Spanien und im Auslande ausgeführt werden.
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122
Die Zeit Friedrichs des Großen.
und der Philippinen) 48 Staaten und 3 Territorien mit über 90 Millionen Bewohner auf. Als Handels- und Industriemacht steht sie gegenwärtig nur hinter England zurück.
Ostindien. Einen Ersatz für die Gebietsverluste in Nordamerika fanden die Engländer in Ostindien und zwar ebenfalls wieder auf Kosten der Franzosen. Nachdem das Reich des Großmoguls (Zweit. Hauptt. S. 188) in Verfall geraten war, hatte sich die Französisch-Ostindische Handelsgesellschaft (s. S. 69) in seit 1664 Ostindien ausgebreitet. Aber die Englisch-Ostindische Handelsgesellschaft wußte sie während des englisch-sranzösischen See- und Kolonialkrieges (S. 105) allmählich um 1760 zu überflügeln: Lord Clive begründete als Präsident der Gesellschaft das eng-lisch-ostindische Kolonialreich, das dann durch den Generalstatthalter Warren um 1780 Hastings eingerichtet wurde. 1858 kam die Herrschaft vollständig an die englische Krone. Gegenwärtig regiert der König von England als „Kaiser von Indien" ganz Vorderindien und einen großen Teil Hinterindiens, ein wirtschaftlich überaus reiches Gebiet mit etwa 300 Millionen Untertanen.
Ozeanien und Australien wurden durch die Reisen (dreimalige Weltumsegelung) des Engländers James Cook (1768—1779) genauer bekannt (vgl. S. 7) und Australien ganz, die Südseeinseln großenteils dem englischen Weltreiche angegliedert.
2. Frankreich. Beim Ableben Ludwigs Xiv. folgte dessen zweiter Urenkel, der fünfjährige Ludwig Xv. (1715—1774), der während seiner Minderjährigkeit unter der Regentschaft Philipps von Orleans (—1723) stand. Die Verwaltung dieses ebenso begabten als lasterhaften Sohnes der Pfalzgräfin „Liselotte" (S. 73 Anm.) wurde für das Land verhängnisvoll durch die Finanzoperationen des Schotten L a w1), die schließlich eine ungeheure Erbitterung des Volkes gegen den Hof und den seit 1723 Regenten hervorriefen. Die selbständige Regierung Ludwigs Xv. begann vielversprechend, da der junge König die Staatsleitung seinem bisherigen Erzieher, dem Kardinal F l e u r y , überließ, der durch friedliche Politik nach außen und Sparsamkeit im Innern Frankreich wieder in die Höhe zu bringen suchte. Aber nach dem Tode Fleurys erlangten seit 1743unwürdige Hofdamen, wie die Marquise Pompadour, die Gräfin D u b a r r y u. a., einen bedenklichen Einfluß auf den genußsüchtigen
x) John Law ging von dem an sich richtigen Gedanken aus, daß die Vereinigung großer Kapitalien wirtschaftlich vorteilhaft sei, ebenso der Umlauf von Papiergelb, solange bieses natürlich durch den vorhanbenen Metallbestanb bzw. die Zahlungsfähigkeit bet die Banknoten ausgebenben Stelle gebeckt ist. Deshalb grünbete er im Einvernehmen mit dem Regenten eine Zettelbank und eine Mississippigesellschaft (zur Ausbeutung Louisianas), pachtete die Staatssteuern und übernahm die Hälfte der Staats» schulb. Schließlich würde Law Finanzmini st er und seine Bank Staatsbank. Da man aber immer mehr Aktien und Banknoten ausgab und beren angeblicher Wert alles in Frankreich vorhanbene Bargelb um das Vielfache übertraf, würde das Volk mißtrauisch und wollte die Aktien und Banknoten in Bargelb umsetzen. Da sie die Staatsbank nicht einlösen konnte, erfolgte bet Staatsbankcrott (1720), durch den das Volk über 1500 Millionen Livres verlor.
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Extrahierte Ortsnamen: England Ostindien Nordamerika Ostindien Ostindien England Indien Ozeanien Australien Australien Frankreich Ludwigs_Xiv Frankreich Louisianas Frankreich Bargelb
136 Die wichtigsten Erscheinungen auerhalb Deutschlands.
spteren Mttelalters zu einer fast absoluten Herrschaft der das gesamte Land heran.
Die Grnde fr den allmhlichen Aufschwung des nationalen König-
tums waren mannigfach: Zunchst besa der Staat einen altgewohnten festen Mittelpunkt (Paris), der in Deutschland fehlte. Sodann kam in dem weiter fortgeschrittenen Kulturland die G e l d w i r t s ch a f t rascher zum Durchbruch als in Deutschland; folglich brauchten die Könige kein Wanderleben zu führen, um ihre Geflle aufzubrauchen; sie konnten ein geregeltes Steuersystem nebst einer festgeordneten Verwaltung und Rechtspflege ausbilden und ihren Wohn- und Herrschersitz dauernd in der Hauptstadt nehmen. Ferner entwickelten sich die Städte, an denen die Könige eine Sttze gegen den hheren Adel fanden, viel frher. Die meisten Monarchen erreichten auerdem ein ziemlich hohes Alter, so da in der Regel auf den Vater ein erwachsener Sohn folgte, dem Lande also das Unglck einer langen vormundschaftlichen Regierung erspart blieb. berdies herrschte das Knigshaus ununterbrochen (zu-nchst im Mannesstamm der Kapetinger, dann in der erbberechtigten Seitenlinie Valois) durch das ganze Mittelalter; es kam demgem nie zu einer Neuwahl oder einem Wechsel der Dynastie. Schlielich verbrauchten die Könige nicht jahrhundertelang ihre Krfte im Auslande, wie die deutschen Kaiser in Italien, sondern widmeten sich ungeteilt den nationalen Auf-gaben (Sicherung von Recht und Ordnung, Schutz des Landfriedens, des Handels und Verkehrs iz. zc.). Deshalb waren sie auch mchtig genug, erledigte Lehen in der Regel mit der Krone zu vereinigen, so da sie teils durch Heiraten teils durch Kmpfe teils durch das gelegentliche Aussterben der Krouva-fallen nach und nach die unmittelbaren Herren des ganzen Landes wurden.
Unter den ersten Kapetingern beschrnkte sich die Macht der Krone im wesent-lichen auf das Herzogtum Franzien. Die groen Vasallen erkannten die Ober-hoheit des Knigs eigentlich nur dem Namen nach an, betrachteten sich aber im brigen als selbstndig und dem Herrscher ebenbrtig (Pairs"). Am mchtigsten wurden die Herzge von der Normandie (und der Bretagne), da sie seit 1066 t H37 die englische Krone trugen (vgl. S. 61). Mit Ludwig Vi. begann der Aufschwung des Knigtums, das sich auf die franzsische (gallikanische) Kirche und das Brger-t H80 tum sttzte. Unter Ludwig Vii., der am zweiten Kreuzzuge teilnahm, wuchs die Gefahr, die den Kapetingern von England her drohte. Die Gemahlin Ludwigs nmlich, Erbprinzessin Eleonore von Aquitanien (Guy ernte nebst Poitou und Gascogne), trennte sich vom König und heiratete Heinrich Plantagenet, Inhaber der Grafschaften Anjou, Maine und Touraiue. Da dieser (1154) auch den englischen Thron und damit die Normandie (nebst der Bretagne) erbte, besa der nunmehrige König (Heinrich Ii.) von England die grere (westliche) Hlfte Frankreichs, war also unstreitig der weitaus mchtigste Herrscher Westeuropas und doch zugleich (fr seine franzsischen Besitzungen) Vasall der viel machtloseren franzsischen Krone. Dieser unnatrliche Zustand fhrte zu einem jahrhundertelangen Gegensatz zwischen Frankreich und England: Die englischen Könige
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vi Ludwig Ludwig_Vii Ludwig Ludwigs Ludwigs Eleonore_von_Aquitanien Heinrich_Plantagenet Heinrich Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Paris Deutschland Deutschland Italien Herzogtum_Franzien Bretagne England Maine England Frankreichs Westeuropas Frankreich England
Karl Iv. 155
die (heimlich angetraute) erste Gemahlin seines Sohnes Albrecht Iii. (1438 bis 1460), die unglckliche Agnes Bernauer, zu Straubing ertrnken lie. Al-brechts Iii. Sohn und Nachfolger Albrecht Iv. der Weise (14601508) mute wiederum gegen seine Brder, besonders Christoph den Starken, kmpfen, ine gleichfalls Anteil an der Regierung haben wollten. Belehrt durch diese trben Erfahrungen, erlie er endlich das Primogeniturgesetz, nach welchem fortan 15% die vereinigten bayerischen Stammlande ungeteilt aus den Erstgeborenen in gerade absteigenber Linie, bzw. den nchstberechtigten Erben bergehen sollten. Jngere Shne erhielten nur mehr den Grafentitel und eine jhrliche Rente. Daburch wrbe die Staatseinheit Bayerns fest begrnbet.
Auch die Rudolfsliuie in der Pfalz spaltete sich spter in mehrere- Zweige (Heidelberg, Simmern, Zweibrcken), die nacheinander die Kurwrde bekei-beten Bon hervorragenden Pflzer Fürsten sind zu merken Ruprecht I., Stifter T1 der Universitt Heidelberg (1386) und vor allem Friedrich I. der Siegreiches 14 <6 der die von Gustav Schwab besungene Pflzer Fehde fhrte. Gegen Ende des 18. Jahrh. kamen die Pflzer Gebiete in eine Hand, und als 1777 die Ludwigs-linie in Bayern ausstarb, wrben die Wittelsbacher Gesamtlnber wieber ver-einigt.
2. Karls Ttigkeit fr seine Erblande. Ungleich bebentungsvoller als fr das Reich war Karls Ttigkeit fr seine Erblanbe. Zunchst wute er sie ausgiebig zu vermehren. Schon Karls Vater Johann hatte zu seinem Hausbesitz Vhmen-Mhren das bisher reichsunmittelbare Egerland (einstweilen als Psanb von Kaiser Ludwig), die Oberlausitz (beim Aus-sterben der Askanier) und die Lehenshoheit der fast ganz Schlesien ge-Wonnen. Dazu erwarb Karl nach dem Tode seines (zweiten) Schwieger-Vaters, Rubolfs von der Pfalz, einen groen Teil der Oberpfalz und durch feine (britte) Gemahlin, eine schleiche Prinzessin, den Rest Schlesiens. Von den branbenburgischen Wittelsbachern kaufte er ferner die Niederlausitz und im Vertrag von Frstenwalbe (1373) auch die Mark Brandenburg selbst, wobei er allerbings den greren Teil der Oberpfalz wieder zurckgab. Ja ein Erbvertrag mit den Habsburgern und die Ver-lobung seines zweiten Sohnes Sigismund mit Maria, der Voraussicht-lichen Erbin von Ungarn und Polen, schien bent Hanse Luxemburg eine noch viel glnzenbere Zukunft zu erffnen1).
Der Verwaltung biefer wohlabgerundeten Hausmacht, besonders Bhmens, wibmete nun Karl, anfnglich noch als Stellvertreter seines Vaters, eine ganz hervorragenbe Sorgfalt. Schon 1344 erhob er mit Einwilligung des Papstes Clemens Vi. das Bistum Prag, das bisher unter Mainz gestanben hatte, zum E r z b i s t u m und machte baburch die bhmisch-mhrische Kirche von der deutschen unabhngig. Dann grnbete er mit ppstlicher Zustimmung die Universitt
i) Im Gegensatze zu dieser weitausschauenden Politik im Osten des Reiches steht die Vernachlssigung des Westens. Zwar lie sich Karl noch zum König von Burgund krnen, ernannte aber (1378) den franzsischen Thronfolger zum Reichsvikar in der Dau-phin und im Arelat. Seitdem kam Burgund (mit Ausnahme Savoyens) ganz unter den Einflu Frankreichs, dessen Herrscherhaus ohnehin schon die Provence besa.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Albrecht_Iii Albrecht Agnes_Bernauer Albrecht_Iv Albrecht Christoph Friedrich_I. Gustav_Schwab Gustav Karls_Ttigkeit Karls Karls Karls_Vater_Johann Karls Johann Ludwig) Ludwig Karl Karl Sigismund_mit_Maria Maria Karl Karl Clemens_Vi Karl Karl
Friedrich Iii.
169
Westschweiz und besonders das Elsa entsetzlich verheerten. In den nchsten Jahrzehnten bten die Habsburger ihre letzten schweizerischen Besitzungen ein und verzichteten schlielich in der Ewigen Richtung" auf alle 1474 Ansprche an eidgenssische Gebiete. Seitdem gehrte die Schweiz nur noch dem Namen nach zum Reiche.
Bei dem Zerfall des lteren Knigreichs Burgund im 9. Jahrh. war die stliche Freigrafschaft (Franche-Comte) ein deutsches, das westliche Herzogtum (Bourgogne) ein franzsisches Lehen geworden. Letzteres kam 1363 an eine Seitenlinie des franzsischen Knigshauses. Diese erwarb nach und nach durch glckliche Heiraten und kluge Politik eine Reihe teils deutscher teils franzsischer Lehen, wie die Freigrafschaft, Luxemburg und die sog. Niederlande, die damals zu den reichsten *) und wirtschaftlich bestentwickelten Gebieten Europas gehrten. So bildete das Neubur-gundische Reich einen mchtigen, einflureichen Zwischenstaat zwischen Deutschland und Frankreich. Derzeitiger Inhaber war der Herzog Karl der Khne (14671477); er trachtete die durch Lothringen und das Elsa getrennten Teile seines Gebietes zu verbinden und in ein unab-hngiges Knigreich umzuwandeln. Zu dem Zweck erbat Karl vom Kaiser die Belehnung mit dem (seit 1473) erledigten^) Herzogtum Lothringen und die bertragung der Knigswrde, wofr er die Vermhlung seiner einzigen Tochter und Erbin Maria mit Maximilian, dem Sohne Friedrichs Iii., anbot. Doch zerschlugen sich die Verhandlungen zwischen dem Kaiser und dem Herzog vorlufig, worauf Karl eigenmchtig Lothringen an sich zu reien versuchte. Nun reizte der franzsische König die Schweizer gegen Burgund auf. Tatschlich erlag Karl der Khne den Eidgenossen bei Granson, dann einige Monate spter bei Mutten3) und verlor 1476 schlielich gegen die vereinigten Lothringer, Elssser und Schweizers Sieg und Leben bei Nancy. Jetzt vollzog Karls Erbin Maria ihre ge- 1477 plante Vermhlung mit Maximilian, starb aber schon 1482 mit Hinterlassung eines vierjhrigen Sohnes Philipp (spter der Schne" genannt). In dem nun entbrennenden Erbschaftsstreit mute Maximilian die Bour-
x) Auf den hauptschlich durch Industrie und Handel erworbenen Reichtum deutet auch der von Herzog Philipp dem Guten (1429) gestiftete Orden vom goldenen Vlie" hin.
2) Der Mannesstamm der Herzogsfamilie war (1473) erloschen; das Herzogtum fiel dann an eine weibliche Seitenlinie, von der das (jetzt in Osterreich regierende) deutsche Haus Lothringen (Toskana) sowie das franzsische Geschlecht Guise abstammten.
8) Granson liegt westlich, Murten stlich vom Neuenburger See.
4) Seit der Zeit galten die Schweizer als die besten Fukuppen der Welt und begannen, sich als sog. Reislufer, d. h. Leute, die eine Kriegsreise liefen" (also Sld-ner), an auswrtige Mchte zu verdingen. Besonders die franzsischen Könige hielten sich mit Vorliebe eine Schweizergarde.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Elsa Karl_der_Khne Karl Elsa Karl Karl Maria Maria Maximilian Maximilian Friedrichs Karl_eigenmchtig Karl Karl_der_Khne Karl Nancy Karls_Erbin_Maria Karls Maria Maximilian Maximilian Philipp_( Philipp Maximilian Maximilian Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Luxemburg Niederlande Europas Deutschland Frankreich Lothringen Lothringen Friedrichs Lothringen Burgund Osterreich Lothringen Toskana Neuenburger_See
10
(Fig. 12 und 13 nach Adamy, Die fränkische Torhalle.)
Fig. 12.
Kompositkapitell der Torhalle.
Fig. 13 (10). Die Torhalle, ergänzt.
An der Torhalle zwischen vier schlanken Halbsäulen drei Durchgänge (vgl. antike Propyläen und Triumphtore). Das Obergeschoß
durch zehn ionische kannelierte Pilaster in neun von Spitzgiebeln überdeckte Felder geteilt. Rote und weiße Steinplatten be-
decken schachbrettartig die Mauerflächen. Die Abhängigkeit von der Antike zeigt sich besonders in dem Kompositkapitell. Durch
den Vorhof in die Basilika, vgl. Fig. 47—51. In Lorsch begraben der Sage nach Siegfried und Krimhildens Mutter Ute, tat-
sächlich Ludwig der Deutsche und andere Angehörige der Königsfamilien.
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Extrahierte Personennamen: Siegfried Siegfried Ludwig_der_Deutsche Ludwig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 100 —
bei Prenzlau ergeben. Das Hauptheer der Franzosen ging über Küstrin nach Polen. In dem preußischen Polen erregten die Franzosen einen Aufstand. Noch im Dezember erwehrte sich ein russisches Heer unter Bennigsen bei Pultusk der Franzosen. In der furchtbaren Schlacht bei Pr. Eylau (Februar 1807) griff Napoleon die Preußen und Russen an, letztere schlug er, die Preußen blieben unbesiegt. Des Korsen Versuch, Friedrich Wilhelm von seinem Bündnis mit Rußland abzuziehen, scheiterte. Friedrich Wilhelm verbündete sich nur noch fester mit Schweden und Rußland, mit letzterem im Vertrage zu Bartenstein (April 1807), wonach man den Krieg nicht eher beenden wollte, als bis die Franzosen Deutschland verlassen hätten. Auch England war zu einer Koalition geneigt. So nahm die preußische Sache wieder eine Wendung zum Besseren. An Haugwitz' Stelle war Hardenberg berufen worden; er besonders betrieb das preußisch-russische Bündnis. Doch nach der Niederlage der Russen bei Friedland (im Juni) verriet Kaiser Alexander seinen königlichen Freund. Bei einer Zusammenkunft mit Napoleon auf einem Floße auf dem Niemen ließ er sich von dem Bundesgenossen abziehen, besonders durch die Aussicht auf Landerwerbungen in der Türkei gewonnen. Vergebens suchte die von Napoleon geschmähte Königin Luise durch eine persönliche Zusammenkunft mildere Bedingungen für ihr Land von dem übermütigen Sieger zu erlangen; der Friede von Tilsit (7. bezw. 9. Juli) raubte dem Könige von Preußen die Hälfte seines Landes, das ganze Gebiet westlich der Elbe, das zumeist zum Königreich Westfalen unter der Herrschaft Jeromes, des Bruders Napoleons, geschlagen wurde, ferner die polnischen Erwerbungen von 1793 und 1795, woraus das Großherzogtum Warschau unter der Regierung des Königs von Sachsen gebildet wurde. Außerdem blieben französische Besatzungen in einigen preußischen Festungen; dieselben sollten so lange bleiben und von Preußen erhalten werden, bis die Kriegsentschädigung, deren Höhe vorläufig nicht festgesetzt wurde, gezahlt sein würde. — Im Verlaufe des Krieges waren die Fürsten von Hessen-Kassel und Fulda ihrer Länder verlustig gegangen; Sachsens war zum Königreich erhoben und mit den ernestinischen Gebieten in den Rheinbund ausgenommen worden. —
i) Vgl. Sz. 382 c.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bartenstein Hardenberg Alexander Alexander Napoleon Napoleon Napoleons
155
sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters.
1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195.
2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen.
3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten.
4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod.
Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215.
1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,
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Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Apulien Sizilien Italien Deutschland England Nordafrika Cypern Schwaben
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uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist.
Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii.
5. sterreich.
Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie".
Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer.
Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet.
6. Rußland und die orientalische Frage.
a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im
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Alhambra Granada
(Nach einer Photographic der Photoglob-Co., Zürich.!
Aus der südlichen Randzone Spaniens. Granada, Köv m.
Die Alhambra, das letzte Bollwerk der Mauren in Europa, erhebt sich an den Ausläufern der Sierra Nevada und
erregt noch heute durch die Zahl und Pracht ihrer Moscheen, Paläste, Säle und Höfe (der „Löwenhof") die Bewun-
derung aller Reisenden. Granada selbst, „die Stadt der Granaten", liegt in einem wasserreichen und fruchtbaren
Hochtal, der Bega von Granada. Einst die Residenz maurischer Fürsten, ist die Stadt heute still und nur von
geschichtlicher Bedeutung.
(Nach einer Photographic der Phologiov-lto., Ziirlch.)
Aus der östlichen Randzone Spaniens. Der Palmenwald von Elche bei Alicante, der einzige in Europa.
Er hat etwa 70 000 Stämme und gibt dem sonst kahlen Hügelgelände der Stadt das Ansehen einer afrikanischen Oase.
Die Stadt Elche (24 000 E.) treibt Handel mit Datteln und gebleichten Palmblättern, die zum Palmenfeste in Spanien
und ins Ausland ausgeführt werden.
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