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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 100

1904 - Cöthen : Schulze
— 100 — bei Prenzlau ergeben. Das Hauptheer der Franzosen ging über Küstrin nach Polen. In dem preußischen Polen erregten die Franzosen einen Aufstand. Noch im Dezember erwehrte sich ein russisches Heer unter Bennigsen bei Pultusk der Franzosen. In der furchtbaren Schlacht bei Pr. Eylau (Februar 1807) griff Napoleon die Preußen und Russen an, letztere schlug er, die Preußen blieben unbesiegt. Des Korsen Versuch, Friedrich Wilhelm von seinem Bündnis mit Rußland abzuziehen, scheiterte. Friedrich Wilhelm verbündete sich nur noch fester mit Schweden und Rußland, mit letzterem im Vertrage zu Bartenstein (April 1807), wonach man den Krieg nicht eher beenden wollte, als bis die Franzosen Deutschland verlassen hätten. Auch England war zu einer Koalition geneigt. So nahm die preußische Sache wieder eine Wendung zum Besseren. An Haugwitz' Stelle war Hardenberg berufen worden; er besonders betrieb das preußisch-russische Bündnis. Doch nach der Niederlage der Russen bei Friedland (im Juni) verriet Kaiser Alexander seinen königlichen Freund. Bei einer Zusammenkunft mit Napoleon auf einem Floße auf dem Niemen ließ er sich von dem Bundesgenossen abziehen, besonders durch die Aussicht auf Landerwerbungen in der Türkei gewonnen. Vergebens suchte die von Napoleon geschmähte Königin Luise durch eine persönliche Zusammenkunft mildere Bedingungen für ihr Land von dem übermütigen Sieger zu erlangen; der Friede von Tilsit (7. bezw. 9. Juli) raubte dem Könige von Preußen die Hälfte seines Landes, das ganze Gebiet westlich der Elbe, das zumeist zum Königreich Westfalen unter der Herrschaft Jeromes, des Bruders Napoleons, geschlagen wurde, ferner die polnischen Erwerbungen von 1793 und 1795, woraus das Großherzogtum Warschau unter der Regierung des Königs von Sachsen gebildet wurde. Außerdem blieben französische Besatzungen in einigen preußischen Festungen; dieselben sollten so lange bleiben und von Preußen erhalten werden, bis die Kriegsentschädigung, deren Höhe vorläufig nicht festgesetzt wurde, gezahlt sein würde. — Im Verlaufe des Krieges waren die Fürsten von Hessen-Kassel und Fulda ihrer Länder verlustig gegangen; Sachsens war zum Königreich erhoben und mit den ernestinischen Gebieten in den Rheinbund ausgenommen worden. — i) Vgl. Sz. 382 c.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

4. Geschichte des Mittelalters - S. 108

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
108 die Geistlichkeit indessen schützen, und alle Verbrechen sollten durch einen Kreuzzug gut gemacht sein. Das mußte freilich viele anlocken. Viele andere gingen mit, um zu Hause nicht arbeiten zu müssen, um sich der Dienstbarkeit ihrer Herren zu entziehen oder um Reichtümer zu gewinnen, noch andere aus Durst nach Abenteuern. Und nun sah man in allen Ländern des Abendlandes, am meisten in Frankreich und Italien, eine merkwürdige Tätigkeit. Der hatte seine Güter zu verkaufen, jener seine Rüstung zu besorgen, ein dritter von entfernten Verwandten und Freunden Abschied zu nehmen, ein vierter feine liegende Habe dem nächsten Kloster zu verschreiben u. s. w. Niemand gewann dabei mehr als die Kirchen und Klöster und die Juden. Jene nahmen die Güter und Häuser der Kreuzfahrer in Verwahrung und behielten sie, wenn die Besitzer nicht wiederkamen, oder sie bekamen auch wohl Güter geschenkt, um für die glückliche Reife der Schenker zu beten. Diese aber schafften gegen ungeheure Zinsen bares Geld herbei, das bei dem allgemeinen Bedürfnisse bald zu fehlen anfing, und mancher Kreuzfahrer verschleuderte seine Besitzungen ums halbe Geld, um nur etwas mitnehmen zu können. Manche Fürsten selbst verkauften ihr Fürstentum, weil sie nie wiederkehren, sondern sich dort von den Ungläubigen ein neues erkämpfen wollten. So brach das Jahr 1096 an, in welchem der Zug sich in Bewegung setzen sollte. Wer beschreibt das wilde Gewühl, das man auf allen Straßen sah! Es war, als wenn eine neue Völkerwanderung begonnen hätte. An allen Orten sah man Zelte, Fahnen und Waffen von der mannigfaltigsten Art, und alle Landstraßen und Flüsse waren mit Kreuzfahrern bedeckt, die jubelnd den Sammelplätzen zuzogen. „Gott will es!" hörte man überall als Losungswort rufen. Unter den Fürsten und Rittern, welche sich zum Zuge entschlossen hatten, war feiner, zu dem man mehr Vertrauen hatte, als zu Gottfried von Bouillon, dem Herzog von Niederlothringen, der uns von der Schlacht bei Merseburg her noch besannt ist. Vor seiner Burg erschien schon in den ersten Tagen des Frühlings unvermutet Peter von Amiens mit einer großen Schar nichtsnutzigen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 164

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
164 kurz, es ging immer schlechter, bis sich der König endlich gar mit allen seinen Rittern dem Sultan gefangen geben mußte. Wenig fehlte, daß er in der Gefangenschaft mißhandelt worden wäre, weil er sich standhaft weigerte, die eroberten Städte herauszugeben. Endlich ließ ihn der Sultan fragen, wieviel Geld er anßer der festen Stadt Damiette noch für seine und der ©einigen Auslösung bezahlen wolle. Ludwig antwortete: „Ich erwarte des Sultans Forderung." Diese siel dahin aus, daß er außer jener Stadt noch 100 000 Mark Silber geben sollte. Mit edlem Stolze erwiderte Ludwig, ein König von Frankreich lasse sich nicht für Geld verhandeln, er wolle für sich die verlangte Stadt, für die ©einigen aber die geforderte Summe bezahlen. Tiefer königliche Ausspruch gefiel dem Sultan, der für Edelmut nicht unempfänglich war, so sehr, daß er aus freien Stücken den fünften Teil der Summe erließ. Tiefer edle Sultan wurde bald daraus vor den Augen Ludwigs und feiner Ritter von feinem eigenen Gefolge ermordet. Ludwig schauderte bei Dem Anblicke. Ein Emir schnitt dem Leichnam das Herz aus dem Leibe und überreichte es dem Könige mit wildem Blicke, indem er ihm zurief: „Was gibst du mir, daß ich dich von einem Feinde befreit habe, der dich am Ende noch hätte können umbringen lassen?" Ludwig war so voll Entsetzen, daß er ihm gar nicht antwortete. Da zog der Mörder den Säbel heraus, zeigte dem Könige die Spitze und schrie: „Wähle! Entweder stirbst du jetzt von meiner Hand, oder schlage mich augenblicklich zum Ritter!" Ludwig wandte sich mit Abscheu weg und antwortete: „Werbe ein Christ, dann will ich dich zum Ritter schlagen!" Ter Sarazene erstaunte über die eiserne Festigkeit des Königs, steckte seinen Säbel wieber ein und ging fort. Nach noch vielen andern Gefahren würde der König enbltch losgelassen; aber von feinen Leuten würden statt 12 000 nur 400 freigegeben; die meisten der armen Gefangenen waren gegen allen Kriegsgebrauch erschlagen worben. Auf der Rückfahrt nach Frankreich zeigte Ludwig recht feinen frommen Sinn. Sein Schiff ließ er zur Kirche einrichten. Alle Tage würde vor dem mit vielen Reliquien gezierten Altare Messe gelesen; mit den Matrosen würden Katechisationen angestellt, und der

6. Geschichte des Mittelalters - S. 204

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
204 D ozu schwenkten jetzt noch die beiden Flügel, um das Häufchen einzuschließen, und rückten mit fürchterlichem Waffengerassel heran. Da standen die Schweizer untätig. Was war zu tun? Vorwärts wehrten die Lanzen, zurück wollten sie nicht, und 60 Schweizer waren schon erschlagen. Diesen Augenblick banger Unentschlossenheit entschied ein Mann aus Unterwalden, Arnold Struthan oo Winkelried. Er sprach zu seinen Landsleuten: „Wartet, ich will euch eine Gasse machen!" dann sprang er plötzlich aus den Reihen, rief mit lauter Stimme: „Treue, liebe Eidgenossen, sorgt für mein Weib und meine Kinder!" lief gegen den Feind, umschlang mit seinen starken Armen so viele Spieße, wie er zu faffen vermochte, begrub sie in seine Brust und drückte sie, da er ein großer, starker M war, im Fallen mit zu Boden. Plötzlich stürzten feine Kciegs-gefellen über feinen Leichnam in die Reihen der Ritter hin, schlugen auf die Wehrlosen rechts und links und machten sich Bahn, während andere Schweizer sie eilig verstärkten. Die Hitze des Tages war so groß — es war der 9. Juli —, daß manche Ritter im Gedränge erstickten. Das Gefecht wurde immer heftiger; denn nun stritten Mann gegen Mann. Viele edle Herren wurden hier erschlagen. Da sprach Leopold: „Es ist so mancher Graf und Herr mit mir in den Tod gegangen; ich will mit ihnen ehrlich sterben!" Von Wehmut und Verzweiflung hingerissen, stürzte er sich in die feindlichen Haufen und fand den gesuchten Tod. Als die Scharen ihren Herzog nicht mehr sahen, verloren sie die letzte Hoffnung. Sie sahen sich eilig nach ihren Pferden um. „Pferde her! Pferde her!" riefen sie; aber nur wenige konnten sie schnell genug erreichen. Sechshundertfechsundfünfzig Grafen, Herren und Ritter fanden hier, in der Schlacht von Sempach 11386), ihren Tod, die vielen Knappen ungerechnet. Der bei Sempach gefallene Herzog Leopold hinterließ einen Sohn, Leopold den Stolzen. Dieser 17jährige Jüngling schickte 1388 wieder einen Haufen Österreicher, der durch viele Ritter aus der Schweiz, die es mit Österreich hielten, verstärkt wurde, in die Schweizer Alpen, diesmal auf Glarus zu. Eilig sammelte sich hier der Landsturm; auch Urner, Unterwälder, Lnzerner und Schwyzer

7. Geschichte des Mittelalters - S. 275

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
275 vorstellen, daß ja ihr ganzes Land nicht so viel wert sei als die silbernen Zäume seiner Pferde. Karl hatte sich einmal in den Kopf gesetzt, die Rheinländer von den Quellen des Flusses an zu besitzen, und wollte es durchsetzen. Er drang in die Schweiz ein, belagerte Granson und forderte die Schweizer auf, ihm die Tore zu offnen. „Wenn ihr mich aufhaltet, foll euer Lohn der Galgen sein!" rief er den Belagerten zu. Als sie sich endlich ergeben mußten, ließ er wirklich einige widerrechtlich an Bäume hängen und andere, an Stricke gebunden, int Neuenburger See ertränken. Sonst war Karls Gemüt nicht so böse; aber jetzt war er verstimmt und kannte kein Erbarmen. Aber jetzt zogen die Schweizer herbei, so viele ihrer beisammen waren, und griffen die Burgunder an. Vorher fielen die frommen Helvetier nieder auf die Knie, breiteten die Arme ans und beteten zu Gott um Sieg. Da glaubten die Burgunder, sie flehten um Gnade und schlugen ein lautes Gelächter auf. Aber Karl empfand bald, daß es noch die alten Schweizer waren. Viele seiner besten Leute wurden erschlagen. So kam der Nachmittag heran. Plötzlich beleuchtete die Sonne die schimmernden Waffen eines neuen Heeres, welches sich auf den Bergen zeigte. „Was für ein Volk ist das'?" fragte Karl einen gefangenen Schweizer. Das sind die wahren alten Schweizer vom hohen Gebirge, die Männer, welche die Österreicher schlugen, antwortete dieser. In diesem Augenblicke ertönte dreimal der Uristier, das lange Horn der llrner, welches sie in ihren Tälern wie in der Schlacht zu blasen pflegen, und wunderbar erklang das Waldhorn der Unterwaldner, daß es Karl durch Mark und Seele drang. ,,Ei," rief er bedenklich ans, ,,was wird aus uns werden? Schon die wenigen haben uns so ermüdet." Und so War es auch. Die Burgunder verloren die Schlacht bei Gran-so n, und eine überschwängliche Beute fiel den Siegern in die Hände; denn so eilig ging die Flucht, daß Karl sein ganzes Lager im Stiche lassen mußte. Alle seine kostbaren Zelte, sein reich mit Edel--steinen besetzter Hut, sein Prachtschwert, dessen Griff von Diamanten, Rubinen, Saphiren und Perlen glänzte, sein reiches Silbergeschirr und andere Sachen von hohem Werte wurden von den Schweizern erbeutet. Aber so unbekannt waren diese Leute mit den Luxuswaren, 18*

8. Geschichte des teutschen Volkes - S. 437

1837 - Oldenburg : Schulze
Der türkische und nordische Krieg. 437 entwickelte sich statt des ein neuer Krieg mit den Türken. Diese kündigten den Venetianern den Krieg an (I. 1714) und der Kaiser durfte nach den Umstanden nicht unterlassen, ihnen be- waffnet entgegenzutreten. Sofort war Ungarn von den Feinden bedroht. Eugen zog gegen sie zu Felde; ihn unterstützten haupt- sächlich Stahremberg und Alexander von Würteinberg bei Pe- terwardcin, wo sie einen großen Sieg erfochten (I. 1715aug). Auch in der Folge wich das Glück von den kaiserlichen Waffen nicht. Noch einmal wurde bei Peterwardein blurig gestritten (I. 1717) und darauf der Paffarowitzer Friede geschlossen (I. 1718), womit der Banat, Servicn und Thcile von der Wal- lachei, wie von Bosnien und Kroatien an das Haus Lestreich kamen. Fast um die nämliche Zeit wurde der große nordische Krieg beendigt. Er hatte Teutschland weder allgemein beschäftigt noch betheiligt, doch aber das Reichsinteresse vielfach berührt. Wah- rend Karl 12. von Polen aus nach Rußland gezogen war und sich dort abentheuerlich herum trieb, brachte der Kaiser das so genannte Haager Koncert zu Stande, wonach Schweden und Dänemark sich zur Neutralität verpflichteten (I. 1710). Aber Karl 12., bereits von den Russen geschlagen und zu den Türken geflohen, vereitelte von dorther die friedlichen Aussichten, indem er das Koncert verwarf. Deshalb fielen Dänen und Polen in Verbindung mit russischen Truppen in die schwedisch, teutschen Besitzungen ein (1.1711), und Folge davon war ein zweijähriges Kriegsgetümmel, wobei sich der schwedische General Stenbock am Ende mit 11,000 Streitern gefangen geben mußte (I. 1713). Im folgenden Jahre kehrte Karl 12. selbst zurück und drohete mit neuen Rüstungen. Dänemark, Preußen und Kursachsen trafen schleunige Gegenvorkehrungen und bald war auch Stralsund in ihren Händen. Karl selbst entkam nur mit Lebensgefahr nach Schonen. Seine ferneren Unternehmungen betrafen Teutschland nur wenig, bis nach seinem frühzeitigen Tode (I. 1718) der Stockholmer Friede geschlossen wurde, wo- nach Hannover die ihm verpfändeten Fürstenthümer Bremen und Verden für 1 Million Thaler, Preußen Stettin, Vorpom- mern nebst den Inseln Wollin und Usedom für 2 Millionen Thaler erhielten (I. 1720). Danach kam auch der Friede mit den übrigen nichtteutschen Partheicn zu Stande. Schweden hat in diesem Kriege fast alle seit dem westfälischen und Oliva'- schen Frieden besessenen Nebengebiete verloren und außerdem die schönste Blüthe des Hauptlandes eingebüßt, so daß es sich seitdem nur kümmerlich wieder erholte. So unglückliche Folgen hatte Karls 12. muthwillige Kampflust. r "7 .

9. Geschichte des teutschen Volkes - S. 443

1837 - Oldenburg : Schulze
Maria Theresia. Friedrich 2. 443 und kluge Benutzung der Umstande mit guten Kräften bereis ckert. Friedrich 2., sein Sohn, erbte einen ansehnlichen Staats- schatz und erhöheten Nationalwohlstand mit einer kernhaften Soldatenmacht. Und seine Persönlichkeit hatte alle Eigenschaf- ten, die dargebotenen Vortheile noch unendlich zu steigern. Reich an Talenten, in der Wissenschaft wie in der Staats- und Kriegskunst wohl unterrichtet, grosser Plane Meister, rasch im Entschlüsse und durch kühnes Wagen von Natur zum Hel- den geschaffen, kurz: ein vollendeter großartiger Charakter trat er auf den Schauplatz der Geschichte, und, wie gesagt, zunächst gegen Oestreich. Das jülich-bcrgische Erbe nach dem Erlöschen des Pfalz - neuburgischen Mannsstammes (I. 1740) billigeren Ansprüchen überlassend, richtete er seine ganze Berechnung auf Schlesien, das schon seine Vorfahren wiederholt in Anspruch genommen hatten. Kaum war Karl zwei Monate verschieden, als Friedrich ohne alle Kriegserklärung mit Heercsmacht in dieses eindrang (Dec.) und dann erst in Wien sein Bündniff, seinen Schutz und seine Stimme für die bevorstehende Kaiser- wahl nebst 2 Millionen Darlehen für die Abtretung Schlesiens anbot. Maria Theresia, den im Süden und Westen sich auf- thürmenden Gefahren gegenüber, die Wichtigkeit der Freundschaft Friedrichs wohl erkennend, aber nicht im Stande, ihren Un- willen über die treulose That zu überbieten, wie den Gedanken, von einer bis dahin untergeordneten Macht abzuhangen, nicht ertragend, verwarf den Antrag und schickte dem Könige einen Heerhausen entgegen. Friedrich hatte Schlesien bereits in sei- ner Gewalt und ein — obwohl blutig erkaufter — Sieg, den er bei Molwitz über die Oestreicher davontrug (1.1741 Marz), verbürgte ihm so ziemlich die Sicherheit des Raubes. Einen zweiten Versuch konnte Oestreich für den Augenblick nicht ma- cken, da es nur froh seyn mußte, gegen andere Befürchtungen die Hoffnung zu beleben. Was bisher von feindseligen Triebfedern gegen Maria Theresia im Werke war, entschied sich j-etzt um so gewisser an dem Unglücke, dem Ocstrcichs Macht in Schlesien erlag. Gleich nach Karls 6. Tode hatte zunächst der Kurfürst Karl Albrccht von Baiern, durch seine Mutter Anna, Karls 6. Schwester und Ferdinands 1. Tochter, der einzige männliche Nachkomme des habsburgischen Stammes, den gesammten Landcrnachlast dieses Hauses in Anspruch genommen; und wie er selbst bei den übrigen Mächten um Unterstützung warb, so schoben ihn diese vor, um ihre eignen Zwecke bei der Gelegenheit ins Werk zu setzen. So Frankreich, das immer zu Oestrcichs Erniedri- gung bereite; so auch Spanien, welches ebenfalls scheinbare Rechte zu neuem Erwerbe in Italien hervorsuchte. Vorerst schloffen Frankreich und Baiern zu Nymphenburg eine Allianz

10. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 171

1834 - Celle : Schulze
171 §. 120. Der Anfang und der Schluß der Sitzungen jedes Jahr wird von dem Könige, oder in dessen Aus- krage, dein Miuisterio verfügt. §. 121. Die übrigen Verhältnisse der allgemeinen Ständevcrsammlung und der Mitglieder derselben sind in einem besonderen Reglement (spr. Rcglemang, d. h. Vorschrift) festgesetzt. » Siebentes Capitel. Von den Finanzen. §. 122. Sämmtliche zu dem Königlichen Doma- mo gehörenden Gegenstände machen das seinem Gesammt- bestande nach stets zu erhaltende Krongut aus. §. 123. Das Krongnt kann ohne Zustimmung der Stände rechts- gültig nicht verpfändet oder veräußert werden, mit Aus- nahme des im § 147 bezeichneten Falles einer außeror- dentlichen Anleihe. §. 124. Die Auskünfte des gefamm- teu Krongnts sollen ohne Ausnahme zum Besten des Landes verwandt werden, und zwar auf die im Staats- Grundgesetze selbst angegebene Weise. (S. Sraats- Grnndgefttz Cap. 7. §. 124.) §. 125. Zur Deckung der für den Unterhalt und die Hofhaltung des Königs, der Königin, so wie der minderjährigen Prinzen und Prinzessinnen, Söhne und Töchter des Königs erforder- lichen Ausgaben dienen: 1. Die Zinsen eines in den Englischen drciprocenligen Stocks belegten Capitals von 600,000 Pfund Sterling; die Domanialgüter, so wie die zu dem Domanio gehörenden Zehnten und Forsten bis zu dem Belaufe eines Rein - Ertrags von 500,000 Rthl. Conv. Münze. — Diese Summe kann bei sich vergrößernden Bedarf mit Zustimmung der allgemeinen Stände des Königreichs erhöht werden. (§. 126—132 geben an, wie diese Summe von 500.000 Rthl. aufge- bracht und verwandt werden soll.) §. 133. Alle aus dem Krongule und aus den Regalien aufkommenden Ei»«
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