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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 10

1917 - Düsseldorf : Schwann
10 > ft r a , die freunbliche Gttin des Morgenrots und des Frhlings, die unserm Osterfeste ihren Namen geliehen hat. 12. Niedere Gtterwesen. Hochverehrt sinb die schlachten* frohen, jungfrulichen W a l k r e n , b. h. Kampfwhlerinnen. Sie tummeln ihre Rosse in der Luft der der blutigen Walstatt, lenken die Schlacht und tragen die gefallenen Helben sorgsam empor. Schicksalsschwestern, wie die griechischen Parzen, sinb die brei Nomen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie wohnen an einem Quell, der am Fue des groen, den ganzen Welt-bau tragenben Lebensbaumes sprubelt. Fr jeben Neugeborenen spinnen sie einen Lebenssaben. Auch eine Kerze wirb fr ihn ent-znbet; lschen sie diese wieber, so mu der Mensch sterben: das Lebenslicht wirb ihm ausgeblasen." Auf dem Gambe des Wassers wohnen die jungfrulichen Nixen, die durch ihren verlockenben Gesang den Menschen betren und hinabziehen in die Tiefe. Lichte, freunbliche Wesen sinb die zierlichen E l f e n, b. h. die Weien, die bei Monbenfchein auf Walbwiefen tanzen und den Wanberer an sich locken. In den Klften der Erbe wachen der geheimnisvolle Schtze langbrtige Mnnlein, die klugen, zauberischen Zwerge. Ihre Vettern sinb die gutmtigen Kobolbe ober Heinzelmnnchen. Sie machen dem mben Menschen nchtlich die Arbeit fertig; wenn aber jemanb sie neugierig belauert, kommen sie niemals wieber. 13. In der Walhalla. Hoch bro&en in den Wolfen tagt die golbschimmernbe Himmelsburg Walhalla, b. h. Halle der Erschlagenen, empor. Speere bilben ihre Sparren, Schilbe ihr Dach. Sie ist die Sttte, wo die sittenreinen Menschen und besonbers die gefallenen Heiben wieber erwachen, whrenb die Schlechten und die Unfreien in das bunkle Reich der Gttin H e l fommen. Jeben Morgen ziehen die Seligen von Walhalla zu Jagb und Kampf auf die himmlischen Wiesen. Die Götter schauen ihnen zu. Wenn der Tag sich neigt, werben alle Wunben von selber, wie durch Zauberkraft, geheilt. Die Helben vershnen sich durch Hanbfchlag und fetzen sich aus langen Bnken zum festlichen Mahle: mit ihnen die Götter. Die Walkren warten zum Mahle auf. Es gibt saftigen Schinken vom wilben Eber- aus den Hirnschalen erschlagener Feinde und den mchtigen Hrnern von Auerochsen trinkt man dazu den laenben Met. Unter frhlichen Gesprchen wirb gezecht, bis die Helben gestrkt sich von neuem zu Jagb und Kampfspiel erheben. 14. Die Gtterdmmerung". Seit Balbers Tod werben die Götter schlecht; sie verfallen durch Golbgier, woran der Fluch haftet, in Schulb und gehen, wie die Menschen, dem Untergange entgegen. So kommt betin das Weltenbe, die Gtterbrnrnerungdie Sonne verfinstert sich, und die Erbe erbebt. Lofi und die feinblichen

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 20

1917 - Düsseldorf : Schwann
20 Schild. Er war der erste, der einen Germanenstaat auf rmischem Boden zu errichten strebte. Nach einem Beutezug der den Balkan, der bis nach Athen und Olympia ging, bedrohte er Italien. Eilends wurden zum Schutze des Landes die gallischen Legionen herbei-gerufen, und nun fluteten die Franken, die Burgunder, die Ale-mannen unaufhaltsam der die wehrlose Rheingrenze ins Reich. 27. Die Plnderung Roms. Alarichs Tod. Einige Jahre hernach erschien Ularich vor Rom selber. Durch ein ungeheures Lsegeld an Gold und Silber, Auslieferung alles kostbaren Haus-rates und der Sklaven germanischer Abkunft, 40 000 an der Zahl, kauften die Rmer sich von der Plnderung frei. Was willst du uns denn noch lassen?" klagten ihre Gesandten; das Leben !" hhnte der König. Bald kam er zum zweiten Male, und jetzt verfiel die Stadt, ah r\ die feit dem Eindringen der Gallier keinen Feind mehr in ihren Mauern gesehen Hatte, einer dreitgigen, von Mord und Brand begleiteten Plnderung. Doch bten die Goten Schonung gegen die Kirchen; wer sich an einen Altar flchtete, war sicher vor ihrer Wut. Roms Fall, den einst der jngere Scipio auf den Trmmern von Karthago geahnt hatte, erregte gewaltig die Gemter der Zeit-genossen. Die Heiden schoben die Schuld an dem groen Unglck auf die Christen; sie htten den Zorn der Götter auf Rom herab-gezogen. Zur Verteidigung des Christentums schrieb damals Augustinus, der groe Sohn der frommen Mnifa, der als Bischof in der nordafrikanischen Stadt Hippo lebte, sein be-rhmtes Buch Vom Staate Gottes". Von Rom wandte sich Alarich nach Unteritalien, um nach Sizilien und Afrika berzusetzen. Da raffte der Tod den erst 34jhri-gen Germanenhelben jh hinweg. Im Bette des Bnsentoflnsses bereiteten die Goten ihrem geliebten Könige der Sage nach, die von dem Dichter P I a t e n verherrlicht ist, die letzte Ruhesttte. Dann zogen sie trauernb nach dem sblichen Gallien weiter und grnbeten in dem entvlkerten Gebiete den ersten Ger -manen st aat auf rmischem Boben. Die Hauptstabt des neuen Reiches, das sich balb auch der Spanien ausbehnte, wrbe T o u -l o u s e an der Garonne. 28. Attila, der die Hunnen, die sich in der weiten Grasebene der Thei gelagert hatten, herrschte um die Mitte des fnften Jahr-hnnberts ein gewaltiger Heerknig. Die Goten nannten ihn Attila, d. h. Vterchen. Alle Völker von der Wolga bis zum Rhein muten ihm Zins und Heeresfolge leisten. In seiner hlzernen Hofburg lebte er schlicht und rauh gleich dem geringsten Kriegsmarine; er a und trank, wie ein rmischer Augenzeuge berichtet, aus Geschirren von

4. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 6

1916 - Düsseldorf : Schwann
6 "Aber wen hltst du weiter fr den glcklichsten?" sprach Krsus Die Griechenjnglinge K l 6 o b i s und B! ton , o König! Sie waren die besten Shne. Als ihre alte Mutter, eine Priesterin, einst zum Tempel fahren mute, fehlten die Zugtiere. Und siehe! Freudig spannten die Jnglinge sich selbst vor den Wagen und fuhren ihre Mutter der eine Stunde weit zum Heiligtum. Diese aber bat gerhrt die Gttin, sie mchte ihren Shnen doch zum Lohne geben, was fr sie am schnsten sei. Und die mden Jnglinge schliefen im Heilig-tume ein und wachten nicht wieder auf: die Gttin hatte ihnen das Schnste beschieden, was es gibt, nmlich ein seliges Ende." 4. Krsus auf dem Scheiterhaufen. Krsus hatte erzrnt zugehrt und sprach: So gilt dir denn, o Gastfreund, mein eigenes Glck fr nichts, da du einfache Brger fr glcklicher hltst als den reichsten König?" Solon aber antwortete: Krsus, ich wei, wie wechselvoll das Leben ist. Du bist zwar reich und gebietest der viele Völker. Aber bedenke, noch ist nicht aller Tage Abend; wer wei, was dir bevorsteht? Darum glaube mir: niemand ist glcklich zu preisen vor seinem Tode!" Unwillig entlie Krsus den warnenden Athener, denn er hielt ihn fr tricht, weil er sein Glck so gering achte. Aber bald genug sollte er einsehen, da Solon weise gesprochen hatte. Mit Heeres-macht kam der groe C y r u s gegen ihn herangezogen. Da erteilten die Priester des Tempels in D e l p h i dem Könige die Weissagung: Wenn Krsus der den Grenzflu Halys geht, wird er ein groes Reich zerstren." Krsus ging darauf mit seinem Heere zuversichtlich der den Flu und kmpfte wider Cyrus. Aber er wurde besiegt und verlor seine Herrschaft. So zerstrte er wirklich ein groes Reich, aber sein eigenes. Ja, er selbst fiel in die Hnde des Siegers und sollte lebendig verbrannt werden. Schon stand er gefesselt auf dem Scheiterhaufen, und die Flammen zngelten zu ihm empor. Da fielen dem Unglck-lichen die Worte des weisen Atheners ein, und voll Schmerz rief er mit lauter Stimme: O Solon, Solon, Solon!" Cyrus hrte das und wollte wissen, was es bedeute. Er lie den Gefangenen herab-steigen und fragte ihn, warum er den Namen gerufen habe. Krsus berichtete nun, was Solon ihm einst gesagt hatte. Der mchtige Perserknig erschrak, denn er sah ein, da die Worte des Weisen gerade so gut fr ihn glten wie fr alle Menschen. Dem Unglck-lichen Könige lie er nun das Leben; er selbst aber verlor bald das seinige im Kampfe gegen wilde Völker.

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 76

1916 - Düsseldorf : Schwann
76 frechen König auf und lie auch in Italien gegen ihn kmpfen. Hier stritt Eugen mit solcher Umsicht, da Leopold nach dem Kriege ihm den Oberbefehl gegen die Trken in Ungarn bertrug. Nun trat der Prinz seine eigentliche Siegeslaufbahn an. Es war am 11. September des Jahres 1697, als Eugen den trkischen Sultan Mustapha bei Zenta an der Thei erreichte; eben waren die Trken im Begriffe, auf einer Brcke der den Flu zu ziehen. Alsbald griff er ihre Scharen an, und ehe die Nacht hereinbrach, war der Sieg errungen; 30000 Trken waren dem Christensch werte erlegen oder hatten in den Fluten der Thei ihren Tod gefunden. Der Sultan lie sein Lager samt Wagen und Kanonen im Stich, und reiche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Prinz Eugen war mit einem Schlage der Held des Tages. Wenn er in der folgenden Zeit des Friedens in Wien, wo er sich einen Palast erbauen lie, der die Straen schritt, richteten sich die Blicke der Begegnenden voll Ehrfurcht auf ihn, und jedes Kind kannte den Sieger von Zenta. Nur drei Ruhejahre waren dem Prinzen vergnnt. Im Jahre 1700 entbrannte ein groer Krieg sterreichs gegen Ludwig Xiv., und mehrere europische Staaten, besonders England, nahmen auf feiten des Kaisers daran teil. Wieder zog Eugen das Schwert und trat an die Spitze des kaiserlichen Heeres. Unter ihm fochten auch preuische Truppen, die der Fürst Leopold von Dessau, spter der alte Dessauer" genannt, befehligte. Teils allein, teils in Ver-bindung mit dem Oberfeldherrn der Englnder schlug der Prinz die Franzosen in Italien, Sddeutschland und den Niederlanden fter aufs Haupt, und der König Ludwig soll es sehr bedauert haben, da er ihm einst die Aufnahme in sein Heer verweigert hatte. In einem Siegesgedichte von damals heit es: Es leb' der Teutschen Held, Ter Prinz Eugenius, Dem oft der Feind das Feld Zu Ehren rumen mu!" Als er bei H chstdt in Bayern mit den Englndern dem Feinde gegenberstand, brachte ihm ein Eilbote aus Wien einen dringenden Brief des obersten Kriegsrates. Eugen ahnte, was darin stand, nmlich da er lieber nicht die starke franzsische Armee angreifen solle; er lie daher das Schreiben unersfnet, weil et jetzt keine Zeit zum Lesen habe: Der Herr'n ergebner Diener! Das les' ich nach der Schlacht!" Mutig begann er den Kampf. Und siehe! Des Prinzen Schwei errang einen glnzenden Sieg, und die Franzosen flohen in wildem

6. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 58

1916 - Düsseldorf : Schwann
58 sei wirklich adlig, sagte er, der die Armen beraube. Ein Betrger, der sich in den Rheingegenden fr den Hohenstanferkaiser Frie-brich Ii. ausgab und viele Menschen betrte, wurde in Frankfurt verbrannt. Bald war Rudolf von allen schlechten Leuten als strenger Richter gefrchtet. Die Sicherheit kehrte im Lande zurck, und der Kaufmann und der Pilgersmann zogen wieder ruhig durch Heiden und Wlder. 6 Rudolfs schlichte Sinnesart. Trotz seiner Macht war Rudolf nicht stolz. Jeder Bittende hatte freien Zutritt zu ihm, und gtig hrte er ihn an. Als einmal seine Diener einen schlichten Handwerker nicht vor ihn lassen wollten, sagte er unwillig: Fhret mir doch den Mann herein! Bin ich denn dazu König geworden, da man mich von den Menschen absperre?" Rudolfs Einfachheit war so groß, da er statt prchtiger Kleidung gewhnlich ein billiges graues Wams trug; im Felde sah man wohl, wie er es mit eigener Hand flickte. Wer ihn nicht kannte, hielt ihn fr einen gewhnlichen Kriegsmann. Eines Morgens, als er sein Zeltlager vor Mainz hatte, ging ei in seinem dnnen Wams allein in die Stadt. Es war sehr kalt. Er trat daher in das Haus eines Bckers, um sich etwas am Ofen zu wrmen. Da kam er aber schn an. Die Bckersfrau, die sehr bel gelaunt war, hielt ihn fr einen Reitersknecht und fing an zu schimpfen; er solle machen, da er fortkomme. Der Kaiser aber sei ein rechter Bettelkaiser, weil er mit seinen Kriegsleuten den Brgern so viele Last mache. Rudolf lachte herzlich und wollte vom Ofen nicht fort-gehen. Da wurde die Frau noch zorniger, ergriff einen Eimer Wasser und go ihn nach dem Fremden. Dieser mute jetzt wohl gehen; ganz na kam er wieder im Lager an. Mittags aber schickte er der groben Frau durch einen Diener mehrere leckere Speisen; das sende ihr, lie er dabei sagen, der Soldat, den sie am Morgen so freundlich mit Wasser begossen habe. Wie erschrak die Frau, als sie hrte, wer das gewesen war! Sie lief ins Lager und warf sich, um Verzeihung bittend, dem frstlichen Herrn zu Fen. Der aber gab ihr schalkhaft eine ergtzliche Strafe auf; den Anwesenden mute sie nochmal vor-machen, wie sie ihn ausgeschimpft habe, und alle schttelten sich vor Lachen. 7. Rudolfs Tod. Vierundsiebzig Jahre war der gute Fürst alt geworden, als seine Gesundheit rasch verfiel. Er fragte die rzte, wie lange er noch zu leben habe. Eilet, Herr," sagten sie, und bereitet euch, denn der Tod lt nicht auf sich warten!" Rudolf vernahm das schwere Wort und blieb heiteren Gemtes. Gelassen sprach er zu seinen Getreuen: Auf nach Speier? Ich will die anderen Kaiser besuchen, auf da ich bei ihnen begraben werde!" Doch der Greis erreichte die Kaiserstadt nicht mehr; unterwegs starb er eines fried-

7. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 63

1916 - Düsseldorf : Schwann
63 von sieben Monaten, betrat er wieder den Boden seiner zweiten Heimat. Mit auerordentlichen Ehren empfing man ihn; die Glocken luteten, und die Kanonen donnerten. Im Triumphe erschien Kolumbus am Knigshofe und erstattete Bericht; alle staunten der seine Erzhlung von dem fernen Wunderlande, und der König setzte ihn als Statthalter der alle entdeckten Lnder. Noch dreimal durchzog der Entdecker den Atlantischen Ozean. Die dritte Fahrt war ^ Uli tersuchung nach ' ff fff Amerika, und die- l M ser scheute sich nicht, den groen See- Thristoph Kolumbus. fahr er gefangen zu nehmen und in Ketten nach Europa zu schicken. Welche Schmach fr Kolumbus! Er wurde freilich vom Könige in Freiheit gesetzt, mute aber seine Statthalterwrde einem andern berlassen. Tief-gekrnkt verlie er den Hof. Zwar unternahm der khne Mann noch einmal eine Reife bers Meer, aber das Glck schien ihn verlassen zu haben; er erlebte Schiffbruch und Not und kehrte krank und vergrmt nach Spanien zurck. 5. Das Ei des Kolumbus". Wie Kolumbus einst seine Neider beschmte, wei die Sage drollig zu melden. Eines Tages, so heit es, war er bei Tafel in der Gesellschaft von Leuten, die alles besser wissen und verstehen wollten als er. Auch seine Entdeckung sei nichts

8. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 139

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 139 — Anfang des 17. Jahrhunderts: im W e st e n durch die Erwerbungen von Kleve, Mark, Ravensberg 1614, im 0 ft e n durch die des Herzogtums Preußen 1618. Wie eine Säule ragt Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640—1688), unter den Herrschern des 17. Jahrhunderts auf: groß im Kriege, größer im Frieden. Souverän, unabhängig, nach außen, absolut, unumschränkt, nach innen steht er schließlich da. Er verstärkt durch den Ländergewinn im Westfälischen Frieden (S. 134) feine deutsche Stellung und schosst sich ein einheitliches Staatswefen mit geordneter Finanzverwaltung und stehendem Heer. Großtaten seiner Waffen find die Siege bei Warschau 1656 und bei F e h r b e l l i n 1675. „Messieurs, der hat viel getan!" sagte fein Urenkel von ihm. Des Großen Kurfürsten Sohn Friedrich Iii. (1688—1713) begründet 1701 als Friedrich I. das preußische Königtum; Friedrich Wilhelm I. (1713—1740)', „Preußens größter innerer König" festigt des Staates Grundlagen als rastloser Neuschöpfer von Beamtentum und Heer. — 2. Friedrich als Kronprinz. Unfriede zwischen Vater und Sohn, ein betrübendes Bild! Die Hofbediensteten erzählten es, und in Berlin sprachen davon die Bürger: zwischen dem Könige, Friedrich Wilhelm I., und dem heranwachsenden Kronprinzen, der am 24. Januar 1712 geboren war, stimmte es nicht. Der Vater war eine nüchterne, strenge Natur, ganz Soldat, der Sohn dagegen geistvoll und gemütreich wie feine welfifche Mutter Sophia Dorothea. Das harte Wesen Friedrich Wilhelms lag wie ein Alp auf der königlichen Familie, und namentlich der Prinz mußte es entgelten. Des Knaben französische Erziehung hatte seinen Sinn für feinere Bildung, Kunst und Literatur geöffnet: lauter Dinge, für die der Vater nun mal kein Verständnis hatte; am meisten reizte ihn aber des Sohnes geringer militärischer Eifer. So kam es immer häufiger zu betrübenden Auftritten; der König schalt Friedrich einen „weibischen Kerl", der nicht reiten und schießen könne, warf ihm den brokatnen Hausrock ins Feuer und ließ feinen Zorn an dem „Querpfeifer und Poeten" wohl 9ar handgreiflich aus. Der Sohn duldete und schwieg. Nur einmal vernehmen wir eine rührende Klage: v\jch bitte meinen lieben Papa," so schrieb der Sechzehnjährige, „mir gnädig zu sein, und kann hiebei versichern, daß nach langein Nachdenken mein Gewissen mir nicht das mindeste gezeihet hat, worin ich mich etwas zu repro-chieren haben sollte; hätte ich aber wider mein Wissen und Willen getan, das r Friedrich Wilhelm I., König von Preußen. Aus den Mernoiren Friedrichs d. Gr. übersetzt. Heft 9 der „Quellenschriften", Düsseldorf. Schwann. Mark 0.80.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 271

1904 - Habelschwerdt : Franke
271 vereitelt wurde (1730). Sein Vertrauter, der Leutnant Katte, wurde enthauptet, und der Kronprinz mute sich unter strenger Aufsicht an der Regierung zu Kstrin in die Verwaltung einarbeiten. Durch eisernen Flei und durch seine vom Könige gewnschte Verheiratung mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern, eiuer Nichte der Kaiserin, gelang es ihm, den Vater zu vershnen. Auch hatte er inzwischen dessen Bedentnng fr den preuischen Staat wrdigen gelernt. Der Kronprinz versah mit groer Gewissenhaftigkeit den Dienst als Oberst in Ruppin und versammelte auf feinem Schlosse zu Rheiusberg Gelehrte und Knstler um sich. Die kleine Schrift Antimacchiavelli" (S. 151), in der er seine Gedanken der die Aufgabe eines Fürsten niedergelegt hat, gibt sowohl von einem ernsten Studium, als auch davon Zeuguis, da sich Friedrich feiner einstigen Aufgabe immer bewut geblieben ist. 2. Iriedrichs Wegiernngs antritt und erste Matznahmen. Die harte Jugeud hatte Friedrich frh gereift und seinen Charakter gesthlt. Kurz vor seinem Tode machte Friedrich Wilhelm seinen Sohn mit der Treulosigkeit bekannt, mit welcher der Wiener Hof Preußen (S. 263) behandelt hatte. Als Friedrich Ii. 1740 die Negierung antrat, kehrte er zum Erstauueu aller, selbst seiner nchsten Bekannten, den Herrscher hervor. Er forderte von seinen Ministern, da sie das Wohl des Landes der jedes audere Juteresse, auch der das persnliche des Knigs, stellen sollten. Die Verwaltung, die sein Vater geschaffen hatte, lie er unverndert; auch zeigte er sich bald so sparsam wie jener. Dagegen lste er das Potsdamer Riesenregiment auf, verwendete aber das dadurch ersparte Geld zu eiuer Vermehrung des Heeres um 20 000 Mauu. Den Offizieren schrfte er ein, da sie die Soldaten menschlich behandeln und nicht blo schne, sondern auch gute und brauchbare Truppeu heranbilden sollten. Eine seiner ersten Regiernngs-manahmen war die Abschaffung der Folter. Auch fhrte er den Grundsatz der Dulduug durch, indem er erklrte, da in seinem Lande jeder nach seiner Fasson selig werden knne". Den Philosophen Wolfs, den Friedrich Wilhelm I. wegen seines Freisinns des Landes verwiesen hatte, rief der neue König wieder an die Universitt m Halle zurck. Ehrgeizig, persnlich tchtig, voll Vertrauen ans ein zahlreiches Heer und eine volle Staatskasse, setzte sich Friedrich Ii. als Ziel Kronprinz Friedrich in Kstrin. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 49. Friedrich Ii. der den preuischen Staat unter seinem Vater Atzler a. a. O. Nr. 47. 9 ' Aus dem 1. u. 2. Kapitel des Antimacchiavelli". Atzler, a. a > Nr 50 Ergnzungen Nr. 13, 14.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 488

1904 - Habelschwerdt : Franke
488 4. Die Freiheit des religisen Bekenntnisses, d. h. jeder darf feinen Glauben ffentlich bekennen. Der Genu der brger-licheu und staatsbrgerlichen Rechte ist unabhngig vom religisen Bekenntnisse, doch darf durch die Ausbuug der Religionsfreiheit den brgerlichen und staatsbrgerlichen Pflichten kein Abbruch geschehen. 5. Das Recht der freien Meinungsuerung. Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Dar-stelluug fetite Meinung frei zu uern, darf aber dabei niemand beleidigen oder verleumden, auch nicht zum Ungehorsam aufreizen. Alle Staatsbrger drfen zu erlaubten Zwecken Vereine bilden. 6. Die Unverletzlich keit des Briefgeheimnisses. Briefe drfen nur vou dem geffnet werden, an den sie gerichtet sind. Ausnahmen finden nur bei strafgerichtlichen Untersuchungen und im Kriegsfalle statt. 7. Eltern und deren Stellvertreter drfen ihre Kinder oder Pflegebefohlenen nicht ohne den Unterricht lassen, der fr die ffentlichen Volksschulen vorgeschrieben ist. 8. Alle Preußen sind wehrpflichtig. 3. Der König. Der König steht an der Spitze des Staates; seine Person ist unverletzlich. Die Verantwortlichkeit fr die Regierungsakte bernimmt der Minister, der die Gegenzeichnung leistet. Dem Könige allein steht die vollziehende Gewalt zu. Der König beruft, erffnet und schliet den Landtag; er befiehlt die Verkudiguug der Gesetze und erlt die zu ihrer Ausfhrung ntigen Verordnungen. Der König ernennt und entlt die Minister, Staatsbeamten und die Offiziere. Ihm haben alle Beamten den Treueid, die Soldaten den Fahneneid zu schwreu. Der König hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schlieen, auch andere Vertrge mit fremden Regierungen zu errichten. Er hat das Recht der Begnadigung und Strafmilderung. Dem König steht die Verleihung von Orden und anderen mit Vorrechten verbundenen Auszeichnungen zu. Er bt das Mnz recht nach Magabe des Gesetzes. Die Krone ist, den Kniglichen Hausgesetzen gem, erblich in dem Mannesstamme des Kniglichen Hauses nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatischen Linealfolge, d. h. es folgt auf den König fetit ltester Sohn, oder, wenn Shne nicht vorhanden sind, der nchste Bruder des Knigs. (Agnaten sind die Blutsverwandten vterlicherseits.) Der Thronerbe wird mit Vollendung des 18. Lebensjahres grojhrig. Er leistet bei seinem Regierungsantritt in Gegen-wart der vereinigten Kammern das eidliche Gelbnis, die Verfassung
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