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1. Die Germanen - S. 35

1910 - Ansbach : Seybold
— 35 — Wolf und Rabe, die Tiere des Schlachtfeldes, sind dem Wodan 46 geheiligt, ebenso das dem Krieger teuerste Tier, das Roß, und die unentbehrlichste Waffe, der Speer, sowie der Bautn, von dem er gefertigt ist, die Esche. Alee 47. Das stolze Bewußtsein, dem allein vollrnenschlichen, dem 47 auserwählten Volke anzugehören kraft natürlicher Abstammung, genügte als Grunblage nationalen Zusamtnenhalts: was beburfte es dem gegenüber weiterer Betätigung? Lamprecht 1, 5. 3

2. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 58

1910 - Ansbach : Seybold
58 Grundlagen. Ochsen und acht Lachse. Auch all die Leckerstücke, die für die Frauen bestimmt waren, aß er auf. Da wunderte sich Thr^m, der Riesenfürst, und sprach: „Nie sah ich Bräute so gierig schlingen und nie eine Jungfrau so viel Met trinken." Loki, die schlaue Dienerin, aber antwortete schnell: „Nichts hat Freya genossen seit acht Nächten; so sehr sehnte sie sich, bald nach Iötunheim zu kommen." Ehrym hörte es gern und lüstern, seine Braut, die so großes Verlangen nach ihm getragen hatte, zu küssen, beugte er sich nieder. Als er aber unter den Schleier schaute und Thors furchtbar flammende Augen erblickte, fuhr er zurück die ganze Weite des Saales und sprach: „Fürchterlich sind Frevas Augen und ihr Blick brennt wie Glut." Wieder antwortete schnell die schlaue Dienerin: „Acht Nächte lang hat Freya nicht geschlafen, so groß war ihre Sehnsucht nach )ötunheim." Da wollte (Ehrym nicht länger zögern mit der Feier der Vermählung. „Bringt, Ittiölrtir, den Hammer herbei!" rief er, „und legt ihn der Braut in den Schoß, daß wir damit die Brautleute weihen." Als Thor das hörte, lachte ihm sein Herz im Leibe; als man ihm aber den Hammer auf die Knie legte, da ergriff er ihn schnell mit gewaltiger Faust und schleuderte ihn zuerst gegen Thrym. Der fiel sofort tot nieder. Danach vertilgte Thor auch alle Riesen, die zur Hochzeit gekommen waren. So holte Thor seinen Hammer wieder. A. Richter. Aus dem Schoß der Wolfe fährt irrt Blitzstrahl ein spitziger Stein, der Donnerkeil, Donnerstein, Strahlstein, der unfehlbar alles zerschmettert, was er trifft. Man findet ihn oft in den verkohlten Teilen eines vorn Blitz zerklüfteten Baumes und das Volk hält gemeinhin gewisse Versteinerungen, die Belemniten, für solche aus dem Gewitter herstammende Steine . . . Mannhardt *89. Thunars heiliger Hammer selbst wird Jahr für )ahr im herbste von den Riefen gestohlen und die sieben Lüiutermouate hindurch tief in ihrem Berge versteckt gehalten, bis im Frühling der (Sott ihn wieder holt. 204. Der deutschen Zeugnisse über Donar sind wenige. )m sächsischer: Taufgelöbnis schwört der Täufling neben dem Wodan und dem Sahsnot . . . auch dem Donar ab, in der Nordendorfer Spange bedeutet das wigi Donar, der (Sott möge die flammen des Scheiterhaufens weihen; . . . Nach Donar heißt auch der fünfte Wochentag Donnerstag . . . bei allen germanischen Stämmen, nur bei den Bayern nicht, die nennen ihn Pfinztac (d. i.: der fünfte Tag). Da auch sonst in Bayern die Nachrichten über Donar fehlen, wird man ihn hier nicht gekannt haben. von der Leyen *62. Tin unnützer Knabe wollte einmal das Nest eines Fliegenschnäppers, eines zur Art der Rotschwänzchen gehörigen Vogels auf einer altert (Siche ausnehmen. Da stand ein steinalter unbekannter Mann hinter der Eiche mit lang® herabwallendem Bart, der rodete mit einem hammerartigen Werkzeug, mit einer goldenen Hacke alles Buschwerk um den Baum aus und brummte bet dieser Arbeit fortwährend in seinen Bart „knax, narax!" Der Junge spottete zuerst dem Alten nach, dann scheuchte er die alten Vögel aus dem Neste und war eben im Begriff sich an der jungen Brut zu vergreifen, als ein Sturmwind aus

3. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 63

1910 - Ansbach : Seybold
Elfen und Zwerge. 63 zu sich nimmt. Diese seligen selben ziehen mit Woban auch im Himmel Tag für Tag zu fröhlichem Kampfe aus auf ein weites Gefilbe, sie ftnb des „wilben Wägers" Gefolge. Klee 46 u. -7. wer nicht sein Lebensenbe auf dem Schlachtfelbe finbet, sonbern an Krankheit und Siechtum den sogenannten „ Strohtob" erleibet, bessen Seele muß in das Reich der Hel tpanbern. Die Guten kommen in Säle, wo Betten stehen, die mit Golb bebecft sinb. Es fehlt hier auch nicht an Met, der reichlich eingeschenkt wirb. Doch mangelt es au Luft und Freube. Nur die Erinnerung an vergangene Zeiten bilbet die Unterhaltung. Die bösen Seelen gelangen in ein Land der Finsternis und Schreckens, wo ewige Pein herrscht. Nur wimmern, wehklagen und Schmerzgeschrei ist bort zu vernehmen. Ein reißenber Strom wälzt sich bahin und führt scharfe Schwerter, Schlangen und Leichen mit sich. 3n jenem Gewässer müssen die Ztteineibigen, Ittörber und Räuber schwimmen ober waten. Dort werben sie übel zugerichtet und leiben unsäglich. An andern Stellen erscheinen blutgierige Drachen um die Verbrecher zu peinigen. Überall ertönt wehgeschrei. Krüger u. \02. Elfen und Zwerge. ... die elbischen Geister, die . . . mehr die still wirkenben Kräfte der Natur verkörpern, es sinb die Elfen, die Zwerge, die Kobolbe, die Felb- und Baumseelen und die Wassergeister, wenn in monbheller Nacht der weiße Nebel über Walb und wiesen liegt, dann ist die Zeit der Elfen, dann schweben sie in lichtem Gewanbe über die Walbwiesen bahin, in lustigem Reigentänze. . . . Die Zwerge b. H. Druckgeister (von zwerjan brücken) sinb winzige, oft verwachsene, weißbärtige Männlein in grauer Kutte, mit bickem Kopfe und zuweilen Gänse- und Ziegenfüßen, sie können sich durch eine Tarn- ober Nebelkappe unsichtbar machen, sie wohnen in den Bergen als Gebieter und Bearbeiter der Metallschätze bort. Den Menschen zeigen sie sich oft liebreich, verlangen auch zuweilen der Menschen Hilfe, namentlich müssen Frauen, wie eine Frankenberger Sage erzählt, den Zwerginnen Hebammenbienste leisten, wofür ihnen dann reicher Lohn wirb; aber gereizt sinb die Zwerge rachsüchtig und vor allem werben sie gefürchtet, weil sie den Menschen oft die Kinder wegnehmen und bafür die häßlich gestalteten Zwerg-kinber in die wiege legen, die Wechselbälge. Lskuche u u. \2. Heibnisch-germanischer Brauch. 2t m Herbfeuer. Pom göttlichen Feuer des Blitzes leitete das fromme Altertum den ersten Ursprung der Herbflamme ab, die des Hauses heiligsten

4. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 151

1910 - Ansbach : Seybold
Beziehungen. 3. Beziehungen zur Heimat und Gegenwart. (Anregungen.) Wodan. Eine Frau aus einer pfälzischen Stadt erzählte uns, daß man in ihrer Heimat, wenn der Wind pfeift, zu den Kindern sagt: Horch, der Wo! der Wo! Sagen vom Schimmelreiter, der sich ohne Kopf gezeigt hätte, gehen vielfach in Franken um. Der Pferdefuß von Wuotans Roß ging in christlicher Zeit in den Pferdefuß des Teufels über. Lreybe 5\. Der Wode jagt, sagt man in pommern, Mecklenburg und Holstein, wenn der Sturmwind durch die Wälder tobt. Im westlichen Hannover ist es der Woejäger, im Saterland der Woinjäger, anderwärts der wilde Jäger, der den Spuk treibt. . . . Don diesem (weiten) Mantel heißt er in Westfalen Hambärend (manteltragend). . wägner I, 80. Auch im Rodensteiner . . . und im Lindenschmidt erkennen wir den Mantelträger mit seinem Gefolge wieder. Der Roden» fteiner durchzieht den Odenwald und die Waldschluchten und Felsengebirge des Wasgaus durchzieht der Lindenschmidt als Kriegs* und Friedensverkündiger. 3n Thüringen ist der sagenberühmte Hörselberg der Ort, in dem die wilde Jagd am Tage rastet, den sie in der Nacht verläßt um den tollen Zug anzutreten. Rosenkranz \7. „Höllenlärm“ — der entsetzliche Lärm, den das wilde Heer machte. \2. Wodan selbst ging in die Gestalten der Lieblingshelden unseres Volkes über. . . . Otto der Große sitzt verzaubert im Kyff-häuserberge bei Tilleda, der alten Pfalz des sächsischen Kaiserhauses. Später hat die Volkssage Otto den Großen mit Friedrich Barbarossa vertauscht . . . Mannhardt *35. Die Mythe von Odin, der sein sinnverwirrendes Sturmlied singt, ... ist in die Sage von einem wunderbaren Spielmann übergegangen, der durch sein Spiel Männer, Frauen und Kinder zum wütenden Tanzen aufregt. Er führt sie mit sich in den Rhein, in einen See oder Berg, wo sie verschwinden. wägner i, 86.

5. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 153

1910 - Ansbach : Seybold
Beziehungen. pflanzen: Donnerbart (Hauswurz), Donnerkraut (Wasserdosten), Donnergrün (Fetthenne), Donnerrebe (Gundermann), Donnerwurz (Osterluzei) usw. !?öqg 9 u. \o. 3n unserm Rechtsleben spielte der Jammer eine wichtige Rolle. „Ls kommt unter den Jammer,“ sagen wir noch jetzt, wenn etwas öffentlich verkauft werden soll und der Volksmund nennt es noch bezeichnender „Verklopfen". Rosenkranz ^8. Als Zeichen der weihe tritt der Hammer heute noch auf in den drei hammerschlägen bei der Grundsteinlegung von öffentlichen Gebäuden. *8- Jedenfalls ... ist der Hahn auf den Türmen heidnischen Ursprungs. Denn nicht nur §oki sondern auch dem Donar war er heilig. Da nun Thors zündender Blitz am liebsten in hohe Gegenstände fährt, dachte man, dieselben seien dem Gotte besonders lieb und schmückte sie deshalb mit dem Bilde des Vogels, der ihm geweiht war. 19- Z i u. Dienstag. 3n Schwaben und Bayern (?) heißt er Ziestag. Nannhardt 262. . . . und daher nennen die Schwaben noch heute den Dienstag „Zifchticj“. Alee $8. 3m Pflanzenreich hat er mehrfache Vertretung: Eisenkraut oder Eisenhart, Eisenbart . . . mußte nach dem Volksglauben am Dienstag . . . gebrochen werden. £?ögg h 0 I d a — Freija — B e r ch t a. Aus ihrem Brunnen kommen die neugebornen Kinder. Zilärchett von der Frau Holle. Der Freitag, der Tag der Göttin Freija, Frigg oder holda. Freybe 6v So freit man in Mecklenburg noch immer wie in heidnischer Zeit gerade am Freitag, während dieser Tag da, wo noch heidnischgermanische Anschauung waltet, als der passendste Hochzeitstag erscheint, hält man ihn in anderen deutschen Gauen als den Tag des Todes Christi gerade als den unpassendsten und unglücklichsten Hochzeitstag. 6v 3m X5. 3ahrhundert, als man alles latinisierte, wurde sie in Frau Venus und der hörselberg, ihr Aufenthaltsort, in den Venusberg umgewandelt. (Tannhäuser im Venusberg.) Rosenkranz 20.

6. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 226

1910 - Ansbach : Seybold
226 Erzählungen. Mit diesen Worten entfernte sich widukind. Die Gesandten schauten einander verlegen an. Der Bauer kam zurück, ließ seine Gäste bewirten und führte sie dann in das Schlafhaus. Der Mißerfolg ihrer Reise ließ die Gesandten lange nicht zur Ruhe kommen. Ohne widukind nochmal gesehen zu haben, nahmen sie am andern Morgen Abschied von dem gastlichen Hofe. Als sie wieder an die Elbe kamen, begrüßte sie der Fährmann mit den Worten: „wo habt ihr widukind? Ich dachte, ihr kämt mit ihm zurück!" „was schert das dich! Tu deinen Dienst!" herrschten ihn die Reiter an. Rolof war zwar etwas verwundert über diese barsche Antwort, aber er nickte doch selbstzufrieden und setzte sie über. — In derselben Nacht, in welcher die Gesandten Karls auf dem Hirschchofe zu Gaste waren, konnte auch widukind lange kein Auge schließen. Durch seine Seele zogen gar düstere Bilder: Kopf um Kops sah er in das Moos rollen. Er sah, wie die Aller sich rötete von dem Blute der vielen Opfer — viertausend fünfhundert. Feuer und Rauch sah er aus hundert und aber hundert Sachsenhöfen auf zum Himmel steigen, auch seinen Hof sah er brennend zusammenstürzen. Dann wieder stand er im heiligen Hain, aber Gpferstein und Götterbild lagen zertrümmert am Boden und die altehrwürdigen Baumriesen waren verdorrt. — (Es flimmerte ihm vor den Augen und dann schlief er endlich ein, aber es war kein fester Schlaf. Träume beunruhigten ihn. In der Nacht setzte er sich plötzlich auf und rief: „Ich will nicht!" Im Traume war er an der Türe einer Christen-kirche gestanden und hatte gesehen, wie Sachsen über Sachsen sich hereindrängten und an den Taufstein traten. Alle beugten das Haupt und ließen sich taufen. Und der Frankenkönig Karl richtete die Augen auf ihn, bis auch er herzutrat und — da war er erwacht. „Ich will nicht!“ Ruhelos mälzte er sich auf seinem Lager herum, bis endlich der Morgen anbrach. Mißmutig verließ widukind seine Schlafkammer. Schweigsam saß er beim Frühmahl. Darnach ging er hinaus in den Hof. Das Wetter war trüb. Graue Wolken jagten über den Himmel. Widukind erkannte darin allerlei sonderliche Gestalten. Er war unschlüssig, was er beginnen sollte. Da winkte er endlich einem der Knechte: „Bring mir meinen Braunen!" Er schwang sich hinauf und ritt hinaus in den finstern Wald. Dort in einer Felsenhöhle, tief versteckt, lebte eine Waldfrau, weit und breit berühmt durch ihre Weissagungen. Von ihr wollte er Auskunft erholen über sein ferneres Schicksal. Windeswehen, Blätterrauschen, Vogel-stimmen, Runenzeichen waren für sie Göttersprache, daraus sie die Zukunft zu ergründen suchte.

7. Im späten Mittelalter - S. 34

1913 - Ansbach : Seybold
Der Ltädtekrieg. Herzog Leopold, der mächtigste Herr in der Schweiz und zugleich im Besitze der beiden schwäbischen Landvogteien, fühlte sich durch die Verbindung der schwäbischen Städte mit den angesehensten Gemeinden der (Eidgenossenschaft am meisten bedroht. Obwohl König Wenzel aus Gunst für die Städte dem Herzog die schwäbischen vogteien entzog, trat Herzog Leopold doch in den Kampf gegen die Eidgenossen^) ein, verlor aber im Juli ^386 bei Sempach Schlacht und Leben. Lin zweiter Angriff im April \388 wurde ebenfalls abgewiesen. Linen wesentlich anderen Ausgang nahmen die Kämpfe im Reiche. )m August 1(388 vernichtete Graf (Eberhard von Württemberg das Heer der schwäbischen Städte bei Döffingen südwestlich von Stuttgart und pfalzgraf Ruprecht zersprengte die Aufgebote der rheinischen Städte im November bei Worms2). Quellenbericht. )n jenen Zeiten geschah es, daß achthundert Gleven (schwergerüstete Lanzenreiter) und gegen zweitausend gewaffnete Fußgänger aus den schwäbischen Städten einen Kirchhof in Schwaben stürmten, genannt Döffingen, bei der Stadt weil. Der Kirchhof gehörte den Herren von Württemberg. Da machten sich die zwei Herren auf, der alte und fein Sohn, der junge Graf Ulrich, mit fünf und einem halben Hundert Gleven, die sie und der alte Herzog Ruprecht und der junge Markgraf von Baden und ihre Helfer beieinander hatten, und mit zweitausend Bauern aus dem Lande derer von Württemberg und zogen auch zu dem Kirchhofe, vor dem die Städte lagen. Ais beide Heere einander ansichtig wurden, da faßen die Herren größtenteils ab von ihren Hengsten und rückten zu Fuß an das Volk von den Städten heran, sonderlich trat der junge von Württemberg vor den anderen in den Streit. Da stellten sich die Städte zur Gegenwehr und ward ritterlich auf beiden Seiten gefochten. Alsbald wurde der junge Graf Ulrich erschlagen. . . und gegen sechzig Ritter und Edelknechte, die ihm nachfolgten. Beim ersten Zusammenstoß wurde der Streit den Herren abgenommen, so daß sie verzagten. Da stärkte der alte Graf von Württemberg ihren Mut, er rief den Herren zu: „ Sehet, wie die Städte fliehen, fechtet unerschrocken, bald sind sie alle in unsern Händen!" Da meinten etliche, die hintenan bei dem Streite waren, es wäre also, und begannen zu fliehen. Unterdessen kamen die Herren von Bitsch und der Vogt Werner von Rosenfeld herzugeeilt mit hundert Gleven, die hatten geruhet, Alsbald wurde den Städten der Streit wieder J) Luzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern hatten sich unterdessen angeschlossen (die Eidgenossenschaft der „acht alten Grte"). 2) Gebhardt I, 62 v

8. Geschichte des Altertums - S. 15

1912 - Habelschwerdt : Franke
15 Die griechische Heldensage. Nach dem Glauben der Griechen verkehrten in der Urzeit die Götter mit den Menschen wie mit ihresgleichen und vermählten sich auch mit ihnen. Aus diesen Verbindungen gingen die Heroen oder Helden hervor, die mit übermenschlichen Kräften ausgestattet waren. Auf sie führten die hervorragenden Familien ihre Abstammung zurück, und von ihnen wurden wunderbare Taten erzählt. In diesen Heldensagen spiegeln sich „ große Ereignisse der Vorzeit wider, z. B. vulkanische Ausbrüche, Überschwemmungen, Ausrottung wilder Tiere, Vernichtungskämpfe von Volksstämmen und Städtegründungen. Dichter verliehen den Sagen später eine bestimmte Gestalt und knüpften sie an bestimmte Örtlichkeiten. Herkules. 1. Seine Jugend. Herakles, meist lateinisch Herkules genannt, ist der größte Held des dorischen Stammes wie der Griechen überhaupt. Er war ein Sohn des Zeus und der Königin Alkmene von Mykenä. Die Göttermutter Hera war ihm feindlich gesinnt und sandte an seine Wiege zwei große Schlangen, die ihn töten sollten. Doch der kleine Herkules war schon so stark, daß er die Schlangen erwürgte. Er wuchs zu einem schönen Jüngling mit ungewöhnlichen Kräften heran und wurde im Waffenhandwerk und in allen Künsten unterwiesen. Als Herkules einst allein herumschweifte, kam er an einen Scheideweg. Da traten ihm zwei Frauen entgegen. Die schöngekleidete Göttin des Lasters versprach ihm ein Leben voller Freuden, ohne Arbeit und Mühe. Die ernste Göttin der Tugend stellte ihm unsterblichen Ruhm in Aussicht, wenn er ihr auf dem rauhen, dornenvollen Pfade der Entsagung folge. Rasch entschlossen wählte Herkules die Tugend zu seiner Führerin. („Herkules am Scheidewege.") 2. Seine zwölf Arbeiten. Mit einer großen Keule bewaffnet, zog Herkules auf Abenteuer aus und gewann eine thebanische Königstochter zur Frau. Nach einigen Jahren schlug ihn aber Hera mit Wahnsinn, so daß er seine Frau und seine Kinder tötete. Das delphische Orakel bestimmte, daß er zur Sühnung seiner Schuld beim König Eurhstheus von Mykenä Knechtsdienste verrichte. Der feige und arglistige Eurystheus suchte ihn zu beseitigen und forderte deshalb von ihm zwölf schwere und gefährliche Arbeiten, die der kühne Held aber alle ausführte. Zu Nemea bei Argos erdrosselte Herkules einen unverwundbaren Löwen; sein Fell trug er seitdem als Mantel. Hieraus griff er die neunköpfige Hydra (d. h. Wasserschlange) an, die in dem

9. Geschichte des Altertums - S. 65

1912 - Habelschwerdt : Franke
65 auch hatte er nur eine schwache Stimme und zuckte beim Sprechen mit einer Schulter. Mit unablässigem Fleiße bekämpfte Demosthenes diese Fehler. Um seine Stimme zu stärken, suchte er das Rauschen des Meeres zu übertönen; er legte sich Kieselsteinchen unter die Zunge, um sich in der guten Aussprache der Laute zu üben. Das Zucken suchte er sich boburch abzugewöhnen, daß er sich vor einen großen Spiegel unter ein von der Decke herabhängenbes Schwert stellte; sobalb er mit der Schulter zuckte, verwunbete er sich. So beseitigte Demosthenes seine Mängel und würde der größte Rebner des Altertums. (Seine Reben zeichneten sich durch glühenbe Vater-lanbsliebe, eble Gesinnung, große Menschenkenntnis und durch Schönheit der Sprache aus. Viele von den leitenben Männern Griechenland hatten sich von Philipp bestechen lassen. Sie wählten ihn in einem Kriege gegen eine Stadt in Lokris zum Anführer. Philipp besiegte die Stadt, blieb aber in Mittelgriechenlanb und besetzte hier eine wichtige Festung. Da erkannten die Griechen, welche Gefahr ihnen von Mazebonien brohe. Auf Betreiben des Demosthenes verbanb sich Athen mit Theben, und es kam im Jahre 338 bei Slfmrooca 338 zur Entscheibungsschlacht. Philipp errang den Sieg mit Hilfe seines 18 jährigen Sohnes Alexanber, der die Thebaner schlug. Die griechische Unabhängigkeit hörte jetzt für immer auf. Doch zeigte Philipp den Besiegten gegenüber Milbe. Auf einer Versammlung zu Korinth schlossen alle griechischen Staaten mit Ausnahme von Sparta, besten Gebiet verheert würde, einen Bunb mit Philipp. Ihre bisherigen Verfassungen blieben bestehen. Die Staaten wählten ihn zu ihrem Bunbesfelbherrn, um den Kampf gegen die Perser zu erneuern. Philipp unterbrückte die zahllosen Parteikämpfe und Grenzstreitigkeilen in Griechenlanb und sorgte für Sicherheit des Verkehrs und Hanbels zu Wasser und zu Laube. Währenb er zum Kriege gegen die Perser rüstete, würde er bei der Hochzeit seiner Tochter von einem Offizier seiner Leibwache aus Rache erstochen. Alexander der Große, 336—323 v. Chr. 336—323 1. Seine Erziehung. Alexanber, ein Sohn Philipps, war mit heröorragenben Gaben des Geistes und Körpers ausgestattet. Sein Lehrer, der weise Aristoteles, hatte ihn in die griechische Geisteswelt eingeführt und ihn besonbers für die Dichtungen Homers begeistert. Ein Helb zu werben wie Achilles, war der heiße Wunsch des ruhmbegierigen Jünglings. Die Sage erzählt, daß er bei den Siegen Philipps ausgerufen habe: „Mein Vater wirb mir nichts mehr zu erobern übrig lassen!" Atzler, Geschichte für Prlpararidenanstalten. Iii. 5
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