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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 117

1888 - Habelschwerdt : Franke
117 b) die Alemannen besiegte er 496 in einer Schlacht, in der er den Übertritt zum Christentnme gelobte; c) die Burgunder zwang er zu einem Tribute; d) die Unzufriedenheit der Katholiken mit dem manischen Könige Alarich Ii. benutzte er zu einem Angriffe auf das Westgotenreich (Sieg bei Vonllon, 507). Theodorich d. Gr. rettete für die Westgoten Septimanien (siehe S. 111); e) um den Einheitsstaat zu vollenden, räumte Chlodwig durch Mord und Hinterlist stammverwandte Fürsten aus dem Wege. B. weil er zuerst von allen Germanen das katholische Christentum bei den Franken einführte. Nach dem alemannischen Kriege ließ er sich zu Rheims vom Bischof Remigius mit 3000 Edlen taufen. Auf sein rohes, barbarisches Wesen blieb allerdings das Christentum ohne Einfluß. Der Übertritt Chlodwigs zum katholischen Christentums war von großer politischer Bedeutung, indem dadurch die für die Festigkeit des Staates notwendige Aussöhnung zwischen Germanen und Romanen ermöglicht und der erste Schritt zu der weltgeschichtlichen Verbindung des Germanentums mit der römischen Kirche gethan wurde. 3. Chlodwigs Söhne. Nach fränkischem Rechte teilten sich seine 4 Söhne in das Reich. Der älteste, Theodorich, erhielt das ursprüngliche Besitztum mit der Hauptstadt Metz; die anderen residierten in Paris, Orleans und Soissons. Ihr gemeinschaftliches Streben richtete sich auf die Erweiterung der Grenzen. a) Nach mehrfachen vergeblichen Angriffen wurde Burgund erobert, das in der Folge einen Hauptteil des Reiches bildete. b) Auch die Thüringer, die zwischen Donau und Harz ein Königreich gegründet hatten, wurden mit Hilfe der Sachsen unter worsen. Der Norden des Thüringer Landes wird sächsisch, der Süden fränkisch und mit Nordalemannien vereinigt. c) Die Westgoten werden völlig ans Gallien verdrängt. d) Endlich mußten auch die Bayern die fränkische Oberhoheit anerkennen. So breitete sich das fränkische Reich vom Atlantischen Meere und den Pyrenäen bis zur Unstrut ans, und zugleich ward durch die Einfügung großer Strecken deutschen Landes ein Gleichgewicht der Nationalitäten hergestellt.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 160

1888 - Habelschwerdt : Franke
160 Siege bei Kortenuovo, 1237, stellte aber den oberitalischen Städten so harte Bedingungen, daß der alte Streit zwischen Ghibellinen (Anhängern des Kaisers) und Gnelfen (Anhängern des Papstes) um so heftiger entbrannte. Der gefürchtetste Bundesgenosse des Kaisers war der Markgraf von Verona, Ezzelino da Romano. Als der Kaiser seinem unehelichen Sohne Enzio Sardinien gab, sprach Papst Gregor Ix. den Bann über ihn aus. Sein Nachfolger Innocenz Iv. entzog sich der kaiserlichen Macht durch die Flucht nach Lyon, erneuerte von hier aus deu Bann über Friedrich und entband die Unterthanen vom Gehorsam. 3. Unglücklicher Ausgang. Jetzt wandte sich das Glück des Kaisers. In Deutschland wählten die Bischöfe zuerst den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen und dann Wilhelm von Holland zum Gegenkönige. In Italien erlitt der Kaiser eine Niederlage bei Parma; sein Sohn Enzio geriet in Gefangenschaft, Ezzelino siel von ihm ab, und selbst sein Kanzler Petrus a Viueis kam in den Verdacht einer Verschwörung. Unter neuen Rüstungen überraschte den Kaiser der Tod, 1250. 7. Einfall der Mongolen. Während der Kämpfe in Italien waren die Mongolen, welche Dfchingischan zu einem mächtigen, von den Grenzen Chinas bis in das südliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Deutschland eingefallen und bis Schlesien vorgedrungen. Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien leistete ihnen bei Liegnitz 1241 tapferen Widerstand. Vi. Konrad Iv., 1250—54. Er gewann in Deutschland nur geringes Ansehen, kämpfte aber glücklich für sein Erbe in Italien. Doch starb er schon 1254 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes Konrad, genannt Konradin. Knde des staufischen Geschlechts. a) Karl von Anjou. In Italien verteidigte nun Manfred, ein Halbbruder Konrads Iv., die Rechte der Staufer. Aber der Papst Urban Iv., der das sizilische Reich den Staufern entreißen wollte, lud Karl von Anjou, deu Bruder des Königs Ludwig Ix. von Frankreich, zur Besitznahme ein, und dieser gewann die Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel, 1266. b) Tod Konradins, 1268. Von der ghibellinifchen Partei ein-

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 133

1888 - Habelschwerdt : Franke
dadurch den Ritterstand; c) das neue schlagfertige Heer schulte er im Kampfe gegen die Heveller, deren Feste Brennabor er eroberte, und gegen andere slavische Stämme. Die Slavengrenze sicherte er durch die Gründung der Nordmark an der Elbe, 928. Als hieraus die Ungarn einfielen, wurden sie 933 in der Nähe von Merseburg geschlagen. B. Gegen die Dänen. Heinrich besiegte den dänischen König Gorm den Alten und sicherte wiederum die Nordgrenze. Heinrich I. starb 936. Er ist der Schöpfer des deutschen Reiches auf nationaler Grundlage. Ii. Htto I., d. Hr., 936—973. Sein Ziel war, eine starke Königsmacht zu schaffen. Otto war eine gewaltige Herrschernatur, voll Gottvertrauen, Treue und Großmut. Bei seiner feierlichen Krönung in Aachen versahen die Herzöge zum erstenmale den Dienst der Erzämter (Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall). 1. Empörungen int Innern. Das Gefühl der Überlegenheit der Sachsen, welche auf die in ihrem Stamme befindliche königliche Herrschaft stolz waren, und das Streben nach Selbständigkeit bei den anderen Stämmen waren die Ursachen wiederholter Ausstände. Es empörten sich a) die Söhne des Herzogs von Bayern, b) der Herzog von Franken in Verbindung mit Ottos Stiefbruder Thankmar, und dann mit dem Herzog von Lothringen und Ottos jüngerem Bruder Heinrich, der sogar das Leben des Königs bedrohte, c) später sein Sohn Ludolf. Otto wurde der Empörungen, oft mit Mühe, Herr und beschränkte die Macht der Herzöge durch Einsetzung der Pfalzgrafen oder strebte auch danach, die Herzogtümer in seiner ober in der Hand seiner Verwanbten zu vereinigen. Lothringen teilte er in Ober- und Nieber-Lothringen. 2. Ottos Kriege. a) Krieg mit den Slaven. Währenb die nördlichen Wenden an der unteren Elbe durch den tapferen Hermann Billung niedergehalten wurden, sicherte an der mittleren Elbe Gero, der Markgraf der sorbischen Mark, die Grenzen. Zur Befestigung des Christentums wurden Bistümer gegründet. b) Krieg mit den Dänen, 947. Der Dänenkönig Harald Blauzahn mußte das Christentum annehmen, zu dessen Siche-

6. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 48

1904 - Habelschwerdt : Franke
48 eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien. Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte. Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde. Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 8

1904 - Habelschwerdt : Franke
8 Den Kern des Volkes bildeten die Freien. Sie hatten freien Grundbesitz und waren wie der Adel berechtigt, an den staatlichen Angelegenheiten sich zu beteiligen. Die Hrigen, Liten oder Halbfreien besaen kein freies Eigentum, sondern hatten einen Herrn, dem sie zu Leistungen und Diensten der-pflichtet waren. Sie waren jedenfalls Nachkommen einer frher unter-worfelten Vlkerschaft. Auerhalb dieser Stnde standen die Knechte oder Sklaven. Sie waren Kriegsgefangene oder solche Volksgenossen, welche die Freiheit verloren hatten. Die Sklaven hatten keine Rechte in der Ge-meinde; doch war ihr Los ertrglich. b) Verfassung und (Bmefitsrocfcn. Die Trger des staatlichen Lebens waren bei den Germanen die Vlkerschaften"; die Grundlage ihrer Verbindung war gemeinsame Einwanderung und Ausiedluug. Die Vlkerschaften teilten sich in kleinere Gemeinwesen mit ge-schlossenem Heer- und Gerichtswesen. Sie hieen Gaue" oder auch Hundertschaften" und waren bald grer, bald kleiner. An ihrer Spitze standen gewhlte Fürsten, denen ein Gefolge im Frieden Ansehen, im Kriege Schutz" gab. Ihre Stellung war keine gebietende, sondern eine leitende. Im Frieden war ihre Aufgabe die Sorge fr das Recht, die Landverteilung und die Wehrhaftmachung der Jnglinge. Im Kriege wurde aus deu Fürsten der Herzog gewhlt. Im ersten christlichen Jahrhundert hatten nur die Stmme der Ostgermanen Könige. In den gefahr-vollen Zeiten der Vlkerwanderung entwickelte sich aber die Knigs-Herrschaft bei allen Germanen. Die Machtbefugnisse der Könige waren jedoch nicht groß, da in allen wichtigen Angelegenheiten die Volksversammlung entschied. Die freien Männer des Volkes versammelten sich gewhnlich im Frhling und im Herbst bei Neu- oder Vollmond an einer Opfersttte. Diese Volksversammlung hie das ungebotene Ding". Wurden die Freien in besonderen Fllen durch Boten zu einer Versammlung geladen, so bezeichnete man diese als ein gebotenes Ding". In der Volksversammlung wurde unter dem Vorsitz eines Fürsten der Krieg und Frieden entschieden; hier wurden die Fürsten, Herzge oder Könige gewhlt und die Jnglinge wehrhaft gemacht, d. h. es wurden ihnen die Waffen bergeben. Die Volksversammlung sprach auch in wichtigen Fllen Recht, während geringere Streitsachen in den Gauversantmluugeu entschieden wurden. Der Klger mute den Angeklagten vorladen. Der An-geklagte konnte durch einen Eid und Eideshelfer seine Schuldlosigkeit dartuu. Die Eideshelfer beschworen, da sie den Angeklagten keines falschen Eides fr fhig hielten. In schwierigen Fllen wurde auch das Urteil der Gottheit durch Loswerfen oder Zweikampf angerufen. Die meisten Verbrechen, selbst der Todschlag, konnten durch Zahlung eines

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 51

1904 - Habelschwerdt : Franke
51 auf seine Seite zu ziehen. Eberhard fiel aber in der Schlacht und Giselbert ertrank auf der Flucht im Rhein. Heinrich demtigte sich vor dem Bruder, erhielt zu Frankfurt während des Weihnachtsfestes Verzeihung und lebte fortan mit ihm in Liebe und Eintracht. Whler: Kaiser Otto I.) Otto war nun bestrebt, das mhsam errungene knigliche An-sehen auf jede Weise zu heben. Obgleich er die Einheit und das Recht der Stmme bestehen lie, behandelte er allmhlich die herzogliche Gewalt als ein Reichsamt, das der König ohne Rcksicht auf die Stammesangehrigkeit verleihen und entziehen knne. Das Herzogtum Frauken hob er vllig auf, indem er es fast ganz in Krongter aufteilte. Die brigen Herzogtmer blieben bestehen; aber es wurden ihren Inhabern nach und nach Pfalzgrafen an die Seite gestellt, welchen die Beaufsichtigung der Reichsgter und die berwachung der Reichseinknfte oblag, und denen auerdem auch richterliche Befugnisse zustanden. Sie waren also die Hter der kniglichen Rechte in den einzelnen Luderu. Ferner war der König darauf bedacht, nur Männer, die ihm gauz ergeben wareu, mit der herzoglichen Macht zu bekleiden. Bayern verlieh er seinem Bruder Heinrich, Lothringen seinem Schwiegersohne Konrad dem Roten, Schwaben seinem Sohne Ludolf. Die von Heinrich I. begrndete Einheit der deutschen Lnder erschien jetzt auss neue gesichert. 3. Herstellung und Erweiterung der Marken. Nicht geringere Gefahren als durch die Emprungen im Inneren, waren dem Reiche zu gleicher Zeit durch auswrtige Leinde, besonders die Wenden, Danen und Ungarn erwachsen. Otto wandte sich mit groem Eifer der Germanisierung und Bekehrung der heidnischen Slawen zu. An der mittleren Elbe brachte Markgraf Gero, ein Mann ohne hohe Abkunft, aber erfahren im Kriege und der Staatsgeschfte kundig, teils durch List, teils durch siegreiches Vordringen die Völker bis zur Oder in Zinspflicht. Die nrdlichen Wenden hielt der tapfere Hermann Billnng im Gehorsam. In dem eroberten Gebiet grndete Otto die Bistmer Havel-berg, Brandenburg, Merseburg, Meien und Zeitz, die er spter dem neugeschaffenen Erzbistum Magdeburg unterstellte. Auch die Bistmer-Posen und Prag wurden durch die Vermittlung Ottos, der die Schutz-Herrschaft der die gauze christliche Kirche in Anspruch nahm, ins Leben gerufen und mit der deutschen Kirche verbunden. 4. Erwerbung des Knigreichs Italien. Nach der Loslsung Italiens vom karolingischen Reiche hatte sich daselbst alle staatliche Ordnung aufgelst. Die geistlichen und weltlichen Groen verfgten Hrotsnitha von Gandersheim. Otto I. verzeiht seinem Bruder Heinrich. Atzler, Qu. it. L. I. Nr. 25. Widnkind a. a. O Otto d. Gr. und Markgraf Gero im Kampfe mit den Wenden. Atzler, Qu n. L. Ii. Nr. 5. 4*

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 27

1904 - Habelschwerdt : Franke
27 schon seine Gemahlin Chlotilde (Chlodechilde), eine Tochter des Bur-guuderkuigs, zu gewinnen verslicht. Als nun Chlodowech in der Schlacht gegen die Alamannen in groe Gefahr geriet, gelobte er, Christ zu werden, wenn er siege. Der Sieg siel den Franken zu, und Chlodowech lie sich zu Reims vom Bischos Remigius mit 3000 Edleu taufen. Dieser bertritt zum Christentum er-leichterte ihm die Eroberungen; denn die .Rmer, welche unter der drckenden Herrschaft ariauischer Germanen standen, sahen mit Ver-langen auf den katholischen Frankenknig. Auerdem gewann Chlodowech dadurch die Untersttzung der Geistlichkeit und tat den ersten Schritt zu der weltgeschichtlichen Verbindung des Germanentums mit der rmischen Kirche. 3. Chlodowechs Shne. Nach Chlodowechs Tode wurde das Reich unter seiire vier Shne geteilt, die gegen uere Feinde fest zu-sammenhielten und bald in die Siegeslaufbahn ihres Baters traten. Sie zerstrten das^urguudische Reich, drangen bis;Thringen vor und machten auch Bayern von ihrem Reiche abhngig. In diesem ursprnglich von Kelten bewohnten Lande war in den ersten christlichen Jahrhunderten rmische Kultnr heimisch geworden. Die Rmer hatten hier die Kolonien Augnsta Vindelicoriim (Angsbnrg), Regina Castra (Regensburg) und Castra Batava (Passau) gegrndet. In der Vlkerwanderung verdeten aber diese Gebiete, und es sehten sich in ihnen die Markomannen und Qnaden fest, die nach ihrem vor-herigen Wohnsitz, dem alten Bojerland Bojohemum (Bhmen), den Namen Bajuvarii oder Baiwaren erhielten. So hatten die Merowinger eine germanische Gesamtmonarchie gegrndet. Jetzt ging die Fhrung von den Goten auf die Franken der, und deutsche Geschichte und Geschichte des frnkischen Reiches wurden gleichbedeutend. In dem weiten Gebiete traten aber allmhlich drei Teile hervor: Austrasieu (Ostreich), zu dem auch die germanischen Lnder Bayern, Alamannien und Thringen gehrten, Nenstrien (Westreich) mit Paris als Hauptstadt und Burgund. 4. Innere Verhltnisse des Frankenreiches, a) Verfassung. Wie in den anderen germanischen Staaten ans rmischem Boden erfuhren auch im Frankenreiche die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ver-Hltnisse eine gnzliche Umgestaltung. Whrend in der germanischen Urzeit alle Volksgenossen gleichberechtigt waren, die Verfassung also ein republikanisches Geprge trug, batte sich infolge der glcklichen Eroberungspolitik Chlodowechs eine Monarchie gebildet, die erblich und fast unbeschrnkt war. Die unterworfenen Rmer betrachteten den König als den Nachfolger der Imperatoren, und nach und nach gingen Kuuurzustnde in der Merowingerzeit. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 15.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 30

1904 - Habelschwerdt : Franke
30 5. Die Hausmeier. Schon unter den Enkeln Chlodowechs brachen Erbstreitigkeiten aus; sie fhrten zu greuelvollen Gewalttaten, in deren Mitte die herrschschtigen Kniginnen Brunhilde und Fredegude standen. Da die Könige meist trge, verweichlichte Regenten waren, begann der Verfall des Reiches. Beschleunigt wurde dieser durch das Ausleben der nationalen Unterschiede zwischen dem Osten und Westen des weite Reiches. Whrend iu Austrasieu sich germanische Sitte und Sprache erhielten, gewann in Neu st neu das rmische Element die Oberhand. Auerdem hatten in den germanischen Lndern, in Bayern, Thringen und bei den Alamanueu die Stammesherzge wieder eine unabhngige Stellung erworben. In diesen Unruhen gewannen die weltlichen und geistlichen Groen sehr an Bedeutung. Die letzteren setzten die freie Wahl der Bischfe durch Geistlichkeit und'volk durch; sie erhielten ein gewisses Aufsichts-recht der die Beamten und Immunitt, d. h. Befreiung von fsent-lichen Lasten und zum Teil auch von der Gerichtsbarkeit der Grafeu. Die Macht der Aristokratie wuchs dem Knigtum gegenber derartig, da in ihrem Namen die Hansmeier eine Art Mitregentschaft ausbten, um Ubergriffe der Könige zu verhindern. Seit der Teilung des Reiches in Austrasieu, Neustrieu und Burgund hatte jedes Land seinen besonderen Hausmeier. Die be-dentendsten Hausmeier waren: Ji. Pippin von Heristal. Er vereinigte alle Macht Anstrasiens in seiner Person und nannte sich Herzog der Au st rasier. Mit dem austrasifchen Heerbann wandte er sich gegen den bermtigen 687 Adel Neustrieus und wurde 687 durch die Schlacht bei Tertry iu der Nhe von St. Queutin Herr von Neustrieu, wo er einen seiner Shne als Hausmeier einsetzte. Seitdem ruhte in den Hnden Pippins, "des Herzogs und Fürsten der Franken", das Schicksal der ganzen Monarchie; den Merowingern blieben nur noch der Titel und die wertlosen Abzeichen des Knigtums. b. Karl, wegen seiner gewaltigen Taten spter Martell, d. h. der Hammer, genannt, folgte nach langen Streitigkeiten in der Familie dem Vater in der Hausmeierwrde. Nach zahlreichen (Stegen, die der tatkrftige Herrscher der die Sachsen, Burgunder und Friesen gewann, gelang es ihm, die Araber zu berwinden, die ihre Herrschaft der die Pyrenen hinaus erweitern wollten. Gerade hundert Jahre nach 732 dem Tode Mohammeds, im Jahre 732, schlug er sie bei Tours (hthr) und Poitiers (poatje) und wurde der Retter des Frankenreiches und der christlich-germanischen Kultur. Damals richteten sich die Augen der ganzen abendlndischen Christenheit auf deu groe Siegesfrsteu. Der Papst bersandte ihm die Schlssel zum Grabe des hl. Petrus, um anzudeuten, da er von Karl den Schutz der Kirche erwarte.
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