269
Kaiser eine Abänderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufständischen aufs neue unter dem Grafen Töckely, der auch mit Ludwig Xiv. und den Türken in Verbindung trat.
B. Der Krieg. Der Sultan ließ ein Heer von 200000 Mann unter dem Großvezier Kara Mustapha gegen Wien vorrücken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grafen Rüdiger von Starhemberg mehrere Stürme aus, bis der Polenkönig Johann Sobieski ein polnisch-sächsisches Heer heranführte, das die Türken auf dem Kahlenberge bei Wien schlug, 1683. Die verbündeten Heere der Österreicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn vor, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Salankemcn und Zeuta. Im Frieden zu Karlowitz mußten die Türken Siebenbürgen und den Landstrich zwischen Donau und Theiß abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen.
Zu derselben Zeit hatten die Venetianer Morea, die Russen Asow den Türken entrissen.
(1) Der pfälzische Krieg, 1687—1697, siehe S. 264.
e) Der spanische Krfokgekrieg, 1701- 1714, siehe S. 264 n f. 3. Stalidesrrhöhuligkn deutscher Fürsten.
a) Das Haus Hannover (Welfen) erhielt eine neue Kurwürde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfürstenkollegium hatten, 1692.
b) Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Poleu, 1697.
c) Der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen.
Ii. Joseph I., 1705—1711. Seine Regierung fällt in die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, für den sein Tod eine neue Wendung herbeiführte.
Iii. Karl Vi., 1711—40.
1. 8er Friede ju Utrecht und fmatt. Derselbe beendigte den spanischen Erbsolgekrieg (siehe S. 266).
2. Krieg gegen die Türken, 1714—18. Als die Türken den Ver-
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50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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176
1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren.
2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt.
Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet.
Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.)
Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war
ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt.
1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte.
2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er.
V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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zu verhüten, indem er die Geschwister aus andere Weise entschädigte. Dadurch trug die Idee des Staates den Sieg über die familiären Ansprüche davon. Zugleich übernahm er in dem Minister von Dunkelmann einen Mann voll Entschlossenheit und Thatkraft.
A. Friedrich Iii. als Kurfürst, 1688—1701.
1. Seine Teilnahme an den europäischen Streitigkeiten.
a) Die europäischen Verhältnisse wurden damals von „der Verbindung Ludwigs Xiv. mit Jakob Ii. von England beherrscht. Da dieselbe eine Gefahr für Deutschland und die Niederlande in sich schloß, so unterstützte Friedrich trotz der verlockendsten Anerbieten von seiten Frankreichs die Expedition Wilhelms Iii., des Statthalters der Niederlande, nach England, durch die sich derselbe als Schwiegersohn Jakobs Ii. die Krone Großbritanniens erwarb, 1688. Auch den Kaiser und Spanien hatte der Kurfürst zur Zustimmung veranlaßt.
b) Gleichzeitig hatte Friedrich Gelegenheit, für Deutschland einzutreten, als Ludwig Xiv. die Ansprüche auf die erledigte Pfalz mit einer furchtbaren Verwüstung derselben durchzusetzen begann (der pfälzische Krieg, 1688—1697). Der Kurfürst sandte ein Heer an den Niederrhein, während die Reichstruppen sich gegen Mainz wandten. Trotz des Bündnisses, das der Kaiser mit Holland, Spanien und England schloß (erste Koalition katholischer und protestantischer Fürsten gegen eine Macht), und trotz bedeutender Anstrengungen Brandenburgs brachte der Friede zu Ryswijk 1697 den Verbündeten keinen Gewinn, und er war nur als ein Waffenstillstand anzusehen.
e) Endlich stellte der Kurfürst dem Kaiser Hilfstruppen im Kriege gegen die Türken, 1683—1699, die, von Ludwig Xiv. angetrieben, unter dem Großvezier Kam Mustapha gegen Wien vorgerückt, von deni Polenkönige Johann Sobieski aber auf dem Kahlenberge zurückgeschlagen worden waren. Die Brandenburger kämpften in den Schlachten bei Salankemen und Zenta, welche die Entscheidung und den Frieden zu Karlowitz herbeiführten.
2. Die Erwerbung der Königskrone, 1701. Der Friede zu Ryswijk hatte, da die brandenbnrgifchen Gesandten von den Verhandlungen ausgeschlossen waren, die Unzulänglichkeit der Stellung Brandenburgs hinlänglich bewiesen. Der Kurfürst schrieb diese Mängel
18*
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254
Die Schuldenlast übernahmen die Stände, aber nicht ohne Widerspruch. Dem Adel wurden dafür manche Vorrechte gewährt.
2. Kirchen und Schulwesen.
a) Johann Georg richtete sein besonderes Augenmerk auf die kirchlichen Angelegenheiten. Die äußere Form der Landeskirche suchte er durch die 1573 erlassene Visitations- und Konsistorial-ordnung einheitlich zu gestalten; die innere Einheit aber bahnte er durch Einführung der Konkordienformel an, einer der symbolischen Schriften der Protestanten.
b) Der Universität Frankfurt verschaffte er größere Einkünfte; in Berlin gründete er das Gymnasium zum Grauen Kloster; über den Unterricht selbst enthält die Visitationsordnung treffliche
Ermahnungen.
3. Gewerbthätigkeit. Der Friede im Lande vermehrte nach allen Seiten hin den Wohlstand. Aus den Niederlanden wanderten fleißige Handwerker ein, die auf Veranlassung Philipps Ii.
ihre Heimat verlassen hatten. Von nicht unbedeutendem Einflüsse auf
die Entwickelung des gewerblichen Lebens war der merkwürdige Leonhard Thnrneisser, dessen vielseitige Thätigkeit manche Industriezweige ins Leben rief (Druckerei in Berlin, Alaun- und Salpetersiedereien; er beschäftigte Holzschneider, Zeichner, Kupferstecher, Goldschmiede). Der steigende Wohlstand vergrößerte aber auch den Luxus, gegen den der Kurfürst strenge Gesetze erließ. Übrigens richtete auch er nach Abtragung der Schulden seinen Hof glanzvoller ein.
Johann Georg starb 1598 mit Hinterlassung einer zahlreichen Familie.
Vih. Joachim Friedrich, 1598—1608.
1. Der Geraer Hausvertrag, 1603. Bis zum Tode seines Vaters war Joachim Friedrich mit Entschiedenheit dessen Bestimmung entgegen gewesen, die Neumark seinem Stiefbruder zu überlassen, und es bot sich bald Gelegenheit, diese für Brandenburg nachteilige Teilung auf friedlichem Wege verhindern zu können. Joachim Friedrich verzichtete zu Gunsten feiner Stiefbrüder auf den Anfall der fränkischen Besitzungen Anspach und Bayreuth, der in naher Aussicht stand, da der dortige Markgraf Georg Friedrich kinderlos und der nächste Erbe, der Herzog Albrecht Friedrich von Preußen, geistesschwach war. Dafür erlangte er die Zustimmung zu dem Geraer Hausver-
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die wachsende Macht Frankreichs zu erhalten. Darum wurde er die Seele aller Bündnisse gegen Frankreich. Der Versuch des vertriebenen Königs Jakob, mit französischer Hilfe wieder auf den Thron zu gelangen, wurde durch den Sieg am Boyneslnsse in Irland zurückgewiesen. Auf Wilhelm folgte seine Schwägerin
2. Anna, 1702-14. Das herrische Auftreten der Gemahlin Marl-boroughs gegen die Königin veranlaßte den Sturz der Whigs, an deren Spitze Marlborough stand. Das neue Tories-Ministerium arbeitete auf die Beendigung des spanischen Erbsolgekrieges hin (siehe S. 266).
Auf Anna folgte der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I.
Deutschland.
Nach dem Tode Ferdinands Iii. wurde, vorzüglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewählt.
1. Leopold I., 1658—1705.
S 1. Der Reichstag zählte damals 240 Stimmen und zerfiel der Religion nach in eine katholische und evangelische Körperschaft. Seit 1663 tagte er dauernd in Regensburg; doch besuchten thu die Stände nicht mehr persönlich.
2. Kriege. Während seiner Regierung war Leopold nach drei Seiten hin mehrfach zum Kriege genötigt, nach Osten hin gegen die Türken, im Westen gegen die Vergrößerungssucht Frankreichs, im Innern gegen die uuzufriedenen ungarischen Magnaten.
a) Krster Mrkenkrieg, 1664, Die Kriege mit den Türken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen inne hatten (siehe S. 206), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Türken gegen Oberungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Großfürsten von Siebenbürgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine heftige Niederlage.
b) Erster Hleichskrieg gegen Ludwig Xiv., 1674—78, siehe S. 263 (der holländische Krieg).
c) Zweiter Mrkenkrieg, 1683—1699.
A. Veranlassung. Das Zurückbleibe» deutscher Truppen in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollständiger Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Derselbe wurde zwar unterdrückt; als aber der
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48
eine der Hauptursachen ihrer zunehmenden politischen Schwche. Begrndet war dieser Partikularismus allerdings in der durch Berg und Meer bedingten Zerspaltung des Landes in kleine Landschaften. Die Enge derselben hat ferner dazu beigetragen, da die durch Handel und Seefahrt rasch aufblhenden Städte zeitig das Ubergewicht der das platte Land gewannen: es fehlten weite Flchen, in denen ein krftiger Bauernstand und ein mchtiger Landadel, die konservativen (conservare = bewahren, erhalten) Elemente staatlicher Ent-Wicklung, sich frei entfalten und ausleben konnten. Als daher den griechischen Stadtstaaten zum erstenmal ein Fichenstaat gegenbertrat, der ihnen zwar an Kultur und Geistesbildung nachstand, an politischer Kraft aber berlegen war, mute ihre staatliche Selbstndigkeit gefhrdet erscheinen. Dieser Flchen-staat war Mazedonien.
Nrdlich von Thessalien gelegen, ist Mazedonien das Gebiet breiter Flutler, deren grtes das des Strymon ist. Die Mndung der Flsse weist das Land auf das gische Meer und auf die Teil-nhme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Knigtum; ein kriegerischer Adel und ein freier Bauernstand waren die Grund-Pfeiler seiner Kraft. Nach langen Parteikmpfen kam im Jahre 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend hatte er als Geisel im Hause des Epaminondas in Theben gelebt und hier griechische Bildung, aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er ungewhnliche Schlauheit und Energie. Er sttzte sich auf ein gut geschultes Heer, das dem griechischen nachgebildet war, (mazedonische Phalanx, eine 1216 Mann tiefe, in langer Front aufgestellte, fest geschlossene Truppenmasse) und suchte sich in die griechischen Hndel einzumischen, indem er sich als Friedensvermittler aufspielte.
Gelegenheit dazu bot ihm zunchst der heilige Krieg gegen Phocis, 355346. Die Phocier hatten Lndereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und wurden eine gefhrliche Macht. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Mazedonien zu Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnckigem Widerstande. Als er aber durch die Thermopylen nach Hellas vordringen wollte, traten ihm die Athener erfolgreich entgegen. Er begngte sich mit Thessalien als dem bergangslande nach Hellas. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphiktyomnbunde.
Philipp verfolgte neben der Eroberung Griechenlands vor allem das Ziel, freien Zugang zum gischeit Meere zu erlangen und zu diesem Zwecke die griechischen Städte auf der Halbinsel Chalcidice zu besetzen. Der Fall des mchtigen Olynth enthllte seine Absichten den Athenern; das Haupt der Patriotenpartei, Demosthenes, fand Gehr beim Volke, und man entschlo sich zu einer krftigeren Abwehr der drohenden Gefahr. Demosthenes, 384 geboren, war der Sohn eines
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Im Jahre 1603 trat der Geraer Hausvertrag in Kraft. Das Herzogtum Jgeruborf und die Herrschaften Oberberg und Beutheu, die Georg der Fromme, der Vater Georg Friedrichs, im Jahre 1523 gekauft hatte, bergab Kurfürst Joachim Friedrich seinem zweiten Sohne Johann Georg. Dieser nahm an den bhmischen Unruhen (S. 180) teil; er wrbe beshalb von Kaiser Ferbinanb Ii. in die Reichsacht erklrt und verlor seine Besitzungen (1623). Als der Sohn des gechteten Johann Georg (1642) starb, gingen die Ansprche auf Jgernborf auf die branbenburgischen Hohenzollern der. Trotz der 1648 erlassenen Amnestie wrbe ihnen aber das Herzogtum nicht zurckgegeben.
3. Das Geheimratskollegium. Joachim Friedrich suchte seine lanbesherrlichen Rechte den Stuben gegenber znr Geltung zu bringen, stie aber auf groen Wiberstanb. Bei der gefhrlichen politischen Lage vor Ausbruch des Dreiigjhrigen Krieges mute der Kursrst nachgeben und beu Adligen die Befreiung von allen spter zu be-willigenbett Steuern und den Lnnb-, Wasser- und Einsuhrzllen ver-sprechen. Da die Staube die politischen Angelegenheiten Joachim Friedrichs nicht frderten, die auswrtigen Angelegenheiten an Umsang zunahmen und auch in der inneren Verwaltung die Arbeit wuchs, schuf der Kurfürst eine neue Behrde, das Geheimratskollegium. Dasselbe bestaud aus neun gelehrten Staatsmnnern und hielt wchentlich zwei Sitzungen ab. Es hatte fr die Erhaltung des politischen und religisen Friedens zu sorgen und der die Verwaltung, die Finanz-angelegenheiteu und die Landesverteidigung zu beraten. Den Stnden gegenber vertrat das Geheimratskollegium das monarchische Prinzip. Die neue Behrde ist der Anfang des preuischen Staatsministeriums und legte den Grund zu einem geordneten Beamtenwesen.
4. Auswrtige Angelegenheiten. Wie unter dem vorigen Kur-frsten blieb Brandenburg .auch unter Joachim Friedrich vor den Verwicklungen bewahrt, die ringsumher den Dreiigjhrigen Krieg vor-bereiteten. Doch geschahen fr die weitere Entwicklung der Hohenzollern-Herrschaft zwei bedeutende Schritte.
a. Im Jahre 1605 erlangte der Kurfürst vom polnischen Könige die Ernennung zum Vormund des geistesschwachen Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen.
b. Um seine Ansprche auf Preußen und die Jlichfche Erbschaft zu befestigen, vermhlte sich Joachim Friedrich in zweiter Ehe mit Eleonore, der jngeren Tochter des genannten Herzogs, nachdem sich schon der Kurprinz Johann Sigismund mit der lteren Tochter verheiratet hatte.
Aus der Ordnung fr den Geheimen Rat. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 22.
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Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an.
a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte.
' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er.
1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640.
1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten.
Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge
Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti
Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.
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bte Herrschaften Beeskow und Storkow zu kaufen (1555), das ^aud durch Festungen zu schuhen und Ersparnisse zu hinterlassen.
Die beideu Bruder starben wenige Tage nacheinander. Da Johann von Kstriu _ keinen mnnlichen Nachfolger hinterlie, so wurden die brandenbnrgischen Lnder wieder vereinigt.
1571-1598 Johann Georg, 15711598.
1. Persnlichkeit. Johann Georg war bereits 45 Jahre alt, als er zur Regierung kam, und bildete in seiner Sparsamkeit einen schnen Gegensatz zu seinem Vater. Er fhrte einen brgerlich einfachen Hof-halt und glich in seinem Denken und Auftreten einem mrkischen Edel-mann. Streng hielt er an Luthers Lehre fest. Johann Georgs Wahlspruch lautete: Gerecht und milde."
J:. Regelung der Finanzen 1111b Zunahme der stndischen Macht.
Die Gnstlinge seines Vaters wurden vom Hofe entfernt und die Ausgaben verringert. Den jdischen Mnzmeister Lippold lie er grausam hinrichten, und die Juden muten abermals das Land ver-lassen. Einen Teil der groen Schuldenlast bernahmen die Stnde, aber der Kurfürst mute ihnen bedeutende Zugestndnisse machen. Dadurch wurden die landesherrlichen Rechte sehr eingeschrnkt. Der Adel, den Johann Georg sehr begnstigte, ntzte seine Macht zum groen Nachteil des Landvolkes aus. Die adligen Grundherren durften ihr Ackerland durch Einziehung von Weiden und Wldern, die bisher vou den Bauern bentzt worden waren, vergrern; sie konnten mutwillige und ungehorsame Bauern auskaufen" und sie nach Bedarf zu Hand- und Spanndiensten heranziehen. Da sie auerdem als Kirchenpatrone auch einen groen Einflu in geistlichen Angelegen-heiten besaen, geriet das mrkische Landvolk in vollstndige Unfreiheit
3. Kirchen- und Schulwesen, a. Johann Georg wandte seine Ansmerksamkeit besonders den kirchlichen Angelegenheiten zu. Die uere Einrichtung der Landeskirche suchte er durch die 1573 erlassene Bisitations- und Konsistorialordnnng einheitlich zu gestalten; die innere Einheit bahnte er durch die Einfhrung der Konkordien-formel (S. 108) an. Die katholischen Formen des Gottesdienstes, die Joachim Ii. beibehalten hatte, wurden jetzt beseitigt.
b- Der Frankfurter Universitt, auf der er selbst studiert hatte, verschaffte er grere Einknfte. In Berlin grndete er das Gymnasium zum Grauen Kloster. Die Stadtschulen wurden der geistlichen Behrde unterstellt.
4. Gewerbttigkeit. Unter der friedlichen Regierung Johann Georgs vermehrte sich in Brandenburg, wie berhaupt tu Deutschland, der Wohlstand der Städte. Aus den Niederlanden wanderten fleiige
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TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Kstriu Johann Johann_Georg Johann Johann_Georg Johann Johann_Georgs Johann Lippold Johann_Georg Johann Johann_Georg Johann Joachim_Ii Johann_Georgs Johann
Extrahierte Ortsnamen: Beeskow Storkow Luthers Berlin Brandenburg Deutschland