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1. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Feme. Siedinger, Dithmarschen, Schweizer. Vi 44—54. fugnisse; die Schöffen ober die Stuhlherren würden der Bestechlichkeit bezichtigt. 2. Ruhmvoll wehrten sich in Friebrichs Ii. Tagen die friesisch-sächsischen Stebinger am „Gestabe" der untern Weser, im heutigen Stebingerlanb und in Osterstabe, um ihre Unabhängigkeit. Die benachbarten Bischöfe ließen das Kreuz wiber sie prebigen, man verbrannte die Gefangenen als „Ketzer"; aber mehrere Kreuzheere würden blutig zurückgeschlagen, ehe das stolze Völkchen erlag. Im Westen Holsteins, in „Dietmars Gau", behaupteten die Dithmarschen gegen Dänemark und die holsteinischen Grafen jahrhundertelang ihre Freiheit. Im Jahre 1500 erfochten sie beim Dusend-Diiwel-Warf unweit Hemmingstedt einen glänzenden Sieg. Fünf Jahrzehnte später mußten sie sich unterwerfen, behielten aber ihre □ Verfassung, m 3. Zwischen den oberrheinischen und den österreichischen Ländereien der Habsburger lagen Schwyz, Uri, Unterwalden an der obern Reich und zu beiden Seiten des Vierwaldstätter Sees. Die Habsburger suchten sie ihrem Besitz einzuverleiben. Da schlossen die vorwiegend freien Bauern der „drei Orte" einen Ewigen Bund, der, „wenn es Gott will, für immer dauern wird", und gelobten einander „in guten Treuen" gegenseitigen Beistand innerhalb und außerhalb der Täler. Die Könige bestätigten ihnen ihre Reichsunmittelbarkeit; Albrecht unterwarf sie vorübergehend ohne Kampf. Die Sagen vom Rütli und von Wilhelm Tell sind späteren Ursprungs; erst um 1470 erzählt das „Weiße Buch von Obwalden" vom Th all und seinem Apfelschuß. 4. Während des Bürgerkrieges zwischen Ludwig und Friedrich schlugen die „Eidgenossen" Kaiser Albrechts Sohn, Herzog Leopold, mit seinen Reisigen im Morgartenpaß am Egeri-See; mittels Steigeisen erklommen die Eidgenossen die Höhe und ließen Baumstämme und Felsblöcke auf das Heer Leopolds hinuntersausen; ihre Hellebarden vollendeten das grausige Werk. Späterhin bereiteten sie Albrechts gleichnamigem Neffen bei Sempach eine viel besungene Niederlage: dort bahnte nach der Sage Arnold Winkelried den „liebwerten Eidgenossen" eine Gasse in den Lanzenwald der Ritter, die zum Bauernkampfe vom Pferde gestiegen waren. * *Der Schweizer „Spitz", der dem altgermanischen Keil ähnlich war, siegte über die Ritter, die in dem unebenen Gelände zu Fuße

2. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
74 Zur Erweiterung: Urzeit und Vlkerwanderung. stbe ri'' (to write, Reizeug"); sie waren dem Lateinischen nach-gebildet; man gebrauchte sie als Zaubermittel. der die religisen Anschauungen der Germanen, die Bedeutung ihrer Mythen, deren Verwandtschaft mit den Mythen verwandter Völker, ihr Fortleben in unsern Sagen und Mrchen gibt uns die Wissenschaft der Mythologie wichtige, aber noch nicht durchweg sichere Aufschlsse. Die Sonne, den Sternenhimmel, insbesondere den Morgen- und Abendstern dachte man sich als freundliche Wesen, die dem Wanderer und Jger den Weg zeigen. Die Nacht ist der Wolf, der den Tag und sein Rind, das Abendrot (Rotkppchen), verschlungen hat; die Sonne ttet ihn mit ihren Strahlen (Pfeilen) und Befreit die Gefangenen. Sie ist der Held, der abends in die Berge geht, um am Morgen in eigener oder seines Sohnes Gestalt wieder emporzusteigen (Barbarossa). Oder sie wird von ihren Feinden in Stcke (die Sterne) gerissen, die Seele (das Herz) vom Vater verschlungen und wiedergeboren (ftronos, Machandelboom). Nacht und Tag sind Vater und Sohn, die sich ab-lsen, bekmpfen, verschlingen (Hildebrand); der Sonnenheld erschlgt einen Drachen (die Sternennacht) und gewinnt reiche Beute (Siegfried). Dem Ackersmann wandeln sich die Schrecken des Gewitters in Segen: der Donnergott wird zum Feind der Frostriesen, zum Frderer der Gesittung, zum Schtzer der Fluren, der das Frchten nicht kennt. Sonne und Mond sind Geschwister oder ein Paar liebender Knigskinder, die nicht zusammenkommen knnen (Hero und Leander). Viele dieser alten Gtter-gestalten sind zu Menschen geworden: zu Helden wie Hildebrand oder Siegfried, zu dem Feuergott Wieland, dem Ahnherrn der Schmiede. Man denke auch an die Merfeburger Zaubersprche, an Muspilli u. a. 2. Ursprnglich hat wohl jeder Stamm wie bei den Griechen seine eigenen Götter gehabt; allmhlich hat sich dann ihre Verehrung auch bei den andern Germanen verbreitet. So ist Wodan zunchst nur ein Gott der Sachsen gewesen: die Angelsachsen allein haben einen Wodanstag (Wednesday). (3.) Viele unfrer Gttergestalten und Mythen sind bei den Nord-germanen weiter ausgebildet, schlielich auf der Insel Island unter christlichem Einflu dichterisch dargestellt und in einer Sammlung, der Edda, aufgezeichnet worden. So erhielt Donar einen Bruder in dem Sonnengotte Bald er, dem jugendschnen Eotte des Frhlings, des Rechtes und der Weisheit. Ihn erschiet mit der Mistelstaude, von dem Feuergotte Loki (Loge, Lohe) angestiftet, der blinde Hdur (der Winter); da zerspringt seiner Gattin Nanna vor Wehmut das Herz: sie ist eine Frhlings- und Blten-gttin gleich der goldbeschuhten Austro (Ostara), deren Hsin rote Eier legt.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 73

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Land und Leute. I Ii2i. 73 zogen und in einer Hlle von Tierfell getragen, hatte bei den verschie-denen Stmmen verschiedene Farben. 5. Die Volksoersammlung fand zu Neu- oder Vollmond statt: sie hielt Gericht ab, entschied der Krieg und Frieden und whlte den Herzog. Als Beweismittel im Gericht diente der Eid, den auer dem Beklagten seine Blutsfreunde als Eidhelfer" schwuren, um zu erhrten, da sie ihm die bse Tat (Meintat) nicht zutrauten. Nicht selten ver-bannte das Volksgericht, wie in Athen, Männer, die an Macht und Geist hervorragten: als Recke" fhrte der Heimatlose dann ein Abenteurer-leben mit oder ohne ein Gesinde", das aus seinen Getreuen, den ihm zugeschworenen Ambakten" (,,Amt"leuten) bestand. 6. Zum Abschlu einer Ehe konnte kein freies Weib gezwungen werden; aber die Verlobung galt, wie Gudruns Beispiel zeigt, fr nicht minder bindend als die Ehe. Mann und Frau waren gleichberechtigte Kameraden frs ganze Leben. Darauf deuteten schon die sinnbildlichen Vorgnge bei der Eheschlieung hin: der Mann schenkte seiner Braut in Gegenwart ihrer Angehrigen ein Rindergespann, ein Schlachtro, Schild und Speer und empfing von ihr ein Waffenstck, das er zeitlebens in Ehren hielt. Die Kinder standen unter der Mund (Gewalt) des Vaters: er konnte sie verkaufen, ja er konnte sie tten, doch nur bis zur Namengebung, die binnen neun Nchten nach der Geburt erfolgen mute. Die Namen, immer zusammengesetzt, bezeichneten meist kriegerische Eigenschaften oder eine Beziehung zu den Gttern und ihren heiligen Tieren: zu Wolf und Naben (Wolfram), auch zum Bren oder zum Eber (Bernhard, Eberhard). Gern whlte die Familie Namen mit gleichen Anfngen: man liebte den Stabreim und verwendete ihn im Heldenlieds und auerdem in Formeln aller Art: bei Segen und Fluch, bei Rechtsprchen und Eiden, Vor-schriften und Rtseln. 7. Bei Opfern, Gastmhlern, Begrbnissen fhrte man feierliche Tnze auf, die mit Musik (Horn, Flte, Harfe) begleitet wurden. Die Toten beerdigte man in ,^Totenbumen", die man spaltete, aushhlte und nach Aufnahme der Leiche wieder zusammenlegte; diese Sitte war hufiger als das Verbrennen, das frh abkam. Stmme an der Kste legten ihre toten Helden auf ein Schiff und verbrannten Schiff und Leiche auf hoher See. 2. Germanischer Gtterglaube. 1. Schon im zweiten Jahrhundert nach Christus kannte man 24 Runen, die man zur Weissagung und zu geheimen Mitteilungen auf Buchen-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 3

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Land und Leute. I 122i. 3 der Wlbung siegverheiend widerdrhne und die Feinde schrecke. hnliche Lieder sangen sie beim Trunk in der Halle. Fhrer des Heerbanns mar der Herzog, den die Freien vor dem Auszug in der Volksversammlung, auf geweihter Mahlstatt" whlten und zur Schau aus dem Schild emporhoben. Aber auch um andere Fürsten scharten sich ehrbegierige Jnglinge zu einer Ee-folgschaft, Gesinde genannt: das war ein Bund der Huld und Treue auf Leben und Tod. Ohne den Huptling oder ohne den Schild heimzukehren galt als die rgste Schande; aber auch der Fürst lie seine Degen" niemals im Stich. 6. berhaupt war die Treue der hchste Schmuck unsres Volkes. Sie bildete die Grundlage der Ehe, des Familienlebens. Der Frau (frouwa bedeutet Herrin) blieb die Erziehung der Rinder sowie die Obhut der das Gesinde in Haus und Feld, ihr das Mahlen, Backen und Brauen berlassen; der Gatte verschmhte friedliche Arbeit. In der Frau verehrte er aber auch ein heiliges, die Zukunft ahnendes Wesen. An ihr haftete kein Vor-wurf, während der Mann, auf der Brenhaut liegend, sich oft der Trunksucht ergab und der Spielwut, in der er wohl seine Rinder, sein Weib und sich selbst aufs Spiel setzte". Hochgewachsen und stark wie die Männer, begleiteten die Frauen auch den Heerbann; von den Wagen aus, die hinter dem kmpfenden Heere zur Wagenburg aufgefahren wurden, ermunterten sie Gatten und Shne durch lauten Zuruf; sie verbanden die Wunden und starben im schlimmsten Falle mit den Mnnern. 7. Die Toten wurden treulich vom Schlachtfeld geholt und unter schweren Steinplatten beigesetzt oder auf dem Holzsto, der Fürst mit seinem Leibro, feierlich verbrannt. 2. Germanischer Gtterglaube. 1. Dem Germanen war es am wohlsten in der Natur. Die Naturkrfte dachte er sich als holde oder unholde Gtterwesen, als Riesen und Zwerge, als Elfen und Niien. Aber er schuf keine Bilder von ihnen und verehrte sie nicht in Tempelmauern; im rauschenden Wald, am Quell im Schatten uralter Linden oder Eichen opferte der Hausvater: der rmere Feldfrchte, der wohlhabende ein Haustier; aus dem Opferblut erkundeten Seherinnen den Willen der Gottheit, aber auch aus dem Wiehern heiliger Rosse, aus der 1*

5. Griechische und römische Geschichte - S. 22

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
___Rckzug der Zehntausend. Nun sammelte der Gekrnkte in seiner kleinasiatischen Satrapie ein Heer, um seinen Bruder zu strzen. Auch aus Hellas strmten ihm zahlreiche Sldner zu. Denn die Griechen liebten den schnen Frsten-shn, der ihre Sprache und Bildung schtzte, der niemals sein Wort brach und die Götter anflehte, ihn leben zu lassen, bis er im Kriege wie im Wohltun alle Nebenbuhler berwinde. Den fleiigen Athenern gefiel seine Vorliebe fr Gartenbau und Baumzucht und sein Grund-satz, sich nicht zu Tisch zu setzen, ehe er sich in Schwei gearbeitet. 2. Der Zug gen Babylon gelang. Aber in der Schlacht gegen 401 ^en Groknig fiel Kyros, und die griechischen Sldner muten den Heimweg antreten. 3. Dem jungen Athener Xenophon fiel dabei die schwerste und gefhrlichste Aufgabe zu: die Fhrung der Nachhut auf dem wunder-baren Rckzug der Zehntausend aus dem Zweistromland mit seinen Dattelpalmen ans Gestade des Schwarzen Meeres. Manche wollten, vor Hunger und Klte verzweifelnd, liegen bleiben; aber Xenophon las alle treulich auf und brachte sie in die Winterdrfer: die armenischen lpler hatten unter der Erde warme Wohnungen angelegt. Dort stellte Fleisch aller Art und Gersten-wein" die erschpften Krieger wieder her. 4. Xenophon war der Trost, die Seele des Heeres. Sein Vor-bild schlichter Frmmigkeit und freudigen Vertrauens scheuchte allen Kleinmut hinweg. Wo man den Gttern Ehrfurcht zollt, in den Waffen sich bt und strenge Kriegszucht hlt, wie sollte da nicht alles guter Hoffnungen voll sein!" schrieb er einmal. Eines Tages aber hrte man von der Vorhut her lautes Geschrei. Alles drngte bergan; einen berfall vermutend, wirft sich Tenophon aufs Pferd; bald unterscheidet er den jauchzenden Ruf: Thalatta, Thalatta" (das Meer)! Offiziere und Soldaten umarmen sich unter Freudentrnen; in der Ferne blitzt die See! Aus zusammen-getragenen Steinen schichteten die Sldner eine Pyramide auf, die sie mit Huten, Stben und erbeuteten Schilden behngten. Das Meer war des Griechen Freund. Das Schlimmste war berstanden. 5. Nur ein Stamm versuchte noch den Durchmarsch zu wehren. Diesen Feind mt ihr auffressen mit Haut und Haar", rief Teno-phon den Soldaten zu. Das half. Noch wenige Tage, und die Wackern fanden in der hellenischen Stadt Trapeznt die wohlverdiente

6. Griechische und römische Geschichte - S. 23

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
I Xenophon. Epaminondas. Iv 51v 12. Erholung von ihrem halbjhrigen Marsch. Sie brachten dem Retter Zeus und den anderen Gttern Dankopfer und feierten ein Festspiel mit Wettlauf und Ringkampf; sogar ein Wettrennen wurde ver-anstaltet. V. Das makedonische Weltreich. 1. Epaminondas. 1. Lange Jahre hindurch rieben die besten Krfte der Griechen sich auf im Brgerkriege. Weh Hellas!" klagte der Spartanerknig Agesilos nach einer gewonnenen Schlacht, wenn doch die heute Gefallenen noch lebten! Wie knnten wir sie brauchen, um die Barbaren zu schlagen!" Zuerst erhob sich Theben wider Sparta. Es besa in Epami-nndas und Pelpidas zwei treffliche Fhrer: der eine ein Philo-soph und arm, Pelpidas ein reicher, lebensfroher Jngling. In einer Schlacht brach Pelpidas, aus sieben Wunden blutend, zusammen, und Epaminondas verteidigte die vermeintliche Leiche und die Waffen seines jungen Kameraden, bis Hilfe kam. Seither waren beide durch innige Freundschaft verbunden. Ein spartanischer Heerfhrer hatte sich durch Verrat der Burg Thebens, der Kadmeia, bemchtigt. Die Gegner Spartas wurden, wenn sie Einflu hatten, vertrieben, ihr Fhrer hingerichtet. Die Verbannten fanden Zuflucht in Athen. Endlich schlichen sich zwlf junge Thebaner, als Jger verkleidet, in Theben ein, ermordeten bei einem Gastmahl die Hupter der spartanischen Partei und zwangen die Besatzung zum Abzug. 2. Damit begann ein langjhriger Krieg zwischen Theben und Sparta. Bei dem Dorfe Leuktra am Helikon brachte Epaminondas 371 den Spartanern eine schwere Niederlage bei. Nun machte sich Arkadien zu einem selbstndigen Staat. Messenien erstand aufs neue. Als Schirmherr des Landes zog Epaminondas in den Peloponnes und bis zum Lakonischen Meerbusen. Zum ersten Male bekamen die Spartanerinnen Feinde zu Gesicht. Die Heloten emprten sich; sengend und brennend hausten die Arkadier imeurotas-tal. Nur die Geistesgegenwart des greisen Agesilos rettete die Hauptstadt.

7. Griechische und römische Geschichte - S. 24

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
24 Makedonien. 3. Auch Thessalien rief wiederholt Thebens Beistand an gegen einen ruchlosen Tyrannen. Dorthin eilte Pelopidas; er fiel in sieg-reicher Schlacht als Schirmer der Freiheit. Da schichteten die Thessalier die Rstungen erschlagener Feinde um seine Leiche und trauerten die Nacht hindurch schweigend, ohne Licht und Speise; im Schmucke Zahlloser Krnze und goldener Waffen bestatteten sie ihn. Nochmals kam Epaminondas der den Isthmus. Ohne Agesi-laos' Wachsamkeit htte er Sparta berrascht wie ein leeres Vogel-nest. Der Schlacht bei Leuktra, die der unvermhlte Feldherr seine 362 Tochter nannte, wollte er eine Schwester geben bei Mantineia; aber in siegreichem Vorsto fiel der herrliche Feldherr und Staats-mann. Sein Leben lang sagte er selbst im Scherz keine Unwahrheit; gleich Aristeides starb er so arm, wie er geboren war; seine ganze Kraft widmete er seiner Vaterstadt, die allein durch ihn zu Macht und Ruhm gelangte. Dem sterbenden Helden brachte man seinen Schild und die Nachricht, da die Schlacht gewonnen sei. Da zog der Niebesiegte die Lanzenspitze aus der Brust und gab, während er verblutete, seinen Freunden den Rat, Frieden zu machen: ohne ihn und seinen Freund hatte Thebens Macht keinen Bestand. 2. Philippos und Demosthenes. 1. Nordwestlich vom gischen Meer wohnte das Bauernvolk der Makedonien Auch hier hatte Pelopidas innere Zwistigkeitennieder-geschlagen und von einem Feldzug den Knigssohn Philippos als Geisel heimgebracht. In Theben eignete sich der kluge Frsten-shn die Kriegskunst des Epaminondas an. Als er nach dem frhen Tode seiner Brder König wurde, suberte er zunchst Makedonien von den wilden Nachbarstmmen, die in den Erenzlandschaften heerten. Schrittweise dehnte er seine Herrschaft nach allen Seiten aus und bte zugleich sein Heer im Felde. Schon war auch das unruhige Reitervolk der Thessalier seinem Reich einverleibt; es waren die Kentauren der Sage. Nun kam die Reihe an Hellas. Die Gefahr erkannte nur Demosthenes in Athen. 2. Mit sieben Jahren verlor er den Vater, der eine Waffen-fabrik besessen hatte. Gewissenlose Vormnder veruntreuten das an-sehnliche Vermgen. Von der Mutter ngstlich gehtet, von den Mitschlern mit Bosheiten verfolgt, hatte er eine freudlose Jugend. Aber in dem krnklichen Krper keimte ein hoher Geist.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 32

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
32 Demosthenes. er zum Gedchtnis des Lieblings anordnete, sollten sein eigenes Be-grbnis verherrlichen. Auf der Hhe des Ruhmes und unter groen Entwrfen ereilte ihn der Tod. Sprachlos lag er im Fieber; als er hrte, seine Soldaten verlangten ihn noch einmal zu sehen, lie er sie an seinem Sterbelager vorberziehen; mhsam erhob er das glhende Haupt und nickte seinen weinenden Treuen den Abschiedsgru zu. Er starb im 33. Jahr seines Lebens in Babylon. Die Weissagung indischer Derwische war schnell in Erfllung gegangen: Du bist ein Mensch wie andere und willst so viel Land einnehmen und machst dir Unmue und anderen. Bald wirst du davon nicht mehr besitzen, als ntig ist zu einem Grabe." 7. Demosthenes' Ausgang. 1. Alexanders Nachla, sein ungeheures Reich und Heer, verglich ein Grieche dem Zyklopen Polyphem, nachdem Odysseus ihn geblendet. Das Auge fehlte, die Leitung. Zuerst emprten sich die Griechen wider Alexanders Statthalter in Makedonien, Antipatros. Im 5tampf um die Thermopylen fochten sie nicht unwert ihrer Ahnen. Aber sie unterlagen, und mit der Sieges-Hoffnung entsank ihnen der Mut. Athen lud die Verantwortung des Aufstandes auf einzelne Wortfhrer und verurteilte sie zum Tode. Unter diesen war Demosthenes, den sein Volk kurz zuvor aus un-verschuldeter Verbannung ehrenvoll zurckgerufen und im Pircius festlich eingeholt hatte. 2. Jetzt verlie er die Vaterstadt, fr die er sein Leben lang gekmpft und gelitten hatte. Im Asklepios-Tempel auf einem Inselchen unweit ginas suchte er eine Zuflucht. Aber der gewerbs-mige Flchtlingsjger" Archias, ein verkommener Schauspieler, machte ihn ausfindig. Unter dem Vorgeben, der Statthalter werde ihm kein Leid zufgen, suchte er ihn erfolglos aus seinem Asyl zu locken. Als der Hscher sich aufs Drohen legte, nahm Demosthenes unbemerkt Gift, das er seit langem bei sich trug, und bat, ihn hinaus-zufhren, damit sein Tod das Heiligtum nicht entweihe. Sein Volk, welches ihn vor Iahren mit dem goldenen 5tranze geschmckt, errichtete ihm ein Standbild und gewhrte dem ltesten Mitglied seines Hauses fr immer die Speisung im Prytaneion. So endete der letzte groe Grieche.

9. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 23

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
I. Germanische Art und Sitte. 23 Alle diese niederen Wesen stehen an Kraft unter dem Menschen. Anders die Riesen, die Feinde der Menschen und Götter, die in düsteren Wäldern Hausen voll ungeschlachter Kraft, die Verkörperung der erstarrten Erde, der Eisfelder, der unzugänglichen Gebirge, des Nebels und der Finsternis. Loch oben im Äimmelsraum, im Asengard, thronen die höheren Gottheiten, die menschenfreundlichen Äsen, die Lenker der Welt. Ihr Wohnsitz liegt im Geäst der Weltesche, an deren Fuße der Äimmels-quell sprudelt. An seinem Rande sitzen schweigend die Nornen. Zn Asengards Mitte liegt Walhalla, die Kampfeshalle, die goldstrahlende Burg des Asenkönigs und Kriegsgottes Wodan (Odin). Der Norden nennt ihn gern Heervater, Walvater, Sigvater und brachte ihm Menschenopfer dar- Schweigend thront „Allvater" mit seinem einzigen Auge (der Sonne) im glanzerfüllten Saale und schaut als „Totengott" den Kampfspielen seiner Helden zu, die auf irdischer Walstatt gefallen, aber von den jungfräulichen Walküren, seinen Heldenmädchen, auf schnellen Rossen nach Walhalla getragen worden sind, wo sie, zu neuem Leben erwacht, sich weiter am Kampf ergötzen. Wer dagegen den „Strohtod" gestorben ist, verfällt dem..Nif lh eim (Nibelungenreich), dem Reiche der Hela. Nach anderer Überlieferung lebt der Tote nur dann fort, wenn er beerdigt oder die Asche des Verbrannten aufbewahrt wird (Urnen und Hünengräber). Damit das Jenseits dem Diesseits gleiche, wurden auch Waffen und Rosse mit begraben oder mit verbrannt, so daß auch deren „Seelen" mit in das Jenseits wanderten. Umwallt vom blauen Luftmantel, das Haupt mit dem Wolkenhute bedeckt, das Zepter in der Rechten, so thront der langbärtige Wodan unter den Äsen. Über alles liebt er des Krieges Abbild, die wilde Jagd. Wenn er am stürmischen Herbsttag auf achtfüßigem Rosse an der Spitze des Afengefolges als „Sturmgott" und „wilder Jäger" durch die Wälder rauscht, dann wehe dem, der dem „Wode", dem „wütenden", wilden Luftdämon in den Weg tritt trotz der Warnung des „getreuen Eckart"! Aber nicht immer fährt er so furchtbar einher. In den zwölf geweihten Nächten, zur Zeit der Wintersonnenwende, besucht er, als Wanderer verkleidet, friedlich die menschlichen Wohnungen und sieht sich mit alles durchdringendem Blicke prüfend um; dann erscheint er der „Watende", der „Durchdringende". Als solcher ist er seiner Natur gemäß auch der Erfinder der Runen und aller Listen. Steigt die Lenzessonne höher, so überwindet er die Eisriesen, wirft sie gebunden in Bergklüfte, feiert mit der bräutlich geschmückten Erdgöttin Ostara sein Hochzeitsfest und übernimmt aufs neue die Herrschaft über die Erde: der Luftdämon wurde allmählich zum Gotte der Fruchtbarkeit. Wie naturfroh ist die Phantasie des Germanen!

10. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 114

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
114 V. Landesherrschasten und Reichsreform in Deutschland. grafen von Lessen besaßen schon eine recht ansehnliche Macht. Nach solcher Festigung und Abrundung strebten auch die loser zusammen--gefügten Herrschaften des Südens und Westens, und so sind gerade Schwaben und Franken die Schauplätze des erbittertsten Ringens der Fürsten mit Städten und Rittern geworden, die sich der Aus-dehnung der fürstlichen Gewalt bisweilen mit Erfolg widersetzten. Reichsfreie Bauernschaften konnten sich jedoch nur an der friesischen Nordseeküste und im Schutze der Schweizer Berge behaupten. In den um den Vierwaldstätter See gelegenen „Waldstätten" Schwyz, Uri, Unterwalden und Luzern übten die Labsburger Reichsvogtei- und andere Rechte aus. Den beiden ersteren hatte Friedrich Ii. Reichsfreiheit verliehen. Das erweckte auch in den Unterwaldnern, die mit ihnen in vielfachen Beziehungen standen, Luft, den Habsburgischen Einfluß abzuschütteln. Dies gelang ihnen zunächst nicht, und da Rudolf I. von seinen Rechten dort einen milden und gemäßigten Gebrauch machte, konnte diese Anabhängigkeitsbewegung zu seinen Lebzeiten keine rechte Kraft gewinnen. Erst nach seinem Tode (1291) schlossen die drei Bauernschaften einen „ewigen Bund" zur Aufrechterhaltung ihrer „alten Rechte". Auch unter Albrechts Regierung kam es im Widerspruch zu der in der Tellsage enthaltenen Überlieferung zu keinen Gewalttaten. Der Gegensatz gegen die Habsburger veranlaßte dann Leinnch Vii., den drei Orten ihre Reichsfreiheit zu verbriefen, und die Befugnisse der Labsburger wurden beseitigt. Nach der Doppelwahl von 1313 schlugen sich die „Schweizer" auf die bayrische Seite. Als 1315 Lerzog Leopold von Österreich, der Bruder Friedrichs des Schönen, gegen sie zog, erlitt er bei Morgarten eine schwere Niederlage. Der Ewige Bund wurde nunmehr erneuert und die Reichsfreiheit der Waldstätten von Kaiser Ludwig dem Bayern endgültig anerkannt. Bald schlossen sich auch die Lande Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern an, freilich nicht ohne die Lerrfchaftsrechte benachbarter Fürsten, besonders der Labsburger, zu verletzen. Damit war der Bund der „acht alten Orte" fertig. Österreichische Ritterheere versuchten 1386 und 1388 das Land zu unterwerfen; die Niederlagen, die ihnen die Schweizer Bauern bei Sempach und Näfels bereiteten, bildeten wohl Grundlagen für die Tellsage. Auch in der Winkelriedsage ist die Kunde von der Tapferkeit und Öpferfreudigkeit der freiheitsliebenden Bergbewohner aufbewahrt worden. Als die Berner von Lerzog Karl dem Kühnen von Burgund das benachbarte Waadtland beanspruchten, konnte die Eidgenossenschaft gegen diesen mächtigen Fürsten sogar erobernd vorgehen. 1476 besiegten sie seine Söldnerscharen bei Granfon und Murten und drangen im folgenden Jahre sogar bis Nanzig vor, wo
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