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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 49

1877 - Oldenburg : Stalling
- 49 V. Griechenlands Erbebung und Wiedergeburt. Nuland und die Trkei. Durch die Eroberung Konstantinopels (1453) hatte das bildungsfeindliche Volk der Osmanen den Sdosten Europas in Besitz genommen und sich in die Reihe der europischen Staaten eingezwngt. Aber die beiden Volkselemente, Er-oberer und Besiegte, waren niemals zu einem eigentlichen Staate verschmolzen: sie blieben getrennt durch Religion, Sprache, Sitte und Charakter; Barbarei und Despotismus aus der einen Seite, Freiheitsdrang und Bildungstrieb auf der anderen muten sich gegenseitig abstoen. Mehr als viertehalb Jahrhunderte seufzten die Griechen, die, wenn auch mit Elementen slavischer Stmme vermischt, doch zum Theil als unmittelbare Nachkommen der Hellenen zu betrachten sind, unter trkischem Joche. Alles Rechtsschutzes beraubt, sahen sie Frauen und Tchter, Hab' und Gut der rohen Gewalt preisgegeben, ohne da das Freiheitsstreben in ihnen erloschen wre. Die Geschichte erwhnt mancher Befreiungsversuche des unglcklichen Volkes, das, oft ein Opfer tuschender Ver-sprechungen und trgerischer Hlfe, seine Erhebungen stets unter schrecklichen Folgen scheitern sah, den Blick bald nach dem glaubensverwandten Rußland, bald nach dem in ver-jngter Kraft erstehenden Frankreich und seinem jugendlichen Helden Bonaparte gerichtet. Im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts fate der Kaufmann Rhigas, aus Pher in Thessalien gebrtig und in Bukarest ansssig, ein Freund der abendlndischen Literatur, den khnen Gedanken, sein unterdrcktes Vaterland vom trkischen Joche zu befreien. Seine Hoffnungen waren dabei auf Bonaparte gerichtet, in dem damals noch viele Zeitgenossen den Vorkmpfer der Freiheit erblickten. Rhigas begab sich nach Wien, um die dort wohnenden Griechen fr seinen Plan zu gewinnen, von da nach Trieft, um mit Bona-parte persnlich zu unterhandeln. Aber ein feiger Freund verrieth ihn der streichischen Regierung, die in Rhigas nur einen unruhigen Kopf" sah und ihn seinem rechtmigen Herrn", dem Sultan, auslieferte. In Belgrad erlitt Rhigas eine entsetzliche Todesstrafe: er wurde zwischen zwei Brettern Stacke, neueste Geschichte 3. Aufl. 4

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 50

1877 - Oldenburg : Stalling
50 zersgt und der zerstckelte Leichnam in die Donau geworfen (1798). Das Verzeichni seiner Mitverschworenen hatte er vorher verschluckt, damit es den Feinden nicht in die Hnde fiele. Die letzten Worte des Unglcklichen waren: Die Saat habe ich ausgeset, und die Zeit mu kommen, wo mein Volk die se Frucht ernten wird!" Und die Saat keimte im Stillen.*) Um das Jahr 1814 bildete sich der Verein der Philomusen, dessen Zweck war, das unter dem Drucke der Knechtschaft verkmmerte Volk durch christliche Sittigung und hhere Geistesbildung zu heben und zu frdern, wie auf dem Bundessiegel die Nachteule und der einen Knaben tragende Chiron, das Symbol der Erziehung bei den alten Hellenen, sinnvoll andeuteten. An der Spitze des Vereins, dessen Mitglieder sich bald auf 80,000 beliefen, standen Graf Kapodistrias und viele Fürsten und Groe Europas. Wie sich der Verein schnell der ganz Griechenland verbreitete, so nahm er auch bald den Charakter eines politi-scheu Bundes an; es bildete sich eine Hetrie, die es sich zur Ausgabe machte, Griechenland durch einen allgemeinen Aufstand von der Herrschaft der Trken zu befreien, und deren Mitglieder sich durch einen feierlichen Eid verpflichteten, Gut und Blut fr den heiligen Kampf einzusetzen. Die Zahl der Eingeweihten mehrte sich in berraschender Weise und belief sich bald in Konstantinopel allein auf 17,000; der Bund hatte seine Kasse und geregelte Verwaltung und in Alexander Apsilantis, der den Oberbefehl der das erst zu schaffende Heer bernehmen sollte, ein begeistertes Haupt. Alexander stammte aus einem srstlichen Geschlechte in der Moldau, das unter dem trkischen Despotismus schon mannigfache Drangsale erduldet hatte. Durch Tapferkeit und *) Rhigas' begeisterter Ruf an die Palikaren war nicht umsonst erklungen; Heran, Palikaren, nicht lnger getrumt. Wie die Leuen in Klften und Engen, Nicht lnger in den Verstecken gesumt, Die Sclavenketten zu sprengen. Ein Tag der Freiheit ist viel mehr werth, Als hundert Jahre mit Ketten beschwert!"

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 338

1877 - Oldenburg : Stalling
338 Pendirt. Die erste Kammer wurde durch eine knigliche Ver-ordnung vom Il.octbr. 1854 zu einem Herrenhause umgestaltet, welches auer den grojhrigen kniglichen Prinzen theils aus erblichen, theils aus den vom Könige auf Lebenszeit er-nannten, theils aus gewhlten Mitgliedern besteht, womit zugleich die zweite Kammer den Namen Haus der Abgeord-neten, die ganze Volksvertretung den Namen Landtag bekam (30. Mai 1855). Unter Friedrich Wilhelm Iv. erwarb der preuische Staat die hohenzollernschen, im ehemaligen schwbischen Kreise gelegenen Lande, wo die Wiege des preuischen Herrscherhauses stand, indem die beiden daselbst regierenden Fürsten (Hohen-zollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen) zu Gunsten des Hauptes ihres Stammes abdankten. Whrend die preui-sche Krone aus diese Weise in Sddeutschland festen Fu fate, sah sie sich genthigt, dem Frstenthum Neuenburg zu entsagen. Obgleich sich Neuenburg von Preußen losgerissen und mit der Schweiz vereinigt hatte (vgl. X. am Schlu), so gab es daselbst doch noch eine rohalistische Partei, die sich nach Erneuerung des alten Verhltnisses zurcksehnte. Diese, gefhrt vom Grafen Pourtales, pflanzte im September 1856 das hohenzollernsche Banner auf, wurde aber von den Republikanern leicht bezwungen. Als der König mit Krieg drohte, deutete Frankreich an, da es die Schweizer untersttzen werde. Der König entschlo sich, wegen seiner persnlichen Interessen (denn Neuenburg war ein persnliches Besitzthum) sein Land nicht in einen schweren Krieg zu strzen. So kam ein Vergleich zu Stande. Die gefangenen Royalisten, unter denen sich Pourtalss und der Oberstlieutenant von Meuron befanden, wurden von den Schweizern ohne Bedingung ent-lassen, worauf der König von Preußen seinen Rechten auf Neuenburg entsagte und nur den Titel als Erinnerung bei-behielt (1857). In Hinsicht auf Gewerbthtigkeit und Handel, wofr ein besonderes Ministerium eingesetzt ward, machte Preußen unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. die grten Fortschritte und nahm einen nie geahnten Aufschwung, besonders durch Anlage eines umfassenden Telegraphen- und Eisenbahnnetzes, durch Vermehrung der Flu- und Seedampfschifffahrt, durch

5. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 18

1873 - Oldenburg : Stalling
18 ganzen Kraft hinab, wo ihn die Ungeheuer des Meeres ver- zehrten. In dev Landschaft Eleusis trieb damals der Riese Pro- krüst es sein Wesen. Er legte die kleinen Menschen in ein großes Bett und renkte ihnen die Glieder nach der Länge des Bettes aus, bis sie unter den Folterqualen den Geist auf- gaben. Große Menschen legte er in ein kleines Bett und hieb ihnen die hervorragenden Beine ab, daß sie an der Ver- blutung starben. Dem Theseus wies er das kleine Bett an, aber dieser ergriff ihn plötzlich, legte ihn selbst auf die Folter- bank und hieb ihm die Beine mit dem Beile ab. So räumte Theseus alle die Ungeheuer aus dem Wege und ließ sie dieselbe Todesart sterben, die sie den armen Wanderern be- reitet hatten. Nachdem er diese Abenteuer glücklich bestanden hatte, ge- langte er nach Athen, wo sich damals die Zauberin Medea am Hofe des Aegeus aufhielt, der mit seinem Volke ganz zerfallen war. Bei der Kunde von der Ankunft des Fremd- lings befürchtete Aegeus, der an seinen Sohn durchaus nicht dachte, eine Empörung des Volkes und den Verlust seines Thrones durch den heldenmüthigen Jüngling. Er ließ sich daher von Medea überreden, den Fremdling zwar gastlich auf- zunehmen, aber durch Gift aus dem Wege zu räumen. Schon wollte Aegeus bei Tafel den verhängnißvollen Becher seinem Gaste darreichen, als dieser, der es verschmähte, sich zu erkennen zu geben, das Schwert zog, um das vorliegende Fleisch zu zerlegen. Da aber erkannte Aegeus am Schwerte seinen Sohn, ließ zitternd den Giftbecher fallen und schloß ihn in seine Arme. Darauf versammelte er die Athener und stellte ihnen den Theseus als seinen Sohn vor, der wegen seiner Tapferkeit mit Freude von ihnen aufgenommen wurde. Bald fand Theseus Gelegenheit, den bereits errungenen Ruhm durch neue Thaten zu erhöhen. Das mächtige Geschlecht der Pallantiden, das nach dem Tode des kinderlosen Aegeus in Athen zur Herrschaft zu gelangen gehofft hatte, sah sich durch die Ankunft des Theseus in dieser Erwartung ge- täuscht und beschloß Krieg gegen Athen. Die Pallantiden theilten sich in zwei Heeresschaaren, die eine Abtheilung zog offen auf Athen los, die andere legte sich in einen Hinterhalt.

6. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 117

1873 - Oldenburg : Stalling
117 Gegner aussöhnte. Als Pisistratos ihre Absicht erfuhr, ent- wich er ganz aus dem Lande und ging nach Eretria. Hier 5^8. sammelte er Geld und Mannschaft, und im eilften Jahre p ^ brach er von Eretria auf. Der erste Ort in Attika, den sie t . gewannen, war Marathon, wo er mit seinen Anhängern, die zu ihm stießen, ein Lager aufschlug. Anfangs achteten die Athener wenig auf Pisistratos; als sie aber erfuhren, daß er von Marathon her auf die Stadt loskäme, zogen sie gegen ihn aus. Als beide Heere einander gegenüber lagerten, trat ein Seher an Pisistratos und sagte ihm den Spruch: „Ausgespannt ist jetzo das Netz und der Hamen geworfen, Und bald strömen hinein Thunfische bei nächtlichem Mondglanz." Pisistratos verstand des Spruches Sinn und sagte, er nehme ihn an, und führte sein Heer vorwärts. Die Athener lagen gerade und schliefen oder saßen beim Würfelspiel. Da siel Pisistratos über sie her und schlug sie in die Flucht. Seine Söhne aber schickte er zu Pferde voraus, welche die Fliehenden einholten und sagten, die Athener sollten getrost sein und heimgehen, ein jeglicher in sein Haus. Das thaten sie und so gewann Pisistratos zum dritten Male Athen und befestigte seine Herrschaft. Er regierte noch zwölf Jahre (bis 528 v. Chr.) voll Milde und Wohlthätigkeit; er beför- derte den Wohlstand der Bürger, verschönerte die Stadt und ließ die Homerischen Gedichte sammeln und ordnen, die an den Festen öffentlich vorgetragen wurden. Von den beiden Söhnen des Pisistratos folgte der ältere, Hippias, dem Vater in der Negierung, ohne daß jedoch der jüngere, Hipparchos, von der Theilnahme an der Regie- rung ausgeschlossen war. Auch sie beherrschten in der Weise ihres Vaters die Athener mit Milde und achteten die be- stehenden Gesetze, bis die Rache zweier Athener, des Arifto- giton und Harm odios, dem Hipparchos das Leben raubte. Die Veranlassung zu dieser blutigen That war folgende: Harmodios hatte sich dem Hipparchos bei einer schnöden Zumuthung nicht willfährig bewiesen und dadurch den Un- willen des Tyrannen gereizt. Als sich nun des Harmodios Schwester bei einem feierlichen Aufzuge der Athenischen Jung- frauen einstellte, um Theil an dem Festzuge zu nehmen,

7. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 225

1873 - Oldenburg : Stalling
225 ihn zu schonen und leben zu lassen, da er, wenn er entkomme, sofort Rache nehmen würde. Alexander fragte: „Warum eilt denn Pelopidas zum Tode?" — „Damit du," antwortete Pelopidas, „den Göttern desto verhaßter werdest und ein um so schmählicheres Ende nehmest." Bald zwang aber Epami- nondas an der Spitze eines Heeres den Alexander zur Aus- lieferung des Pelopidas. Auf einem späteren Zuge gegen Alexander verlor Pelopidas in einer Schlacht sein Leben (364). Der Krieg gegen Sparta hatte seinen Fortgang. Noch dreimal drang Epaminondas in den Peloponnes. Bei dem letzten Einfall kam es zwischen den Thebanern und Lacedä- moniern zur Schlacht bei Mantinea (362). Schon hatte Epaminondas die Schlachtlinie der Feinde durchbrochen, als ein Wurfspeer seine Brust durchbohrte. Tödlich verwundet sank er nieder. Die Aerzte erklärten, er werde sterben, sobald man das Eisen aus der Wunde ziehe. Epaminondas war besorgt, sein Schild möchte in die Hände der Feinde gefallen sein; als man ihm denselben zeigte, küßte er ihn als den treuen Begleiter seines Ruhmes. Jetzt kam die Nachricht von dem Siege der Thebaner; da rief Epaminondas: „Nun habe ich genug gelebt!" und ließ das Eisen aus der Brust ziehen. Als seine Freunde beklagten, daß er keine Söhne hinterlasse, antwortete er sterbend: „Ich hinterlasse zwei un- sterbliche Töchter, die Schlachten bei Leuktra und Mantinea!" und verschied. — Nach seinem Tode sank Theben schnell von der Höhe seiner Macht und Blüthe in seine vorige Un- bedeutendheit zurück. Xxxi. Philipp, König von Macedonie». 360—336 vor Chr. — Demosthenes. Phokion. Als Pelopidas in Thessalien kämpfte, griff er auch in die Angelegenheiten des Makedonischen Reiches ein und be- festigte den König Alexander, den ältesten Sohn des Amynthas, auf dem Throne; den jüngsten aber, Philipp, nahm er als Geißel mit nach Theben. Hier lebte Philipp im Hause Stacke, Griech. Geschichte. 10. Aufl. 15

8. Altertum - S. 63

1894 - Oldenburg : Stalling
63 den Bau der arkadischen Bundesstadt Megalpolis, stellte Messemen wieder als freien Staat her und bedrohte selbst Sparta, dessen Frauen noch nie den Rauch eines feindlichen Lagerfeuers gesehen hatten; nur mit Mhe rettete es der alte Agesilaos. Aber Thebens Gre dauerte nicht lange; Pelpidas fiel gegen den Tyrannen Alexander von Ph er et in Thessalien, und Epaminondas bei seinem vierten Einbrche in den Peloponnes in der Schlacht bei Mantinea (362), in der er noch die Siegesbotschaft hrte, ehe er seinen Geist aufgab. Mit dem Falle seiner beiden groen Männer sank Theben in seine vorherige Unbedentendheit zurck. Die Krfte aller Staaten waren erschpft, die innere Zwietracht dauerte fort, ppigkeit und Schwelgerei nahmen zu, und Griechenland mute endlich eine Beute der Macedonier werden. Jod des Epaminondas. Bon einem Wurfspeer tdlich in die Brust getroffen, sank Epaminondas nieder. Die rzte erklrten, er verde sterben, sobald man das Eisen aus der Wunde ziehe. Er besorgte, sein Schild wre in die Hnde der Feinde gefallen, und kte ihn, als man ihm denselben zeigte, als den treuen Begleiter seines Ruhms. 9ll nun auch die Nachricht vom Siege der Thebancr kam, rief er aus: Nun habe ich genug gelebt!" und lie das Eisen ans der Brust ziehen. Sterbend riet er den einigen zum Frieden. Als man klagte, da er keinen Sohn hinterlasse, sagte er: Ich hinterlasse zwei unsterbliche Tchter, die Schlachten bei Leuktra und Mantinea!" und verschied. 14. Philipp König von Macedonien. Als Pelpidas in Thessalien kmpfte, griff er auch in die Angelegenheiten Maeedoniens (Makedoniens) ein und nahm einst den jungen Sohn des Knigs Amyntas Ii., Philipp, als Geisel mit nach Theben, wo dieser im Hanse des Epaminondas gelebt haben soll. Er hatte hier Gelegenheit, sich mit griechischer Kunst und Wissenschast vertraut zu machen und zum tchtigen Feldherrn auszubilden. Zugleich aber lernte er auch die Verwir-rungen und Zerwrfnisse, so wie die Sittenverderbnis der grie-chischen Staaten kennen, um deren Schwche fr die Zukunft

9. Altertum - S. 64

1894 - Oldenburg : Stalling
64 nutzen zu knnen. Nach dem Tode seines lteren Bruders Per-dikkas entwich er aus Thebeil und erhob Ansprche auf den er-ledigten Thron; er hatte jedoch noch mehrere Mitbewerber, und das Reich war von allen Seiten durch furchtbare Feinde bedroht. Doch Philipp wute alle Schwierigkeiten zu berwinden, zumal er kein Mittel scheute, wenn es nur zum Ziel fhrte; die anderen Thronbewerber beseitigte er durch List und Klugheit, die feindlichen Völker im Norden und Westen schlug er durch seine neugebildete Schlachtordnung (Phalanx). Im Besitze des Thrones (359336) stellte er sich die Aufgabe, Griechenland zu unterwerfen. Zunchst eroberte er die griechischen Pflanzstdte an der macedonischen und thracischen Kste, und die Goldbergwerke des Pangus lieferten ihm die reichsten Mittel, in den griechischen Staaten durch Be-stechungen Verrter zu erkaufen, die ihm die Unterwerfung Griechen-lands erleichterten. Streitigkeiten in Thessalien, in die er sich einmischte, sicherten ihm den Durchzug durch dieses Land ins eigent-liehe Griechenland, und die Gelegenheit, in die Verhltnisse des-selben einzugreifen, verschaffte ihm der Heilige Krieg gegen die Phoker (356- 346). Die Phoker hatten dem Apollo geweihtes Land angebaut und wurden, weil sie die auferlegte Strafe nicht bezahlten, von den Thebanern bekriegt. Sie griffen nun die reichen Tempelschtze von Delphi an und fhrten den Krieg nicht ohne Glck. Daher riefen die Thebaner den Philipp herbei, der die Phoker schlug. Gern wre Philipp schon jetzt durch die Thermophlen gezogen, aber ein athenischer Heerhause hielt ihn davon ab. Als er aber spter nochmals von den Thebanern gerufen ward, wute er die Athener durch List und Versprechungen zu tusche, zog durch die Thermophlen und schlug die Phoker, deren Städte zerstrt wurden, behielt aber von jetzt an den wichtigen Engpa besetzt. In Athen war es damals Demsthenes, der seine Mitbrger vor der ihnen durch Philipp drohenden Gefahr eindringlich warnte. Er hatte sich durch ber-Windung fast unbesiegbarer Schwierigkeiten zum grten Redner herangebildet und forderte nun in begeisterten Reden die Athener auf, der Heldenthaten ihrer Vorfahren eingedenk, selbst in den

10. Altertum - S. 65

1894 - Oldenburg : Stalling
65 Krieg zu ziehen, statt gemietete Sldner dazu abzusenden, und aller Weichlichkeit und Trgheit zu entsagen. Aber seine Worte blieben meist ohne Erfolg. Auch fand er einen Gegner in dem edlen Phokion, der, an Griechenlands Rettung oerzweifelnd, den Frieden mit Macedonien gehalten wissen wollte, wie auch an dem feilen schines, einem anderen groen Redner, der, durch maeedonisches Gold bestochen, mit Philipp im heimlichen Ein-Verstndnis stand. Devwstkeues, Sohn eines Waffenschmieds, in seiner Jugend krnk-lief), litt an schwacher Brust, stotterte und konnte das R nicht aussprechen. Er hrte den Redner Kallistratos und entbrannte vor Begierde, ein Redner zu werden. Er studierte nun die griechischen Schriftsteller, beson-ders den Thuki)didcs, hrte deu Philosophen Plato und den Redner Iso s. In einer Anklage gegen seine ungerechten Vormnder siegte er; als er aber vor dem athenischen Volke auftrat, ward er ausgepfiffen. Sein Freund Styros, ein Schauspieler, wies ihn auf die Kunst des echten Vortrags und Mienenspiels hin. Um seine Stimme zu strken, suchte er das Tosen der Meereswellen zu berbieten. Er schor sich das Haar auf einer Seite, um 23 Monate jeden Ausgang unmglich zu machen, und bte sich in einem unterirdischen Gemach vor dem Spiegel im Mienen-spiel. Kieselsteine im Munde ging er laut sprechend steile Berge hinan, um deutlich und stark reden zu lernen. Der Ersolg war der glnzendste. Dcmvsthencs ist der berhmteste aller Redner. ^hkion, Sohn eines Lffelmachers (?), war von tief ernstem Wesen, so da ihn niemand je lachen oder weinen sah; abgehrtet, trug er sogar im hrtesten Winter keine Schuhe. Wegen seiner finsteren Miene verlacht, antwortete er: Meine Miene hat noch niemanden ein Leid zugefgt, aber das Gelchter dieser Umstehenden hat dem Staate schon viele Thrnen verursacht." Demosthenes frchtete ihn als Gegner. Das Beil meiner Reden ist da!" sagte er fter. Einst in einem Meinungsstreit rief De-msthenes: Die Athener werden dich tten, wenn sie rasend werden!" Und dich, wenn sie bei Verstnde sind!" antwortete Phokion. Demosthenes tuend nach Alexanders des Groen Tode von den Maeedoniern, die von Athen seine Auslieferung forderten, gentigt, nach der Insel Kalanria an der Nordkste von Argolis zu entfliehen, und nahm hier Gift (322 v. Chr.). Vier Jahre darauf mute Phokion den Giftbecher trinken (318 v. Chr.). Ein neuer heiliger Krieg, gegen die Stadt Amphissa in Lokris, ward beschlossen, und Philipp auf schines Rat zum Stacke. Hlfsbuch I. 3. Aufl. 5
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