Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 28

1888 - Habelschwerdt : Franke
Argos nach der Nordküstc des Peloponnes, die nun den Namen Achaia erhielt. 2. Die Auswanderung der Joner, die sich von der Nordküste des Peloponnes zu ihren Stammesgeuossm nach Attika retteten und auch hier zur Übervölkerung und neuen Auswanderung Veranlassung gaben. 3. Die dreifachen überseeischen Wanderzüge: a) Achäer und Äoler ließen sich nach harten Kümpfen an der Küste Mysiens und auf den Inseln Losbos und Teuedos nieder. b) Jouer nahmen von der lydischen und karischeu Küste (Milet, Ephesus u. a.) und den Inseln Chios und Samos Besitz. c) Die Dorer gründeten ans der Insel Rhodns und au der Küste Kariens einen Bundesstaat von 6 Städten. Kultur in der heroischen Zeit. 1. Dichtkunst. Das heroische Zeitalter hat den größten epischen Dichter, Homer, hervorgebracht. Einzelne Teile seiner Ilias und Odyssee mögen indes schon vor ihm im Munde des Volkes feste Gestalt angenommen haben. 2. Die bildende Kunst mar noch in rohen Ansangen. Merkwürdige Überreste der Bautunst sind die eyklopischen Mauern. Kinigungsmittek der Kellenen. Obgleich die Bodcngestaltung Griechenlands eine Anzahl einzelner Staaten geschaffen hatte, so fehlte es doch nicht an Mitteln, die das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärkten. Diese waren: 1. Die Sprache. Durch die Einheit der Sprache fühlten sich die Griechen als ein Volk und stellten sich, in der Überzeugung von der Schönheit derselben, den fremd redenden „Barbaren" gegenüber. 2. Die Religion. Ursprünglich wurden die Götter als persöu-lieh gedachte Naturkrüfte aufgefaßt; der hellenische Geist schuf sie aber zu frei waltenden Wesen um. Diesen Untergang der alten griechischen Religion und das Vordringen der neuen stellt die Sage vom Titaueu-kampfe dar. Die Griechen verehrten 12 Hauptgottheiten. a) Zens, der Vater der Götter und Menschen, der Herr über die Himmelserscheinungen, das Urbild der Könige aus Erden, bewacht schirmend alle staatlichen und bürgerlichen Verhältnisse. 1)) Hera, die Gemahlin des Zeus, ist das Ideal der griechischen Gattin und Hausfrau.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 123

1877 - Oldenburg : Stalling
- 123 und demokratische Wahlformen ausgesprochen waren. Da aber dieser Entwurf keine Partei befriedigte, so gab dessen Verwerfung den Anhngern des Sarner Bndnisses den Plan zu einer Gegenrevolution an die Hand, Alt-Schwyz, wo der reactionre Oberst Abyberg den Schild erhob, suchte sein ab-gefallenes Auer-Schwyz, Basel-Stadt sein untreues Basel-Land mit Waffengewalt wiederzugewinnen. Aber die Tages-satzung traf Maregeln, diesem Treiben entgegenzutreten und hatte bald 20,000 Mann unter Waffen. Basel-Stadt und Alt-Schwyz muten sich unterwerfen und der Sarnerbund sich auflsen. Am 17. August 1833 wurden Basel-Stadt und Basel-Land als besondere unabhngige Kantone anerkannt, und das Staatsvermgen, das Kriegsmaterial, selbst das Universittsgut unter ihnen getheilt. Zwischen Alt-Schwyz und Auer-Schwyz wurde die frhere Einheit hergestellt. In der Folge wurde das Heeres- und Zollwesen fr die Gesammtheit der Kantone geordnet. Sonst kam es zu keiner Neugestaltung der Bundesacte, und Ruhe und Eintracht fanden auch jetzt in der Schweiz keinen Boden. Religise Ghrung zwischen der orthodoxen und rationalistischen Partei des Protestantismus, die von den Ultramontanen genhrt wurde, lieen keinen Frieden aufkommen; dazu kamen Zer-Wrfnisse mit den Nachbarstaaten Wegen der Aufnahme so vieler politischer Flchtlinge, welche die Schweiz zu einem Heerde revolutionrer Umtriebe machten. Die religisen Kmpfe nahmen ihren Fortgang. Da die Jesuiten in Freiburg und Wallis bedeutende Erziehungs-anstalten hatten, durch welche die Spannung erhht wurde, so beschlossen sieben Kantone in einer Conferenz zu Baden, die Kirche der Staatsgewalt unterzuordnen, und diesem Beschlsse gem wurden die Klster in Aargau unter weltliche Verwal-tung gestellt. *) Als dagegen von Seiten der Ultramontanen Widerstand erhoben wurde, verfgte die radicale Regierung *) In Zrich veranlate die Berufung des Dr. Strau, des Verfassers des Leben Jesu" (worin die in den Evangelien berlieferte Lebensgeschichte Jesu als Mythe dargestellt wird), als Lehrer der Sog-matit an der Universitt solche Ausregung (1839), da die Berufung sistirt werden mute.

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 125

1877 - Oldenburg : Stalling
125 ein. So war der Krieg binnen neun Tagen zu Ende. Die besiegten Kantone muten die Kriegskosten zahlen, ihre Re-gierungen mit liberalen oder radikalen vertauschen, den Sonderbund auflsen und die Jesuiten verweisen. Nun folgte eine Revision der Schweizer-Bundesverfassung und 1848 wurde der neue Bundesstaat gegrndet. An der Spitze desselben steht ein bestndiger aus sieben Mitgliedern bestehender Bundesrath mit einem von den Kantonalregierungen gewhlten Stnderath (erste Kammer) und mit einem frei aus der ganzen Volkszahl gewhlten Nationalrath (zweite Kammer!, der zu Bern seinen Sitz hat.*) Xi. Italien nach der Julirevolution. Die Ereignisse des Jahres 1821 (vgl. Iv.) hatten den Bruch zwischen den Negierungen und Vlkern Italiens noch erweitert. Die Fürsten bten, der Hlse Oestrichs sicher, gegen ihre Unterthanen den rgsten Druck aus, und diese, ohne Anhnglichkeit und Vertrauen zu jenen, hielten jedes Mittel fr erlaubt, sich an ihren Drngern zu rchen und sie zu strzen. Die alten Mibruche der italienischen Regierungen, Willkr und Unordnung in der Verwaltung, Bestechlichkeit der *) Der Kanton Nenfchatel ri sich damals von Preußen los und trat dem Schweizerbuude ganz und gar bei. Im August 1864 kam zu Genf eine internationale Convention in Betreff der Organisation des Dienstes der Kranken und Verwundeten im Kriege zu Stande-Die Revision der Bundesverfassung stellte im Januar 1866 neun Artikel auf, die sich auf die Verhltnisse der Eingewanderten, Ausschlieung gewisfer Strafarten, Glaubens- und Cultusfreiheit bezogen, aber mit Ausnahme eines einzigen durch die Volksabstimmung verworfen wurden. Das vaticanische Concil und das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes rief auch in der Schweiz kirchliche Wirren hervor, in Folge deren eine Dicefanconferenz" den infallibilistifchen Bischof Lachat absetzte (Jan. 1873), und die Genfer Regierung den vom Papste mit Umgehung der Genfer Verfassung erhobenen Bischof Mermillod auswies. Der Versuch einer Revision der Bundesverfassung scheiterte im Mai 1872 abermals.

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 16

1877 - Oldenburg : Stalling
- 16 - wurden gehalten der Vereitelung der deutschen Hoffnungen, der die Notwendigkeit der deutschen Einheit und der ferneres Ausharren im Kampfe darum. Zuletzt wurde ein eigentmliches Nachspiel geliefert. Einige Studenten blie-ben zurck und hielten in Nachahmung der Art und Weise, wie einst Luther die Bannbulle verbrannte, der einige den Vaterlandsfreunden anstige Schriften, in denen die schon beginnende Reaction vertheidigt und das Verlangen nach Eon-stitutionen verdchtigt wurde, feierlich Gericht. Die Schrift Ancillon's der Souvernett und Staatsverfassung, Kamptz's Codex der Gensdarmerie, von Haller's Restauration der Staats-Wissenschaft, endlich die Schriften des Geheimraths Schmalz, der den Tugendbund angegriffen und die Behauptung auf-gestellt hatte, das preuische Volk habe in seiner Erhebung von 1813 nur eine einfache Pflicht erfllt, etwa wie ein zum Lschen herbeieilender Feuermann, und deshalb kein besonderes Verdienst zu beanspruchen, alle diese Schriften, dazu noch die Zeichen einer knechtischen Zeit, ein Zopf, ein Corporalftock und eine Schnrbrust, wurden unter Hohn und Spott dem Feuer bergeben. Die Feier des Wartburgfestes rief die uerste Auf-regung hervor. Mehrere zu Weimar unter dem Schutze der Prefreiheit erscheinende Tagesbltter, an denen sich die Professoren Oken und Luden betheiligten, verbreiteten ihre Ansichten der die Zeitereignisse in einer Weise, die mit den Ansichten der Regierungen in schroffem Widerspruch standen, im gesammten deutschen Publikum. Um so mehr mute dte Schrift eines walachifchen Bojaren, des russischen Staatsraths Stourdza, Oel ins Feuer gieen. Dieser hatte im Auftrag des Kaisers Alexander eine Denkschrift der deut-sche Zustnde abgefat, in der er den Geist der deutschen Professoren und Studenten als beraus gefhrlich schilderte und den Monarchen, denen die Schrift auf dem Aachener Congre 1818 bergeben wurde, das Schreckbild einer deut-schen Revolution vor Augen hielt. *) Dazu kam noch, da die *) Als zwei junge Grafen den Bojaren als den Feind deutscher Freiheit forderten, erklrte derselbe, nur auf Alexanders Befehl die Schrift gedacht, geschrieben und ausgefhrt zu haben, worauf jene er-

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 120

1877 - Oldenburg : Stalling
- 120 -X. Die Revolution in der'schweiz. Der Sonderbund. Auch in der Schweiz hatten die Beschlsse des Wiener Congresses keine befriedigenden Zustnde herbeigefhrt. Die Verfassungen in den einzelnen Kantonen, von der Erbaristo-kratie in Bern an bis zur Demokratie in Uri, stimmten darin berein, da berall eine Oligarchie die Leitung der ffent-lichen Angelegenheiten an sich genommen hatte. In allen Kantonen war es gewissen Geschlechtern gelungen, einen vorherrschenden Einflu zu gewinnen und ihrem Kreise zu erhalten : sogar in den demokratischen Kantonen befanden sich einzelne Familien, wenn auch freilich durch Wahl, im Besitz der bedeutendsten Aemter, indem durch regelmige Erneue-rungen der Wahlen sich stillschweigend ein anerkanntes her-kmmliches Recht entwickelt hatte. Nach dem Wiener Congre sollten zwar die einzelnen Kantone in ihren inneren An-gelegenheiten von einander unabhngig sein, zugleich aber auch eine staatliche Gesammtheit bilden. Aber der Patriciat suchte die verschiedenen Kantone mglichst auseinander zu halten, um sich durch diese Zerrissenheit in seiner einflu-reichen Stellung zu erhalten, und die fremden Mchte, besonders Oestreich, begnstigten das Streben der Aristokratie, um die Idee einer Gesammtschweiz nicht aufkommen zu lassen. In der Schweiz herrschte dieselbe Reaction wie in den brigen Staaten Europas, und Metternichs Rathschlge galten auch den Machthaber dieser Republik wie Orakelsprche, seine Winke wie Befehle. So verschlo die Tagsatzung ihre Ver-Handlungen der Oessentlichkeit, und verkaufte auch noch im neunzehnten Jahrhundert Kraft und Blut der einheimischen Jugend an fremde Regierungen nach Frankreich und Neapel, um einer Menge junger Patricier Offizierstellen zu verschaffen, während die Soldaten von jeder Befrderung ausgeschlossen und einer entehrenden Disciplin Preis gegeben waren. Im dessen war, ungeachtet der Herrschaft bevorrechteter Klassen, die Vorstellung von einer ursprnglichen rechtlichen Gleichheit aller Eidgenossen niemals im Volke ganz erloschen, und die

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 121

1877 - Oldenburg : Stalling
- 121 - Ueberzeugung von der Nothwendigkeit einer Neugestaltung der Schweiz gewann in dem gebildeten Mittelstande immer mehr Raum. Von der Volksvertretung im sogenannten groen Rache war ein groer Theil der Bevlkerung durch zu hohen Census ausgeschlossen, und der kleine Rath, die eigentliche Regierungsbehrde, wurde vom groen Rathe aus dessen Mit-gliedern gewhlt. So konnten Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtspflege in denselben Hnden vereinigt sein. Der Geist der Unzufriedenheit regte sich daher fast berall in der Schweiz, und die Julirevolution beschleunigte den Ausbruch der Bewegung. Den Anfang machte Aargau, wo das Landvolk den oligarchischen Rath zur Aufstellung einer demokratischen Ver-fassung zwang. Aehnlich ging es in Zrich, Thurgau, St. Gallen, Solothurn, Schaffhausen, Luzern, Freiburg und im Waadtland. Bern, dessen Regierung am meisten aristokratisch war, benutzte seine Stellung als Vorort und erlie im ^?ep-tember 1830 ein Kreisschreiben an die Kantonsregierungen, welches zur Aufrechthaltung der alten Verfassungen aufforderte. Dadurch wurde die Aufregung erst recht allgemein, an deren Spitze ein Doctor Schnell stand. Es kam zwischen dem Volk und der Regierung zur Entscheidung durch die Waffen, letztere wurde besiegt und eine neue Verfassung verwischte die letzten Spuren der alten aristokratischen Institutionen Berns (Febr. 1831), dessen Patriciat einst durch seine Weisheit und Kraft berhmt gewesen, aber lngst den alten Ruhm verloren hatte. In Wallis, Graubnden, Genf und Neuenburg, wo sich die Aristokratie noch nicht so vom Volke abgeschlossen hatte, blieb vorlufig noch im Ganzen die alte Ordnung der Dinge, und in Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, Glarus und Appen-zell herrschte der Form nach bereits die Demokratie. In Basel aber sollte der Streit zwischen der aristo-kratischen und demokratischen Partei entscheidende Folgen haben. Im groen Rathe war die Stadt mit 90, die Landschaft mit 60 Mitgliedern vertreten, obgleich letztere ungleich bevlkerter war. Im October 1830 forderten die Unzufriedenen volle politische Gleichheit. Die aristokratische Partei ging nicht sogleich darauf ein, und entschied sich erst im De-cember dahin, da Stadt und Land im groen Rathe mit

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 338

1877 - Oldenburg : Stalling
338 Pendirt. Die erste Kammer wurde durch eine knigliche Ver-ordnung vom Il.octbr. 1854 zu einem Herrenhause umgestaltet, welches auer den grojhrigen kniglichen Prinzen theils aus erblichen, theils aus den vom Könige auf Lebenszeit er-nannten, theils aus gewhlten Mitgliedern besteht, womit zugleich die zweite Kammer den Namen Haus der Abgeord-neten, die ganze Volksvertretung den Namen Landtag bekam (30. Mai 1855). Unter Friedrich Wilhelm Iv. erwarb der preuische Staat die hohenzollernschen, im ehemaligen schwbischen Kreise gelegenen Lande, wo die Wiege des preuischen Herrscherhauses stand, indem die beiden daselbst regierenden Fürsten (Hohen-zollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen) zu Gunsten des Hauptes ihres Stammes abdankten. Whrend die preui-sche Krone aus diese Weise in Sddeutschland festen Fu fate, sah sie sich genthigt, dem Frstenthum Neuenburg zu entsagen. Obgleich sich Neuenburg von Preußen losgerissen und mit der Schweiz vereinigt hatte (vgl. X. am Schlu), so gab es daselbst doch noch eine rohalistische Partei, die sich nach Erneuerung des alten Verhltnisses zurcksehnte. Diese, gefhrt vom Grafen Pourtales, pflanzte im September 1856 das hohenzollernsche Banner auf, wurde aber von den Republikanern leicht bezwungen. Als der König mit Krieg drohte, deutete Frankreich an, da es die Schweizer untersttzen werde. Der König entschlo sich, wegen seiner persnlichen Interessen (denn Neuenburg war ein persnliches Besitzthum) sein Land nicht in einen schweren Krieg zu strzen. So kam ein Vergleich zu Stande. Die gefangenen Royalisten, unter denen sich Pourtalss und der Oberstlieutenant von Meuron befanden, wurden von den Schweizern ohne Bedingung ent-lassen, worauf der König von Preußen seinen Rechten auf Neuenburg entsagte und nur den Titel als Erinnerung bei-behielt (1857). In Hinsicht auf Gewerbthtigkeit und Handel, wofr ein besonderes Ministerium eingesetzt ward, machte Preußen unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. die grten Fortschritte und nahm einen nie geahnten Aufschwung, besonders durch Anlage eines umfassenden Telegraphen- und Eisenbahnnetzes, durch Vermehrung der Flu- und Seedampfschifffahrt, durch

9. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 25

1873 - Oldenburg : Stalling
25 geweissagt, daß das Land herrlich aufblühen werde, das die Gebeine des greisen Oedipus in seinem Schoße bergen würde. Da schickten des Oedipus Söhne und ließen den arg geschmähten Vater zur Rückkehr nach Theben einladen: der aber sprach den Fluch über die herzlosen Söhne aus und blieb an der Stätte, ite ihn gastlich aufgenommen, und wo er bald zur ewigen Ruhe eingehen sollte. Ein Donnerschlag erdröhnte, die Erde öffnete sich und nahm den Lebensmüden in ihre stille Behausung aus. Seine Ruhestätte blieb ein Geheimniß, s- An Oedipus Söhnen ging des Vaters Fluch nur zu bald in Erfüllung. Sie hatten einen Vertrag geschlossen, wonach sie ein Jahr ums andere abwechselnd die Herrschaft führen wollten. Der ältere, Eteokles, weigerte sich jedoch nach Ablauf des ersten Jahres den Thron abzutreten und vertrieb den jüngeren, Polynikes, aus dem Lande. Er ging nach Argos, wo König Adrastos herrschte, heirathete dessen Tochter und bewog ihn zu einem Rachezug gegen seine Vaterstadt. Dies ist der berühmte Zug der Sieben gegen Theben, der so genannt ¡y/,.,, wird, weil außer Adrastos und Polynikes noch fünf andere Hel-^ den daran Theil nahmen. Unter diesen hebt die Sage besonders den Ampchiaraos hervor. Er wünschte sich dem Zuge zu entziehen, weil ihm seine Sehergabe den unglücklichen Erfolg und seinen eigenen Untergang voraus verkündigte, aber seines ? Gemahlin Criphy le ließ sich von Polynikes durch ein denes Halsband bestechen und verrieth seinen Schlupfwinkel. Nun konnte er nicht umhin, sich dem Zuge anzuschließen, in dem sich seine Weissagung erfüllte. Die Thebaner geriethen zwar anfangs in schwere Bedrängniß, aber der freiwillige Opfertod eines Sohnes des Kreon, des Menökeus, der sich von der Stadtmauer herabstürzte, beseelte sie mit neuem Muthe, so daß sie die sieben argivischen Helden, von denen jeder eines der sieben Thore Thebens bestürmte, zurückschlugen. Alle, mit Ausnahme des Adrastos, verloren das Leben: den Amphiaraos verschlang sammt seinem Streitwagen die Erde; Eteokles und Polynikes fielen beide im gräßlichen Brudermorde*). Nach diesem blutigen Ausgang übernahm Kreon, des *) Zehn Jahre später belagerten die Söhne der gefallenen Helden (die Epigonen, d. h. Nachkommen), um ihre Väter zu rächen, Theben von neuem, und eroberten es für Thersander, des Polynikes Sohn.

10. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 52

1873 - Oldenburg : Stalling
52 würdest: dein Herz ist eisern! Aber denk' an mich, wenn die Götter mich rächen, und am hohen Skäischen Thore du vom Geschosse Phöbus Apollo's getroffen im Staube endest, wie jetzt ich!'' Mit dieser Weissagung verließ Hektors Seele den Leib und flog zum Hades hinunter. Achilles aber rief der Fliehenden nach: „Stirb du, mein Loos empfang' ich, wann Zeus und die Götter wollen!" So sprach er und zog den Speer aus dem Leichnam, legte ihn bei Seite und zog die eigene blutige Rüstung von den Schultern des Gemordeten. Nun kamen aus dem Griechischen Heere viele Streiter her- beigelaufen und betrachteten den Wuchs und die hohe Bil- dung des todten Hektor bewundernd, und mancher sprach, ihn anrührend: „Wunderbar, wie viel sanfter ist doch der Mann nun zu betasten, als da er den Feuerbrand in unsere Schiffe schleuderte!" Jetzt stellte sich Achilles mitten unter das Volk und sprach: „Freunde und Helden! Nachdem die Götter mir verliehen haben, diesen Mann hier zu bändigen, der uns mehr Böses gethan hat, als alle Andern zusammen, so laßt uns in unserer Rüstung die Stadt ein wenig aus- kundschaften, um zu erforschen, ob sie uns wohl die Burg räumen werden, oder ob sie es wagen, uns auch ohne Hektor Widerstand zu leisten. Aber was rede ich? Liegt nicht mein Freund Patroklos noch unbestattet bei den Schiffen? Darum stimmt den Siegesgesang an, ihr Männer, und laßt uns vor allen Dingen meinem Freunde das Sühnopfer bringen, das ich ihm geschlachtet habe!" Mit solchen Worten wandte sich der Grausame dem Leichnam von Neuem zu, durchbohrte ihm an beiden Füßen die Sehnen zwischen Knöchel und Fersen, durchzog sie mit Riemen von Stierhaut, band sie am Wagensitze fest, schwang sich in den Wagen und trieb seine Rosse mit der Geißel den Schiffen zu, den Leichnam nachschleppend. Staubgewölk um- wallte den Geschleiften, sein jüngst noch so liebliches Haupt zog mit zerrüttetem Haar eine breite Furche durch den Sand. Von der Mauer herab erblickte seine Mutter Hekuba das grauenvolle Schauspiel, warf den Schleier ihres Hauptes weit von sich und sah jammernd ihrem Sohne nach. Auch der König Priamos weinte und jammerte. Geheul und Angstruf der Trojaner und der fremden Völker hallte durch
   bis 10 von 48 weiter»  »»
48 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 48 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 6
5 2
6 0
7 3
8 0
9 2
10 3
11 1
12 1
13 0
14 10
15 0
16 3
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 10
26 1
27 8
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 3
34 0
35 1
36 0
37 24
38 0
39 0
40 0
41 0
42 2
43 22
44 3
45 6
46 2
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 21
2 12
3 6
4 4
5 0
6 2
7 13
8 10
9 20
10 4
11 1
12 2
13 12
14 12
15 2
16 22
17 134
18 1
19 3
20 11
21 15
22 120
23 22
24 2
25 16
26 18
27 2
28 6
29 1
30 1
31 3
32 2
33 1
34 1
35 15
36 5
37 12
38 1
39 15
40 2
41 11
42 7
43 32
44 2
45 35
46 5
47 4
48 1
49 1
50 1
51 1
52 21
53 31
54 7
55 8
56 16
57 1
58 44
59 2
60 14
61 0
62 2
63 9
64 3
65 13
66 17
67 5
68 19
69 28
70 1
71 22
72 5
73 2
74 4
75 11
76 3
77 41
78 5
79 1
80 3
81 0
82 33
83 2
84 2
85 2
86 24
87 6
88 35
89 9
90 92
91 4
92 71
93 6
94 37
95 3
96 2
97 0
98 31
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 2
2 76
3 8
4 46
5 30
6 10
7 112
8 4
9 40
10 34
11 2
12 12
13 6
14 0
15 53
16 72
17 6
18 35
19 35
20 1
21 16
22 78
23 30
24 5
25 1
26 32
27 32
28 2
29 15
30 14
31 10
32 1
33 194
34 10
35 31
36 0
37 32
38 1
39 69
40 17
41 24
42 6
43 17
44 32
45 5
46 15
47 5
48 42
49 32
50 37
51 45
52 45
53 5
54 246
55 29
56 16
57 5
58 10
59 303
60 12
61 24
62 75
63 17
64 29
65 49
66 0
67 64
68 12
69 7
70 0
71 38
72 13
73 93
74 12
75 22
76 7
77 26
78 6
79 32
80 56
81 294
82 9
83 4
84 3
85 31
86 2
87 7
88 88
89 9
90 1
91 60
92 20
93 3
94 0
95 0
96 0
97 25
98 40
99 32
100 119
101 0
102 92
103 36
104 2
105 7
106 9
107 1
108 48
109 1
110 6
111 17
112 62
113 2
114 2
115 25
116 63
117 2
118 20
119 5
120 27
121 68
122 5
123 15
124 15
125 9
126 12
127 41
128 51
129 18
130 1
131 61
132 26
133 8
134 4
135 1
136 109
137 0
138 23
139 0
140 28
141 7
142 20
143 112
144 9
145 124
146 31
147 4
148 104
149 7
150 33
151 33
152 44
153 2
154 6
155 44
156 95
157 60
158 55
159 4
160 0
161 11
162 20
163 22
164 2
165 54
166 70
167 27
168 6
169 41
170 2
171 64
172 22
173 52
174 3
175 67
176 34
177 123
178 3
179 26
180 4
181 44
182 108
183 62
184 10
185 3
186 12
187 3
188 11
189 8
190 100
191 19
192 25
193 7
194 29
195 5
196 56
197 36
198 11
199 13