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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 125

1888 - Leipzig : Teubner
125 derselbe lt ihren Gnstling und Geheimschreiber Rizzio grausam ermorden, wird in einem Landhause krank daniederliegend in die Luft gesprengt. Maria heiratet den Mrder Bothwell; die Schotten empren sich und erklären ihren Sohn, Jakob Vi., zum König. Sie flieht nach England, wird dort als des Gattenmords be-schuldigt in Gewahrsam gehalten; aber bald bedroht ihre Anwesenheit die Sicherheit Elisabeths; es entstehen Verschwrungen, um sie mit Hilfe der katholischen Mchte auf Englands Thron zu erheben (denke an die Bartholomusnacht und an Oraniens Ermordung!). Maria wird als Mitwisserin wiederholter Angriffe auf das Leben der Elisabeth im neunzehnten Jahre ihrer Haft in Fotheringhay enthauptet 1587. Elisabeth gebannt; der Untergang der Armada 1588 bricht 156. Spaniens Seemacht (denke an den Freiheitskampf der Niederlande!). Gott, der Allmchtige, blies, und die Armada flog nach allen Winden." Wie trstete Philipp Ii. den heimgekehrten Admiral? Unter Elisabeth nahm Englands Handel und Seefahrt den ersten Aufschwung; der Weltumsegler Franz Drake (die Kartoffel); Sir Walter Raleigh (Virginien, das Jungfrauenland"). 1600 die ostindische Kompanie (eine Handelsgesellschaft von Privatleuten). Auf Elisabeths Regierung fllt ein Abglanz von dem uusterb-licheu Ruhme des Dichters Shakespeare (siehe die Zeittafel!). Mit Elisabeth starb das Haus Tudor aus. Es folgte als nchster Verwandter der protestantische Jakob von Schottland, Sohn der Maria Stuart, als Jakob I. (1603-^.1625). Die skandinavischen Reiche Dnemark, Norwegen und Schweden . 157 waren 1397 in der ealmarischen Union durch Margarete (eine dnische Knigstochter) vereinigt. Christian Ii. von Dnemark (aus dem Hause Oldenburg) richtete das Stockholmer Blutbad an 1520. Die Dalekarlier erhoben sich unter Fhrung von Gustav Wasa (erzhle von seinen Abenteuern auf der Flucht!). Er wurde König von Schweden 1523 und fhrte die lutherische Lehre ein. Dieselbe breitete sich auch in Dnemark und Norwegen aus.

2. Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters - S. 16

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
] 6 Iv. Bus dem Lande des Deutschen (Dröens sie von dannen zu gehen, um zu ihrer Sicherheit die Weichsel zwischen sich und den Preußen in der Mitte zu haben. Sie baten daher besagten Herzog, ihnen eine Burg zu bauen; dieser als ein Gott ganz ergebener Mann ... versammelte sein Volk und erbaute ihnen gegenüber der heutigen Stadt Ilhorn auf einem Berge eine Burg, genannt Vogelfang, wo die Brüder mit wenigen Bewaffneten sich der ungeheuren Menge der Heiden entgegenstellten und den Gesang der Trauer und der Trübsal sangen. Sie hatten ja den süßen Boden ihres Heimatlandes verlassen und waren in ein fremdes Land gezogen, in dem es ihnen beschießen war, viele Jahre Bedrängnis zu leiden. ... Sie hatten ein fruchtbares, friedliches und ruhiges Land verlassen und waren gezogen in ein Land des Schreckens, der Öde und (Einsamkeit, das erfüllt war von hartem Kriege— — Nach Erbauung dieser Burg sandte der Bruder Kon-rad1 Boten an den verehrungswürdigen Mann und frommenbruder Hermann von Salza, den Hochmeister des Deutschen Grdens . . ., und bat ihn demütig, er möge ihm mehr Brüder und Bewaffnete schicken. Dieser schenkte seinen Bitten Gehör und schickte ihm den Bruder Hermann, genannt Balte, zum Meister. 2. Gründung einer Kolomftcndorfcs (Lenzen bei Elbing) 1299. Uötzschke a. a. (D. 109. Bruder Ludwig von Schöpfe, Komtur des Marienordens der Deutschritter zu Jerusalem in Elbing... Mit Rat und Zustimmung unserer Brüder haben wir an Albrecht und Reddimir ausgetan zur Vergabung nach Kul* mifchem Recht 80 zum Hofe Lenzen gehörige Hufen unter folgenden Bedingungen: Besagter Albrecht und Reddimir sollen zum (Entgelt für die Vergabung (locatio) die achte Hufe2 frei vom Zins und das Schulzenamt in besagtem Dorfe für immer besitzen, von diesen 80 Hufen aber haben wir 4 freie Hufen dem Pfarrer des Dorfes zuerteilt.... von den übrigen 68 Hufen sollten die Bauern 4 Freijahre haben vom nächstkommenden Martinstage an. Nach Verlauf dieser sollen sie an demselben Martinstage von jeder Hufe eine halbe Mark der gebräuchlichen Münze und 4 hühner unserm Haufe jährlich zu zahlen gehalten sein. — Außerdem sollen sie von jeder der 80 Hufen unserm Haufe jährlich ein Maß Weizen und ein Maß Roggen (Winterweizen?) liefern. Unter besagten Gütern nehmen wir auch aus Schenken, Mühlen und deren Grundstücke, Wege, Gärten. . ., die wir unserem Hause vorbehalten. Ferner übertragen wir besagtem Albrecht und Reddimir und deren (Erben ... die niedere Gerichtsbarkeit über die Deutschen, die höhere aber . . . behalten wir uns und unsern Brüdern vor. von den Gerichtsgefällen aber . . . wollen wir ihnen ein Drittel überlassen und behalten zwei Drittel unserm Haufe vor. 1 Konrad von Ittafooten. 2 Es soll hier wohl heißen „acht Hufen".

3. Vorderasien und Griechenland - S. 215

1874 - Leipzig : Teubner
- 215 — Auge auszuschießen, hatte ihm seine Dienste angeboten, und der König, ärgerlich über seine Ruhmredigkeit, hatte geantwortet: „Wenn ich einmal mit den Vögeln Krieg führe, werde ich dich in Dienst nehmen." Der Abgewiesene ging in die feindliche Stadt und sandte auf Philipp einen wohlgezielten Pfeil ab, auf welchem geschrieben stand: „in Philipps Auge." Danach setzte sich Philipp auf Euböa und in Thessalien fest und eroberte einen großen Theil Thrakiens, wo reiche Goldbergwerke in seinen Besitz kamen. Sie lieferten ihm jährlich eine Ausbeute von mehr als 1000 Talenten und gaben ihm die Mittel in die Hand zu vielfachen Bestechungen. „Keine Mauer", so pflegte er zu sagen, „ist so hoch und steil, daß nicht ein mit Gold beladener Esel hinübersteigen könnte." Von 355—346 wüthete ein verderblicher Krieg in dem Inneren Griechenlands, der s. g. erste heilige Krieg. Die Amphiktyonen nämlich, eine Abgeordnetenversammlung hellenischer Staaten zum Schutze des delphischen Orakels, hatten auf Antrag der Thebaner den Phokiern eine unerschwingliche Geldstrafe auferlegt, weil sie sich einen dem delphischen Orakel gehörigen Landstrich angeeignet hatten, und da die Phokier nicht bezahlen konnten, so wurde der Krieg gegen sie beschlossen. Die Phokier bereiteten sich zum Kampfe auf Leben und Tod und verwendeten die reichen Tempelschätze Delphis zur Werbung von Miethstruppeu. Die meisten Staaten des mittlern und nördlichen Griechenlands wurden in diesen Krieg hineingezogen, und auch Philipp versäumte die Gelegenheit nicht, sich einzumischen und die Phokier zunächst in Thessalien zu bekriegen. Nach zehnjährigem Glückswechsel gelang es ihm, in Phokis selbst einzudringen und die Phokier gänzlich niederzuwerfen. Der Rath der Amphiktyonen beschloß aus Philipps Betrieb, daß die Städte der Phokier theils zerstört, theils in offene Flecken verwandelt, ihre Gemeinden aufgelöst wurden; man nahm ihnen die Waffen und belegte sie mit einer jährlichen Abgabe, bis die geraubten Tempelschätze völlig ersetzt seien. Ihre beiden Stimmen im Amphiktyonenrathe wurden dem makedonischen König übergeben. So war Phokis aus der Reihe der selbständigen Staaten ausgelöscht, und Philipp, in

4. Vorderasien und Griechenland - S. 195

1874 - Leipzig : Teubner
- 195 - der Straße; er nahm sie auf den Arm und trug sie wieder in sein Haus, wo sie denn auch bis an ihren Tod blieb. — Alki-biades suchte oft durch Tollheiten und thörichte Streiche das Auge feiner Mitbürger auf sich zu ziehen. So hatte er einst einen ausgezeichnet schönen Hund für eine sehr hohe Summe gekauft, und ganz Athen sprach von dem Thier. Als allmählich das Gerede verstummte, schnitt er dem Hunde den Schwanz ab, und wiederum sprach die ganze Stadt von diesem unsinnigen Streiche, wodurch das theure Thier fürimmer verunstaltet war. — Eines Tages kam Alkibiades an der Volksversammlung vorüber, wo es sehr laut und lärmend herging. Mau sagte ihm, heute besteuerten sich die Bürger selbst. Die einzelnen Männer nannten die Summe, die sie dem Staate, der in Geldnoth war, schenken wollten, und wenn einer eine recht hohe Summe nannte, ries ihm die Versammlung unter Händeklatschen ihr Bravo! zu. Alkibiades trat in die Versammlung und rief sür sich einen sehr hohen Geldbeitrag aus. Da schrie und klatschte die Menge ihm ungeheuren Beifall zu. Dabei vergaß er eine Wachtel, die er grabe unter dem Mantel trug; das Thier, durch den Lärm erschreckt, flog bavon, urtb nun erhob sich biemenge schreienb zu einem allgemeinen Treibjagen, das nicht eher enbete, als bis ein Mannnamensantiochos biewachtel wiebergefangen hatte. Er war feitbem des Alkibiabes Frennb. Ehe Alkibiabes in dem öffentlichen Leben seinen Ehrgeiz beliebigen konnte, suchte er unter den Griechen bnrch seinen Reichthum und verschwenberischen Answanb zu glänzen. Diezahlseinerrosse und Rennwagen war weltberühmt. Mit siebenwagen trat er einst in Olympia in die Schranken, was noch kein Privatmann, ja noch kein König gethan. Unmittelbar nach dem Tode besperikles trat er als ein junger Mann von 22—23 Jahren in das öffentliche Leben, und balb nach dem Tode des Kleon warb er der mächtigste Mann in Athen, inbem er an bessert Stelle das Haupt der bemokra-tischen Partei würde. Seine Anlagen befähigten ihn, als Staatsmann wie als Krieger das Höchste zu leisten. Er war ein tapferer Solbat und genialer Felbherr, geistvoll und 13*

5. Geschichte des Mittelalters - S. 183

1887 - Leipzig : Teubner
Albrecht von Östreich. Die Schweiz. 183 ?. Ebenso mißlang der Versuch des Kaisers, die drei schweizerischen Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden dem Hause Habsburg zu unterwerfen. Diese reichsunmittelbaren Lande waren rings von habsburgischen Besitzungen umschlossen, und der Kaiser machte ihnen den Vorschlag, ihre Reichsunmittelbarkeit aufzugeben und sich % der Landesherrlichkeit Östreichs zu unterwerfen. Da sie erklärten, sie wollten in denselben Verhältnissen verbleiben wie ihre Väter, und um Bestätigung ihrer Rechte und um Zusendung eines Reichsvogts baten, der nach alter Weise 2.7 den Blutbann ausübe, so gab ihnen Albrecht zwei Vögte, die aber nicht als Stellvertreter des Kaisers, sondern als die des Herzogs von Östreich auftraten und den Auftrag hatten, die widerspenstigen Lande möglichst zu bedrücken, daß sie zuletzt froh wären, unter östreichische Herrschaft zu kommen. Diese Vögte waren Ritter Geßler von Bruneck und der Edle Beringer von Landenberg; jener nahm seinen Sitz zu Altdorf in Uri, dieser zu Saruen in Unterwalden. Als Stellvertreter des Landenberg wurde noch ein dritter Vogt, ein Edler von Wolfenschießen, auf der Burg Roßberg in Unterwalden eingefetzt. Die Vögte gaben sich Mühe, das Volk mit Übermut in aller Weise zu bedrücken und seine Rechte zu kränken. Landenberg ließ einst einem reichen Bauer, Heinrich von Melchthal, wegen eines geringen Vergehens zwei Stiere vom Pfluge wegnehmen, und als Heinrichs Sohn, Arnold, dem Kriegsknecht Gegenvorstellung machte, sagte dieser mit Hohn: „Die Bauern mögen selbst den Pflug ziehen." Da schlug Arnold im Zorn dem Schergen zwei Finger entzwei. Er entfloh, um der Strafe des Vogts zu entgehen, zu Walther Fürst von Attinghausen in Uri und hielt sich dort verborgen. Landenberg forderte nun von dem Vater Arnolds, daß er ihm den Zufluchtsort seines Sohnes angebe, und da er dies nicht wollte oder konnte, so ließ er ihm die Augen ansstechen. Einst ritt Geßler durch das Dorf Steinen, wo das stattliche Hans des Werner Stauffacher stand. „Wem gehört dieser stolze

6. Geschichte des Mittelalters - S. 186

1887 - Leipzig : Teubner
186 Albrecht von Östreich. Dieschweiz befreit sich 1308. sank, rief er: „Das ist Tells Geschoß!" Auch hier steht zum Andenken eine Kapelle.*) Mu_..v Von einem Tyrannen war das Land befreit; mit dem 1. Januar 1308 begann der allgemeine Aufstand, der das mißhandelte Volk von all seinen Bedrängern erlöste. vözz?- der Neujahrsnacht erstiegen 20 junge Gesellen an einem Strick mit Hilfe einer Magd die Burg Roßberg und bemächtigten sich aller Insassen. Am folgenden Morgen ging eben Landenberg aus dem Thore seiner Burg Sarnen, ^-'Jum die Kirche zu besuchen. Da begegneten ihm 20 Männer, die ihm nach altem Brauch Kälber, Ziegen, Lämmer und Geflügel als Neujahrsgabe brachten. Er hieß sie freundlich die Gaben in das Schloß bringen. Kaum aber waren sie durch das Thor eingegangen, so zogen sie auf ein gegebenes Zeichen spitze Eisen aus dem Busen, steckten sie auf ihre langen Stäbe und machten sich, so bewaffnet, unter Beihilfe von 30 andern Männern, die in einem Hinterhalte gelegen, zu Herren der Burg. Als Landenberg hörte, was geschehen, wollte er erschreckt aus dem Lande fliehen. Er ward eingeholt; aber die Schweizer thaten ihm nichts zuleide, sie ließen ihn bloß schwören, daß er für immer ihr Land meiden wollte. Nun loderten auf allen Bergen die Freiheitsfeuer. Alle Burgen der Vögte wurden zerstört, und alle Schergen derselben flohen ans dem Lande. Keine Grausamkeit befleckte den ruhmvollen Sieg. Am 6. Januar 1308 versammelten sich die Abgeordneten von Schwyz, Uri und Unterwalden zu Brunnen und beschworen auf 10 Jahre einen feierlichen Bund zur Verteidigung ihrer Freiheit; aber vom deutschen Reiche fielen sie nicht ab.**) Das war der Anfang der Schweizer *) Die Geschichte von Tell und Geßler ist teils Volkssage, teils absichtliche Erdichtung schweizerischer Chronisten des 15. Jahrhunderts. Es ist urkundlich festgestellt, daß ein Geßler memalv zu irgend einer Zeit Landvogt in Uri oder Schwyz gewesen ist. **) So erzählen die Schweizer die Gründung ihrer Eidgenossenschaft; aber diese Geschichten sind zum größten Teil erdichtet. Einfache Thatsache ist, daß die in der Schwerz stark begüterten Grafen von H^sburg, welche im Namen des Reichs

7. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1887 - Leipzig : Teubner
/y~-e. Ü/U y/ / 120 Aus der engl. Geschichte. Alfred d. Gr. 871—901. X. Aus bßv englischen Geschichte. • Im I. 827 waren die angelsächsischen Königreiche zu einem einzigen Reiche, England, vereinigt worden (S. 17), zu einer Zeit, wo die Normannen (S. 75) oder Dänen, wie sie in England hießen, schon ihre räuberischen See-züge an die westeuropäischen Küsten begonnen hatten. Sie hatten bereits einen Teil von England erobert, als im I. 871 Alfred, der später den Namen der Große erhielt, auf den Thron kam, ein schöner, tapferer und frommer Jüngling von 22 Jahren. Er begann sogleich den Krieg mit den Dänen, aber sein Heer wurde wiederholt geschlagen; viele Angelsachsen flohen übers Meer, andere schlossen sich den Dänen an, so daß der junge König alles verlor und, nur von wenigen begleitet, in den Wäldern und Sümpfen von Somerset Schutz suchen mußte. Hier baute er sich auf einer von zwei Flüssen gebildeten Insel eine Verschauzung, aus der er öfter Streifzüge gegen die Dänen machte. Einst ging er, als Harfner verkleidet, in das dänische Lager und kündete während seines Spiels und Gesanges ihre Zurüstungen aus. Dann sammelte er eine größere Truppenzahl um sich, überfiel die Dänen und schlug sie. Ein Teil derselben verließ das Land unter dem Versprechen, nie zurückzukehren, ein andrer Teil blieb zurück, nahm das Christentum au und unterwarf sich. Wohl kamen noch öfter neue Scharen; aber Alfred hatte sich eine Flotte von 300 größeren Schiffen erbaut und wußte seine Küste zu schützen. Nachdem Alfred sein Reich nach außen gesichert, die zerstörten Städte wieder hergestellt und viele neue Burgen gebaut hatte, war er besorgt, in jeder Weise das Wohl seiner Unterthanen zu begründen. Er gab weise Gesetze und richtete eine strenge und gerechte Rechtspflege ein, so daß man sagte, der Reisende, der seine Börse auf der Straße verloren, würde sie nach einem Monat noch auf derselben Stelle wiederfinden; ja der König selbst soll goldene Armbänder an den Scheidewegen haben aufhängen lassen, und

8. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1887 - Leipzig : Teubner
Reichstag zu Tribur 1066. 105 Fehde lag. Um Hannos Einfluß für die Zukunft ganz zu vernichten und allein im Namen des Königs zu Herr-, Äschen, den er ganz an sich gefesselt, ließ er diesen schon im /*-***)'%■ 1065 im 15. Lebensjahre für mündig Der junge König lebte sein leichtsinniges Leben prt, iwv, ‘ unbekümmert um die Regierung, die Adalbert allein führte. £ f) Adalbert schaltete mit unbegrenzter Willkür und vergaß nicht den eigenen Vorteil, während der König im Sachsenlande, in Goslar, Hos hielt und die Umgegend schwer bedrückte; denn nach altem Herkommen mußte die Gegend, wo der Hof sich befand, alle Bedürfnisse bestreiten. Schon '%> verweigerten die Sachsen in ihrem Zorne die Lieferungen, ^ so daß die Bedürfnisse gekauft oder erpreßt werden mußten, und die Reichsfürsten, voll Sorge um das eigene und des Staates Wohl, beschlossen, den König zur Entlastung Adalberts zu zwingen. In den ersten Tagen des I. 1066 -«-«wurde zu Tribur (in der Mitte zwischen Mainz, Frank-V,v fnrt und Darmstadt) ein Reichstag gehalten, auf welchem der König in die Absetzung Adalberts willigen mußte und Pj unter die Bevormundung der verschworenen Fürsten gestellt wurde. Heinrich ertrug den Zwang, den die Fürsten, nament-^ lich der vielvermögende auf ihn übten, mit großem Widerstreben und suchte sich allmählich von demselben zu befreien. Nach drei Jahren kehrte Adalbert an den Hof /<*<? zurück und übte wieder seinen alten Einfluß. Der Haß •■y gegen seine Widersacher war noch gestiegen, und er dachte , daran, mit Hilfe des Königs sie zu vernichten. Der ge- L, 7; jährlichste unter ihnen war Otto von Nordheim, der^^-Herzog von Bayern, ein tapferer, entschlossener, kluger und ehrgeiziger Mann, gegen welchen dem König der Argwohn beigebracht war, daß er selbst nach der Krone trachte. Im I. 1070 wurde gegen diesen die Klage wegen Hoch- V Verrats erhoben. Ein Mann von dem übelsten Rufe, ; Namens Egiyo, trat mit der Beschuldigung auf, der Herzog Otto habe ihn im vorigen Jahre bestochen, den König zu ermorden, und zeigte den Dolch vor, mit dem ihn Otto

9. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1887 - Leipzig : Teubner
Dänen in England 1013—1042. 121 niemand wagte es, sie wegzunehmen. Außerdem sorgte Alfred für Hebung des Ackerbaus, des Handels und der Gewerbe, er verschönerte die Städte durch herrliche Bauten, namentlich London, das zur Hauptstadt gemacht wurde. Auch viele Schulen und Klöster wurden errichtet zur Verbreitung und Förderung der Bildung, berühmte Gelehrte wurden ins Land gerufen. Er selbst arbeitete beständig an seiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung; in seinem 36. Jahre lernte er noch die lateinische Sprache, und er hat mehrere nützliche Werke in das Angelsächsische übersetzt, wie das S. 27 erwähnte Werk des Boetius. Alfred d. Gr. regierte von 871 — 901. Unter seinen ^ Nachfolgern sank das Reich wieder durch Aufstände im Innern und erneute Einfälle der Dänen. Als der König Ethelred Ii. im I. 1002 sämtliche Dänen im Lande an einem Tage ermorden ließ, erfolgte die völlige Eroberung Englands durch den Dänenkönig Sueu (1013). Auf diesen folgte Knud der Große (1016 — 1035), der uns als Freund des deutschen Königs Konrad Ii. bekannt ist und der mächtigste Herrscher in Nordeuropa war. Er besaß England und Dänemark und eroberte dazu einen Teil von Schweden. Nach Knuds Tode teilten sich seine drei Söhne in sein Erbe; Harald I. erhielt England. Dessen Stamm erlosch 1042, und die Engländer hoben wieder einen Sprossen des angelsächsischen Königshauses auf den Thron, Eduard Ii., „den Bekenner" (1042 — 1066). Als nach besten Tode sein Schwager Harald Ii. als König anerkannt ward, erhob sich gegen diesen der mit dem angelsächsischen Kömgshanse nah verwandte Herzog Wilhelm von der Normandie, der sich durch die Eroberung Englands den Beinamen der Eroberer gewann.*) Wilhelm von der Normandie, ein tapferer und heldenmütiger Kriegsmann, fuhr im I. 1066 auf wenigstens fc'nmnl Normandie war im I. 911 von dem französischen g dem Normannenführer Rollo als Lehen übergeben worden.

10. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 152

1879 - Leipzig : Teubner
152 Karl in der Türkei 1709—14. Aber Karl war znr Rückkehr nicht zu bewegen. Der Friede am Prnth hatte ihn mit Zorn und Grimm erfüllt, und fein Trotz und Starrsinn wuchs, als alle Versuche, einen neuen Krieg Zwischen der Türkei und Rnßlanb herbeiznfnhren, mißglückten. Nachbem der Sultan wieberholt in ihn ge-brungen war, seine Abreise zu Beschleunigen, erklärte er zuletzt, er öebürse einer halben Million Thaler, um seine Schul-ben zu bezahlen. Der Sultan gab ihm noch 100,000 Thlr. utehi'5 aber Karl blieb und machte eine neue Forberung. Da warb enblich in Constantinopel beschlossen, den beschwerlichen Gast mit Gewalt zu vertreiben. Es würden 2000 Janitscharen und 12,000 Tataren gegen sein Lager-geschickt, das er mit seinen 300 Schweden zu vertheibigen entschlossen war. Denn die Polen und Kosaken, die noch bei ihm gewesen, hatten ihn verlassen. Die türkischen Kanonen zersprengten die schwebische Mannschaft vor Karls verschanztem Hanse; Karl aber vertheibigte sich mit etwa 60 M. in seiner Wohnung mit solcher Tapferkeit, daß die Türken zuletzt Feuer anlegten, um ihn herauszutreiben. Karl kämpfte mit den eingebrungenen Feinben in bent brennenben Hause, bis die glühenben Balken über ihnen zusammenbrachen; dann stürzte er mit seiner Schaar heraus, um sich in ein anberes noch unversehrtes Haus zu werfen. Aber in der Thüre verwickelte er sich mit seinen langen Sporen und fiel zu Boben. Die Janitscharen stürzten sich über ihn und entwaffneten ihn (Febr. 1714). Die bei biefem Kampfe bewiesene tollkühne Tapferkeit des „Sultan Eisenkopf", wie die Türken den König nannten, erwarb ihm bei den Türken eine solche Achtung, daß man vorläufig von einer gewaltsamen Fortschaffung besselben abstanb. Er warb nach Demotika bei Abrianopel gebracht, und bort blieb er noch bis zum Herbst 1714. Damals erschien bei ihm ein Abgesanbter des schwebischeu Reichsraths mit der Melbung, wenn er noch länger von seinen Staaten fern bleibe, so sei in Schweden ein Ausstanb und die Erwählung eines Reichsvorstehers zu befürchten. Das bewog ihn zur Rückkehr. Am 1. Octbr. machte er sich auf und zog,
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