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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 24

1896 - Leipzig : Voigtländer
24 5. Die Nationalspiele. Von besonderer Wichtigkeit fr die Ver-einigung der einzelnen griechischen Stmme und Staaten zu einem Volke waren ferner die groen Nationalfeste. Unter ihnen treten als die bedeutend-sten die olympischen Spiele hervor. Sie wurden alle vier Jahre zu Ehren des Zeus in der Landschaft Elis zu Olympia in dem mit Tempeln und Bild-faulen geschmckten Haine Altis (s. Taf. Ii, 5) fnf Tage hindurch gefeiert und bestanden aus Wettkmpfen im Lauf, Sprung, Speer- und Scheiben-wurf, Ringen, Faustkampf, Wagen- und Pferderennen. Des Siegers Preis war ein Kranz von lzweigen, und dieser Kranz galt den Griechen als der schnste Besitz, den der Sterbliche erringen knne. Nach den olympischen Spielen berechneten die Griechen (seit 776) die Zeit: die vierjhrige Frist von einem Feste zum andern hie eine Olympiade. Auch an mehreren anderen Orten Griechenlands wurden Nationalspiele gefeiert, so die py-thischen Spiele in Delphi zu Ehren Apollons, die isthmischen Spiele bei Korinth zu Ehren Poseidons, die nemeischen in der Landschaft Argolis. 6. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands. Unter den griechischen Staaten erhoben sich zwei vor den brigen an Macht und Ansehen: Sparta, das dem dorischen Stamme angehrte, und Athen, dessen Bewohner ionischen Stammes waren. 8. Sparta und die Gesetzgebung Lykurgs. 1. Die Gesetzgebung Lykurgs, um 880. Der Staat der Spartaner, der durch heftige innere Unruhen und Kmpfe erschttert war, erhielt eine feste Ordnung durch die Gesetzgebung Lykurgs. Lykurg war der Bruder eines der beiden in Sparta nebeneinander regierenden Könige und hatte, als sein kniglicher Bruder gestorben war, fr dessen minderjhrigen Sohn eine Zeit-lang als Vormund das Knigsamt verwaltet. Dann war er ins Ausland gereist und hatte die staatlichen Einrichtungen anderer Völker, namentlich die aus der Insel Kreta eingefhrte Staatsordnung, kennen gelernt. Von feinen Reisen heimgekehrt, gab er seinem Vaterlande Gesetze. Das Land wurde in 39000 unverkufliche Lose geteilt. Von diesen bekamen die Spartiaten, d. h. die herrschenden Darier, 9000 grere, die Umwohner, d. h. die rings um Sparta wohnende unterworfene alte Landesbevlkerung, 30000 kleinere Lose. Die Heloten, d. h. die mit den Waffen in der Hand bezwungenen Einwohner, muten als Leibeigene des Staates den Spartiaten das Land bebauen. Die Staatsverfassung war aristokratisch; die Staatsgewalten waren:

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 111

1896 - Leipzig : Voigtländer
hheren Adel oder Herrenstand, bestehend aus: Fürsten, Grafen und Frei-Herren, und den niederen Adel, den nun die Rittermigen bildeten. Hatten die Kreuzzge zur hheren Entwickelung des Rittertums er-heblich beigetragen, so geriet es seit dem Milingen dieser Heerfahrten rasch in immer tieferen Verfall. An die Stelle edler Rittersitte traten rohe Ge-waltthtigkeit und wste Fehdesucht. Manche Ritter lebten nur von Streit und Fehde; ja sie schmten sich des Raubes nicht. Aus ihren unzugnglichen, gegen Angriffe wohl verwahrten Burgen fielen die Raubritter mit ihren Reisigen der die vorberkommenden Warenzge der Kaufleute her und plnderten sie aus; an den Ufern der Flsse forderten sie von den Schiffen willkrliche Zollabgaben. Ihre unaufhrlichen Fehden zerrtteten den Wohl-stand ganzer Gegenden. Konnten sich die Städte durch Mauern und Grben gegen berflle schtzen, so wurden dagegen die Felder des Landmannes schonungslos verwstet. Bei der Abnahme der kaiserlichen Gewalt seit dem Falle der Hohenstaufen hatte das Gesetz sein Ansehen verloren; das Faust-recht trat an seine Stelle. Durch solche Ausartung verlor das Rittertum seinen alten Ruhm. Endlich, als nach Erfindung des Schiepulvers die eherne Waffenrstung und die feste Burg dem ruberischen Wegelagerer und Landbeschdiger keine gesicherte bermacht mehr gewhrten, hrte das Ritter-wesen, das im Mittelalter eine fo hervorragende Rolle einnahm, nach und nach ganz auf. Dem Raub- und Fehdewesen traten in Westfalen (auf der roten Erde) die Fem-gerichte entgegen, die eine groe, allmhlich furchtbar mibrauchte Gewalt bten, aber seit dem Ende des 15. Jahrhunderts an Bedeutung verloren. Whrend das Rittertum immer tiefer sank, hob sich der B r g e r st a n d in den Stdten immer mehr. Die Städte blhten durch rege Gewerbthtigkeit und lebhaften Handel empor. Durch zunehmende Reichtmer erwarben sie sich immer grere Rechte und Freiheiten. In Deutschland entstanden etwa 60 Reichsstdte, die nur dem Kaiser unterthan waren; sie wurden durch einen aus Brgern bestehenden Rat, an dessen Spitze die Brgermeister standen, regiert. Neben den Geschlechtern oder Patriciern, aus denen die Ratsmitglieder ge-whlt wurden, schloffen sich die Handwerker in Znften (Gilden, Innungen) zusammen. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts bildeten sich Vereini-gungen von deutschen Stdten zur Aufrechterhaltung des Landfriedens, zur Erweiterung ihrer Rechte und Freiheiten und zur Befrderung ihres Handels und Kunstfleies. So entstand (1254) der rheinische Stdtebund, der der 70 tobte umfate und von Bafel bis Wesel reichte. Vorzglich mchtig aber wurde die Hansa. Ihren Ansang bildete ein (1241) zwischen Lbeck und Hamburg zu gegenseitigem Beistande ge-

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 157

1896 - Leipzig : Voigtländer
157 73. Kulturmstnde. 1. Wirtschaftliches Leben. Der Ackerbau hatte sich seit dem Ende des dreiigjhrigen Krieges allmhlich wieder gehoben. Namentlich in Preußen wurde durch die Bemhungen der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich Ii. eine betrchtliche Menge bisher unfruchtbaren, meist sumpfigen Landes fr den Ackerbau gewonnen. In diesem Zeitraum fand eine wichtige Nutz-pflanze in Deutschland immer mehr Eingang: die Kartoffel; sie war zwar schon durch Drake 1588 nach Europa gebracht worden, ward aber erst im 18. Jahrhundert allmhlich ein allgemein gebruchliches Nahrungsmittel und wurde daher immer mehr angebaut. Deutschlands Gew erbflei konnte sich nur allmhlich aus seinem Verfalle durch den dreiigjhrigen Krieg er-heben; die bedeutendsten Fortschritte machte das Gewerbe in Sachsen, wo Bergbau, Leinen- und Tuchfabrikation blhten, und in Preußen durch die Aufnahme der aus anderen Lndern vertriebenen Protestanten sowie ber-Haupt durch die Frsorge seiner Regenten, vorzglich Friedrichs des Groen. Hauptpltze des Handels wurden Hamburg und Bremen durch ihren See-verkehr, Leipzig, Frankfurt und Braunschweig durch ihre Messen. Als wichtige Erfindungen sind hervorzuheben: die Erfindung des Porzellans (1702 von Bttcher in Meien), des Fortepianos (1717 von Schrder aus Hohenstein in Sachsen), des Blitzableiters (1751 von Benjamin Franklin), der Dampfmaschine (1769 von dem Englnder James Watt)^ des Luftballons (1782 von dem Franzosen Montgolfier). 2. Stnde. Der Bauernstand hob sich langsam wieder; allmhlich wurde nach dem Vorgange Brandenburgs in den meisten deutschen Staaten die Leibeigenschaft gemildert oder aufgehoben. Der Adel drngte sich mit Vorliebe zu den frstlichen Hfen und ergab sich nach franzsischem Vorbilde einem leichtfertigen Genuleben. Viele Adeligen traten in das Heer oder in den Staatsdienst ein, weil die Offizierstellen im Heere und die hchsten Beamtenstellen fast ausschlielich dem Adel vorbehalten waren. Neben den adeligen Beamten wurden die nicht-adeligen, die auf den Universitten das rmische Recht studiert hatten (Juristen), immer zahlreicher. So bildete sich ein neuer Beamtenstand, der sich, wie der Adel, von den Brgern strenge zu scheiden bestrebt war. 3. Frauen. Die heilsame Wiederbelebung des deutschen Familien-geistes, die die Resormationszeit gebracht hatte, hielt nicht lange stand. War schon im 16. Jahrhundert eine Abhngigkeit vom Auslande bemerkbar, so wurde die Verwelschung im 17. Jahrhundert vollendet. Alles, was von Frankreich kam: Sprache, Sitte, Tracht war lamode"; das Vaterlndische

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 20

1896 - Leipzig : Voigtländer
I 20 Sohn auferzogen. Zum kraftvollen Jngling erwachsen, erschlug dipus auf einer Man-derung seinen tljm unbekannten Vater, mit dem er in einem Hohlwege feindlich zusammen-stie. Hierauf befreite er die Stadt Theben von der menschenmrderischen Sphinx einem Ungeheuer mit Frauenkops. Lwenleib und Vogelflgeln, indem er das von ihr aufgegebene Rtsel lste. Zum Lohn fr diese That wurde er König von Theben und Gemahl der verwitweten Knigin Jokaste, von der er nicht wute, da sie seine Mutter war. Hiermit war der Orakelspruch in Erfllung gegangen. Lange Jahre blieb das unselige Ereignis in tiefes Dunkel gehllt. König dipus herrschte mit Weisheit und Milde der sein Volk; zwei Shne, Etekles und Polynices, und zwei Tchter, Antigne und Ismene, wurden ihm geboren. Endlich trat das grauenvolle Geheim-ms ans Licht. In Verzweiflung gab sich die Knigin Jokaste selbst den Tod. dipus stach sich die Augen aus. An der Hand seiner Tochter Antigne irrte er als Bettler durch Griechenland. Endlich ging der hartgeprfte Greis im Haine der Eumeniden bei Athen in die Ruhe der Unterwelt ein. d. Die Feldzge gegen Theben. Des dipus Shne, die dem Vater in der Herr-fchaft der Theben folgten, gerieten bald in Streit um den Thron. Etekles ver-drngte den Polynices; dieser floh nach Argos und gewann dort sechs andere Helden zum Feldzuge gegen Theben. So kam es zum Kriege der Sieben gegen Theben. Da die Stadt den Kriegsscharen der Belagernden lngere Zeit Widerstand leistete, sollte ein Z w e i k am p f d e r B r d e r die Entfcheidung bringen. Dabei fielen beide, einer durch des andern Hand. Run wurde ihr Oheim Kreon König von Theben. Der besiegte die Sieben und zwang den Rest ihrer Scharen zum Abzug. Des erschlagenen Polynices Ve-stattung verbot der König bei Todesstrafe, weil jener seine Vaterstadt angegriffen habe. Doch Antigne, die Schwester des Getteten, begrub ihres Bruders Leiche. Zur Strafe fr ihre That wurde sie auf Kreons Gebot lebendig in ein Felsengrab eingeschlossen, wo sie den Tod fand. Zehn Jahre nach diesen Ereignissen vereinigten sich die Shne der Sieben, die sogenannten Epigonen (d. i. Nachgeborenen), zu einem neuen Kriegszuge gegen Theben. Glcklicher als ihre Vter, eroberten sie die Stadt und setzten des Poly-nices Sohn als König ein. 3. Der trojanische Krieg. Als Peleus, ein König in Nordgriechenland, mit der Meergttin Thetis sich vermhlte, waren alle Götter und Gttinnen als Gste zu der Hochzeitsfeier gekommen; nur Eris, die Gttin der Zwietracht, war nicht zu dem Feste geladen. Voll Zorns warf sie unter die Gste einen goldenen Apfel, der die Aufschrift trug: Der Schnsten.'" So-fort entstand Streit unter den drei Gttinnen Hera, Pallas Athene und Aphro-dite, welcher unter ihnen der Apfel gebhre. Endlich wurde beschlossen, da Paris, der schnste der Männer, darber entscheiden sollte. Paris war ein Sohn des Primus, der in der Stadt Troja im nordwestlichen Kleinasien als König herrschte. Der junge Knigssohn befand sich gerade auf dem Berge I d a,bei den Herden seines Vaters, als die Gttinnen vor ihn traten, um ihm ihre Frage vorzulegen. Er entschied sich fr Aphrodite, welche ihm zum Lohne fr seinen Ausspruch das schnste Weib der Erde als Gattin ver-heien hatte. Diese schnste aller Frauen war Helena, die Gattin des Knigs Mene-l u s von Sparta. Um sie zu gewinnen, kam Paris nach Sparta. Er wute die Knigin so zu bethren, da sie mit ihm nach Troja entfloh. Menelus beschlo, Rache zu nehmen. Auf seinen Ruf vereinigten sich alle Könige und Helden Griechenlands zu einem gemein-schaftlichen Heereszuge gegen Troja. Agamemnon, des Menelaus Bruder, der König von Myken, erhielt den Oberbefehl. In der Hafenstadt Au lis in Botien ver-

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 88

1896 - Leipzig : Voigtländer
88 brg. Den Handel mit Kostbarkeiten vermittelten hauptschlich jdische Hndler, die mit dem Morgenlande in Verbindung standen. Der Handel war zuerst vielfach noch Tauschhandel, da das Geld noch selten war; als Tausch-mittel dienten insbesondere Vieh und Waffen. Nach Erwerbung der Provence begannen die frnkischen Könige, Mnzen mit ihrem eigenen Namen auszuprgen, und zwar den Gold-Solidus (ca. 6 Mary, auf welchen 12, spter 40 Silber-Denare gingen (woher noch das Zeichen 4). 2. Stnde. Noch zerfiel die Gesellschaft in die Stnde: Freie, Liten (oder Hrige), Freigelassene und Unechte. Aber der Stand der Freien, die nur den König als Herrn der sich hatten, verminderte sich immer mehr. Wegen der immer drckenderen Last des Heeresdienstes und des Gerichts-dienstes, sowie um den Bedrckungen Mchtigerer sich zu entziehen, ergaben sich die rmeren Freien freiwillig einem Mchtigeren und leisteten ihm als ihrem Senior" den Treueid. Namentlich begaben sich viele, die ursprng-lich frei waren, in den Dienst der Kirchen und Klster, oft blo, um sich der Wehrpflicht zu entziehen. Die verschiedenen Stnde wurden namentlich durch ein verschiedenes Wergeld" deutlich voneinander unterschieden. 3. Stellung der Frauen. Schon der Name Frau", der eigentlich Herrin" bedeutet (frouwa die weibliche Form zu althochdeutsch fr = Herr), noch mehr aber die inhaltschweren Namen, die unsere Ahnen den Frauen gaben, deuten auf die ehrenvolle Stellung hin, welche die Mtter des germanischen Volkes einnahmen. Auf krperliche und geistige Vorzge beziehen sich Namen wie: Berchta (die Gln-zende), Winda (die Starke), Skonea (die Schne), Adola (die Edle), Balda (die Khne). Von kriegerischem Sinne zeugen die Namen: Hildburg, Kriemhild, Gudrun, Brunhild. Die meisten dieser wohlklingenden, bedeutungsvollen Namen sind spter geschwunden und durch auslndische, besonders lateinische, verdrngt worden. Die Ehe wurde auf Grund eines Kaufes zwischen Vormund und Werber geschlossen. Da die Frau aus ihrer Familie losgekauft wurde, so hatte der Freier einen Braut-schtz an den bisherigen Vormund auszubezahlen. Nachdem der Vertrag durch Handschlag oder Eid bekrftigt war, wurde die Hochzeit feierlich begangen. Im Hause der Braut fand die bergabe (Trauung) durch den Vormund statt. Im Heidentum, wenigstens im germa-nischen Norden, wurde die Braut durch die Berhrung mit dem Hammer Thors fr den Ehestand eingesegnet. Hierauf fhrte der junge Ehemann seine Gattin in feierlichem Zuge (Brautlauf) in ihr neues Heim. Ein festliches Mahl, bei dem Hochzeitlieder gesungen wurden, schlo die feierliche Handlung ab. Nunmehr trat der Mann vollstndig in die Rechte des Vormundes ein. Er war der Verwalter der Mitgift, die ihm seine Gattin zu-brachte. Mit der Mundschaft bernahm der Mann aber auch die Pflicht des Schutzes und mute in jeder Weise fr die Frau eintreten; denn diese konnte weder als Zeuge vor Ge-richt noch als Eideshelser austreten. Da aber trotz dieser Unselbstndigkeit die Stellung der Frau eine ehrenhafte war, geht auch daraus hervor, da fr das schwache Geschlecht ein hheres Wergeld festgesetzt war, als fr den wehrhaften Mann. Durch den Einflu

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 79

1896 - Leipzig : Voigtländer
79 Langobarden und weiter stlich (in Ungarn): das Reich der Ge-piden. 6. In Italien, den Donauprovinzen (sdlich von der Donau) und Jllyrien: das Reich der Ostgoten. 7. In Nordasrika: das Reich der Bandalen. 8. Im stlichen Britannien: die Reiche der Angelsachsen. (Daneben im westlichen Britannien die Britten noch unabhngig.) / 44. Ausbreitung des Frankenreichs unter den Merowingern; das Lehenswesen. 1. Chlodwigs Nachfolger. Chlodwig selbst hatte noch wenige Jahre vor seinem Tode einen siegreichen Kriegszug gegen die Westgoten ausgefhrt und ihnen das Land zwischen der Loire und Garonne abgenommen. Seine Shne, unter die nach seinem Tode das Reich geteilt wurde, vergrerten es noch mehr, indem sie auch Buchung und'thringen unterwarfen. Nun reichte das Frankenreich von dem englischen Kanal bis zu den Alpen und von der Garonne bis zur Elbe (s. auf Karte Vi die r o t e Grenzlinie). Durch immer wiederholte Teilungen und durch greuelvolle Bruderkriege wurde aber spter die Macht der Merowinger geschwcht. Whrend dieser Zeit bildete sich eine neue, eigentmliche Staatsordnung aus: das Lehenswesen. 2. Das Lehenswesen. Durch die Ausbreitung der germanischen Völker der fremde Lnder vernderte sich auch ihre ursprngliche Verfassung. Die in ihren Sitzen gebliebenen Stmme, wie die Sachsen, Friesen, Thringer, hielten zwar an ihren alten Einrichtungen noch fest; in den durch Eroberung gegrndeten germanischen Reichert dagegen entwickelte sich ein neues Staats-leben, dessen Grundlage das Lehens- oder Feudalwesen war. Das er-oberte Land wurde nmlich so geteilt, da der König einen Teil als Eigentum fr sich behielt, einen zweiten den Besiegten gegen Zinsabgabe lie und den dritten unter seine Krieger verteilte. Von diesen bekam jeder einzelne sein Los als freies erbliches Eigentum Allod. Von seinem Gute verlieh dann der König wieder einzelne grere^Stcke zur Nutznieung an einzelne seines nheren Gefolges, seiner Getreuen". Ein solches Stck hie Lehens-gut oder Feod; der es gab, Lehensherr; der es empfing, Lehensmann oder Vasall. Dervasall mute dem Lehensherrn, dem er durch den Lehenseid gelobte, allzeit treu, hold und gewrtig" zu sein, im Kriege und bei Hose dienen. Hierdurch erhhte sich einerseits des Knigs Macht, anderer-seits gelangten die Vasallen zu grerem Besitz und Ansehen, als die andern Freien. Viele Freien bertrugen daher ihre Allodien an mchtige Lehens-Herren, um sie von diesen als Lehen zurckzuerhalten. Die groen Lehens-

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 101

1896 - Leipzig : Voigtländer
101 Wrpen, wrbe aber inberschlacht bei Tagliacozzv geschlagen, ans der Flucht gefangen und auf Befehl Karls von lnjou mit seinem Freuube Friedrich von Baden zu Neapel hingerichtet, 1268. Mit ihm erlosch das Haus der Hohenstaufen. 3- e"bc der reuzziige. Die von Friedrich Ii. in Palstina er-rungenen Erfolge waren von kurzer Dauer. Schon nach 10 Jahren ging Jerusalem den Christen abermals verloren. Es wurden noch 2 weitere Krem-Zge unternommen, aber ohne Erfolg. ~ Der sechste Kreuzzug (1248), von König . Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen, wendete sich gegen gypten. Hier aeriet der @>tnrr etokrten ru ^^ngenschaft, und nur durch Aufgeben des eroberten ebtetes erlangte er ferne Freiheit wieder Der siebente Kreuzzug(127)wrbe ebenfalls von Lnb wig dem Hei- L?/h>aiii r ^ ^hrte fem Heer nach Nordafrika, um zunchst einer Seuche. ^ 3" 6ctora<'ten' starb aber vor der Stadt Tunis an Kreuzzge. Palstina blieb in den Hnben der noof" f e Ic-te 5seto"n9 der Christen im heiligen Lande, gmg (1291) verloren. ' 57. Rnlturmstande dieser Periode. ' Wirtschaftliches eben. Fast aller Grunb und oben war in 9m ht m,k9rbln foroic dr Stifter und Kloster bergegangen, ba^al^ W a9cmei"e" Bnllhung entzogen, ub namentlich L k 1 i Dot- er nrtenbau wrbe befmtbet bmv^ft"n Spstgt- Der Weinbau war weit nach Norben sogar 6is an bi: Sordfee (Bremen) und Ostsee (Pommern I) vorgedrungen. - Die Handwerker waren ursprnglich aus der unfreien Bevlkeruna hervor- Tm i".be" 8iwofftbten- Sie hatten auch anfnglich nur fr ihren Herrn arbeiten mssen. Mit Rcksicht auf die verfchiebenen Dienste waten sie > Znfte abgeteilt, und jebe Zunft erhielt von dem Herrn ihren Vorsteher. Aber allmhlich gelang es ihnen, die Fesseln dieser Hof- Hrigkeit allzuftreifen und sich selbst ihre Vorsteher zu whlen, wenn auch H" Tirmi9un9 bcs ccm- Die Hanbwerker arbeiteten dann auch nicht mehr ausschlielich fr ihren Herrn, fonbern immer mehr fr ihren besf hfi m7 urbe 'mmer hauptschlich in der Weise betneben ba die Hndler Mit ihren Waren vn Dorf zu Dorf zogen. Noch bmlr t X xanbet letfadsl in den Hnben Frember, namentlich bre Stoltener und der juben. Letztere erhielten von den Knigen Freibriefe f,e ba8 Jubeu-Schutzgeld" bezahlten. Erst allmhlich ^.gen auch

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 154

1896 - Leipzig : Voigtländer
154 Dnjepr, sterreich Galizien und Lodomirien; Preußen erhielt Westpreuen (auer Danzig und Thorn) und den Netzedistrikt. 6. Friedrich der Groe als Regent. Durch den siebenjhrigen Krieg war Preußen erschpft und verdet. Der groe König that alles, um seinem Lande wieder empor zu helfen. Er erlie, soweit es mglich war, auf krzere oder lngere Zeit die Abgaben, verteilte Getreide und gab Pferde fr den Ackerbau her, baute Hunderte von neuen Drfern, lie unfruchtbare Strecken urbar machen und zog der 200 000 steiige Ansiedler ins Land. Namentlich dem Bauernstande suchte der König aufzuhelfen. Die Leibeigenschaft wurde aufgehoben und in das mildere Verhltnis der Gutsunterthnigkeit" umgewandelt. Ferner wurden die Frondienste beschrnkt, und die krperliche Mihandlung der Bauern streng verboten. Auch die Rechtspflege wurde verbessert, und ein neues Gesetzbuch, das preuische A llgem eine Land recht", ausgearbeitet,das jedoch erst nach Friedrichs Tode in Kraft trat. Das Heer wurde bis auf 200000 Mann vermehrt. Auch war der König bemht, die vollste R el i g i o n ss r e i h e i t und Gleichberechtigung der verschiedenen Konfessionen durchzufhren. Es muh," so schrieb er, unter den katholischen und evangelischen Untertanen nicht der allerminbefte Unterschied gemacht werden, sondern selbige mssen ohne Rcksicht auf die Religion auf gleichen unparteiischen Fu behandelt werden." Seine ganz besondere Frsorge wandte Friedrich der Groe der mit so groenmhen undopfern erworbenen Provinz Schlesien zu,die unter seiner weisen Regierung bald zur schnsten Blte gedieh. Ebenso erfreute sich die neugewonnene Provinz Westpreuen seiner besonderen Frsorge. Dieses Land war unter der Polenherrschaft in einen jmmerlichen Zustand geraten. Friedrich sandte sofort eine Menge seiner besten Beamten in die neue Provinz; , Gerichte, Schulen, Postanstalten wurden errichtet, Straen gebaut, die ' ' ' ' / Weichsel mit Oder und Elbe durch einen Kanal verbunden, und fleiige /J Ansiedler ins Land gerufen. Fr sich selbst brauchte der König sehr wenig; seine Lebensweise, seine Kleidung waren hchst einfach. Mein Schatz," sagte er, gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Unermdlich war er thtig. Ich bin des Staa-tes erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thtigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht." Vom frhesten Morgen an war er, zwlf Stunden des Tages, bei der Arbeit, alle Staatsangelegen-heiten ordnend, alle wichtigeren Geschfte selbst leitend. Seine Erholung suchte er in der Musik, in wissenschaftlicher Beschftigung und im Umgange mit geistvollen Mnnern, die er um sich versammelte. Sein Lieblingsitz war das kleine Lustschlo S a nssouci, das er sich bei Potsdam erbaut hatte. Zahlreich und gehaltvoll sind die von ihm verfaten Schriften, smtlich

9. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1896 - Leipzig : Voigtländer
2. Kirchenbau im heidnischen Lande. Die ersten Glaubensboten kamen mit wenig zahlreicher Begleitung nach Deutschland. Sie vertrauten dem Beistande ihres Gottes und bebten auch vor dem Lose des Mrtyrers nicht zurck. War es ihnen gelungen, eine kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Sttte und sammelten hier die kleine Schar ihrer Anhnger zum Gebete. Mehrte sich die Zahl der Glubigen, dann holte man aus fernem Lande die Gebeine eines Heiligen, brachte sie im Triumphzuge in das Land und sing jetzt an, der der neuen Ruhesttte des Schutzheiligen ein mchtiges Gottes-haus zu errichten. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder erklrt seinem greisen Abte oder Bischfe den Grundri des bereits begonnenen Baues. Der Bruder Bildhauer meielt das Bild des Schutzpatrons mit sicherer Hand in den Stein, der der dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der selbst dem neuen Glauben sich zugewandt und die Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schtzen die Bauleute, schtzen auch den Laienbruder, der im Dienste der Klosterleute den Wald beseitigt und gerodetes Land" schafft. Trotzig stehen abseits schsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem schsischen Schwerte, der Sasse, am Grtel, die Anhnger der alten Götter; der eine streckt drohend die Faust aus gegen die Bauleute. Ihr Trotz wird ihnen nicht helfen; die Zukunft gehrt den Fremdlingen. Die Knaben drngen sich heran an den Bildhauer; sie werden bald die Schule des Klosters besuchen; sind sie herangewachsen, so nehmen sie das Freigut ihrer trotzigen Vter als Lehen vom Kloster und wohnen sicher und glcklich unter dem Krummstabe.

10. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 90

1891 - Leipzig : Voigtländer
90 so das kampfbewegte Leben des Volkes ab. Die gewaltigen Natur-mchte, vor allen die Leben und Segen spendende Sonne und die fruchtbringende Erde, ferner die unbezwingliche Heldenkraft, die in den Schlachten den Sieg erkmpft, das waren des Volkes Gottheiten. Als hchster Gott wurde der Wind - und Sturmgott Wuotan (Odin) verehrt, der Gott der alldurchdringen-den Luft, der Allvater und Weltlenker, der jeglichen Segen spendet, namentlich das hchste der Gter, den Sieg in der Schlacht, ver-leiht. Er thront in Walhall auf goldenem Hochfitz; zwei Raben auf feinen Achseln flstern ihm Kunde vom Stande der Welt ins Ohr, zu seinen Fen strecken sich zwei Wlfe. Das ganze Weltall berschaut der Gott von diesem Hochfitz aus, nichts entgeht feinem Blick. Wenn er der die Erde hinfhrt, ist er in einen blauen (Wolken-) Mantel gehllt und trgt einen breitrandigen Hut auf dem Haupt. In den Kampf reitet er als König und Anfhrer der Götter (Afen) und Helden auf achtfigem Schlachtro, in goldstrahlendem Panzer, mit goldenem Helm geschmckt, den Sieges-speer schwingend, der alle Feinde niederstreckt. Wuotans Sohn war Donar (Thor), der rotbrtige Donnergott, der auf einem mit Bcken bespannten Wagen in der Gewitterwolke dahinrollt und mit seinem Steinhammer den einschlagenden Blitz wie den befruchtenden Regen herniederfendet. Als der dritte der groen Götter galt Ziu (Tyr), der einarmige Kriegs- und Schwertgott. Ein anderer Sohn Wuotans ist der jugendlich schne Lichtgott Baldur, der aber auf Anstiften des bfert Gottes Loki gettet wird. Unter den Gttinnen waren Frigg, Wuotans Gemahlin, die Gttin der Ehe, und Freya, die Gttin des Frhlings und der Liebe, die angesehensten. Als allnhrende, mtterliche Gottheit wurde Ner-thus gefeiert, die Gttin der Erde. Auf einem Eiland im nrd-lichen Meere, berichtet Tacitus, lag ein stiller Hain, dessen uralte Buchen einen kleinen See beschatteten. In dem Haine stand ein geweihter Wagen, mit Tchern berdeckt. Zu gewissen Zeiten, wahrscheinlich beim Beginn des Frhlings, wenn die Erde zu neuem Leben erwacht, kam die Gttin dorthin. Dann fuhr der Wagen, mit geweihten Khen bespannt, von Priestern geleitet, in feierlichem Zuge durch das Land. Das waren festliche Tage fr alles Volk: da ruhten die Waffen, eingeschlossen ward alle Eisen-wehr; da herrschte nur Friede und Freude. Nach vollbrachtem Umzug kehrte der Gtterwagen nach dem heiligen Haine zurck.
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