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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 88 — Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige (Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmütig sah ihn seine treue Gattin scheiden, „werden wir uns wiedersehen?" rief sie. „So der Herr will," sprach Zwingli gefaßt, „sein Wille geschehe!" „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie weiter. „Segen nach dunkler Nacht." Damit riß er sich von den Seinen los und kam nicht wieder. 3n der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken, auch Zwingli lag verwundet am Boden. Da stieß ihm ein Kriegsfonecht das Schwert in die Brust. (Er verschied mit den Worten: „lasset sie den Leib töten, Können sie doch die Seele nicht töten." Seine Leiche ward auf dem Schlachtfelde verbrannt und die Rsche in alle Winde ausgestreut. Aber fein Werk blühte fort, denn Gott hatte noch andre Männer erweckt, die in seine Fußstapfen traten. 2. Johann Calvin in Genf. Unter diesen Männern hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Ris er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. (Er wirkte fortan in der Stadt Gens in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche (Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein lebelang. Rls er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. (Er starb 1564, 55 Jahre alt 38. Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater Maximilian (vgl. Nr. 29) hatte er eine bedeutende hausmacht geerbt. Rußer dem Deutschen Reiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Rmerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Rber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außerstande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Rament-

2. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 8

1916 - Leipzig : Voigtländer
8 I. Sagen. und hatte die Mauern dieser Stadt durch den Klang seines Saitenspieles zusammengefgt. Seine Gemahlin Niobe war sehr stolz auf ihn; als sie aber Mutter von sieben Shnen und sieben Tchtern geworden mar, stellte sie sich voll Hochmut sogar der die Gttin eto; denn diese hatte nur zwei Rinder, den Gott Hpollo und die Gttin Diana. Hls aber thebanische Frauen der eto ein (Dpfer darbringen wollten, verbot Niobe dies. 2. Die furchtbare Strafe. eto beklagte sich darber bei ihren Kindern, und Hpollo und Diana beschlossen, ihre Ittutter zu rchen. Sie wuten beide trefflich zu schieen,- so nahm Hpollo die Shne der Niobe, Diana deren Tchter zum Ziel. Huf der Rennbahn wurden die Shne dahingestreckt, und ihr Vater Hmphiort ward von der Trauerkunde so tief erschttert, da er sich selbst das Leben nahm. Hber die stolze Niobe war auch jetzt noch nicht von ihrem Hochmut geheilt; sie rhmte sich, da sie noch immer mehr Kinder habe als eto. Da traf das Unheil auch die Tchter. Schon waren sechs zu Tode ge-troffen, da flchtete die letzte, die Jngste, zur Ittutter. Niobe schtzte sie mit ihrem eigenen Krper und umhllte sie mit ihrem Gewand. (D la mir diese Einzige, die Kleinste!" flehte sie jetzt. Doch zu spt; auch die Jngste wurde getroffen. Da erstarrte Niobe vor wildem Schmerze zu Stein. 8. Itti&as. 1. Bewirtung Stletts. Der frhliche Weingott Bacchus wanderte einst durch die Weinberge Kleinasiens. Husgelassene Begleiter und Begleiterinnen folgten ihm. Da ward der alte Silen vermit, der Bacchus in der Jugend pflegte und erzog. Er hatte dem Wein zu eifrig zugesprochen; andleute bekrnzten den taumelnden Hlten zum Scherz und fhrten ihn zu ihrem König Midas. Dieser erkannte ihn als den Freund und Erzieher des Bacchus, gab dem Hlten zu Ehren zehn Tage lang heitere Feste und fhrte ihn dann zu Bacchus zurck. 2. Das Goldwunder. Der Ideingott war froh, als er feinen Freund wieder hatte, und wollte, da Imdas sich einen ohn erbitte. Da wnschte Midas: Gib, da alles, was ich berhre, sich in glnzendes Gold verwandelt." Bacchus gewhrte den Wunsch, bedauerte aber, da Midas nichts Besseres verlangte. Doch Midas ging frhlich hinweg und erprobte sogleich die verheiene Gabe, indem er mehrere Dinge berhrte, voll Zweifel an der Wunderkraft brach er zunchst von einer Eiche ein grnes Reis; es wurde zu Gold. Er hob einen Stein auf; er schimmerte golden. Er

3. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 7

1916 - Leipzig : Voigtländer
Orpheus und Eurydike. Niobe. 7 Unterwelt zu rhren. Er wagte es, hinunter in das dunkle Reich der Toten zu steigen. Dort trat er vor Pluto und Proserpina, lie seine Harfe ertnen und sang: Ihr Herrscher der Unterwelt, in die wir Sterblichen alle hinab mssen, ich komme um meiner Gattin willen, die ein Schlangenbi in der Blte des Lebens hinwegnahm. Ich suchte es zu ertragen; doch ich habe sie zu lieb. Cd gebt mir die zu frh Gestorbene zurck! lvir kommen alle zu euch, sei's frher oder spter. Ruch Eurybike wird euer sein, wenn sie das rechte Riter erreicht hat. Das lat sie erreichen, lvenn ihr sie nicht freilassen knnt, so will auch ich hier bleiben,- dann mgt ihr euch auch an meinem Code freuen!" Rls Orpheus so sang und dazu die Saiten schlug, weinten alle Toten. Die Knigin und der König der Unterwelt konnten dem Snger seine Bitte nicht abschlagen und riefen Eurydike herbei. Sie stand unter den eben Gekommenen und nahte wegen ihrer Wunde mit langsamen Schritten. Sie durfte dem Gatten folgen, er sollte sich aber nicht nach ihr umsehen, bis er die Unterwelt verlassen habe,- sonst wrde sie ihm wieder genommen. Durch tiefe Stille und Dunkelheit klommen sie nun auf steilem Pfade empor und waren schon nahe am Hnde der Idelt des Tages, da konnte (Drpheus die Sorge, ob die Geliebte auch folge, und die Sehnsucht, sie wieder anzuschauen, nicht lnger beherrschen. (Er wandte sich liebevoll um und sofort sank die Teure wieder hinab. Und als er die Rrme ausstreckte, um sie zu fassen und halten, da griff der Unglckselige nur leere Luft. Sie starb zum zweiten Male und klagte nicht der den Gatten, der sie so lieb hatte. Ein letztes Lebewohl drang kaum vernehmlich noch an sein (Dhr; dann war sie wieder in die Tiefe entrckt. 3. Die Wiedervereinigung des Paares. (Drpheus war starr vor Schmerz. Sieben Tage sa er ohne Nahrung am Eingang der Unterwelt. Heue und Schmerz und Trnen waren ihm Speise und Trank. Er schalt die Grausamkeit der Götter und zog sich verzweifelt in die Berge und tlder zurck. Wieder entzckte er die Hrer mit Spiel und Gesang, aber bis zum Tode sang er von seiner Geliebten. Doch enblich fanb er sie in der Unterwelt wieber, umarmte sie freubig und blieb nun immer mit ihr vereint. 7. ttiobe. 1. Der Hochmut der Niobe. Sst ebenso berhmt wie (Drpheus mar der griechische Snger Rmphton. Er war König von Theben

4. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 38

1916 - Leipzig : Voigtländer
38 I. Sagen. einen See versenken, damit die Feinde sie nicht mitnehmen knnten. Nach dem Frieden sollte sie wieder herausgezogen und ausgehngt werden. Sie luden die Glocke aus ein Schiff und fuhren auf den See. Als sie aber die Glocke hineinwerfen wollten, da fragte einer: Knnen wir denn die Stelle auch wiederfinden, wo wir die Glocke versenkt haben?" Da zog der Brgermeister sein Messer, schnitt einen Kerb in den Schiffsrand und sagte: Latz dir nur keine grauen haare wachsen-hier bei dem Schnitt ist der Platz- da werden wir sie wiederfinden." So ward die Glocke versenkt. Doch nach dem Frieden fanden sie den Kerbschnitt am Schiffe wieder, die Glocke aber nicht. 4. Die Verbreitung der Schildbrger. In Schiiba gab es keine Katzen, boch so viel Muse, batz nichts vor ihnen sicher mar. Da zog einmal ein Idanbersmamt durch den Gm; der trug eine Katze auf dem Rrm und kehrte im Gasthaus ein. Der Wirt fragte ihn, was fr ein Tier er bei sich habe. Er antwortete: Einen Maushunb." Und weil im Wirtshaus, wie berall in Schiiba, die Muse auch am hellen Tage ohne Scheu umherliefen, so lie der Idanbersmamt die Katze vom Rrm, und sie fing vor den Rgen des Wirtes mehrere Muse. Der Wirt sagte das dem Brgermeister, und dieser fragte im Hamen der (Bemeinbe den Wanberer, ob er den Maushunb verkaufen wollte. Der forberte hunbert (Bulben, nahm das Geld in (Empfang und ging eilenbs von bannen, bamit sie der hohe preis nicht gereue. Nun wollten aber die Schilbbrger noch wissen, was der Maushunb esse. Deshalb schickten sie dem Wanberer einen Boten nach, um ihn zu fragen. Der rief hinter den (Eilenben her: Was isset er? Was isset er?" Der Wanberer antwortete: Wie man's ihm beut! Wie man's ihm beut!" Der Bote aber verstaub: Vieh, Mann und eut!" und sagte das seinen Mitbrgern. Da erschraken diese sehr und beschlossen, den Maushunb zu tten. Sie znbeten also das Haus an, in dem die Katze sich gerabe befanb. Ris aber die Katze den Hauch roch, lief sie in ein anberes Haus. Ruch das steckten sie an. Und nun ergriffen die Flammen die ganze Stadt, auch das breieckige Rathaus; aber die Katze blieb trotzbem am Leben. Und weil sie sich nach ihrer Gewohnheit mit dem Pftchen putzte, so glaubten sie, der Maushunb hebe die hanb und schwre, er wolle Rache nehmen, weil sie ihn htten umbringen wollen. Da beschlossen die Schilbbrger, ihr aterlanb zu verlassen und sich einen andern Wohnort zu suchen, wo sie vor dem Untier sicher wren. So zogen sie mit Weib und Kind von bannen, der eine in biesen (Drt, der anbere in jenen. Und seitbem gibt es Schilbbrgersireiche in allen Stbten.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 5

1910 - Leipzig : Voigtländer
5 Mchte- sie spiegelt die kampfesfrohe Kraft und das sinnige Gemt des germanischen Volkes wieder. Der (Btt er glaube der Germanen in n^;g Deutschland wurde durch das Christentum bald verdrngt; nur sprliche Reste sind berliefert. Ergnzungen bietet die Mythologie de rnord-germanen; sie ist von den Skalden (ritterlichen Sngern) poetisch ausgestaltet und findet sich in den Götter- und Heldenliedern der lteren und jngeren Edda", die um 1200 in Island aufgezeichnet sind. 2. Die Schpfung der Welt. Hm Hnfang der Zeiten war nach der Meinung unserer vorfahren nur ein ghnender Rbgrund vorhanden. Zuerst entstanden Riesen und Götter (Hsen). Die Götter schufen die Erde, das Meer und den Himmel- sie belebten Midgard, die meer- mibgarb umgrtete Erdscheibe, mit M e n j ch e n. Aus Midgard erwuchs die gewaltige, ewig grne Weltesche. Ihre amte^e wurzeln reichen bis zur finstern Nebelwelt, ihr Wipfel bis nach Rsgard, ftsgarb dem Sitze der Götter. Dort haben die Rsen glnzende Wohnungen, besonders die goldschimmernde Walhalla. Eine leuchtende Brcke, der waihalw Regenbogen, verbindet Hsgard und Midgard? auf ihr gelangen die Götter zu den Husern der Menschen. 3 Die wichtigsten Götter der Germanen waren: 1. wodan (Wuotan, nordisch Odin), der Rllvater, der alles roobm. erschuf und jeglichen Segen spendet. Rls Weltlenker thront er in Walhalla auf goldenem Hochsitz, von dem er die ganze Welt berschaut. Zwei Haben, hugin und Munin (Gedanke und (Erinnerung), sitzen auf seinen Schultern und flstern ihm ins (Dhr; zwei Wlfe lagern zu seinen Fen. Rls Himmels gott erscheint er auf weiem Bo, mit blauem Mantel und breitmmpigem Hut; die Milchstrae ist sein Weg, der Himmelswagen sein Fahrzeug. Rls Sturmgott ist er in der Volksberlieferung noch heute der Fhrer des wtenden Heeres" (Wuotans Heer). Hls Gott des Kampfes und Sieges sprengt er mit Goldhelm, Harnisch und Spie auf achtfigem Schlachtro einher. Ms Gott der Weisheit erfindet er die Runenschrift und kluge, zauberkrftige Lieder. Er gibt eins seiner Rgen dahin, um tiefste Weisheit zu erlangen. Rls Erforscher der herzen naht er in unscheinbarer (Bestalt den Htten der Menschen. Dem Wodan war der Mittwoch als Wodanstag" (englisch Wednesday) heilig. Sein Name lebt in vielen rtsbezeichnungen, wie Godesberg, Odenwald, fort. Ruch viele Sagen, z. B. die Kyffhusersage, bezogen sich ursprnglich auf ihn. 2. Donar (Thor), Wodans ltester und strkster Sohn, der rot- von brtige Donnergott. Er fhrt auf einem von Bcken gezogenen Wagen

6. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 52

1912 - Leipzig : Voigtländer
Die Sonderentwicklung der hellenischen Stämme. Sinnlos, wer sich vermißt, der Gewalt zu begegnen mit Ohnmacht! Sieg erlanget er nie und füget den Schimpf zu dem Leide." So im sausenden Schwünge der weitgeflügelte Habicht. 15. Aufruf an die Bürger von Ephesus (um 650 v. Chr.). Tallinns. (Übersetzung von Straub.) Kinder, wie lange noch bleibt ihr liegen? Wann faßt ihr ein Herz euch? Schämt ihr euch nicht vor dem Volk, nicht vor den Nachbarn umher, Daß ihr, die Hände gefaltet, als wäre man mitten im Frieden, Dasitzt, während die Welt dröhnt von dem Lärme des Kriegs? Seht ihr nicht rauchen und brennen das Land von kimmerischen Horden? Meint ihr, es stehe der Sturm stille vor eurem Gebiet? Auf in den Kampf, wer atmet und rüstiger Arme sich freuet! Ja, noch ein sterbender Mann, werf' er ein letztes Geschoß! Das ist die Ehre des Manns, zu schirmen den Boden der Heimat, Kämpfend um Weib und Kind gegen die Dränger zu stehn. Stirbt doch ein jeder, wann ihm in den Faden es Moira gesponnen. Rücke denn jeder beherzt g'rade dem Feind auf den Leib, Hoch den geschwungenen Speer, und sobald das Getümmel ihn aufnimmt, Eng an den deckenden Schild schließend das tapfere Herz. Seinem Geschick zu entgehn, ist der Sterblichen keinem beschieden, Keinem, und wär' er auch gleich göttlichen Ahnen entstammt. Mancher entrann dem Getümmel der Schlacht und dem Sausen der Speere, Aber die Moire des Tods fand den Versteckten im Haus. Wer so starb, dem entgeht die verlangende Liebe des Volkes, Wenn um des andern Verlust hoch sich und niedrig betrübt. Leidvoll misset den Helden im Tod die Gesamtheit der Bürger, Wie sie dem Halbgott gleich schon in dem Leben ihn hält. Denn wie ein schirmender Turm ■— so schwebet er allen vor Augen. Tausend der andern wiegt auf, was dieser einzige schafft. 16. Die Jugenderziehung in Sparta.*) yiutnrrij,**) Kycurgus 16—22. Ob ein Kind auferzogen werden sollte, hing nicht von dem Willen des Vaters ab, sondern er mußte es gleich nach der Geburt zum Gemeindehause bringen, wo die Ältesten seines Stammes *) Aus Nutzers Quellenbuch. **) Plutarch, gebürtig aus Chäronea in Böotien, lebte dort etwa 5j bis 120 n. Chr. Wiederholt weilte er in Rom und genoß am Hose Trojans und Hadrians großes Ansehen. Sein geschichtliches Hauptwerk waren 46 Parallel- und 4 Einzellebensbeschreibungen aus dem gesamten Altertum. — Übersetzt von Kaltwasser-Güthling.

7. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 56

1912 - Leipzig : Voigtländer
56 Die Sonderentwicklung der hellenischen Stämme. Hoch entschwing' er zum Wurf den gewichtigen Speer in der Rechten, Während ihm drohend der Busch flattre vom Helme herab! Hier ist die Schule des Manns, um die wuchtigen Streiche zu lernen: Bleibe doch keins mit dem Schild außer der Schwerter Bereich! Immer am Feind im Gemenge, mit weit auslangender Lanze Oder dem Schwerte versucht tödlich zu treffen den Mann, Fuß an Fuß mit dem Feind und den Schild an den seinen geschlossen, Daß mit dem Helme der Helm, Busch sich berühre mit Busch, Brust sich stoße mit Brust — so bestreit' er den Gegner, des Schwertes Sicheren Griff in der Hand oder den mächtigen Speer. Aber ihr Plänkler indessen schleudert, hinter die Schilde Hier euch duckend und dort, Blöcke Gesteins aus den Feind, Oder trefft ihn wuchtig mit euren geglätteten Lanzen, Dicht stets hinter den Reih'n unsrer Gewappneten her! 18. Spartanisches Sturmlied. Tyrtäus. Wohlauf, spartanische Jugend Vom Geschlecht vollbürtiger Väter! In der Linken den Schild vor der Mannsbrust, Schwingt tapferen Mutes den Speerschaft Und hütet nicht ängstlich das Leben: Nicht Brauch ist solches zu Sparta. 19. Die Berfassungsentwiüelung Athens im 6. Jahrhundert v. Chr. a) Die Herrschaft der Eupatriden. Aristoteles,*) Verfassung Athens, 2—3. Die damalige Verfassung war durchaus ein Regiment weniger Bevorzugter. Insbesondere mußten, während der gesamte Grund und Boden des Landes sich in den Händen weniger Besitzer befand, die Armen mit Weib und Kind den Reichen geradezu Frondienste leisten. Man nannte sie Hörige oder Sechstleute. Auf ein Sechstel nämlich belief sich ihr Anteil an dem Ertrage der Felder, die sie für die Reichen bearbeiten mußten. Für die richtige Ablieferung *) Aristoteles, neben Plato der größte Philosoph des Altertums. Er stammte aus Abdera und wurde der Erzieher Alexanders des Großen. Sein wissenschaftliches Interesse umfaßte alle geistes- und naturwissenschaftlichen Gebiete. Seine verfassungsgeschichtlichen Anschauungen sind niedergelegt in der „Politik", Stoffsammlungen dazu waren die zahlreichen „Verfassungen". Die „Verfassung Athens" wurde 1891 in Ägypten auf einem Papyrus gefunden. Übersetzung von Wentzel.

8. Aus dem Leben vornehmer Ägypter - S. 96

1912 - Leipzig : Voigtländer
Älter. In einem Ammer in denjenigen Jzempelgebäuben die der Göttin Mut geweiht sind, zählt er diese arbeiten einzeln auf und berichtet dann über sein Leben1). „Der Graf der Residenz und Gouverneur von Gber-ägypten Monl-em-het sagt: Ich habe die [heilige Barke des Hmonre von Theben) gearbeitet, 80 Ellen lang, aus echtem Zedernholz von den Terrassen (des Libanon)- die Kapelle aus Gold, eingelegt mit allen echten Steinen . . . 3ch habe die Tempel aller Götter in den Gauen von ganz Gber-ägypten gereinigt, gemäß der Vorschrift über die Reinigung der Tempel. . . Bei all diesem, das ich euch verkündige, ist keine Heuchelei und kein Prahlen . . .; es gibt weder £üge noch Betrug an der Stätte meines Mundes. „Meine Herrin (die Göttin von Theben) würdigt alles, was ich getan habe an Theben, [der Stätte des] seinen Hamen verbergenden Gottes (flmon), dem Äuge des He, der Zürstin der Tempel. . . Ich habe ihren Gott mit den Dingen, die er wünscht, erfreut, vielen Ochsen und schönen hornlosen Hindern. Ich habe die Speicher meines Herrn mit allem Schönen bereichert. . ., Speisen und Gottesopfern, wenn er in allen Jahreszeiten an ihren (bestimmten) Tagen auszieht. Ich habe die Magazine [der Götter] vergrößert [und gefüllt], so daß seine Scheunen anschwollen von den Erstlingsfrüchten seiner Äcker, die in ihren Jahreszeiten stromab und an ihren Terminen stromauf gebracht wurden. Ich habe ihre Zeste ausgestattet [mit zahllosen Geschenken] in ihrer Summe, um den Tempel mit seiner Hahrung zu schmücken. „Die Propheten und Priester beteten (dankbar) den (Bott an, und die Stundenpriesterschaft des Tempels [ging ihrer Pflicht nach] in den Gauen. Groß und Klein [war froh] über das, was der Hil meiner Stadt getan hatte; das Land war überflutet, Städte und Gaue (schwammen) im Jett. „[Dann trat ein großes Unglück ein], das eine Lehre des (Bottes war?) Ich habe ©berägypten auf seinen (richtigen) Gottesweg gebracht, als das ganze Land im Umsturz war, weil ich so. . . sorgsam war und so vortrefflich bei [meinem Herrn?], der aus dem Süden kam. Ich befriedigte meine x) wreszinski in Orientalist. Literat. Ztg. 13 (1910) 384. 2) Ebenso faßt das Alte Testament Unheil als Strafe Iahwes auf; hier ist die Eroberung Ägyptens durch Taharka gemeint. 96

9. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 52

1910 - Leipzig : Voigtländer
52 Friedrich der Groe. 67 auf die Festung ilstrin bringen, roo er nach einiger Zeit als jngster Auskultator auf der Kriegs- und Domnenkammer arbeitete. Die schwere Trbsal luterte Friebrichs Charakter. Er gewhnte sich an georbnete, strenge Ttigkeit und lernte die Notwenbigkeit und den Gegen der vterlichen Lanbesverwaltung aus vielen Einzel-heiten kennen. Seine Auffassung des Herrscherberufs vertiefte sich; er gewann auch fr das Heerwesen Neigung und entwarf einen Plan wegen des commercii nach Schlesien". In sein Wesen kam aber ein herber, menschenverachtenber Zug, namentlich nach der ihm auf-Heirat gebrungenen Ehe mit der Prinzessin Elisabeth von Braun-schweig-Bevern (1733). Auf dem ihm vom Vater geschenkten Rheinsberg Schlosse Nheinsberg bei Ruppin verlebte der Kronprinz dann eine Reihe froher Jahre als Oberst in Beschftigung mit militrischen bungen, mit philosophischen und geschichtlichen Stubien sowie mit Musik; babet pflog er ungezwungenen Verkehr mit geistvollen Freunben und stanb mit Voltaire in regem Briefwechsel. Das Verhltnis zum Vater, bessen Wirksamkeit im allgemeinen wie im einzelnen, z. B. in Litauen, er nun immer mehr wrbigen lernte, blieb ungetrbt. 2. Friedrichs Regierungsantritt. Der erste und der zweite Schlesische Krieg; der sterreichische Erbsolgekrieg. Als Friedrich 1740 (31. Mai) den Thron bestiegen hatte, trat er burchaus als Selbstherrscher auf, zeigte sich aber von vornherein nur auf das Wohl des Landes bebacht und sparsam. Die Riesengarbe lste er auf lange Kerls" kaufte er inbes auch ferner noch und belebte die Akabemie der Wissenschaften neu, so ba sie balb be-beutenbe Gelehrte, wie den grten bamaligen Mathematiker und Physiker, Euler, zu ihren Mitgliebern zhlte. Zur Hebung der Inbustrie wrbe ein Hanbels- und Gewerbemini st erium errichtet. Die Zeitungen burften fortan auch der Staatsangelegenheiten sich frei uern. Der Tod Karls Vi. 1740 mute fr sterreich folgenschwer werben; benn auf die Brgschaft der pragmatischen Sanktion, ?estai?4o' vermge beren die tatkrftige M a r t gjx^4julbi, 17401780, die ws so Regierung antrat, war kein Verla. Frankreich hatte sie mibe-schabet der Rechte Dritter" anerkannt. Karl Albert von Bayern aber machte Erbansprche geltenb als Gemahl der ltesten Tochter Josefs I., bessen jngere Tochter August Iii. von Sachsen ge-

10. Von den Anfängen bis zur Niederlage der Cimbern und Teutonen - S. 75

1912 - Leipzig : Voigtländer
ebenso tief wie breit war. Jede Seite dieses Vierecks betrug etwa 30 Stadien. Die Heiteret, die ungefähr 15 000 Mannwark aus dem Lager heraussprengte, bot einen glänzenden Anblick. Die Helme glichen seltsamen Tierköpfen mit furchtbar gähnenden Rachen. Die in Flügelform hoch aufragenden Helmbüsche ließen die Gestalten noch größer erscheinen. Außerdem trugen die Heiter prächtige, eiserne Panzer und glänzend weiße Schilde. His Wurfgeschoß führte jeder einen Speer mit doppelter Spitze. Im Handgemenge kämpften sie mit großen, schweren Säbeln. Diesmal griffen sie die Hörner nicht in der Front an, sondern bogen nach rechts aus und suchten jene allmählich in die Mitte zwischen sich und dem Fußvolk auf dem linken Flügel zu bekommen. Obgleich die römischen Feldherrn die List durchschauten, gelang es ihnen doch nicht, ihre Leute noch rechtzeitig zurückzuhalten. Kaum hatte nämlich einet gerufen: „Die Feinde fliehen!" als alles zu ihrer Verfolgung aufbrach. Inzwischen kam das Fußvolk der Cimberrt wie ein wogendes Itteer, das alles verschlingen wollte, heran. Da wusch1) sich Ittarius die Hände, hob sie gen Himmel auf und gelobte den Göttern eine Hekatombe2); ebenso betete datulus zu den himmlischen und versprach, dem „Glücke des Tages" einen Tempel zu errichten3). Als man dann dem Marius während des (Dpfers die Eingeweide zeigte, soll er laut ausgerufen haben: „Mein ist der Sieg!" Nach Beginn des Angriffs widerfuhr dem Marius, tvie Sulla berichtet, etwas sehr Unangenehmes. Es erhoben sich nämlich, wie ganz natürlich, ungeheure Staubwolken. Diese hüllten die beiden Heere so vollständig ein, daß Marius, /) Stehenb und mit zum Himmel emporgestreckten Händen die Handflächen gleichsam zum Empfange des (Erflehten nach oben gewendet — beteten Griechen und Römer zu den himmlischen Göttern. Die Reinheit des Körpers sollte ein Symbol für die Reinheit des Gewissens sein. 2) Ursprünglich ein Vpfer von hundert Rindern,' dann jedes große Opfer auch von anderen Tieren. *) Den hier gelobten Tempel hat datulus später bauen lassen. 75
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