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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1896 - Leipzig : Voigtländer
2. Kirchenbau im heidnischen Lande. Die ersten Glaubensboten kamen mit wenig zahlreicher Begleitung nach Deutschland. Sie vertrauten dem Beistande ihres Gottes und bebten auch vor dem Lose des Mrtyrers nicht zurck. War es ihnen gelungen, eine kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Sttte und sammelten hier die kleine Schar ihrer Anhnger zum Gebete. Mehrte sich die Zahl der Glubigen, dann holte man aus fernem Lande die Gebeine eines Heiligen, brachte sie im Triumphzuge in das Land und sing jetzt an, der der neuen Ruhesttte des Schutzheiligen ein mchtiges Gottes-haus zu errichten. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder erklrt seinem greisen Abte oder Bischfe den Grundri des bereits begonnenen Baues. Der Bruder Bildhauer meielt das Bild des Schutzpatrons mit sicherer Hand in den Stein, der der dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der selbst dem neuen Glauben sich zugewandt und die Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schtzen die Bauleute, schtzen auch den Laienbruder, der im Dienste der Klosterleute den Wald beseitigt und gerodetes Land" schafft. Trotzig stehen abseits schsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem schsischen Schwerte, der Sasse, am Grtel, die Anhnger der alten Götter; der eine streckt drohend die Faust aus gegen die Bauleute. Ihr Trotz wird ihnen nicht helfen; die Zukunft gehrt den Fremdlingen. Die Knaben drngen sich heran an den Bildhauer; sie werden bald die Schule des Klosters besuchen; sind sie herangewachsen, so nehmen sie das Freigut ihrer trotzigen Vter als Lehen vom Kloster und wohnen sicher und glcklich unter dem Krummstabe.

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 21

1895 - Leipzig : Voigtländer
21 lbden der Armut, der Ehelosigkeit und des unbedingten Gehorsams. Sie ist im wesentlichen bis heute in Geltung geblieben. Wie die sich rasch mehrenden Klster eine Hauptsttze der christlichen Kirche wurden, so sind fte auch als Pflanzsttten hherer Kultur und milderer Sitte von groer Bedeutung. Sie gewhrten in jenen rohen, kampferfllten Zeiten den Bedrngten Auf-nhme und Schutz gegen Verfolgung; sie frderten den Anbau des Landes, indem die Mnche die dichten, unwegsamen Wlder lichteten und in Acker- und Gartenfeld umschufen; sie veranlassten die Entstehung von Drfern, die Ausbildung mancher Handwerke und Knste; sie pflegten die Wissenschaften und bewahrten die wertvollsten Schriften des grie-chischen und rmischen Altertums der Nachwelt. Durch ihre weitreichende Wirksamkeit haben sich namentlich die Klster St. Gallen, Reichenau, Fulda, Weienburg, Prm, Corvey bekannt gemacht. 18. (79.) Das Lehenswesen. Wie durch die Einfhrung des Christentums die alten Sitten der germa-nischen Völker allmhlich umgebildet wurden, so vernderte sich durch ihre Ausbreitung der fremde Lnder auch ihre ursprngliche Verfassung. Die in ihren Sitzen gebliebenen Stmme, wie die Sachsen, Friesen, Thringer, hielten zwar an ihren alten Einrichtungen noch fest; in den durch Eroberungen gegrndeten germanischen Reichen dagegen entwickelte sich ein neues Staats-leben, dessen Grundlage das Lehens- oder Feudalwesen war. Das er-oberte Land wurde nmlich so geteilt, da der König einen Teil als Eigen-tum fr sich behielt, einen zweiten den Besiegten gegen Zinsabgaben lie und den dritten unter seine Krieger verteilte. Von diesen bekam jeder einzelne sein Los als freies erbliches Eigentum A llo d. Von seinem Gute verlieh dann der König wieder einzelne greren Stcke zur Nutznieung an einzelne seines nheren Gefolges, seiner Getreuen". Ein solches Stck hie Lehens-gut oder Feod; der es gab, Lehensherr; der es empfing, Lehens-mann oder Vasall. Der Vasall mute dem Lehensherrn, dem er durch den Lehenseid gelobte, allzeit treu, hold und gewrtig" zu sein, im Kriege und bei Hose dienen. Hierdurch erhhte sich einerseits des Knigs Macht, anderer-seits gelangten die Vasallen zu grerem Ansehen, als die andern Freien. Viele Freien bertrugen daher ihre Allodien an mchtige Lehensherren, um sie von diesen als Lehen zurckzuerhalten. Die groen Lehenstrger aber ahmten das Beispiel des Knigs nach und verliehen ihre Lehen teilweise wieder an andere, um sich ebenfalls getreue Dienstleute zu schaffen. Diese Untervasallen waren demnach dem König mittelbar durch ihre Lehensherren verbunden. Sie bildeten spter den niederen, letztere den hheren Lehensadel. Auf diesem Lehenswesen, das durch die Franken auch in Deutschland aufkam, beruhte im Mittelalter die ganze Staatsverfassung.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1895 - Leipzig : Voigtländer
2. Kirchenbau im heidnischen Lande. Die ersten Glaubensboten kamen mit wenig zahlreicher Begleitung nach Deutschland. Sie vertrauten dem Beistande ihres Gottes und bebten auch vor dem Lose des Mrtyrers nicht zurck. War es ihnen gelungen, eine kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Sttte und sammelten hier die kleine Schar ihrer Anhnger zum Gebete. Mehrte sich die Zahl der Glubigen, dann holte man aus fernem Lande die Gebeine eines Heiligen, brachte sie im Triumphzuge in das Land und fing jetzt an, der der neuen Ruhesttte des Schutzheiligen ein mchtiges Gottes-haus zu errichten. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder erklrt seinem greisen Abte oder Bischfe den Grundri des bereits begonnenen Baues. Der Bruder Bildhauer meielt das Bild des Schutzpatrons mit sicherer Hand in den Stein, der der dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der selbst dem neuen Glauben sich zugewandt und die Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schtzen die Bauleute, schtzen auch den Laienbruder, der im Dienste der Klosterleute den Wald beseitigt und gerodetes Land" schafft. Trotzig stehen abseits schsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem schsischen Schwerte, der Sasse, am Grtel, die Anhnger der alten Götter; der eine streckt drohend die Faust aus gegen die Bauleute. Ihr Trotz wird ihnen nicht helfen; die Zukunft gehrt den Fremdlingen. Die Knaben drngen sich heran an den Bildhauer; sie werden bald die Schale des Klosters besuchen; sind sie herangewachsen, so nehmen sie das Freigut ihrer trotzigen Vter als Lehen vom Kloster und wohnen sicher und glcklich unter dem Krummstabe.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 88 — Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige (Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmütig sah ihn seine treue Gattin scheiden, „werden wir uns wiedersehen?" rief sie. „So der Herr will," sprach Zwingli gefaßt, „sein Wille geschehe!" „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie weiter. „Segen nach dunkler Nacht." Damit riß er sich von den Seinen los und kam nicht wieder. 3n der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken, auch Zwingli lag verwundet am Boden. Da stieß ihm ein Kriegsfonecht das Schwert in die Brust. (Er verschied mit den Worten: „lasset sie den Leib töten, Können sie doch die Seele nicht töten." Seine Leiche ward auf dem Schlachtfelde verbrannt und die Rsche in alle Winde ausgestreut. Aber fein Werk blühte fort, denn Gott hatte noch andre Männer erweckt, die in seine Fußstapfen traten. 2. Johann Calvin in Genf. Unter diesen Männern hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Ris er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. (Er wirkte fortan in der Stadt Gens in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche (Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein lebelang. Rls er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. (Er starb 1564, 55 Jahre alt 38. Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater Maximilian (vgl. Nr. 29) hatte er eine bedeutende hausmacht geerbt. Rußer dem Deutschen Reiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Rmerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Rber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außerstande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Rament-

5. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 94

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 94 — Häufig hatten die benachbarten Feudalherren, besonders die holländischen und flandrischen, sie zu unterwerfen versucht, immer aber waren sie von der freien Bauernschaft zurückgetrieben. Allein die friesischen Stämme waren nicht einig. Als sich nun am Anfange des dreizehnten Jahrhunderts die Stedinger an Hunte und Weser gegen die geistliche Gerichtsbarkeit des Erzbischofs von Bremen auflehnten, wurde dieser Anlaß zum Vernichtungskriege gegen sie benutzt. Sie wurden der Ketzerei beschuldigt, ihr Land mit Bann und Interdikt belegt, und wie gegen die Albigenser, so wurde gegen sie das Kreuz gepredigt. Da erlagen sie trotz des tapfersten Widerstandes der Übermacht. Ihr Land wurde der Inquisition (Konrad von Marburg) preisgegeben und mit erbarmungsloser Grausamkeit verheert. Die Päpste bis auf Klemens V. Als die Hierarchie durch Innocenz Iv. den Triumph erlangt hatte, war von Reformen nicht mehr die Rede. Um so mehr war das System der Belastungen ausgebildet, welche die Kirche den Ländern auferlegte. Von den Lasten sür den Staat waren die geistlichen Güter befreit, um so schwerer wurden dieselben für Rom besteuert. Dagegen wehrten sich die Landes fürsten, selbst kirchliche, wie Ludwig der Heilige, welcher sich der Besteuerung des französischen Klerus durch den Papst widersetzte. Von Frankreich ging der Rückschlag gegen die päpstliche Macht aus. Der Umschwung kam unter demjenigen Papste, welcher am herrschsüchtigsten von allen ausgetreten ist, unter Bonifaz Viii., 1294—1303. Die stärksten Forderungen des kanonischen (kirchlichen) Rechtes suchte er durchzuführen Albrecht I. gegenüber verstieg er sich zu dem Ausspruch: „Ich, ich bin der Cäsar, ich bin der Imperator." Bei der Zwietracht, welche damals fast überall herrschte, hatte er reichlich Gelegenheit, in die Verhältnisse säst aller Staaten einzugreifen. Wie sehr er dabei den Vorteil des Kirchenschutzes im Auge hatte, zeigt der Umstand, daß er auch der Erfinder des Jubeljahres gewesen ist. Der Gnadenschatz der Kirche sollte am Anfang des neueu Jahrhunderts einer möglichst großen Zahl ihrer Kinder zu teil werden. Das ganze Jahr 1300 hindurch sollen täglich 200000 Pilger in Rom anwesend gewesen sein. Das Geld wurde für die Verwandten des Papstes, sür der: Prunk des päpstlichen Hofes und für politische Zwecke verausgabt. Da kam der Streit mit Philipp dem Schönen. Philipp hatte 1296 dem sehr reichen, französischen Klerus eine Steuer auferlegt. Eine päpstliche Bulle verbot in schärfster Weise die Besteuerung der Geistlichen. Die Einmischung des Papstes in Streitigkeiten des französischen Königs mit England und Deutschland kamen dazu. Philipp antwortete mit dem Verbot der Ausfuhr von Gold und Silber, also der Abgaben an den Papst. Auf des Königs Seite standen die Rechtsgelehrten (Legisten), unter ihnen Philipp von

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 207

1888 - Habelschwerdt : Franke
207 fernte. Auf die Nachricht von diesen Unruhen verließ Luther die Wartburg und brachte durch seine Predigten die Bilderstürmer zur Ruhe. b) Die Reichsritter. Die Reichsritter, welche durch häufige Erbteilungen, durch die Entwertung des Grundbesitzes, Luxus und Schwelgerei vielfach zu einem adligen Proletariat herab-gesunkeu waren und sich von der Teilnahme an den Reichsgeschäften ausgeschlossen sahen, suchten aus der religiösen Bewegung eigennützige Vorteile zu ziehen. Sie strebten nach Macht und Besitz. An der Spitze der Unzufriedenen standen Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten. Ersterer sagte dem Kurfürsten von Trier Fehde an, die aber für ihn unglücklich ablief. Er starb, während er auf seiner Burg Landstuhl belagert wurde. Hutteu, ein geistreicher Humanist und einer der kecksten Vorkämpfer für die neuen Jdeeen, starb nicht lange darauf arm und verlassen auf einer Insel im Züricher See. c) Das Landvolk. Wie bei der niederen Ritterschaft, so vermischten sich in den unter dem Landvolke ausbrechenden Un- ruhen soziale und politische Bestrebungen mit den religiösen. Seit der Einführung des römischen Rechtes waren manche Landes- und Gutsherren darauf bedacht gewesen, die freien Bauern zu „Hörigen" zu machen. Die Bündnisse der Bauern hatten daher schon den Zweck der Befreiung von der Leibeigenschaft gehabt. Indem nun die Bauern Luthers Lehre von evangelischer Freiheit auf ihre gesellschaftliche Lage übertrugen, legten sie in den sogenannten 12 Artikeln ihre Forderungen nieder und wandten sich vor allem gegen die reichen Abteien. Auch Ritter zogen sie auf ihre Seite (Götz von Berlichingen). Der Bauernaufstand bewegte sich auf zwei Schauplätzen: 1. In Franken schritt Truchseß von Waldburg als Anführer des schwäbischen Bundes gegen die Bauern ein und schlug sie in zwei Treffen; 2. in Thüringen waren sie von den Wiedertäufern aufgeregt worden, einer Sekte, die von Nikolaus Storch gegründet worden war und sich an dem Bilderstürme in Wittenberg beteiligt hatte. Der schwärmerische Thomas Münzer wiegelte die thüringischen Bauern aufs neue auf und

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 163

1904 - Habelschwerdt : Franke
163 Der Kauernkrieg, 15241525. Wie bei den Rittern, so der-1524-1525 mischten sich in den unter dem Landvolke ausbrechenden Unruhen soziale und politische Bestrebungen (. 131) mit den religisen. Die Wirt-schaftlich und gesellschaftlich unterdrckten Bauern bertrugen Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit ans ihre soziale Sage, und es brach im Schwarzwaldgebiete eine Emprung aus, die sich bei der Abwesenheit des Kaisers und dem Mangel einer krftigen Reichs-regiernng rasch der Sddeutschland und Thringen verbreitete. Die Bauer legten ihre Forderungen, die zwar weitgehend, aber nicht bertrieben waren, in den sog. 12 Artikeln nieder. Sie verlangten die Herstellung ihrer alten Rechte an der Dorfmark, nmlich die Freiheit der Holznntznng, der Jagd und des Fischsauges, ferner die Aufhebung der Leibeigenschaft, des Viehzehnten und das Recht der Pfarrerwahl. Ihre Fhrer waren in Sddentschland Georg Metzler und Hans Mller. Auch Ritter, wie Florian Geyer und Gtz von Berlichingen, zogen sie auf ihre Seite. berall scharten sich die Bauern zusammen, zerstrten Burgeu und Klster und ver-bten entsetzliche Grausamkeiten. Kirchengerte, Gemlde, herrliche Werke der Bildhauerei und andere kostbare Kunstschtze wurden von den zuchtlosen Horden vernichtet. Als die Laudesherreu, die Luther in einer Flugschrift zum schonungslosen Vorgehen gegen die mrderischen und ruberischen Bauern" aufgefordert hatte, mit ihren kampferprobten Landsknechten und Rittern die zuchtlosen Baiiernhaitfen angriffen, war ihr Schicksal schnell entschieden. In Franken besiegte Trnchse von Waldburg als Anfhrer des Schwbischen Bundes die Bauern in zwei Treffen. In Thringen, wo der schwrmerische Thomas Mnzer die Bauern aufgewiegelt und allgemeine Gleichheit und Gtergemeinschaft gepredigt hatte, schlugen der Landgras Philipp von Hessen und der Kurfürst von Sachsen die Aufstndischen bei Fran kenhauseu, 1525. der hunderttausend Bauern kamen in diesen Kmpfen um. Die Sieger rchten sich oft in entsetzlicher Weise an den Gefangenen. Die Lage des Landvolkes verschlimmerte sich nun noch mehr. Die Mehrzahl der Bauern wurde allmhlich zu Leibeigenen gemacht, die ohne Erlaubnis ihres Herrn den Wohnsitz nicht wechseln dursten. Doch wurden die wirtschaftlichen und rechtlichen Verhltnisse der Baueru Goethe.^ Gtz von Berlichingen. Nr 7-ipe Artikel der Bauern vom Mrz 1525. Atzler, Qu. it. L. I. Freundgen, Geschichtliche Bilder und Vortrge: Ein deutsches Bauern Parlament. Aus Luthers Schrift: Wider die mrderischen und ruberischen Rotten der Bauern". Atzler, a. a. D. Nr. 71. 11*

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 222

1904 - Habelschwerdt : Franke
222 bte Herrschaften Beeskow und Storkow zu kaufen (1555), das ^aud durch Festungen zu schuhen und Ersparnisse zu hinterlassen. Die beideu Bruder starben wenige Tage nacheinander. Da Johann von Kstriu _ keinen mnnlichen Nachfolger hinterlie, so wurden die brandenbnrgischen Lnder wieder vereinigt. 1571-1598 Johann Georg, 15711598. 1. Persnlichkeit. Johann Georg war bereits 45 Jahre alt, als er zur Regierung kam, und bildete in seiner Sparsamkeit einen schnen Gegensatz zu seinem Vater. Er fhrte einen brgerlich einfachen Hof-halt und glich in seinem Denken und Auftreten einem mrkischen Edel-mann. Streng hielt er an Luthers Lehre fest. Johann Georgs Wahlspruch lautete: Gerecht und milde." J:. Regelung der Finanzen 1111b Zunahme der stndischen Macht. Die Gnstlinge seines Vaters wurden vom Hofe entfernt und die Ausgaben verringert. Den jdischen Mnzmeister Lippold lie er grausam hinrichten, und die Juden muten abermals das Land ver-lassen. Einen Teil der groen Schuldenlast bernahmen die Stnde, aber der Kurfürst mute ihnen bedeutende Zugestndnisse machen. Dadurch wurden die landesherrlichen Rechte sehr eingeschrnkt. Der Adel, den Johann Georg sehr begnstigte, ntzte seine Macht zum groen Nachteil des Landvolkes aus. Die adligen Grundherren durften ihr Ackerland durch Einziehung von Weiden und Wldern, die bisher vou den Bauern bentzt worden waren, vergrern; sie konnten mutwillige und ungehorsame Bauern auskaufen" und sie nach Bedarf zu Hand- und Spanndiensten heranziehen. Da sie auerdem als Kirchenpatrone auch einen groen Einflu in geistlichen Angelegen-heiten besaen, geriet das mrkische Landvolk in vollstndige Unfreiheit 3. Kirchen- und Schulwesen, a. Johann Georg wandte seine Ansmerksamkeit besonders den kirchlichen Angelegenheiten zu. Die uere Einrichtung der Landeskirche suchte er durch die 1573 erlassene Bisitations- und Konsistorialordnnng einheitlich zu gestalten; die innere Einheit bahnte er durch die Einfhrung der Konkordien-formel (S. 108) an. Die katholischen Formen des Gottesdienstes, die Joachim Ii. beibehalten hatte, wurden jetzt beseitigt. b- Der Frankfurter Universitt, auf der er selbst studiert hatte, verschaffte er grere Einknfte. In Berlin grndete er das Gymnasium zum Grauen Kloster. Die Stadtschulen wurden der geistlichen Behrde unterstellt. 4. Gewerbttigkeit. Unter der friedlichen Regierung Johann Georgs vermehrte sich in Brandenburg, wie berhaupt tu Deutschland, der Wohlstand der Städte. Aus den Niederlanden wanderten fleiige

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1910 - Leipzig : Voigtländer
7. Ungarnschlacht. Das Bild veranschaulicht eine Szene aus der Schlacht auf dem Lechfelde (10. August 955). Mit hochgeschwungenem Speer sprengt ein deutscher Fhrer in die Feinde, gedeckt durch den damals noch seltenen, unten spitz zulaufenden Reiterschild. Neben ihm flattert am eschnen Speerschafte das spitzzipflig auslaufende Bannertuch. Seine Reiter sind bewaffnet mit dem wuchtigen Schwerte, dessen Griff mit der Parierstange ein Krenz bildet, und mit der dnnschaftigen Lanze, deren Eisenspitze durch eilt Quereisen begrenzt ist. Geschtzt sind sie durch das Maschenpanzerhemd mit Ringelhanbe, durch den gewlbten Rundschild mit Metallbuckel und durch den frnkischen Spangenhelm mit Kreuzbgel. Ihre Gegner, die Ungarn, kmpfen mit dem starken Hornbogen, der Streit-axt, der kugelbesetzten Geiel, dem krummen Sbel und im Nahkampfe am liebsten mit dem kurzen-Dolchmesser. 8. Kirchenbau im heidnischen Lande. Vom 8.10. Jahrhundert waren die Benediktinerklster (z. B. in Fulda, Corvey, St. Gallen) die Hauptsttten der Erziehung, der Knste und Wissenschaften. In die Anfnge eines solchen Klosters versetzt uns das Bild. War es den ersten Glaubensboten gelungen, eilte kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Sttte. Mehrte sich die Zahl der Glubigen, dann holte man wohl aus fernem Lande die Gebeine ^ines Heiligen und errichtete der feiner neuen Ruhe-sttte eilt mchtiges Gotteshaus. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchen-bau. Der banknndige Klosterbruder in schwarzer Kutte mit berwurf erklrt seinem greisen Abte, den der nach innen gebogene Amtsstab kennzeichnet, den Grundri des bereits begonnenen Baues. Der Bruder Bildhauer meielt das Bild des Schntzpatrones in den Stein, der der dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der sich selbst dem neuen Glauben zugewandt und die Er-laubuis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schtzen die Bauleute, schtzen auch den Knecht, der im Dienste der Klosterleute gerodetes Land" pflgt. Sie tragen den Lederpanzer mit dachziegel-frmigen Metallplatten, den Helm mit Rand- und Kreuzbgel oder Kamm, scharlachrote Hosen" (die wir heute Strmpfe nennen wrden), mit Binden umwunden. ' Trohig stehen abseits schsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem schsischen Schwerte, dem Saxe, am Grtel, die Anhnger der alten -Götter; der eine streckt drohend die Fanst ans gegen die Bauleute. Doch ihre Knaben drngen sich an den Bildhauer;' sie werden die Schule des nun vollendeten Klosters besuchen, spter das Freigut ihrer trotzigen Vter als Lehen vom Kloster nehmen und sicher und glcklich unter dem Krummftabe wohnen.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 285

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 285 — hie endlich zum offenen Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmüthig sah ihn seine treue Gattin scheiden. „Werden wir uns wiedersehen?" rief sie zuletzt. „So der Herr will", sprach Zwingli gefaßt, „fein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie weiter. „Segen nach dunkler Reicht , war feine Antwort. Damit riß er sich von den Seinen los; und er kam nicht wieder. In der Schlacht bei dem jdtte Kawel. (1531) siegten die Katholischen. Zwingli's Pferd ward gelobtet, er selbst sank verwundet zu Boden. Dann stieß ein Kriegsknecht ihm das Schwert in die Brust. Mit den Worten: „Lasset sie den Leib todten, können sie doch die Seele nicht todten", verschied er. Seine Leiche ward auf dem Schlachtfelde verbrannt und die Asche in alle Winde ausgestreut, aber fein Werk blühte fort; denn Gott hatte noch andere Männer erweckt, die in feine Fuß-stapfen traten. 2. Johann Calvin in Genf. — Unter diesen hat sich vor Allen hervorgethan I o h a n n Cal v. in. Er war geboren in Frankreich, mußte aber, als er bort die reformirte Lehre verkündete , das Land verlassen und begab sich nach der Schweiz. Hier wurde die Stadt Genf der Hauptfchauplatz feiner Wirksamkeit. Und diese Wirksamkeit war eine gewaltige. Nicht allein, daß er der neuen Kirche festen Halt und treffliche Einrichtungen verlieh; er schuf zu Genf ein ganz neues Volksleben, in welchem die Macht des evangelischen Glaubens sich kundgab und reiche Früchte trug. Von Genf ans erstreckte sich feine Thätigkeit nach allen Seiten hin, und feine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, weiter in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Und doch war dieser kraftvolle Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig fein Lebenlang. Unter den schmerzlichsten Körperleiden verrichtete er feine Arbeiten , wirkend ohne Unterlaß. Selbst als er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war fein Geist noch beschäftigt mit der Sorge für die Kirche. Er starb 1564, 55 Jahre alt.
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