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511. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 250

1910 - Leipzig : Voigtländer
Die Neuzeit. das Heer oder den Staatsdienst ein; denn Offizier- und hhere Be-amtenstellen rtmrden fast ausschlielich an den Adel vergeben. Neben die adligen Beamten traten allmhlich auch nichtadlige, die auf den Universitten das rmische Recht studiert hatten. Der Beamtenstand hielt sich wie der Adel von den Brgern fern. Die Brger hatten ihr frheres Selbstbewutsein und ihre Wehrhaftigkeit fast vllig eingebt und lieen sich durch die Fürsten und Beamten bevor-munden. Der Bauernstand hob sich langsam; wie in Branden-brg, wurde in den meisten deutschen Staaten die Leibeigenschaft gemildert oder ganz aufgehoben. 2. Die Frauen lieen sich von dem blendenden franzsischen Wesen vielfach bestricken. Mit der franzsischen Sprache und Mode nahmen sie wohl auch franzsische Leichtfertigkeit an, besonders in den Residenzstdten Wien, Dresden und Berlin. Doch zur Zeit Friedrichs des Groen und der groen deutschen Dichter wurde hus-liche Tchtigkeit wieder die schnste Zierde der deutschen Frauen. Dabei gingen sie nicht so vollstndig in ihrer huslichen Ttigkeit auf, da sie keinen Sinn fr edles Geistesleben und vaterlndische Ereignisse gehabt htten. 3. Lebensweise. Wohnung a) Die Wohnungen der Reichen zeichneten sich durch Stuck-decken und Wandteppiche (Gobelins) aus. Die brgerlichen Woh-nungen waren sehr einfach; die Wnde wurden meist nur getncht oder hchstens mit Papiertapeten beklebt. Neben dem Schrank und der Truhe kam die Kommode auf. Die Hausfrau hatte Freude an Kupfer- und Zinngert, an feinem Porzellan und Damasttischzeug. Kleidung b) Die Kleidung wurde immer mehr von der franzsischen Mode beeinflut. Die Männer trugen Hemden mit Spitzenbesatz, Kniehosen, seidene Strmpfe und Schnallenschuhe, lange Westen und farbige Rcke mit groen Metallknpfen. Die Haartracht bestand in einer mchtigen Percke oder spterhin in einem zierlichen Zopf, die Kopfbedeckung zuerst in breitkrmpigen Hten mit wallenden Federn und spter in Dreimastern. Die Frauen liebten schwere Stoffe mit reichem Muster und kostbarer Stickerei. Der Unterkrper wurde durch den Reifrock verunstaltet, der Kopf durch hoch aus-getrmte, gepuderte Haarfrisuren, das Gesicht durch Schminke und Schnheitspflsterchen verunziert. In gezwungener Haltung trippelten sie in engen Schuhen mit bermig hohen Abstzen einher (Bzk. 14: Im Zeitalter des Rokoko). Nahrung c) Die Nahrung. Schon zu den frher blichen Nahrungs-Mitteln trat seit dem 18. Jahrhundert allgemein die Kartoffel. Um Beamte Brger Bauern Frauen

512. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 102

1909 - Leipzig : Voigtländer
102 Die neue Zeit. Dritte Periode. (1715—1774) gefolgt, ein König, dem es an aller Herrscherkraft und Herrschertugend fehlte. Die Verschwendung seines Vorgängers feilte er fort, so daß dem Lande eine unerträgliche Schuldenlast aufgebürdet wurde. (Entsetzlich war das Sittenverderben, das an seinem Hofe herrschte. Während dadurch das Königtum herabgewürdigt wurde und die Ächtung des Volkes verlor, verbreitete die Willkürherrschaft, die auf dem Lande lastete, Unwillen und haß gegen die Regierung; ferner erregte der schwere Hbgabendrucfc die Unzufriedenheit des zahlreichen Bürger- und Bauernstandes um so mehr, als der Rdel und die Geistlichkeit bei geringer Besteuerung zwei Dritteile der Ländereien besaßen und alle höheren und einträglichen Ämter fast ausschließlich inne hatten. 3n den Städten hinderten überlebte Zunftgesetze den freien Betrieb der Gewerbe; den Handel erschwerten nach außen und im Innern unvernünftige Zoll ge setze. Die Bauern waren meist Leibeigene der adeligen Gutsherrn und mußten ihnen Frondienste leisten. So war es ihnen wie den Bürgern unmöglich , zu Wohlstand zu gelangen; gegen Übergriffe der vornehmen waren sie zudem in keiner weise geschützt, da die Gerichtshöfe ganz in den Händen jener waren und parteiische Urteile fällten. So war es nur zu erklärlich, wenn Schriftsteller wie Rousseau und Voltaire, welche die Schäden in Staat und Kirche rücksichtslos angriffen, großen Beifall fanden. Durch die maßlose Hrt ihrer Schriften aber zerstörten sie zugleich alle bisherigen f-ittlichen und religiösen Grundanschauungen und untergruben den monarchischen Sinn des Volkes. 2. Bttfong -er Revolution. Ludwig Xvi. (1774—1792), ein (Enkel Ludwigs Xv., war ernsthaft bemüht, der Not, in welche vor allem die stets zunehmende Staatsschuld das Land gebracht, ab--zuhelfen. (Er berief daher eine Versammlung der Neichsstände, d. H. abgeordnete des ctdels, der Geistlichkeit und des Bürgerstandes nach Versailles. Diese hatten von jeher die Berechtigung, in allen Steuer- und Gesetzgebungsfragen ihre Stimmen abzugeben, waren aber seit 1614 nicht mehr berufen worden. Allein bald erhob sich Streit unter diesen abgeordneten, da der adel und die Geistlichkeit es ablehnten, sich mit den Bürgern, dem sogenannten dritten Stande, zu gemeinschaftlicher Beratung zu vereinigen. Da erklärte sich auf den antrag des Grafen Mirabeau der dritte Stand zur Nationalversammlung ; diese faßte den Beschluß, nicht auseinanderzugehen,

513. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 109

1909 - Leipzig : Voigtländer
§ 90. Napoleons Weltherrschaft. 109 unentschiedene Schlacht bei Preuhisch-Eilau und die iso? Schlacht bei Zriedlaud, in der Napoleon die Preußen und Russen besiegte. 3m Frieden zu Tilsit iso? mußte der König von Preußen, nachdem der russische Kaiser sich treulos von ihm losgesagt hatte, die Hälfte seiner Länder abtreten; aus den ehemals polnischen Ländern bildete Napoleon das Herzogtum Id ar sch au für den König von Sachsen; aus den preußischen Landesteilen zwischen Elbe und Rhein, sowie aus Braunfchtveig und Hessen-Kassel (deren Fürsten ihrer Länder beraubt wurden) schuf er das Königreich Westfalen für seinen jüngsten Bruder Hieronymus Qerome).— 3. Preußen von 1807—1812. Um die Kräftigung und innere (Erneuerung des tief geschwächten preußischen Staates, der nur noch 4x/2 Millionen Einwohner zählte, machten sich vorzüglich verdient Stein und Scharnhorst. Der erstere gab der Staatsverwaltung eine bessere (Einrichtung (fünf Staatsminister). Der Bauernstand wurde dadurch gehoben, daß die Leibeigenschaft samt den Frondiensten abgeschafft (vgl. § 88) und den Bauern ihre bisherigen Leihgüter als Eigentum überwiesen wurden. Statt der früheren Zunftgesetze wurde Gewerbefreiheit eingeführt, den Städten eigene Verwaltung zugestanden ^Städte-Ordnung). Durch diese Maßregeln wurde das Volk zur Selbständigkeit und Selbsttätigkeit erzogen. Der Kriegsminister Scharnhorst gestaltete das Heerwesen neu und machte durch (Einführung der allgemeinen Wehrpflicht das ganze Volk kriegstüchtig, während bis dahin das Heer meist aus angeworbenen Leuten bestanden hatte. Durch mildere Behandlung wurde in dem Soldaten Liebe zu seinem Stande erweckt Adie Offiziere wurden fortan nur nach Leistung und Befähigung befördert, Bürgerliche zum (Dffizierstande zugelassen. Zwar starb die hochgesinnte Königin Luise (1810); aber ihr hohes Vorbild und die Wirksamkeit trefflicher Männer (Fichte, Rrndt rc.) weckten vaterländischen Sinn und vertrauen auf eine bessere Zukunft im preußischen Volke. 7 yy r yt ' • r» , 3. uapoleons Krieg in Spanten. Da Napoleon das seemächtige (England im Kampfe nicht zu bezwingen vermochte, ordnete er die sogenannte Kontinentalsperre an

514. Bilder aus der vaterländischen Geschichte, besonders aus der brandenburgisch-preußischen, von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Jetztzeit - S. 43

1913 - Leipzig : Voigtländer
15. Das Rittertum. 43 4. Die Ritterfrauen. Die Frauen der Fürsten und Ritter fhr- ten aus den einsamen Burgen gewhnlich ein einfrmiges Leben. Anmens den ritterlichen Unterhaltungen und Belustigungen konnten sie nur selten teilnehmen; der Besuch eines Turniers war schon der um-stndlichen, oft gefhrlichen Reise wegen eine schwierige Sache. Wohl aber ritten sie viel zur Jagd, den Falken auf der Faust, um mit diesem abgerichteten Raubvogel Reiher zu jagen (Reiherbeize). Sie Reiherbeize erzogen ihre Tchter, beaufsichtigten die weibliche Dienerschaft, bten sich in kunstvollen Stickereien und lieen sich von fahrenden Sngern Geschichten und Lieder vortragen. Auch der des Lesens und Schreibens kundige Burggeistliche war fr sie eine wichtige Persnlichkeit. Manche Frauen fhrten ein frommes, ganz der Nchstenliebe ge-Nchstenliebe widmetes Leben. Unter diesen frommen Frauen ist besonders be-kannt die heilige Elisabeth, eine Landgrfin von Thringen. Sie war die Tochter eines ungarischen Knigs und kam als Kind nach der Wartburg, an den heitern, liederreichen Hof des Landgrafen Hermann von Thringen, um zur Gemahlin seines Sohnes erzogen zu werden. Sie spendete schon in frher Jugend Verlassenen und Hungrigen reiche Gaben, verschmhte fr sich alle irdischen Gensse und unterwarf sich frommen Bubungen, ja schmerzhaften Geie-lungert. Sie verfertigte den Armen Kleider und pflegte die Kranken. Ihr Gemahl starb frh; sie lebte seitdem in Marburg, wo sie ebew-falls Kranke pflegte und, erst 24 Jahre alt, starb (1231). der ihrem Grabe wurde die schne Elisabethkirche erbaut. 5. Die Raubritter. Nach den Kreuzzgen geriet das Ritter- wesen allmhlich in Verfall. An die Sttte edler Rittersitte traten ggss Gewaltttigkeit und wste Hndelsucht. Manche Ritter lebten nur von Streit und Fehde; ja sie schmten sich selbst des Raubes nicht. Aus ihren festen, auf steilen Felsenhhen gelegenen Burgen der- Raub fielen sie mit ihren Reisigen die Kaufleute und raubten ihnen Waren und Geld. Art den Ufern der Flsse forderten sie von den vorber-fahrenden Schiffen willkrliche Zollabgaben. Die unaufhrlichen Feh-den, die sie gegeneinander fhrten, zerrtteten den Wohlstand ganzer ^Br^er Gegenden. Die befestigten Städte konnten sie zwar nicht einnehmen, und Bauern aber die Fluren des Landmannes verwsteten sie schonungslos. Gegen solche Ungebhr gab es lange Zeit hindurch keine Abhilfe; denn die bermtigen Ritter wagten sogar, den Befehlen des Kaisers zu trotzen. Was der Strkere durchsetzen knne, so meinten sie, das drfe er sich auch erlauben; der strkeren Faust mten sich die Schwcheren fgen. So herrschte in Deutschland das Faustrecht. Das Rittertum ver- Faustrecht lor durch solche Entartung seinen alten Ruhm.

515. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 199

1877 - Stuttgart : Heitz
199 Entferne deinen Arm von meiner Brust! Und wenn du einen Jüngling rettend lieben, Das schöne Glück ihm zärtlich bieten willst, So wende meinem Freunde dein Gemüth Dem würd'gern Manne zu. Er irrt umher Auf jenem Felsenpfade; such' ihn auf, Weis' ihn zurecht und schone meiner. Jphigenia. Fasse Dich, Bruder, und erkenne die Gesund'ne! Schilt einer Schwester reine Himmelsfreude Nicht unbesonnene, strafbare Lust. O nehmt den Wahn ihm von dem starren Auge Daß uns der Augenblick der höchsten Freude Nicht dreifach elend mache! Sie ist hier, Die längst verlor'ne Schwester. Vom Altar Riß mich die Göttin weg und rettete Hierher mich in ihr eigen Heiligthum. Gefangen bist du, dargestellt zum Opfer, Und findest in der Priesterin die Schwester. Orest. Unselige! So mag die Sonne denn Die letzten Gräuel unsers Hauses sehm Ist nicht Elektra hier? damit auch sie Mit uns zu Grunde gehe, nicht ihr Leben Zu schwererem Geschick und Leiden friste. Gut, Priesterin! Ich folge zum Altar! Der Brudermord ist hergebrachte Sitte Des alten Stammes; und ich danke, Götter, Daß ihr mich ohne Kinder auszurotten Beschlossen habt. Und laß dir rathen, habe Die Sonne nicht zu lieb und nicht die Sterne; Komm', folge mir ins dunkle Reich hinab! Wie sich vom Schwefelpsuhl erzeugte Drachen Bekämpfend die verwandte Brut verschlingen, Zerstört sich selbst das wüthende Geschlecht; Komm kinderlos und schuldlos mit hinab! Du siehst mich mit Erbarmen an? Laß ab! Mit solchen Blicken suchte Klytämnestra Sich einen Weg nach ihres Sohnes Herzen; Doch sein geschwung'ner Arm traf ihre Brust. Die Mutter fiel! — Tritt auf, unwill'ger Geist Im Kreis geschlossen tretet an, ihr Furien, Und wohnet dem willkomm'nen Schauspiel bei, Dem letzten, gräßlichsten, das ihr bereitet! Nicht Haß und Rache schärfen ihren Dolch;

516. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 192

1877 - Stuttgart : Heitz
192 Jphigenia auf Tauris (von Göthe). (Als der Zug gegen Troja unternommen ward, hatten die Griechen den Agamemnon zum obersten Heerführer gewählt. Widrige Winde hin- derten die Ausfahrt der in Aulis versammelten Schiffe, und der Oberpriester Kalchas erklärte, Diana sei Schuld daran und könne nur dadurch versöhnt werden, daß ihr Agamemnon seine Tochter Jphigenia zum Opfer bringe. Agamemnon schickte sich an, das Opfer zu bringen; im entscheidenden Augen- blicke aber ward Jphigenia von der Göttin in einer Wolke nach Tauris entrückt. Die Griechen segelten ab; Klytämnestra aber, Agamemnon's Ge- mahlin, konnte diesem seine Opferbereitwilligkeit nicht vergeben, und aus Zorn über ihn schenkte sie in seiner Abwesenheit den Werbungen des Aegisth Gehör, welcher ihn mit Hilfe Klhtämnestra's bei seiner Rückkehr ermordete. Orestes, der Sohn Agamemnon's, zum Manne herangewachsen, erschlug die Mutter und ward zur Strafe der Blutthat von Furien verfolgt, so daß er nirgends Ruhe finden konnte. Auf Befragung des Delphischen Apollo ward er beschieden, daß er nur dann Ruhe finden könne, wenn er die Schwester aus dem Taurischen Tempel entführte und nach Griechenland brächte. Da er nicht wußte, daß seine eigene Schwester dort als Priesterin der Diana lebte, so konnte er nur denken, daß Apollo damit das berühmte Götterbild seiner (Apollo's) Schwester Diana meinte. Er reist mit seinem Freunde Phlades nach Tauris, wo sie, von den Einwohnern gefangen, der Sitte gemäß geopfert werden sollen. Jphigenia, die Priesterin, soll das Opfer vollziehen und erkennt den Bruder.) Dritter Akt. Erster Auftritt. Jphigenia. Orest. Jphigenia. Unglücklicher, ich löse deine Bande Zum Zeichen eines schmerzlichern Geschicks. Die Freiheit, die das Heiligthum gewährt, Ist, wie der letzte lichte Lebensblick Des schwer Erkrankten, Todesbote. Noch Kann ich es mir und darf es mir nicht sagen, Daß ihr verloren seid! Wie könnt' ich euch Mit mörderischer Hand dem Tode weihen? Und Niemand, wer es sei, darf euer Haupt, So lang' ich Priesterin Dianens bin, Berühren. Doch verweigr' ich jene Pflicht, Wie sie der aufgebrachte König fordert, So wählt er eine meiner Jungfrau'n mir Zur Folgerin, und ich vermag alsdann Mit heißem Wunsch allein euch beizustehn. O werther Landsmann! Selbst der letzte Knecht, Der an den Herd der Vatergötter streifte. Ist uns in fremdem Lande hoch willkommen:

517. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 198

1877 - Stuttgart : Heitz
198 O, wenn vergoßnes Mutterblutes Stimme Zur Höll' hinab mit dumpfen Tönen ruft: Soll nicht der reinen Schwester Segenswort Hilfreiche Götter vom Olympus rufen? Orest. Es ruft! Es ruft! So willst du mein Verderben Verbirgt in dir sich eine Rachegöttin? Wer bist du, deren Stimme mir entsetzlich Das Innerste in seinen Tiefen wendet? Jphigenia. Es zeigt sich dir im tiefsten Herzen an: Orest, ich bin's! Sieh' Iphigenien! Ich lebe! Orest. Du! Jphigenia. Mein Bruder! Orest. Laß! Hinweg! Ich rathe dir, berühre nicht die Locken! Wie von Kreusa's Brautkleid zündet sich Ein unauslöschlich Feuer von mir fort. Laß mich! Wie Herkules will ich Unwürd'ger Den Tod voll Schmach, in mich verschlossen, sterben Jphigenia. Du wirst nicht untergehn! O daß ich nur Ein ruhig Wort von dir vernehmen könnte! O löse meine Zweifel. Laß des Glückes, Des lang' erflehten, mich auch sicher werden. Es wälzet sich ein Rad von Freud' und Schmerz Durch meine Seele. Von dem fremden Manne Entfernet mich ein Schauer; doch es reißt Mein Innerstes gewaltig mich zum Bruder. Orest. Ist hier Lyäens Tempel? und ergreift Unbändig-heil'ge Wuth die Priesterin? Jphigenia. O höre mich! O sieh' mich an, wie mir Nach einer langen Zeit das Herz sich öffnet, Der Seligkeit, dem Liebsten, was die Welt Noch für mich tragen kann, das Haupt zu küssen; Mit meinen Armen, die den leeren Winden Nur ausgebreitet waren, dich zu fassen! O laß mich, laß mich! Denn es quillet heller Nicht vom Parnaß die ewige Quelle sprudelnd Von Fels zu Fels in's gold'ne Thal hinab. Wie Freude mir vom Herzen wallend fließt. Und wie ein selig Meer mich rings umfängt. Orest, Orest! Mein Bruder! Orest. Schöne Nymphe, Ich traue dir und deinem Schmeicheln nicht. Diana fordert strenge Dienerinnen Und rächet das entweihte Heiligthum.

518. Reichsland Elsaß-Lothringen - S. 15

1900 - Leipzig : Voigtländer
— 15 — deutsche Sinn erschüttert. Die neuen Freiheitsideen begeisterten die Gebildeten, der Schrecken und die Guillotine erstickten jede abweichende Meinung, die Aufhebung mancher Mißbrauche gewann viele Landleute, die Abschaffung aller Sonderrechte, z. B. auch der Verfassung von Straßburg, und die neue Einteilung des Landes zerrissen das Band der früheren _ Jahrhunderte. Anderseits aber entsetzte sich das Volk über die Gottlosigkeit der Pariser Schreckensmänner, die deshalb die Absicht hatten, die ganze deutsche Bevölkerung durch „echte Franzosen" zu ersetzen. Nun folgten die glänzenden Siege Napoleons I.; die Elsässer und Lothringer nahmen teil an diesem Ruhme und begannen, sich als Franzosen zu fühlen, und später als Deutschland sich allmählich wieder stärkte, beeilte sich die französische Regierung, besonders unter Napoleon Iii., das deutsche Wesen wo möglich ganz zu beseitigen. Diese Bemühungen waren nicht ohne Erfolg, sodaß es gerade die höchste Zeit war, daß das deutsche Schwert das hinterlistig entrissene Land in offenem Kampfe zurückeroberte (1870). Pierer'sche Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & Co. in Altenburg.
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