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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 217

1891 - Leipzig : Voigtländer
König von Preußen noch gebliebenen Lnder, und die knigliche Familie kehrte (gegen Ende 1809) aus Ostpreuen nach Berlin zurck. 2. Preuens innere Neugestaltung 18071818- Durch den unglcklichen Krieg von mehr als 9 auf uur Millionen Bewohner heruntergebracht, durch feindliche Bedrckung tief verarmt, in seiner Kriegsmacht auf ein Heer beschrnkt, das nach Napoleons Befehl nicht der 42 000 Mann zhlen durfte, konnte der schwergeprfte preuische Staat nur durch durchgreifende Verbesserungen seiner Zustnde auf-recht erhalten und mit erneuter, hherer Lebenskraft erfllt werden. Diese innere Erneuerung Preuens war das Werk einer Anzahl hochbegabter, vaterlndisch gesinnter Männer, an denen es gerade in dieser trben Zeit dem Lande nicht fehlte. Unter ihnen ragte vor allen der groe Minister Freiherr vom Stein hervor. Geboren in dem Stdtchen Nassau an der Lahn, aus altem Reichsrittergeschlecht, als einsichtsvoller, thatkrftiger Beamter wohl bewhrt, unternahm er, nach dem traurigen Frieden zu Tilsit vom König von Preußen zur Leitung des Staatswesens berufen, mit unverdrossenem Mut und patriotischer Begeisterung das schwierige Werk der Wiederausrichtung des tiefgebeugten Vaterlandes. Er befreite den Bauernstand aus seiner bisherigen gedrckten Lage, hob den Brgerstand durch wichtige Rechte, die er ihm durch eine neue Stdteordnung verlieh, und suchte in jeglicher Weise krftigen Gemeinsinn und echte Vaterlandsliebe in den Herzen zu wecken und zu beleben. Zwar wurde der deutsche Mann schon nach kurzer Wirksamkeit von Napoleon in die Acht erklrt und mute vor dem Zorne des Gewaltigen nach sterreich und dann nach Nuland fliehen; aber unerschtterlich in Acht und Bann", lie er auch in der Fremde nicht nach, Deutschlands Befreiung aus derzwiug-Herrschaft vorzubereiten. In Preußen selbst setzte sein Nachfolger (der Staatskanzler) Hardenberg das von ihm begonnene Werk fort. Der Kriegsminister Scharnhorst gestaltete das Heerwesen um und machte d urch Einshru n g der allgem einen W eh rp flicht das ganze preuische Volk kriegstchtig. Und damit auch die edle Wissen-s ch a s t in dem neu erstehenden Staate eine grndliche und eifrige Pflege erfahre, wurde (namentlich durch die Frsorge des trefflichen Wilhelmvonhnmboldt)in Berlin eine neue, reich ausgestattete Universitt gegrndet (1810), an welcher hochbegabte Männer, wie der Philosoph Fichte, der gelehrte und beredte Schleier-macher u.a. mit der Frderung der wissenschaftlichen Studien zugleich

2. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 3

1907 - Leipzig : Voigtländer
2. Der Gottesglaube der alten Deutschen. 3 doch konnten sie Hitze und Durst nicht lange ertragen, Fürst und (Befolge Wetteiferten in heldenmtigen Taten. Lebendig aus der Schlacht zu weichen, wenn der Gesolgsherr gefallen mar, brachte Schande frs ganze Leben. In der Nhe der Kmpfenden standen nicht selten die zu einer Burg zusammengestellten Wagen mit den Frauen und Kindern der Streitenden. Das feuerte die Germanen zu hchster Tapferkeit an. Die Frauen verbanden den Mnnern die Wunden und wagten sich sogar ins Gefecht, um ihnen Erfrischung und Zuspruch zu bringen. Zuweilen wurden wankende und weichende Schlachtreihen durch den Zuruf der Frauen zu neuem Kampfe entflammt. 6. Totenbestattung. Die Toten wurden verbrannt oder begraben. Man gab ihnen Waffen, Schmucksachen und andere Gerte mit ins Grab - mit dem gefallenen Krieger verbrannte man zuweilen sein Streitrotz. Das Grab wurde innen mit Steinplatten ausgekleidet und uerlich durch einen schlichten Rasenhgel bezeichnet; in Denkmlern sah man eine drckende Last fr den Toten. Wehklagen und Weinen gab man schnell auf, langsam Betrbnis und Leid. 7. Vorzge und Mngel der Deutschen. Die Deutschen zeichneten sich durch treues Festhalten an guten, alten Sitten aus. Wahrheit, Treue und Freiheit standen beim ganzen Volke in hohem Ansehen. Die Männer ehrten die Frauen und beachteten ihre Ratschlge - ja sie schrieben ihnen sogar die Gabe der Weissagung zu. Die Frauen aber waren Genossinnen der Männer in Arbeit und Gefahr. Die Kinder wurden sorgsam und einfach erzogen. Der Verkehr mit den verwandten wurde eifrig gepflegt. Hb er auch gegen Fremde war man sehr gastfreundlich. Man bewirtete sie nach Krften, gab ihnen Gastgeschenke und zeigte ihnen den Weg. Doch auch Mngel hatte das deutsche Volk, vor allem die Neigung zu Trunksucht und leidenschaftlichem Spiel. 2. Der (Bottesglaube der alten Deutschen. 1. Gottheiten. Die altert Deutschen glaubten an viele Götter; sie waren also Heiden. Sie verehrten die segensreichen Krfte der Natur, z. B. die lebenweckende Sonne und die fruchtspendende Erde,- sie ver-ehrten aber auch sittliche Mchte, z. B. den mnnlichen Heldenmut und die weibliche Frsorge. l*

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 12

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — war, öffnete er heimlich einen Schlauch und ließ den Wein auf die Erde laufen. Die Wächter eilten mit Töpfen herbei, den rinnenden Wein aufzufangen. Der Eseltreiber stellte sich anfangs aufgebracht; nachher aber, als die Wächter ihm lachend zuredeten, tat er, als ob er es sich gefallen ließe, setzte sich zu ihnen und gab ihnen auch von den anderen Schläuchen so viel Wein zum besten, daß sie endlich alle niedertaumelten und einschliefen. Unterdes war es dnnkel geworden, und nun schnitt der Schlaukops den Leichnam feines Bruders ab und brachte ihn fort. Zum Schimpf schor er noch, ehe er von dannen zog, den schlafenden Wächtern ans der einen Seite den Bart ab. Als der König den Vorgang hörte, wurde sein Verlangen, den listigen Menschen lernten zu lernen, so groß, daß er dem, der ihn entdecken würde, eine große Belohnung versprach. „Das Geld könnte ich mir selbst ver-dienen, dachte der Mann, ging keck zum Könige und erzählte alles. Man wollte ihn bei der Hand ergreifen; aber plötzlich ist er zur Türe hinaus, man hält die Hand des toten Bruders fest, die er abgeschnitten und statt seiner eigenen unter dem Mantel hervorgeholten hatte. Der König gab nun alle Hoffnung ans, diesem Meister der Verschlagenheit beizukommen; er sprach ihn daher von aller Strafe los, und gab ihm, als er sich nun freiwillig stellte, die verheißene Belohnung. 3. Bönig psarninklich. Mehrere Jahrhunderte nach der Regierung des Königs Nhampflnit geschah es, daß zu gleicher Zeit zwölf Könige über Ägypten herrschten, die das Reich unter sich teilten. Aber diese Vielherrschaft sollte nicht lange bestehen. Das wurde den zwölf Königen gleich im Anfang ihrer Negierung geweisfagt. Die Weissagung lautete: „Wer von euch einst in einer ehernen Schale den ©öttern opfern wird, der soll die Alleinherrschaft erlangen." Einmal nun, als die zwölf Herrscher an einem Festtage im Tempel beisammen waren und ein Trankopfer aus den dazu bestimmten gol-benen Schalen spenden wollten, brachte der Oberpriester aus Versehen nur elf solcher Schalen herbei: der König Psammölich, der zu-letzt stand, bekam keine. Da nahm er in Eile seinen ehernen Helm vom Haupte und spendete das Opfer daraus. Er dachte dabei nichts Arges; aber die andern Könige erschraken sehr, als sie dies sahen, denn ihnen fiel die Weissagung ein. Sie verbannten daher den Psaimnktich in die sumpfigen Gegenden der Meeresküste. Mißmutig fragte der Vertriebene einen weissagenden Priester um Rat und erhielt die Antwort: "Die Rache wird kommen, wenn eherne Männer aus dem Meere herauf--»teigen." Diese Antwort brachte dem Psammktich keinen Trost; benn das

4. Geschichtsbilder - S. 52

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 52 — Obigen, brauchten aber nicht mit ins Feld zu ziehen. Das Ende dieses verdienstvollen Königs war ein schreckliches. Seine Tochter Tullia war an einen Sohn des vorigen Königs, den Prinzen T a r q u i n i u s, vermählt. Beide waren unbändig herrschsüchtig. Eines Tages begab sich Tarquinius, begleitet von Anhängern, die er durch Geld oder Versprechungen gewonnen hatte, nach dem Rathause und setzte sich als Herrscher auf den königlichen Stuhl. Servius eilte herbei und wollte den frechen Thronräuber entfernen. Dieser aber stürzte den greisen König die hohe Rathaustreppe hinab und schickte ihm Mörder nach. Nun wurde Tarquinius von seinen Genossen zum Könige ausgerufen. 18. Tarquinius Superbus. Tarquinius Superbus vollendete den Bau des Capitols auf dem Cavito-linus (Planskizze). r Auf einem Berge unweit der latinischen Küste lag Ardea (Kartehl); es konnte nur durch Aushungerung bezwungen werden. Jenseit des Tiber im Lande der Etrusker lag Clusium,wo Porsenna herschte. 1. Gewaltherrschaft. Capitol. — Wie Tarquinius durch srevel-hafte Gewalt den Thron an sich gerissen hatte, so zeigte er sich auch in seiner Regierung gewaltthätig und übermütig. Deshalb erhielt er den Beinamen Superbus, d. i. der Hoffärtige. Das niedere Volk behandelte der König hart; er legte ihm schwere Steuern und Frondienste auf. Angesehene Männer, deren Feindschaft ihm gefährlich werden konnte, beraubte er ihres Vermögens und schickte sie in die Verbannung oder ließ sie umbringen. Sogar seiner eigenen Verwandten schonte er nicht. Er unterwarf die ganze Landschaft Latium der römischen Herrschaft. Auf dem kapitolinischen Hügel baute er das K a p i t o l, einen großartigen Tempel der höchsten Götter (Jupiter, Juno, Minerva), der von nun an stets als der heilige Mittelpunkt des römischen Reiches betrachtet wurde. In diesem Tempel wurden die sogenannten sibyllinischen Bücher niedergelegt, welche in griechischer Sprache Weissagungen über Roms Schicksal enthielten. Tarquinius erwarb dieselben von einer alten Seherin oder Sibylle. Sie wurden bei allen wichtigen Ereignissen als Aussprüche der Gottheit zu Rate gezogen. 2. Die Vertreibung des Tarquinius und das Ende der Königsherrschaft 510. — Des Königs Söhne waren ruchlose Menschen, die Ehre und Sitte ohne Scheu verletzten. Als einst der König gegen die benachbarte Stadt Ardea (Karte Hi) gezogen war, mißhandelte sein Sohn Sextns die edle Römerin Lucretia aus die schändlichste Weise, so daß diese sich aus Verzweiflung das Leben nahm. Da trat Junius Brutus als

5. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 231

1881 - Kreuznach : Voigtländer
Diese Worte waren nicht dazu angethan, den harten Sinn des Königs Kreon zu mildern. Daß die stolze Jungfrau ihre That nicht bereute, daß sie, die kecke Übertreterin seines Gebots, ihn nicht um Vergebung anflehte, das verdroß ihn nur um so heftiger. „Sie rühmt sich ihres Ungehorsams noch, die Trotzige!" rief er unwillig aus. „Wahrlich, ist sie auch meiner Schwester Kind und meines Sohnes Braut, so soll sie doch dem allerschlimmsten Lose nicht entgehen. Hat sie sich doch des ruchlosen Frevlers gegen das Vaterland, des hassenswerten Polyneikes, angenommen und ihn dem wackern Eteokles gleichgeachtet, der die Vaterstadt verteidigte." „Sie sind beide meine Brüder," versetzte Antigone, „und der Tod versöhnt den Haß. Nicht mitzu-hassen, mitzulieben bin ich da." „Nun, so gehe denn in die Unterwelt hinab," höhnte Kreon, „und liebe da drunten deine Toten, wenn du lieben mußt. Hier aber darf, so lauge ich lebe, kein Weib sich meinem Willen widersetzen." Und er ließ durch seine Diener die Jungfrau zu strengem Gewahrsam in das Innere des Palastes abführen. Jetzt trat Kreons Sohn H ä m o n, Antigones Verlobter, vor den Vater und legte mit ebenso bescheidenen als dringenden Worten Fürbitte ein für seine bedrohte Braut. „Ach, Vater," sprach er, „die ganze Stadt beklagt im Geheimen das Geschick der königlichen Jungfrau, die für die herrlichste Liebesthat so schmachvollen Tod erleiden soll. Höre doch auf

6. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 220

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 220 — Zuerst sollte dem vertriebenen Polyneikes der ihm gebührende Thron von Theben erobert werden. Adrastos versammelte zu dem Feldzuge sein Kriegsvolk und lud die vornehmsten Fürsten des Landes ein, mit ihrer streitbaren Mannschaft an der Heerfahrt teilzunehmen. Es waren außer dem Könige und seinen beiden Schwiegersöhnen vier, im Ganzen also sieben Helden mit siebenfacher Schar, die sich gegen die siebenthorige Kadmosstadt verbanden; man nennt sie die Sieben gegen Theben. Einerderselben, Amphiaräos, der Schwager des Adrastos, hatte anfänglich seine Teilnahme verweigert und auch die andern von dem Unternehmen abgemahnt, weil er als Seher, der die zukünftigen Dinge erkannte, den unglücklichen Ausgang des Krieges voraussah. Aber die kampfbegierigen Helden ließen sich von ihrem Vorhaben nicht abwendig machen; da sie jedoch ohne einen so klugen und tapferen Mann, wie Amphi-araos war, nicht ins Feld zu ziehen wagten, so suchten sie ihn durch List für den Heereszug zu gewinnen. Amphiaraos hatte gelobt, sich der Entscheidung seiner Gattin Eriphyle, einer Schwester des Königs Adrastos, zu unterwerfen. Nun hatte Polyneikes bei seiner Flucht aus der Heimat das prachtvolle goldene Halsband mitgenommen, welches einst die Gemahlin des Kadmos von den Göttern als Hochzeitsgeschenk*) erhalten, und alle folgenden Königinnen von Theben als kostbarsten Schmuck getragen hatten. Da er *) Erstes Buch, Nr. 4, S. 18.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 129

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 129 — 5. Die Hauptbeschäftigung des Sokrates. — Seine Hauptbeschäftigung war es, Jünglinge zu unterrichten. Er lehrte, ohne dafür Bezahlung zu fordern; wer Lust hatte, durfte sich ihm als Schüler anschließen. Einst scheute sich ein junger Mensch, der gerne seinen Unterricht genossen hätte, zu ihm zu gehen, weil er sehr arm war. Sokrates, der seinen Wunsch merkte, fragte ihn: „Warum scheust du dich vor mir"? — „Weil ich nichts habe, was ich dir geben könnte". — „Ei", versetzte Sokrates, „schätzest du dich selbst so gering? Giebst dn mir nicht sehr viel, wenn du dich selbst mir giebst"? Und der Jüngling wurde sein eifriger Schüler. — Ein andermal begegnete Sokrates einem schönen Jüngling von trefflichen Anlagen in einer engen Gasse. Er hielt ihm seinen Stock vor, und der Jüngling blieb stehen. „Sage mir doch", fragte Sokrates, „wo kauft man Mehl"? — „Auf dem Markte". — „Und Oel" ? — „Eben da". — „Aber wo geht man hin, um weife und gut zu werden" ? Der Jüngling schwieg. „Folge mir," fuhr Sokrates fort, „ich will es dir zeigen". Seitdem schlossen beide den engsten Freundschastsbnnd. 6. Sokrates und seine Schüler. — Mit inniger Liebe hingen die Schüler an dem weisen Lehrer. Sie kannten keinen größeren Genuß, als um ihn zu sein und ihn zu hören. Ein wißbegieriger Jüngling kam sehr oft mehrere Meilen weit nach Athen gegangen, um nur einen Tag den Unterricht des Sokrates zu genießen. Einst befand sich die Vaterstadt dieses Jünglings in bitterem Streite mit Athen, und die Athener hatten den Bürgern derselben bei Todesstrafe verboten, ihre Stadt zu betreten. Siehe, da legt der junge Freund des Sokrates Weiberkleidung an und schleicht mit Lebensgefahr des Abends durch das Thor, um zu dem geliebten Lehrer zu gehen. 7. Sokrates vor Gericht. — Aber je eifriger Sokrates für Wahrheit und Tugend wirkte, desto heftigeren Haß zog er sich bei dem großen Haufen seiner verdorbenen Mitbürger zu. Besonders zürnten ihm die hochmüthigeu, habsüchtigen Volks-Führer, deren Falschheit er oft in ernsten Worten züchtigte. End- Andrä, Erzählungen ans der Weltgeschichte. Ausg. A. 6te Stuft. 9

8. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 5

1885 - Kreuznach : Voigtländer
hervor, deren Verehrung, oft mit Gebruchen emprender Unsittlichst verbunden, nicht fhig war, ein zchtiges Leben zu er-zeugen. Insbesondere konnte husliche Tugend und Sitte da nicht gedeihen, wo Vielweiberei das Familienleben entweihte. 3. In engem Verbnde mit der Religion stand das Staats-wesen, in welchem neben dem Herrscher die Priesterschaft von hervorragendem Einflsse war. Zur Bewahrung ihrer Macht sonderte sie sich in mehreren Staaten als sestgeschlossene Kaste streng von der Vermischung mit den andern Stnden, die sich dann in der Regel ebenfalls in Kasten schieden. Der König, ineist dem Kriegerstande angehrig, galt dem Volke gegenber nicht nur als Vertreter gttlicher Ordnung, sondern als Ver-krpernng gttlichen Willens, als Inhaber unbegrenzter Gewalt (Despot), die Uuterthanen insgesamt waren nichts als seine Knechte. Gegen diese berspannte Macht kam es zwar oft zur Emprung, die den König vom Throne strzte, aber nur neuer Gewaltherrschaft die Stelle rumte; denn fr brgerliche Freiheit war kein Sinn vorhanden. 4. Innig verflochten mit der Religion war ferner die Kunst, sowohl die Poesie mit ihren Hymnen und Mythen, als die Baukunst und Bildner ei mit ihren Schpfungen. berall herrscht hier, eben wegen dieser Beziehung auf die vergtterten ungeheuren Naturmchte, das Massenhafte und Malose vor, das in den Schranken des Menschlichen sich nicht zu halten und Zurechtzufinden wei. So stehen in den dichterischen Mythen nn-geheiterliche Riesenbilder da; so schuf die Baukunst Werke von staunenswerter Gre, Riesentempel und Riesenpalste, deren Auf-fhruug unsgliche Ausdauer beweist; so sind die Gtterbilder kolossal und ohne Rcksicht auf Schnheit gestaltet, unfrmlich Aicht selten bis zum Fratzenhaften. 5. Auch die Wissenschast hing mit der Religion zusammen imd fand ihre Pflege fast ausschlielich bei den Priestern. Sie bezog sich vorzugsweise auf die Gtterlehre selbst, die durch Priesterliche Weisheit ergnzt und ausgebildet wurde; daran schlssen sich dann Beobachtungen und Berechnungen der Himmels-Erscheinungen und geometrische Forschungen.

9. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 75

1895 - Leipzig : Voigtländer
Hellenische Litteratur. 75 Antigone. O Grab, o du mein Brautgemach, o finstres Das nie ich mehr verlasse, tret' ich erst hinein. Ich komme nun zu meinen Lieben; alle fast Hat Persephassa ausgenommen in ihr Reich. Als Letzte unsres Stammes sinke ich nun auch, Dem trübsten Los verfallen, allzufrüh ins Grab. Doch tröst' ich mich der festen Hoffnung noch zuletzt: Ich werde meinem Vater, dir, o Mutter auch, Und meinem teuren Bruder dort willkommen fein. Ich habe ja mit eigner Hand im Tode euch Geschmückt und euch gebadet, Opfer auch gebracht. Und weil ich, Polyneikes, heute dich begrub, So muß ich ernten solchen schlimmen Lohn, obwohl Nach aller Guten Meinung ich dich hoch geehrt. So nannte Kreon meine That verbrecherisch, Ein frevelhaftes Wagnis, o mein Bruderherz! So ließ er mich ergreifen, führt mich grausam fort. Bevor das Glück der Ehe, froher Kinder Schar Vom Schicksal mir beschieden, scheid' ich jetzt von hier, Und muß nun ganz verlassen, ohne Freundestrost Ins dunkle Haus des grauenvollen Todes gehn. Und welch' Gebot der Götter hab ich denn verletzt? Wie kann ich noch nach oben richten meinen Blick, Wohin mich betend wenden, da durch Frömmigkeit Ich mir sogar der Gotteslästrer Lohn erwarb? Doch wenn das nun den Göttern so gefallen mag, So werd' ich meinen Irrtum büßend noch gestehn; Sind d i e hier schuldig, möge sie kein großres Leid Dann treffen, als sie widerrechtlich mir gethan. Chorführer. Noch immer erregen der Jungfrau Brust Die tobenden Stürme mit gleicher Gewalt. Kreon. Den zögernden Dienern erkläre ich jetzt: Sie werden mit Thränen noch büßen ihr Thun. Chorführer. O weh! Jetzt zeigt mir fein drohendes Wort Den nahenden Tod. Kreon. Ich rate dir, gieb dich der Hoffnung nicht hin, Daß meine Befehle nicht würden erfüllt. Antigone. O Theben, du ragende Heimatstadt, O schützende Götter von Labdakos Haus! Sie führen mich fort jetzt ohne Verzug. Haus, D sehet, ihr edlen Väter der Stadt, Die letzte von Thebens Königsgeschlecht, Qeshg-Eckert-lnstittlt für internationale Schulbuchforschung Braunschwelg Schulbuchbibliothek

10. Geschichtserzählungen - S. 108

1908 - Leipzig : Voigtländer
- 108 Begleitern Anstalten, eine Burg, den Mittelpunkt der zuknftigen Stadt, zu bauen. Als er aber, der gttlichen Weisung gehorsam, die Kuh opfern wollte und einige seiner Gefhrten ausschickte, Wasser zu holen, kamen diese nicht wieder. Verwundert ging er ihnen nach und fand sie am Fesenquell von einem Drachen zerrissen. Er-zrnt ging er dem Ungetm zu Leibe und ttete es nach heiem Kampfe. Die Götter, die ihn zum Werkzeuge ihrer Absichten auserkoren, lieen ihn auch jetzt nicht im Stiche. Pallas Athene riet ihm, die Zhne des Drachen auf ein Feld zu sen. Er tat es, und o Wunder! alsbald begannen die Schollen sich zu regen und zu heben, und aus der Erde wuchsen geharnischte Männer empor. Aber obwohl Shne desselben mtterlichen Bodens, gerieten sie doch sogleich in Streit, kehrten die Waffen gegen-einander und streckten sich gegenseitig mit mrderischen Streichen danieder. Nur fnf blieben brig. Diese halfen dem Kadmus fein Werk vollenden und wurden die Stammvter des Volkes, das aus der neuen Ansiedlung hervorging. Die Burg behielt bis in spte Jahrhunderte den Namen Kadmea, und die Stadt, welche um sie her erstand, ward Theben genannt. 34. Tantalus trnfr sein Geschlecht. 1. Tantalus. In Phrygien, einer Landschaft Kleinasiens, herrschte in uralten Zeiten Tantalus, ein Sohn des Zeus. Die Götter ehrten und liebten ihn mehr als je einen Sterblichen. Sie lieen ihn an ihren Mahlzeiten und Beratungen teilnehmen, verschmhten es auch nicht, seine Gste zu sein. Doch zeigte es sich, da die Menschennatur zu schwach ist, solche Auszeichnungen ohne Anfechtung zu genieen. Temtalus wurde bermtig und vergalt den Unsterblichen ihr Vertrauen mit Undank. Von ihrer Tafel entwendete er Nektar und Ambrosia und teilte anderen Staubgeborenen davon mit; die Geheimnisse ihrer Beratungen, die er erlauschte, verriet er; ja als dem Zeus ein kostbares Kleinod entwendet war, verbarg er es bei sich und leugnete unter einem Eide, um den Diebstahl zu wissen. Alle diese Frevel aber krnte er durch die ruchloseste Tat. Um die Allwissenheit der Götter zu erproben, schlachtete er seinen eigenen Sohn Pelops, bereitete ans ihm ein Mahl und setzte dies den gttlichen Gsten
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