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1. Das Alterthum - S. 55

1876 - Berlin : Weidmann
Die Griechen im Mutterlande. Der Amphiktyonenbund. 55 um sie zu Rath und Festgelag versammelte; dieser gebot einer abhängigen Landbevölkerung, den Theten. Die Bürgerschaft der Städte (der Demos) wurde in wichtigen Fällen zur Volksversammlung berufen und um ihre Meinung befragt. Für häusliches wie öffentliches Leben, für Krieg und Frieden waren die Grundzüge einer höheren Gesittung bereits vorhanden; die Zeit hatte noch ein halbheroisches Gepräge. Dies Leben stellt sich am vollendetsten dar in den Homerischen Gedichten. Die Poesie ging von der Religion und zwar von den feierlichen Hymnen bei den Opfern aus, welche die Eigenschaften und Thaten der Götter feierten. Von hier übertrug man sie leicht in die Königspaläste, wo beim Schmause der Edlen die Thaten der Ahnen in ähnlicher Weise besungen wurden. Der Charakter dieser Gesänge war episch und die Kunst derselben heimisch in bestimmten Sängerfamilien, unter denen später die Homeriden auf Chios am berühmtesten waren. Von hier wahrscheinlich entstammte1) Homer (um 900), der auf dem Grunde der vielgesungenen Sagen und Lieder (§ 52 e u. /), deren geschichtliche Grundlage die langen Kämpfe der einwandernden Achäer gegen die einheimischen Dardaner sind, seine beiden grossen Epen, die Ilias und Odyssee, aufbauete. Er sang sie den vermeintlichen Nachkommen der alten Helden, auf einem Boden, der noch zu seiner Zeit Zeuge war der Kämpfe zwischen Griechen und Troischen Resten, in einem meerumwogten Lande, das durch Schönheit und Gedeihen2) als ein Heimatland der Poesie gelten konnte; und in einer Stadt (Smyrna), wo äolisches und ionisches Wesen sich durchdrangen und „achäisches Heldenthum von ionischen Lippen tönte § 57. Die Griechen im Mutterlande. Der Amphiktyonenbund. Hermann, Gottesdienstliche Alterthümer. K. F. Tittmann, Griech. Staatsverfassung. 1v22. 0. Müller, Orchomenos. E. Curtius I, 98 ff. Die Thessaler bildeten in dem, nun von ihnen benannten Lande einen mächtigen grundbesitzenden Adel, welcher im Tieflande die ehemaligen Bewohner zu Hörigen (Penesten) machte3). Sie selbst waren treffliche Reiter, offen, gastfrei, doch auch grosse Schwelger und Schmauser, die, in eigne Parteikämpfe verstrickt, an der späteren griechischen Entwicklung nicht Theil nahmen. Ihre drei bedeutendsten Städte waren Larissa, Pherae und Pharsalos; ihr herrschendes Geschlecht die Aleuaden, aus welchem in Kriegszeiten auch gewöhnlich der Anführer (Tagos) gewählt wurde. Die alten Völker im Gebirgsrande (Phthioten, Perrhäber, Aenianen, Magneten u. a. m.) waren zinspflichtig, doch sonst ziem- *) Hymn. in Apoll. 165 ff. vgl. Thuk. Iii, 104. 2) Her. 1,142. 3) Arist. pol. Ii, 6, 2.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

4. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 54

1894 - Berlin : Weidmann
54 Leopold Is. Kaiser Leopold I, durch die Trken bedrngt, 1658-1705 ist Frankreich gegenber, das den Rheinbund gestiftet, ohnmchtig. 1683 Zweite Belagerung Wiens durch die Trken unter Kara Mustafa. Starhemberg verteidigt Wieu, Karl von Lothringen mit einem deutschen Heere und Johann Sobieski von Polen bringen Entsag Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf. Ludwig bildet einen schrankenlosen, nur auf den Glanz des Thrones bedachten Absolutismus aus (der Adel wird abhngig vom Hofe) und strebt nach katholischer Einheit und Nationalkirchentnm (un roi, une bi, une foi). Augsburger Bund der Nachbarmchte gegen Ludwigs Ansprche auf das kurpflzische Allodium. 1688-1697 Ludwigs Krieg gegen die Augsburger Verbndeten, beendet durch den Frieden von Ryswick. Die Pfalz wird auf Lmtvois' Befehl durch Melac verwstet. Ludwig behlt im Frieden von Ryswick die Rennionen im Elsa und Straburg, giebt Lothringen und Freiburg zurck. Friedrich August I der Starke, Kurfürst von Sachsen, wird katholisch und König von Polen. Prinz Eugen, sterreichs grter Feldherr und Staats-mann, Erstrmer Ofens und Belgrads, schlgt die Trken bei Zeuta an der Thei. Ungarn wird sterreichisches Erbland. b) England. Die parlamentarische Monarchie. 1649 Karl I wird hingerichtet, England eine Republik. Cromwell, Protektor der Republik, Beschtzer der Pro-testauten, unterwirft Irland und Schottland, tritt fr das Gleichgewicht der protestantischen und katholischen Mchte ein und begrndet durch die Navigationsakte (fremde Schiffe drfen nur die Erzeugnisse ihres Landes einfhren) Englands "Friedrich Iii 1688-1713 1697

5. Neue Zeit - S. 45

1892 - Berlin : Weidmann
— 45 — (1531) die Grafen von Mansfeld und 11 Reichsstädte (Strafsburg, Ulm, Constanz, Reutlingen, Memmingen, Lindau, Biberach, Isny (Württ.), Lübeck, Magdeburg und Bremen) zunächst auf 6 Jahr (März). Die Verbündeten suchen mit England Verbindungen anzuknüpfen. Ferdinand von Österreich zum römischen König gewählt, trotz des Widerspruchs von Kur-Sachsen. 1532 Religionsfriede von Nürnberg: der Kaiser willigt der drohenden Türkengefahr wegen in die Einstellung der am Reichs-kammergericlit in Religionssachen eingeleiteten Prozesse; der Friede wird in den Abschied des gleichzeitig der Türken wegen zu Regensburg tagenden Reichstages aufgenommen und darin ein Konzil binnen Jahresfrist in Aussicht gestellt, andernfalls solle eine Reichsversammlung die Reformation in die Hand nehmen. — Die Türken kehren infolge der tapferen Verteidigung von Günz (100 km südlich von Wien) und kleinerer Verluste in Steiermark bei der Nachricht von dem bei Wien sich sammelnden Reichsheere um.1) — Publikation der peinlichen Hals-gerichtsor dnung Karls V. (sog. Carolina). Johann der Beständige f. Johann Friedrich der Grofsmütige (—1554). Die drohende Türkengefahr schien so groß, dafs der Papst ernstlich auf eine Einigung mit den Protestanten ausging: er wollte sich die Augsburgische Konfession gefallen lassen. Die gemäfsigten Theologen, denen er sie vorlegte, fanden, dafs darin einiges ganz katholisch, anderes auf katholischen Sinn zu deuten sei, noch anderes eine Verständigung nicht ausschliefse. 1531 Schlacht bei Cappel; Zwingli fällt (October): Sieg der katholisch gebliebenen Urkantone (Schwyz, Uri, Unterwalden) über die reformierten, (hauptsächlich Zürich, Basel, Bern), die auf der Tagsatzung der Eidgenossenschaft Duldung der Reformation seitens der Urkantone nicht hatten durch-setzen können. Die mit Zürich im Bunde stehenden oberdeutschen Städte schliefsen sich an den schrnal-kaldischen Bund an. 1533 Heinrich Viii., wegen einer Gegenschrift gegen Luthers Schrift von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche vom Papst ‘Defensor fidei’ genannt, sagt sich vom Papste los, als er von seiner Gemahlin Katharina von Aragon, Tante Karls V., 1) Soliman, der von den deutschen Verhältnissen genau unterrichtet war, hatte, als Gesandte Ferdinands die Macht des Kaisers rühmten, gefragt, ob der Kaiser mit Martin Luther Frieden geschlossen habe.

6. Neue Zeit - S. 104

1892 - Berlin : Weidmann
Vmn auf 6 Freg.atten von 20-40 Kanonen und ca. 1000 Mann Besatzung; sie gehörte Raule, dem sie der Kurfurst erst 1686 abkaufte. -1685 Anlage brandenburgischer Kolonieen in 0ber-Guinea und am Senegal mit mehreren Forts (besonders 1683 Grofs-Friedrichsburg in Ober-Guinea) zur Förderung des Handels: Gründung einer Afrikanischen Handelscompagnie (1682), die der Kurfürst später selbst übernimmt (1686). — Eine Negergesandtschaft in Berlin. tr i?iej K°,l,?1nnie,...wur,de we£en geringer Erträge an die Hollander 1718 für 7200 Dukaten verkauft. 1685 Die aus Frankreich infolge der Aufhebung des Edikts von Nantes flüchtenden Reformierten finden trotz des Unwillens Ludwigs Xn. Aufnahme in den brandenburgischen Landen, namentlich in der Mark. Die R e f ugi es trugen viel dazu bei, Berlin zu verfeinern. — Sie brachten besonders Kenntnis des Gartenbaues mit für den der Kurfürst große Vorliebe besafs, und beförderten den Anbau der ferneren Gemüse. — Auch führten sie die ouppe zu Mittag ein. Bündnis des Kurfürsten mit dem Kaiser auf 20 Jahre: er verspricht dem Kaiser Unterstützung gegen die Türken und giebt für den kleinen Kreis Schwiebus und eine Forderung auf Ostfriesland seine Rechte auf Schlesien auf, erlangt aber die Bestätigung eines Testaments, das seinen Söhnen zweiter Ehe entg'egen der ‘Dispositio Achillea Landesteile mit selbständiger Regierung zuweist. — Gleichzeitig unterhandelt der Kaiser im Geheimen mit dem Kurprinzen über spätere Aufhebung des 1686 683 Belagerung Wiens durch die Türken unter Kara Mustapha, nachdem 1682 der 20jährige Waffenstillstand durch die Umtriebe Ludwigs Xiv. und des ungarischen Flüchtlings Gf. Tekely gebrochen ist. Wien, von Gf. Rüdiger v. Starhemberg tapfer verteidigt, durch ein polnisches Heer unter Johann Sobieski, König von Polen, und ein Reichsheer unter Herzog Karl v. Lothringen entsetzt. Brandenburgische Truppen, die der Kurfürst in bedeutender Zahl angeboten, befanden sich nicht bei dem Entsatzheere, da der Kaiser fürchtete, sie könnten sich bei dem Durchmarsche durch Schlesien der schlesischen Fürstentümer bemächtigen; wohl aber schickte der Kurfürst an Polen (unter Barfufs u. Truchsefs v. Waldburg) 1200 Mann die noch bei der Eroberung Grans thätig waren und im nächsten Jahre vermehrt wurden.

7. Neue Zeit - S. 43

1892 - Berlin : Weidmann
— 43 — (1529) lischen Minorität (19. April), wovon der Name Protestanten!). Versuch eines Bündnisses zwischen Lutheranern und Zwing-lianern: die Unterschiede beider Richtungen in der Lehre sollen durch Religionsgespräche gehoben werden. — Luther fordert (‘Vom Kriege wider £ie Türken’) zum Kampfe gegen die aufs neue drohenden Türken auf. 2) Friede zu Cambrai zwischen Karl V. und Franz I. (August), durch Karls Tante Margarete und Franz’ I. Mutter zu Stande gebracht, daher Damenfriede: Burgund bleibt gegen Geldentschädigung bei Frankreich. Der Kaiser gewinnt Mufse für die deutschen Angelegenheiten. 3) Belagerung Wiens (26. September bis 14. Oktober) durch die Türken:2) So lim an Ii., der Prächtige, zieht nach vergeblichen und verlustvollen Stürmen auf die Nachricht vom A.nrücken eines auch von den Protestanten gestellten Entsatzheeres ab, behauptet aber Ungarn. 4) Religionsgespräch zu Marburg zwischen Luther und Zwingli, von Philipp von Hessen berufen (Anfang Oktober):3) die Einigung scheitert an der Lehre vom Abendmahl. Auch Verhandlungen zu Schwabach auf Grund der von Luther verfafsten ‘Schwabacher Artikel’ (Grundlage der Augsburger Konfession) scheitern. 1530 Karl V. vom Papst in Bologna zum Kaiser gekrönt: letzte Kais erkr ö n ung. 1530—1544 ß) Die Protestanten nach Verurteilung ihrer Lehre gegen andauernde Bedrohung durch Kaiser und Reich im Sclnnal-kaldischen Bunde geeinigt und für ihre Unterstützung des Kaisers gegen Türken und Frankreich rechtlich mehr und mehr anerkannt. 1530 Reichstag zu Augsburg: auf die Aufforderung des Kaisers, der entschlossen ist, mit Güte oder Gewalt die Einheit der Kirche wieder herzustellen, reichen die Protestanten die *) Es waren: Johann v. Sachsen, Philipp v. Hessen, Georg v. Brandenburg-Culmbach, Ernst v. Braunschweig-Lüneburg, Wolfgang von Anhalt und 14 Städte. 5) Bemerkenswert ist der Eindruck, den die Türken von Deutschland empfingen: ‘ein 'waldiges Reich, schwer zu durchziehen, aber von den Fackeln des Unglaubens ganz besonders erleuchtet, von einem streitbaren Volke unter grausamen Fahnen bewohnt, allenthalben von Burgen, Städten, ummauerten Kirchen beschützt’; sie staunen, alles im Überflute zu finden, dessen das tägliche Leben bedarf. ‘Sie nehmen wahr, dafs sie ein von den Elementen der Kultur durchdrungenes, in seinen Wohnsitzen gut eingerichtetes, tapferes, religiöses Volk vor sich haben’. Ranke Ref.-G. (Ges. W.) 3, 137 nach türkischen Berichten bei Hammer, Osm. Gesch. 3) Anwesend waren noch: Melanchthon, Jonas, Osiander aus Nürnberg u. a. von Luthers Anhängern; von Zwinglis Oekolampadius und Butze r aus Strafsburg u. a.

8. Neue Zeit - S. 120

1892 - Berlin : Weidmann
folge in den österreichischen Ländern zu sichern, führt den Verlust Neapels für Österreich sowie Lothringens für das Deutsche Reich herbei. 1713 Karls Vi. Entwurf der Pragmatischen Sanktion, d. h. einer neuen Erbordnung für die österreichischen Lande, nach welcher beim Fehlen männlicher Erben seine eigenen Töchter vor den besser berechtigten seines verstorbenen Bruders, Kaisers Josephs I., erben. — Die Erbordnung wird nach dem frühen Tode von des Kaisers einzigem Sohne (1716) von Bedeutung. 1720 Erneuerung des noch nicht durch einen Friedensschlufs beendigten Krieges von Seiten Spaniens (s. o. S. 111). 1718 Friedezupassarowitz: nach dreijährigem Kriege (glänzende Siege Prinz Eugens, besonders bei Peterwardein, und Eroberung Belgrads) tritt die Pf orte S erbien mit Belgrad und die Walachei an Österreich ab. 1722 Der Kaiser, der den gesunkenen Wohlstand seiner Staaten zu heben strebt und dem österreichischen Handel im Mittelmeer bereits neuen Aufschwung verliehen hat, genehmigt die Indische Handelsgesellschaft in Ostende, obwohl die spanischen Niederlande durch spanische Gesetze wie durch Verträge (Frieden von Osnabrück und Münster und Bairiere-A ertrag, o. S. 111) von dem Handel nach beiden Indien ausgeschlossen waren. Daher grofseerregungbeiholland und England, die bei dem Streben des Kaisers, sich eine Kriegsflotte herzustellen, fürchten, der Kaiser wolle alle ihm lästigen früheren Verträge gewaltsam zerreifsen. 1725 Geheimes Bündnis des Kaisers mit Spanien zu Wien durch den Gf. Ripp er da verhandelt: gegen Anerkennung der Ostendeschen Handelscompagnie stellt der Kaiser die Voltaire Anagramm aus Arouet 1(e) J(eune), hat aufser populär-philosophischen Schriften auch zahlreiche historische, dramatische und andere poetische Werke verfafst, wie die Henriade (Epos auf Heinrich Iv.), Histoire de Charles Xii, Le temple du goüt (Angriff auf die damalige Litteratur), Siecle de Louis le Grand, La pucelle d’Orl^ans (gemeine Satire) u. a.; Tragödien: Oedipe, Zaire, Mahomet, S emir am is. — Von der Geistlichkeit mit fanatischem Hasse verfolgt, lebte er lange als Liebhaber der gelehrten Marquise Du Chatelet auf deren Schlofs Cirey in Lothringen, zuletzt auf seinem Schlofs Ferney bei Genf. Von ihm rührt das Wort her: st Dieu n exislaitpas, ilfaudrait Vinventer. — Besonders hervorzuheben: 1 '38 Elements de la philosophie de Newton mis ä la portöe de tout le monde’.

9. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 78

1901 - Berlin : Weidmann
78 Das Mittelalter. (1100—1250.) betrachten dürfen, ist überall das höfische Gesetz der Dreiheit in den Strophen durchgeführt, man erkennt die Nachahmung des ritterlichen romanischen Brauches. Unter den verschiedenen Arten der Tänze wird auch der slavische Reidawac genannt. — Bei diesen Vergnügungen des Dorfes trinkt und tanzt der Ritter mit dem Bauer, schon mit dem Stolz fernerer Sitte; aber wie sehr er geneigt ist, über seine Umgebung zu spotten, er fürchtet sie auch, nicht nur ihre Fäuste und Waffen, auch die Schläge ihrer Zuuge. Der langlockige Bauer bietet dem Ritter den Becher und zieht ihn schnell von dem greifenden zurück, fetzt ihn dann nach Hofgebrauch vor dem Tranke auf das eigene Haupt und schleift auf den Zehen durch die Stube, dann freut sich der Ritter, wenn der Becher dem Dorftölpel vom Haupte fällt und ihn begießt; aber der Ritter findet auch kein Bedenken darin, sich auf schnöde Flucht zu begeben, wenn ihn zornige Dorfknaben suchen, weil er etwa ihren Frauen und Mädchen zu große Aufmerksamkeit geschenkt hat. So sieht das Dorfleben in den Liedern Neidharts von Reuenthal aus, des geistvollsten und launigsten aller ritterlichen Sänger im 13. Jahrhundert. Seine ganze Poesie ruht aus den Liedern und Freuden der Bauern, wie der größte Teil seines Lebens unter ihnen verlies. Er hat das volle Selbstgefühl eines feingebildeten Mannes, aber er ist trotzdem den Landleuten gegenüber nicht immer im Vorteil. Ein Bauerbursch, Engelmar, hat ihm das größte Leid seines Lebens bereitet, es scheint, daß er ihm seine Geliebte Frideruu, auch ein Dorfkind, abspenstig gemacht hat, der Stachel blieb dem Ritter in der Seele, so lange er lebte; aber auch bei späteren Huldigungen, welche er Mädchen des Dorfes widmet, hat der Ritter die Bewerbungen der jungen Bauern sehr zu fürchten, und nicht selten quält ihn bittere Eifersucht. Und dies Verhältnis des Ritter Neidhart zu den Landleuten war im Anfang des 13. Jahrhunderts noch keine Ausnahme. Allerdings verhärtete sich der Stolz des Ritters gegenüber dem Bauer schnell zu einem ausschließenden Standesbewußtsein.

10. Die deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 90

1900 - Berlin : Weidmann
90 Ferdinand I. und Maximilian Ii. 15561576. auf seine Seite zog. So kam es erst nach drei ferneren Kriegen 1544 im Frieden von Crepy [kreppt] zu einem Vergleich, in dem Franz I. die Ansprche auf Italiens Karl V. die auf Burgund fr immer fallen lie. Dieser fhrte 2. einen Krieg mit den Trken. Der Sultan Suleimau der Prchtige (15201566) drang 1526 in Ungarn ein und schlug den jungen König Ludwig Ii. (s. S. 73 A. 5), der auf der Flucht ums Leben kam, bei Mohacs [mhatsch]. Nunmehr hatte Ferdinand von sterreich als Gemahl von Ludwigs Schwester Anna wieder An-spruch auf die Vereinigung Ungarns und Bhmens " mit den deutsch-habsburgischen Landern; Ungarn blieb jedoch fortwhrend durch Aulei-mau gefhrdet, der 1529 sogar Wien belagerte und den Habsburgeru im Frieden von 1545 nur die Grenzpltze gegen einen Tribut ber-lie. Auch im Kampfe gegen die nordafrikanifchen Raubstaaten war Karl V. nur teilweise vom Glck begnstigt: er eroberte zwar (1535) Tunis, aber sein Angriff auf Alger (1541) milang. [Karls V. Abdankung.] Krperlich leidend und mit den Er-folgen feines Lebens wenig zufrieden, trat Karl V. feinem Sohne Philipp Ii. 1554 Neapel und Mailand, 1555 die Niederlande, 1556 endlich Spanien und Amerika ab. Sein Bruder Ferdi-nand I. aber, schon 1531 zum rmischen Könige gewhlt, bernahm 1556 die Regierung des Reiches. Karl selbst hatte sich in die Nhe des Klosters St. Dste [an juste] in Estremadnra zurckgezogen und starb daselbst 1558. 3. Die Zeit des Augsburger Religwnsfriedens 15551618. 69. Ferdinand I. 15561564 und sein Sohn Maximilian Ii. 1564 bis 1576 waren duldsame Fürsten, unter denen die Reformation selbst in den sterreichischen Erblndern Fortschritte machte. Die An-griffe der Trken dauerten fort, auch nachdem Suleimau 1566 vor der tapfer verteidigten Festung Sziget [feiget] gestorben war; dagegen vernichtete Philipps Ii. Halbruder Don Juan [chuau] d ' Auftrio 0 Der Kaiser verlieh nur Mailand dem Sohne Franzens I., Philipp von Orleans; als dieser aber schon im folgenden Jahre (1545) starb, ging das Herzogtum an Philipp (Ii. von Spanien), des Kaisers eigenen Sohn, der.
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