Die Griechen im Mutterlande. Der Amphiktyonenbund. 55
um sie zu Rath und Festgelag versammelte; dieser gebot einer abhängigen Landbevölkerung, den Theten. Die Bürgerschaft der Städte (der Demos) wurde in wichtigen Fällen zur Volksversammlung berufen und um ihre Meinung befragt. Für häusliches wie öffentliches Leben, für Krieg und Frieden waren die Grundzüge einer höheren Gesittung bereits vorhanden; die Zeit hatte noch ein halbheroisches Gepräge. Dies Leben stellt sich am vollendetsten dar in den Homerischen Gedichten. Die Poesie ging von der Religion und zwar von den feierlichen Hymnen bei den Opfern aus, welche die Eigenschaften und Thaten der Götter feierten. Von hier übertrug man sie leicht in die Königspaläste, wo beim Schmause der Edlen die Thaten der Ahnen in ähnlicher Weise besungen wurden. Der Charakter dieser Gesänge war episch und die Kunst derselben heimisch in bestimmten Sängerfamilien, unter denen später die Homeriden auf Chios am berühmtesten waren. Von hier wahrscheinlich entstammte1) Homer (um 900), der auf dem Grunde der vielgesungenen Sagen und Lieder (§ 52 e u. /), deren geschichtliche Grundlage die langen Kämpfe der einwandernden Achäer gegen die einheimischen Dardaner sind, seine beiden grossen Epen, die Ilias und Odyssee, aufbauete. Er sang sie den vermeintlichen Nachkommen der alten Helden, auf einem Boden, der noch zu seiner Zeit Zeuge war der Kämpfe zwischen Griechen und Troischen Resten, in einem meerumwogten Lande, das durch Schönheit und Gedeihen2) als ein Heimatland der Poesie gelten konnte; und in einer Stadt (Smyrna), wo äolisches und ionisches Wesen sich durchdrangen und „achäisches Heldenthum von ionischen Lippen tönte
§ 57.
Die Griechen im Mutterlande. Der Amphiktyonenbund.
Hermann, Gottesdienstliche Alterthümer. K. F. Tittmann, Griech. Staatsverfassung.
1v22. 0. Müller, Orchomenos. E. Curtius I, 98 ff.
Die Thessaler bildeten in dem, nun von ihnen benannten Lande einen mächtigen grundbesitzenden Adel, welcher im Tieflande die ehemaligen Bewohner zu Hörigen (Penesten) machte3). Sie selbst waren treffliche Reiter, offen, gastfrei, doch auch grosse Schwelger und Schmauser, die, in eigne Parteikämpfe verstrickt, an der späteren griechischen Entwicklung nicht Theil nahmen. Ihre drei bedeutendsten Städte waren Larissa, Pherae und Pharsalos; ihr herrschendes Geschlecht die Aleuaden, aus welchem in Kriegszeiten auch gewöhnlich der Anführer (Tagos) gewählt wurde.
Die alten Völker im Gebirgsrande (Phthioten, Perrhäber, Aenianen, Magneten u. a. m.) waren zinspflichtig, doch sonst ziem-
*) Hymn. in Apoll. 165 ff. vgl. Thuk. Iii, 104. 2) Her. 1,142. 3) Arist.
pol. Ii, 6, 2.
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50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
206
nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven.
b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut.
6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen.
Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug.
3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort.
A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor:
a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-
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213
Ursprung von einem sagenhaften Heldenkönige ab, dessen Name mit dem Odins, des Vaters des Himmels, übereinstimmt.
a) Die wichtigsten Könige Dänemarks waren: Gorm der Alte, 855—936, — Kaimt der Große, 1016—1035, unter dem sich das Christentum befestigte, — der gewaltige Wa'.de-mar Iii., 13-10-1375.
b) In Schweden rcgterte'nach langen Wirren von 1250-1389 das Haus der Folkunger, dessen letzter Sproß Albrecht von Mecklenburg war.
e) Norwegen war vorübergehend mit Dänemark verbunden und machte sich nach Kanuts Tode selbständig.
Margarete uon Dänemark, die geistvolle Tochter Waldemars Iii., hatte sich' mit Hakon Viii. von Norwegen vermählt und vereinigte nach dem Siege über den letzten Folknnger die Kronen der drei nördlichen Länder. Im Jahre 1397 schlossen die Stände die Union zu Kalmar, worin sie ^ dtef/ Folgezeit die gemeinsame Wahl des Königs festsetzten. ^ ' £ > >-
2. Einführung der Reformation. Der Nationalhaß löste balä diese Einigung, indem in Schweden die Statthalter aus dem Hause Sture eine Trennung herbeizuführen suchten. Zwar lies; Christian Ii. im „Stockholmer Blntbade" 1520 viele Adlige enthaupten, aber Gustav Wasa entkam und wurde 1523 zum Könige gewählt. Ans dem Reichstage zu Westeras, 1527, wurde die Einziehung der Kirchengüter und die Einführung der Reformation genehmigt.
In Dänemark und Norwegen wurde unter Friedrich I. 1527 die lutherische Lehre eingeführt.
D. In den östlichen Ländern. Polen blieb zum größten Teile katholisch, in Livland und Ungarn dagegen fand das lutherische Bekenntnis Aufnahme.
E. England. Hier fand die Reformation unter den ersten Königen aus dem Hause Tudor Eingang.
Das Haus Tudor, 1485—1603.
1. Heinrich Vii., 1485—1509, schwang sich durch die Schlacht bei Bosworth auf den Thron.
2. Heinrich Viii., 1509—1547, war anfangs ein heftiger Gegner Luthers und erhielt wegen seiner Streitschriften sogar vom Papste den Namen „Verteidiger des Glaubens." Als aber der Papst sich weigerte, seine Ehe mit Katharina von Aragonien zu lösen, erklärte er sich zum Oberhaupte der englischen Kirche und zwang mit despotischer Härte seine Unterthanen zur Anerkennung der 6 Glaubensartikel, in denen der Primat geleugnet, sonst aber die Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Die Gegner der neuen Kirchenordnung wurden hingerichtet, so der frühere Kanzler Thomas Morus. Der neue Kanzler Thomas Kromwell zog die reichen Kirchengüter ein. Auch im Privatleben zeigte sich Heinrich Viii. als Tyrannen. Von seinen 6 Gemahlinnen (Katharina von Aragonien, Anna Boleyn, Johanna Seymur, Anna von Kleve, Katharina Howard und Katharina Parr) ließ er zwei hinrichten, Anna Boleyn und Katharina Howard.
3. Eduard Vi., 1547—1553. Er war der Sohn der Johanna Seymür. Da er noch minderjährig war, führte fein Oheim, der Herzog von
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um dem Kaiser die Herrschaft über die deutschen Meere wieder zu verschaffen, ward Wallenstein in seinem Siegeslaufe durch die vergebliche Belagerung Stralsunds gehemmt. Aus Furcht vor einem Bündnisse Schwedens mit Dänemark schloß er 1629 den Frieden zu Lübeck, in dem Christian Iv. seine Besitzungen wiedererhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Das Resultat des Krieges war, daß der Kaiser auch in Norddeutschland den Protestantismus niedergeworfen hatte. Im Gefühle dieses Sieges erließ er 1629 das Restitutionsedikt, nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage säkularisierten Kirchengüter den Katholiken zurückgegeben werden sollten und die Anerkennung des reformierten Bekenntnisses ausgeschlossen wurde.
6. Absetzung Wallensteins. Erwies sich schon das Restitntions-edikt, wodurch der Kaiser alle Protestanten erbitterte, für ihn als ein politischer Fehler, so war die der Abrüstung gleichkommende Absetzung Wallensteins ein zweiter folgenschwerer Schritt. Dieselbe geschah auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630. Der Kaiser war durch das rücksichtslose Auftreten der wallensteinschen Scharen, sowie durch die Klagen der Fürsten, von denen auch die katholischen eine nnver-hältnismäßige Stärkung der kaiserlichen Macht nicht wünschten, dazu veranlaßt worden.
C. Der schwedische Krieg, 1630—1635.
1. Gustav Adolf. Als Vorkämpfer der Protestanten gegen den Kaiser trat jetzt Gustav Ii. Adolf, König von Schweden, ein.
Vorgeschichte: Von den 3 Söhnen Gustav Wasas (siehe S. 213) war der erste im Wahnsinne gestorben; der zweite, Johann, war wegen seiner Heirat mit einer polnischen Prinzessin zur katholischen Kirche übergetreten und verschaffte seinem Sohne Sigmund auch die Krone Polens; der dritte, Karlix., entriß aber dem letzteren die Krone Schwedens und vererbte sie auf seinen Sohn Gustav Ii. Adolf. Derselbe führte bald nach seiner Thronbesteigung einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dänemark, Rußland und Polen, wodurch er sich ein gut geschultes Heer erzog.
Gustav Adolf landete 1630 mit 15000 Mann Fußtruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Hauptgründe seines Einfalls gab er an, daß der Kaiser seine Vettern, die Herzöge von Mecklenburg, ihrer Länder beraubt, die Herrschaft über die Ostsee beansprucht, Polen im Kriege gegen Schweden unterstützt und auf dem Lübecker Frieden keine schwedischen Gesandten zugelassen habe.
15*
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Ii Gustav Adolf Adolf Gustav_Wasas Gustav Johann Johann Gustav_Ii Gustav Adolf Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
185
4. Friede zu Lbeck. Walleusteius Plan ging dahin, mit Hilfe der Hanseflotte eine deutsche Seemacht an der Ostseekste zu grnden und den deutschen Handel wieder zu heben. Die Hansestdte weigerten sich aber, Wallenstein zu untersttzen, und ohne eine Flotte vermochte er die wichtige Stadt Stralsund, die von den Schweden und Dnen untersttzt wurde, nicht zu erobern. Um ein Bndnis Dnemarks mit Schweden zu verhindern, schlo Wallenstein den Frieden zu Lbeck, 1629, in dem Christian Iv. seine Besitzungen zurckerhielt.
5. Das Restitutionsedikt. Der Kaiser stand jetzt auf dem Hhe-punkte seiner Macht. Im Bewutsein seiner berlegenheit und gedrngt durch die katholischen Reichsstnde, erlie er 1629 das Restitutionsedikt (restitere wiedererstatten, wiedergeben), nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage skularisierten Kirchengter den Katholiken zurckgegeben werden sollten. Es handelte sich um 2 Erzbistmer,
12 Bistmer und zahllose Klster und Abteien. Viele Protestanten verloren bei der Durchfhrung des Restitutionsediktes ihre Besitzungen;
es entstanden die grten Verwicklungen, und der Religionsha wurde von neuem entfacht.
6. Wallensteins Absetzung. Auf dem Kurfrstentage zu Regeus-burg 1630 wurden von den Reichssrsten, welche die Macht des Kaisers frchteten, besonders von Maximilian von Bayern, viele Klagen der Wallenstein und dessen Scharen erhoben; sogar die Wahl des neuen Kaisers wurde von der Entlassung des Friedluders abhngig gemacht. Da entlie Ferdinand Ii. seinen Feldherrn. War schon der Rckerstattnngsbefehl ein politischer Migriff gewesen, so war die Ab-fetzung Wallensteins ein noch grerer Fehler. Der Kaiser konnte jetzt nicht einmal erreichen, da sein Sohn Ferdinand zum Nachfolger gewhlt wurde.
Wallenstein zog sich grollend auf feine bhmischen Gter zurck.
C. per schwedische Krieg, 16301635. 1630-1635
1. Gustav Adolf. Als Vorkmpfer der deutschen Protestanten war inzwischen Gustav Adolf, König von Schweden, aufgetreten.
Er war als 17 jhriger Jngling seinem Vater Karl Ix. in der Regierung gefolgt. Bald nach seiner Thronbesteiguug hatte er einen dreifachen siegreichen Krieg mit Dnemark, Rußland und Polen gefhrt und sich ein vortreffliches Heer erzogen.
Gnstav Adolf landete im Juli 1630 mit 13 000 Mann Futruppen und 3000 Reitern auf der Insel Usedom. Als Haupt-grnde seines Einfalles gab er an, da der Kaiser seine Vettern, die Herzge von Mecklenburg, ihrer Luder beraubt, die Herrschaft der die Ostsee beansprucht, Poleu im Kriege gegen Schweden untersttzt,
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Maximilian_von_Bayern Maximilian Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Karl_Ix Karl Gnstav_Adolf Adolf
252
von derselben zurck. Da er insgeheim zum Katholizismus neigte, gewhrte er in der Duldungsakte" den Katholiken gewisse Freiheiten. Das unduldsame Parlament setzte aber die Testakte" durch, wonach nur der-jenige ein ffentliches Amt bekleiden durfte, der den Supremateid leistete, also den König als kirchliches Oberhaupt anerkannte und an der englischen Abendmahlslehre festhielt. In dem Streite zwischen König und Volk ent-standen die Namen Whigs fr die Volks- und Fortschrittspartei und Tories fr die kniglich gesinnte, konservative Partei.
Auf Karl folgte fein katholischer Bruder
Jakob Ii., 16851688. Er suchte die Rechte der Katholiken und die unumschrnkte Knigsmacht wiederherzustellen und schlo sich dem Willen des Volkes entgegen an Frankreich an. Jakob Ii. hatte aus erster Ehe zwei Tchter, die dem protestantischen Bekenntnis angehrten. Maria war mit dem Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien, dem Erbstatthalter von Holland, vermhlt. Als Jakob Ii. von seiner zweiten Gemahlin ein Sohn geboren wurde, frchteten die Englnder, da wieder ein katholischer Fürst den Thron besteigen wrde. Um dies zu verhindern, forderten sieben der vornehmsten Herren Wilhelm von Holland auf, nach England zu kommen und die Regierung zu bernehmen. Wilhelm landete mit einem Heere in England und vertrieb feinen Schwiegervater. Irland, das Jakob Ii. treu blieb, wurde mit Gewalt unterworfen und hart bedrckt.
Wilhelm Iii., 16881702. Er befestigte Englands Vorherrschaft zur See, frderte den Protestantismus und suchte der wachsenden Macht Frankreichs gegenber das europische Gleichgewicht zu erhalten. Auf ihn folgte feine Schwgerin
Anna, 17021714. Unter ihr beteiligte sich England am Spanischen Erbfolgekriege. Marlboroughs Partei wurde gestrzt, und das neue Ministerium drngte auf Beendigung des Krieges (S. 237).
Anitas Nachfolger wurde der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I.
Schweden.
Auf Gustav Adolf war feine Tochter Christine gefolgt; sie entfagte aber der Regierung und wurde katholisch (S. 243). Es folgte ihr
Karl X. (16541660), der Sohn des Pfalzgrafen von Zweibrcken, der mit einer Schwester Gustav Adolfs verheiratet gewesen war. Da die in Polen regierende Linie des Hauses Wasa Ansprche auf den schwedischen Thron machte, entstand der zweite schwedisch-polnische Krieg, an dem sich auch der Groe Kurfürst beteiligte (S. 243). Karl zwang Dnemark zur Abtretung feiner Provinzen im sdlichen Schweden.
Karl Xi. (16601697) beendigte den Krieg mit Polen und erwarb im Frieden zu Oliva (1660) Estland und Livland.
Karl Xii. (16971718). Er war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Von seinem Vater erbte er ein blhendes Land und ein tchtiges Heer.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Holland Holland England England Irland Englands Frankreichs England Schweden Schweden Estland Livland
54
Leopold Is. Kaiser Leopold I, durch die Trken bedrngt,
1658-1705 ist Frankreich gegenber, das den Rheinbund
gestiftet, ohnmchtig.
1683 Zweite Belagerung Wiens durch die Trken unter Kara Mustafa.
Starhemberg verteidigt Wieu, Karl von Lothringen mit einem deutschen Heere und Johann Sobieski von Polen bringen Entsag Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf.
Ludwig bildet einen schrankenlosen, nur auf den Glanz des Thrones bedachten Absolutismus aus (der Adel wird abhngig vom Hofe) und strebt nach katholischer Einheit und Nationalkirchentnm (un roi, une bi, une foi).
Augsburger Bund der Nachbarmchte gegen Ludwigs Ansprche auf das kurpflzische Allodium. 1688-1697 Ludwigs Krieg gegen die Augsburger Verbndeten, beendet durch den Frieden von Ryswick.
Die Pfalz wird auf Lmtvois' Befehl durch Melac verwstet.
Ludwig behlt im Frieden von Ryswick die Rennionen im Elsa und Straburg, giebt Lothringen und Freiburg zurck.
Friedrich August I der Starke, Kurfürst von Sachsen, wird katholisch und König von Polen. Prinz Eugen, sterreichs grter Feldherr und Staats-mann, Erstrmer Ofens und Belgrads, schlgt die Trken bei Zeuta an der Thei.
Ungarn wird sterreichisches Erbland.
b) England. Die parlamentarische Monarchie. 1649 Karl I wird hingerichtet, England eine Republik.
Cromwell, Protektor der Republik, Beschtzer der Pro-testauten, unterwirft Irland und Schottland, tritt fr das Gleichgewicht der protestantischen und katholischen Mchte ein und begrndet durch die Navigationsakte (fremde Schiffe drfen nur die Erzeugnisse ihres Landes einfhren) Englands
"Friedrich Iii
1688-1713
1697
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rheinbund Wiens Nantes Elsa Lothringen Freiburg Sachsen Polen Belgrads England England Irland Schottland Englands
51
Ferdinand Ii! Gegenreformation in Bhmen, die Union lst
1619-1637 sich auf.
Der Markgraf von Baden und Ernst von Mans-feld werden aus der Pfalz vertrieben. Bayern erhlt die pflzische Kurwrde und die Ober-Pfalz.
2. Dnische Periode. Weitere Fortschritte des Katholizismus.
Wallenstein, kaiserlicher Feldhauptmann, besiegt Mans-feld bei Dessau und drngt ihn nach Ungarn.
Tilly schlgt Christian Iv von Dnemark bei Lutter am Barenberge.
1628 Wallenstein, zum Admiral des baltischen Meeres und Herzog von Mecklenburg ernannt, belagert vergebens Stralsund.
Das Restitutionsedikt sordert die Zurckgabe aller seit 1552 eingezogenen Kirchengter an die katholische
1629 ^Kirche.
Der Kaiser schliet mit Christian Iv den Frieden zu Lbeck.
1630 Wallenstein wird auf dem Reichstage zu Regensburg abgesetzt.
3. Schwedische Periode. Rettung des Protestantismus.
Gustav Adolf, Enkel Gustav Wafas, des Be-gruders der evangelischen Landeskirche in Schweden (Trennung von Dnemark-Norwegen), wird Vor-kmpfer des Protestantismus, von den Katholiken bedrngt in seinen Plnen auf Beherr-fchung des baltischen Meeres.
1630 Gustav Adolf von Schweden landet in Deutschland.
1631 Tilly erobert Magdeburg, wird aber von Gustav Adolf, König von Schweden, bei Breitenfeld besiegt.
Tilly fllt am Lech. Gustav Adolf zieht bis Mnchen.
4*
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52
Ferdinand Iii S.
1637-1657 ^Friedrich Wilhelm der groe Kurfürst 1640-1688
1632
1634
1635
Wallenstein, als unumschrnkter Oberfeldherr wieder
eingesetzt, lagert sich bei Nrnberg.
Gustav Adolf siegt der Wallenstein und fllt bei
Ltzen.
Wallenstein, abermals abgesetzt, wird in Eger er-mordet.
Die Kaiserlichen siegen bei Nrdlingen der die Schweden unter Bernhard von Weimar.
Sachsen schliet mit dem Kaiser den Frieden zu Prag.
Das Restitutionsedikt wird aufgehoben. Fast alle protestantischen Staaten treten dem Frieden bei.
4. Frauzstsch-fchwedifche Periode. Krieg des Auslandes um deutsches Gebiet.
Pommern kommt an Schweden (gegen den von Joachim Nestor geschlossenen Grimnitzer Vertrag).
Die Franzosen, jetzt selbst kriegfhrend, nehmen das von Bernhard von Weimar eroberte Elsa in Besitz.
1648 Westflischer Friede (zu Mnster und Osnabrck). Der Augsburger Religionsfriede wird von Europa anerkannt und auf die Reformierten ausgedehnt.
Das Jahr 1624 Normaljahr fr den Besitzstand der geistlichen Gter und mit einigen Ausnahmen auch fr die freie Religionsbung.
^Brandenburg erhlt Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt und Minden.
Frankreich erhlt die sterreichische Landgrafschaft Elsa und behlt Metz, Toul und Berdum
Schweden erhlt als Reichsstand Vorpommern, Bremen, Verden und Wismar.
Die Rheinpfalz wird als achte Kur neben Bayern hergestellt.
Schweiz und Niederlande werden als uu-abhngig vom Reiche anerkannt.
Entsprungen aus religisen Gegenstzen (die Habsburger suchen die in den Niederlanden, England und Schottland gescheiterte Gegenreformation in Deutsch-
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Iii_S. Ferdinand Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar Joachim_Nestor Bernhard_von_Weimar Elsa Elsa
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