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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 155

1888 - Habelschwerdt : Franke
155 sinn und der Bildnngstrieb dieses Geschlechts; doch fehlt ihm die edle Gesinnung des Vaters. 1. Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen. Derselbe war aus England, wohin er verbannt worden war, zurückgekehrt und hatte sich an die Spitze der Fürsten gestellt, die sich gegen Heinrich Vi. zu Anfang seiner Regierung erhoben. Da der Kaiser seine Kräfte für Italien brauchte, schloß er mit Heinrich dem Löwen einen Vertrag, der später zur Aussöhnung mit den Welfen führte. Heinrich der Löwe starb nach einen: ruhigen Lebensabend 1195. 2. Züge nach Italien. Nach den: Tode des Königs von Apulien und Sizilien erhob Heinrich Vi. Ansprüche auf das Erbe seiner Gemahlin. Aber die Normannen wählten einen unechten Nachkommen des Königsstammes. Der Kaiser mußte wegen Krankheiten in seinem Heere umkehren, rüstete aber von dem Lösegelde Richard Löwenherz' einen neuen Feldzug, auf dem er Italien eroberte. Eine Verschwörung der normannischen Großen rächte er durch grausame Hinrichtungen. 3. Versuch, ein Erdreich herzustellen. Nach der Rückkehr trat Heinrich mit dem Plane einer Verfassungsänderung vor: Deutschland sollte aus einem Wahlreiche eine Erbmonarchie werden. Der Kaiser bot den Fürsten dafür manche Vorteile, aber der Plan scheiterte, namentlich an dem Widersprüche der geistlichen Fürsten. 4. Resultat seiner Regierung. Heinrich Vi. behauptete fast eine Weltherrschaft. Für die Freilassung Richards erhielt er die Lehnsherrlichkeit über England; das oströmische Reich, Nordafrika, Cypern, ja Armenien zahlten ihm Tribut. Schon war sein Plan, das griechische Reich zu erobern, da ereilte ihn der Tod. Iv. Mikipp von Schwaben, 1198-1208, und Htto Iv., 111)8—1215. 1. Der Thronstreit. Da der Sohn Heinrichs Vi. bei dessen Tode erst 3 Jahre alt war, so wählte die hohenstanfische Partei Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben, zum Kaiser. Die Gegenpartei aber, mit dem mächtigen Erzbischöfe von Köln an der Spitze, erhob Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen,

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 435

1904 - Habelschwerdt : Franke
435 uerte sich in wiederholten Aufstnden. Die Nachricht von den Freiheitskmpfen in Amerika und die franzsische Revolution veranlaten neue Bewegungen, welche die Regierung 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dem englischen niederzuhalten versuchte. O'counell (o-knnel), der mutige Fhrer der Iren, setzte es durch, da das englische Parlament die von Pitt versprochene politische Selbstndigkeit der Katholiken zum Gesetz erhob. Einige Jahre spter wurde der Kirchenzehute abgelst, den die katholische Bevlkerung Irlands an die protestantische Kirche zu zahlen hatte. Da aber die Lage der armen irischen Pchter immer noch sehr traurig war, beruhigte sich das Land nicht. Neben der gemigten Partei O'connells entstand nach der franzsischen Februarrevolution die revolutionre irische Liga". Diese trat mit dem Geheimbunde der Ferner" in Verbindung, der sich von Amerika, wohin sehr viele Iren ausgewandert waren, nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreiung Irlands von England zum Ziele hatte. Nach der Unterdrckung der Ferner traten die irischen Mitglieder des Parlaments zu einer besonderen Partei zusammen, deren Ziel Homerule" (hohmruhl, von home = Haus, Heimat und rule Herrschaft), d. h. die Selbstregierung Jrlauds durch ein eigenes Parlament und ein diesem verantwortliches Ministerium ist. Der Knigin Viktoria, die 1901 starb, folgte ihr Sohn Eduard Vii. 5. sterreich. Nachdem im Jahre 1867 zwischen sterreich, das der unglckliche Krieg mit Preußen schwer erschttert hatte, und dem nach Selbstndigkeit strebenden Ungarn ein Ausgleich" zustande gekommen war (S. 410), fhrt das Reich den Namen sterreichisch- Ungarische Monarchie". Da auch die anderen Volksstmme des Reiches, besonders die Tschechen, nationale Selbstndigkeit fordern, vermag sterreich-Ungarn innerlich nicht zur Ruhe zu kommen. Nach dem rnsfisch-trkischen Kriege nahm sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina in Verwaltung (1878), doch forderte die Besetzung des Landes schwere Opfer. Im Jahre 1879 schlo sterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche ein Schutz- und Trutzbndnis, dem 1883 Italien beitrat (Dreibund). Seit dem Tode des Kronprinzen Rudolf (1889) ist Franz Ferdinand, der Neffe des Kaisers, der mutmaliche Thronfolger. Die Gemahlin Franz Josephs I., die Kaiserin Elisabeth, wurde im Jahre 1898 von einem italienischen Anarchisten in Genf ermordet. 6. Rußland und die orientalische Frage. a. Kukan. Der Zar Alexander Ii., 18551881, hotte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemht, wieder freundschaftliche Beziehungen mit den brigen Mchten herbeizufhren, um im 28*

3. Mittelalter - S. 122

1890 - Berlin : Weidmann
- 122 - gam.1) — Der Wunsch seines Lebens, ein Krieg gegen die Türken, wurde ihm durch die Abneigung der Päpste nicht erfüllt. 1495 Reichstag zu Worms: Anfänge einer Reichsverfassung. Auf Betreiben des edlen Erzb. Berthold von Mainz wird 1) ewiger Landfriede geboten, d. h. das Fehderecht aufgehoben und alle Streitigkeiten auf den Rechtsweg verwiesen; daher 2) das Reichskammergericht errichtet (1 Kammerrichter, d. h. Präsident, und 16 Beisitzer); 3) in Nürnberg ein Reichsregiment zur Handhabung des Landfriedens eingesetzt, das in regelmäfsiger Abwechselung seitens der Stände besetzt werden soll; 4) 6 Kreise eingerichtet, die später auf 10 erhöht werden; 5) die direkte Reichseinkommensteuer des ‘gemeinen Pfennigs’ erweist sich als nicht durchführbar, daher später durch Beiträge auf Grund einer Matrikel (Stammrolle) ersetzt. Vgl. zu 1422. Die Kreise, die wegen der zerstückelten Territorien z. t. sehr durch einander lagen, sind: fränkischer, bayrischer, schwäbischer, oberrheinischer, niederrheinisch-w'estfälischer, sächsischer, kurrheinischer, obeisächsischer, östreichischer u. burgundischer. — Das Kammergericht, bald nach seiner Eröffnung wegen ausbleibender Besoldung auf kurze Zeit eingegangen, wechselte seinen Sitz mehrfach, bis es 1689 nach Wetzlar kam, wo noch Goethe an ihm arbeitete. — Direkte Steuern haben sich auch bei dem neuen deutschen Reich als untlninlich herausgestellt: die Einzelstaaten zahlen Matrikularbeiträge auf Grund der Bevölkerungszahl. 1494 Karl Viii. erhebt auf Neapel als Erbe der Anjou gegen das Haus Aragon Anspruch, das 1442 auf Grund zweifelhafter Adoption den Anjou gefolgt ist: Neapel in kurzer Zeit erobert, aber ebenso schnell verloren, als sich Maximilian, der Papst, der Herzog von Mailand und Ferdinand d. Kath. gegen Karl verbinden. Der die Reform der Kirche predigende Dominikaner Savonarola tritt in Florenz an die Spitze der Regierung, nachdem das regierende, um Florenz durch Pflege von Kunst und Wissenschaft hochverdiente Bankierhaus der Medici wegen seiner Verbindung mit Karl Viii. vertrieben ist. Savonarola wird dem Volke bald lästig und als Ketzer verbrannt.2) Besonders zeichnete sich Lorenzo Medici, ‘"il magnißco der Begründer der Mediceischen Bibliothek, durch Kunstsinn aus (f 1492). Die Medici, 1512 zurückgeführt, starben mit Leo X. (1519) und Katharina von Medici, Königin von Frankreich (f 1589), aus; in unechter Nebenlinie regierten sie, später Gr ofs her zöge von Toscana, bis 1737, wo Toscana im Wiener Frieden an das Haus L othringen kam. *) Bella yerant alii, tu, felix Austria, nube! Vgl. u. zu 1015. — 5) Vgl. 0. S. 782.

4. Neue Zeit - S. 45

1892 - Berlin : Weidmann
— 45 — (1531) die Grafen von Mansfeld und 11 Reichsstädte (Strafsburg, Ulm, Constanz, Reutlingen, Memmingen, Lindau, Biberach, Isny (Württ.), Lübeck, Magdeburg und Bremen) zunächst auf 6 Jahr (März). Die Verbündeten suchen mit England Verbindungen anzuknüpfen. Ferdinand von Österreich zum römischen König gewählt, trotz des Widerspruchs von Kur-Sachsen. 1532 Religionsfriede von Nürnberg: der Kaiser willigt der drohenden Türkengefahr wegen in die Einstellung der am Reichs-kammergericlit in Religionssachen eingeleiteten Prozesse; der Friede wird in den Abschied des gleichzeitig der Türken wegen zu Regensburg tagenden Reichstages aufgenommen und darin ein Konzil binnen Jahresfrist in Aussicht gestellt, andernfalls solle eine Reichsversammlung die Reformation in die Hand nehmen. — Die Türken kehren infolge der tapferen Verteidigung von Günz (100 km südlich von Wien) und kleinerer Verluste in Steiermark bei der Nachricht von dem bei Wien sich sammelnden Reichsheere um.1) — Publikation der peinlichen Hals-gerichtsor dnung Karls V. (sog. Carolina). Johann der Beständige f. Johann Friedrich der Grofsmütige (—1554). Die drohende Türkengefahr schien so groß, dafs der Papst ernstlich auf eine Einigung mit den Protestanten ausging: er wollte sich die Augsburgische Konfession gefallen lassen. Die gemäfsigten Theologen, denen er sie vorlegte, fanden, dafs darin einiges ganz katholisch, anderes auf katholischen Sinn zu deuten sei, noch anderes eine Verständigung nicht ausschliefse. 1531 Schlacht bei Cappel; Zwingli fällt (October): Sieg der katholisch gebliebenen Urkantone (Schwyz, Uri, Unterwalden) über die reformierten, (hauptsächlich Zürich, Basel, Bern), die auf der Tagsatzung der Eidgenossenschaft Duldung der Reformation seitens der Urkantone nicht hatten durch-setzen können. Die mit Zürich im Bunde stehenden oberdeutschen Städte schliefsen sich an den schrnal-kaldischen Bund an. 1533 Heinrich Viii., wegen einer Gegenschrift gegen Luthers Schrift von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche vom Papst ‘Defensor fidei’ genannt, sagt sich vom Papste los, als er von seiner Gemahlin Katharina von Aragon, Tante Karls V., 1) Soliman, der von den deutschen Verhältnissen genau unterrichtet war, hatte, als Gesandte Ferdinands die Macht des Kaisers rühmten, gefragt, ob der Kaiser mit Martin Luther Frieden geschlossen habe.

5. Neue Zeit - S. 76

1892 - Berlin : Weidmann
— 76 — 1600 Gründung der Ostindischen Handelsgesellschaft mit dem Recht (Monopol) des alleinigen Handels jenseits des Kaps d. guten Hoffnung und der Magelhaensstrafse. Ursprünglich war die Ostindische Gesellschaft eine Vereinigung von Kaufleuten, die der gröfseren Sicherheit wegen ihre Schiffe gemeinschaftlich segeln liefsen; erst später wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt mit Verteilung des Gewinns (Dividende) nach Verhältnis der eingeworfenen Summen. Das ostindische Reich der Kaufleute wurde Kronkolonie 1857; die Königin v. England Kaiserin v. Indien 1876. Vgl. u. zu 1757. d) Frankreich: Sieg des Katliolicismus. 1559 1560 Franz Ii. von Frankreich, Heinrichs Ii. körperlich und geistig schwacher Sohn, vermählt mit Maria Stuart, der Erbin von Schottland, Tochter Jacobs V. von Schottland und einer Herzogin von Guise-Lothringen, überläfst die Regierung den herrschsüchtigen und gewissenlosen Oheimen seiner Gemahlin, dem ausgezeichneten Feldherrn Franz v. Guise (Verteidiger von Metz gegen Karl V.) und dem sog. Kardinal von Lothringen, Karl. — Gegen ihre Anmafsungen erheben sich als nächstberechtigte Prinzen von Geblüt die protestantischen Prinzen .von Bourbon. Die Königin Katharina, obwohl ihres Einflusses durch die Guises beraubt, schliefst sich diesen als Katholikin an. Der religiöse Gegensatz zwischen Protestanten und Katholiken wird so durch den politischen der Familien Guise und Bourbon verstärkt. — Errichtung der Chambres ardentes (Feuerkammern)1), bei allen Parlamenten (Gerichtshöfen)2) zur Bestrafung der Protestanten. — ‘Tumult von Amboise’: eine verunglückte Verschwörung der B ourbonischen Partei, den König gefangen zu nehmen, um ihn den Händen der Guisen zu entziehen. Die Bourbons stammten von dem jüngsten Sohne Ludwigs Ix. her und teilten sich seit der 1. Hälfte des 14. Jhs. in zwei Linien: die ältere erlosch mit dem 1527 vor Rom gefallenen Conne table (s.o.) und seiner ihn überlebenden Gemahlin (Susanna), die eine Cousine von ihm gewesen war. — Der jüngeren gehört Anton, der Vater Heinrichs Iv. an; Nebenzweige derselben sind die in der französischen Geschichte mehrfach hervortretenden Familien ,) Ein Parlamentsrat Mouchy, der sich durch seinen Fanatismus auszeichnete, richtete zur Aufspürung von Protestanten zahlreiche Banden geheimer Kundschafter ein, die nach ihm ‘mouchards’ genannt wurden. *) Über diese s. u. zu Frankreich 1649.

6. Neue Zeit - S. 118

1892 - Berlin : Weidmann
— 118 — 1717—1720 Wiederaufnahme des Krieges gegen Österreich von Seiten Spaniens: Alberoni macht den verunglückten Versuch, während des Türkenkrieges (u. S. 120) Österreich die ehemaligen spanischen Nebenländer (Sardinien, Sicilien, Neapel) zu entreifsen. England und Frankreich, wo der Regent durch Alberonis Pläne gegen ihn sich bedroht fühlt, schliefsen ein Bündnis, das durch den Beitritt Hollandsundösterreichs zur Quadrupelallianz wird: Alberonis Rücktritt und die Annahme des Friedens von Spanien (Seesieg der Engländer bei Cap Passaro in Sicilien 1718) erzwungen. Österreich tauscht Sicilien gegen Sardinien ein, doch bleibt dem Könige v. Piemont der Königstitel; Elisabeth erhält für ihren Sohn Carlos vom Kaiser die Anwartschaft auf Toscana, P ai m a und Piacenza; ihre 3jährige Tochter wird Ludwig Xv. zur Gemahlin bestimmt und zur Erziehung nach Paris geschickt. — Nicht erledigte Fragen soll ein Kongreß zu Cambiay schlichten, der sich jedoch ohne Resultate infolge der Ereignisse von 1725 auflöst. Alberoni, Sohn eines Winzers, bekleidete nach seinem Sturz in päpstlichem Dienst hohe Stellungen. 1720—1725 Vorübergehende Verbindung Spaniens mit Frankreich, gelöst durch die plötzliche Zurücksendung der Tochter Elisabeths v. Parma, da Ludwig Xv. zeitiger mit Marie 1715—1723 Achtjährige Regentschaft des begabten, aber sittenlosen Herzogs Philipp v. Orleans, des Neffen Ludwigs Xiv. — Seine ‘Roues’. 1716 1720 Der Schotte Law sucht in Frankreich durch Einrichtung einer Aktien-Bank, die durch Ausgabe von Papiergeld großen Gewinn abwirft und dann vom Staat übernommen wird, der Finanznot des Staates abzuhelfen: ihre Verbindung mit der Mississippi-Aktien-Gesellschaft ruft eine wilde Spekulation mit deren Aktien in allen Bevölkerungskreisen hervor, bis der ausbleibende Ertrag der Mississippi-Ländereien den Bankerott der Mississippi-Gesellschaft und der Bank sowie ungeheure Vermögensverluste aller Bevölkerungsschichten herbeiführt. Der Staatskredit Frankreichs vernichtet. — Ähnliche Verhältnisse in England durch die von der Regierung mit Kapital ausgestattete Südseecompagnie. England hält seinen Staatskredit aufrecht durch Herabsetzung der Zinsen der Staatsschuld. Bereits die 1657 gestiftete Bank von Schweden hatte Papiergeld mit dem Versprechen, es jederzeit bar einzulösen, ausgegeben; Law erkannte zuerst den in der Ausgabe ungedeckten Papiergeldes liegenden großen Gewinn, und seine Bank hätte sich ohne die Verbindung mit der Mississippi-Gesellschaft halten und dem Staat großen Gewinn abwerfen können. — Law mufste flüchten und starb arm in Venedig. k

7. Geschichtstafeln für höhere Schulen - S. 79

1906 - Berlin : Weidmann
79t 1531 Schmalkaldiseher Bund zum Schutze der Reformation unter Führung* Kursachsens und Hessens. Zwingli fällt bei Kappel im Kampfe Zürichs gegen die Urkantone. 1532 Erneutes Vordringen der Türken gegen Wien. Religionsfriede zu Nürnberg: Einstellung des Piozefsver- fahrens gegen die Protestanten bis zur Entscheidung der kirchlichen Streitsachen auf einem demnächst zu berufenden „gemeinen, freien Concilium“. Württemberg evangelisch nach der Zurückführung Herzog Ulrichs durch Philipp den Grofsmütigen. Die Wiedertäufer in Münster; Johann von Leyden. Karls V Zug nach Tunis gegen Chaireddin Barbarossa. 1539 L November Einführung der Reformation in Brandenburg durch Kurfürst Joachim Ii; Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg. Am 2. November bekennt sich der Rat von Berlin in der Nikolaikirche zur evangelischen Lehre. — Joachim Ii Hektor, der Sohn Joachims I. Der jüngere Sohn Joachims I Johann von Küstrin Markgraf von der Neumark (f 1571). Joachims It Kanzler Lamport Distelmeier. Erbvertrag mit dem piastischen Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlau. Mitbelehnung mit Preußen nach dem Regierungsantritt des schwachsinnigen Herzogs Albrecht Friedrich, des Sohnes von Herzog Albrecht. Karls erfolgloser Zug gegen Algier. 1544 Im letzten (vierten) Kriege zwischen Karl V und Franz I dringen die Deutschen bis Soissons vor. Der Friede von Crespy bestätigt den von Cambray. Johann Calvin (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie) organisiert seit 1541 die reformierte Kirche in Genf; Presbyterialverfassung. Züricher Vergleich mit den Anhängern Zwingiis. Der Heidelberger Katechismus der Reformierten (1563). Ausbreitung des Calvinismus in Ober-Deutschland, am Niederrhein, in Frankreich und in Schottland. John Knos der Reformator Schottlands. 6. Die Zeit der Religionskriege. 1540 Stiftung d es Jesuitenordens durch Ignaz von Loyola. Inquisition in Rom; Kardinal Caraffa, der nachmalige Papst \

8. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 5

1891 - Berlin : Weidmann
Die drei Deutschen Kaiser. 5 Napoleon hatte gehofft, die süddeutschen Staaten würden zu ihm übergehen, sah sich aber bitter getäuscht. Denn ganz Deutschland stand auf wie ein Mann und war von einer Begeisterung und Opferfreudigkeit ergriffen, wie kaum je zuvor. „Lieb' Vaterland magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!" *) Binnen 14 Tagen standen drei große Heeressäulen au der französischen Grenze. Den Oberbefehl über sämtliche deutsche Streitkräfte hatte der König selbst übernommen, die Führung der einzelnen Heere aber vorzugsweise dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Karl übertragen. Der Schlachtplan war wieder von Moltke ausgearbeitet worden. Zwei Siege des Kronprinzen bei Weißen bürg (am 4. August) und bei Wörth (am 6. August), sowie ein Sieg der beiden anderen Heere auf den Höhen von Spicheren (am 6. August), verschafften den deutschen Truppen den Eingang nach Frankreich; die Badenser schritten zur Belagerungvon S t ra ß b u r g. Darauf kam es am 16. und 18. August in der Nähe von Metz bei Mars la Tour2) [thur] und Grauelotte3) zu sehr blutigen Schlachten. Der Marschall Bazaine [basähnj wurde hierdurch mit einem großen französischen Heere in die Festung Metz geworfen und von dem Prinzen Friedrich Karl eingeschlossen. Jetzt versuchte der Marschall Mac Mahon frnak ma-öng] die belagerte Stadt zu entsetzen; aber die Deutschen kamen ihm zuvor und drängten ihn gegen die Festung Sedan hin. Hier erfolgte am 1. September unter dem Oberbefehl des Königs Wilhelm4) durch die Schlacht bei Sedan die vollständige Einschließung des französischen Heeres. Kaiser Napoleon, der sich ebenfalls in Sedan befand, mußte seine Person und die Festung übergeben. looooo Mann streckten hier die Waffen, und 400 Kanonen fielen in die Hände der Deutschen. Napoleon wurde als Gefangener nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel geschickt; sein Volk aber wollte nichts mehr von ihm wissen und setzte ihn ab. Das Sieb: „Die Wacht am Rhein" würde bereits 1840 von Schneckenburgcr gebichtet; ebenso Beckers Sieb: „Sie sollen ihn nicht haben". 2) Vergl.: „Die Trompete von Vionville" von F. Freiligrath. 3) Vergl. „Die Rosse von Gravelotte" von K. Gerok. 4) Vergl.: „Seban" von E. Geibel. Vorbe- reitungen. Deutsche Siege. Seban, l.septcmf), 1870.

9. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

10. Theil 3 - S. 9

1880 - Stuttgart : Heitz
Luther. Leo X. Ablaßzettel. Tezel. 9 eigener Münze bezahlt. In Jüterbogk meldete sich bei ihm ein Ritter, der einen Ablaßzettel begehrte, weil er jemanden auf der Landstraße berauben wollte; denn auch Sünden, die man noch begehen wollte, konnte man schon im voraus abkaufen. Tezel forderte einen tüchtigen Preis. Dann reiste er ab. Aber als er durch einen Wald fuhr, sprengte plötzlich ein Ritter mit mehreren Knechten herbei, hielt seinen Wagen an und nahm ihm seinen schweren Geldkasten ab. Tezel schrie wie besessen und verfluchte den Räuber bis in den Abgrund der Hölle. „Sachte! sachte!" rief der Ritter und holte den Ablaßzettel heraus, „kennst du mich nicht mehr? Hier ist ja dein Ablaß!" — Der leere Kasten wird noch auf dem Rathhause von Jüterbogk aufbewahrt. Der Handel 'mit diesen Ablaßzetteln machte die Leute ganz gewissenlos; denn sie mußten am Ende glauben, eine Sünde habe weiter nicht viel zu bedeuten, man könnte sie ja mit einigen Groschen, höchstens einigen Thalern abkaufen. Und diesen Glauben suchte Tezel durch seine unverschämten Predigten noch zu vermehren. Er lehrte geradezu: der Ablaß sei die höchste und allerwertheste Gabe Gottes; denn dadurch könne man ohne Reue und Buße selig werden. Das Ablaßkreuz mit des Papstes Wappen vermöge eben so viel als Christi Kreuz. Das niedere Volk hat von jeher einen Hang zum Aberglauben und war damals in religiösen Dingen höchst unwissend. Kein Wunder, daß eine Menge von Leuten dem Tezel nachlies und seinen Ablaß kaufte. Manche kamen damit auch wohl zu Luther und fragten ihn, was er dazu meinte? Dieser ergrimmte über diese schändliche Betrügerei nicht wenig. Sein ganzes frommes Gemüth empörte sich, wenn er daran dachte, wie man die Einfalt des armen Volkes mißbrauchte, es um sein Gewissen und sein Geld zugleich zu betrügen. In diesem edeln Eifer vergaß er ganz, wie unbedeutend er,-ein armer und noch junger Mönch, damals noch war, und wie wenig Hoffnung er hatte, gegen den mächtigen Papst etwas auszurichten. Aber danach fragt ein von edler Begeisterung ergriffenes Gemüth nicht. „Zu der Zeit," sagt Luther selbst, „war ich Prediger allhie im Kloster und ein junger Doctor, neulich aus der Esse kommen, hitzig und lustig in der heiligen Schrift. Als nun viel Volks von Wittenberg lies dem Ablaß nach, und ich, so wahr mich mein Herr Christus erlöset hat, nicht wußte, was der Ablaß wäre, wie es denn kein Mensch nicht wußte, fing ich säuberlich an zu predigen, man könnte wohl Besseres thun, das gewisser
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