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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 285

1888 - Habelschwerdt : Franke
285 2. Dänemark erhielt das Herzogtum Gottorp in Holstein; 3. August Ii. wurde wieder König von Polen; 4. Hannover bekommt Bremen und Verden. Rußland ging 1721 den Frieden zu Nystadt ein, worin es Livland, Estland und Jngermanland erhielt. Es tritt jetzt an Stelle Schwedens in die Reihe der europäischen Großmächte ein. Die Nachfolger Pelers des Großen. Unter denselben sind zu nennen: Katharina I., 1725—1727, die Gemahlin Peters. Anna, 1730—1740, welche die Reformen Peters weiter führte und sich im polnischen Erbsolgelriege entscheidend beteiligte. Elisabeth, 1741—1762, die gegen Friedrich den Großen für Österreich Partei nahm. Zweiter Abschnitt. Die Zeit Friedere/s des ©fctfjfett. Preußen. Iii. Friedrich der Große, 1740 — 1786. 1. Seine Jugendzeit. Friedrich Ii., Sohn Friedrich Wilhelms I., wurde den 24. Januar 1712 geboren. Bis zum 7. Jahre stand er unter weiblicher Aussicht, von da wurde er männlicher Leitung anvertraut. Den Absichten des Vaters gemäß sollte es dereinst seine Aufgabe sein, zu behaupten, was seine Vorfahren erwarben, und herbeizuschaffen, was dem Hause Brandenburg von „Gott und Rechtswegen" gebühre. Danach ward die Erziehung des Prinzen eingerichtet, als deren Ziel der König bestimmte, aus ihm einen tüchtigen Soldaten, guten Christen und sparsamen Wirt zu machen. Zwei Umstände führten aber zu einer Entfremdung zwischen Vater und Sohn: a) unter dem Einflüsse feines Lehrers, eines Franzosen, wurde Friedrich von der soldatischen und religiösen Strenge zur Vorliebe für französische Litteratur, Musik und einen heiteren Lebensgenuß geführt; b) der König willigte aus politischen Gründen nicht in die von dem Prinzen beabsichtigte Vermählung mit einer englischen Prinzessin ein. Der harte Druck der väterlichen Strenge und die Verletzung des Ehrgefühls veranlaßten den Prinzen zu einem Fluchtversuche, der indes vereitelt wurde. Während der Prinz nun eine strenge Verwaltungsschule an der Regierung zu Küstrin durchmachen mußte, wurde sein Vertrauter, der Leutenant Kette, erschossen. Durch eisernen Fleiß in den Verwaltungsgeschäften und durch feine vom Könige gewünschte Verheiratung mit der Prinzessin von Braunschweig-Bevern, einer Nichte des Kaisers, gelang es ihm, den Vater wieder zu versöhnen, dessen Bedeutung für den preußischen Staat er unterdes auch würdigen gelernt hatte. Der Prinz versah nun mit großer Gewissenhaftigkeit den Dienst als Oberst in Ruppin und versammelte auf feinem Schlosse zu Rheinsberg Gelehrte und Künstler um sich. Die kleine Schrift „Antimacchiavell," in der

3. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 60

1901 - Berlin : Weidmann
60 Das Mittelalter. (1100—1250.) Natur und schärferem Schwertschlag. Auch der Papst war etwas weit anderes als jener schutzlose Kirchenfürst, der sich Hülse flehend an den Frankenkönig angelehnt hatte, er stand jetzt als höchster Herr in der Christenheit, der wohl besiegt, nicht mehr aus die Dauer unterworfen werden konnte. Sachsen, Slaven und die Ungarn im untern Donaugebiet waren Christen geworden, aber ihre Politik war dem deutschen Könige deshalb nicht weniger gefährlich, weil sie mit Ritterwaffen und als erfahrene Heergenossen widerstritten. Des Kaisers Majestät und Siege vermochten auch dort nur persönlichen Ersolg zu schaffen, nicht mehr nngebündigte Völker durch Kreuz und Glockenklang an die Herrschaft zu fesseln. Anders ist deshalb das Zeitmaß der drei großen Akte, in denen die Tragödie dieses Heldenlebens verläuft. Friedrich bedurfte lange Zeit fast ausschließlich für die Kriege, in denen er sich durchsetzte; gefährlicher war der Streit für ihn selbst, nach unendlichem Ringen drohte noch eine große Niederlage alles 311 verderben; als Sieger mußte er zuletzt Versöhnung mit den Feinden suchen. Aber auch in seinem Leben folgten auf harte Kriegsarbeit xsahre verhältnismäßiger Ruhe, wo er als gewaltiger Herr des Abendlandes waltete. Und auch sein Leben wurde in dieser Zeit zu einem unermeßlichen Segen für die Kultur des deutschen Volkes; neue Bildung, neue Poesie in heimischer Sprache und neue Kunst des edelsten Handwerks sproßten fröhlich auf deutschem Boden empor. Zuletzt wieder endigte ähnlich wie der fränkische Karl auch der Hohenstaufe, indem er der weltbewegenden Idee verfiel, welche durch die Kirche feiner Zeit versündigt und ausgebeutet wurde. Der Gegner und Besieger des Papstes nahm als Greis das Kreuzeszeichen und ertrank als Kämpfer gegen die Saracenen im Morgenlande. So ist allerdings die Fügung seines Geschickes der des ersten deutschen Kaisers vergleichbar. Aber es ist nicht mehr das junge, saunt gebändigte Volkstum der Deutscheu, welches ihn trägt, unfreier und bedrängter arbeitet feine dauerhafte Kraft mit untilgbaren Gegnern; er ist nicht mehr Alleinherrscher und freier Grundherr eines ungeheuren Gebietes, der auf fruchtbarem Neuland feine eaaten wirft, er ist ein vornehmer Herr unter mächtigen Rivalen, deren Dasein wie das seine im Zwange eigentümlicher Kultur und festgeformter Interessen verläuft; was sich in ihm verkörpert, ist

4. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 64

1901 - Berlin : Weidmann
64 Das Mittelalter. (1100—1250.) Um 1200 durfte das Ritterschwert erteilen, wer selbst Ritter war und das Recht hatte Lehnsgüter zu verleihen, also wer ein adliger Herr war. Da aber die Ritter das reisige Gesolge jedes ansehnlichen Gutsbesitzers bildeten, so nahm sich auch der Dienstmann die Freiheit, den Ritterschild an sein Gefolge auszuteilen. Es wurde damit in wilder Zeit überhaupt nicht genau genommen, die Würde ward schon im 13. Jahrhundert an Bauernsöhne um Geld gegeben, oder weil der Herr sich einmal mit großem Gefolge am Fürstenhofe zeigen wollte. Für ehrenvoll galt es, von dem höchsten Fürsten des Landes das Ritterschwert zu erhalten, auch ihm war rühmlich, an großem Hoffest vielen höfischen Knechten die Ehre zu erteilen. Bei jener österreichischen Vermählung im Jahre 1225 erhielten 225 Knappen die Würde?) Noch rühmlicher war die Erteilung vor einer Schlacht, die neuen Ritter kämpften dann in der ersten Schlachtreihe. So wird berichtet, daß Rudolf von Habsburg vor der Schlacht auf dem Marchfeld 1278 unter andern auch hundert Züricher Bürgersöhnen das Ritterschroert gab und die Züricher für seine besten Kämpfer erklärte. 15. Turnier. (Aus den Bildern 2, 1, 15—28.) Größte Bedeutung erhielten dem Ritter seit dem Ende des 12. Jahrhunderts die Waffenübungen, welche ein Vorrecht seines Standes geworden waren. Sie wurden in der Hauptsache zuverlässig schon während der Wanderzeit eingerichtet, seit den Kreuzzügen mit den Spielgesetzen, welche die Romanen allmählich erdacht hatten, zu einem System von Regeln verbunden, an deren Beobachtung der höfische d. h. gebildete Mann erkannt ward, deren Verletzung für unehrenhaft galt. Von diesen Übungen war die häufigste, Grundlage der übrigen, die Djoft2), der Speerstich zweier gerüsteter Ritter gegen einander. 1) Henrich, Friedrichs Ii. Sohn, heiratete Margarete von Österreich. 2) Die gewöhnliche Herleitung des Wortes „Tjost" ist vom französischen joute, aus lateinischem juxta. G. Freytag will es vom lateinischen justa, regelrechter Kampf ableiten (mhd. ze rehter tjoste.). Auch „Buhurt und „Turney" sind romanischen Ursprungs.

5. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 56

1901 - Berlin : Weidmann
56 Das Mittelalter. (1100—1250.) Die Einwirkung dieser Fahrenden auf das Volk war nicht gering; jedes neue Ereignis verkündeten sie in Liedern, alle Neuigkeit, nach dem Geschmack der Hörer aufgefaßt und umgewandelt, trugen sie durch die Länder. In einer Zeit, wo keine regelmäßige Verbindung durch Boten und Schrift zwischen Staat und Land lief, regte jede große Nachricht, die aus der Fremde kam, die Menschen unverhältnismäßig auf. Zog in unruhiger Zeit ein Reiter, ein fremder Wanderer die Straße, so eilten die Leute von der Burg oder aus dem Felde herzu, hielten das Pferd an und forschten, was er Neues bringe'); in den Städten sammelten sich die Bürger um ihn, und er mußte wohl gar der Obrigkeit berichten, was er Neues wußte. Groß war auch Wirkung und Zauber wohlgefügter Worte. Nicht nur der Gesang riß die Zuhörer hin, daß ihnen in Rührung der Männertrotz schmolz oder im Zorn die Faust sich ballte, auch der Volksprediger vermochte die Menge aufzuregen, zu zerknirschen und zu begeistern. Noch war die Predigt kein regelmäßiger Bestandteil des Gottesdienstes und dürftig in der Regel die schöpferische Arbeit des Predigers. Trat einer vor das Volk, dem die Worte voll und warm aus der Seele drangen, und verstand er Töne anzuschlagen, welche in dem lebensfrischen, poetisch empfindenden Geschlechte stark wiederklangen, so war die Wirkung eine ungeheure. Mit Herrengewalt zog er die Seelen an sich, eine einzige Bußpredigt konnte viele zu dem Entschluß geistlicher Entsagung, zur Ablegung von Gelübden treiben, welche ihr ganzes Leben bestimmten. Und nicht das Volk allein war so geartet, daß ihm die Eindrücke einer Stunde übermächtig wurden, es ging den Vornehmen trotz weltlicher Lift und hartem Egoismus oft nicht anders. Gering war die Zahl der großen Jdeeen, an denen das Leben der Menschen hing, aber gewaltig war ihr Einfluß. — Dieser Zustande muß man eingedenk sein, wenn man die Kreuzfahrten der abendländischen Völker nach dem Orient begreifen will. ’) So wird uns im „Ruodlieb", dem lateinischen Heldengedicht des 11. Jahrhunderts, erzählt; die Vermutung Freytags über den Verfasser (vgl. S. 48) schließt sich an Schmeller an, ist aber jetzt aufgegeben.

6. Fortsetzung der neuern Geschichte - S. 421

1789 - Leipzig : Weidmann
Geschichte der Spanier. 4 ¡¡eitr. 4a* Geschichten, und Rcligionsmaterien überhaupt vorzustellcn pflegen, auch noch einen Haufen an- derer Gedichte hinterlassen. Allein er beleidigte den feinen Geschmack eben so oft, als er ihn ge- troffen hat: und man bedauerte es mit Rechte, daß ein Mann, der so große dichterische Gaben besaß, nur geeilt hat, Leser von mittelmäßigen Fähigkeiten mit leichter Mühe zu belustigen. Vierter Zeitraum. Von dem Aussterben des österreichi- schen Hauses auf dem spanischen Throne, der Regierung des Hauses Bourbon, und dem Anfänge emes neuaufblühende», Wohlstandes der Spanier, bis auf un- sere Zeiten. Vom I. 1721. bis zum I. 1789.' Ein Zeitraum von fast hundert Jahren. I. Zweig des Dauses Oesterreich, der Der feit Philipp dem Zweiten auf den spann äieg * schen Thron gekommen war, hatte zwar mit Carln zwischen dem Zwepren, gleich im Anfänge des jetzigen und C-uln. Jahrhunderts, fein Ende erreicht. Aber ein an- derer Zweig dieses Hauses, der eben so lange den deutschen kaiserlichen Thron besaß, und an Prinzen fruchtbar war, konnte nunmehr an das D d z spant.

7. Alte Geschichte - S. 306

1779 - Leipzig : Weidmann
Zoñ I Hauptth. Alte Gesch. Vih Buch. alt geworden. Für einen klugen und tapfer» Fürsten, wie er sich oft gezeigt hatte, starb er gewiß eines sehr schändlichen Todes. Dennoch har man ihn Alexander Sen Großen genannt, das heißt, einen solchen König, der weit vor- trefflichere und rühmlicherethaten verrichtet hat, «ls die meisten andern Menschen. Nach allem, was ihr bisher von Alexandern gelesen habt, Kinder, werdet ihr euch wundern, daß man ihm einen so hohen Lobspruch beygelegt habe. Al- lein die Menschen sind immer gewohnt gewesen, diejenigen hauptsächlich zu bewundern, welche durch ihre Handlungen viel Lermen und Erstau- nen erregt haben, und in allem, was sie unter- nahmen, glücklich gewesen sind. Noch täglich schätzen viele den starken und kühnen Mann, der alles vor sich niederwirft, höher, als den stillen und nützlichen. Allein Verständige sehen wohl ein, daß Alexander nur ein großer Rrieger und fürchterlicher Weleverwüster, nicht ein weiser und wohlthatiger Fürst gewesen sey; und daß er den herrlichsten Ruhm hätte erlangen können, wenn er nicht auf dem halben Wege zu demsel- den zurückgckehrt wäre. Versteh X. Ihr könnet dieses auch, meine Lieben, Dcn^Alex- eine Vergleichung Alexanders mit dem andern und Darms erkennen. Dieser persische König scheint, Darius. gegen den maccdonischen gehalten, nur ein ver- ächtlicher Herr gewesen zu seyn. Denn er rcm> de von diesem stets in die Flucht aeschlagen, und aller seiner Lander beraubt, begteng eine Menge Fehler

8. Alte Geschichte - S. 282

1779 - Leipzig : Weidmann
und die Ar;- ucyivissen- schaft. L82 I Hauptth. Alte Gesch. Viii Buch. Verbundene asiatische und ägyptische Geschichte Von mehr als zweyhundert Jahren, bis auf die Zeit, da die Griechen gegen den persischen Kö- nig Serres eine Tapferkeit ohne Beispiel bewie- sen. Dieses Werk, in welchem er so manuich- faltige Geschichten künstlich in ein Ganzes verei- nigt hat, wurde, als er cs den zu den olympi- schen Spielen versammlcten Griechen vorlas, mit allgemeinem Beyfall ausgenommen. Denn bey diesen Kampfspielen der Griechen sah man oft eben so viele Hebungen der Kräfte des Geistes, als des schnellen und starken Körpers; insonder, heit aber einen Wettstreit in der Dichtkunst, Be- redtsamkcit, und in andern Künsten. In die Fußstapfen des Herodomn traten bald einige andere Griechen, wie Thuc/dides und Xeno- phon. Der letztere hinterließ unter andern ei- ne Geschichte des so ruhmwürdigen Rückzugs von zehntausend Griechen, deren Anführer er war, und die einige hundert Meilen weit aus einem feindlichen Lande, unter dem beständigen Angriff unzähliger Feinde, dennoch siegreich fortzo- gen, und in ihr Vaterland glücklich zurückkehrten. Xliv. Um eben dieselbe Zeit, da die Ge- schichtsschreibung bey den Griechen aufblühte, er- hob sich auch die Arzne^wissenschafc unter ih- nen zu mehrerer Starke. Ihr habt bereits an einem andern Orte gelesen, meine Lieben, wie diese Wissenschaft, die man auch die-Heilkunst nennt, zuerst und sehr unvollkommen vom Aescu- lapius getrieben worden sey. Seine Nachkom- men

9. Alte Geschichte - S. 248

1779 - Leipzig : Weidmann
-48 I Haupkth. Alte Gesch. Viii Buch. als der trojanische Krieg, und die großen Tha- ten, welche ihre Helden darinne verrichtet hat- ten. ^ometas besang also die Geschichte da- von dergestalt, wie er glaubte, daß seine Grie- chen daraus Bewunderung ihrer ehrwürdigen Vorfahren, Begierde ihnen nachzuahmen, Ehr- furcht und Vertrauen gegen die Götter, viele weise Vorschriften des Lebens, und über dieses alles, auch ungemein viel Vergnügen schöpfen könnten. Zuerst schrieb er eiu Heldengedicht, das heißt, eine poetische Beschreibung unzähli- ger Gefahren und Hindernisse, die ein tapferer, großmüthiger, für sein Vaterland fechtender Held auszustehen hatte, ehe er seine wichtige Un- ternehmung vollenden konnte; die er aber alle, unter dem Veystande der Götter, glücklich über- wand. Dieses Gedicht nannte Homerus die Ilias, weil das Schloß der Könige von Troja Jlmm hieß: sein Held war Achilles; aber alle andere unter Griechen und Trojanern damals hervorragende Fürsten und Feldherren, auch den ganzen Krieg, und die Gesinnungen der Griechen überhaupt in demselben, wußte er mit einer Kunst, die alles gleichsam lebendig machte, in dieftin Gedichte darzustellen. Darauf besang er in einem andern Gedichte, dem er den griechi- schen Namen Goyffea, oder die Reisen und Ge- fährlichkeiten des Ulysses, gab, das nachah- mungswürdige Verhalten eines weisen Mannes, der sich aus vielfacher Noth, Nachstellungen und Mühseligkeiten langer Jahre, unter göttli- chem

10. Theil 3 - S. 105

1880 - Stuttgart : Heitz
Elisabeth. Maria Stuart. Melvil. Darnley. 105 zu und sagte endlich: sie hätte Anzüge aus allen Ländern. An dem folgenden Tage erschien sie bald in dieser, bald in jener ausländischen Tracht, und endlich fragte sie den Gesandten geradezu, in welchem Anzuge sie sich am besten ausnehme? „Im italienischen," antwortete der schlaue Hosmaun; denn er wußte, daß sie diesem vor allen den Vorzug gab, weil sie darin ihre fliegenden Locken zeigen konnte; und sie war auf ihre blonden, oder eigentlich röth-lichen Haare vorzüglich eitel. Nun legte sie ihm eine Menge Fragen vor: Welches ihm die beste Farbe von Haaren schiene? Ob die Haare seiner Königin oder die ihrigen schöner wären? Endlich fragte sie ihn sogar, welche von beiden überhaupt die Schönste wäre? Melvil lachte innerlich über diese Eitelkeit. Schnell faßte er sich aber und antwortete sehr klug: „Jhro Majestät sind die Schönste in England, und meine Königin in Schottland." Ferner fragte sie, welche von ihnen ant größten wäre? — „ Meine Königin," antwortete Melvil. — „O!" erwiederte Elisabeth, „dann ist sie zu groß; denn ich habe gerade die beste Größe." Da sie von ihm gehört hatte, daß Maria manchmal die Laute'spielte, auf welcher Elisabeth Meisterin zu sein glaubte, so befahl sie eines Tages einem ihrer Höflinge, er solle den Gesandten wie zufällig in ein Zimmer führen, wo er sie hören könnte. Melvil merkte die Absicht, und, seinem angenommenen Charakter treu, stürzte er, wie entzückt von den süßen Tönen, in das Zimmer der Königin, die sich zwar anfänglich unwillig stellte, aber doch nachher fragte, ob er sie ober Maria für eine größere Meisterin halte. Daß Melvil ihr den Vorzug gab, versteht sich von selbst; ttttb als er nach Schottland zurückkehrte, konnte er seiner Königin versichern, daß Elisabeth es nie mit ihr gut meinen würde uttb daß alle ihre Freunbschaftsversicherungen. nichts als Falschheit und Verstellung wären. Bald sctnb sich auch eine Gelegenheit, die Wahrheit biefer Behauptung zu erfahren. Elisabeth schlug Maria vor, den Sohn des Grasen Lenox, Heinrich Darnley (sprich Därnli) zu hei-rathen. Lenox, von Geburt ein Schotte und ein Verwandter des Hauses Stuart, hatte seit lange in England gewohnt, wo auch fein Sohn geboren war. Das Alter und der Abel seiner Familie und der Wunsch der Elisabeth empfahlen bett Darnley vorzüglich, obgleich die Schotten, weil er katholisch war, die Verbinbnng nicht wünschten. Darnley war jetzt in feinem 20. Jahre, schön von Wuchs und Gesicht und von einnehntenbetn Betragen, so daß
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