n
Zweiter Zeitraum.
in Sparta goldene und silberne Münzen Eingang gefunden; zu
Athen vergeudete man den Schatz für das Kriegswesen zur Un-
terhaltung der Schauspiele, und setzte Todesstrafe für den unberu-
fenen Tadler; Theben aber befolgte eine kleinliche, selbstsüchtige,
von allem Gemeingeiste entfernte Politik. Daher geriethen sie
sammtlich in die Schlingen des listig lauernden Philipp, Königs
von Macedonien, welches von den Griechen verächtlich den Lan-
dern der Barbaren beigezahlt worden.
Wie alle große Männer wurde auch Philipp, des Amyntas
Sohn, in der Schule der Widerwärtigkeiten gebildet und geläutert.
Er hatte zwei Brüder, Alexander, Perdiccas, und einen Halbbruder,
Ptolemaus Alorites. Dieser empörte sich wider Alexander und
suchte sich des Thrones zu bemächtigen. P elopidas unterstützte
ersteren, führte aber den jungen Philipp, nebst Zo aus den Vor-
nehmsten, als Geiseln mit sich nach Theben. Umgang, Lehre und
Beispiel des trefflichen Epaminondas ließen dort dem von der Na-
tur hochbegabten königlichen Jünglinge seinen Ruf zum großen
Manne erkennen. Nach einem fünfjährigen einflußreichen Aufent-
halte in Theben entfloh er heimlich, denn sein Bruder Alexander
war von Ptolemaus verdrängt worden, gegen welchen Perdiccas
durch Meuchelmord das Vergeltungsrecht übte; er trat an dessen
Stelle, siel aber nach kurzer Regierung in einem unglücklichen
Treffen gegen die Illyrier. Sein unmündiger Sohn Amyntas ver-
mochte nicht das innerlich zerrüttete Reich zu beherrschen, dar-
um eilte Philipp herbei, ergriff und behielt die Zügel der Regie-
rung, denn sein fügsamer, an Rathschlagen unerschöpflicher Geist
wußte alle Hindernisse zu entfernen. Mit stiller Freude beobach-
tete er seitdem der Griechen gegenseitigen Hader, und wie sie sich
durch selbstgeschlagene Wunden zerfleischten. Der ausbrechende
S5o heilige Krieg gab ihm die längst gewünschte Gelegenheit sich,
nach kluger Berechnung, einzumischen.
Die Thebanec klagten nämlich die Phocier an vor dem Ge-
richt der A m ph ik ty o n en, daß sie die dem Apollo geweiheten
Lnndereien zwischen dem Flusse Kephissus und dem Berge Thun-
um umgepflügct, angebaut und freventlich sich angemaßt hatten;
desgleichen erhoben sie Klage gegen die Spartaner, weil durch sie
ehemals, (es waren seitdem 26 Jahre verflossen,) die Burg Cad-
mea verratherisch überfallen und in Besitz genommen worden sei. Der
Amphiktyonenbund sprach über beide Staaten die Strafe einer be-
deutenden Geldbuße aus und erklärte noch überdicß die Felder der
Phocier als dem Apollo verfallen. Aufgemuntert durch einen ihrer
Mitbürger, Philomelus, griffen die Phocier zu den Waffen,
plünderten den Tempelschatz von Delphi, warben damit zahlreiche
Truppen, und begannen einen Krieg gegen die Thebaner, in wel-
chem sie von den Lacedämoniern und Athenern, die den hochmü-
thigcn Siegern von Leuktra und Mantinea neidisch grollten, .viel-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander Philipp Philipp Leuktra
386
Dritter Zeitraum. Ii. Abschnitt.
ihrer Tochter; gegen 1000 Menschenleben wurden den Manen des
Gemordeten geopfert. Die Schweizer schlossen nun den berühmten
S ch w e i z e r b u n d, dem nach und nach mehrere Kantone beitraten,
und den die Regenten Oesterreichs vergebens zu stürzen strebten. Die
Schweizer siegten in der Schlacht bei Morgarten (1313), bei Na-
se ls, bei Sempach (1386), und behaupteten dadurch ihre Freiheit.
Den Sieg bei Sempach entschied der edle Arnold von Winkelried,
ein Ritter aus einem alten Geschlechte. Zu dieser Schlacht führte der
Herzog Leopold von Oesterreich 4000 geharnischte Ritter. Das Heer
der muthigen Schweizer dagegen bestand aus 1400 ungeharnischten,
blos mit breiten Schwertern bewaffneten, Kriegern. Die Ritter hatten
sich in ein Viereck gestellt, wo sie sich durch ihre Schilde deckten und ihre
langen Spieße vor sich hinstreckten, so dass jeder Angriff auf dieselben
vergeblich schien. Schon waren 60 Schweizer gefallen. Da trat Arnold
von Winkelried hervor und rief: „Ich bahne euch einen Weg, sorgt für
mein Weib und meine Kinder." Run stürzte er aus die Feinde los,
umfasste so viel Spieße derselben, als er mit seinen Armen umspannen
konnte, und drückte sie mit seinem schweren Körper nieder. Die Schwei-
zer stürzten nun durch die so entstandene Lücke in die Feinde ein, brachten
dieselben in Unordnung und schlugen sic gänzlich. „In dieser Schlacht
bestanden die Schweizer, wie einst die athenischen Demokraten bei Ma-
rathon, die Feuerprobe wider den Adel, und bewiesen, dass sie der
Freiheit würdig seien." Auch die ihnen später durch Karl den Kühnen
von Burgund bereiteten Gefahren überwanden sie glücklich.
Rach Albrecht folgte Heinrich Vii. (1308 —1313) auf dem
deutschen Throne. Derselbe war aus dem Hause Luxemburg und ein
edler, ritterlicher Mann. In der Vergrößerung seiner Hausmacht war
er glücklicher als sein Vorgänger. Die Böhmen waren nämlich mit
Heinrich von Kärnthen unzufrieden und trugen desshalb Heiurich's
Sohne Johann die Hand der jüngeren Schwester Wenzel's nebst der
Königskrone an, und Heinrich nahm beides mit Einwilligung der
Fürsten an (1309), nachdem er vorher den Landfrieden durch kräftige
Maaßregeln gesichert und den trotzigen Eberhard Ii. von Würtemberg
gezüchtigt hatte. Nun trat er einen Römerzug an, wurde von den Ghi-
bellinen mit Jubel empfangen, gewann die Lombardenkrone in Mailand
und die seit 62 Jahren nicht mehr erthcilte Kaiserkrone in Rom (1312)
und hatte die Aussicht auf die glänzendsten Fortschritte, als die Wandel-
barkeit der italienischen Gunst ihm Gefahren bereitete und der Papst in
Avignon sich gegen ihn erklärte. Im Begriffe, seine heftigsten Wider-
sacher, den König von Neapel, Robert, und die abtrünnigen welfischen
Städte zu züchtigen, starb er plötzlich, wahrscheinlich an Gift. Die
erledigte Kaiserkrone lösete in Italien alle Bande der Ordnung auf und
Raub und Krieg wütheten an allen Ecken und Enden. Aber „bei dieser
anarchischen Freiheit, dieser zwar wildheroischen und thatenreichen, aber
-
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Extrahierte Personennamen: Arnold_von_Winkelried Leopold_von_Oesterreich Leopold Arnold
von_Winkelried Karl Karl Albrecht Albrecht Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_von_Kärnthen Heinrich Johann Heinrich Heinrich Eberhard_Ii Würtemberg Robert
50___________
362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden.
4. Folgen des Krieges.
a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten;
b) alle griechischen Staaten sind geschwächt;
c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland.
Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier,
362-338.
1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang.
2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen.
3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Macedonien Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp_von_Macedonien Philipp
r«. Schlveitzerische Eyd'genossenschaffk zsr
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( l6s. I.o.)
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(i66. v.ä.)
e.dle Schweitzer machen den Bund,
^uenvon derocsterreichtschen Regterunl
a ' und machen sich zur freien Republic
u-izoz.sihe Niun.91. und 9s.
té ?"merckungen. r. Schweitz gehör-
o^lniteus zum Burgunvtfchen Reich:
Ai« ' tn derz.unds.anmerekurig.
tz,7.nun selbes Reich auseinander gienz,
Mten sich die Schlveitzrrifche Blädt,
ttìn^?rffer ziemlich frey, und erwählten
keldst nach Belieben ihre Haupr-
Ärösten Theils gehörten sir
^n Grafen von Habspura. Und die
tb7ns°9 Oesterreich, liessendas Land
* "ñ m ihren; cheils in des Römischen
Q Reichs
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]