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1. Teil 3 - S. 33

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 33 — Diese Ritter eroberten das Land und unterwarfen die Bewohner. Zur Befestigung ihrer Herrschaft erbauten die Ordensritter an der Nogat eine Burg. Diese erhielt den Namen Marienburg. 1. Die Marienburg ist ein herrliches Gebäude. Es umfaßt die prächtigen Wohnungen des Hochmeisters und die seiner Ritter. Es enthält auch eine Reihe herrlicher Säle. Besonders berühmt ist noch heute eine große Halle, die den Namen Konventsremter führt. Die Decke dieser Halle ruht auf drei gewaltigen Pfeilern, welche sich oben ähnlich zu Bogen und Fächern wölben, wie die Pfeiler in unserer Stadtkirche. 2. In diesem Schlosse saß der Hochmeister des Ritterordens. Hier empfing er die Abgesandten fremder Völker oder Städte. Hier hielt er Rat mit seinen Rittern. Hier veranstaltete er aber auch zuweilen herrliche Feste, bei denen edler Wein aus gewaltigen Humpen getrunken wurde, und beim Becherklang manch lustiges Lied ertönte. Die Marienburg steht noch heute, aber es wandeln keine Ordensritter mehr durch ihre Säle. Die Macht und Herr- lichkeit des Deutschordens ist längst verschwunden. Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl.

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 73

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 73 — vorzeigen). Schwierigkeit einer Gemsjagd schildern. (Übergang über Gletscher und Schluchten. Gemsen sind vorsichtig, scheu, leicht- füßig, haben feinen Geruch, scharfes Gehör). In den Mittel- alpen? (Siehe Bild) Laub- und Nadelbäume — Beschäftigung? — Forstwirtschaft — Waldarbeiter — Holzindustrie. Auf den Alpenwiesen (Sennen) wachsen Gräser, Kräuter, Alpenrosen. Be- schästignng? — Heuwirtschaft. Wildheuer mähen und trocknen die Gräser und Kräuter an Felsenrändern, die von Kühen und Ziegen nicht abgeweidet werden können. — Alpenwirtschaft: Käfebereituug — der Sennhirt weidet hier die Kühe, der Geisbub weiter oben zwischen Steinblöcken und Geröll die Ziegen. Wohnung? Sennhütte (nach Bild schildern). Einkehr der Alpenreisenden — Nahrung? Käse, Schwarzbrot und Milch. Bäder — Luftkurorte — Reichen Gewinn bringt der Fremdenverkehr. Auf der Hoch- ebene? In den wasserreichen Thälern und in den von vielen Seen unterbrochenen Gefilden saftige Wiesen, fruchtbare Felder (der Aargau ist die Kornkammer der Schweiz) und Obsthaine, an den nach 8 gerichteten Abhängen des Jura sogar Weingelände — auf den die Hochebene durchziehenden und begleitenden Hügeln und Bergrücken Nadel- und Laubwälder. Woher diese Fruchtbar- keit? — geschützte Lage — Wasserreichtum — Kalk- und Thon- erde. Folge? — Viehzucht und Ackerbau — Ausfuhr von lebendem Vieh, von Milch, Butter und Käse (Appenzell) — nette Dörfer, betriebsthätige Städte besonders an den romantischen und gut an- gebauten Ufern der Seen und Flüsse — Jnterlaken (zwischen den Seen) beherbergt in palastähnlichen Hotels viele Reisende, die von hier aus die Berner Alpen besuchen und in der reinen, milden Luft Erholung finden. In Bern und Umgegend wird Uhren- sabrikation und Holzschnitzerei betrieben, Bern (48009 Einw.) ist der Sitz der Bundesregierung, wegen der centralen Lage (Nachweis!) und wegen ihrer verhältnismäßig leichten Zugänglichkeit für alle Teile der Schweiz. Sie bildet einen republikanischen Bundesstaat von 22 Kantonen, die in ihren innern Angelegenheiten vollkommen unabhängig und selbständig sind. Die Bnndesver- sammlung unter Vorsitz des Bundespräsidenten erörtert die allge- meinen Angelegenheiten. Basel (80000 Einw.) ist durch seine geo- graphisch begünstigte Lage am Rheine und nahe der bnrguudischen Pforte, und an der Grenze dreier Staaten zu einer bedeutenden Handelsstadt emporgeblüht. Zürich (135000 Einw), die größte Stadt der Schweiz, ist der Mittelpunkt einer großartigen Baum- woll- und Seidenindustrie, Knotenpunkt der Handelsstraßen nach den Städten am Bodensee, am Rhein, über den Splügen- und Gotthardpaß nach Italien. Das Kloster St. Gallen war z. Zt. der Karolinger ein bedeutender Kulturmittelpunkt (Sitz

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

4. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 74

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 74 — chischen Wissenschaften und Künsten unterrichten. Fleißig übte sich Alexander im Laufen, Springen und Fechten. Als sich viele darüber wunderten, daß er nicht an den griechischen Wettkämpfen teilnahm, erwiderte er stolz: „Ich mag nur mit Königen um die Wette laufen." Einst hatte sein Vater ein ungemein feuriges Pferd. Niemand war imstande, es zu besteigen. Wild schleuderte es jeden Reiter herab. Da erbat sich der jugendliche Alexander die Erlaubnis, den wilden Renner zu zähmen. Mit fester Hand ergriff er die Zügel, führte das Roß gegen die Sonne, streichelte es sanft und schwang sich plötzlich auf seinen Rüden. Blitzschnell sauste das Roß davon. Alle zitterten um das Leben des Prinzen. Wohlgemut aber tummelte dieser das Roß imb lenkte es ganz nach seinem Belieben. Voller Freude rief der beglückte Vater ahnungsvoll aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich! Mazedonien ist für dich zu klein!" Als Philipp wieder einmal eine Stadt erobert hatte, seufzte Alexander: „Mein Vater wird mir nichts zu erobern übriglassen." Sein Vater ließ aber auch den Geist seines Sohnes vollkommen ausbilden. Der gelehrteste Mann Griechenlands (Aristoteles) unterrichtete den strebsamen, lernbegierigen Knaben und erfüllte ihn mit glühender Begeisterung für die Heldengestalten der griechischen Vorzeit. Die Ilias führte Alexander stets mit sich und verbarg sie nachts unter seinem Kopfkissen. Wie Achill wollte er ein ruhmgekrönter Held werden. Aufs tiefste ergriff ihn der heldenmütige Freiheitskampf der Griechen gegen die Perser, und schon in seiner Jugend faßte er den Plan zu kriegerischen Großtaten gegen den hellenischen Erbfeind. In der Entscheidungsschlacht bei Ehäronea (338) empfing er die Feuertaufe und verdiente sich die ersten Sporen. Seinem feurigen Ungestüm verdankte Philipp vor allem den Sieg. Dankbar war Alexander gegen seinen Lehrer. Er sagte: „Meinem Vater verdanke ich mein Leben, meinem Lehrer ein würdiges Leben." So war Alexander ein gereifter Mann, als er mit 20 Jahren den väterlichen Thron bestieg. 2. Sein entschlossener Regierungsantritt. Als sein Vater meuchlings ermordet ward, jubelte ganz Griechenland auf; man glaubte, das mazedonische Reich ginge unter dem unerfahrenen Herrscher seinem baldigen Ende entgegen. Wie sehr hatte man sich darin geirrt! Rasch drang Alexander mit einem Heere nach Griechenland vor und erzwang seine Anerkennung als Oberfeldherr. Darauf unterwarf er die nördlichen Völker der Balkanhalbinsel. Da verbreitete sich das Gerücht, er wäre im Kampf gefallen. Die Thebaner empörten sich und ermordeten die Besatzung. Alexander aber erschien unvermutet, nahm Theben ein, schleifte es und verkaufte die Bewohner als Sklaven. Durch die schreckliche Zerstörung Thebens erschreckt, beugte sich ganz Griechenland willig unter Alexanders Herrschaft. Dann begehrte er in Delphi ein Orakel über seinen Feldzug gegen die Perser. Die Priesterin weigerte

5. Das Deutsche Reich - S. 88

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 88 — Eckfenster sich Deutschlands Heldenkaiser oft seinem jubelnden Volke zeigte. Den Abschluß der Straße bildet das berühmte Brandenburger Tor. Auf ihm steht die Siegesgöttin in einem von vier Rossen gezogenen Wagen. Geht man durch das Brandenburger Tor, so gelangt man in den Tiergarten, der an schönen Sommertagen von Tausenden aufgesucht wird. Dieser herrliche Park hat schattige Laubgänge, kleine Seen, prächtige Rasenplätze und Denkmäler aufzuweisen. Wenn wir Berlin besuchen wollen, so müssen wir die Bahn- linie Dresden-Röderau-Berlin benutzen. Von Dresden aus ist Berlin mit dem Schnellzuge in drei Stunden zu erreichen. 2. Das Schloß Marienburg. (1. Die Räume des Schlosses. — 2. Vorgänge im Schlosse.) Vor ungefähr sechshundert Jahren sandte der Deutsche Ritter- orden eine Anzahl Krieger in das Gebiet der alten Preußen. Diese Ritter eroberten das Land, unterwarfen die Bewohner und erbauten zur Befestigung ihrer Herrschaft an der Nogat eine Burg, der sie den Namen Marienburg gaben. 1. Die Marienburg ist ein herrliches Gebäude. Sie umfaßt die prächtigen Wohnungen des Hochmeisters und die feiner Ritter. Sie enthält auch eine Reihe herrlicher Säle. Be- sonders berühmt ist noch heute eine große Halle, die den Namen Konventremter führt. Die Decke dieser Halle ruht auf drei gewaltigen Pfeilern, welche sich oben ähnlich zu Bogen und Fächern wölben, wie die Pfeiler in unserer Stadtkirche. 2. In diesem Schlosse saß der Hochmeister des Ritterordens. Hier empfing er die Abgesandten fremder Länder oder Städte. Hier hielt er Rat mit seinen Rittern. Hier veranstaltete er aber auch bisweilen herrliche Feste, bei denen edler Wein aus gewaltigen Humpen getrunken wurde und beim Becherklang manch lustiges Lied ertönte. Die Marienburg steht noch heute, aber es wandeln keine Ordensritter mehr durch ihre Säle. Die Macht und Herrlich- keit des Deutschordens ist längst verschwunden.

6. Das Deutsche Reich - S. 28

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 28 — b. Warum hat man Danzig und Königsberg zu Festungen gemacht? Danzig soll es verhindern, daß feindliche Schiffe sich der Weichselmündnng nähern, in der Weichsel stromaufwärts gehen und so die übrigen an der Weichsel liegenden Städte, sowie das zu beiden Seiten des Stromes sich ausbreitende Laud bedrohen. — Königsberg soll besonders den Russen deu Einmarsch erschweren. Wie ist dies zu denken? c. Die Weichsel hat als Schiffahrtsstraße keine Bedeu- tung. Wie erklärst du das? (Sie durchläuft Landschaften, die weder reich an Bodenschätzen sind, noch eine entwickelte Industrie aufzuweisen haben. Außerdem fällt ins Gewicht, daß der Strom jährlich mehrere Monat durch Eis gesperrt ist. Wichtig ist die Weichsel dagegen für die Flößerei. Sie trägt jährlich wohl zwanzigmal so viel Holz auf dem Rücken als der Rhein. Große Wälder in Polen und Galizieu.) Iv. Wem ist es zu danken, daß Preußen heute keine unwirtsame, nnsrnchtbare Landschaft mehr ist? Der Dank gebührt zunächst 1. dem deutschen Ritterorden, i) Der deutsche Ritterorden war ein Ritterbund, der zur Zeit der Kreuzzüge von einem Sohne Rotbarts gestiftet worden war und die Eroberung des heiligen Landes und die Pflege verwundeter Kreuzfahrer zum Zweck hatte. Im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts kam eine Anzahl Ordensritter von Jerusalem nach Deutschland. Sie sagten, es sei auch ein verdienstvolles Werk, die Heiden im Norden Deutschlands zu bekehren und dem Deutschen Reiche zu unterwerfen, es fei dies so ehrenvoll, wie der Kampf im fernen Morgenlande mit den Türken, Sarazenen und Arabern. Freilich hatten sich die Ritter ein gar schweres Werk vorgenommen. Inwiefern? (Es galt ja, die Wälder und Heiden Preußens in fruchtbares Ackerland umzuschaffen, die heidnischen Bewohner zu bekehren und sie daran zu gewöhnen, die friedlichen Beschäftigungen des Ackerbaues und Handels zu betreiben.) Doch die Ordensritter gingen mit Eifer an ihr Werk. Ich kann euch nicht alle Heldentaten erzählen, die die Ritter unter ihren Hochmeistern oder Ordenskomturen, so nannte man ihre Vorsteher, verrichtet haben. Nur das sei bemerkt, daß der blutige Streit, den die Ritter mit den alten Preußen führen mußten, fünfzig lange Jahre währte, also viel länger dauerte als der Kampf, den Karl der Große mit den heidnischen Sachsen führen mußte. Die alten Preußen, welche ihr Land und ihre Sitten liebten, wollten eben weder von den Ordens- rittern, noch von der christlichen Religion etwas wissen, sie unterwarfen sich erst, als ihre besten Anführer getötet waren, Als die Preußen sich Benutzt Dr. Vogel, Deutsche Geschichte.

7. Das Deutsche Reich - S. 82

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 82 — b. Provinz Sachsen: Magdeburg. 0. Schlesien: Breslau. d. Rheinprovinz: Köln. e. Hessen-Nassau: Frankfurt am Main. 2. Bedeutende Seehandelsplätze. a. West- und Ostpreußen: Danzig und Königsberg. b. Pommern: Stettin. c. Schleswig-Holstein: Kiel und Altoua. e. Ziel: Wir vergleichen die Provinzen Posen und Preußen hinsichtlich ihrer Beschaffenheit in Vergangenheit und Ge- genwart. Gemeinsam wird festgesetzt: 1. Beide Provinzen waren früher wenig wert. Preußen be- saß einstmals dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Sümpfe und Moore. Es war bewohnt von einem wilden, heidnischen Volke. Posen hatte fast durchgängig versumpfte Wiesen, schlecht bestellte Felder, elende Dörfer und träge, schmutzige Bewohner. 2. Beide Provinzen haben sich bedeutend zu ihrem Vor- teile verändert. Beide Provinzen haben jetzt viel frncht- bares und sorgfältig angebautes Gebiet. Beide besitzen große und blühende Städte (Danzig, Königsberg — Posen, Brom- berg). In beide haben Bildung und Christentum ihren Ein- zng gehalten. 3. Beide Provinzen sind durch Fleiß und Ausdauer zu wertvollen Gliedern des Preußischen Staates um- geschaffen worden, so daß sich aus sie der Spruch anwenden läßt: Ein sinniger Geist (Die Pläne, Maßregeln und Vorschrift ten der preußischen Fürsten oder der Hochmeister der Ordens- ritter!), eine tätige Hand (Die eingewanderten Deutschen, die zur Tätigkeit angeregten Polen usw.), sie ziehen den Segen ins Vaterland. Ergebnisse. Das Königreich Preußen. ^Charakterbild.) I. Lage und Größe. Das Königreich Preußen reicht von der Memel im Osten bis zu der Saar im Westen und von der Nord- und Ostsee im Norden bis zum Main und zum Riesengebirge im Süden.

8. Das Deutsche Reich - S. 42

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 42 — Iv. Wem ist es zu danken, daß Preußen heute keine nnwirtsame, unfruchtbare Landschaft mehr ist? Der Dank gebührt zunächst 1. dem deutschen Ritterorden.^) Der deutsche Ritterorden war ein Ritterbund, der zur Zeit der Kreuzzüge von einem Sohne Rotbarts gestiftet worden war und die Eroberung des heiligen Landes und die Pflege verwundeter Kreuzfahrer zum Zweck hatte. Im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts kam eine Anzahl Ordensritter von Jerusalem nach Deutschland. Sie sagten, es sei auch ein verdienstvolles Werk, die Heiden im Norden Deutschlands zu bekehren und dem Deutschen Reiche zu unterwerfen, es sei dies so ehrenvoll, wie der Kampf im fernen Morgenlande mit den Türken, Sarazenen und Arabern. Freilich hatten sich die Ritter ein gar schweres Werk vorgenommen. Inwiefern? (Es galt ja, die Wälder und Heiden Preußens in fruchtbares Ackerland umzuschasfen, die heidnischen Bewohner zu bekehren und sie daran zu gewöhnen, die friedlichen Beschäftigungen des Ackerbaues und Handels zu betreiben.) Doch die Ordensritter gingen mit Eifer an ihr Werk. Ich kann euch nicht alle Heldentaten erzählen, die die Ritter unter ihren Hochmeistern oder Ordenskomturen, so nannte man ihre Vorsteher, verrichtet haben. Nur das sei bemerkt, daß der blutige Streit, den die Ritter mit den alten Preußen führen mußten, fünfzig lange Jahre währte, also viel länger dauerte als der Kampf, den Karl der Große mit den heidnischen Sachsen führen mußte. Die alten Preußen, welche ihr Land und ihre Sitten liebten, wollten eben weder von den Ordens- rittern, noch von der christlichen Religion etwas wissen, sie unterwarfen sich erst, als ihre besten Anführer getötet waren, Als die Preußen sich unterworfen hatten, konnten die Ordensritter ihre segensvolle Tätigkeit voll und ganz entfalten. Es wurden Städte angelegt, z. B. Thorn und Grandenz (Zeigen!), fleißige deutsche Handwerker in diese Städte heran- gezogen, deutsche Bauern gewonnen, welche die unterworfenen Bewohner des Landes lehrten, wie man auf dem urbar gemachten Boden Getreide und nützliche Pflanzen bauen könne; selbst der Weinstock ward hierher in dieses rauhe Land verpflanzt und gedieh so prächtig, daß der Wein der Ordensritter damals weit und breit berühmt war. Der Hauptfluß des Landes, die Weichsel, ward eingedämmt und das an einem Arme des Flusses, an der Nogat, erbaute Schloß Marienburg so wunderbar verschönert, daß es heute noch zu den herrlichsten Bauwerken der alt- deutschen Baukunst gezählt wird. Besonders berühmt ist noch heute die große Halle des Schlosses, in der sich alltäglich der Hochmeister und seine höchsten Beamten, sowie die Ordensritter versammelten, um mit- einander zu verkehren, um gemeinschaftlich zu essen und zu trinken oder sich am Damenspiel und Schachbrett zu ergötzen. Diese Halle hieß der 1) Benutzt Dr. Vogel, Deutsche Geschichte.

9. Das Deutsche Reich - S. 109

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 109 — gewaltigen Pfeilern, welche sich oben ähnlich zu Bogen und Fächern wölben, wie die Pfeiler in unserer Stadtkirche. 2. In diesem Schlosse saß der Hochmeister des Ritterordens. Hier empfing er die Abgesandten fremder Länder oder Städte. Hier hielt er Rat mit seinen Rittern. Hier veranstaltete er aber auch bisweilen herrliche Feste, bei denen edler Wein aus gewaltigen Humpen getrunken wurde und beim Becherklang manch lustiges Lied ertönte. Die Marienburg steht noch heute, aber es wandeln keine Ordensritter mehr durch ihre Säle. Die Macht und Herrlich- keit des Deutschordens ist längst verschwunden.

10. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 46

1911 - Leipzig : Wunderlich
3tus der Geschichte des Ordenslandes Preußen. Von Heinrich v. Treitschke. I. Die Gründung des Ordensstaates. Der helle Tag des alten deutschen Rittertums ging zur Rüste. Noch einmal, glänzender denn je zuvor, war die Blüte des adligen Deutschlands, an vierzigtausend Ritter, um ihren Helden versammelt, als der alte Kaiser Rotbart auf dem Reichshoftage zu Mainz seinen Söhnen „den ehrenreichen Schlag schlug" und selber noch mit der Lanze im adligen Spiele sich tummelte (1184). Drei Jahre noch — so nahe berühren sich Glanz und Fäulnis auf diesem steilen Gipfel altritterlicher Zeit — und der ritterfreundliche Kaiser legte dem deutschen Adel selber die Axt an die Wurzel, gab ihm das selbstmörderische Recht der Fehde. Nach abermals drei Jahren hatte der ruhmreichste Vertreter deutscher Ritterherrlichkeit im Morgenlande sein Grab gefunden. In diesen verhängnisvollen Tagen, auf demselben Kreuzzuge, der dem Kaiser den Tod gab, entstand der deutsche Orden von Sankt Marien, ein nachgeborenes Kind des älteren deutschen Rittertums. Als die Lateiner die Feste Akkon belagerten, erbarmten sich reiche Kaufleute aus Lübeck und Bremen der siechen Landsleute und nahmen sie auf in ihre Segelzelte. Deutsche Ritter boten den Verwundeten fromme Pflege, wie der Welsche sie längst schon bei seinen Templern und Johannitern fand. Nach dergrr oberung der Stadt ward die ritterliche Brüderschaft für die Dauer gestiftet, vereinigte mit sich ein älteres Hospital der Deutschen zu Jerusalem und gründete in Akkon ihren Hauptsitz (1190—1291). So standen bedeutsam deutsche Bürger an der Wiege des Ritterordens in Zeiten, da bereits adliger Übermut dem Bürger das Recht der Waffen zu bestreiten versuchte; und solange seine Größe währte, hatte der Orden alltäglich für feine frommen Mitstifter von Lübeck und Bremen gebetet. Wie unser Volk während der Kreuzzüge in dem großen Ideenaustausche der lateinischen Christenheit immer mehr empfing als gab, so ward auch der Orden nach dem Vorbilde der Welschen gestiftet. Seine kriegerische Ordnung entlehnte er den Templern, die Regeln für Siechenpflege und geistliche Zucht den Johannitern. Aber während die Templer bald in sittlicher Entartung verkamen, die Johanniter als Markmannen der
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