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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 77

1904 - Habelschwerdt : Franke
77 frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch ausarbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kannt. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Hastings (hehstings). Mit ihm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauert. Dritter Abschnitt. Die ^Wltnmdjtetrxxlitik der Hohenstaufen und die Gernranifternng des Ostens. Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1152-1190 1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt. Friedrich, wegen feines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war eine knigliche Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung mit den lebhasten blauen Augen, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, semer Liebe fr Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte in der Erinnerung weiter. Dabei war er ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Doch konnte er auch unerbittlich streng und bis zur Grausamkeit hart sein. Das nchste Ziel seiner Regierung war die Vershnung der Parteien und die Wahrung der kaiserlichen Rechte. Die Ausshnung mit den Welsen gelang ihm um so leichter, als seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und verlieh ihm, um den mchtigen Fürsten dauernd an sich zu fesseln, auch Bayern. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde beschwichtigt, indem feine bisher von Bayern abhngige Markgrafschaft sterreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum erhoben und mit so vielen Vorrechten ausgestattet wurde, da sich hier zuerst eine unabhngige Territorialmacht herausbildete. 2. Friedrichs Kmpfe in Italien, a. Kmpfe in Oberitalien. Zerstrung Mailands. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herrschaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalieu hatte sich seit der Zeit Heiurichs Iv.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 82

1904 - Habelschwerdt : Franke
82 auf. Der Kaiser trat an die Spitze des Unternehmens und zog nach sorgfltigen Vorbereitungen mit dem schlagfertigsten und glnzendsten Heere, das Deutschland im Mittelalter gesehen hat, aus dem Landwege ins Morgenland. Die Regierung hatte er seinem Sohne Heinrich bergeben. Nachdem Friedrich den Widerstand des verrterischen Griechenkaisers berwunden hatte, schlug er die Trken in zwei Schlachten, fand aber im Juni 1190 beim Baden den Tod in den Fluten des Flusses Kalykaduus oder Saleph. Die Fhrung des be-strzten Heeres bernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und, als dieser von einer Krankheit hinweggerafft worden war, Herzog Leopold V. von sterreich. Die Feste Akkon wurde erobert. Aber Streitigkeiten mit dem bermtigen Richard Lwenherz, der sogar die deutsche Fahne beschimpfte, veranlaten Leopold und Philipp August zur Umkehr. Richard Lwenherz erfocht noch zwei Siege und schlo mit Saladin einen Vertrag, nach welchem der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und die Kste zwischen Akkon und Joppe in ihrem Besitze blieb. Wo Kaiser Friedrich seine letzte Ruhesttte gefunden hat, ist un-bekannt. Nach dem Tode seines Enkels Friedrichs Ii. entstand die Sage, da dieser einst wiederkehren werde, um die Herrlichkeit des Reiches zu erneuern. In spteren Erzhlungen trat an seine Stelle Friedrich Barbarossa, dessen Andenken sich im Volksbewutseiu erhalten hatte. In dieser Gestalt wurde die Sage vou dem im Kysfhuser schlafenden Kaiser und die Hoffnung auf feine Wiederkehr durch die deutschen Dichter Rckert, Geibel u. a. lebendig erhalten, bis sie durch Wilhelm den Groen ihre Erfllung fand. 1190-1197 Heinrich Vi., 11901197. 1. Persnlichkeit. Die khnen Weltmachtsplne Friedrich Bar-barossas suchte seiu Sohn und Nachfolger Heinrich Vi. rcksichtslos zur Ausfhrung zu bringen. In ihm prgten sich die Charakterzgc der Staufer am schroffsten aus: der keinen Widerspruch duldende Herrschersinn und der Bildnngstrieb dieses hochbegabten Geschlechts: doch die schnen Eigenschaften des Herzens, die edle Gesinnung und Milde, die feinen Vater auszeichneten, fehlten ihm. 2. Rckkehr Heinrichs des Lwen. Kaum war Friedrich Barbarossa ins Morgenland gezogen, so kehrte Heinrich der Lwe eidbrchig aus seiner Verbannung aus England zurck, um seiu Herzogtum Sachsen wiederzugewinnen. Es kam in Norddeutschland zu blutigen Kmpfen. Da aber Heinrich Vi. seine Krfte fr Italien brauchte, schlo er mit Heinrich dem Lwen einen Vertrag, durch den einstweilen die Ruhe hergestellt wurde. Kreuzzug und Tod Friedrich Barbarossas, Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 36.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 298

1904 - Habelschwerdt : Franke
298 Wilhelm Iii. zur Nachgiebigkeit riet, trat die Knigin Luise mit groer Entschiedenheit fr Schlesien ein und erhielt es den: preuischen Staate. Im Frhjahr 1813 wurde Schlesien mit Breslau der Mittelpunkt der Vorbereitungen zum Befreiungskriege, und die Bewohner zeichneten sich durch opferfreudige Vaterlandsliebe aus. Diese zeigte sich auch wieder, als das Land 1866 von sterreichischen Heeren bedroht war. sterreich und die ankerdeutschen Staaten im Zeitatter Ariedrichs des Groen. 1. fterreich. Auf Karl Vi. war seine Tochter Maria Theresia (17401780) gefolgt. Sie war wie Friedrich der Groe unermdlich fr das Wohl des Volkes ttig, wohlwollend, von reinen Sitten und bezaubernder Liebenswrdigkeit. Nach dem Siebenjhrigen Kriege ordnete sie die Finanzverwaltung sterreichs, steigerte die Arbeitskrast des Volkes und milderte den Druck der Leibeigenschaft. Auf ihr monarchisches Ansehen und dessen Gerechtsame war sie sehr wachsam; doch bot sie der Monarchie durch ihre Persnlichkeit auch einen sittlichen Rckhalt und gewann beim Volke eine groe Beliebtheit. Maria Theresia war mit dem Herzoge Franz von Toskana aus dem Hause Lothringen vermhlt, der als Franz I. zum deutschen Kaiser gewhlt wnrde. Ihr Sohn Joseph Ii., 17651790, regierte seit dem Tode Franz' I. (1765) nur dem Neimen nach als Kaiser; die Regierungsgewalt behielt Maria Theresia in den Hnden. Erst nach dem Tode der Mutter (1780) konnte er mit seinen freisinnigen Reformen hervortreten. Vielseitig gebildet, von humaner Gesinnung, unermdlich ttig und angespornt von den Erfolgen Friedrichs des Groen, suchte er seinen Staat dem Geiste des 18. Jahrhunderts anzupassen. Er war ein edler Fürst und hatte die besten Absichten; aber die Hast, mit der er alte, ein-gewurzelte Zustnde umzugestalten suchte, und sein Eigensinn, der oft nicht frei von Willkr war, haben ihm manche Enttuschung bereitet, so da er vor seinem Tode viele seiner Maregeln zurcknehmen mute. Durch ein Toleranzedikt stellte Joseph Ii. die Konfessionen vor dem brgerlichen Gesetze gleich; er hob die beschaulichen Orden auf, beschrnkte die Pracht des katholischen Gottesdienstes und stellte die Ausbildung des Klents unter staatliche Aufsicht. Das Vermgen von mehr als 700 Klstern wurde eingezogen und fr kirchliche und Schul-zwecke verwendet. Viel Kirchengnt wurde aber auch durch gewissenlose Beamte seiner Bestimmung entzogen. Joseph Ii. hob die Leibeigenschaft auf und fhrte Prefreiheit ein. Um einen Einheitsstaat zu schaffen, begann er mit der Germanisieruug der nichtdeutschen Vlkerschaften seines Reiches. Seine Bestrebungen, Bayern zu erwerben, wurden durch Friedrich den Groen vereitelt. Auf Joseph Ii. folgte sein Bruder Leopold Ii., 17901792,

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 75 Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende. 51. Der Ausgang der Arenniige. Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht. 52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen. Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters. 1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 77

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 77 Lehen wurden allmhlich selbstndige Staaten, die Fürsten aus Vasallen fast unabhngige Landesherrn. Natrlich wurde dadurch die innere Einheit Deutschlands vernichtet, das Reich in viele Einzelherrschaften zer-splittert, seine Macht nach auen hin bedeutend geschwcht. 3. Das Rittertum. Seit der Umgestaltung des Heerwesens durch Heiurich I. bildeten die Ritter den Kern des Heeres und schlssen sich bald zu einem besonderen Stande ab, der Ritterschaft. Wie die Kirche, so feierte auch das Rittertum im Zeitalter der Kreuzzge die Glanzperiode seiner Entwickelung. Die Ritter bildeten den Adel der Nation; durch die tut 12. und 13. Jahrhuudert aufgekommenen Wappen und Geschlechts-namen schlssen sie sich auch uerlich als besonderer Stand von der Brgerschaft ab. Der Knabe ritterlicher Herkunft erhielt seine Ausbildung am Hofe eines Lehnsherrn, wo er P a g e n d i e n st e tat. Mit vollen-detem 14. Jahre trat er als Knappe in den Dienst eines Ritters; bewies er sich waffentchtig, so wurde er, gewhnlich im 21. Jahre, durch deu Ritterschlag (Schwertleite) in die Ritterschaft aufgenommen. Er bernahm damit eine Reihe von Pflichten, von denen Gottesfurcht, Treue gegen den Kaiser und den Lehusherrn, Verehrung der Frauen, Schutz der Schwachen und Bedrckten, Tapferkeit im Kampfe die vor-nehmsten waren. Der ritterliche Sinn wurde gepflegt durch die Turniere, ritterliche Waffenspiele, die oft mit groer Pracht gefeiert wurdeu. Die Behausung der Ritterfamilie war die Burg. Sie stand meist auf luftiger Hhe und umfate den Palas (die Halle des Burgherrn), die Kemenaten, d. h. die mit einem Kamin versehenen Frauengemcher, die Kche und Vorratskammern, die Burgkapelle und den Turm (Bergsrit) mit dem Verlie und die Umfassungsmauer. Da sich die einzelnen Rum-lichkeiten der einander anbringen lieen, so bestand die kleinste Burg (Burgstall) aus Bergfrit mit Mauer. Das Leben auf diesen einsamen Burgen flo zur Wiuterszeit ein-frmig und de dahin. Wenn aber der Frhling ins Land kam, so ff-neten sich die schweren Burgtore und man zog hinaus zu frhlicher Jagd, zur Falkenbeize, zu den glnzenden Hoffesten der Fürsten und zu prch-tigen Turnieren, bei denen man aus der Haud edler Frauen den Preis oder Dank empfing. Alles dieses, was eines Ritters Herz am meisten erfreute, verherrlichte die ritterliche Poesie, Miuuegesang geheien, da sie vornehmlich die Mimte, d. i. die Liebe, feierte. Der bedeutendste der ritterlichen Minnesnger ist Walter von der Vogelweide, ein Zeitgenosse Philipps von Schwaben. In der Staufeuzeit erreichte der-

8. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 93

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Vom Tode des Groen Kurfrsten bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen. 2. Seme nutzere Politik. In seiner auswrtigen Politik hatte Friedrich Wilhelm I. nur geringe Erfolge. Trotz seiner Teilnahme am Nordischen Kriege und seiner nie rastenden Frsorge fr die Verbesserung des Heerwesens war er ein friedliebender Fürst. Die Winkelzge der Politik und Diplomatie waren seiner offenen und geraden Natur zuwider; es war ihm am liebsten, wenn er damit in Ruhe gelassen wurde. Ein durch und durch deutscher Fürst hielt er sich fr verpflichtet, trotz sterreichs wenig freundlicher Haltnng stets treu zu Kaiser und Reich zu stehen, eine Politik, in der ihn feine Ratgeber, der kaiserliche Gesandte von Seckendorfs und sein General von Grumbkow, bestrkten. Diese unerschtterliche Treue bewies er auch dadurch, da er gegen die Erbfolgeplne des Kaisers keinen Einspruch erhob. Karl Vi. nmlich besa keinen mnnlichen Erben, so da der Name der Habsburger mit ihm erlschen mute. Damit seine Monarchie jedoch nach seinem Tode nicht in fremde Hnde fiele oder zerstckelt wrde, suchte er seiner ltesten Tochter Maria Theresia, die mit dem Herzoge Franz Stephan von Lothringen vermhlt war, die Nach-folge zu sichern. Da diese Absicht aber gegen das in sterreich herrschende salische Gesetz, welches Frauen von der Thronfolge aus-schlo, verstie, so erlie er eine besondere Erbfolgeordnung, die sog. Pragmatische Sanktion, welche die Unteilbarkeit der sterreichischen Erblande festsetzte und bestimmte, da nach dem Erlschen des Mannes-stammes auch die weiblichen Nachkommen erbberechtigt sein sollten. Die Anerkennung dieser Bestimmung im In- und Auslande zu gewinnen, war das unausgesetzte Streben des Kaisers, sehr gegen den Willen des Prinzen Eugen, der ein kriegstchtiges Heer und eine gut geordnete Finanzlage als die beste Sicherung der Pragmatischen Sanktion erklrte. Auch im polnischen Erbfolgekrieg (17831735) untersttzte Friedrich Wilhelm I. den Kaiser, indem er ihm Hilfstruppen schickte. In Polen nmlich war August Ii. gestorben. Auf feinen Thron erhoben sein Sohn August Iii. von Sachsen und der schon von Karl Xii. zum König erhobene Stanislaus Leszezynski Ansprche. Ersterer wurde gegen das Versprechen, die Pragmatische Sanktion anzuerkennen, vom Kaiser untersttzt, ans feiten des letzteren stand Ludwig Xv. von Frankreich, Stanislaus' Schwiegersohn. Der Krieg wurde durch den Frieden von Wien beendet, in dem August Iii. als König von Polen anerkannt wurde. Stanislaus Leszezynski

9. Geschichte des Altertums - S. 64

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
64 Ii. Rmische Geschichte. Die eroberten Gebiete wurden durch Festungen, die zugleich Militr-kolouieu waren, und durch Heerstraen gesichert. Die berhmteste Heerstrae war die Via Appia, welche von Rom sdlich nach Kapna fhrte. 4. Die Eroberung Unteritaliens durch den Tarentiuischen Krieg *280266. Nach der Besiegung Mittelitaliens lie auch die Unterwerfung Unteritaliens nicht lange auf sich warten. Ver-anlaffnng gab den Rmern ein Zerwrfnis mit der Stadt Tarent. Tarent, einst von ausgewanderten Spartanern angelegt, war durch seinen ausgedehnten Handel und einen hochentwickelten Ge-Werbebetrieb die mchtigste und blhendste Stadt Grogriechen-lands geworden. Aber der groe Reichtum verfhrte die Brger zu einem ppigen Genuleben, das ihre Krfte verweichlichte, sie arbeits-und waffenscheu machte und sie verfhrte, ihre Kriege durch Sldner führen zu lassen. Die Verfassung war anfangs demokratisch ge-Wesen, jetzt aber zu einer zgellosen Pbelherrschaft ausgeartet. Mit Besorgnis sahen die Tarentiner, wie die rmische Macht stetig nach Sden vorrckte. Zwischen beiden Stdten bestand ein alter Vertrag, nach dem es den Rmern verboten war, der ein sd-lich von Tarent gelegenes Vorgebirge Kriegsschiffe zu senden. Als trotzdem einmal eine rmische Flotte im Hafen von Tarent erschien, kam der gegen die Rmer vorhandene Unwille zum Ausbruch. Die Tarentiner strzten sich auf die Rmer und ntigten sie, mit einem Verluste von fnf Schiffen das Weite zu suchen. Ein rmischer Ge-sandter, welcher fr die Tat Genugtuung forderte, wurde beschimpft. Nun riefen die Tarentiner, des Kriegsdienstes entwhnt, aus Furcht vor der Rache der Rmer den König Pyrrhus von Epirus herbei. Dieser stammte aus einer Seitenlinie des macedonischen Knigs-Hauses, hatte sich in den Kmpfen der Diadochen ausgezeichnet und war fr kurze Zeit auch im Besitze Macedoniens gewesen. Begierig nach Ruhm und Abenteuern ging der Kriegsheld auf den Wunsch der Tarentiner ein. Er hoffte, dort ein gewaltiges westgriechisches Reich grnden zu knnen, dessen Sttzpunkte Unteritalien, Sicilien und Epir^s sein sollten. Mit einem Heere von 20000 Phalangiten, 3000 Reitern und 20 Kriegselefanten, den ersten, die in Italien gesehen wurden, erschien Pyrrhus in Unteritalien. Er warb italische Sldner hinzu und zwang auch die verweichlichten Tarentiner wieder zum Kriegsdienste. Dann
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