Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 51

1904 - Habelschwerdt : Franke
51 In der Geschichtsschreibung erhebt sich Thncydides in der Geschichte des Peloponnesischen Krieges, an dem er selbst teilgenommen hatte, zu knstlerischer Hhe. Bald nach Beendigung des Krieges begann er sein Werk, das er bis zum Jahre 411 fortgefhrt hat. Die Fortsetzung desselben hat Xenophon versucht, der Fhrer jenes griechischen Sldnerheeres, das den jngeren Cyrns im Kampfe gegen seinen Bruder untersttzt hatte, auf dem Rckzge aus Mcer. Den denkwrdigen Rckzug hat er in der Aubafis (anbasis = Hinaufsteigen, sc. ins Hochland) beschrieben (s. S. 45). Vierte Periode. Die Zeit der mazedonischen Herrschaft, 33814<>. Mander der Groe, 336323. 1. Seine Erziehung. Aufstnde beim Regierungsantritt. Alexander war erst 20 Jahre alt, als er das Reich seines Vaters erbte. Von dem Philosophen Aristoteles hatte er eine umfassende griechische Bildung erhalten. Die Gedichte Homers waren seine dieblingslektn', und ein Held zu werden wie Achilles, war sein hchstes Streben. Er war ehrgeizig und gromtig, tapfer und schnell entschlossen. In ihm vereinigte sich der hellenische Geist mit mazedonischer Kraft. Beim Antritt seiner Regierung suchten die an der Nordgrenze des Reiches wohnenden Völker (Thiazier, Jllyriker) die mazedonische Herrschaft ab-zuschtteln. Aber Alexander unterwarf sie wieder. Auch die Griechen, die auf die falsche Nachricht von seinem Tode einen letzten Versuch der Erhebung machten, muten sich rasch wieder unterwerfen; Theben wurde bis auf die Tempel und das Haus des Dichters Pindar zerstrt. 2. Der Feldzug gegen die Perser. Das ungeheure Perserreich war durch Ausstnde in den Provinzen, durch Palastrevolutionen und ungetreue Satrapen, sowie durch den bermigen Steuerdruck und die Verwendung fremder Sldner im Heere innerlich zerrttet. Im Jahre 336 gelangte Darins Iii. Kodomannns zur Regierung. Er war ein milder und gerechter Herrscher, konnte aber den Untergang des Reiches nicht mehr aufhalten. Bald nach Wiederunterwerfung Griechenlands hatte Alexander die Rstungen zu dem schon von seinem Vater geplanten groen Zuge gegen das Perserreich vollendet und setzte im Frhjahre 334 mit 30000 Mann zu Fu und 5000 Reitern der den Hellespont. Am Granikus stellten sich ihm die persischen Satrapen entgegen. Alexander siegte in einem hartnckigen Kampfe, in dem er selbst, von dem Schwerte eines Satrapen bedroht, in Lebensgefahr geriet, aber durch seinen tapferen Feldherrn Klitus gerettet wurde. 4*

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 192

1904 - Habelschwerdt : Franke
193 als Grundlage ihrer Macht. Es begann jetzt in den deutschen Territorialstaaten die Zeit der absoluten Monarchie. 2. Wirtschaftliche Zustnde in Deutschland, a. Allgemeine Zu-stnde. Der Dreiigjhrige Krieg ist das grte Unglck, das Deutschland getroffen hat. Vor 1618 war das deutsche Reich ein wohlhabendes, gut bevlkertes Land; durch deu Krieg ging die Einwohnerzahl aus ein Drittel zurck, und der frhere Wohlstand wurde vernichtet. der 1 600 Städte. 18 000 Drfer, gegen 2 000 Schlsser und 1 000 Klster waren zerstrt worden. Die Felder lagen unbebaut; die Dmme waren verfallen, und die Flsse verwandelte weite Ackerstriche in Smpfe. Es fehlte an Arbeitskrften, an Vieh und Saatgetreide. Handel und Gewerbe waren zum Stillstand gekommen; Deutschland war wieder ein Ackerbauland wie im 13. Jahrhundert geworden. Das deutsche Volk brauchte zwei Jahrhunderte, um annhernd den Wohl-stand zu erreichen, in dem es sich vor dem Dreiigjhrigen Kriege befand. Zu den materiellen Verlusten kam eine grauenhafte sittliche Verwilderung. Die niedrigsten Leidenschaften herrschten fast in allen Schichten der Bevlkerung. Das Branntweintrinken wurde allgemein, und auch das Tabakrauchen verbreitete sich jetzt in Deutschland. Gottes-furcht und frommer Glaube hatten bei den Vornehmen der Sterndeuterei, bei dem Volke dem widersinnigsten Aberglauben Platz gemacht, der sich besonders in den berhandnehmenden Hexenprozessen (S. 177) zeigte. b. Der Kauernftan. Am schwersten wurde vou dem Dreiigjhrigen Kriege der Bauernstand getroffen. Trotz aller Versuche der Gutsherren, die Leibeigenschaft einzufhren, befanden sich die Bauern am Anfange des 17. Jahrhunderts doch in einem gewissen Wohlstande. Der Dreiigjhrige Krieg brachte ihnen aber das entsetzlichste Elend. Die entmenschten Soldaten erpreten von ihnen unter den grausamsten Martern Geld und Lebensmittel. Die Drfer wurden angezndet, die Felder verwstet, und Wlder, Gebirge und Hhlen dienten den un-glcklichen Baueru als Zufluchtssttten. Viele wurden von den Lastern der Soldaten angesteckt; sie verlieen Haus und Hof, um sich anwerben zu laffeu oder ein Ruberleben zu führen. (Grimmelshausen, Simpli-zissimus.) Die Gutsherren, die durch den furchtbaren Krieg auch in groe Not geraten waren, suchten die Bauern immermehr an das Gut zu fesseln und gingen darauf aus, landwirtschaftlichen Grobetrieb ein-zufhren. Dazu brauchten sie zahlreiche, billige Arbeitskrfte. Da die Grundherren in ihren Bezirken auch die Gerichtsbarkeit und das Recht Spahn, Der Groe Kurfürst: Deutsches Wirtschaftsleben nach dem Dreiig-jhrigen Kriege. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 27. Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit: Die Bauern Mittel-deutschlands im Dreiigjhrigen Kriege. Atzier, Qu. u. L. I. Nr. 80.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 75 Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende. 51. Der Ausgang der Arenniige. Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht. 52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen. Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters. 1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 86

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
86 Vom Interregnum bis zum Ausgang des Mittelalters. Heirat mit der ungarischen Prinzessin Maria auch König von Un-garn wurde. 59. Menzel 13781400 und Muprecht von der Pfalx 1400-1410. a. König Wenzel berlie das Reich den Fehden und Rubereien, welche jetzt in furchtbarem Mae um sich griffen. Auch in seinem Stamm-lande Bhmen hatte er so wenig Macht, da der Adel des Landes es wagen konnte, ihn sogar eine Zeit lang gefangen zu halten. Da er immer mehr in Trgheit, Grausamkeit und Trunksucht Verfiel, so setzten ihn schlielich die Kurfrsten 1400 als einen unntzlichen, Versumlichen Entgliederer des Reiches" ab. König von Bhmen blieb Wenzel jedoch bis zu seinem Tode (1419). Zum Könige gewhlt wurde der Wittelsbacher Ruprecht von der Pfalz 14001410, ein tchtiger Regent, der aber trotz seiner Tapferkeit keine Erfolge zu erringen und die Orduuug in Deutschland nicht wieder-herzustellen vermochte. Er starb 1410. b. In dieser Zeit nahm die Auflsung des deutschen Reiches immer mehr zu. Je mehr die knigliche Macht dahinschwand, desto mehr traten die einzelnen Stnde des Reiches, die Fürsten, die Ritter und die Städte in den Vordergrund, alle in bestndigem Kampfe gegen einander begriffen. Die Fürsten bedrohten die Selbstndigkeit sowohl der Ritter wie der Städte, die beiden letzteren wieder waren mit einander grimmig ver-feindet, da der Handel der Städte durch die Raubzge der Ritter viel zu leiden hatte und diese voll Verachtung auf das Krmervolk in den Stdten herabsahen. Zu ihrer gegenseitigen Untersttzung traten die Ritter zu Gesellschaften (die vom Lwen, von St. Georg, die der Schlegler u. ct.), die Städte zu Bndnissen zusammen. Die wichtigsten Stdtebnde sind folgende: 1. Die Hansa, hervorgegangen aus einer Vereinigung niederdeutscher Städte zur Wahrung ihrer Freiheit gegenber den Landesherren und zum Schutze des Handels. Allmhlich erweiterte sich die Vereinigung zu einem niederdeutschen Stdtebunde, der im 14. Jahrhundert 80 Städte umfate und in 4 Quartiere zerfiel: das wendische mit Lbeck, das westflische mit Kln, das schsische mit B r a n n s ch w e i g, das p r e u i s ch e mit D a n z i g als Vorort. Hauptvorort war Lbeck,

7. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 22

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
22 Das Reformationszeitalter 15171648. wurde Brgermeister. Die oberste Gewalt aber lag in den Hnden des eingewanderten Propheten" &an Matthys aus Haarlem, eines frheren Bckers, und seines Apostels", des ehemaligen Schneiders Jan Bockelson aus Leyden. Auer der Wiedertaufe verkndeten sie das Recht der Gtergemeinschaft und der Vielweiberei. Nach dem Tode des Matthys machte Jan von Leyden sich zum Könige des neuen Jerusalem", lebte in ppigkeit und Verschwendung und fhrte eine grau-same und blutige Schreckensherrschaft ein. Gegen diesen Wahnsinn griffen endlich katholische wie protestantische Fürsten zu den Waffen und kamen dem vertriebenen Bischfe von Mnster zu Hilfe. Jedoch erst nach langer Belagerung gelang es 1535, die hart-nckig verteidigte Stadt, in der bereits seit Monaten der Hunger wtete, einzunehmen. Johann von Leyden und Knipperdollinck fielen lebend in die Hnde der Sieger; sie wurden mit glhenden Zangen zu Tode ge-zwickt und ihre Leichname am Lambertikirchturme in eisernen Kfigen aufgehngt. In Mnster wurde der Katholizismus wieder eingefhrt. 6. Die Reformation ist der Schweix. 1. Zwingli. Zugleich mit Luther war auch der Schweiz ein Re-formator erstanden. Dieser war Ulrich Zwingli, geboren am 1. Januar 1484 in dem Toggenburgischen Alpendorfe Wildhaus, wo sein Vater Ammann war. Nachdem er in Wien und Basel studiert hatte, wurde er Pfarrer in G l a r u s, begleitete als Feldprediger zweimal schweize-tische Sldnerheere nach Italien, wurde dann Leutpriester (so heien diejenigen Geistlichen, die keinem Orden angehren) in dem Wallfahrts-orte Einsiedeln (in Schwyz) und schlielich Pfarrer am groen Mnster in Zrich. Auch er trat wie Luther zuerst gegen den Ablaverkauf auf, den dort der Mnch Samson betrieb. Untersttzt vom Rate der Stadt, fhrte er von 1523 an in Zrich die Reformation durch, wobei er viel rcksichtsloser als Luther gegen die katholische Kirche und ihre Gebruche vorging: die Messe wurde abgeschafft, die Bilder beseitigt, ja selbst die Altre und Orgeln in den Kirchen entfernt. Mit Luther stimmte er in den meisten Punkten berein, nur inberabenbmahlslehre (Luther das ist mein Leib"; Zwingli das bedeutet mein Leib") stand er zu jenem im Gegensatz. An dieser Frage scheiterte auch eine Einigung zwischen den deutschen und schweizerischen Protestanten, die der Landgraf Philipp von Hessen versuchte. Er veranstaltete 1529 ein Religions -

8. Geschichte des Altertums - S. 64

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
64 Ii. Rmische Geschichte. Die eroberten Gebiete wurden durch Festungen, die zugleich Militr-kolouieu waren, und durch Heerstraen gesichert. Die berhmteste Heerstrae war die Via Appia, welche von Rom sdlich nach Kapna fhrte. 4. Die Eroberung Unteritaliens durch den Tarentiuischen Krieg *280266. Nach der Besiegung Mittelitaliens lie auch die Unterwerfung Unteritaliens nicht lange auf sich warten. Ver-anlaffnng gab den Rmern ein Zerwrfnis mit der Stadt Tarent. Tarent, einst von ausgewanderten Spartanern angelegt, war durch seinen ausgedehnten Handel und einen hochentwickelten Ge-Werbebetrieb die mchtigste und blhendste Stadt Grogriechen-lands geworden. Aber der groe Reichtum verfhrte die Brger zu einem ppigen Genuleben, das ihre Krfte verweichlichte, sie arbeits-und waffenscheu machte und sie verfhrte, ihre Kriege durch Sldner führen zu lassen. Die Verfassung war anfangs demokratisch ge-Wesen, jetzt aber zu einer zgellosen Pbelherrschaft ausgeartet. Mit Besorgnis sahen die Tarentiner, wie die rmische Macht stetig nach Sden vorrckte. Zwischen beiden Stdten bestand ein alter Vertrag, nach dem es den Rmern verboten war, der ein sd-lich von Tarent gelegenes Vorgebirge Kriegsschiffe zu senden. Als trotzdem einmal eine rmische Flotte im Hafen von Tarent erschien, kam der gegen die Rmer vorhandene Unwille zum Ausbruch. Die Tarentiner strzten sich auf die Rmer und ntigten sie, mit einem Verluste von fnf Schiffen das Weite zu suchen. Ein rmischer Ge-sandter, welcher fr die Tat Genugtuung forderte, wurde beschimpft. Nun riefen die Tarentiner, des Kriegsdienstes entwhnt, aus Furcht vor der Rache der Rmer den König Pyrrhus von Epirus herbei. Dieser stammte aus einer Seitenlinie des macedonischen Knigs-Hauses, hatte sich in den Kmpfen der Diadochen ausgezeichnet und war fr kurze Zeit auch im Besitze Macedoniens gewesen. Begierig nach Ruhm und Abenteuern ging der Kriegsheld auf den Wunsch der Tarentiner ein. Er hoffte, dort ein gewaltiges westgriechisches Reich grnden zu knnen, dessen Sttzpunkte Unteritalien, Sicilien und Epir^s sein sollten. Mit einem Heere von 20000 Phalangiten, 3000 Reitern und 20 Kriegselefanten, den ersten, die in Italien gesehen wurden, erschien Pyrrhus in Unteritalien. Er warb italische Sldner hinzu und zwang auch die verweichlichten Tarentiner wieder zum Kriegsdienste. Dann

9. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 102

1908 - Habelschwerdt : Franke
102 bezeichnet waren, rückten die Truppen ins Lager. Zuletzt kan, unter dem „Troßweibel" der, Troß, und es begann ein geschäftiges Treiben. Die Zelte wurden aufgeschlagen; es wurde gekocht und gewaschen. In den Marketenderzelten spielten die Soldaten leidenschaftlich um die Beute. Es kam oft zu wüsten Trinkgelagen und blutigen Schlägereien, obgleich solche Vergehen mit schweren Strafen, wie Gassenlanfen oder Verlust eines Gliedes, belegt wurden. Die Roheit der Sitten war grauenerregend; Flnchen und Gotteslästerungen nahmen überhaud, und der Aberglaube wurde allgemein. Viele Soldaten trugen „Passauer Zettel", um sich „fest", d. H. unverwundbar, zu machen, oder verschafften sich „Freikugeln". (Schiller, Walleusteius Lager.) Die Offiziere gaben durch ihre Ausschweifungen und ihre Raubsucht den Söldnern das schlechteste Beispiel. Ihre Gier nach Genuß und Schätzen war unersättlich. Viele schreckten selbst nicht vor der schlimmsten Gewalttat zurück und häuften in kurzer Zeit große Schätze an. Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges. 1. Der allgemeine Zustand Deutschlands am Ende des Krieges. Der Dreißigjährige Krieg ist das größte Unglück, das Deutschland getroffen hat. Vor dem Kriege war das Deutsche Reich ein wohlhabendes, gut bevölkertes Land; durch den Krieg ging die Einwohnerzahl auf ein Drittel zurück, und der frühere Wohlstand wurde vernichtet. Über 1 600 Städte, 18 000 Dörfer, gegen 2 000 Schlösser und 1000 Kloster waren zerstört worden. Die Felder lagen unbebaut; es fehlte an Arbeitskräften, an Vieh und Saatgetreide. Handel und Gewerbe waren zum Stillstand gekommen. Das deutsche • Volk brauchte zwei Jahrhunderte, um annähernd den Wohlstand zu erreichen, der vor dem Dreißigjährigen Kriege geherrscht hatte. Zu den Verlusten an wirtschaftlichen Gütern kam eine grauenhafte sittliche Verwilderung. Die niedrigsten Leidenschaften herrschten fast in allen Schichten der Bevölkerung. Gottesfurcht und frommer Glanbe hatten bei den Vornehmen der Sterndeuterei, bei dem Volke dem widersinnigsten Aberglauben Platz gemacht, der sich besonders Das Lehmannsche Bild: „Lagerleben im Dreißigjährigen Kriege" zeigt int Hintergründe das große Feldherrnzelt; rechts und links von diesem steht ein kegelförmiges Offizierzelt. Am Anfange jeder Zeltreihe weht eine Fahne, bei der ein Söldner mit Muskete, Gabelstock und glimmender Zündschnur Wache hält. Links im Vordergründe erblicken wir ein Marketenderzelt, vor dem um eine Trommel spielende und zechende Söldner sitzen. Dieser Gruppe gegenüber sehen wir Soldatenfrauen beim Waschen. In der Mitte des Vordergrundes wird ein schwedischer Unterhändler mit verbundenen Augen zum Feldherrnzelte geführt. Der schmuck gekleidete Offizier gehört dem „Gelben Regimente" an. Er trägt ein Federbarett, ein gelbes Wams mit Spitzenkragen, eine lange Schärpe und hohe Reiterstiefel. Hinter ihm reitet ein Kürassier.

10. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 103

1908 - Habelschwerdt : Franke
103 in den jetzt überhandnehmenden Hexenprozessen zeigte. In katholischen wie protestantischen Ländern verfolgten die Hexenrichter und das abergläubische Volk die vermeintlichen Hexen. Unter den entsetzlichen Qualen der Folter bekannten die unglücklichen Opfer alles, was die Richter hören wollten, um sie zum Feuertode verurteilen zu können. 2. Die politischen Verhältnisse des Reiches. Durch den Westfälischen Frieden verlor das Deutsche Reich wichtige Grenzgebiete im Norden und Westen und die Mündungen seiner Ströme. Es bildete von jetzt ab nur noch einen lockeren Staatenbund von über 300 Reichsstäudeu. Die Rechte des Kaisers waren derartig beschränkt worden, daß er nur noch dem Namen nach das Oberhaupt des Reiches war. Die Entscheidung über allgemeine Reichsangelegenheiten, wie Krieg und Frieden, Aufstellung von Truppen u. dgl., lag beim Reichstage. Er wurde aber nicht mehr wie früher von den Fürsten selbst, sondern nur von ihren Gesandten besucht. Seit 1663 tagte der Reichstag dauernd zu Regensburg. Da die 240 Vertreter der Reichsstände bei wichtigen Abstimmungen erst die Willensäußerung ihrer Herren einholen mußten, war der Geschäftsgang sehr langsam. Auch wurde der Reichstag durch die unaufhörlichen Rangstreitigkeiten zwischen den Gesandten zum Gespötte des Auslandes. 3. Der Bauernstand. Am schwersten wurde durch den Dreißigjährigen Krieg der Bauernstand getroffen. Trotz aller Versuche der Gutsherren, die Leibeigenschaft einzuführen, befanden sich die Bauern am Anfang des 17. Jahrhunderts doch in einem gewissen Wohlstände. Der Dreißigjährige Krieg brachte ihnen aber das entsetzlichste Elend. Die entmenschten Soldaten erpreßten von ihnen unter den grausamsten Martern Geld und Lebensmittel. Die Dörfer wurden angezündet, die Felder verwüstet, und Wälder, Gebirge und Höhlen dienten den unglücklichen Landleuten als Zufluchtsstätten. Viele Bauern wurden von den Lastern der Soldaten angesteckt; sie verließen Haus und Hof, um sich anwerben zu lassen oder ein Räuberleben zu führen. 4. Städtewesen und Bürgertum, Handel und Gewerbe. Nach dem Dreißigjährigen Kriege war es mit der Blüte des deutschen Bürgertums vorbei. Sehr viele Städte waren durch Belagerung und Brand zerstört worden; Krieg und Pest hatten die Einwohner- Die Verwüstungen Deutschlands durch den 30 jährigen Krieg. — Aus der Zeit des Hexenwahns. Wer, Qu. Nr. 48 u. 49. — Freytag, Der deutsche Bauer vor und in dem Dreißigjährigen Kriege. G. P. R. I, 309.
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 7
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 1
26 0
27 3
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 3
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 5
3 2
4 12
5 0
6 1
7 5
8 1
9 59
10 0
11 0
12 0
13 5
14 7
15 0
16 2
17 5
18 0
19 0
20 2
21 0
22 2
23 6
24 0
25 21
26 0
27 0
28 0
29 2
30 2
31 4
32 0
33 2
34 3
35 10
36 3
37 7
38 9
39 0
40 0
41 15
42 2
43 29
44 3
45 10
46 8
47 0
48 0
49 1
50 0
51 1
52 3
53 2
54 6
55 10
56 2
57 0
58 7
59 7
60 5
61 1
62 0
63 4
64 0
65 9
66 17
67 1
68 5
69 3
70 2
71 11
72 13
73 1
74 1
75 1
76 2
77 0
78 1
79 0
80 1
81 1
82 0
83 3
84 0
85 0
86 12
87 1
88 0
89 3
90 6
91 0
92 19
93 0
94 0
95 1
96 3
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 8
5 4
6 0
7 5
8 0
9 10
10 5
11 0
12 4
13 0
14 0
15 2
16 26
17 3
18 10
19 9
20 0
21 7
22 0
23 2
24 0
25 0
26 2
27 6
28 0
29 5
30 6
31 1
32 0
33 5
34 0
35 8
36 0
37 3
38 0
39 3
40 7
41 0
42 0
43 0
44 14
45 0
46 0
47 0
48 6
49 4
50 0
51 0
52 1
53 1
54 29
55 9
56 2
57 0
58 3
59 5
60 3
61 4
62 1
63 0
64 5
65 1
66 0
67 3
68 1
69 0
70 0
71 4
72 1
73 6
74 1
75 0
76 0
77 6
78 0
79 7
80 8
81 5
82 1
83 0
84 0
85 4
86 0
87 2
88 11
89 0
90 0
91 9
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 5
98 3
99 1
100 0
101 0
102 2
103 14
104 0
105 2
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 6
113 1
114 0
115 1
116 1
117 1
118 4
119 0
120 0
121 15
122 3
123 2
124 0
125 3
126 2
127 2
128 8
129 1
130 0
131 4
132 5
133 0
134 0
135 2
136 2
137 0
138 1
139 0
140 17
141 4
142 9
143 11
144 2
145 9
146 4
147 0
148 21
149 0
150 19
151 2
152 2
153 0
154 1
155 13
156 12
157 17
158 20
159 0
160 0
161 4
162 2
163 0
164 0
165 3
166 6
167 3
168 0
169 1
170 3
171 20
172 0
173 1
174 0
175 2
176 8
177 4
178 0
179 0
180 1
181 0
182 6
183 2
184 1
185 0
186 1
187 1
188 3
189 2
190 0
191 19
192 1
193 0
194 2
195 0
196 0
197 8
198 5
199 0