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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 75 Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende. 51. Der Ausgang der Arenniige. Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht. 52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen. Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters. 1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie

5. Das Mittelalter - S. 88

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
Ordens, Hermann von Salza, benutzte der Kaiser, da er mit Sprache und Sitte des Orients vertraut mar, die Verhältnisse auf so geschickte Weise, daa der Sultan Kamel von Aegypten, der Besitzer des heiligen Landes, Jerusalem, Bethlehem, Nazareth imb_ den Strich an der Küstern Friedrich abtrat. Der gebannte Kaiser setzte sich in Jerusalem selbst die Krone aufs Haupt 1229. Sechster Kreuzzug 1249. Einfall der Chow aresmier in Palästina, welche von den Mongolen unter Dschengis-Chan aus ihren Wohnsitzen am kaspischen Meere vertrieben worden waren, raubte den Christen wiederum den Besitz Jerusalems, das 1244 vou den wilden Asiaten genommen wurde. Der Kreuzzug, welchen darauf Ludwig Ix. d. Heilige von Frankreich unternahm, ging gegen Aegypten, damit zunächst eine Operationsbasis für die Eroberung Palästinas gewonnen wurde. Damiette fiel 1-49 in die Hände der Franken; als aber Ludwig weiter in das Land vordringen wollte, gerieth er mit seinem Heere in Gefangenschaft und erhielt erst gegen Aufgabe seiner Eroberungen und nach Zahlung eines Lösegeldes die Freiheit wieder. Der Tod seiner Mutter rief den König nach Frankreich zurück. Siebenter Kreuzzug 1270. Hut 1250 batten die Mamelucken, des Sultans Leibwache, dem Geschlechte Saladins die Herrschaft in Aegypten entrissen. Als sie auch die syrischen Christen bedrängten, gelobte Ludwig Ix. von Ju'itein einen Kreuzzug, kam aber nur bis an die nordafrikanische Küste, wo er das Christenthum verbreiten wollte. Ludwig wurde vor Tunis von einer Seuche hingerafft 1270. Tie Ausdehnung der Mamelukkenherrschast über Palästina führte 1291 auch den Fall Akkonsiherbei/ womit den, Christen der letzte Besitz im heiligen Lande verloren ging. 8 41. Culturleben. Folgen der Kreuzzüge. Folgen b. Kreuzz. f. Europa. Büsching, Vorles. über Ritterzeit u. Ritterwesen, k » T 'Cc' U6er Eigenbau u. Burgeneinrichtung in Deutsch!, v. 11. bis 14. Jahrh, in Räumers hist. Taschenb., 8. Jahrg. 1837. Hüllmann, Städtewesen b. Mittelalters. 4 8be. Bartholb Gesch. b. beutich. Stabte u. b. deutsch. Bürgerthums, 2 Bde. Wachsmuth, allgemeine Culturgesch., 2 Bbe. Die Literaturgeschichten von Vilmar, Koberstein u. a. Im Zeitalter der Krenzzüge erhob sich das Mittelalter zu der Höhe seiner Entwickelung.

6. Die Neuzeit - S. 56

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 56 — zu schaffen. Er sorgte dafür, daß die Fabrikation von Außen her Anregungen empfing und die sranzösischen Jndustrieartikel im Aus; lande begehrt wurden, verbot dagegen die Ausfuhr inländischer Rohstoffe und die Einfuhr bestimmter Produkte. Es ist Colberts Verdienst, daß die Seidenweberei, die aus Venedig eingeführte Spiegel-und Lpitzenfabrikation, die Strumpfwirkerei, Tuchbereitung it. f. w. einen wohlhabenden Bürgerstand schufen. Ebenso hob er den Handel durch den Bau von Land- und Wasserstraßen (Südcanal von Lan-gnedoc), durch die Errichtung von Handelsgesellschaften und Gründung von Colonien. Die erste französische Niederlassung in Ostindien ent-|t(inb zu Pondichery. Zu gleicher Zeit besaß Frankreich eine Kriegs-ntarine, welche die Englands übertraf. 3. Mit dem Tode Colberts 1683 begann der Verfall Frankreichs. Er wurde beschleunigt durch Ludwigs Verfahren gegen die Hugenotten. Um die Einheit der Kirche in seinem Staate herzustellen, begann er die Protestanten durch allerlei Verlockungen und Bedrückungen dem Katholicismus zuzuführen. Er schloß sie von den öffentlichen Aemtern aus, verbot ihnen ihren Gottesdienst und peinigte sie mit den Dragonaden. Endlich erfolgte besonders aus Antrieb der frömmelnden Frau von Maintenon (zuerst Gattin des witzigen Scarron, dann Ludwigs zweite Gemahlin) die Aufhebung des Edictes von Nantes 1685. Eine halbe Million gewerbfleißiger Hugenotten flüchteten nach England, Holland und Deutschland, wohin sie zugleich ihre Industrie trugen (vornehmlich die Seidenweberei und Strnmpfwir-kerei). Die Zurückgebliebenen wehrten sich mit Heldenmuth. Es brach ein Religionskrieg unter den Bauern aus, der Carnifarden-krieg in den Cevennen, der erst nach vierjahrelanger Verwüstung des südlichen Frankreichs sein Ende nahm 1705. Me englische Uevolulion. G u i z o t, hist, de la revol. d Anglelerre., 2 Bde. Desselben histoire du protectorat de Richard Cromweji., 2 Bde. Dahlmann, Gesch. der engt. Revolutivn. Macaulay, hist. of England from the accession of James 11., 3 T. Deutsch von Beseler. § 23. Zacob I. und Karl I. Die Stuarts, welche nach Elisabeths Tode über England herrschten, regierten unglücklich, da sie im Widerspruch mit dem Geiste der Nation nach unumschränkter Königsmacht strebten und bald

7. Die Neuzeit - S. 90

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 90 — itttb 23elgrctb nebst feiten von Bosnien ttitb Serbien abtreten muffte. Als jedoch der Kaiser nach dem politischen Erbfolgekrieg den Kampf mit den Osmanen erneuerte, ging ihni bauch das Ungeschick feiner Generäle fast alles Erworbene wieder verloren. Selbst auf das wichtige Belgrad musste er in beut hier 1739 abgeschlossenen Frieden verzichten. Bei so großen politischen Mißerfolgen war es für Karl Vi. ein ausreichender Trost, daß ihm das Hauptwerk feistes Lebens die Anerkennung der sog. pragmatischen Sanction gelungen war. Durch dieses Hausgesetz erhielt feine einzige Tochter Maria Theresia mit Zustiunnuug der europäischen Mächte die Erbfolge in den habsburgischen Staaten, wo ursprünglich das sali sehe Recht galt. Jas Zeitalter Friedrichs des Hroßen. § 38. Die ersten Kämpfe Friedrichs d. Gr. um Schlesien uttb der östreichische Erbfolgekrieg. Carlyle, Gcsch. Friedrichs Ii. Königs von Preußen. Deutsch von Nenbcrg, 6 Bde. — Die schon angeführten Werke über preuß. Geschichte. A. v. Ar net h, Gcsch. Maria Theresias, 4 Bde. 1. Als im Dctober 1740 Maria Theresia ihrem Vater in der Regierung der östreichischen Erblande nachfolgte, bewahrheitete sich das Wort Eugens, daß eine ansehnliche Streitmacht die Tochter Karls Vi. besser schützen werbe als diplomatische Abmachungen. Sogleich nach beut Ableben des Kaisers erhob Karl.alb recht,, Kurf ürst. vo n-Baieru, Ansprüche auf die ganze östreichische Erbschaft, weil er von einer Tochter Kaiser Ferdinands I. abstamme und dieser int Testament bestimmt habe, daß nach beut Äussterben des Habsburgischen Manns-stammes (in Wirklichkeit hieß es nach Aussterben, ixer „ehelichen" Nachkommenschaft) Baiern das Successtousrecht erhalten sollte. Der Kurfürst, welcher allein nicht im Stande war, fein vermeintliches Recht zu erkämpfen, fetzte feine Hoffnung ans die Hilfe Frankreichs, das trotz feiner Anerkennung der pragmatischen Sanction den Gegner der Maria Theresia mit Truppen und Geld unterstützte, bannt Oestreich zerstückelt würde. Alt Frankreich und Baiern schlossen sich Spanien,. ©axmwen und später Sachsen an. Alle diese Staaten sahen sich noch nach den Mitteln zur Kriegführung tun, als plötzlich der juuge

8. Die Neuzeit - S. 13

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 13 — Vielweiberei, Verbrennung Mer Bücher und grausame Hinrichtungen waren die Auswüchse dieser theokratischen Pöbelherrschaft. Der Fanatismus steigerte sich bis zum Wahnsinn, nachdem Matthiesen in einem Ausfall gegeu das Belagerungsheer des Bischofs von Münster gefallen war und Johann von Leyden, der sich König des neuen Israel nannte, seine Grausamkeiten als die Eingebungen Gottes rechtfertigte. Endlich erlag die Stadt dem Hunger und den vereinten Angriffen benachbarter Fürsten, die dem Bischof zu Hilfe gekommen waren. Johann von Leiden und Knipperdolling, der Bürgermeister und Henker war, wurden zu Tode gemartert, der Bischof und der Adel wieder in ihre Herrschaft eingesetzt. 7. Weitere Kriege Karls V. Mit dem Nürnberger Religionsfrieden war eine Waffenruhe eingetreten, welche die Beilegung der religiösen Streitigkeiten auf länger als ein Jahrzehnt verschob. Ursachen der Verzögerung waren neue Kriege Karls V. mit Frankreich und das Widerstreben des Papstes ein Concil zu berufen. Dritter und vierter Krieg mit Frankreich 1536—1544. Die erneuten Ansprüche, welche Franz I. auf Mailand erhob, wurden von dem Kaiser zurückgewiesen. Um sein Ziel zu erreichen scheute sich der König von Frankreich nicht den Sultau Soliman Ii. als Bundesgenossen zu gewinnen, der Ungarn und Süditalien verheerte, während er Savoyen eroberte. Nach einem erfolglosen Einfall Karls in die von Montmorency verwüstete Provence kam es durch die Vermittelung Pauls Iii. zum Waffenstillstand zu Nizza. — Im vierten Kriege drang Karl mit großer Heeresmacht und im Bunde mit Heinrich Viii. von England durch die Champagne gegen Paris vor. Der hart bedrängte Franz I. schloß daher den Frieden zu Crespy (bei Laon) 1544. Mailand verblieb dem habsburgischen Hause, Frankreich behielt Burgund.. In die Zeit dieser Kriege fallen zwei Feldzüge des Kaisers nach Afrika. Auf dem ersten Zuge eroberte Karl V. Tunis, das er dem mohamedanischen Vasallen Hayradddin Barbarossa entriß. 20,000 Christensclaven wurden damals aus den Händen dieses Seeräubers befreit. — Der zweite Zug, welcher gegen Algier gerichtet war, damit auch hier das Meer von den Piraten gesäubert wurde, mißglückte. 8. Luther, seit 1525 mit Katharina von Bora vermählt.

9. Die Neuzeit - S. 94

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
Aachen 1748. Ludwig Xv. gab alle seine Eroberungen heraus mit Ausnahme von Parma und Piacenza, das an einen spanisch- bonr-bonischen Prinzen fiel. § 39. Der siebenjährige Krieg. 1756—1763. ü. Archenholz, Gesch. d. siebenj. Krieges, 2 Bde. 1793. S chäfer, Gesch. d. siebenj. Krieges. 1867. i Maria Theresia konnte den Gedanken nicht ausgeben, das blühende Schlesien zurückzuerobern. Um dieses Ziel zu erreichen, verbesserte sie das östreichische Heerwesen und knüpfte Bündnisse an. Die ms fische Kaiserin- ©Xifoi) ßllji, durch Friedrichs beißenden Spott persönlich beleidigt, wurde zuerst gewonnen. Auch Sachsen, wo der eitle Minister Gras Brühl sich ebenfalls von dem preußischen Könige verletzt glaubte, trat insgeheim auf östreichische Seite. Selbst jetzt fühlte sich die Kaiserin noch nicht stark genug, um Preußen demüthigen zu können. Ihr umsichtiger Minister Kaunitz zog sogar Frankreich in daß Bündniß, obgleich dieser Staat seit Hunderten von Jahren Oestreichs Erbfeind gewesen war. Ein entgegenkommender Bries der Kaiserin an die allmächtige Mätresse Ludwigs Xv., die Marquise von Pompadour, wirkte zu dem Umschwünge mit. Der Einfluß Frankreichs auf Schweden und der Oestreichs aus die Beschlüsse des deutschen Reichstages veranlassten zuletzt auch Schweden und das deutsche Reich, dem Bündnisse gegen Preußen beizutreten. Gegen alle diese Feinde, die sich zum Untergange des „Emporkömmlings" verschworen hatten, konnte de^ König von Preußen mir England als Bundesgenossen ausweisen, das mit Frankreich wegen der nordamerikanischen Besitzungen seit 1755 in einen Seekrieg verwickelt war. Damit er sein Stammland Hannover gegen die Angriffe der Franzosen schützte, schloß Georg Ii. den Vertrag zu West-minster 1756, in welchem sich Friedrich verpflichtete, allen fremden Truppen das Einrücken in Deutschland zu verweigern, während England im Kriegsfälle jährlich vier Millionen Thaler Snbsidien-gelder versprach. Später verbündeten sich auch Hessen-Cassel, Braunschweig und Gotha mit dem Könige von Preußen. Friedrich Ii. war durch den bestochenen sächsischen Kanzleisekretär Menzel über die Pläne seiner Feinde rechtzeitig unterrichtet worden und beschloß diesen zuvor zukommen. 1756 Ende August fiel er wider Aller Erwarten in Sachsen ein, nahm Dresden, rechtfertigte ans den hier vorgefundenen Do-

10. Geschichte des Altertums - S. 64

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
64 Ii. Rmische Geschichte. Die eroberten Gebiete wurden durch Festungen, die zugleich Militr-kolouieu waren, und durch Heerstraen gesichert. Die berhmteste Heerstrae war die Via Appia, welche von Rom sdlich nach Kapna fhrte. 4. Die Eroberung Unteritaliens durch den Tarentiuischen Krieg *280266. Nach der Besiegung Mittelitaliens lie auch die Unterwerfung Unteritaliens nicht lange auf sich warten. Ver-anlaffnng gab den Rmern ein Zerwrfnis mit der Stadt Tarent. Tarent, einst von ausgewanderten Spartanern angelegt, war durch seinen ausgedehnten Handel und einen hochentwickelten Ge-Werbebetrieb die mchtigste und blhendste Stadt Grogriechen-lands geworden. Aber der groe Reichtum verfhrte die Brger zu einem ppigen Genuleben, das ihre Krfte verweichlichte, sie arbeits-und waffenscheu machte und sie verfhrte, ihre Kriege durch Sldner führen zu lassen. Die Verfassung war anfangs demokratisch ge-Wesen, jetzt aber zu einer zgellosen Pbelherrschaft ausgeartet. Mit Besorgnis sahen die Tarentiner, wie die rmische Macht stetig nach Sden vorrckte. Zwischen beiden Stdten bestand ein alter Vertrag, nach dem es den Rmern verboten war, der ein sd-lich von Tarent gelegenes Vorgebirge Kriegsschiffe zu senden. Als trotzdem einmal eine rmische Flotte im Hafen von Tarent erschien, kam der gegen die Rmer vorhandene Unwille zum Ausbruch. Die Tarentiner strzten sich auf die Rmer und ntigten sie, mit einem Verluste von fnf Schiffen das Weite zu suchen. Ein rmischer Ge-sandter, welcher fr die Tat Genugtuung forderte, wurde beschimpft. Nun riefen die Tarentiner, des Kriegsdienstes entwhnt, aus Furcht vor der Rache der Rmer den König Pyrrhus von Epirus herbei. Dieser stammte aus einer Seitenlinie des macedonischen Knigs-Hauses, hatte sich in den Kmpfen der Diadochen ausgezeichnet und war fr kurze Zeit auch im Besitze Macedoniens gewesen. Begierig nach Ruhm und Abenteuern ging der Kriegsheld auf den Wunsch der Tarentiner ein. Er hoffte, dort ein gewaltiges westgriechisches Reich grnden zu knnen, dessen Sttzpunkte Unteritalien, Sicilien und Epir^s sein sollten. Mit einem Heere von 20000 Phalangiten, 3000 Reitern und 20 Kriegselefanten, den ersten, die in Italien gesehen wurden, erschien Pyrrhus in Unteritalien. Er warb italische Sldner hinzu und zwang auch die verweichlichten Tarentiner wieder zum Kriegsdienste. Dann
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