deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte.
Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171).
Frankreich.
Iii. Dashausvalois (1328-1589).
1. Philipp Vi., 1328 — 50.
Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte.
2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.)
3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter
England.
(Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).
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Extrahierte Ortsnamen: Englands Frankreich England England Frankreich England
197
4. Durch die stehenden Heere wird die Macht des Königtums gehoben.
5. Die Bedeutung des Adels, dessen Hauptaufgabe bisher der Krieg war, und der jetzt nicht mehr neben dem gemeinen Manne im Felde dienen wollte, sinkt, die Burgen der Ritter fallen; die Zeit der Fehden ist vorüber. Ii. per Kandet halle durch die Erfindung des Kompasses und die dadurch möglich gewordenen Entdeckungen einen neuen Anstoß und eine andere Uichluug erhallen.
Die Eigenschaft der Magnetnadel, nach Norden zu zeigen, war längst bekannt; als Kompaß wurde sie zuerst von Seeleuten aus Amalfi angewandt.
A. Entdeckungsfahrten der Portugiesen. Dieselben hatten den Zweck, Indien auf dem östlichen Wege zu finden, und wurden von dem Jnfanten Heinrich dem Seefahrer angeregt.
a) Bartholomäus Diaz umschiffte 1487 die Südspitze Afrikas und nannte sie Vorgebirge der Stürme; der König (Johann Ii.) von Portugal gab ihr den Namen Kap der guten Hoffnung.
b) Vasko de Gama landete unter Emaunel dem Großen (1495 bis 1521) in Indien, 1498.
c) Kabral wurde 1500 auf der Fahrt gegen Osten nach Westen verschlagen und entdeckte Brasilien.
B. Entdeckungen der Spanier.
1. Christoph Kolumbus, ein Seemann aus Genua, ging von dem Gedanken aus, Indien auf dem westlichen Wege zu finden, und wurde darin durch die Überzeugung von der Kugelgestalt der Erde, sowie durch fremdartige Erzeugnisse, die auf den Azoren gelandet waren, bestärkt. In Venedig und Portugal fand er mit seinem Plane keinen Anklang. Die spanische Regierung (Königin Jsabella, Gemahlin Ferdinands des Katholischen) gab ihm nach siebenjährigem Bitten 3 Schiffe. Mit ihnen segelte Kolumbus am 3. August 1492 aus Palos ab.
a) Er landete auf der 1. Fahrt am 12. Oktober nach vielen Gefahren auf Guauahaui (San Salvador), einer der Bahama-inseln. Weiter segelnd, fand er Kuba und Hayti.
b) Auf der 2. Fahrt, 1493—96, entdeckte er Jamaika und mehrere der kleinen Antillen.
c) Auf der 3. Fahrt, 1498—1500, die eine mehr südliche Richtung nahm, entdeckte er die Insel Trinidad und schloß von der Mündung des Orinoko auf die Größe des Hinterlandes. Da seine aus Verbrechern bestehende Schiffsmannschaft viele Gran-
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Extrahierte Ortsnamen: Amalfi Indien Afrikas Portugal Indien Brasilien Genua Indien Venedig Portugal Kuba Jamaika
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4. Entdeckungen der Spanier, a) Christoph Kolumbus, ein Seemann aus Genua, fate den Plan, Indien auf dem westlichen Wege zu suchen. Schon der Florentiner Toskanelli hatte dem Gedanken Ausdruck gegeben, da man bei der Kugelgestalt der Erde Ostasien durch eine Westfahrt erreichen msse. Fremdartige Erzeugnisse, die an die Ksten der Azoren gesplt wurden, bestrkten den durch eifrige Studien und weite Reisen gebildeten Kolumbus in seiner Meinung. In Venedig und Portugal fand sein Plan keinen Anklang. Knigin Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen, gab Kolumbus, nachdem er sieben Jahre lang gewartet hatte, drei Schiffe. Mit ihnen segelte der khne Seemann am 3. August 1492 von Palos (nordwestlich von Cadix) ab. Am 12. Oktober landete er nach vielen Gefahren auf Guanahani (gwctncihnt), einer der Baham^infeln. Er nannte sie San Salvador, d. h. Erlserinsel; auf der Weiterfahrt fand Kolumbus Kuba und Haiti.
Auf der zweiten Fahrt (14931494) entdeckte er Jamaika und mehrere der Kleinen Antillen. Auf der dritten Fahrt (14981500), die eine mehr sdliche Richtung nahm, fand er die Insel Trinidad und die Mndung des Orinoko. Die Neider des Entdeckers hatten ihn inzwischen verleumdet und sein Ansehen bei Hofe untergraben. Der nach Haiti entsandte Richter lie Kolumbus in Fesseln legen und nach Spanien bringen. Hier wurde er aber bald freigesprochen. Auf der vierten Fahrt (15021504) entdeckte Kolumbus die Hondurasbai (ondras) in Mittelamerika.
Rch seiner Rckkehr suchte ihm die spanische Regierung seine Ein-knfte zu schmlern, und der groe Entdecker starb 1506 zu Valladolid (waljadoud) in Drftigkeit. Der neue Erdteil erhielt auf Vorschlag des deutschen Geographen Waltzemller den Namen Amerika nach Amerlgo V espucei (wemttschi), der der seine Reisen in Sdamerika eine Beschreibung herausgegeben hatte.
b) Ferdinand Cort6z unternahm 15191521 die Eroberung Mexikos, wo ein Reich unter der Herrschaft des Knigs Montezma bestand. Die zum Volke der Azteken gehrenden Bewohner besaen schon eine hohe Kultur, deren Fortschritt nur dadurch gehindert wurde, da sie das Eisen nicht kannten. Cortez wurde ferner 1536 der Entdecker Kaliforniens.
c) Pizarro (ptrro) entdeckte und eroberte (1532) Peru, das Reich der Inka. Hier hatte sich eine Kultur entwickelt, die der mexikanischen hnlich war. Den Eroberern fielen unermeliche Schtze von Gold und Silber in die Hnde. Pizarro grndete Lima.
d) Ferdinand Magalhaens (machaljangs), ein Portugiese in spanischen Diensten, fand 1520 die Durchfahrt in den groen Ozean durch die nach ihm benannte Strae.
Die Verwaltung der entdeckten Lnder lag in den Hnden des Rates von Indien" in Madrid. Die Anlage von Stdten, Stiftung von Missionen und Grndung von Universitten (Mexiko, Lima) dienten zur Hebung der Kultnr. Anderseits hinderte die harte Sklaverei der Indianer
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Extrahierte Ortsnamen: Genua Indien Ostasien Venedig Portugal Kuba Haiti Jamaika Haiti Spanien Mittelamerika Valladolid Amerika Sdamerika Mexikos Peru Lima Indien Madrid Mexiko Lima
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n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt.
Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.)
Die Neuzeit.
Erster Zeitraum.
Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648.
Erster Abschnitt.
Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618.
I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519.
1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.
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Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Frankreich Englands England Karls_Y. Rom Mainz Magdeburg Bistum_Halberstadt Dominikanermnch Wittenberg
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husig hinter den Anforderungen der Zeit zurck. Hatte schon Erasmus die Geistlichkeir wegen ihrer Unwissenheit verspottet, so geschah dies in besonders gehssiger Weise durch die Briefe der Dunkelmnner", die (1515 und 1517) von den jngeren Humanisten, vor allem von Ulrich von Hutten, herausgegeben wurden.
Spanien, 'Mortugnt und die groen Kntbeckungen.
1. Spanien. Die Pyrenenhalbinsel gelangte unter arabischer Herrschaft zu hoher Blte. Das gesamte wirtschaftliche und geistige Leben war auer-ordentlich entwickelt; sogar Volksschulen waren berall im maurischen Spanien zu finden. Als aber die Statthalter nach Unabhngigkeit strebten, verlor das Kalifat seinen inneren Halt. Die kleinen christlichen Staaten im Norden, die inzwischen erstarkt waren, verdrngten in einem mehrere Jahrhunderte dauernden Kampfe (Cid") die Mauren aus Spanien. Ferdinand der Katholische vereinigte durch seine Vermhlung mit Jsabella von Kastilien die christlichen Staaten und eroberte 1492 Granada, die letzte maurische Besitzung.
Unter Ferdinand dem Katholischen wurde die Inquisition eingefhrt, deren Aufgabe anfangs war, die bekehrten, aber wieder abgefallenen Juden und Mohammedaner aufzusuchen und abzuurteilen. Die Inquisitoren waren knigliche Beamte, die vom Könige entlassen werden konnten. Die Gter der Verurteilten fielen an die Krone.
Nach der Eroberung von Granada kam es zu einem Aufstande der Mauren oder Moriskos. Die Spanier lieen den berwundenen Mauren und den Juden, die erstere untersttzt hatten, nur die Wahl zwischen Taufe und Auswanderung. So wurden viele gewerbfleiige Bewohner aus Spanien vertrieben, woraus dem Lande ein groer Nachteil erwuchs.
2. Portugal war im 11. Jahrhundert von Kastilien aus erobert worden. Es machte sich aber schon um 1100 unter einem burgundischen Geschlecht, das frh den Knigstitel annahm, selbstndig. Unter Johann I- (13851433) begann die Heldenzeit des portugiesischen Volkes und die Zeit der groen Entdeckungen und berseeischen Erwerbungen, durch welche unermeliche Reichtmer ins Land kamen.
3. Entdeckungen der Portugiesen. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Trken hrte der Handel zwischen dem Abendlande und dem Orient fast ganz auf. Man suchte deshalb das alte Wunderland Indien auf dem Seewege zu erreichen. Die portugiesischen Seeleute wurden hierzu durch den Infanten Heinrich den Seefahrer angeregt. Bartholomus Diaz (dlas) umschiffte 1486 die Sdkste Afrikas und nannte sie Vorgebirge der Strme; König Johann Ii-, der nun hoffte, der Seeweg nach Ostindien wrde sicher gesunden werden, gab ihr aber den Namen Kap der guten Hoffnung. Vasco da Gama landete während der Regierung Emanuels des Groen in Indien, 1498. Cabr^l wurde 1500 auf der Fahrt gegen Osten nach Westen verschlagen und entdeckte Brasilien.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Hutten Ferdinand Ferdinand Johann_I- Johann Heinrich Heinrich Bartholomus_Diaz Johann
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Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an.
a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte.
' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er.
1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640.
1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten.
Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge
Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti
Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.
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siegreiche Krieg gegen Marokko, dessen Rifpiraten (Er Rif d. i. das Kstenland von Marokko) 1859 Centn (dse-nta) angegriffen hatten, brachte dem Lande nicht den inneren Frieden.
c. Die Keookntion. 1868. Im Jahre 1868 erregten die im Dienste der regierungsfeindlichen Parteien stehenden Generale einen Aufstand, und die Knigin mute fliehen. Es wurde eine freisinnige provisorische Regierung eingerichtet. In einer Abstimmung der Cortes (Stnde) der die neue Verfassung behielt die monarchische Regiernngs-form die Oberhand, und da die Ansprche des jngeren Don Karlos zurckgewieseu wurdeu, so bot mau dem Prinzen Leopold von Hohenzollern die Krone an, der jedoch mit Rcksicht auf die Eifersucht Frankreichs darauf verzichtete (S. 411). Nun wurde der Herzog Amadeus von Asta, der zweite Sohn des Knigs von Italien, zum Könige von Spanien erhoben; aber er dankte schon 1873 ab.
d. Mlfons Xii., 18751885. Unterdessen war der Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella grojhrig geworden, der nun als Alfons Xii. den spanischen Thron bestieg. Er erfreute sich bei allen monarchischen Parteien groer Beliebtheit und wre imstande gewesen, Spanien einer glcklichen Zukunft entgegenzufhren, weuu ihn nicht der Tod schon im Alter von 28 Jahren weggerafft htte, 1885. Sein nachgeborener Sohn wurde als Alfons Xiii. zum Könige von Spanien ausgerufen. Fr ihn fhrte seine Mutter Maria Christine, eine Erzherzogin von sterreich, die Regierung, bis er 1902 selbst den Thron bestieg.
6. Der fpanifcft~amcriiwni|'cftc Krieg, 1898. Infolge der spanischen Miwirtschaft brach 1895 aus der Insel Euba ein groer Aufstand aus. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Spaniern nicht, die von den Vereinigten Staaten Amerikas heimlich untersttzten Emprer zu unterwerfen. Als ein Kriegsschiff der Union im Hafen von Havanna (atona) auf unaufgeklrte Weise in die Luft flog, brachen zwischen Rordamerika und Spanien Feindseligkeiten aus. Die Union stellte sich auf die Seite der Ausstndischen und forderte Spanien auf, feine Hoheitsrechte auf Euba aufzugeben. In dem 1898 beginnenden Kriege wurde die schlecht ausgestattete und ungeschickt gefhrte Flotte der Spanier bei Santiago vernichtet. Mit leichter Mhe besetzten die Amerikaner auch die Philippinen. Das vollstndig erschpfte Spanien mute im Frieden zu Paris Euba, Portoriko, die Philippine und Guam (Hauptinsel der Marianen), die Reste seiner einst so zahlreichen Kolonien, an die Union abtreten. Da die ihm noch verbliebenen Palauinseln, die Karolinen und Marianen jetzt keinen Wert mehr hatten, trat es (1899) die genannten Inseln gegen eine Geldeutschdigung an das Deutsche Reich ab.
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36. Erfindungen und Entdeckungen.
Im engsten Zusammenhange mit den neuen staatlichen Ordnungen am Ausgange des Mittelalters stehen die Erfindungen und Entdeckungen, durch die seit der Mitte des fnfzehnten Jahrhunderts in Kriegsfhrung, Wissenschaft und Handel die einflureichsten Vernderungen herbei-gefhrt wurden.
1. Die Erfindung des Schiepulvers. Nach der gewhn-lichen Annahme ist der Franziskanermnch Berthold Schwarz zu Freiburg im Breisgau um (134c)J der Erfinder des Schiepulvers ge-wesen, doch wurde dasselbe viel frher von den spanischen Arabern bei Belagerungen in Anwendung gebracht. Schon 534q}ivar in Augsburg undii34s)in Spandau eine Pulverfabrik vorhanden. Die Pulver-geschtze, Kanonen und Handbchsen, verliehen dem Kriegswesen eine vllig vernderte Gestalt, denn während vorher die schwerbewaffnete Reiterei den Ausschlag der Schlachten gab, so entschied jetzt das Fu-volk und der Kampf aus der Ferne. Hiermit verlor das Rittertum seine Bedeutung; die Kriege wurden fortan von Sldnerscharen gefhrt, aus denen allmhlich stehende Heere hervorgingen.
2. Die Buchdruckerkunst. Schon seit dem Anfange des 15. Jahr-Hunderts hatte man den Versuch gemacht, ganze Buchseiten in Holz zu schneiden und durch den Abdruck zu vervielfltigen. Johannes Gutenberg in Mainz fate um 14.50 den Gedanken, einzelne Buch-staben auszuschneiden, also bewegliche Lettern zu erfinden, die beliebig zu Worten zusammengesetzt und abgedruckt werden konnten. 1455 wurde die erste lateinische Bibel gedruckt. Bald entstanden zahlreiche Druckereien besonders in den sddeutschen Reichsstdten. Da man auch gelernt hatte, Papier aus Lumpen zu bereiten, so konnten die Bcher billig hergestellt werden. Eine rasche und allgemeinere Verbreitung der geistigen Bildung war die weltgestaltende Folge der neuen Erfindung.
3. Die Entdeckungen. Durch die Anwendung der schon seit dem 12. Jahrhundert bekannten Magnetnadel hrte die Schiffahrt auf, Kstenschiffahrt zu sein. Mit dem Kompa unternahmen zuerst die seetchtigen Portugiesen ihre Fahrten der das Weltmeer. Der Portugiese Bartholomus Diaz erreichte 1486 die Sdspitze Afrikas, das Kap der guten Hoffnung", und 1498 fand Vasko da Gama den Seeweg nach Ostindien. Im Jahre 1492 entdeckte der Genuese Christoph Kolumbus mit spanischen Schiffen Amerika.
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Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273.
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Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende.
51. Der Ausgang der Arenniige.
Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht.
52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen.
Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters.
1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie
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— Brasilien entdeckte 1500 der Portugiese Cabral, dessen Flotte der Sturm verschlagen hatte.
4. Entdeckungen in Amerika. In der Absicht durch das roest-liche Meer einen Weg nach Ostindien zu finden, fuhr der Genueser Christoph Colombo (Colon) mit drei Schiffen, die ihm Jfabella von Castilien ausgerüstet hatte, am 3. August 1492 von dem spanischen Hasen Palos aus und erreichte am 12. October die Insel Guanahani (San Salvador), woraus die Landung in Cuba und Haiti (Hispaniola) erfolgte. Auf der 2. und 3. Reise 1493—1500 entdeckte Columbus noch mehrere Inseln (kleine Antillen, Jamaika) und die Nordküste von Südamerika an der Orinokomündung. Von Neidern beim spanischen Hofe verleumdet wurde der Entdecker seiner Statthalterwürde entsetzt und in Ketten nach Spanien zurückgebracht. Nachdem Columbus noch eine 4. Reise unternommen hatte, um endlich die Durchfahrt uach dem Festlande Asiens zu finden, starb der große Mann von Ferdinand dem Katholischen mit Undank belohnt 1506 in Valladolid. — Den Namen erhielt der neuentdeckte Erdtheil nicht von Columbus, sondern von dem Florentiner Amerigo Ves-pucci, der seit 1499 mehrere Reisen in Amerika machte, die er auch beschrieb. Streitigkeiten über den Besitz der Entdeckungen schlichtete der Papst Alexander Vi. damit, daß er die 370 Meilen westwärts von den Azoren gelegenen den Spaniern zusprach, das Land östlich von dieser Inselgruppe den Portugiesen.
Kühne Männer, von Goldgier und Sucht nach Abenteuern getrieben (Conqnistadores), erweiterten die amerikanischen Entdeckungen imb Eroberungen. Balboa gelangte über Panama zu dem stillen Ocean 1513; der Portugiese Magelhaens fand endlich durch die Umschiffnng der Südküste von Amerika (Magelhaensstraße) den westlichen Seeweg nach Indien und seine Genossen, die ihren Führer auf den Philippinen durch den Tod verloren, machten die erste Reise um die Welt 1519—1522. Unterdessen hatte der vom spanischen Statthalter auf Cuba entsandte Ferdinand Cortez 1519 mit 600 Mann und 16 Kanonen die Eroberung Mexicos begonnen. Auf das heldenmüthigste vertheidigten die Mexicaner oder Azteken uuter dem Könige Montezuma ihr wohlgeordnetes und städtereiches Land. Die mexikanische Sage, daß Männer von Osten das Aztekenreich zerstören würden, und die Uneinigkeit der Vasallenstaaten verschafften dem kühnen Cortes, nachdem er zweimal die Hauptstadt Mexiko ein-
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Extrahierte Personennamen: Cabral Christoph_Colombo Jfabella_von_Castilien August Columbus Columbus Ferdinand_dem_Katholischen Ferdinand Columbus Alexander_Vi Alexander Balboa Magelhaens Ferdinand_Cortez Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Amerika Ostindien Cuba Haiti Hispaniola Jamaika Spanien Asiens Valladolid Amerika Panama Amerika Indien Cuba Mexicos Mexiko