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Auf den hier wie in Deutschland sich regenden nationalen Einheitsgedanken wurde keine Rücksicht genommen, f) Die „ewige" Neutralität der Schweiz wurde anerkannt.
Zweiter Abschnitt.
Entwickelung ntr Einheit, 1815—1871.
Allgemeiner Gharakter der Zeit.
Mit Beginne des 19. Jahrhunderts machte sich auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens ein ähnlicher Umschwung geltend, wie zur Zeit der Reformation. Reue Jdeeen bestimmten fortan den Gang der Geschichte. Entscheidend hierfür waren folgende Ereignisse:
1. Tie Losreißung der nordamerikanischen Kolonieen von England. In der Union hatte sich ein Staat ohne die Grundlage historischer Erinnerungen gebildet, der die Jdeeeu der Revolution praktisch ausführte und in die Förderung der materiellen Interessen den Schwerpunkt seiner Entwickelung legen konnte. Es bildete sich hier eine bedeutende Industrie; Kolonialgewächse wurden in Menge angebaut, der Handel erhielt einen ungeheuren Aufschwung. Die Paeisic-Bahu zog auch den großen Ocean in den Seeverkehr hinein. Dieser Aufschwung Amerikas blieb nicht ohne Einfluß auf Europa.
2. Die französische Revolution. Die segensreichen Jdeeen derselben durfte eine weise Regierung nicht mehr verleugnen (cf. die Reformen Steius in Preußen). Das Selbstvertrauen der Völker war gestiegen, und es machte sich bei ihnen das Streben nach Teilnahme an der Gesetzgebung und Regierung geltend. Daher wurden nach und nach in den Staaten konstitutionelle Verfassungen eingeführt. Der Bürger erhielt ferner für feine Gewerbsthätigkeit freie Bewegung, die Aufhebung der Leibeigenschaft hatte viele Tausende Arbeiter geschaffen, die nun Freude an der Thätigkeit hatten und, da sie ihren Besitz wachsen sahen, auch den Verbrauch aller Gegenstände vermehrten.
3. Der Aufschwung der Naturwissenschaften. Mit dem Ende des vorigen Jahrhunderts beginnt auch ein neues Zeitalter der Entdeckungen, das die allgemeine Bildung vermehrte und den Wettkampf der Intelligenz ins Unglaubliche steigerte. Die billige und massenhafte Herstellung aller Produkte wurde das Ziel der Industrie und ermöglichte dem Armen ihm bisher unbekannte Genüsse. Die Dampf-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Amerikas Europa
wählten Sohne Wenzel Böhmen; sein anderer Sohn Sigmund erhielt die Mark Brandenburg, sein Neffe Jobst Mähren.
H. Wenzel, 1378—1400 (f 1419).
I. „Einungen." Seine geringe Sorge für das Reich veranlaßte die Stände, sich durch Verbindungen selbst Zu schützen, und die schon früher vorhandenen Einungen erlangten unter ihm die höchste Blüte.
A. Verbindungen der Städte.
a) Die Kansa (= Verbindung). Dieselbe entstand teils aus kaufmännischen Vereinen, gebildet zur Beförderung gemeinsamer Handelsinteressen, teils aus Städtebündnissen, deren Zweck der äußere Schutz des Handels war. Lübeck und die wendischen Städte waren der Kern des Bundes; allmählich wurde die Hansa die erste Handels- und Seemacht im nördlichen Europa. Die höchste Blüte hatte sie zur Zeit ihres siegreichen Krieges mit Dänemark (1361—1370), und nun übte sie auch eine politische Macht im Norden aus. Im 15. Jahrhunderte teilte sie sich in 4 Quartiere: das westfälische mit Köln, das wendische mit Lübeck, das sächsische mit Braunschweig, das preußische mit Danzig als Vorort.
b) Die (Eidgenossenschaft der 7 friesischen Städte. Die Friesen, in denen ein konservatives Element lebte, das sich im Festhalten an den alten Freiheiten zeigte, schlossen sich gegen die holländisch^ Grafen zu einer Eidgenossenschaft zusammen.
c) Die schweizerische (Eidgenossenschaft. Dieselbe hatte sich durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern vergrößert und wies einen zweiten Versuch Österreichs, die Herrschaft zu erneuern, durch den Sieg bei Sempach 1386 zurück (Arnold Winkelried).
(1) Die Städtehündniffe im südwestlichen Deutschland.
1. Weiterentwickelnng der städtischen Verfassung. Mit dem Fortschritte der Teilung der Arbeit stieg irt den Städten die Bedeutung des Handwerkes und Gewerbes. Die Handwerker, die ihren Zuwachs vorzüglich durch Pfahlbürger erhielten, schlossen sich zu Zünften zusammen, die sich neben die Gilden der Kaufleute stellten. Es beginnt nun der Kamps zwischen den in den Zünften vertretenen plebejischen Elementen mit den Patriziergeschlechtern um
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deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte.
Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171).
Frankreich.
Iii. Dashausvalois (1328-1589).
1. Philipp Vi., 1328 — 50.
Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte.
2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.)
3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter
England.
(Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Philipps Philipps Krecy Johann Johann Johann Philipp Philipp Karl_V. Karl_V. Eduard_Iii Eduard Richard_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Englands Frankreich England England Frankreich England
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samkeiten verübte, für die man den Kolumbus verantwortlich machte, so wurde er in Ketten nach Spanien gebracht, hier aber bald freigesprochen.
ä) Auf einer 4. Fahrt, 1502—1504, entdeckte er die Hondnros-bai in Mittelamerika.
Nach seiner Rückkehr suchte ihm die spanische Regierung seine Einkünfte zu schmälern, und der große Entdecker starb 1506 zu Valladolid in Dürftigkeit. Der neue Erdteil erhielt nach feinem ersten Beschreiber, Amerigo Vespncci, den Namen.
2- Ferdinand Kortez unternahm 1519—21 die Eroberung Mexikos, wo ein Reich der Azteken unter der drückenden Herrschaft des Königs Monteznma bestand. Trotzdem fand Kortez lebhaften Widerstand. Die Bewohner hatten schon eine gewisse Kultur, deren Fortschritt nur die Unbekanntschaft mit dem Eisen hinderte. — Kortez wurde 1536 der Entdecker Kaliforniens.
3. Pizarro fand auf einer Fahrt nach Süden Peru und gründete Lima.
4. Ferdinand Magalhaens, ein Portugiese in spanischen Diensten, sand 1520 die Durchfahrt in den großen Ocean durch die nach ihm benannte Straße.
Die Verwaltung der entdeckten Länder lag in den Händen des "Rates von Indien" in Madrid. Die Anlage von Städten, Stiftung von Missionen und Gründung von Universitäten (Mexiko, Lima) wirkten zur Hebung der Kultur. Andererseits hinderte die harte Sklaverei der Indianer das Gedeihen der Kolonieen. Der edle Las Kasas suchte durch Einführung der kräftigeren Neger das Los der Eingeborenen zu erleichtern, gab aber dadurch die Veranlassung zum Negerhandel.
Folgen der Entdeckungen:
a) Die Blüte der italienischen und süddeutschen Städte, die bisher den Zwischenhandel mit den Erzeugnissen des Orients getrieben hatten, schwand. An die Stelle des Landhandels trat ein Seehandel.
b) Die Bergwerke Mexikos und Perus lieferten eine Menge von Edelmetallen, deren fortgesetzter Import den Bedarf bald überschritt. Deshalb mußten sie im Preise fallen, d. h. die anderen Waren stiegen im Verhältnisse. (Vom Jahre 1550—1650 werden alle Dinge ungefähr 21/gmat so teuer).
c) Die Vermehrung des Geldes rief einen größeren Verbrauch der Gegenstände, dieser eine vermehrte Produktion und Arbeit hervor. Letztere
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Mittelamerika Mexikos Peru Lima Indien Madrid Mexiko Lima Mexikos
2. Resultat der Perserkriege.
a) Die Griechen beherrschten das Ägäische Meer;
b) die griechischen Kolonieen Kleinasiens waren von der Herrschaft der Perser befreit.
Aeindsekigkeiten zwischen Athen und Sparta.
Die Beziehungen zwischen Athen und Sparta entwickelten sich nicht in Übereinstimmung mit den in den Perserkriegen errungenen großartigen nationalen Erfolgen. Die Hanptnrsachen davon waren folgende:
1. Der Übergang der Hegemonie von Sparta an Athen.
2. Die Znrücksendnng des athenischen Heeres im 3. messenischen Kriege (464—455).
Bei einem Erdbeben in Sparta hatten sich die Heloten in Verbindung mit den Mefseniern erhoben. Die Spartaner baten Athen um Hilfe, das ein Heer nach Messenien sandte. Aber die argwöhnischen Spartaner verabschiedeten es unter dem Vorwande, seiner nicht mehr zu bedürfen.
3. Die Eifersucht, mit der Sparta auf Athen blickte, das sich stark befestigt hatte und unter der weisen Leitung des Perikles mächtig wuchs.
4. Beide Staaten begünstigten in anderen Städten verschiedene Verfassungsformen, Athen die demokratische, Sparta die aristokratische. Dem Leiter des athenischen Staatswesens, Perikles, gelang es,
den vollständigen Bruch zwischen beiden Staaten noch aufzuhalten und einen Frieden auf 30 Jahre zu vermitteln.
1. Das Erwachen des schlummernden Nationalbewußtseins. Die gemeinsame Gefahr hatte die griechischen Stamme vereinigt, und das Gelingen der gemeinsamen nationalen Großthat hatte sie zum Gefühle ihrer Macht gebracht. Hierzu standen jedoch die Parteiuugeu unter deu einzelnen Staaten in der folgenden Zeit in einem merkwürdigen Gegensatze.
2. Die Anhäufung von Reichtümern. Bis zu den Perserkriegen waren die Hellenen ein armes, genügsames Volk. Von da an begannen edle Metalle und andere Schätze aus dem Orient nach Griechenland zu strömen und begünstigten die Entfaltung der Kultur, begründeten aber auch Prachtliebe, Luxus und Verweichlichung.
3. Das Ausblühen von Kunst und Litteratur. Die Keime dafür lagen im griechischen Volke; den Anstoß zur Entwickelung gab die Berührung mit fremden Völkern. (S. das Perikleische Zeitalter.)
Aokgen der Aerserkriege.
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c) Im Saronischen Meerbusen: Slamis, gina. ) Im Jonischen Meere: Jthaka, Korchra.
e) In der Mitte und im Sden des gischen Meeres-
die Cykladen (Delos, Naxos, Pros),
die Sporaden (Patmos),
Kreta, die grte griechische Insel, (durch die hafenreiche Nordkste auf Europa hingewiesen).
f) An der Westkste von Kleinasien: Rhodns, Samos, Chios, Lesbos.
8. Rckwirkung der physikalischen Verhltnisse aus die Geschichte der Griechen. Der groartigen Eutwickeluug des griechischen Volkes waren viele natrliche Ursachen gnstig.
Zunchst war die reiche Kstenentwickelnng von Vorteil; denn dadurch wurden die Griechen ebenso wie durch die Menge guter Hsen und die nahm Inseln auf die Schiffahrt hingewiesen. Das Meer fhrt aber die Völker zusammen, so da sie Erfahrungen austauschen knnen. Anderseits verlangt die Seefahrt auch ein offenes Auge und ein khnes Herz. Die Beschaffenheit des Bodens, dem nur durch an-gestrengte Arbeit die ntige Nahrung abgerungen werden konnte, regte den Geist zu heilsamer Thtigkeit an. Der Verkehr der krftigen Bergbewohner mit den Bedauern der Ebene schtzte letztere vor Erschlaffung. Gegen Norden war das Land durch Berge abgeschlossen, während es nach dem Meere zu, woher die Kultur kam, eine offene Lage hatte. Die reine, gesunde Luft, die schne Form der Berge, der erhebende Anblick des Meeres wirkten vorteilhaft auf Geist und Gemt ein. Die Griechen waren ein krperlich schnes Volk. Das noch heute geltende griechische Schnheitsideal ist aus- dem Leben genommen. Endlich waren die Griechen auch geistig hochbegabte Menschen, deren Seelenkrfte im richtigen Verhltnis zu einander standen.
Erste Periode.
Von den ltesten Zeiten bis zum Beginn der Perser-kriege, bis 500 v. Chr.
pie Wetasger und Kessenen.
Als die ltesten Bewohner Griechenlands werden die Pelsger genannt; ihren Namen finden wir auch in Italien und Kleinasien. Sie find ein Zweig des arischen Stammes und wahrscheinlich auf dem Landwege aus Asien eingewandert. Gewaltige Knigsburgen und die sie verbindenden Wegenetze, deren Trmmer und Spuren man in Tiryns, Mycen und Athen gefunden hat, lassen die feste Ansssigkeit des Volkes und ein starkes Knigtum vermuten. Der Hauptort war
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Ein Stand ging in dieser Zeit ppigen Geld- und Geschfts-Verkehrs arg zurck, der Stand der kleinen Bauern. Wenn es dem unter den Waffen stehenden Bauern vielleicht im ersten Pnnischen Kriege noch mglich gewesen war, den Acker zeitweise zu bestellen, war dies in den Feldzgen, die ihn der das Meer fhrten, ganz ausge^ schloffen. Als nun die wachsende Getreideeinfuhr und die inlndische Konkurrenz des durch billige Sklavenarbeit bestellten Grogrundbesitzes den kleinen landwirtschaftlichen Betrieb ganz unlohnend machte, mute der Bauer verarmen. In der Hauptstadt, deren glnzendes Leben mit seinen Genssen und politischen Rechten den entlassenen Soldaten und landflchtigen Bauern anlockte, hufte sich ein heimatlos ge-wordenes Proletariat. Hier entstand daher eine demokratische Bewegung, die sich den Aristokraten oder Optimalen, wie sie sich nannten ptimus tat., = ristos gr. = der beste, edelste), feindlich gegen-berstellte.
Zu diesen wirtschaftlichen Schden traten auch politische. Die alte ursprngliche Verfassung der Republik, die fr die engen Ver-hltniffe eines Stadtstaates berechnet war, entsprach nicht mehr dem weiten Gebiet. Der Staat, der das Mittelmeer umspannt hielt, wurde noch immer von dem Adel und der Brgerschaft der einen Stadt regiert. Zwar war einer Anzahl italischer Städte das lmische Brgerrecht verliehen worden; aber praktischen Wert hatte dies nicht, weil die Brger entlegener Städte doch nicht zu jeder Volksversammlung nach Rom kommen konnten. Das System der Volksvertretung aber war dem Altertum fremd. In der ver-alteten Verfassung lag namentlich der Keim des Gegensatzes zwischen Rom und den Jtalikern.
Aus diesen Zustnden ergeben sich die Kmpfe der folgenden Zeit, die schlielich zur Monarchie fhrten.
Dritter Abschnitt.
Die Zeit der Brgerkriege, 18881 v* Chr. Die Gracchen.
Der Plan, einen buerlichen Mittelstand wieder zu schaffen, ging von den beiden Brdern Tiberius und Cajus Gracchus aus. Sie waren die Shne eines vornehmen Plebejers und der Cornelia, der Tochter des Siegers von Zama. Ihre Erziehung hatte die edle, fein gebildete Mutter in sorgsamer Weise geleitet.
1. Tiberius Gracchus hatte auf der Rckkehr aus dem spanischen Kriege das Elend der Landbewohner kennen gelernt. Er lie sich zum Tribunen whlen und erneuerte nun das licinische Ackergesetz, das lngst in Vergessenheit geraten war. Den 500 Jugera, die ein
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Extrahierte Personennamen: Brdern_Tiberius Tiberius Cajus_Gracchus Cornelia Zama Tiberius_Gracchus Tiberius
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aufstellten. Es war daher Pyrrhus nicht unlieb, da er inzwischen von den sizilischen Stdten gegen die Pnnier zu Hilfe gerufen wurde, wo er leichtere Siege erhoffte. Indes schlielich mute er aufs neue fr Tarent eintreten. Bei Beneventum erlitt er aber eine cnt-scheidende Niederlage. Die Rmer, die in den ersten Kmpfen der den ungewohnten Anblick der Elefanten bestrzt waren, trieben die Tiere jetzt durch Pechfackeln zurck, das reiche Lager der Tarentiner fiel ihnen in die Hnde, und Pyrrhus verlie Italien.
Koms Werhttnis zu den besiegten Wlkern.
Nach der Eroberung Unteritaliens erstreckte sich die Herrschaft Roms vom Macra und Rubico bis zur Sdspitze der Halbinsel.
Die staatlichen Verbnde und Bundesgenossenschaften der unterworfenen Stmme waren aufgelst worden; die einzelnen Städte wurden nach dem Grundsatz Teile und herrsche" (divide et impera) mit verschiedenen Rechten und Freiheiten ausgestattet und so dem rmischen Staat eingefgt. Mit der Verleihung des vollen Brgerrechtes ging der Senat noch sparsam um, zumal an deui Grundsatz festgehalten wurde, da zur Ausbung des Brgerrechts die Anwesenheit in Rom ntig war. (Das volle Brgerrecht umfate folgende ffentliche Rechte: Freiheit von entehrenden Strafen, Stimmrecht in der Volks-Versammlung, das Recht, sich um mter m bewerben, das Recht, gegen die Entscheidungen der Magistrate an die Volksversammlung zu appellieren, und das Recht, am Kult der Tribus teilzunehmen, sowie als Privatrechte das Konnubium und Commercium, s. S. 66. Das Ehrenkleid des rmischen Brgers war die Toga, ein berwurf aus weiwollenem Tuch.)
Der Sicherung der eroberten Gebiete dienten vor allem die Kolonien, deren man rmische und latinische unterschied. Die rmischen Kolonisten, die gewhnlich in der Zahl von 300 in die eroberten Lnder geschickt wurden, nahmen an dem neuen Orte ein Drittel des Gemeindelandes in Anspruch, bildeten aber keine selbstndige Gemeinde, sondern blieben Vollbrger in Rom und dienten im brigen zur militrischen Deckung des Ortes. Die latinischen Kolonien bestanden aus Brgerfamilien latinischer Städte und dienten zur Neubesiedelung des eroberten Gebiets, d. h. zur Anlage neuer Gemeinden. Das rmische Brgerrecht hatten die latinischen Kolonisten nicht, sondern waren nur im Besitze der rmischen Privatrechte, konnten aber Vollbrger werden. Dieses latinische Brgerrecht, das ursprnglich den Gemeinden Latinms nach und nach zugestanden worden mar, dem rmischen Vollbrgertum aber nachstand, hatte also in den entfernten Gegenden den dortigen" Gemeinden gegenber eine erhhte Bedeutung und wurde aus besonderer Gunst auch Stdten verliehen, die nicht latinische Kolonien waren. Manche Städte der Halbinsel waren sog. Frderativgemeinden (koedus Bndnis). In der Verwaltung ihrer Angelegenheiten selbstndig, standen sie nach auen unter rmischer Oberherrschaft und durften mit fremden Vlkern kein Bndnis schlieen; im Kriegsfalle muten sie Hilfstruppen und Schiffe stellen. Bevorzugte Fderativgemeinden waren die griechischen Städte Unteritaliens, die allmhlich auf die Verfeinerung der Bildung Einflu gewannen.
Die Verbindung mit den entfernten Gebieten und Stdten wurde durch die Anlage von Heerstraen erleichtert. Die wichtigsten waren die Via App ia (via Strae), nach dem Konsul Appius Claudius benannt (s. S. 68), die nach Kapua und Brundisium fhrte, die Via Flaminia nach dem Metaurus und die Via Amilia nach Placentia.
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1612-1619 4. Matthias, 16121619, Whrend seiner Regierung brach der Dreiigjhrige Krieg aus, nachdem schon manche Ereignisse unter seinen Vorgngern auf einen gewaltsamen Austrag des religise und politischen Parteistreites hingedeutet hatten.
Anlturzustnde in Deutschland während des Reformationszeitalters.
1. politische und wirtschaftliche Verhltnisse.
Die landesherrliche Macht, die seit dem 14. Jahrhundert im Wachsen begriffen war (S. 131), erfuhr im Reformationszeitalter eine weitere Steigerung. Denn die Fürsten vermehrten ihre Mittel dnrch Einziehung von Kirchengut. und ihr Einflu vergrerte sich dadurch, da sie in den neu gegrndeten Landeskirchen die kirchliche Oberhoheit fr sich in Anspruch nahmen. Doch brachte anderseits die Einfhrung der neuen Lehre eine Vermehrung der stndischen Macht mit sich, da ohne Mitwirkung der Landstude der Glaubenswechsel nicht erfolgen konnte. (Vgl. Joachim Ii. von Brandenburg.)
Die Lasten des stndischen Staates hatten die Saitern zu tragen. Ihre Lage wurde immer trauriger, da die Leibeigenschaft seit 1559 sogar von Reichswegen zugelassen wurde.
Obgleich die Städte im 16. Jahrhundert keine politische Macht mehr besaen, behauptete doch das deutsche Brgertum ans wirtschaftlichem und geistigem Gebiete noch lange die Fhrung. Hatte die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien dem deutschen Handel anfangs eine groe Frderung gebracht (<3. 138), so begannen sich um 1550 die nachteiligen Folgen der Verlegung der Welt-Handelsstraen shlbar zu machen. Die Bedeutung der italienischen Städte, besonders Venedigs, schwand, und damit erlitt auch der Handel der oberdeutschen Städte einen schweren Schlag. Vor allem aber entbehrte der deutsche Auenhandel bei der Ohnmacht des Reiches des Seeschuhes und mute darum im Wettkampf mit den Niederlndern, Hollndern und Englndern unterliegen. Im Jahre 1548 hob Schweden die Vorrechte der Hanseaten aus; 1560 wurde der hausische Hos in Bergen der norwegischen Landeshoheit unterworfen, und am Ende des 16. Jahrhunderts lie Elisabeth den Stahlhof (S. 178) in London sperren. Damit waren die Deutscheu zum grten Nachteil der Nation fr 250 Jahre ans dem Welthandel verdrngt.
Je mehr der Handel abnahm, desto mehr begann das stdtische Gewerbe zu verfallen. In der Sorge um die Erhaltung ihrer Ein-nahmen suchten die Handwerksmeister den Wettbewerb zu verhindern,
Fürsten, Adlige und Brger in der zweiten Hlfte des 16. Jahrhunderts. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 74.
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n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt.
Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.)
Die Neuzeit.
Erster Zeitraum.
Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648.
Erster Abschnitt.
Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618.
I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519.
1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Iii Eduard Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich_Vi Heinrich Richard_von_York Eduard_Iv Eduard Heinrich_Vii Heinrich Karls Anmittetare_Werantassung Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Martin_Luther
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