101
Waffenehre stellte er wieder her a) im Kriege gegen die Dacier, deren Land er zu einer Provinz machte, b) im Kriege gegen die Parther. Unter ihm erreichte das römische Reich seine größte Ausdehnung. (Seit der Regierung des Angnstus waren wiederum 10 neue Provinzen gewonnen worden.)
3. Hadrian, 117—138. Er verzichtete auf die Eroberungen jenseit des Euphrat, sicherte vielmehr die Grenzen durch Wälle gegen die Germanen und Pisten. Rom schmückte er mit Bauwerken, gelehrte Schulen unterstützte er, und in dem Edictum perpetuum ließ er die Rechtsgrundsätze sammeln. Gegen Ende seiner Regierung brach ein Aufstand der Juden aus, die nun in alle Länder zerstreut wurden.
4. Antoninus Pius, 138—161, führte eine milde Regierung und adoptierte den
5. M. Aurelius, 161 — 180, „den Philosophen." Derselbe führte einen langwierigen Krieg gegen die Markomannen und Quaden, vor dessen Beendigung er starb.
Pie Kaiser unter der Kerrschaft der Prätorianer, 180—284.
Trotz der segensreichen Regierung der Flavier und deren Nachfolger war der Verfall des Staates nicht mehr aufzuhalten. Armut und Sitteuverderbnis des Volkes, die Grausamkeit der Kaiser, das Anstürmen germanischer Völkerschaften arbeiteten unaufhaltsam darauf hin. Der politische Schwerpunkt lag in dem Heere, das um Sold kämpfte und mit Geschenken gewonnen wurde. Die Verfassung war eine zügellose Soldatenherrschaft. Aus dieser Reihe schlechter Imperatoren sind zu nennen: Kommodns, Septimins Severus, Decius (erste allgemeine Christenverfolgung), Anrelianns und Probus.
Die Ieit der Ueichsteikungen öis zum Untergänge des weströmischen Keiches, 284—476.
Die bedeutendsten Kaiser aus dieser Zeit sind:
1. Diokletian, 284—305, eine kraftvolle Persönlichkeit. Seine Neuerungen waren:
a) Er brach die Macht der Prätorianer;
b) er schuf ein absolutes Kaisertum mit orientalischen Formen;
c) er teilte das Reich in 4 Bezirke, indem er einen Mitangnstus,
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deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte.
Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171).
Frankreich.
Iii. Dashausvalois (1328-1589).
1. Philipp Vi., 1328 — 50.
Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte.
2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.)
3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter
England.
(Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Philipps Philipps Krecy Johann Johann Johann Philipp Philipp Karl_V. Karl_V. Eduard_Iii Eduard Richard_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Englands Frankreich England England Frankreich England
200
täten eine klassische Bildnng angeeignet hatten, suchten ihr auch in ihrer Heimat eine Stätte zu bereiten. Befördert wurde dieses Streben durch die Bildung gelehrter Gesellschaften und das unstete Leben der Gelehrten jener Zeit. Die Vertreter der neuen Geistesrichtung (Humanismus) nannte man Humanisten.
$n Deutschland fand der Humanismus vorzüglich bei den „Brüdern des gemeinsamen Lebens" Pflege. Seine bedeutendsten Vertreter sind aber:
1. ^ohann Reuchlin, 1455 —1522, der die erste hebräische Grammatik schrieb;
2. Desiderius Erasmus Roterodamus, 1467—1536, dessen Hauptwerk die Herausgabe des griechischen Neuen Testamentes ist.
Iv. £>te Weltlage.
1. -xsrt Deutschland stand das Haus Habsburg an der Spitze, das unter Karl V. die burgundischen Lande, die Kronen von Spanien und Neapel und die österreichischen Länder mit der Aussicht aus Böhmen und Ungarn vereinigte. Diese Übermacht war für die übrigen Mächte drohend.
2. Nur Frankreich, unter dem ehrgeizigen Franz I., konnte es wagen, dem Übergewichte der spanisch-österreichischen Weltmacht entgegenzutreten.
Die verschiedene geschichtliche Entwickelung dieser beiden Nachbarstaaten wurde aus die nächste Gestaltung der Verhältnisse von nachhaltigem Einflüsse. Während in Frankreich die königliche Macht sich fortdauernd verstärkte, erfuhr die Kaisermacht in Deutschland eine immer größere Beschränkung.
3. Außerdem werden die Türken nach der Eroberung Konstantinopels eine immer größere Gefahr für Europa.
4. Die Kirchentrennung teilte die Staaten in protestantische und katholische, die auch meist eine verschiedene Politik verfolgten.
Einteilung.
Erste Periode, 1517—1648. Das Zeitalter der Reformation.
Erster Abschnitt. Die Zeit Karls V., 1519—56.
Zweiter Abschnitt. Die Zeit Philipps Ii. von Spanien (1556 bis 98) und der Elisabeth von England (1558—1603). (Gegenreformation.)
Dritter Abschnitt. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges, 1618 bis 48.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Haus_Habsburg Spanien Neapel Ungarn Frankreich Frankreich Deutschland Konstantinopels Europa Spanien England
212
wuudet, auf dem Krankenbette zu dem Entschlüsse einer Gott gewidmeten Lebensrichtung gebracht ward. In Paris, wo er Theologie studierte, faud er Gesinnungsgenossen, darunter Franz datier, den nachmaligen „Apostel Indiens." Der Orden verpflichtete sich außer zu den drei Mönchsgelnbden zum unbedingten Gehorsame gegen den Papst und erhielt 1540 von Paul Iii. als „Gesellschaft Jesu" die Bestätigung. Die Jesuiten stellten sich besonders 3 Aufgaben: a) die Seelsorge und den Unterricht der Jugend, b) die Mission, c) die Wiedergewinnung des der katholischen Kirche verloren gegangenen Gebiets. Der Orden verbreitete sich sehr rasch und wurde durch seine Organisation und durch die richtige Verwendung seiner Kräfte eine mächtige Waffe der katholischen Kirche.
iv. Ausbreitung der Reformation.
Außer in Italien und Spanien fand die Reformation in den meisten Ländern Europas Eingang.
A. Zn der Schweiz. Hier traten Zwingli und Kaloin als Reformatoren auf.
1. Ulrich Zwingli, Pfarrer zu Zürich, wurde, >oie Luther, durch die Verkündigung eines Ablasses zur Opposition gegen die kirchlichen Satzungen veranlaßt, 1519. Von Luther, mit dem er ein vergebliches Religions-gespräch zu Marburg führte, unterschied er sich in der Abendmahlslehre. Zwinglis Lehren fanden besonders in den industriellen Kantonen Eingang, während die Hirtenkantone Schwyz, Uri, Unterwalden katholisch blieben. Als er den ersteren auch das politische Übergewicht verschaffen wollte, entbrannte ein Bürgerkrieg, in dem die katholischen Waldstütte siegten und Zwingli in der Schlacht bei Kappel fiel, 1531.
2. Johann Kalvill, 1509—64, aus Noyon in der Pikardie gebürtig, kam, aus Frankreich vertrieben, nach einem unsteten Wanderleben nach Genf, das er zum Mittelpunkte der reformatorifchen Bewegung machte. Eigentümlich ist ihm die Lehre von der Gnadenwahl. Der üppigen Stadt Genf gab er eine strenge, theokratische Verfassung mit demokratischer Grundlage (Wahl der Kirchenältesten). Kaloins Lehre, zum Unterschiede von der lutherischen die reformierte genannt, verbreitete sich in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und erhielt im Heidelberger Katechismus 1563 eine genaue Fassung.
B. In Arankreich. Hier verbreitete sich besonders Kalvins Lehre, deren Bekenner den Namen Hugenotten erhielten. Da der unzufriedene Adel die neue Lehre zu politischen Zwecken benutzte, so entstanden bald blutige Bürgerkriege.
C. In Schweden, Norwegen und Dänemark.
1. Vorgeschichte. Skandinavien, die Heimat der Normannen, konnte lange Zeit kein starkes Königtum erblühen sehen. Die ältesten Dynastieen Dänemarks und Schwedens leiten ihren
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Dritter Zeitraum der brandenburgifch-preußischen Geschichte.
Bon der Entstehung des Königreichs Preußen
bis zur Gründung des neuen deutschen Reiches, 1701—1871,
I. Friedrich I., 1701—1713.
(B.) Friedrich als König, 1701—1713.
1. Teilnahme am spanischen Erbfolgekriege, 1701 bis 1713. Seinem Versprechen gemäß stellte er in dem Kriege um das
spanische Erbe, auf welches nach dem Tode Karls Ii. Kaiser Leo-
pold I. und König Ludwig Xiv. Ansprüche erhoben, 10000 Mann dem Kaiser zur Verfügung. Das preußische Heer zeichnete sich in
siegreichen Schlachten und im Festungskriege rühmlich aus.
2. Verhalten im nordischen Kriege, 1701—1720. Zn
gleicher Zeit tobte an den Ostgrenzen des Staates der nordische Krieg, in dem sich Rußland, Polen und Dänemark gegen Schweden verbunden hatten. Der König hatte aber durch seine Teilnahme am
Kriege gegen Frankreich die Möglichkeit aus der Hand gegeben, im
Osten, wo seine Besitzungen mehr gefährdet waren, entscheidend auf-
zutreten.
3. Erwerbungen.
a) Die Mißgunst der Fürsten gegen den König, wie sie nachträglich im spanischen Erbfolgekriege hervortrat, zeigte sich namentlich auch im Streite um die Erbschaft des Hauses Orauieu. Die Ansprüche Friedrichs darauf gründeten sich aus ein Testament seines Großvaters mütterlicher Seite, nachdem König
Wilhelm Iii. von Großbritannien ohne Erben gestorben war. Friedrich konnte sich nur in den Besitz von Mors, Lingen und Nenchatel setzen.
b) Außerdem erwarb der König durch Kauf 1707 die Grafschaft Tecklenburg.
4. Innere Verhältnisse. Nach dem Sturze Daukelmauus hatte der Reichsgraf Kolb von Wartenberg die Regierungsgeschäfte
geleitet, der seiu Amt zwar zur eigenen Bereicherung ausgebeutet hat,
doch auch klug genug war, andere tüchtige Männer zu den Staats-
geschäften heranzuziehen.
a) Abgaben. Die Kriege, Erwerbungen und Ausgaben für den
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Polen Frankreich Friedrichs Lingen
395
öenutzte Werke.
Alzog, Grundriß der Universal-Kirchengeschichte.
Archenholtz, v., Geschichte des siebenjährigen Krieges.
Barthels Vorlesungen über die deutsche Nationallitteratnr der Neuzeit. Blnntschli, Deutsche Staatslehre und die heutige Staatenwelt.
Bulle, Geschichte der neuesten Zeit, 1815—1885. 2 Bde.
Cossa, Einleitung in das Studium der Wirtschaftslehre. Übersetzt von Moormeister.
Dahn, Lernbuch für den Geschichtsunterricht. 3 Bde.
Dittmaun, Die Weltgeschichte in 12 Büchern.
Droysen, Geschichte der preußischen Politik. (Soweit erschienen.) Eberty, Geschichte des Preußischen Staates. 7 Bde.
Eckertz, Hilfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte. Eckertz, Hilfsbuch für die brandenbnrgisch-prcnßische Geschichte. Cgelhaaf, Kaiser Wilhelm und die Gründung des neuen Deutschen Reiches.
Fix, Die Territorialgeschichte des Preußischen Staates.
Gehrke und Schrammen, Grundriß der Weltgeschichte. 3 Bde. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. 5 Bde.
Götzinger, Reallexikon der deutscheu Altertümer.
Häusser, Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gründung des Deutschen Bundes. 3 Bde.
Hellwald, Kulturgeschichte. 2 Bde.
Herbst, Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Realschulen und Gymnasien. 3 Bde.
Herbst, Encyklopädie der neueren Geschichte. Bis jetzt 34 Lieferungen. Hergenröther, Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte. 2 Bde. Ianssen, Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgange des Mittelalters. 5 Bde.
Kohlrausch, Deutsche Geschichte.
Krieg, Grundriß der römischen Altertümer.
Menzel, Wolfgang, Allgemeine Weltgeschichte. 12 Bde.
Müller, David, Geschichte des deutschen Volkes.
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41
Das wibegierige Volk der Griechen hat auch der die tiefsten Rtsel der Welt nachgedacht und in der Philosophie denkwrdige Anfnge gemacht. Das Bedeutsame war, da sie jtdh hierbei von der Poesie loslsten und in der Prosa der verstndigen berlegung und Forschung ihr Recht einrumten. Zum umfassendsten Denken gelangte in der lteren Zeit Demokrit, der schon von der Annahme einer feurigen Urgcstalt der Erde ausging und die Beweglichkeit der allerkleinsten Be-standteile der Dinge voraussetzte. Er sprach auch mit den Worten wer vernnftig reden will, mu von dem ausgehen, was das Ge-meinfame von allem ist" den wichtigsten Satz aller Erkenntnis, die Notwendigkeit der Begriffsbildung aus. Anaxgoras, der Lehrer des Perikles, gelangte zur Unterscheidung von Stoff und (Seist d. h. zur Idee einer nach Zwecken handelnden, weltbildenden Intelligenz. Mit diesem Ergebnis schliet die sog. Naturphilosophie der Griechen ab.
Um das Jahr 450 traten die Sophisten aus, die das Prinzip der Subjektivitt aufstellten, d. h. die Ansicht, da die Dinge so seien,
wie sie dem Ich erschienen, und da es eine allgemein gltige Wahr-heit nicht gebe. Sie legten daher den Mastab der Kritik an alle Ein-richtungen, an Staat, Gesellschaft, Religion, verneinten oft die bestehenden Zustnde, sorgten aber auch fr die Verbreitung von Wissen im Volke,
zun al sie alle Wissenschaften ausbauten. Die bedeutendsten Sophisten waren Protgoras und Gorgias. Ihr Gegner wurde Sokrates.
Die Geschichtsschreibung. Die reiche Schaffenskraft der Griechen hat sich auch Einzelwissenschaften zugewandt und namentlich die erste der forschenden Wissenschaften, die Geschichtsschreibung, ge-pflegt, (historia = das Erforschen, die Kunde, i. w. S. die Ge-schichte.) Die ltesten Aufzeichner geschichtlicher Daten, die allerdings von mythologischen Angaben noch nicht geschieden sind, werden Logo-graphen (lgos = Borfall, grphein = schreiben) genannt, als deren bedeutendster Hekatns gilt, der zur Zeit des jonischen Aufstandes lebte. Der Vater der Geschichte" ist Herodot, der nach weiten Reisen in 9 Bchern die Geschichte Lydiens, Persiens und namentlich dm Zusammensto der Perser mit den Griechen mit der geschichtlichen Treue und Kleinmalerei, die ihm mglich war, dargestellt hat.
Dritte Periode.
Von dem Beginn des Peloponnesischen Krieges bis zur Schlacht bei Chronea, 431338.
Der H'etoponnestsche Krieg, 431-404. (Per groe Brgerkrieg.) 431_404
Entferntere Ursachen. Seit dem Rcktritt Spartas vom Perserkriege hatte es das Wachstum Athens mit zunehmender Eifersucht verfolgt. Mehrere Ereignisse, die zum Teil noch in die Zeit der
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104
des Vesuv im Jahre 79, wodurch Herkulanum, Pompeji und Stbi verschttet wurden.
Domitianus, 8196, war wie Tiberius ein mitrauischer Des-pot. Gegen die Christen erffnete er eine Verfolgung. Sein Feld-Herr Julius Agrikola kmpfte glcklich in Britannien gegen die einheimischen Bergvlker. Er selbst erkaufte einen schimpflichen Frieden von den Daciern.
|>ie fnf durch Adoption erwhlten Kaiser, 96- 180.
Mit Ncrva, 9698, beginnt eine lngere glckliche Periode fr das Reich. Er adoptierte den Spanier
Trajan, 92117, der also der erste Vertreter der Provinz auf dem Kaiserthrone war. Bevor Trajan, der als Statthalter am Niederrhein stand, nach Rom ging, sicherte er die Grenzen gegen die Germanen und an der Donau. Er grndete Festungswerke am Taunus, den Ort Baden-Baden und die Burg Xanten. Die Donaugrenze sicherte er durch den groen Wall (limes,) der von Kehlheim (a. d. Altmhl) bis nach Deutz ging und das sogenannte Zehntland (agri decumates) umschlo. Trajan war ein schlichter Fürst, der sich schnell die Herzen gewann. Die Wohlfahrt des Landes suchte er auf jede Weise zu erhhen. Er fllte die Getteidemagazine, verbesserte die Hafenanlagen, sorgte fr den Austausch der Gter der verschiedensten Völker, bestrafte den Kornwucher und erlie rckstndige Steuern. Dem Elend, das im Volke im Wachsen war, suchte er durch Anstalten fr arme verlassene Kinder zu steuern. Mit Trajan begann auch eine neue Epoche der Kunst und Literatur der Rmer. Er selbst hatte eine rechte Lust am Bauen. Das bedeutendste Denkmal seiner Ttigkeit ist ein neues Forum (forum Trajani), das in der Nhe des alten gelegen war. Hier errichtete der Senat dem Kaiser einen Triumphbogen, als er im Kriege gegen die Dacier die rmische Waffenehre wiederhergestellt und ihr Land zur Provinz gemacht hatte. Ferner wurden daselbst eine Bibliothek, ein Tempel und ein Gymnasium erbaut. Statuen berhmter griechischer und rmischer Gelehrten schmckten den Platz, und in der Mitte stand die ca. 17 m hohe Marmorsule mit dem Bildnis des Kaisers. Unter den Schriftstellern jener Zeit erlangten Plinins (der Jngere) und Tacitus die grte Bedeutung. Elfterer stand als Statthalter von Bithynien und Pontus mit dem Kaiser dauernd in brieflichem Verkehr und war nicht ohne Einflu auf dessen Entschlsse; letzterem verdanken wir in feiner Germania eine der ltesten Quellen der die Zustnde der alten Germanen.
Wie das Reich im Innern blhte, erreichte es auch nach auen damals die grte Ausdehnung; denn auch die Parther im fernen Osten wurden den rmischen Waffen unterworfen.
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Julius_Agrikola
46
nderungen wieder her. Das Volk rhrte sich wieder; eine Flotte wurde erbaut und ein Heer ausgehoben.
Der Korinthische Krieg, 394387. Durch die aus dem per-fischen Feldzuge zurckgekehrten Griechen war die Schwche des persischen Reiches und die berlegenheit bei griechischen Geistes und griechischer Disziplin offenbar geworben. Der spter von Alexander verwirklichte Gebanke einer Eroberung des persischen Reiches lebte seit der Zeit im Hellenenvolke auf. Sparta hatte den Mut, den Krieg schon jetzt zu beginnen, da es wegen der Untersttzung des Cyrns durch peloponnesische Truppen die Roche des Perserknigs frchten mute. Es sandte den König Agesilns, der, obgleich lahm, doch eine seltene Selbstndigkeit und Kraft entwickelte, nach Kleinasien, um die griechischen Städte, die von dem persischen Satrapen mit hohen Abgaben bedrckt wurden, zu schtzen. Agesilaus brachte den Persern empfindliche Verluste bei und schickte sich schon zu einem Zuge ins Innere des persischen Reiches an, als er pltzlich zum Schutze des bedrngten Vaterlandes zurckberufen wurde. Die Städte Theben, Athen, Korinth und Argos waren, zum Teil durch persisches Gold bestochen, zu einem Bndnis gegen das verhate Sparta zusammengetreten. Agesilaus siegte der die Ver-387 bndeten bei Koronea. Die Spartaner schlssen aber 387, um ihre Vorherrschaft in Griechenland zu sichern, durch den schlauen Antlcidas Frieden mit den Persern. Nach diesem schmachvollen Frieden wurden die griechischen Städte Kleinasiens und die Insel Cypern den Persern berlassen; die brigen Hellenenstdte sollten selbstndig sein. So gingen die Frchte eines ruhmvollen Kampfes durch die Uneinigkeit der Griechen verloren. Sparta hatte aber seine Vorherrschaft neu befestigt und suchte die brigen Städte wie frher, zu beeinflussen.
Pte theanische Kegemome, 878362.
Die Spartaner ntzten die durch die Aufopferung der kleinasiatischen Stammesgenossen neu erkaufte Vorherrschaft weiterhin rcksichtslos aus und waren die ersten, die den Antalcidischen Frieden verletzten. Sie mischten sich in Streitigkeiten, die in Theben die Brger entzweiten, uiiii wollten einen Stdtebund sprengen, der sich auf der Halbinsel Chalcidice gebildet hatte. Auf dem Wege dahin besetzten sie unter Phbidas im geheimen Einverstndnis mit den Ephoren die Burg Thebens, als die Frauen daselbst das Fest der Demeter begingen und die Burg ohne Besatzung war, lieen die Demokraten verhaften oder hinrichten und setzten in der Stadt ein Schreckensregiment ein, das sich von einer Gewaltttigkeit zur anderen hinreien lie. Dieser Frevel fhrte aber zu einer allgemeinen Erbitterung und zum Sturze der spartanischen Hegemonie. Dreihundert thebanische Flchtlinge hatten in Athen Aufnahme gefunden. Zwlf von ihnen schlichen sich, als Jger verkleidet, an einem Winterabend nach Theben und ermordeten
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Agesilaus Agesilaus
76
Da rettete der Opfermut der rmischen Brger das Vaterland. Aus freiwilligen Beitrgen wurde eine neue Flotte von 200 Schiffen ausgerstet, mit der Lutatius Catulus einen entscheidenden Sieg 241 bei den Agatischen Inseln gewann, 241.
Die Erschpfung beider Staaten fhrte den Frieden herbei, dem zufolge die Karthager Sizilien abtraten und 3200 Talente Kriegsentschdigung zahlten.
Die Rmer beschritten mit der Unterwerfung Siziliens, das die erste rmische Provinz wurde, eine neue Bahn der Entwicklung. In den Provinzen wurden auswrtige Eroberungen dem rmischen Staate angegliedert. (Provincia, von provincere = obsiegen, bedeutet ursprnglich das dem Feinde abgenommene, [auerhalb Italiens gelegene] Land, dann aber Geschfts- oder Amtskreis, Verwaltungsbezirk.) Die Provinzen wurden von abgegangenen Konsuln oder Prtoren (Prokonsuln, Proprtoren) verwaltet, muten Abgaben entrichten und Hilfstruppen stellen.
Geietserwerbnngen zwischen dem ersten und zweiten Intttfchett Kriege.
Bald nach Beendigung des ersten Pumschen Krieges bentzten die Rmer einen Aufstand der karthagischen Sldner,' denen bei der Erschpfung der Staatskasse der Sold vorenthalten worden war, um Karthago zur Verzichtleistung auf Sardinien und Korsika zu zwingen, 238. Beide Inseln bildeten die zweite rmische Provinz.
Durch Unterwerfung der illyrischen Seeruber, die den rmischen Handel strten, hatte Rom auch einen Kstenstrich von Jllyrien uu) die Insel Korchra erhalten, 228. Die Athener, die damals nicht mehr in der Lage waren, ihre Handelsschiffe im Adriatischen Meere selbst zu schtzen, priesen die Rmer als Retter und verliehen ihnen das Brgerrecht. Auch Jllyrien wurde spter als Provinz verwaltet.
Endlich wurde auch das heutige Oberitalien, wo der gallische Stamm der Bojer eine nationale Erhebung aller keltischen Stmme gegen die rmische Herrschaft veranlat hatte, als Provinz (Gallia cisalpina) mit dem rmischen Staate verbunden und durch Militr-kolonien (Cremona, Placentia) gesichert.
201 Per zweite Hunnische Krieg, 218201.
Veranlassung. Um sich fr die Verluste zu entschdigen, machte Karthago unter Hamilkar Brkas und dessen Schwiegersohn Hsdrnbal Eroberungen in dem silberreichen Spanien. Die darber besorgten Rmer nahmen Sagnt in ihren Schutz und setzten den Jb erus als Grenze fest. Hamilkars Sohn Hannibal aber, der vom Vater das kriegerische Talent und den Ha gegen Rom geerbt hatte, eroberte Saguut. Daher erklrte eine rmische
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