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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 153

1880 - Halle : Anton
153 Allerorten tönte es begeistert: Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! Kaum 14 Tage nach der Kriegserklärung standen 500000 Mann bereit, um nach dem von Moltke entworfenen Plane die Grenze zu schützen und zu überschreiten; die erste Armee führte Steinmetz, die zweite Prinz Friedrich Karl, die dritte Kronprinz Friedrich Wilhelm; den Oberbefehl aber übernahm König Wilhelm selbst. 3. Bei Weißenburg errang am 4. August der Kronprinz den ersten Sieg; die Stadt wurde genommen und der dahinter liegende steile Gaisberg erstürmt. „Gott sei gepriesen," schrieb Wilhelm au die Königin Augusta, „für diese erste glorreiche Waffenthat! Er helfe weiter!" Und schon nach zwei Tagen meldete er wieder: „Welches Glück! Dieser neue Sieg durch Fritz! Preisen wir Gott für feine Gnade! Genommen einige 30 Geschütze, 2 Adler, 6 Mitrailleusen (— Kugelspritzen), 4000 Gefangene. Es foll Victoria geschossen werden!" Kronprinz Friedrich Wilhelm hatte am 6. August den Mar sch all Mac Mahon bei Wörth völlig geschlagen und feine Armee gänzlich zersprengt. Freilich war es wieder ein heißes und blutiges Werk gewesen, die wohl verschanzten, vom Feinde besetzten Anhöhen zu stürmen; aber die beutfche Tapferkeit überwanb alle Hinber-nisfe, und selbst bte braunen Turkos aus Afrika, bte tote wilde Thiere über Deutschland losgelassen werden sollten, vermochten ihr nicht zu widerstehen. Vereint hatten Nord- und Süddeutsche den herrlichen Sieg erfochten; vereint auch hatten sie geblutet und waren sie gefallen. Das war zu Wörth der heiße Tag, die Höhen wurden erstürmt. Auf blutiger, glühender Haide lag des Todes Saat gethürmt. Und dort im Grunde, am einsamen Tann, wo roth die Wellen heut rauschen, Ta hebt sich empor ein gefallener Mann, dem Donner des Siegs zu lauschen. Und neben ihm hebt sich ein andrer empor, die Rechte gepreßt auf die Wunde, Mit brennendem Aug' und lechzendem Ohr einsaugt er die jubelnde Kunde. Der erste ein Preuße vom nordischen Strand, vom bairischen Hochland der zweite, Sie waren gefallen am waldigen Rand, da lagen sie Seite an Seite. Gerächt, gerettet das Vaterland, der Räuber zu Boden gerungen! Und selig umklammert sich Hand und Hand und hält sich glühend umschlungen. Victoria klang's — mit flüchtigem Roth die Wangen aufs neue sich färben: Willkommen nun, heiliger Schlachtentod, das nenn' ich ein selig Sterben. Und als nun erglommen um Fels und Wald des Abendroths glühende Brände, Da ruhten die Tapfern friedlich und kalt, im Tod verkettet die Hände. Unweit Saarbrücken aber hatte Steinmetz an demselben Tage die furchtbaren Spicherer Höhen erstürmt. Zwar schienen sie uneinnehmbar, und die französischen Offiziere selbst lächelten, als sie erfuhren, daß die Preußen angriffen; aber voll Todesverachtung erkletterten die Tapfern die steilen Berge und nöthigten den Gegner zum Rückzug. Vereint folgten nun die deutschen Heere dem zurückweichenben

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 630

1845 - Halle : Anton
630 wider über St. Johann nach Hall, wo sie am 2-lten Oct. eingerükt waren, nachdem auch das ganze Unterintat wider besezt war. Nun hatte Oberndorf am 25ten die Scharniz gestürmt. Auch das Zillertal ward wider unterworfen. Has- pinger war schon nach Speckbachers Unglück bei Unken aus dem Salzatale abmarschirt, und schloß sich nach einigen klei- neren selbstständigen Unternemungen gegen das Heer, was von Kärnten her trete, dann den Pustertalern an. Am Iten Nov. hatten die Baiern Jnsbruk besezt und das Ober- intal bis Jms. Die Tiroler wurden auch vom Jselberge vertriben; die Verbindung mit Baiern durch die Scharniz war hergestelt. Am 6ten eroberten die Baiern Steinach; am 8ten erschin, wie bereits erwänt ist, Hofers Proclama- tion — da unterwarf sich das ganze nördliche Tirol. Die Baiern bezogen bei der in diesen Gegenden schon ganz win- terlichen Witterung Cantonnirungen und sandten wegen Fut- termangels einen großen Teil ihrer Artillerie und Kaval- lerie nach Baiern zurük — so waren die Verhältnisse als Hofer am löten Nov. wider zu den Waffen rief und nun nur noch auf die Eisaktaler, Passeiertaler, Algunder, Me- raner und Vintschgauer, die überhaupt immer den eigent- lichen Kern des Aufstandes gebildet hatten, rechnen konte. In den nächsten Tagen griffen die Oberintaler noch mehrfach den bairischen Posten bei Jms an; bis die Baiern weiter vordrangen und das Oberintal bis Pruz besezten, so wie das Oeztal, Gurgeltal und Piztal. Hofers Aufruf brachte das ganze Poznauer Tal an der Trisanna in Auf- rur; als Raglovich am 24ten in demselben vorzudringen suchte, ward er zurükgeworfen — allein am folgenden Tage unterwarfen sich die Poznauer freiwillig. Von dieser Zeit an war auch das Oberintal ruhig. Sobald gegen Ende des Monats die Wiltschenau, zwischen Zillertal und Achen, entwafnet war, war auch das Unterintal ruhig. Im nörd- lichen Tirol war anfangs December aller Kampf zu Ende. Unterdessen war Baraguay d'hilliers, der unter dem Vicekönige commandirte, am 2öten Oct. mit den Divisio- nen Severoli und Barbou gegen Tirol vor und Anfangs November eingedrungen. Anton Stöger, der Commandant

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 637

1845 - Halle : Anton
637 Charakter an ihnen war, da bricht er auch wider hervor, gewaltig, ursprünglich, wo es die Rot heischt, fielt die ältesten, einfachsten Grundlagen seines characteristischen Le- bens von neuem her, und begknt das Leben des Volkes gewissermaßen mit der Kraft und Reinheit des ursprüng- lichsten Keimes in neuen Triben. So haben wir in den alten, verschränkten Formen des Reiches, wie in den Glidern eines abgelebten Leibes, die Pulsschläge des algemeinen deutschen Lebens schwächer werden sehen, und unter den Wirkungen des sitlichen Gif- tes, welches die Franzosen in den verschidenen einander folgenden Verträgen mit den deutschen Regirungen in Ba- sel, Leoben, Lunwiler, im Reichsdeputationshauptschluße und in Wien und Pressburg durch moralische Herabwür- digung, durch Verwickelung in rechtsverachtende Handlun- gen ausgegoßen hatten, war dies algemeine deutsche Leben fast erstorben. Wir haben gesehen, wie die sitliche Indignation über das Verhältniss, in welches man gekommen war, Preussen in den Krieg von 1806 trib; — und wie äußerlich un- glüklich dieser auch endete, für deutsches Leben und Wesen war der Fride von Tilsit doch ein Glük, denn er machte Preussen zugleich frri von der Teilname an dem lezten Zugreifen gegen die Mitstäude im Reiche, tilgte fast allen Groll, den man im übrigen Deutschland schon in hohem Grade gefaßt hatten und zugleich wis er auf die eigne, tüchtige, sitliche Kraft des Volkes; knüpfte ein neues sitli- ches Band fest zwischen Regirung und Untertanen. Der Krieg im südlichen Deutschland aber ließ zuerst wider des Volkes eigenste, älteste Art sich kräftig durchkämpfen. So wie Tirol in den Krieg hereingezogen, dann bald von Oestreich seinen eignen Kräften überlaßen war, sahen wir auch sich das Wesen des deutschen Volksheeres, des alten Heerbannes in herlichster, glänzendster Weise entwickeln, und schon oben musten wir der Aenlichkeit mit dem Kampfe im Teutoburger Walde gedenken — mehr als einmal sa- hen wir gewissermaßen die Geister der Ahnen wie aus tausendjährigem Verschlüße in den Bergen Hervordringen

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 638

1845 - Halle : Anton
638 und die flatternden Fanen der Landesfreiheit und des alten Rechts auf den Firsten und in den Schluchten des Ge- birges schwingen. Hofer selbst und seine Genoßen, Has- pinger, Spekbacher und wie sie alle hießen, sie waren uns wie Gestalten aus einer abgeschidenen, aus einer Ju- gendzeit begegnet — das alte Reich war gestorben und begraben, aber, wie der Psalmist von dem Manne sagt, der auf Gottes Wegen wandelt, er werde nicht allein sein vor seinen Feinden im Tore, kräftige Söhne, die Stütze seines Rechts würden an seinem Tische sitzen — so waren die Söhne des Reiches auf gewesen und hatten die Ehre des hingeschidenen Erzeugers, die Ehre des deutschen Na- mens mit ihrem Blute verteidigt, im Unterligen selbst wi- dergewonnen und besi'gelt. Und wie wir den alten Heerban, die Kraft des Volks- Heeres, im Tirol plözlich wider mitten in moderner Umge- bung, und auch gegen die Waffen der modernen Zeit wi- der mächtig, erstehen sahen, so haben wir auch das alte deutsche Nittergefolge wider gesehen, ursprünglich, kräftig, wie Cäsar und Tacitus nur irgend es beschreiben können. Der deutsche, von seinem Erbe rechtlos vertribene Fürsten- sohn, der Herzog Wilhelm hatte die grollenden Necken um sich gesammelt, die gleich ihm vor der Tyrannenrute des schnöden Fremdlings gewichen waren; er war mit ihnen in das Haus seiner Väter eingezogen, und wenn auch noch nicht im Stande gewesen, festen Fuß daselbst zu faßen, hatte er doch diese alce Weise des Volkes, das Neckenleben edler Deutscher von neuem belebt. Da wird es uns deutlich, daß die Not ganzer Völ- ker, so lange der alte Got in ihnen noch nicht ganz aus dem Gedächtniffe geschwunden, ein wunderbares Werkzeug ist seiner segnenden Hand. Sie ist von Zeit zu Zeit not- wendig, „um alle eigentümlichen Gesinnungen und Bildun- gen und Richtungen zu prüfen, die sich vorher in dem Ueber- mute ruhigeren, geschüzteren Daseins entwickelten, — sie ist von Zeit zu Zeit notwendig, um die leeren Sonderbar- keiten, die abgestorbenen, hindernden Bestandteile auszuschei- den und die achte, reine, aus sich selbst lebende Eigentum-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 605

1845 - Halle : Anton
605 gens war es einem künen Haufen aus Teimcrs Leuten ge- lungen die Jnbrücke bei Jnsbruk zu stürmen troz der zwei Kanonen, die sie verteidigten; die Besatzung der Stadt werte sich aufs tapferste; aber die Tiroler waren überlegen und schon 1t Uhr vor Mittag Herren der Stadt. Sie ruhten sich noch vom Gefechte aus, als die Sturmglocken am 13ten des Morgens Bissons heranziehende Colonne signalisirten. Man hatte von dieser Seite eine solche feindliche Macht nicht erwartet, war aber sofort zum Kampfe bereit. Man sezte sofort die Stadt in Verteidigungszustand, verrammelte Tore und Haustüren, bcsezte alle Fenster und andere Puncte, von wo man auf den Feind schießen konte, und erwartete diesen festes Auges. General Bisson , als er unerwartet Jnsbruk im.besiz so bedeutender feindlicher Massen fand, wagte nicht sofort mit seiner durch 24stündigen Marsch und durch langes Gefecht aufgeribenen Manschaft einen raschen Angriff sondern entwickelte seine Truppen etwas oberhalb Jnsbruk bei Wiltau. Die Tiroler aber hatten den General Kinkel gefangen, der sich von ihnen imponiren und bewegen ließ, eine Einladung an Bisson zu scbicken, er möge sich durch Absendung zweier Stabsofsicire selbst von der Unmöglichkeit weiteren Vordrin- gens überzeugen. Als diese Ofsicire in die Stadt gekommen waren, ließen die Tiroler nur deren Begleiter wider heraus und Teimer sandte an Bisson die Aufforderung, er solle mit seiner ganzen Colonne das Gewer strecken. Nach eini- gen Unterhandlungen verzweifelte Bisson an der Möglich- keit mit Güte oder Gewalt weiter zukommen (denn so wie nach kurzem Abbrechen der Unterhandlung das Feuer wider began, sielen gleich im ersten Augenblicke mehrere hundert der Seinigen durch sicher gezilte Schüße), und er ergab sich. So hatten es diese einfachen Bauern gleich in den er, sten Tagen ihres Kampfes mit ganzen Heermassen ausgenom- men, hatten, ohngeachtet aller Gehorsam freiwillig war, ihr Land fast ganz befreit und über 6000 Gefangene gemach/. Kein Waffenglük brauchte ihnen erst Mut, kein kleiner Krieg sie erst waffentüchtig zu machen. Sie giengen in ihrem Gotvertrauen sofort auf Städte, Batterien und Heermassen. Den Franzosen aber war es ein harter Schlag, ehe noch

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 614

1845 - Halle : Anton
014 zu verbergen, trat der Obristlieutcnant von Ertl mit den Baiern in Unterhandlung, indem er sie aufforderte sich zu ergeben, da sie die Tiroler auch rechts der Sill liberal als Sieger sahen — diese Unterhandlung hielt 2 Stunden hin, und als sie abgebrochen ward, war neue Munition angekommen; doch tat man keinen entscheidenden Schlag mehr auf diesem Puncte. Weiter links commandirte eine zweite Colonne des linken Flügels der Kapuziner Haspinger; er eroberte die Höhen bei Rätters, dann Galwies und warf auch von diesen Puncten die Baiern gegen Wiltau. Was diese auch versuchten, es war alles umsonst, denn am Nachmittage kam auch ein Teil des Oberintaler Aufgebotes Teimers gegen sie. Teimer hatte am 28ten einige Tausend Man bei Imst vereinigt; nur einen kleinen Teil seines ganzen Aufgebotes. Von diesen hatte er eine Abteilung den Ti- rolern gegen Wiltau hin zu Hilfe gesandt; eine zweite Abteilung sandte er gegen die Baiern in der Scharniz; er selbst gieng mit 500 Man über Zirl, um sich bei Kra- nawiten verborgen zu halten, das später nachziehende Auf- gebot hier zu erwarten und über Nacht die Ortschaften bis Höttingen und Mühlau hin zu nemen. Gelang dies, so war die Division Deroi in Jnsbruk eingeschloßen, und cs blib ihr nichts übrig, als die Waffen zu strecken, wie frü- her Bisson und Kinkel. Indessen hatte die Abteilung gegen die Scharniz sich dieses Passes bemächtigt, ward aber vom Grafen Arco so hart gedrängt, daß ihr alle nachrückenden Verstärkungen zuziehen musten; damit sie sich halten tönte. Teimer be- hielt also nur 500 Man mit denen er der Division Deroi den Rükzug nicht abschneiden konte. Auch tonte er sich nicht verborgen halten, sondern stieß hinter Kranawiten auf Baiern, gegen die er sich den 20ten über mit Mühe behauptete. Teimers Schwäche freilich war Deroi unbe- kant; er hatte nicht an so algemeine Erneuerung des Auf- standes geglaubt und war in Jnsbruk auf Eräugnisse, wie sie hereinbrachen, nicht vorbereitet, war auf längere Zeit weder mit Mumtion noch mit Lebensmitteln versehen.

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 557

1845 - Halle : Anton
557 Landvolk und der Pöbel verlangten gegen den Feind ge- fürt zu sein, und sezten am Prado, bis zu welchem die französische Colonne eingedrungen war, das Feuer fort, wärend Morla und der Fürst von Castelfranco schon eine Capitulation aufsezten, die der Marques de Castellar zu unterzeichnen verweigerte. Darüber vergieng der Tag. In der Wachsten Nacht zog Castellar mit seinen 6000 Man und 16 Kanonen ab. Das Landvolk hatte sich über Nacht zum Teil verlaufen; Madrid war ruhig, und ergab sich am 4ten Deccmber früh 8 Uhr den Franzosen. Napoleon nam zunächst aus einem Landhause in der Nähe der Stadt Quartir; nach einigen Tagen war Madrid volkommen be- ruhigt; und Spatzirgänge und Theater erschinen wider von sorglosen Leuten erfült. Weder die Reihe der erfochtenen Sige, noch die Eide, welche Napoleon forderte, noch die Schmeicheleien, die er den Spaniern sagte, hatten nun aber die Wirkung, daß sich die Nation unterwarf. Vilmehr war es, wie wenn in einer Schlacht ein Corps, auf welches gestürmt wird, seine Reihen öfnet, den Feind im Andrange des Sturmes hindurch läßt, und hinter ihm sich wider schließt, um ihn von allen Seiten zu bedrängen. Mit großen Armeen war Spanien nicht zu bezwingen, denn nur wenige Hauptstra- ßen durch das Land waren in gutein Stande; alle Ne- benstraßen waren fast nur auf Transport mit Saumtieren eingerichtet. Die Ortschaften ligen weit, weit auseinander. Hielt man die Armeecorps beisammen, so hatte man bald die äußerste Not mit Proviant und stetem Beiwachten; legte man che in die kleineren Ortschaften auseinander, so wurden die Detachements auch einzeln überfallen, und auf ihren Einzelmärschen angegriffen. Wich man von den paar Hauptstraßen seitwärts, so war mit Artillerie und Furwe- sen bald nicht fort zu kommen. Von den früher geschlagenen Truppen hielt sich ein Teil unter Romana im asturischen Gebirge; ein anderer unter Palafox in Zaragoza; ein dritter unter la Pe/ta am Tajo war durch das Hinzukommen des Herzogs del Jn- fan-tado, Albuquerques und des Generals Venegas wider

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 631

1845 - Halle : Anton
631 im Pustertale, hatte als er am Löten Oct. durch Herrn von Campt ofsiciel von dem abgeschloßenen Friden unter- richtet worden war, schon die Schützcncompagnien aufge- löst und sich für seine Person unterworfen, aber Herr von Kolb hatte den Aufstand im Pustertale wider belebt, und den Einwonern die Ueberzeugung beigebracht, Stöger sei ein von den Franzosen erkaufter Verräter. Es fanden sich ein Paar tausend Man zusammen, welche des Vicekönigs Armee an der Mülbacher Clause aufzuhalten beschloßen. Sie verteidigten auch die Clause gegen die von Rusca ge- fürte Avantgarde bis sie durch einige Bataillone umgangen waren; dann zerstreuten sie sich — am6ten Nov.; an dem- selben Tage rükten Ruscas Leute in Brixen ein, so wie Vials Truppen in Botzen, wo Peyri schon am 4ten ange- kommen war, und bis zu Vials Ankunft allein den Kampf mit den zalreich um Botzen vereinigten Haufen der Tiro- ler ausgenommen hatte. Hofers Unterwerfungsproclama- tion ließ dann auch diese in das südliche Tirol eingedrun- genen Truppen das Land als beruhigt ansehen; sie bezogen Cantonnirungen von Klagenfurt bis Brixen und Botzen, und von da bis Sterzing und Meran. Aber schon ehe Ho- fer am löten seinen neuen Aufruf erließ, waren am 14ten die Paffeirer wider losgebrochen, und hatten den Posten in Meran hart bedrängt. Als am 16ten zwei Bataillone von Meran an der Passeier heraufdringen wollen um das Land zu entwafnen, wurden sie zurükgeworfen, und dann von den Binlschgaucrn hart cingeschloßen, so daß die Besatzung von Meran sich in der nächsten Nacht nach Botzen zurrst- zog. Am 17ten kamen zwei Bataillone von Sterzing über den Jausen, um das Passeiertal zu unterwerfen; wurden aber in St. Leonhard, wohin sie gekommen, cingeschloßen; konten weder zurük noch vorwärts, und waren am 22ten nahe daran von dem wütenden Volke Man für Man ge- schlachtet zu werden, als eben Haspinger ankam und dem Unglüksreste eine Capitulation verschafte, Nun brach Ba- raguay selbst am 23ten mit 11 Bataillonen von Botzen auf und kam ohne Gefecht nach Meran. General Barbou halte am selben Tage wider 6 Bataillone über den Jausen

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 597

1845 - Halle : Anton
597 Erzherzog Johann endlich nach Mittag bei Siebenbrun an- kam, machte er Gefangene im Rücken des sigenden Fein- des _ aber fand den Tag entschiden. Am folgenden Tage zog sich die ö'streichifche Armee in der Richtung auf Znaym zurük. Es war ein tapferer, aber zulezt sigloser Kampf gewesen. Auch der Rükzug des östreichifchen Heeres hatte unter steten Gefechten stat; ein sehr hartnäckiger Kampf siel noch in die Nahe von Znaym — wärend desselben ward aber das Aufhören der Feindseligkeiten verkündet, denn Fürst Lichtenstein war mit Unterhandlungen im feind- lichen Hauptguartir beauftragt gewesen, und hatte einen vierwöchentlichen Waffenstilstand mit 14tägiger Kündigung erreicht, freilich unter sehr drückenden Bedingungen: die östreichifchen Truppen musten Vorarlberg und Tirol, wo- hin sie vorgedrungen gewesen waren, so wie die Cittadellen von Brün und Grätz und das Fort Sachsenburg räumen. Die Demarcationslinie ließ den Franzosen das ganze Erz- herzogthum Oestreich, den Znaymer und Brünner Kreis von Mähren, einen nordwestlichen Teil von Ungarn und ganz Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien und Fiume. Napoleon kerte einstweilen mit den Garden nach Schön- brun zurük; Davoust und Massen« bliben in Mähren; zwischen ihnen und der Donau Marmont und Oudinot. Sachsen unv Italiener lagen in den ungarischen Gegenden; Würtemberger und Italiener in Steyermark und Kärnten. Die östreichifchen Truppen bliben teils bei Olmütz, teils zogen sie an die Waag, teils nach Böhmen und der Erz- herzog Karl legte am 31ten Juli den Oberbefelh nider, den Lichtenstein übernam. Faßen wir nun einstweilen einen Kampf ins Auge, der seinem Character nach dem Volkskriege, welchem wir auf der pyrenäischen Halbinsel in seinem Beginnen zuschau- ten, änlich, nur im Ganzen edler, mächtiger und deshalb auch in dem sitlichen Eindrücke, den er auf ganz Europa hervorbrachte, gewaltiger war — den Kampf in den tiro- ler Alpen — einen Kampf den ein rüriges, durch die kleine Misere des Lebens, die in gewerbreichen Landschaften die ndividuelle Kraft der Menschen lämt und zerfrißt, weniger

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 603

1845 - Halle : Anton
603 Als die Obstreicher den Krieg gegen Frankreich be- gannen, rechneten sie entschiden auf den Aufstand der Ti- roler Landleute. Ja! es waren vor dem Beginne der Feindseligkeiten von Oestreich aus directe Aufforderungen an die Tiroler ergangen, sich gegen den rechtlosen Zustand, in dem sie gehalten würden, zu erheben, zu Verteidigung ihrer Verfaßung die Waffen zu ergreifen, und sich wider zum Erzhause Oestreich zu halten * *). Die Baiern achte- ten die Stimmung des Tiroler Landes nicht, weil man in jener Zeit disciplinirte Truppen in ihrer Wirkung so über- schazte, daß man bewafnete Bevölkerungen neben ihnen gar nicht in Anschlag brachte. Nicht lange vor Ausbruch des Krieges hatten sich die Bauern des Fleimser Tales der Conscription widersezt; rasch aber war dieser vereinzelte Widerstand zu Boden geschlagen worden. Die Baiern wurden nur um so sicherer. Beim Ausbruche des Krieges hatten sie nur 4400 Man unter General Kinkel in Tirol; die stärksten Posten davon (1325 M.) den einen in Ins- bruck, den anderen in Brixen. Als die Oestreicher im April vorgiengen, rukte Marquis Chasteler mit 10,000 Man nach Oberdrauburg an die Grenze Tirols. Die Baiern wollen, als dies Corps nahete, die Rienzbrücke zerstören, aber die nächsten Gemeinden um St. Lorenz hinderren es, und brachen am 10ten April los. Der algemeine Aufstand war zum Oten verabredet. Am Ilten zog das kleine bairische Detachement, was zuerst in Conflict gekommen war, nach der Mülbacher Clause und der Ladit» scher Brücke ad, die eine Meile nördlich von Brixen in Ei- nem Bogen über die Eisak fürt. Die Besatzung dieser Brücke solle den Marsch zweier aus Italien kommender französischer lich-ernsten Man mit dem langen, schönen, schwarzen Bart, zum Mannequin der Oestreicher, ein gelungener Grif gewesen sei." — Solche Erscheinungen wie die Tiroler, solche moralische Stel- lungen, wie Hofer eine hatte, macht niemand — sie gewärt die Natur oder beßer Gottes Liebe und Gnade. *) Es waren anfangs des Jahres 1809 Hofer und Anton Stöger nach Wien gekommen, hatten beim Erzherzoge Johann Gebdr und im Namen und aus Auftrag des Kaisers Franz geheime Instruc- tionen und Hilfsquellen gefunden. Auch andere Deputirte waren crschinen.
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