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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 18

1845 - Halle : Anton
18 nach ihm der Dcputirte Mailhe auf, und fürte aus, daß die Zusage der Unverlezlichkeit des Königes in der lezten Constitution nichts gewesen sei, als eine rhetorische Figur; — daß man sich über diese rhetorische Figur hinwegsetzen, daß man den König demnach zur Untersuchung und wegen sei- ner Verbrechen vor Gericht ziehen müße. Die insurrectionelle Partei jubelte dieser Ansicht ihren Beifal zu. Gleichheit dürfe in Frankreich kein bloßes Wort; sie müße eine Wirklichkeit sein. Gemeine Verbrecher wür- den zum Tode verurteilt für eine gestolne Börse, und die- ser Hauptverbrecher, der ganz Frankreich für sich habe sie- len wollen, solle frei ausgehen! — das sei unerhört! Zwölf- Hundert Menschen habe allein am loten August das Inte- resse dieses Mannes zu Leichen gemacht; wie vile im Ar- gonner Walde und in den Niderlanden! Sobald man die Menschen, die beim Erstürmen der Tuilerien ihr Leben gelaßen, nicht mehr als Aufrürer an- sah, die ihre gerechte und nur zu milde Strafe durch den Tod gefunden, sondern als heilige Märtyrer des Patriotis- mus, war freilich nichts consequenter, als daß man den damaligen König als Feind, als besigten Feind behandelte, und vadi vidid über ihn rief. Die insurrectionelle Par- tei, die Jakobiner bemächtigten sich nun aber dieser Ange- legenheit in diesem Sinne, und fest waren sie enkschloßen, sie in dieser Weise hinauszutreiben, daß der Kong als Hauptverbrecher zur Verantwortung gezogen und bestraft würde. Die Girondins schracken zurük vor diesem Extreme, welches die Gewalt oben an stelle, und alles Recht, auch ihr eignes mit Füßen trat. Sie sahen ganz richtig den Kampf um des Königs Leben zum Teil schon an als einen Kampf um ihr eignes Leben; — aber sie hatten nun gegen sich alle die Praktiken, die sie früher selbst begünstigt, alle die Verleumdungen, alle die Mittel der Volksaufregung, die früher gegen den König gebraucht wurden waren. Wald war niemand Ursache des dauernden Getraidcmangels, Ur- sache aller Not des Volkes, als die geheimen Freunde des Königes. Hätte nicht die s. g. Philosophie den Glauben an Hexenkünste längst verscheucht gehabt, man würde den

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 85

1845 - Halle : Anton
85 erholten sich aber nicht von ihrem Schrecken, denn ihre Leute flohen nicht in Haufen auf Caen, sondern da sie fast alle aus den normannischen und bretonischen Nach: barlandschaften waren, zerstreuten sie sich sofort. Zeder gieng nach Hause und die Girondins in Caen mochten se- hen, wie sie durchka'men. Am nächsten Morgen sahen sie, das die Municipalität von Caen das Aechtungsgesez des Berges gegen die Girodins an den Straßenecken hatte an- schlagen laßen. Sie zerstreuten sich also, und verkrochen sich, so gut sie konten. Gorsas gieng zu Freunden nach Rennes, um sich da zu verstecken. Gnadet, Lanjuinais waren schon unterwegs nach Bordeaux. Eilfe von den Girondins mit dem einzigen Bataillon bretonischer Frei- williger zogen zusammen ab. Aber nachdem dies Batail- lon zwei Tage auf seinem Marsche nach der südlichen Bretagne zugebracht, hatte sich die Nachricht von der Ni- derlage, die die Girondins im Calvados erlitten hatten, verbreitet; Nantes hatte sich wider dem Convente ange- schloßen, und auch dies lezte Bataillon zerstreute sich. Die eilf Girondins mit etwa einem halben Dutzend Leu- ten des Bataillons bliben allein übrig, um sich als eine bewafnete Bande nach-Bordeaux hin zurükzuziehen; denn auf diese Stadt rechneten sie noch ein wenig. Petion war dabei, und Barbaroux und Louvet — kurz! es waren noch die energischesten dieser Partei, die zusammenhielten und einen Rükzug machten, wie Walter von Aquitanien vor Etzel und den Burgundenhelden. Rings um sie drote die Guillotine, oder schnit das Meer den Rükzug ab — keine Hilfe für sie; auch kein Mittel der Ernärung als die Muskete auf der Schulter und der Degen an der Seite. Sie suchten die wilderen Gegenden der Bretagne, und ka- men unangefochten bis Moncontour. Da war gerade Jahr- markt; sie musten eilen fortzukommen; die ganze Gegend geriet durch sie in Allarm. Aber wie kamen .sie fort. Einer von ihnen, Cusiy, war mit Gichtbeschwerden ge- plagt; Buzot, ein dicker Man, konte kaum marschiren; Riouffe hatte sich die Füße ganz wund gelaufen, konte nur unter argen Schmerzen einen Schrit um den anderen

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 637

1845 - Halle : Anton
637 Charakter an ihnen war, da bricht er auch wider hervor, gewaltig, ursprünglich, wo es die Rot heischt, fielt die ältesten, einfachsten Grundlagen seines characteristischen Le- bens von neuem her, und begknt das Leben des Volkes gewissermaßen mit der Kraft und Reinheit des ursprüng- lichsten Keimes in neuen Triben. So haben wir in den alten, verschränkten Formen des Reiches, wie in den Glidern eines abgelebten Leibes, die Pulsschläge des algemeinen deutschen Lebens schwächer werden sehen, und unter den Wirkungen des sitlichen Gif- tes, welches die Franzosen in den verschidenen einander folgenden Verträgen mit den deutschen Regirungen in Ba- sel, Leoben, Lunwiler, im Reichsdeputationshauptschluße und in Wien und Pressburg durch moralische Herabwür- digung, durch Verwickelung in rechtsverachtende Handlun- gen ausgegoßen hatten, war dies algemeine deutsche Leben fast erstorben. Wir haben gesehen, wie die sitliche Indignation über das Verhältniss, in welches man gekommen war, Preussen in den Krieg von 1806 trib; — und wie äußerlich un- glüklich dieser auch endete, für deutsches Leben und Wesen war der Fride von Tilsit doch ein Glük, denn er machte Preussen zugleich frri von der Teilname an dem lezten Zugreifen gegen die Mitstäude im Reiche, tilgte fast allen Groll, den man im übrigen Deutschland schon in hohem Grade gefaßt hatten und zugleich wis er auf die eigne, tüchtige, sitliche Kraft des Volkes; knüpfte ein neues sitli- ches Band fest zwischen Regirung und Untertanen. Der Krieg im südlichen Deutschland aber ließ zuerst wider des Volkes eigenste, älteste Art sich kräftig durchkämpfen. So wie Tirol in den Krieg hereingezogen, dann bald von Oestreich seinen eignen Kräften überlaßen war, sahen wir auch sich das Wesen des deutschen Volksheeres, des alten Heerbannes in herlichster, glänzendster Weise entwickeln, und schon oben musten wir der Aenlichkeit mit dem Kampfe im Teutoburger Walde gedenken — mehr als einmal sa- hen wir gewissermaßen die Geister der Ahnen wie aus tausendjährigem Verschlüße in den Bergen Hervordringen

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 638

1845 - Halle : Anton
638 und die flatternden Fanen der Landesfreiheit und des alten Rechts auf den Firsten und in den Schluchten des Ge- birges schwingen. Hofer selbst und seine Genoßen, Has- pinger, Spekbacher und wie sie alle hießen, sie waren uns wie Gestalten aus einer abgeschidenen, aus einer Ju- gendzeit begegnet — das alte Reich war gestorben und begraben, aber, wie der Psalmist von dem Manne sagt, der auf Gottes Wegen wandelt, er werde nicht allein sein vor seinen Feinden im Tore, kräftige Söhne, die Stütze seines Rechts würden an seinem Tische sitzen — so waren die Söhne des Reiches auf gewesen und hatten die Ehre des hingeschidenen Erzeugers, die Ehre des deutschen Na- mens mit ihrem Blute verteidigt, im Unterligen selbst wi- dergewonnen und besi'gelt. Und wie wir den alten Heerban, die Kraft des Volks- Heeres, im Tirol plözlich wider mitten in moderner Umge- bung, und auch gegen die Waffen der modernen Zeit wi- der mächtig, erstehen sahen, so haben wir auch das alte deutsche Nittergefolge wider gesehen, ursprünglich, kräftig, wie Cäsar und Tacitus nur irgend es beschreiben können. Der deutsche, von seinem Erbe rechtlos vertribene Fürsten- sohn, der Herzog Wilhelm hatte die grollenden Necken um sich gesammelt, die gleich ihm vor der Tyrannenrute des schnöden Fremdlings gewichen waren; er war mit ihnen in das Haus seiner Väter eingezogen, und wenn auch noch nicht im Stande gewesen, festen Fuß daselbst zu faßen, hatte er doch diese alce Weise des Volkes, das Neckenleben edler Deutscher von neuem belebt. Da wird es uns deutlich, daß die Not ganzer Völ- ker, so lange der alte Got in ihnen noch nicht ganz aus dem Gedächtniffe geschwunden, ein wunderbares Werkzeug ist seiner segnenden Hand. Sie ist von Zeit zu Zeit not- wendig, „um alle eigentümlichen Gesinnungen und Bildun- gen und Richtungen zu prüfen, die sich vorher in dem Ueber- mute ruhigeren, geschüzteren Daseins entwickelten, — sie ist von Zeit zu Zeit notwendig, um die leeren Sonderbar- keiten, die abgestorbenen, hindernden Bestandteile auszuschei- den und die achte, reine, aus sich selbst lebende Eigentum-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 604

1845 - Halle : Anton
r 604 (Solennen unter den Generalen Bisson und Lemoine frei erhal- ten, und die Brücke ward gegen das Landvolk behauptet selbst noch als am Abend 50 östreichifche Jäger und einige Cavallerie dem aufgestandenen Volke zu Hilfe kamen. Andreas Hofer, der Gastwirt am Sand an der Passeier, ohnweit St. Leonhard, hatte am verabredeten Tage seine Nachbarn, etwa 400 Man, zusammengebracht, war mit ihnen über den Jausen nach Sterzing gezogen, bis wohin sein Haufe zu etwa 1000 Man angewachsen war. In Ster- zing stunden 400 Baiern. Hofer zwang sie, die Waffen zu strecken, nachdem sie sich mehrere Stunden lang tapfer verteidigt hatten. Am selben Abend traf Bisson's Colonne an der Laditscher Brücke ein, zog darüber und die Abtei- lung Baiern, welche Tags zuvor diesen Punct verteidigt hatte, zog am nächsten mit Hinterlaßung eines kleinen, bald vertribenen Detachements ab. Die Tiroler besezten hierauf alle wichtigen Puncte rechts der Eisak, und als Lemoine mit der zweiten Colonne ankam, wagte er nicht mehr durch- zudringen, sondern wandte sich nach Brixen und Bo- tzen zurük. Als an 12ten in Sterzing die Nachricht ankam, Ge- neral Bisson ziehe heran, zerstreuten sich Hofers Leute auf die Höhen an der Straße. Troz dem konten sie die Fran- zosen, die auch im Rücken hart gedrängt wurden, nicht aufhalten. Diese marschirten vilmehr auch die Nacht fort — in stetem Gefecht, ohne alle Möglichkeit des Siges — ihr einziges Zil war Jnsbruk — als sie aber am Morgen des 13ten in die Nähe von Jnsbruck ankamen, war die Stadt von einer dritten Masse aufgestandenen Landvolkes besezt. Martin Teimer *) hatte sich an die Spitze der Oberintaler, Joseph Spekbacher an die der Unterintaler gestelt. Der lez- tere hatte am Ilten ein bairisches Detachement in Volders. am 12ten ein zweites in Hall überwältigt, und war auf Jns- bruk gezogen, in dessen Nähe Teimer schon am Ilten mit 10,000 Oberintaler angekommen war. Am 12ten des Mor- ') „ Ein in verschidenen kleinen Gefechten 1797 bckant gewordener Taglönerssohn aus dem vorzugsweise patriotischen Vintschgauer Dorfe Schlanders."

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

9. Alte Geschichte - S. 30

1881 - Halle : Anton
30 die Griechen ein hölzernes Pferd von riesiger Größe. 30 Helden verbargen sich in den ausgehöhlten Leib desselben. Die übrigen zogen zum Scheine von dannen. Neugierig kamen die Trojaner und staunten das Pferd an. Da brachte man einen Griechen, Sinon; absichtlich war er zurückgeblieben; absichtlich hatte er sich fangen lassen, um die Trojaner durch listige Rede zu bethören. Eilends fragte man ihn, was es mit dem Pferde für eine Bewandtnis habe. „Zum Geschenk für die Götter," gab Sinon nach langem Drängen zur Antwort, „haben die Griechen es gezimmert, damit jene ihnen eine glückliche Heimfahrt gewähren. Bleibt es hier stehen, so wird ihnen — nach Aussage der Priester — ihr Wunsch erfüllt; gelangt es jedoch in eure Stadt, fo werden sie Unglück aus der Heimreise haben, Troja aber wird unüberwindlich sein. Darum eben ist es so groß gebaut worden; es soll euch nicht möglich sein, es durch das Thor zu schaffen." — Die Trojaner glaubten der trügerischen Rede. Schleunig rissen sie das Thor samt einem Teil der Stadtmauer ein und führten das Riesenroß im Triumphe bis vor den Tempel ihrer Göttin; alsvann überließen sie sich maßloser Freude. — In der Nacht öffnete Sinon eine verborgene Thür am Bauche des Pferdes; die Helden entstiegen der finsteren Höhlung; die unbewachten Thore wurden geöffnet, die draußen harrenden wiedergekehrten Griechen drangen in die unglückliche Stadt, fetzten sie an allen Ecken in Brand und richteten unter den überraschten Einwohnern ein , furchtbares Blutbad an. Ihm entkamen nur wenige; auch Priamus wurde samt seinen noch übrigen Söhnen im eigenen Hause ermordet; die edlen Frauen wurden als Sklavinnen fortgeschleppt; mit ihnen und den erbeuteten Schätzen so wie mit der wiedergewonnenen Helena zogen die Sieger nach Hause. V. 1. Großes Ungemach aber traf die heimkehrenden Griechen; am meisten wurde der „vielduldende" Odysseus vom Zorn der Götter verfolgt. Zehn Jahre irrte er auf unbekanntem Meere umher, und eine Menge gefahrvoller Abenteuer hatte er zu bestehen, bevor er die heimatliche Küste erreichte. Ein Sturm verschlug ihn in das Land der riesigen einäugigen Cyklopen. In der Höhle des einen — Polyphem — suchte er mit zwölf seiner Gefährten Schutz. Am Abend erst kehrte der Riese mit seiner Herde von der Weide heim, und mit gewaltigem Felsblock verschloß er den Eingang der Wohnung. Beim Schein des flackernden Feuers gewahrte er die Fremdlinge. „Wer seid ihr?" herrschte er sie an. „Griechische Männer sind wir," versetzte Odysseus; „vom Sturme verschlagen, bitten wir um Bewirtung und Gastgeschenk." Als Antwort packte der Unhold zwei seiner Gefährten, zerschmetterte ihnen am Boden das Haupt und verzehrte sie beide mit großem Behagen. Zwei andere der Griechen verspeiste er am folgenden Morgen zum Frühstück. Dann trieb er, nachdem er den Eingang der Höhle sorglich verwahrt hatte, die Herde zur Weide.

10. Alte Geschichte - S. 60

1881 - Halle : Anton
60 verkündeten dem trauernden Volke, sein Vater Mars habe ihn in feurigem Wagen gen Himmel geholt. Bon da an erwies man ihm göttliche Ehre. Iii 1. Im Ganzen haben sieben Könige über Rom geherrscht, der letzte war Tarqninius Superbus. — Durch Gewaltthat und Verbrechen bahnteer sich den Weg zum Thron. Er war ein Schwiegersohn des bisherigen Königs ^ervius; aber er sowohl als sein Weib Tullia konnten den Tod des greisen Vaters nicht abwarten. Von Tullia angereizt, erschien Tarquiuius im königlichen Schmucke und von Bewaffneten umgeben im Senat und nahm auf dem >!önigsstuhle Platz. Davon benachrichtigt, eilte Servius herzu. „In der Thür stehend, schalt er Tarquiu einen Empörer. Dieser ergriff den schwachen Greis und stürzte ihn die steinernen Stufen hinab. Blutend und gelähmt ward L-ervius von Getreuen emporgehoben und weggeführt; aber ehe er in seine Wohnung gelangte, erreichten und ermordeten ihn die Diener des Tyrannen; die Leiche ließen sie im Blute liegen." Inzwischen harrte Tullia sehnsüchtig auf Nachricht von dem Erfolge des schändlichen Planes, endlich vermochte sie ihre Ungeduld uicht mehr zu zügeln: mitten durch den Tumult fuhr sie zum Natsgebäude, um ihren Gatten als König zu begrüßen. Selbst diesem war ihr Frohlocken gräßlich, er hieß sie umkehren. In enger Gasse stieß sie auf die Leiche des Vaters. Die Maultiere wichen zurück, der Knecht wollte ausweichen; allein die unnatürliche Tochter zwang ihn, über den Leichnam hinwegzufahren, und das Blut des Vaters bespritzte den Wagen und ihr Gewand. Seitdem hieß jene Straße „die Gasse des Frevels." 2. Durchgewaltthat uudverbrecheu suchte sichtarqui-nius auf dem Throne zu erhalten. Wie den Schwiegervater, so mordete er auch die übrigen ihm im Wege stehenden Verwandten; nur einer, Juuius, rettete sich vor dem Dolche des Königs: er stellte sich blödsinnig; darnm meinte jener, von ihm habe er nichts zu fürchten; verächtlich nannte er ihn „Brutus" ( — der Dumme). — Durch harte Behandlung erbitterte Tarquiuius auch Volk und Senat. Das erstere belastete er willkürlich mit schweren Steuern und harter Fronarbeit; den letzteren mißachtete er und trat seine Rechte mit Füßen; viele Senatoren wurden hingerichtet oder verbannt und ihrer Güter beraubt. Unwillig nannte man ihn darum „Superbus", d. H. den Übermütigen. 3. Durch Gewaltthat und Verbrechen verlor endlich Tarquiuius den Thron. Während er Ardea (— wenige Meilen südlich von Rom —) belagerte, begab sich sein Sohn Sextus in eine benachbarte Stadt und mißhandelte die edle Lncretia, die Gemahlin des dem Königshause verwandten Collatinns. Die tugendhafte Frau mochte ihre Schmach nicht überleben. Sie ließ Vater und Gemahl aus dem Lager herbeirufen, klagte ihnen die erlittene Unbill, beschwor sie, den Schimpf zu rächen, und erstach sich vor ihren Augen.
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