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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 163

1845 - Halle : Anton
163 weiland Creaturen besezt — unterzeichnet der Gefangenen, unterzeichnet des eigenen Präsidenten (Dumas) Todesur- teil, und noch an demselben Tage hat die Hinrichtung stat. Es waren der zusammen verurteilten 22 — auch Fleu- riot — auch der Schuster Simon waren darunter. Die Hinrichtung hatte unter dem Jauchzen des Volkes, un- ter Verwünschungen gegen die Tyrannen stat. Am fol- genden Tage wurden noch 70; am nächstfolgenden noch 15 von dieser Faction der Hautemain hingerichtet. Damit hatte die Schreckensregierung ein Ende. Die Regirungs- comites bliben zwar im ersten Augenblicke, doch decretirte man sofort, daß sie mit jedem Monate zum 4ten Teile neu besezt werden müsten; daß jeder ausscheidende auf einen Monat (also bei der nächsten Wal) nicht wälbar sei. Allein dies schin schon in den nächsten Tagen die Diktatur nicht genug zu schwächen, und schon am 14ten Thermidor (Iten August) wurden eine Reihe neuer Ausschüße errichtet und an diese die Regirungsgeschäfte verteilt. Dies waren die inneren Verhältnisse Frankreichs in der ersten Hälfte des Jahres 1794. Werfen wir nun einen übersichtlichen Blik auf das, was in dieser Zeit die Alliir- ten taten, um den Krieg gegen Frankreich fortzusetzen. In England hatte Pitt nach dem unglüklichen Ausgange des ersten Feldzuges einen sehr harten Kampf mit einem Teile der Opposition im Parlamente zu bestehen. Er ver- sprach abcr kein Wort mehr. — ( Die Hinrîchtung hatte nach Mittag stat: ,, L’échafaud avait été élevé à la place de la Révolution. Un peuple immense encombrait la rue St. Ho- noré, les Tuileries et la grande place. De nombreux, pa- rents des victimes suivaient les charettes en vomissant des imprécations; beaucoup s’approchaient en demandant à voir Robespierre: les gensdarmes le leur désignaient avec la pointe de leur sabre. Quand les coupables furent arrivés à l’echafaud, les bourreaux montrèrent Robespierre à tout le peuple; ils détachèrent la bande qui entourait sa joue, et lui arrachèrent le premier cri qu’il eût poussé jusque là. 11 expira avec 1 impassibilité qu’il montrait depuis vinglquatre heures. St. Just mourut avec le courage dont il avait tou- jours fait preuve. Couthon était abattu; Henriot et Robes- pierre le jeune étaient presque morts de leurs blessures. Des applaudissements accompagnaient chaque coupe de la hache fatale, et la foule faisait éclater une joie extraordi- naire. L’allegresse était générale dans Paris.“ Th i ers. 11 *

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 637

1845 - Halle : Anton
637 Charakter an ihnen war, da bricht er auch wider hervor, gewaltig, ursprünglich, wo es die Rot heischt, fielt die ältesten, einfachsten Grundlagen seines characteristischen Le- bens von neuem her, und begknt das Leben des Volkes gewissermaßen mit der Kraft und Reinheit des ursprüng- lichsten Keimes in neuen Triben. So haben wir in den alten, verschränkten Formen des Reiches, wie in den Glidern eines abgelebten Leibes, die Pulsschläge des algemeinen deutschen Lebens schwächer werden sehen, und unter den Wirkungen des sitlichen Gif- tes, welches die Franzosen in den verschidenen einander folgenden Verträgen mit den deutschen Regirungen in Ba- sel, Leoben, Lunwiler, im Reichsdeputationshauptschluße und in Wien und Pressburg durch moralische Herabwür- digung, durch Verwickelung in rechtsverachtende Handlun- gen ausgegoßen hatten, war dies algemeine deutsche Leben fast erstorben. Wir haben gesehen, wie die sitliche Indignation über das Verhältniss, in welches man gekommen war, Preussen in den Krieg von 1806 trib; — und wie äußerlich un- glüklich dieser auch endete, für deutsches Leben und Wesen war der Fride von Tilsit doch ein Glük, denn er machte Preussen zugleich frri von der Teilname an dem lezten Zugreifen gegen die Mitstäude im Reiche, tilgte fast allen Groll, den man im übrigen Deutschland schon in hohem Grade gefaßt hatten und zugleich wis er auf die eigne, tüchtige, sitliche Kraft des Volkes; knüpfte ein neues sitli- ches Band fest zwischen Regirung und Untertanen. Der Krieg im südlichen Deutschland aber ließ zuerst wider des Volkes eigenste, älteste Art sich kräftig durchkämpfen. So wie Tirol in den Krieg hereingezogen, dann bald von Oestreich seinen eignen Kräften überlaßen war, sahen wir auch sich das Wesen des deutschen Volksheeres, des alten Heerbannes in herlichster, glänzendster Weise entwickeln, und schon oben musten wir der Aenlichkeit mit dem Kampfe im Teutoburger Walde gedenken — mehr als einmal sa- hen wir gewissermaßen die Geister der Ahnen wie aus tausendjährigem Verschlüße in den Bergen Hervordringen

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 638

1845 - Halle : Anton
638 und die flatternden Fanen der Landesfreiheit und des alten Rechts auf den Firsten und in den Schluchten des Ge- birges schwingen. Hofer selbst und seine Genoßen, Has- pinger, Spekbacher und wie sie alle hießen, sie waren uns wie Gestalten aus einer abgeschidenen, aus einer Ju- gendzeit begegnet — das alte Reich war gestorben und begraben, aber, wie der Psalmist von dem Manne sagt, der auf Gottes Wegen wandelt, er werde nicht allein sein vor seinen Feinden im Tore, kräftige Söhne, die Stütze seines Rechts würden an seinem Tische sitzen — so waren die Söhne des Reiches auf gewesen und hatten die Ehre des hingeschidenen Erzeugers, die Ehre des deutschen Na- mens mit ihrem Blute verteidigt, im Unterligen selbst wi- dergewonnen und besi'gelt. Und wie wir den alten Heerban, die Kraft des Volks- Heeres, im Tirol plözlich wider mitten in moderner Umge- bung, und auch gegen die Waffen der modernen Zeit wi- der mächtig, erstehen sahen, so haben wir auch das alte deutsche Nittergefolge wider gesehen, ursprünglich, kräftig, wie Cäsar und Tacitus nur irgend es beschreiben können. Der deutsche, von seinem Erbe rechtlos vertribene Fürsten- sohn, der Herzog Wilhelm hatte die grollenden Necken um sich gesammelt, die gleich ihm vor der Tyrannenrute des schnöden Fremdlings gewichen waren; er war mit ihnen in das Haus seiner Väter eingezogen, und wenn auch noch nicht im Stande gewesen, festen Fuß daselbst zu faßen, hatte er doch diese alce Weise des Volkes, das Neckenleben edler Deutscher von neuem belebt. Da wird es uns deutlich, daß die Not ganzer Völ- ker, so lange der alte Got in ihnen noch nicht ganz aus dem Gedächtniffe geschwunden, ein wunderbares Werkzeug ist seiner segnenden Hand. Sie ist von Zeit zu Zeit not- wendig, „um alle eigentümlichen Gesinnungen und Bildun- gen und Richtungen zu prüfen, die sich vorher in dem Ueber- mute ruhigeren, geschüzteren Daseins entwickelten, — sie ist von Zeit zu Zeit notwendig, um die leeren Sonderbar- keiten, die abgestorbenen, hindernden Bestandteile auszuschei- den und die achte, reine, aus sich selbst lebende Eigentum-

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 315

1845 - Halle : Anton
315 Brutus Altäre — das hielt aber die römischen Hanswurste nicht ab am Z3tcn Juni an die neue helvetische Republik ein Schreiben zu erlaßen mit der Aufschrift: „die Nach-- kommen der Catone und Fabricier an die der Telle und Stauffacher." Da konten die Schweitzer ermeßen mit wel- cher Gefelfchaft sie sich zusammengetan hatten. Doch hielt sie das nun nicht mehr ab, nachdem am 7ten August der Siz der Regirung in Helvetien nach Lucern verlegt war, am 19ten ein Schuz- und Truz-Bündnis mit Frankreich zu schließen. Mit der römischen Republik ward nun das Anconitanische vereinigt, doch so daß Pvser und St. Lco der cisalpinischen Republik verblib. Alle wirkliche Gewalt war natürlich in Rom in den Händen der Anfürer der französischen Besatzung, und die arme römische Republik muste nach Umständen fürchterliche Zalungen machen, die man nur durch entsezliche Eingriffe in das Privateigentum der Burger bestreiten konte. Die größte Not brachte das beim Einzuge der Franzosen zu sehr hohem Betrage aus- gegebene Papirgeld, was täglich wertloser ward, da man darauf gerechnet hatte es durch den Verkauf von Kirchen - und Klostergut zu heben; gegen solchen Ankauf aber in Rom die größte Scheu vorhanden war. Um die Not vol zu machen, kam eine Getraideteurung hinzu, und Unruhen auf Unruhen bewegten in der nächsten Zeit das Gebiet der römischen Republik. Die Stimmung des Volkes, die Verwirrung aller Verhältniffe, die Raubgir der französi- schen Commissarien ließ sogar die Revolutionärs mit Reue auf das Werk ihrer Hände blicken. Der gli'ikliche Fortgang der französischen Plane in der Schweiz und in Italien hatte zur Folge, daß die Fran zosen auch auf dem Congresse in Rastadt die Forderungen höher spanten. Sie hatten noch einige feste Plätze auf dem rechten Rheinufer besezt, die sie längst hätten geräumt haben sollen. Im April 1798 erklärten sie, vor wirklich abgeschloßenem Friden würden sie diese Plätze nicht räumen. Bernadotte, der als Gesandter nach Wien gegangen war, pflanzte seine republikanische Fane mit der roten Mütze darauf auf. Das Wiener Volk verstund dergleichen nicht

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 193

1904 - Habelschwerdt : Franke
193 der Anstellung von Geistlichen besaen, wurde ihnen die Ausfhrung ihrer Absichten leicht. War ein Bauer widerspenstig, oder konnte er seinen Zinsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, so nahm ihm der Gutsherr das Erbrecht, sein Acker wurde zum. Gutslande geschlagen, und die weitere Bentzung desselben gestattete man dem Bauer nur gegen neue Frondienste. Man nannte dieses Verfahren das Legen" oder Abmeiern". So kam fast der ganze Bauernstand in die schlimmste Leibeigenschaft. Wohl war es fr die Erhaltung des wirtschaftlichen Lebens ntig, da die in den langen Kriegsjahren arbeitsscheu gewordenen Bauern wieder zu geregelter Ttigkeit gezwungen wurden; da aber fr die sittliche und geistige Frderung nichts geschah, versank das Landvolk in Roheit und Unwissenheit. C. Atdtewesen und Siirgetium, andet und Gewerbe. Nach dein Dreiigjhrigen Kriege war es mit der Blte des deutschen Brgertums vorbei. Sehr viele Städte waren durch Belagerung und Brand zerstrt worden; Krieg und Pest hatten die Einwohnerzahl sehr vermindert. Berlin, das am Ende des 16. Jahrhunderts 13000 Einwohner zhlte, hatte deren blo noch 6 000. In Augsburg war die Bevlkerungsziffer von 80 000 auf 18 000 gesunken. Aus Sen Kreisen des deutschen Brgertums war der ideale, unter-nehmungslnstige Sinn geschwunden und hatte einem kleinlichen, nur auf das unmittelbar Ntzliche gerichteten Wesen, dem Spiebrgertum", Platz gemacht. Steife Geziertheit im Verkehr, schwlstige Ausdrucksweise, eine Sucht nach Titeln und Wrden und Kriecherei den Groen gegenber kennzeichneten die Brgerkreise. berall genossen die Adligen groe Vorrechte und blickten mit Verachtung auf die Brger. Handel und Gewerbe waren in Deutschland vernichtet. Whrend des langen Krieges wurden die deutschen Kaufleute vollstndig aus dem Welthandel verdrngt. Von den deutschen Seestdten trieb nur noch Hamburg, das englische Waren einfhrte, einen umfangreichen Handel. Selbst im eigenen Vaterlande zog man auslndische, besonders franzsische Waren den deutschen vor. Lhmend wirkte aus den Handel auch die von zahlreichen Landes-Herren betriebene Mnzverschlechterung. Es kam so weit, da 1623 ein guter Taler 16 bis 20 der im Umlauf befindlichen Taler galt. Man nennt die ersten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts, in denen viele Leute um ihr Vermgen kamen, die Kipper- und Wipperzeit, von kippen", d. h. beschneiden (nmlich Mnzen), und wippen", d. h. schnellen, nmlich Mnzen in betrgerischer Absicht beim Wgen so in die Wagschale werfen, da diese sinkt. 3. Geistiges Leben. Infolge des furchtbaren Krieges und des fr das Reich so nachteiligen Friedens war das deutsche Nationalbewutsein mehr und mehr geschwunden. Deutschland war gleichsam nur noch ein geographischer Begriff". Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 13

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 289

1904 - Habelschwerdt : Franke
289 Whrend Friedrich in seiner Frsorge fr Landwirtschaft und Gewerbe auf dem weiter bauen foimte, was seine Vorgnger geschaffen hatten, mute er den preuischen Handel erst neu begrnden. Sein Ziel war, die Oder, die feinem Staate fast in ihrem ganzen Laufe angehrte, znm Haupthandelswege nicht blo fr Preußen, sondern auch fr Sachsen und den slawischen Osten zu machen. Durch die Anlage des Plaueschen, Finow- und Bromberger Kanals verband er die Elbe und Weichsel mit der Oder, und durch die Vertiefung der Swine und die Anlage des Seehafens Swinemnde ffnete er dem preuischen Handel den Weg zur Ostsee. Durch den Johannisburger Kanal setzte er die masnrischen Seen miteinander in Verbindung. Den berseeischen Handel suchte Friedrich durch die Grndung von Handelsgesellschaften zu frdern, besonders durch die Seehaudlung, die den Alleinhandel mit Salz und Wachs erhielt. Andere Unternehmungen, wie die Emdener Handelskompagnie, die chinesische und bengalische Haudelsgesellschaft konnten sich bei dem Mangel einer Kriegsflotte nicht halten. Durch die neugegrndete Bauk iu Berlin wurde der Geldverkehr sehr erleichtert und den Kaufleuten Geld zu niedrigen Zinsen geliehen. tl. Die Staatseinknfte suchte Friedrich unausgesetzt zu vermehren. vshre Hauptquette waren die indirekten Steuern. Die Eintreibung derselben ordnete der König nach franzsischem Muster und bertrug sie auch franzsischen Steuerbeamten. Man nannte diese Einrichtung die Regie (refht). Besonders hoch wurden Kaffee und Tabak, die nur bei Staat verkaufen durfte, besteuert. Deshalb wurde viel geschmuggelt. Die Regiebeamten (Kaffeeriecher") durften Haussuchungen vornehmen und waren darum beim Volke verhat. Friedrich brachte die Staatseinnahmen von 7 auf 22 Millionen Taler und sammelte einen Staatsschatz von 55 Millionen. e. Das Rechtswesen. Um das Rechtswesen erwarb sich Friedrich groe Verdienste. Hatte er bald nach seinem Regierungsantritt die Holter abgeschafft, die zur Erpressung von Gestndnissen angewendet wurde, so begann er nach dem zweiten Schlesischen Kriege mit dem Minister Cocceji die Rechtspflege zu verbessern. Durch die Kammer--gerichtsordnung von 1748 wurde das ganze preuische Rechtswesen auf neue Grundlagen gestellt. Die Rechtspflege wurde von der Ver-waltung getrennt und das Gerichtsverfahren beschleunigt. Nur Rechts-kundigen sollten Richterstellen bertragen werden. Die Richter erhielten Atzler^Qu^u^L^ 11^Nr^?2 ^ r0^: Die Handelspolitik Friedrichs d. Gr. Oticken, Das Zeitalter Friedrichs des Groen: Die Reform des Rechts-wesens unter Friedrich d. Gr. Atzler, a. a. O. Nr. 60. Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. ^9

10. Alte Geschichte - S. 68

1881 - Halle : Anton
68 lichen Herrschaft, verurteilten ihn zum Tode und stürzten ihn von demselben Felsen herab, auf dem er einst das Capitol gerettet hatte. Xiv. Rumpf um die Ukltljcrrscliaft. i. * Krieg mit Tarent. 1. Der gefährliche Sturm war vorüber; kräftiger als zuvor erstand Rom aus den Trümmern, und bald fühlten die umliegenden Völker seine wachsende Macht. In gewaltigen Kriegen dehnte es seine Herrschaft allmählich über ganz Mittelitalien aus: im Norden bis zu den Besitzungen der Gallier, im Süden bis zu dengebieten der über die ganze unteritalienische Halbinsel zerstreuten griechischen Pflanzstädte. Unter diesen griechischen Colonien war Tarent die angesehenste. Seine gesegnete Lage, sein Gewerbflciß und Handel hatten es reich gemacht; der Reichtum verleitete die Bewohner zu weichlichem, üppigen Leben; spottend sagte man darum von ihnen, sie hätten mehr Feste als Tage im Jahre. 2. Mit Neid und Groll blickten die Tarentiner auf die wachsende Macht der Römer, und offen zeigten sie bei paffenden Gelegenheiten ihre Feindschaft; ja, als einst römische Schiffe, vom Sturme verschlagen, in ihren Hasen einliefen, überfielen sie dieselben, vernichteten eine Anzahl und töteten die Mannschaft oder verkauften sie als Sclaven. Eine römische Gesandtschaft erschien und forderte Genugthuung. Sie wurde von dem trunkenen und übermütigen Volke mit Spott und Hohn empfangen, und als ihr Führer seinen Auftrag ausrichten wollte, lachte man ihn aus, weil er das Griechische nicht fein genug sprach. Ja, ein gemeiner Bube erfrechte sich, ihm die Toga (= das römische Obergewand) mit Wein zu besudeln. Zürnend rief der Beschimpfte: „Nur durch Tarentinerblut können diese Flecke abgewaschen werden!* Seine Worte verhallten im Lärm und Gelächter; Rom aber erklärte nun ohne Zögern den Krieg. Die verweichlichten Tarentiner riefen den kriegskundigen König Pyrrhus von Epirus (— in Nordgriechenland) zu Hilfe. Gern folgte derselbe dem Ruse, denn die römischen „Barbaren" zu besiegen, dünkte ihm, der ein zweiter Alexander sein wollte, nicht schwer. Aber als er zum ersten mal die geschlossenen Reihen der Feinde zu Gesicht bekam, rief er staunend: „Das ist nicht die Schlachtordnung
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