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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 637

1845 - Halle : Anton
637 Charakter an ihnen war, da bricht er auch wider hervor, gewaltig, ursprünglich, wo es die Rot heischt, fielt die ältesten, einfachsten Grundlagen seines characteristischen Le- bens von neuem her, und begknt das Leben des Volkes gewissermaßen mit der Kraft und Reinheit des ursprüng- lichsten Keimes in neuen Triben. So haben wir in den alten, verschränkten Formen des Reiches, wie in den Glidern eines abgelebten Leibes, die Pulsschläge des algemeinen deutschen Lebens schwächer werden sehen, und unter den Wirkungen des sitlichen Gif- tes, welches die Franzosen in den verschidenen einander folgenden Verträgen mit den deutschen Regirungen in Ba- sel, Leoben, Lunwiler, im Reichsdeputationshauptschluße und in Wien und Pressburg durch moralische Herabwür- digung, durch Verwickelung in rechtsverachtende Handlun- gen ausgegoßen hatten, war dies algemeine deutsche Leben fast erstorben. Wir haben gesehen, wie die sitliche Indignation über das Verhältniss, in welches man gekommen war, Preussen in den Krieg von 1806 trib; — und wie äußerlich un- glüklich dieser auch endete, für deutsches Leben und Wesen war der Fride von Tilsit doch ein Glük, denn er machte Preussen zugleich frri von der Teilname an dem lezten Zugreifen gegen die Mitstäude im Reiche, tilgte fast allen Groll, den man im übrigen Deutschland schon in hohem Grade gefaßt hatten und zugleich wis er auf die eigne, tüchtige, sitliche Kraft des Volkes; knüpfte ein neues sitli- ches Band fest zwischen Regirung und Untertanen. Der Krieg im südlichen Deutschland aber ließ zuerst wider des Volkes eigenste, älteste Art sich kräftig durchkämpfen. So wie Tirol in den Krieg hereingezogen, dann bald von Oestreich seinen eignen Kräften überlaßen war, sahen wir auch sich das Wesen des deutschen Volksheeres, des alten Heerbannes in herlichster, glänzendster Weise entwickeln, und schon oben musten wir der Aenlichkeit mit dem Kampfe im Teutoburger Walde gedenken — mehr als einmal sa- hen wir gewissermaßen die Geister der Ahnen wie aus tausendjährigem Verschlüße in den Bergen Hervordringen

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 638

1845 - Halle : Anton
638 und die flatternden Fanen der Landesfreiheit und des alten Rechts auf den Firsten und in den Schluchten des Ge- birges schwingen. Hofer selbst und seine Genoßen, Has- pinger, Spekbacher und wie sie alle hießen, sie waren uns wie Gestalten aus einer abgeschidenen, aus einer Ju- gendzeit begegnet — das alte Reich war gestorben und begraben, aber, wie der Psalmist von dem Manne sagt, der auf Gottes Wegen wandelt, er werde nicht allein sein vor seinen Feinden im Tore, kräftige Söhne, die Stütze seines Rechts würden an seinem Tische sitzen — so waren die Söhne des Reiches auf gewesen und hatten die Ehre des hingeschidenen Erzeugers, die Ehre des deutschen Na- mens mit ihrem Blute verteidigt, im Unterligen selbst wi- dergewonnen und besi'gelt. Und wie wir den alten Heerban, die Kraft des Volks- Heeres, im Tirol plözlich wider mitten in moderner Umge- bung, und auch gegen die Waffen der modernen Zeit wi- der mächtig, erstehen sahen, so haben wir auch das alte deutsche Nittergefolge wider gesehen, ursprünglich, kräftig, wie Cäsar und Tacitus nur irgend es beschreiben können. Der deutsche, von seinem Erbe rechtlos vertribene Fürsten- sohn, der Herzog Wilhelm hatte die grollenden Necken um sich gesammelt, die gleich ihm vor der Tyrannenrute des schnöden Fremdlings gewichen waren; er war mit ihnen in das Haus seiner Väter eingezogen, und wenn auch noch nicht im Stande gewesen, festen Fuß daselbst zu faßen, hatte er doch diese alce Weise des Volkes, das Neckenleben edler Deutscher von neuem belebt. Da wird es uns deutlich, daß die Not ganzer Völ- ker, so lange der alte Got in ihnen noch nicht ganz aus dem Gedächtniffe geschwunden, ein wunderbares Werkzeug ist seiner segnenden Hand. Sie ist von Zeit zu Zeit not- wendig, „um alle eigentümlichen Gesinnungen und Bildun- gen und Richtungen zu prüfen, die sich vorher in dem Ueber- mute ruhigeren, geschüzteren Daseins entwickelten, — sie ist von Zeit zu Zeit notwendig, um die leeren Sonderbar- keiten, die abgestorbenen, hindernden Bestandteile auszuschei- den und die achte, reine, aus sich selbst lebende Eigentum-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 209

1888 - Habelschwerdt : Franke
209 und schlossen zu Schmalkalden ein Bündnis zur gemeinsamen Verteidigung des Glaubens. D. Der Religionsfriede zu Nürnberg, 1532. Da aber die Türkengesahr das Reich aufs neue bedrohte und die Hilfe der Protestanten notwendig machte, so wurde auf dem Reichstage zu Nürnberg 1532 bestimmt, daß bis zur Eröffnung eines allgemeinen Konzils keiner den andern um des Glaubens willen bedrängen solle. 4. Pie Reformation vom schmatkakdischen Kriege bis zum Augsburger Hletigiousfrieden, 1546—1555. A. Der schumlkaldische Krieg. a) Veranlassung. Das Konzil, auf welches der Kaiser die Hoffnung der Wiedervereinigung der Parteien gesetzt hatte, wurde kurz vor Luthers Tode (f 1546) zu Trient eröffnet. Die Protestanten, welche ein Konzil deutscher Nation erwartet hatten, weigerten sich, dasselbe zu beschicken. Daher beschloß jetzt der Kaiser, sie mit Gewalt zu unterwerfen, und faud die politische Veranlassung zum Kriege in dem Nichterscheinen der Häupter des schmalkaldischen Bundes auf dem Reichstage zu Regensburg 1546 und in der Vertreibung des katholischen Herzogs von Braunschweig. Ans der Seite des Kaisers stand der ehrgeizige protestantische Herzog Moritz von Sachsen, der die sächsische Kurwürde erstrebte. Geschichte Sachsens. 1. Das alte Herzogtum, bis 1180... In dem von Karl dem Großen unterworfenen Bolksstamme der Sachsen trat unter den schwachen Karolingern mit Liudolf das alte Stammherzogtum wieder hervor. Mit Herzog Heinrich beginnt die Reihe der sächsischen Könige. Otto der Große übergab das Herzogtum dem tapfern Hermann Billung, dessen Geschlecht mit Magnus ausstarb, der von Heinrich Iv. mehrmals in t Haft gehalten wurde. Von Lothar von Supplinburg ging es dann durch Heirat und Belehnung an die Welfen über, deren letzter Heinrich der Löwe war. Im Jahre 1180 wurde das Herzogtum aufgelöst (siehe S. 153). 2. Das jüngere Herzogtum unter den Askaniern, 1180—,1422. Die Herzogswürde Sachsens, die nur noch in einem kleinen Gebiete, dem Lanenburgischen, Holsteinschen und einigen von Heinrich dem Löwen den Slaven abgenommenen Gebieten über der Elbe ausgeübt werden konnte, erhielt Bernhard von Askanien. Sein Sohn wählte Wittenberg zu seinem Sitze, weshalb die askanische Linie auch Sachsen-Wittenberg heißt. Die Enkel Bernhards teilten das Land in die lauenburgischen und wittenbergischen Länder. Seitdem gab cs ein Sachsen-Laueuburg und ein Sachsen-Wittenberg. Bei letzterem blieb die Herzogswürde, und in der „Goldenen Bulle" wurde dem Herzoge von Sachsen-Wittenberg die Kurwürde, das Erzmarschallamt und das Reichsvikariat im Norden übertragen. Im Jahre 1422 starb die askanische Linie in Sachsen-Wittenberg aus, und Sigismund übertrug das Herzogtum Friedrich 14

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 241

1888 - Habelschwerdt : Franke
241 Vergrößerung des Landes und die innere Entwicklung von weitreichenden Folgen. a) Durch Kauf erwarben sie den Barnim und Teltow (Erhebung Berlins und Kölns zu deutschen Städten); der von den mecklenburgischen Fürsten bedrängte Herzog von Pommern mußte die Lehnsherrschaft der Markgrafen anerkennen und später die fruchtbare Uckermark abtreten, die Kornkammer der Marken. Zu gleicher Zeit faßten sie auf dem rechten Ufer der Oder festen Fuß, indem sie einen Streit zwischen Polen uni) Pommern zur Besitznahme des Gebietes zwischen Oder, Wartha und Netze ausnützten. Dem Herzoge Heinrich von Breslau entrissen sie in Verbindung mit dem Erzbischöfe von Magdeburg das Land Lebus. Endlich erhielt Otto Iii. durch seine Heirat und für die Hilfe auf dem Krenzznge gegen die Preußen die Oberlausitz. b) Trotz der Kriege waren die Markgrafen darauf bedacht, ihr Land durch Kolonisierung und Hebung des Verkehrs zu fördern. Die Städte erhielten deutsches Recht und viele Privilegien. Gegen Ende ihres Lebens teilten sie ihre Länder; so entstand die ältere Johanneische oder Stendalsche und die jüngere Ottonische oder Salzwedelsche Linie. Da der älteren Linie ein gewisser Vorrang eingeräumt war, so gelten als die eigentlichen Regenten: 5. Johann Ii., 1267—81. 6. Otto Iv., „mit dem Pfeile/' 1281—1309. Seine Regierung fällt in die Zeit der ersten Blüte der deutschen Litteratur, und er selbst zählt zu den Minnesängern. Eine heftige Fehde führte er gegen den Erzbischof von Magdeburg, der gegen seinen Willen gewählt worden war. Otto wurde aber bei Frose besiegt und vom Bischöfe in schmählicher Gefangenschaft gehalten, bis er durch ein Lösegeld befreit wurde. Als er den Krieg aufs neue aufnahm, wurde er vor Staßfurt mit einem Pfeile verwundet, dessen Spitze im Kopfe stecken blieb. Von dem Sohne des Thüringer Landgrafen Albrecht des Unartigen kaufte er die Niederlausitz, als derselbe mit dem Kaiser Albrecht im Streite lag. 7. Waldemar der Große, 1309—1319. Derselbe vereinigte die Marken wieder in einer Hand, da die jüngere Linie von Salzwedel ausgestorben war. Ein gewaltiger Kriegsmann und weiser 16

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 195

1904 - Habelschwerdt : Franke
Ii. Deutsche und brandenburgisch preuische Geschichte Olli Ausgange des Dreiigjhrigen Krieges Iiis 1815. Erster Zeitraum der braudenburgisch-preuischen Geschichte. Vvn der Grndung der Nordmark bis zum Regierungsantritt der Hohenzollern ist der Mark Brandenburg. A. Die Nord mark bis zur Regierung der Askanier, 928^34. Pas Land und seine ersten Bewohner. 1. Das Land. Die Mark Branbenburg umfate die Nieberuug, die von der Havel und Spree durchflssen wirb, sowie den nrdlichen Teil be^ heutigen Provinz Sachsen. Der grte Teil dieses Gebietes ist ein Flachland, das im Norden und Sden von niedrigen Hhen-zgen begrenzt wird. Der Boben ist sandig und wenig fruchtbar. Die Flsse erweitern sich oft seeartig; Smpfe und Kiefernwlder bedeckten in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung das Land. Erst durch den Flei der Bewohner wurde ertragfhiger Bodeu geschaffen. 2. Die Germanen in der Mark. Bis zur Vlkerwanderung waren die Gebiete zwischen Elbe und Oder von Germanen bewohnt, die zu dem Vlkerbunde der Sneven gehrten. Im Havellande saen die S e m n o n e n, an der linken Elbseite, der Havelmndnng gegenber, die Langobarden. Im Odergebiet wohnten die Wandalen. Whrend der Vlkerwanderung (S. 17) verlieen die germanischen Stmme ihre Gebiete, und in die entvlkerten Lnder rckten die Slawen ein, mit denen jedenfalls die noch vorhandenen Deutschen verschmolzen. 13*

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 209

1904 - Habelschwerdt : Franke
209 Zweiter Zeitraum der brandenburgisch-preuischen Geschichte. Das Kurfrstentum Brandenburg uuter den Hohen-zollern bis znr Entstehung des Knigreichs Preußen, 14151701. Worgeschichte der Kohenzossern. 1. Die Herkunft der Hohenzollern. der die Herkunft des Hohen-zollerngeschlechts und die Entstehung seines Namens gibt es nur Sagen und Vermutungen. Die wirklich glaubhaften Nachrichten gehen nicht der das 11. Jahrhundert zurck. Um die Mitte dieses Jahrhunderts wird in Schwaben ein Graf Bnrchard von Zollern erwhnt. Die Stammburg des Geschlechts lag auf dem Zollernberge, der zur Schwbischen oder Rauhen Alb gehrt und sich bei einer Seehhe von 860 m steil um etwa 300 m der die Umgegend erhebt. Der Name Zollern" hngt vielleicht mit Zolra, d. h. Sller, zu-fammen; denn das Stammschlo lag gleichsam auf dem Sller, auf der hohen Zolra des schwbischen Gebirges. Andere leiten den Namen von dem keltischen Worte tul, toi Berg, Feste, starke Burg, her. Die gewaltige Zollernburg wurde 1423 in einer Fehde zerstrt, aber 1453 wieder aufgebaut. Nach mancherlei Schicksalen im Dreiigjhrigen Kriege und im sterreichischen Erbfolgekriege war die Burg zu einer Ruine geworden. Friedrich Wilhelm Iv. lie im Verein mit den anderen Hohenzollernfrsten das ehrwrdige Stammschlo in seiner altertmlichen Gestalt wieder erstehen. Zur Zeit der Staufer hielten die Hohenzollern zur kaiserlichen Partei, und um 1192 belehnte Kaiser Heinrich Vi. Friedrich von Hohenzollern mit dem Burggrafentume Nrnberg. Als Burggraf heit dieser Friedrich L 2. Die hohenzollernschen Burggrafen. Nur ein besonderes kaiserliches Vertrauen konnte den Zollern ein so wichtiges Reichslehen zuwenden; denn die Burg Nrnberg lag in einem Gebiete, wo sich zahlreiche selbstndige Grafenherrschaften und Bistmer gebildet, die falifchen und staufischen Kaiser aber auch viele Reichsdomnen und Hausgter erworben hatten. Es war darum dem Kaiserhause viel daran gelegen, letztere in fester Hand zu behalten. Der Burggraf hatte eine einflureiche Stellung; denn er war der Vorsitzende bei Gericht, er hatte die Steuern zu erheben und besa den Oberbefehl der die Militr- und Polizeimacht seines Bezirkes. Durch Erbschaft und Kauf erwarben sich die Hohenzollern einen bedeutenden Besitz an Gtern, Burgen, Vogteien und Hebungen. Burg-gras Friedrich Iii. gewann durch Erbschaft das Land Bayreuth; Friedrich Iv. Riedel, Geschichte -des preuischen Knigshauses (bis 1440). 2 Bde. Stuttgart 1861. Atzler, Geschichte filr Lehrerseminare. 14

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 224

1904 - Habelschwerdt : Franke
224 Im Jahre 1603 trat der Geraer Hausvertrag in Kraft. Das Herzogtum Jgeruborf und die Herrschaften Oberberg und Beutheu, die Georg der Fromme, der Vater Georg Friedrichs, im Jahre 1523 gekauft hatte, bergab Kurfürst Joachim Friedrich seinem zweiten Sohne Johann Georg. Dieser nahm an den bhmischen Unruhen (S. 180) teil; er wrbe beshalb von Kaiser Ferbinanb Ii. in die Reichsacht erklrt und verlor seine Besitzungen (1623). Als der Sohn des gechteten Johann Georg (1642) starb, gingen die Ansprche auf Jgernborf auf die branbenburgischen Hohenzollern der. Trotz der 1648 erlassenen Amnestie wrbe ihnen aber das Herzogtum nicht zurckgegeben. 3. Das Geheimratskollegium. Joachim Friedrich suchte seine lanbesherrlichen Rechte den Stuben gegenber znr Geltung zu bringen, stie aber auf groen Wiberstanb. Bei der gefhrlichen politischen Lage vor Ausbruch des Dreiigjhrigen Krieges mute der Kursrst nachgeben und beu Adligen die Befreiung von allen spter zu be-willigenbett Steuern und den Lnnb-, Wasser- und Einsuhrzllen ver-sprechen. Da die Staube die politischen Angelegenheiten Joachim Friedrichs nicht frderten, die auswrtigen Angelegenheiten an Umsang zunahmen und auch in der inneren Verwaltung die Arbeit wuchs, schuf der Kurfürst eine neue Behrde, das Geheimratskollegium. Dasselbe bestaud aus neun gelehrten Staatsmnnern und hielt wchentlich zwei Sitzungen ab. Es hatte fr die Erhaltung des politischen und religisen Friedens zu sorgen und der die Verwaltung, die Finanz-angelegenheiteu und die Landesverteidigung zu beraten. Den Stnden gegenber vertrat das Geheimratskollegium das monarchische Prinzip. Die neue Behrde ist der Anfang des preuischen Staatsministeriums und legte den Grund zu einem geordneten Beamtenwesen. 4. Auswrtige Angelegenheiten. Wie unter dem vorigen Kur-frsten blieb Brandenburg .auch unter Joachim Friedrich vor den Verwicklungen bewahrt, die ringsumher den Dreiigjhrigen Krieg vor-bereiteten. Doch geschahen fr die weitere Entwicklung der Hohenzollern-Herrschaft zwei bedeutende Schritte. a. Im Jahre 1605 erlangte der Kurfürst vom polnischen Könige die Ernennung zum Vormund des geistesschwachen Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen. b. Um seine Ansprche auf Preußen und die Jlichfche Erbschaft zu befestigen, vermhlte sich Joachim Friedrich in zweiter Ehe mit Eleonore, der jngeren Tochter des genannten Herzogs, nachdem sich schon der Kurprinz Johann Sigismund mit der lteren Tochter verheiratet hatte. Aus der Ordnung fr den Geheimen Rat. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 22.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.
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