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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 101

1909 - Leipzig : Hirt
11. Der Berliner Kongreß. 101 setzt und es verliert, wenn das Unternehmen mißlingt. Aber auch die Unternehmer selbst hatten Schuld an der Unzufriedenheit der Arbeiter. Aus allen Gegenden zogen sie fremde Arbeiter heran, ohne für deren ausreichende Wohnungsgelegenheit zu sorgen. In Baracken und Kosthäusern Hausenweise untergebracht, von ihrer Verwandtschaft, ihrer Heimat getrennt, entbehrten die Arbeiter der nötigen Ruhe und Pflege nach vollbrachter Arbeit. So sind die Arbeiterbaracken die Brutstätten der Sozialdemokratie geworden. Der Niedergang der Industrie machte die Unzufriedenheit noch größer. Wo die Fabrikherren sich nicht damit begnügten, den Arbeitern ihren Lohn zu zahlen, sondern für gute Wohnungen sorgten und sonstige Wohlfahrtseinrichtungen schufen, wie Kranken- und Unfallkassen, schlug die Sozialdemokratie nicht Wurzel. Unter den Arbeitgebern, die vorbildlich durch ihre Arbeiterfürsorge gewirkt haben, sind an erster Stelle zu nennen die Firma Krupp in Essen und Graf Ballestrem in Schlesien, Hösch, Schleicher-Schüll und Schöller in Düren, Brandts in München-Gladbach, Stumm in Neunkirchen, Villeroy & Boch in Mettlach. Allgemeine Entrüstung im deutschen Volke erregten zwei Attentate auf das Leben des 81jährigen Kaisers im Jahre 1878, von denen das zweite eine mehrmonatige Dienstunfähigkeit des allbeliebten Monarchen zur Folge hatte. Die deutsche Industrie beteiligte sich an der Weltausstellung in Paris 1878 und erzielte rühmliche Anerkennung. Von da ab datiert ein Wiederaufschwung von Handel und Verkehr, der bis 1883 anhielt1' Das Jahr 1878 brachte den Abschluß eines Krieges zwischen Rußland und der Türkei (1877—1878). Bis auf Prinz Eugen hatte sich vornehmlich Österreich der schweren Aufgabe angenommen, Europa gegen die Osmanen zu schützen. Nachdem die Kraft der Osmanen nicht mehr zu fürchten, trat Rußland auf den Plan. Schon Katharina Ii., als Gegnerin Friedrichs des Großen bekannt, träumte von der Eroberung Konstantinopels. Die Erfolge in dem griechischen Befreiungskämpfe (S. 57) schienen dieses Ziel in nächste Nähe zu rücken, aber der Krimkrieg (S. 76) warf Rußland wieder weit vom Ziele zurück. Da versuchte es 1877 von neuem sein Glück. Die Türkei wehrte *) Albrecht Wirth, Weltgeschichte der Gegenwart S. 22 belegt die Umsätze des Welthandels durch Zahlen: Das Jahr 1877 zeigt eine Abnahme von 69 Million, das Jahr 1878 eine Zunahme von 1407 Million Mark. 11. Der Berliner Kongreß.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 30

1909 - Leipzig : Hirt
30 ü. Frankreich als Kaiserreich. beherrschte, dem Empirestil, der auf die Formen des klassischen Altertums zurückgriff. (Fig. 4, 5, 8, 9, 17—20.) Neue Landstraßen wurden angelegt, alte instand gesetzt, Flußläufe reguliert. In dieser Beziehung ist Napoleon viel zu danken. Vierzig Jahre war er alt, als er auf der Höhe der Macht stand. Im Jahre 1769 war er zu Ajaccio auf der Insel Korsika als Sohn eines Advokaten geboren; ein Jahr früher war die Insel aus dem Besitz Genuas an Frankreich durch Eroberung übergegangen. Den Herrn Europas schmerzte sehr, daß seine Gemahlin ihm keinen Thronfolger geschenkt hatte. Deshalb ließ er sich von ihr scheiden. Der französische Senat sprach die Scheidung aus, und das Erzbischöfliche Gericht von Paris erklärte, daß eine gültige Ehe zwischen Napoleon und Josephine nicht bestanden habe. Während der französischen Revolutionszeit waren in Frankreich viele Ehen nicht kirchlich eingesegnet worden, auch die Napoleons nicht. In der Nacht vor der Kaiserkrönung wurde die kirchliche Einsegnung nachgeholt. Dabei sollen die vom Konzil von Trient vorgeschriebenen Formen nicht beachtet worden sein. Außerdem erklärte Napoleon, ihm habe damals der Wille gefehlt, eine Ehe im Sinne der Kirche einzugehen. Der Papst wurde'nicht gefragt. Das Urteil des Erzbischöflichen Gerichts in Paris nahm Napoleon das letzte Hindernis der Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin. Durch seinen Gesandten ließ er in Rußland um die Hand der Prinzessin Anna, der Schwester Alexanders I., anfragen. Nach langem Zögern erklärte Alexander, seine Mutter wolle vor Ablauf von zwei Jahren ihre Einwilligung nicht geben, da die Prinzessin erst sechzehn Jahre alt sei. Der österreichische Kaiser nahm die Werbung um seine Tochter Maria Luise um des Friedens willen an. So wurde Kaiser Franz der Schwiegervater seines größten Gegners.. , 6. Reformen in Preußen. Die Kriege gegen Napoleon hatten gezeigt, daß das preußische Heer und die preußische Staatsverwaltung nicht mehr auf der Höhe standen wie zur Zeit Friedrichs des Großen. Sollte die Zukunft bessere Erfolge bringen, so war vieles zu ändern. Friedrich Wilhelm Lh. wurde von Männern unterstützt, die mit starker Hand und mit offenem Auge die Erneuerung der Kräfte des Preußischen Staates herbeiführten. Stein und Hardenberg. Der erste dieser Männer war Freiherr vom Stein. Seine Heimat ist Nassau. Mit 23 Jahren trat er in den preußischen Staatsdienst. Selbst von tiefer Religiosität durchdrungen und durch makellosen Wandel ausgezeichnet, hielt er sür seine erste Aufgabe, Religion und Sitte zu fördern. Um dem Bauernstande aufzuhelfen, hob er 1807 die Erbuntertänigkeit auf. Die Landleute, die früher meist im Dienste des Gutsherrn

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 132

1911 - Breslau : Hirt
132 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Von den apnlischen Rittern verrterisch im Stich gelassen, strzte er sich in die dichtesten Reihen der Feinde und suchte den Tod, den er ritterlich kmpfend fand. Sein Leichnam wurde auf ppstlichen Befehl als Ketzerleiche verscharrt. Mnnlich schn, milde und gerecht, war Manfred hochgebildet. Der Hof zu Palermo entfaltete unter ihm von neuem den durch Poesie und Wissenschaft geadelten Glanz der Zeit Friedrichs Ii. Er las griechische und rmische Schriftsteller in der Ursprache und lie den Aristoteles ins Latei-nische bersetzen. Die Universitten von Neapel und Palermo blhten unter ihm auf. Selber von hoher dichterischer Begabung, zog er Dichter und Knstler an seinen Hof. Neue Straen und Hfen, vor allem die Hafenstadt Mansredonia, entstanden durch ihn. Unteritalien und Sizilien gingen an Karl von Anjou der. Der Versuch Konradius, sein Erbe an sich zu bringen, wurde nur ihm selbst verderblich. Konradin war 16 Jahre alt, als er die Heerfahrt nach Italien der den Brenner antrat. Als echter Sohn seines Hauses hatte er bis dahin sein Leben den Wissenschaften und Knsten gewidmet; auch zwei Minnelieder von ihm sind erhalten. Jetzt rief ihn eine hhere Pflicht, sich der Ahnen wrdig zu erweisen. Seine Mutter suchte ihn zurckzuhalten; in Hohenschwangau nahm er von ihr Abschied. Sein Stiefvater Mainhart von Tirol und fein Oheim, Herzog Ludwig von Oberbayern, redeten ihm zu und begleiteten ihn, waren aber die ersten, die ihn im Stich lieen, als sich schon in Verona Schwierigkeiten zeigten. 3000 Deutsche hielten bei ihm aus; treu zu ihm hielt Friedrich von Baden, der Sohn des Markgrafen Hermann Iv., der mit ihm am bay-rischen Hofe erzogen worden war und ein hnliches Geschick zu tragen hatte, denn Ottokar von Bhmen hatte ihm sein mtterliches Erbgut sterreich entrissen. Allmhlich sanden die italienischen Ghibellinen sich ein. Einem Triumph gleich war der Einzug des jugendlichen Staufen in Rom. Er hrte, da die pisanisch-staufische Flotte einen Sieg erfochten hatte. Da brach er kampfesmutig auf. Am 23. August 1268 stand sein Heer zwischen Tagliacozzo und der Felsenstadt Alba dem Heere Karls von Anjou gegenber. Die ungestme Tapferkeit des ersten ghibellinischen Treffens schien den Sieg zu entscheiden. Karls Marschall trug des Knigs Rstung. Er fiel, und es ging das Gercht, Karl sei gefallen. In Sieges-Zuversicht lsten sich die Reihen der Deutschen; sie verfolgten die Flcht-linge und plnderten das Lager. Da brach Karl mit 800 Geharnischten aus dem Hinterhalt, und die Schlacht war verloren. Der Sieger lie die vielen Gefangenen peinigen, verstmmeln und verbrennen. Konradin wurde auf der Flucht verraten und ausgeliefert! Ein gefangener König durfte nicht mit dem Tode bestraft werden, was auch die Sarazenen bei der Gefangennahme Ludwigs Ix. von Frankreich anerkannt hatten. Aber wider alles Kriegsrecht vollzog Karl einen Justizmord. Er klagte Konradin an als Frevler gegen die Kirche, als Emprer und Hochverrter an dem rechtmigen König". Smtliche Richter fprachen ihn frei, auer einem, der dem König gefllig sein wollte. Da sprach Karl aus eigner Macht-

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1911 - Breslau : Hirt
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 189 franzsische Heimat knpfte, nur ganz allmhlich, die englisch-fran-zsischen Kriege entspringen aus diesem Verhltnis. Erst als sich die Normannen mit den Angelsachsen verschmolzen hatten, schieden sie sich auch von Frankreich. Das Jahr 1453, in dem die englischen Könige auf allen Besitz in Frankreich verzichteten, bildet einen Abschnitt; die Scheidung der englischen und der franzsischen Nation ist vollendet. In den 450 Jahren von der Schlacht bei Hastings bis zum Ende des Mittelalters besteigen mehrmals neue Dynastien den Thron. Auf Wilhelm und seine mnnlichen Nachkommen folgt 1154 das Haus Anjou-Plantagenet, 1461 " " o?k^er} Nebenlinien des Hauses Plantagenet, 1485 Tudor. Charakteristisch fr die englische Geschichte (verglichen z. B. mit der deutschen) ist, da bei keinem dieser Thronwechsel furchtbare Brgerkriege fehlen. Der Thronbesteigung Heinrichs Ii. (Anjou-Plantagenet) (1154) gehen zwanzigjhrige Brgerkriege voraus, während der Regierung Heinrichs Iv., des ersten Lancasters (13991413), hren die inneren Kriege nicht auf, die Thronbesteigung Heinrichs Vii. Tudor (1485) schliet die dreiigjhrigen blutigen Brgerkriege der Roten und der Weien Rose, der Huser Lancaster und Jork. Im Jahre 1300 wurde Wales von Eduard I. erobert. Sein Sohn Eduard Ii. ist der erste Prinz von Wales"; die Einwanderung in Irland hat begonnen, doch ist die Unterwerfung der Insel ebensowenig gelungen wie die Schottlands, wo seit der Mitte des 14. Jahrhunderts das Haus Stuart herrscht. Fr die innere Geschichte Englands sind die Einrichtungen Wilhelms des Eroberers grundlegend, ihr weiterer Ausbau erfolgt durch die Magna Charta libertatum, die die englischen Groen 1215 dem König Johann ohne Land abntigen. Als der Begrnder des englischen Parlaments gilt Eduard I. (j 1307). Die Versuche einer absolutistischen Regierung führen die Absetzung Richards Ii. 1399 herbei. 94. Entwicklung Italiens seit dem Ausgange der Hohenstaufen. Aus der Flle kleinerer Staatswesen, die nach dem Ausgange der Staufen entstanden waren, hatten sich folgende zu greren Mchten entwickelt. In Oberitalien war die westliche Lombardei im Besitz der Herzge von Savoyen und Piemont; in der stlichen herrschten die Herzge von Mailand; die ehemalige Mark Verona und Friaul hatte Venedig an sich gebracht. In Mittelitalien hatten die Ppste den Kirchenstaat wiederhergestellt. Toskana ist in seiner nrdlichen Halste Gebiet der Stadt Florenz, im Sden von Siena. Die ligurische Kste beherrscht Genua; den Sden bilden die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete sind sehr verschieden, in Savoyen herrscht eine alte Dynastie; in Mailand haben im 14. Jahrhundert die Visconti, glckliche Truppenfhrer, die Herzogswrde an sich gebracht; nach ihrem Aussterben nehmen die Sforza eine hnliche Stellung ein. Venedig ist eine streng durchgebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehrt nur, wer in das Goldene Buch" eingetragen ist; aus

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 118

1911 - Breslau : Hirt
118 Deutsche Geschichte im Mittelalter. und Lneburg blieben den Welsen. Bald darauf wurde Bayern an Otto von Wittelsbach gegeben; doch wurden Tirol und Steiermark von Bayern abgelst. Der Kaiser zog selbst ins Feld, um die Acht zu vollstrecken. Hatte hundert Jahre frher der Norden geschlossen Heinrich Iv. Widerstand geleistet, so fand Friedrich jetzt hier seine eifrigsten Verbndeten. Er kam bis Lbeck und erhob die Stadt zur Reichsstadt. Heinrich mute sich schlielich unterwerfen, die Acht wurde aufgehoben, doch mute er auer Landes gehen. Mochte es fr das Ansehen und die Macht des deutschen Knigs notwendig sein, einen Fürsten, dessen Macht der seinigen gleichkam, nicht neben sich zu dulden, so erwies sich die Neuordnung, die darauf in Norddeutschland geschaffen wurde, nicht als glcklich. Sobald in den von Feinden gefhrdeten Grenzgebieten an Stelle des einen mch-tigert Fürsten mehrere kleinere, oft untereinander verfeindete Fürsten ge-treten waren, konnte das neu erworbene Land nicht behauptet werden. Die Dnenknige machten ihr bergewicht geltend und drngten den deutschen Einflu zurck; es folgte die dnische Zeit" der Ostsee-fitste (bis 1227). 2. Friedrich stand auf der Hhe seiner Macht; in glnzenden Festen kam sie zum Ausdruck; sein Ansehen in der ganzen Welt war groß. Damals gelang ihm in seiner italienischen Politik ein groer Ersolg, der aber von verhngnisvollen Folgen fr die Zukunft seines Hauses war. Auf seinem letzten Zug nach Italien vermhlte er seinen ltesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs in Unteritalien. Da dieser auch zu seinem Nachfolger in Deutschland aus-ersehen war, so bestand die Aussicht, da seine Macht von Sizilien bis zur Nord- und Ostsee reichen werde. 3. Der dritte Kreuzzug. War die Eroberung Jerusalems nur gelungen, weil die Welt des Islams durch die Zersplitterung und Feind-schaft ihrer Oberhupter zerrttet war, so mute ihre Einigung den Fort-bestand der Krenzsahrerstaaten bedrohen. Kaum war Saladin, der Sultan von gypten, zu berwiegendem Ansehen gelangt, als er dem Könige von Jerusalem den Krieg erklrte und nach siegreicher Feldschlacht Jerusalem eroberte (1187). Da nahm Friedrich (zum zweitenmal in seinem Leben) willensstark das Kreuz. Glnzender wurde kein Kreuzzug unternommen als dieser dritte, denn auch König Richard Lwen herz und Philipp August zogen selbst ins Feld. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein. Aber der gewaltige Held, der sein tatenreiches Leben Mit dem Kreuzzug zu krnen, das weltliche Kaisertum als hchste Macht aus Erden im Kampf mit den Unglubigen zu zeigeu gedachte, fand beim bergang der den Saleph sin Cilicien) am 10. Juni 1190 einen vorzeitigen Tod. Sein Sohn Friedrich fhrte zwar das Heer zur Belagerung Akkons weiter, aber er starb bald, und die Deut-schert traten neben Richard, der eine Tapferkeit entfaltete, die sagenhaft wurde, in den Hintergrund. Jerusalem wurde nicht wiedererobert.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 187

1911 - Breslau : Hirt
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 187 König, doch reichte seine und seiner Nachfolger Macht nur wenig der die Jsle de France hinaus. Als 1066 Herzog Wilhelm von der Normandie England erobert hatte und englischer König geworden war, blieb er als Herzog franzsischer Vasall; dieses Doppelverhltnis fhrte spter zu einer Reihe von Kriegen zwischen den Knigen von Frankreich und England. In der Mitte des 12. Jahrhunderts war durch eine Erbschaft (1152) und glcklich gefhrte Kriege der ganze Westen Frankreichs an Heinrich Ii. von England gekommen, doch blieb er fr diese Besitzungen Vasall des Knigs von Frankreich. Er besa mehr als die Hlfte Frankreichs: Nor-manbie und Bretagne; Anjou und Maine; Poitou, Guyenne und Gascogne. In den hundertfnfzig Jahren von 11801328, während deren krftige Könige, wie Philipp Ii., August, der Johann ohne Land bei Bouvines schlug, Ludwig Ix., der Heilige, Philipp Iv., der Schne, herrschten, fielen die englischen Besitzungen bis auf einen Teil der Gascogne und Guyenne an Frankreich zurck. Im 13. Jahrhundert wurde auch Sdfrankreich erworben, da die Könige gegen die Albigenser das Kreuz nahmen, Ludwig der Heilige (12261270) erhielt das Languedoc. Darauf dehnten sie ihr Reich der die ehemalige Grenze des Westfrankenreichs, die Rhone, aus und begannen das Knigreich Arelat aufzusaugen, die Markgrafschaft Provence wurde französisch, spter auch die Dauphine; bald nach 1300 wurde Lyon, bis dahin eine Stadt des Deutschen Reiches, eine franzsische Stadt. Philipp der Schne (12851314) war vielleicht der mchtigste König in Europa, als er die Ppste in Avignon zu residieren ntigte; nach dem Proze gegen die Templer und der Auflsung des Ordens fielen dessen ungeheure Reichtmer der franzsischen Krone zu (1309). Das Haus Valois (13281589). Auf Grund des salischen Gesetzes, das die Fraueu von der Erbfolge ausschliet, folgte 1328 Philipp Vi., der Sohn Karls von Valois, des Bruders Philipps des Schnen. Dieser ber-gang der Krone auf das Haus Valois erweckte den englisch-franzsischen Krieg von neuem, ba (Sbuarb Iii. von England, durch seine Mutter ein Enkel Philipps des Schnen, die Krone fr sich verlangte. Er gab zwar bieten Anspruch auf, boch fetzte er nach glcklichen Kmpfen (Schlachten bei Erecy und Maupertuis) im Frieden zu Bretiguy 1360 durch, ba ihm ein groer Teil Frankreichs als freies Eigentum verblieb. Die Unzufrieben-heit seiner neuen Untertanen mit seiner Herrschaft war aber fo groß, ba der Krieg bald wieder ausbrach, und 1380 war fem Besitz auf wenige Kstenpltze beschrnkt. Das grte Unglck fr Frankreich wurde die lange Regierung des geistesschwachen Karl Vi. (13801422), in der das Land durch die Kmpfe der Huser Orleans und Burgund um die Vormundschaft zerrttet wurde. 1415 griff Heinrich V. von England ein, erfocht den glnzenden Sieg bei Azincourt und wurde in Nordfrankreich bis zur Loire und in Sdwest-frankreich als König anerkannt. 1429 trat ein Umschlag ein. Schon wurde Orleans belagert. Da entstand eine Bewegung im franzsischen Volke, die dem einheimischen Könige zu Hilfe kam. Johanna b'arc aus Domremy an der Maas (in dem zu Lothringen gehrenden, damaligen franzsischen Herzogtum Bar) gelangte durch die englischen Wachen nach Orleans, begeisterte das franzsische Heer

7. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 113

1907 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen Frankreich in den Jahren 187071. 113 nichts mit der Sache zu tun. Dies besttigte der spanische Gesandte in Paris. Trotzdem hetzten die franzsischen Zeitungen das Volk zum Kriege gegen Preußen auf. Graf Benedetti verlangte, König Wilhelm, der damals zu Ems im Bade weilte, solle dem Prinzen Leopold befehlen, die spanische Krone abzulehnen. König Wilhelm erwiderte, da der Prinz vollkommen frei in seinen Entschlieungen sei. Um dem Streite ein Ende zu machen, verzichtete Prinz Leopold auf die spanische Knigskrone. Der franzsische Botschafter forderte jetzt im Auftrage seiner Re-gierung von König Wilhelm die schriftliche Versicherung, da er niemals seine Einwilligung geben werde, wenn dem Prinzen Leopold etwa spter noch einmal die spanische Knigskrone augeboten werden sollte. Der König lehnte diese Zumutung ab. Als Benedetti auf Weisung seiner Regierung die den König verletzende Forderung wiederholte, ver-weigerte ihm der König die Audienz und verwies ihn an das Ministerium der auswrtigen Angelegenheiten. Kriegserklrung. Am 19. Juli 1870 lie die franzsische Regierung der preuischen die Kriegserklrung berreichen. Gerade sechzig Jahre vorher, am 19. Juli 1810, war des Knigs Mutter, die unvergeliche Knigin Luise, gestorben. König Wilhelm begab sich an dem doppelt wichtigen Tage in das Mausoleum zu Charlotten-brg, um am Grabe seiner Eltern zu beten. hellte war's vor sechzig Iahren," Leise seine Lippe spricht, Als ich sah zum letzten Male Meiner Mutter Angesicht I k^eute war's vor sechzig Jahren, Als ihr deutsches Herze brach Um den Hohn des bsen Feindes, Um des Vaterlandes Schmach] Jene Schmach hast du gerochen Lngst, mein tapfrer Vater, du, Aber Frankreich wirst aufs neue Heute uns den Handschuh zu! Wieder fitzt ein Bonaparte Rnkevoll aus Frankreichs Thron, Und zum Kampfe zwingt uns heute Wieder ein Napoleon! Tret' ich denn zum neuen Kampfe Nlider alte Feinde ein, Dann soll's mit dem alten Zeichen, Mit dem Kreuz von (Eisen sein! Der Erlsung heilig Zeichen Leuchte vor im heil'gen Krieg, Und der alte Gott im Himmel Schenk' dem alten Konig Siegl Blicke segnend, Mutterauge, Vater, sieh, dein Sohn ist hier, Und auch du, verklrter Bruder, Heute ist dein Herz bei mir!" Leise weht es durch die Halle, König Wilhelm hebt die Hand, All die goldnen Sprche funkeln Siegverheiend von der wand. Zu Charlottenburg im Garten Aus dem dstern Fichtenhain Tritt der König hoch und mchtig, Um sein Antlitz Sonnenschein! Dahmen, Leitfaden der Geschichte. Iii. 4. Aufl. Hesekiel, 8

8. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 33

1907 - Leipzig : Hirt
1. Das Deutsche Reich. 33 Ii. Die Hauptereigniste vom Westflischen Frieden bis M Gegenwart unter besondrer Bercksichtigung der Srandenlmrgisch-preuischen Geschichte. A. Die zweite Hlfte des 17. Jahrhunderts. 1. Das Deutsche Keich. Whrend des Dreiigjhrigen Krieges war Kaiser Ferdinand Ii. gestorben. Sein Sohn Ferdinand Iii. folgte ihm. Unter seiner Regierung wurde der Westflische Friede geschlossen. Auf Ferdinand Iii. folgte dessen Sohn Leopold I., der 47 Jahre das Reich regierte. Seine Regierung war vielbewegt. Er hatte einen dreifachen Kampf zu bestehen, gegen Ludwig Xiv. von Frankreich, gegen die Trken und gegen einen Auf-stand in Ungarn. Kmpfe gegen Ludwig Xiv. In den Kmpfen gegen Ludwig Xiv. ging das Elsa mit der Hauptstadt Straburg an Frankreich ver-loten. Kaiser Karl V. hatte einst gesagt, wenn Wien und Straburg zugleich in Gefahr wren, wrde er zuerst Straburg zu Hilfe kommen. In der Tat war diese Stadt das gewaltigste Bollwerk Deutschlands, und sie wurde jetzt eine der ersten Festungen Frankreichs. Ihren Kriegsruhm haben die Franzosen durch die schrecklichen Verwstungen der Pfalz und der benachbarten Landstriche befleckt. Die blhenden Städte Heidelberg, Mannheim, Speyer, Worms und viele andre Orte zu beiden Seiten des Rheins sanken im Jahre 1689 in Asche, die Einwohner wurden ausge-plndert und in schrecklicher Weise mihandelt, die Kaisergrber im Dome zu Speyer verwstet; die Sttten groer Erinnerungen waren Trmmer-Haufen geworden. Die Geschichte brandmarkt diese Kriege als Raubkriege. Die Trkenkriege. Glcklicher war der Kaiser in den Kriegen gegen die Trken. Mit 200 000 Mann zog der Türke im Jahre 1683 gegen Wien. Zwei Monate war die Stadt eingeschlossen. Das Schicksal Europas, die Selbstndigkeit Deutschlands lagen in den Mauern Wiens. Ein Wald von Zelten zog sich vom Ufer der Donau um die Stadt bis wieder zum Ufer. Die groe Gefahr traf in Wien auf ein Geschlecht von starken Herzen. Brger, Handwerker, Studenten wetteiferten an Tapferkeit. Wenn die groe Glocke vom Stephansdome ertnte, eilte jeder auf seinen Posten, um die Strme der Trken abzuschlagen. Graf Rdiger von Starhemberg befehligte die tapfere Schar. Er zeigte sich unbeugsam gegen den mchtigen Feind, unbeugsam wie der Stahl seiner Heimat Steiermark. Bischof Kolonitfch sorgte fr die Pflege der Verwundeten; er ffnete die Brsen der Reichen zur Linderung der Dahmen, Leitfaden der Geschichte. Iii. 4. Aufl. o

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 1

1906 - Leipzig : Hirt
Leitfaden der Geschichte Hhere Mdchenschulen und oerwandte Anstalten In drei Teilen. Erster Teil: Die Wlher des Altertums. Rmer und Germanen bis zu Karl dem Trotzen. Mit einem Bildersnhsnge, enthaltend 65 Abbildungen in Schwarzdruck sowie 5 Barten und 1 Tafel: Dorisches Geblk" in Farbendruck. fr Dr. Joseph Dahmen. Fnfte, durchgesehene Auflage. iywffi'iefri. Ferdinand Hirt & Sohn. Leipzig, 1906.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 28

1906 - Leipzig : Hirt
28 Geschichte der Griechen und der Mazedoner. Das Gastrecht. In hohem Ansehen stand bei den alten Griechen das Gastrecht. Sobald ein Fremdling im Hause erschien, sprach er einen Segenswunsch der die Familie, in die er eingekehrt war. Dann wurde er gastlich bewirtet; neben dem Hausherrn war sein Ehrensitz. Erst nachdem er sich mit Speise und Trank erquickt hatte, fragte man ihn nach Namen, Stand, Heimat und Zweck seiner Reise. War er der Hilfe bedrftig, so wurde sie ihm gewhrt. Mit angemessenen Geschenken entlie man ihn. Zeus selbst, der hchste Gott, galt als Beschtzer des Gastrechtes. Sei uns der Gastliche gewogen," lt Schiller den Snger Hbykus sagen, der von dem Fremdling wehrt die Schmach." Erster Zeitraum. Dott der dorischen Wandrung bis jit den Perserkriegen. 1. Dir Spartaner. Die Zeit vor Lykurg. Der mchtigste Staat des Peloponnes war Sparta. Die Bevlkerung gliederte sich in drei Klassen. Die erste wurde gebildet von den Dorern. Diese hatten das Land während der so-genannten dorischen Wandrung erobert und unter ihre einzelnen Familien in 9000 gleiche Teile verteilt. Sie waren das herrschende Volk, die Spartaner im engern Sinne. Zur zweiten Klasse gehrten die ursprnglichen Einwohner des Landes, die den einwandernden Dorern keinen Widerstand entgegengesetzt hatten. Ihnen wurde das Ackerland zugewiesen, das um die Besitzungen der Spartaner herumlag. Deshalb heien sie Umwohner oder mit dem griechischen Namen Perioken. Es waren 30000 solcher Familien zurckgeblieben, und unter diese war das von den Spartanern nicht besetzte Land zu gleichen Teilen verteilt worden. Die Periken waren freie Brger. Sie bezahlten Steuern und nahmen an den Kriegen der Spartaner teil, aber zu den hhern mtern wurden sie nicht zugelassen. Sie hatten alle Pflichten, aber nicht alle Rechte der Spartaner. In ihrer Hand lag vor-wiegend der Handel und die Gewerbttigkeit. Die Heloten bilden die dritte Klaffe. Auch sie gehrten zu den ursprnglichen Einwohnern des Landes; aber sie hatten sich den ein-wandernden Dorern mit den Waffen widerfetzt und waren besiegt worden. Im Innern Sthle sich an Sthle reihten Gleich von der Schwelle bis zur hintern Wand, Darber sah man Teppiche sich breiten, Kunstreich gewoben von der Frauen Hand. Da saen sie und schmausten sie in Freuden, Die edlen Fürsten von Phakenland. Rings standen goldne Knaben an den Wnde, Die Fackel in der Hand, um Licht zu spenden. (Homers Odyssee ^11, 86102, bersetzt von Dann. Stuttgart, Kohlhammer, 1894.)
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