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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 101

1877 - Berlin : Herbig
Erste Periode, Historisches aus der Köuigszeit. 101 des Aufstandes tritt L. Junius Brutus, den die Legende, trotzdem er allgemein für blödsinnig gilt, zum Tribunus Celerum macht. Er ruft vor dem Leichnam der von eigener Hand gefallenen Lucretia das Volk in Rom zu den Waffen und wiegelt das Heer gegen den König auf, der die Thore der Stadt verschlossen findet und ins Exil geht. (Livius I, 59. 60.) Historisches aus der Zeit der Königsherrschaft.1 ll Es unterliegt keinem Zweifel, dass das patriarchalische König- thum die Verfassung des ältesten römischen Staates gewesen ist, und dass, nachdem die neue Ansiedelung eine selbständige Staatsgemeinde geworden war, eine Reihe von Herrschern (rex gleichen Stammes mit regere leiten), gewählt auf Lebenszeit, die höchste Gewalt in Rom ausgeübt haben. Allein weder die Zahl, noch alle Namen der von der Sage über- lieferten Könige, noch die der Regierung eines jeden zugetheilten Thaten, am allerwenigsten aber die Chronologie ihrer Regierungs- zeit können Anspruch darauf machen, wirklich beglaubigte Geschichte zu sein. Das Gemachte der ersten vier Regierungen (es folgt je eine friedliche auf eine kriegerische) fällt von selbst in die Augen. Dass die Ausdehnung des römischen Gebiets und die Hegemonie über den latinischen Bund nicht ohne bedeutende Kämpfe und glänzende Wftffcnthaten erworben wurden, ist selbstverständlich; aber die Kunde davon ist in sagenhaftem Gewände und in willkürlich zurecht ge- legter Ueberlieierung auf uns gekommen. Gewiss ist z. B. die Zer- störung von Alba, der alten Metropole Latiums, eine historische Thatsache; der Kampf der 3 römischen gegen 3 albanische Drillings- brüder, ihre Vettern, ist wohl nur eine pcrsonificirende Bezeichnung des Kumpfes zwischen zwei eng verwandten Gauen mit gleicher ver- fassungsmäfsiger Gliederung. Die drei letzten Regierungen der Sage anlangend, so kann als historisch gelten, dass die Königsfamilie der Tarquinier aus Etrurien 1 Vgl. Mommsen, Röm. Gesell., I, Kap. 4. Auch Peter {Häm. Geseh. 3. Aufl. 1, 54 —56;, gesteht der überlieferten Könjgsgoschichte lluy einen sehr bedingten historischen Werth zu („die Zahl 7 ist eine heilige Zahl, 240 Regierungsjahre für sieben, erst im reiferen Alter gewählte Könige sind sehr unwahrscheinlich“).

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 235

1877 - Berlin : Herbig
Vierter, fünfter und sechster Kreuzzug. 235 Kirche mit der römischen, Zahlung ungeheurer Geldsummen) zu er- füllen. ¡Streitigkeiten, wobei die Stadt in Brand geräth. Aufstand der griechischen Bevölkerung. Nach Ermordung des Alexius durch die Griechen, zweite Einnahme der Stadt, Plünderung, neuer Brand, wobei viele Schriftwerke der alten Literatur zu Grunde geben (1204). Errichtung des lateinischen Kaiserthums (Balduin K iser), viele Küstenstriche und Inseln kommen an die Vcnctianer, der Mark- graf von Montferrat wird König von Thessalonich, französische Herzöge in Athen, in Achaia u. s. w. (Villehardouin, der Geschichtschreiber des Zuges). Errichtung eines griechischen Kaiserthums in Nicaea durch Theodor Laskaris und eines zweiten, des trapezuntischen Kaiser- reichs an der Küste des Pontus Euxinus durch einen Nachkommen dar Comnenen. Von dem Kaiserreiche von Nicaea aus macht Michael Palaeologus dem lateinischen Kaiserthurn ein Ende (1201). (1212 Kreuzzug der Kinder. Tausende von deutschen und fran- zösischen Knaben brechen nach dem heiligen Lande auf. Sie kommen theils auf dem Zuge um, theils werden sie in die Sklaverei verkauft.) (1217 Kreuzzug des Königs Andreas Ii. von Ungarn; ohne Erfolg). 1328—1229. Fünfter Kreuzzug. Jerusalem auf kurze Zeit wieder gewonnen. Friedrich Ii., Kaiser von Deutschland, wegen Nichterfüllung seines Versprechens, einen Kreuzzug zu unternehmen, im päpstlichen Banne, fährt zur See nach Accon, erhält vom Sultan Kamel durch einen zehnjährigen Waffenstillstand Jerusalem (wo er sich krönt), Nazareth und einen Landstrich bis zur Küste, mit Sidon. (Jerusa- lem auf immer wieder verloren 1244.) 1248-1254. Sechster Kreuzzug. Ohne Resultat. Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, fährt zur See nach Gypern und verweilt, dort den Winter. Um die Sara- cenenherrschafr. in ihrem Hauptsitze Aegypten zu vernichten, fährt er (im Frühjahr 1249) nach Ijamiette und nimmt die Stadt ein. Auf dem im November angetretenen Zuge nach Kairo wird Ludwig von dem ejubidischen Sultan Moattam geschlagen, von Damiette abgeschnitten und mit dem ganzen französischen Heere gelängen (April 1250). Die Ausführung des Friedensvertrages, wonach der

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 236

1877 - Berlin : Herbig
236 Mittlere Geschichte, Dritte Periode. König gegen Räumung von Damiette und bedeutendes Lösegeld frei kommen soll, wird verzögert durch den Sturz der Ejubiden (durch die Mamelukken). Ludwig fährt nach der Küste von Palæstina, befestigt während eines fast vierjährigen Aufenthalts Accon und andere Küstenstädte, kehrt 1254 nach Frankreich zurück. 1270. Siebenter Kreuzzug. Ohno Eosultat. Ludwig Ix. geht zur See nach Tunis, wo ihn und einen großen Theil des Heeres Krankheit wegrafft. 1291. Accon (Ptolémaïs) wird von den Marnelukken erstürmt, die letzten Besitzungen in Palæstina (Tyrus, Berytus und Sidon) werden von den Christen freiwillig geräumt. Die Kreuzzüge sind das großartigste Ereignis des Mittelalters. Trotz der Ausschweifungen und Grausamkeiten vieler Pilger geben sie der Zeit, der sie angehören, einen idealen, religiösen Charakter. Folgen der Kreuzzüge: 1) Beförderung der Macht und des An- sehens der Kirche und des Papstthums. 2) Yergröfserung der Haus- macht der Fürsten durch Erledigung vieler Lehen. 3) Entstehung selbständiger Gemeinden, die von den für die Wallfahrt Geld be- dürfenden Herren die Freiheit erkaufen. 4) Aufschwung des Handels (Blüthe der ital. Republiken). 5) Fortschritt der geistigen Bildung im Allgemeinen durch die im Orient gewonnenen neuen Anschau- ungen, der geographischen und naturhistorischen Kenntnisso iin Be- sonderen. 6) Ausbildung des Ritterthums, namentlich in den drei Geistlichen Ritterorden: 1) Johanniter oder Hospitaliter, d. h. Ritter des Spitals des hoi- ligen Johannes in Jerusalem, welches Kaufleute aus Amalfi 1048 gestiftet hatten. Während das ersten Kreuzzuges Ordensregel durch Gerhard. Schwarzer Mantel, weißes Kreuz. Der Orden wird verlegt nach Cypern (1291), nach Rhodus (1310), daher Khodiserritter, Rhodus 1522 verloren; der Orden erhält 1526 von Kaiser Karl V. Malta, daher Malteserritter. 2) Tempelherren oder Templer (von dem salomonischen Tempel, an dessen Stelle das Ordenshaus in Jerusalem stand), aus einem 1118 geschlossenen Bunde 9 französischer Ritter hervorgegangen. Weißer Mantel, rothes Kreuz. Der Orden wird 1291 nach

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 283

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Reformation. 283 welchem der Kaiser seinen Bruder Ferdinand belehnt hatte. Dicsor sicht sich zu einem Vergleich gezwungen, in welchem er auf Wurtem- berg verzichtet, dafür aber von den Evangelischen als römischer König anerkannt wird. 1535. Karls Zug gegen Tunis (Seeräuber Chaireddin Barbarossa). Tunis erobert und alle Christensklaven befreit. 1536—1538. Dritter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. um Mai- land, auf das König Franz, da Herzog Franz Ii. Sforza kinderlos gestorben war, seine Ansprüche erneuert. Neuer, fruchtloser Einfall Karls in die Provence, Franz fällt in Savoyen und Piemont ein, verbündet sich mit Soliman, der Ungarn bedrängt und durch seine Flotte die Küste Italiens plündern lässt. Der Krieg wird beendet durch den 1538. Waffenstillstand zu Nizza, auf Grund dos Besitzstandes (eigentlich auf 10 Jahre geschlossen). Juli. Zusammenkunft Karls V. mit Franz I. in Aigues mortes. 1539—1540. Karl V. reist (um einen Aufruhr in Gent zu bekämpfen) durch Frankreich, wo er von Franz I. ausgezeichnet empfangen wird. — Gent wird mit dem Verlust seiner Privilegien bestraft. 1540. Der iesuiten-Orden, von Ignatius von Loyola (1534) ge- stiftet, vom Papst Paul 111. bestätigt, tritt der Aus- breitung dor Roformation mit Erfolg entgegen. 1541. Reformation in Genf durch Calvin (Jean Cauvin aus Noyon in Artois, geh. 1509, mit dem 18. Jahre katholischer Pfarrer, legt seine Stelle nieder, studirt die Rechte in Orleans und Bourges, tritt 1532 in Paris als Reformator auf, findet Schutz bei Margarethe v. Navarra, Schwester von Franz I. Aus Frankreich ver- trieben, geht Calvin nach Basel, gibt 1535 die Institutio Christianae ‘religionis heraus, 1536—1538 in Genf, 1538—1541 in Strasburg, dann in Genf Haupt des Staates, f 1564). Von da verbreitet sich die Re- formation nach Frankreich und Schottland (John Knox, spr. nox). 1541. Karls unglücklicher Zug gegen Algier. 1542. Vertreibung des Herzogs Heinrich von Braunschweig- Wolfonbüttel durch den Schmalkaldischen Bund. 1542—1544. Vierter Krieg Karls V. gegen Franz 1, veranlasst durch die Belehnung von Karls Sohn Philipp mit Mailand. Als Vorwand dient, dass zwei von Franz I. an Soliman geschickte

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 320

1877 - Berlin : Herbig
320 Neuere Geschichte, Zweite Periode. Blüthezeit der französischen Literatur im Zeitalter Ludwigs Xiv. Corneille (f 1684), Racine (f 1699), Molière (f 1673), La Fontaine (f 1695), Boileau (f 1711), Bossuet (f 1704), Fuchier (f 1710), Fcnelon (f 1715). Ludwigs Hoflehen in Versailles (von 1680 ab), das Vorbild der europäischen Höfe. Bauten, Luxus, Maitressen (La Vallière, Mon- tespan, Fontange). Nach dem Tode seiner Gemahlin Maria The- resia von Spanien (f 1683) vermählt sich Ludwig im Geheimen mit Françoise d'aubigné, Wittwe des Dichters Scarron, die er zur Marquise von Maintenon erhebt. Seitdem Bigotterie am Hofe. §. 2. Deutschland. 1658—1705. Leopold I. (Sohn Ferdinands Iii.). Seit 1663 stehender Reichstag zu Begensburg, von den Vertretern der 8 Kurfürsten, der 69 geistlichen, der 96 weltlichen Fürsten und der Reichsstädte gebildet. Corpus Catholicorum und Corpus Fvangelicorum. 1661—1664. Erster Türkenkrieg, durch eine streitige Fürstenwahl in Siebenbürgen veranlasst. Die Fortschritte der Türken verschaffen dem Kaiser endlich die Unterstützung des Reichs und selbst der Franzosen. Sieg des kaiserlichen Feldherrn Montecuculi über die Türken bei St.-Gotthard an der Raab (1664). Dennoch 20jähriger, den Türken vortheilhafter Waffenstillstand. Die Kriege des Reiches gegen Ludwig Xiv. s. S. 316 f. 1666. Jülichscher Erbfolgestreit geendet: Cleve, Mark, Raven- stein und halb Ravensberg an Brandenburg; später statt Ravenstein ganz Ravensberg. 1682—1699. Zweiter Türkenkrieg. Verschwörung ungarischer Mag- naten entdeckt und bestraft, Graf Tököly ruft die Türken herbei. Eindringen des Grofsveziers Kura Mustapha in Ungarn und 1683. Belagerung Wiens. Heldeninilthige Vertheidigung, geleitet durch Rüdiger von Stahremberg. Glücklicher Entsatz durch das vereinigte deutsche und polnische Heer unter Karl von Lothringen und dem Polenkönig Johann Sobicski. Seitdem eifrigere Theilnahrne der deutschen

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 326

1877 - Berlin : Herbig
326 Neuere Geschichte, Zweite Periode. seines Oheims, anfleht, hingerichtet (1685). Blutige Assisen, geleitet von dem grausamen und habsüchtigen Oberrichter Jetfreys. Anstellung von Katholiken unter Dispensation von dem durch die Testakte verlangten Eide. Einseitige Aufhebung der Testakte, neue Indulgenzerklärung, welche sieben anglikanische Bischöfe sich weigern zu verkündigen. Prozess und Freisprechung derselben. Durch die Geburt eines katholischen Prinzen von Wales (von Jakobs zxoeiter Gemahlin, Maria d'este, Prinzessin von Modöna) erlischt die Aussicht auf protestantische Thronfolge (die beiden Töchter Jakobs aus erster Ehe, Maria und Anna, protestantisch). Dies bewirkt Unterhandlungen der Whigs und Tories mit Wilhelm von Oranien (Gemahl der Maria, Tochter Jakobs Ii., und durch seine Mutter Enkel Karls I. (Vgl. die geneal. Tafel, 8. 358). 1688. Landung Wilhelms, das Heer und die ganze Nation fallen 5. Nov. ihm zu, Jakob flüchtet nach Frankreich. 1689—1702. Wilhelm Iii. (und Maria bis 1694), durch Parlamentsakte auf den Thron erhoben. Das Gesetz der Rechte (Bill of rights) sichert die ver- fassungsmäfsigen Freiheiten der Nation. Aufstand in Irland für Jakob, der daselbst landet (1689) und fast ein Jahr herrscht. Wilhelm schlägt ihn am Boynefluss (1690). Wilhelms Theilnahme an den Kriegen gegen Ludwig Xiv. (s. S. 319). B. Das 18. Jahrhundert bis zur französischen Revolution. 1701—1714. §. 1. Der Spanische Erbfolgekrieg.1 Zur Veranschaulichung der Veranlassung des Krieges dient folgende genealogische Tafel: ____Philipp Iii., Künigjvon Spanien, t 162t. Anna, Fiiilipjtiv. Maria Anna, Gern. Ludwigs Xiii. I Gern. Ferdinands Iii. Ludwig Xiv. Maria Theresia. Karl Ii. Marg. Theresia Leopold I. Ludwig, Dauphin. Maria Antonie, Gern. Max Emiinuela v. Baiern. Philipp von Anjou, Joseph Ferdinand, als K. v. Spanien Philipp V. Kurprinz v. Baiern. 1 1 Schlosser, Geschichte des 18. Jahrhunderts.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 268

1877 - Berlin : Herbig
268 Mittler« Geschichte, Vierte Periode. kleinen Rathes (Signoria), der die Macht der Dogen noch mehr be- schränkt. 1298 Schliefsung des großen Rathes. Goldenes Buch der Nobili (1315). Verschwörungen, u. a. die des Dogen Marino Fdliero (1355 hingerichtet), bewirken die Einsetzung des mächtigen liathes der Zehn. Seit 1454 die 3 furchtbaren Staatsinquisitoren. Genua, seit Wiederherstellung des griechischen Kaiserthums im Orient, wie durch den endlichen Sieg über Pisa in Italien (Sardinien und Corsica) mächtig, durch den Krieg mit Venedig und innere Un- ruhen geschwächt, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bald Mailand, bald den Franzosen unterworfen. In Florenz gelangt nach langen inneren Kämpfen und nachdem seit 1282 Demokratie und Tyrannis abwechselnd den Staat beherrscht hatten, um 1400 das Geschlecht der Medici zu fürstlicher Stellung und der Staat zur höchsten Blüthe. Johann von Medici, reicher Banquier, Begründer der Macht dos Hauses. Sein Sohn Cosimo, der Vater des Vaterlandes. Unter dessen Enkel Lorenzo (f 1492) Blüthg der Medici und der Künste in Florenz. Wiederaufleben der Wissenschaften, ge- fördert durch griechische Gelehrte, die aus dem byzantinischen Reiche vor den Türken geflohen waren. — Dante Alighieri, der Dichter der „göttlichen Komödie“, geh. 1265 in Florenz, in dessen politischen Verwickelungen er eine bedeutende Rollo spielt, f 1321. Francesco Petrarca, der „Vater des Humanismus“ (1304—1374), Giovanno Boccaccio (1313—1375), Verfasser des Decameron. Kirchenstaat, durch die Schenkungen Pipins und Karls des Grofsen begründet (s. S. 213), im 12. Jahrhundert durch die Erb- schaft der Markgräfin Mathilde von Toscana (s. S. 226) vergröfsert. Papst Bonifacius Viii. (1294—1303) im Streit mit Philipp Iv. von Frankreich (s. S. 264). Sein Nachfolger Clemens V. (ein Franzose) verlegt den päpstlichen Sitz nach Avignon. Residenz der Päpste in Avignon 1309—1376. In Rom der phantastische Tribun Cola Rienzi (1347, und als päpstlicher Senator 1354). — Comtat Venaissin im 13. Jahrh., Avignon im 14. von den Päpsten als Eigenthum erworben. Von 1378 an fast 40 Jahre hindurch wird hoi jeder Erledigung des päpstlichen Stuhls ein Papst von den italienischen Cardinälen in Rom, ein zweiter von den französischen in Avignon gewählt. ln Neapel Haus Anjou, ältere Linie, bis 1382 (f K. Johanna I-), jüngere (Durazzo) bis 1435 (f Johanna Ii.). Sicilien Von 1282—1295 direkt mit Aragon verbunden, von 1295—1409 unter einer Nebenlinie des aragonischen Hausee, seit 1409 wieder bei Aragon, dessen König

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 315

1877 - Berlin : Herbig
Der Norden und Osten. 315 Polen gewinnt unter den Jagellonen (1386—1572) seine größte Ausdehnung (Ostsee, Karpathen, Schwarzes Meer), doch schon in dieser Zeit entwickelt sich in den Privilegien des zahlreichen Adels der Keim des Verfalls. Polen Wahlreich von 1572—1791. Einführung des liberum veto. Wahlkönige: Heinrich von Anjou (s. S. 301), Stephan Bathöry von Siebenbürgen, dann (bis 1668) 3 Könige aus dem Hause Wasa: Sigmund Iii., Wladislaw Iv., Johann Kasimir. In Russland wird nach dem Aussterben des Hatfses Burik und einem fünfzehnjährigen Thronstreit (die falschen Demetrius) 1613 das Haus Romanow auf den Thron gehoben, welches bis 1762 regiert. Das Reich der osmanischen Türken erreicht seine höchste Blüthe unter Soliman I. (oder Ii., Suleiman 1520—1566), dem Prachtlieben- den, dem Zeitgenossen Kaiser Karls V. (Vergl. S. 282 und 283.) Unter seinen Nachfolgern beginnt der Verfall, namentlich durch den Einfluss der Janitscharen. Zweite Periode. Vom Westfälischen Frieden Bis Zum Beginn Der Ersten Französischen Revolution. (1648-1789.) A. Die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. §. 1. Frankreich. Й1143 —1715. Ludwig Xiv. (5 Jahr alt), unter Vormundschaft seiner Mutter Anna, Tochter Philipps Iii., Königs von Spanien (von den Franzosen Anna von Oesterreich, d. h. von Habsburg, genannt). Die Regierung wird, auch noch nach Ludwigs Volljährigkeit, geleitet vom Cardinal Mazarin. 1648—1653. Unruhen der Fronde (Cardinal von Betz; Prinz von Conde, Widerstand des Pariser Parlaments), letzter Versuch des französischen Adels, dem Hofe einen bewaffneten Wider- stand entgegenzusetzen. Conde erst königlich, dann im Kampfe gegen den Hof, liefert im Faubourg Saint-Antoine den königlichen Truppen unter (Henri de la Tour dauvergne, Vicomte de) Turenne eine Schlacht, flüchtet dann nach Spanien. 1648. Frankreichs Erwerbungen im Westfälischen Frieden s. S. 296. Der während des 30jährigen Krieges mit Spanien entstandene Krieg (Sieg Condes bei Bocroy 1643) wird weitergeführt bis zum

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 304

1877 - Berlin : Herbig
304 Neuere Geschichte, Erste Periode. schon 1614 für mündig erklärt, hleiht faktisch sein ganzes Lehen lang unter fremder Leitung. Berufung der Eeiclisstände 1614 (die letzten vor der Revolution). Verhaftung und Ermordung Concini’s, die Königin Mutter nach Blois verbannt (1017). Der König unter der Leitung seines Günstlings Luynes. Unter Vermittelung von Armand-Jean du Plessis (geh. 1585 in Paris, 1607 Bischof von Luçon, 1622 Cardinal), Herzog von Richelieu, kommt ein Vergleich zwischen Luynes und der Königin Mutter zu Stande (1619). Neue Bürgerkriege. Kämpfe der Krone gegen Adel und Reformirte. Nach- dem Luynes gestorben (1621), treten Maria von Medici und ihr Günstling Richelieu an die Spitze der Geschäfte. Des letzteren Ein- fluss wird bald überwiegend, die Königin Mutter zerfällt mit ihm. Von 1624—1642 verwaltet Richelieu eigentlich allein das Reich, nur einmal (11. Nov. 1630, journée des dupes) glaubt Maria von Medici einen Augenblick, ihn gestürzt zu haben; doch beherrscht er von nun ab den König sicherer als je. Richelieu bricht die Macht des Adels, macht die Krone unabhängig von den Parlamenten, besiegt die Hugenotten (Belagerung und Einnahme von Im Rochelle 1628), welche von nun ab nicht mehr eine bewaffnete politische Partei, sondern eine geduldete Seide sind. Unruhen, erregt von Gaston von Orléans, Bruder des Königs, und Maria von Medici, enden mit dem vollständigen Siege Richelieus (Hinrichtung des Herzogs v. Montmorency 1632), die Königin Mutter wird verbannt. Im Auslande stellt Richelieu den französischen Einfluss in Italien, in den Niederlanden, in Deutsch- land (s. S. 294) her und begründet ihn in Schweden. Richelieu legt den Grund zur Machtstellung Ludwigs Xiv. §. 5. Italien. Das Herzogthum Mailand ist seit 1556 (s. S. 285) ein Nebenland der spanischen Krone (dem Namen nach als deutsches Reichslehen). Venedig, dessen Handelsblütho in Folge des neuen Weges nach Indien geknickt ist, sinkt in dieser Periode von seiner früheren Machtstellung herab. Der Gefahr, welche der Republik durch die Jjigue von Cambray (1508) droht (Papst, Kaiser Maximilan, Lud- wig Xii. und Ferdinand der Katholische), entgeht dieselbe, da Papst Julius Ii. schon 1510 von dem Bündnis zurücktritt, sich mit den Venetianern aussöhnt und 1512 Ferdinand den Katholischen zum Beitritt zur Heiligen Ligue bewegt, welche die Vertreibung der

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 362

1877 - Berlin : Herbig
362 Neuere Geschichte, Zweite Periode. 1757—1784. Krieg der Engländer in Ostindien. In dem Zeitraum des siebenjährigen Krieges gründet die englisch-ostindische Compagnie (zugleich Herrscher und Kauf- leuto) ihr ausgedehntes Reich. Die Engländer erhalten durch Lord Clives Siege das Uebergewicht über die Franzosen und ge- winnen Bengalen. Kampf gegen dio mit dem Sultan von Mysore Hyder Ali, dem Nizam von Golkonda und den Franzosen verbün- deten Marotten, aus dem die Ostindische Compagnie siegreich und mächtig hervorgeht (1782). Unter dom Ministerium des jüngeren Pitt (1783—1801) wird die Compagnie durch die East-India-Bill (1784) in politischen und militärischen Angelegenheiten einer könig- lichen Kommission (Board of control) untergeordnet. 1768—1779. Entdeckungsreisen von James Cook. 1. Reise: Feststellung des äufseren Umfangs von Neu- holland. 2. Reise: Entdeckung einer großen Zahl Inseln der Südsee. ii. Reise: Untersuchung der Behringstrafse. Coole auf der Rückreise auf einer der Sandivichinseln von den Eingeborenen erschlagen (1779). §. 6. Spanien Und Portugal. 1701—1808 Haus Bourbon in Spanien. Philipp V. (1701—1746). Blutige Bestrafung der An- hänger des Erzherzogs Karl von Oesterreich (besonders in Aragon und Catalonien), Vernichtung der üeberreste alter Verfassungen und Freiheiten (Fueros). Die Quadrupelallianz gegen Spanien s. S. 335, die Theilnahme am Polnischen Thronfolgekricg und die Gründung einer Secundogenitur in Neapel s. S. 338. > Unter Philipp und seinem Nachfolger Ferdinand Vi. (1746 bis 1759) Theilnahme am österreichischen Frhfolgekrieg, s. S. 339, Auf Ferdinand folgt sein Halbbruder Karl Iii. (1759—1788), bisher König beider Sieilien (s. S. 365). Spaniens Theilnahme am sieben- jährigen Kriege zwischen England und Frankreich (Friede zu Paris) s. S. 359, und am nordamerikanischen Freiheitskriege (Friede zu Versailles) s. S. 361. Ein gegen italienische Günstlingo des König» gerichteter Volksaufstand wird die Veranlassung zur Vertreibung aller Jesuiten aus Spanien (1767), welche der Minister Aranda durchführt. Portugal (s. S. 310), seit 1640 wieder unabhängig von Spanien, war unter den ersten Königen aus dem Hause Braganza wieder zu
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