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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 88

1888 - Berlin : Hertz
88 Die Kurfürstin Elisabeth; ihre heimliche Sefehnmg- Regentenpflichten so handelte, und daß er sich trotz seiner leidenschaftlichen Feindschaft gegen die Reformation doch zu eigentlichen Verfolgungen gegen die Evangelischen nicht hinreißen ließ. Luther selbst sprach nur mit Achtung von dem Knrfürsteu, für dessen Wohlfahrt er gern betete. Joachim's Widerstreben hatte überdies die öffentliche Anerkennung der Reformation in den Marken nur für eine kurze Zeit aufgehalten; unter seinen Augen aber hatte bereits seine eigene Gemahlin mit hingebender Aufopferung und Glaubenstreue für den evangelischen Glauben gewirkt. Die Kurfürstin Elisabeths). Der Name Elisabeth ist ein gesegneter in der brandenbnrgischen Geschichte. Elisabeth hieß die Mutter unseres ersten Kurfürsten Friedrich, ebenso die Gemahlin desselben, „die schöne Else;" jetzt treffen wir bei dem Uebergang zu einer neuen Zeit wieder eine fürstliche Elisabeth, als erste Zeugin des gereinigten Evangeliums in den branden-burgischeu Landen. Elisabeth, die Gemahlin Joachim's, war die Tochter des Königs Johann Ii. von Dänemark und Ehristina's von Sachsen, eine Nichte des Kurfürsten von Sachsen. Friedrich's des Weisen. Sie wurde im Jahre 1485 geboren und erblühete in großer Schönheit und Anmuth, zugleich entwickelten sich frühzeitig auch die reichen Gaben ihres Geistes. Sie war siebzehn Jahre alt, als sie (1502) nach langen Unterhandlungen unter prachtvollen und glänzenden Festen zu Stendal dem Kurfürsten Joachim I. vermählt wurde, allgemein bewundert als eine der holdseligsten Fürstinnen jener Zeit. Noch im Jahre 1512 glänzte sie als die schönste unter allen Frauen, welche den Ritterspielen zu Neu - Ruppin beiwohnten. Damals war sie noch glücklich, eine treue Gattin, die blühende Mutter von fünf Kindern. Aber es war auch der Gipfel ihres Erdenglücks; denn einige Jahre später wurde der eheliche Friede, welcher allein auf der Liebe und Treue ruht, gestört und getrübt: das Herz des Kurfürsten schien sich unter betrübenden Verirrungen mehr und mehr von Elisabeth zu entfernen. Vorüber war nun die unbefangene, glückliche Zeit ihres Lebens und es war ihr oft um Trost sehr bange. Da wehete ihr als frischer Lebensodem das Wort vom Frieden Gottes in Christo zu, das Wort von der Rechtfertigung des Menschen durch den Glauben, welches von Wittenberg zu ihr herüberklang. Sie war durch ihren Kummer in der Herzensstimmung, wo man leichter, als im Glücke von dem Worte der Wahr-heit ergriffen wird. Da ihr Gemahl aber ein heftiger Widersacher der Witten» bergischen Reformation war, so mußte sie den Glauben, welcher sie beseligte, fürerst in sich verschließen, damit es nicht gleich zum offenen Bruch mit Joachim käme. Doch nahete der Augenblick, wo der innere Zwiespalt zwischen den Gatten an den Tag treten mußte; des Kurfürsten unbeugsames Vorurtheil gegen die neue Lehre machte jeden Versuch vertraulicher Näherung und Verständigung unmöglich, die Kurfürstin aber konnte dem Wunsche nicht mehr widerstehen, das Abendmahl nach der Einsetzung des Erlösers in beiderlei Gestalt zu genießen, und so ließ sie es sich in Abwesenheit ihres Gemahls von einem evangelischen Geistlichen aus Wittenberg heimlich reichen. Damals war ge- *) Nach der Schrift (Göschel's): Elisabeth, Kurfürstin zu Brandenburg, Berl. 1839.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 300

1888 - Berlin : Hertz
300 Bedeutung und Folgen des siebenjährigen Krieges. dem Höchsten den schuldigen Dank für den schwer errungenen Frieden ab. Er ließ die Spielleute und Sänger des Hofes in die Schloßkapelle zu Charlottenburg kommen, um das Graun'sche Te Deum aufzuführen. Man vermuthete, er würde den ganzen Hof dabei zu einer glänzenden Feier versammeln; als aber die Musiker beisammen waren, erschien der König ganz allein, setzte sich und gab das Zeichen zum Anfange. Als die Singstimmen mit dem Lob-gesange einfielen, senkte er das Haupt in die Hand und bedeckte die Augen, um seinen Dankesthränen freien Lauf zu lassen. Die Bedeutung des siebenjährigen Krieges für Preußen. So hatten denn drei der größten Staaten Enropa's sieben Jahre hindurch vergebliche Anstrengungen gemacht, Preußens aufstrebende Macht niederzudrücken: alle Ströme Blutes, die geflossen, aller Kummer und alle Trübsal, womit die deutschen Länder heimgesucht worden, hätten erspart werden können, wenn man Friedrich in dem Besitze Schlesiens unangetastet gelassen hätte, welchen man ihm doch nicht rauben konnte und über welchen hinaus er selbst Nichts begehrte. Der thatenreiche Krieg änderte Nichts an dem äußeren Bestände der europäischen Staaten; der Hubertsburger Frieden bestätigte durchgängig nur, was schon nach den schlesischen Kriegen festgestellt worden war. Und dennoch ist der siebenjährige Krieg von den wichtigsten Folgen gewesen, nicht für Preußen allein, sondern für Deutschland und für ganz Europa. Erst in diesem Kriege, wo unser Vaterland sich glorreich gegen die Angriffe von halb Europa vertheidigte, ist die neue Machtstellung Preußens unter den europäischen Staaten erkämpft worden, welche seitdem immer mehr befestigt wurde. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, hatte den Grund gelegt zu Preußens europäischem Aufschwungs, indem er den Kampf gegen das damals so gefürchtete Schweden ruhmvoll hinausführte: seine Nachfolger hatten die Mittel sorglich gepflegt und ausgebildet, durch welche Preußen bei günstiger Gelegenheit auf der betretenen Bahn weiter fortschreiten sollte. Friedrich der Große führte diese Gelegenheit selbst herbei und erfüllte durch fein Genie die Ausgabe, welche dem preußischen Staate gestellt war: durch ihn trat Preußen im deutschen Staatenverbande nun vollends und mit weit höherem Berufe an die Stelle, welche einst Sachsen eingenommen hatte, im europäischen Systeme aber an die Stelle, welche Schweden allmälig verloren hatte. Während seit alter Zeit das sächsische Fürstenhaus vorzugsweise den Beruf und die Macht gehabt hatte, den Uebergriffen der kaiserlichen Gewalt in Deutschland einen Damm entgegenzusetzen und während seit der religiösen Spaltung des deutschen Vaterlandes Sachsen zugleich als Vorhut für die evangelische Sache aufgetreten und anerkannt war, hatte nach und nach das frisch aufstrebende Brandenburg dem älteren Nachbarstaate diese doppelte Rolle streitig gemacht. Seitdem Sachsen im dreißigjährigen Kriege durch den Prager Frieden zuerst die protestantische Sache aufgeopfert hatte, war für Brandenburg immer klarer der Beruf hervorgetreten, jene bedeutsame Stellung für sich zu erwerben, und wir haben gesehen, wie in der That alle Fürsten seit dem großen Kurfürsten diese Ausgabe erkannten und in jeder Beziehung zu erfüllen suchten, wie alle protestantischen Gläubigen, ohne Unterschied ihres besonderen kirchlichen Bekenntnisses, in Brandenburg des Schutzes in Noth und Bedrängniß sicher waren, wie selbst die flüchtigen Protestanten aus dem

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 695

1888 - Berlin : Hertz
Rückkehr des Kaisers Wilhelm. 095 willkürlich und unwiderstehlich vollzogen, — und Frankreich, welches die bei Königgrätz begonnene Einignng Deutschlands zu vereiteln und wieder zu sprengen gedacht, mußte jetzt, ohne Möglichkeit eines Widerspruchs, den Frieden mit dem Kaiser des neuen deutschen Gesammtreiches schließen. Thiers mußte beim deutschen Kaiser, dem Haupt des geeinigten Deutschlands, den Frieden erbitten, — das war der erste und der bedeutsamste Siegespreis, die erste und gewichtigste Bürgschaft des Friedens- Aber das in seiner Einigung starke Deutschland mußte als weiteren Siegespreis terlangen, daß das Wahrzeichen seiner einstmaligen Schwäche getilgt, daß die ihm geraubten Greuzlande zurückgegeben würden, als Bürgschaft zugleich gegen künftige Angriffe Frankreichs und für den Frieden Europas, welcher von keiner Macht so oft gefährdet worden ist, wie von Frankreich. Elsaß und Deutsch-Loth-ringen, mit Straßburg und Metz, waren von dem deutschen Volke ein-müthig als die Sühne des alten und neuen Frevels bezeichnet, welchen die französische Nation fort und fort an uns gethan. Diese Forderung nationaler Ehre und Macht durchzusetzen, war die erste Aufgabe der neuen Reichsregierung gewesen; die Entschiedenheit und Kraft, mit . eichet diese Ausgabe gelöst worden, gab Zeugniß davon daß die Staatskunst des deutschen Reiches von dem Bewußtsein der neu erstandenen Macht desselben getragen und erfüllt war. Von der gewaltigen Epoche, die wir durchlebt haben, wird die Geschichte nimmer wie von einer früheren sagen, daß „die Feder verdorben habe, was das Schwert errungen''; Schwert und Feder wurden von demselben Geiste und Bewußtsein geführt, von dem Geiste des neu erstandenen Deutschlands, seiner Kraft uu? Zuverficht. Die Rückkehr. Unmittelbar nach der Bestätigung des Friedensvertrags schickte sich Kaiser Wilhelm an, Versailles zu verlassen, nachdem er vom 5. Oktober an über 5 Monate lang in der alten französischen Königsstadt residirt hatte. Welch eine Fülle der erhabensten Erinnerungen knüpfte sich für den greisen Monarchen an diesen Zeitraum, Erinnerungen nicht blos an den glorreichen Verlauf eines Krieges ohne Gleichen und an einen nicht minder glorreichen Friedensschluß, — sondern dort im alten französischen Königsschlosse war die Herrlichkeit des deutschen Reiches in der Pe'son des Königs wieder erstanden. Versailles wird fortan eines der ernstesten und glänzendsten Blätter in der herrlichen Geschichte Preußens unter König Wilhelm, dem neuen deutschen Kaiser bezeichnen. Graf Bismarck eilte dem Kaiser voraus in die Heimath, wo ihn bereits wichtige Aufgaben für den Reichstag erwarteten. Der Kaiser trat am 7. März die Rückkehr nach der Heimath an. Unter herzlichem Abschiede von den Offizieren und Truppen verließ er Versailles, um zunächst auf dem Schlachtfelde von Villiers eine Heerschau über die baierschen, sächsischen und württembergischeu Truppen zu halten, nach welcher er warme Worte des Dankes und der Anerkennung au den Oberbefehlshaber der Maasarmee, dem Kronprinzen von Sachsen und an die versammelten Commandeure richtete. Der Kaiser hatte auch die I. Armee in Rouen und Amiens zu besichtigen gedacht,

4. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 190

1886 - Berlin : Hertz
und kündigten die Verteidigung Frankreichs „bis aufs Äu-ßerste" an. Eine Volkserhebung wie in der Zeit der großen französischen Revolution sollte die deutschen „Barbaren" vom „geheiligten" Boden Frankreichs vertreiben, vor Paris sollten die deutschen Armeeen ihr Grab finden. Zwar knüpfte die neue Regierung Verhandlungen an; der Minister Iules Favre begab Nch (am 19. September) zum Grasen Bismarck nach Schloß Ferneres, um einen Waffenstillstand zu erreichen; - als aber -otsmarcf als erste Bedingung die Übergabe von Straßburg und Toul verlangte und zugleich andeutete, daß Straßburg auch in Zukunft wieder zu Deutschland gehören müsse, da erklärte Favre hochmütig, daß von solchen Bedingungen nicht die Rede sein könne, die Verhandlungen scheiterten und die französische Regierung verkündete: eher werde Frankreich untergehen, alss tn die Abtretung eines Zolls französischer Erde oder eines Steins französischer Festungen willigen. Der Krieg mußte daher seinen Fortgang haben. Dre Einschließung von Paris und der Fall von Btrapurg und Metz. Die deutschen Armeeen waren von Sedan unverweilt und unaufhaltsam gegen Paris vorgerückt und schon am 19. September war die gewaltige Hauptstadt völlig eingeschlossen. Ein Versuch der Pariser Truppen, die Einschließung hindern, wurde am 19. September blutig zurückgewiesen. Die Armee des Kronprinzen von Preußen nahm ihre Stellung un Süden, die Maasarmee (Kronprinz von Sachsen) im Nor-den von Paris, und alle Zugänge zur Stadt wurden vollständig abgeschnitten. ^ Der König Wilhelm nahm sein Hauptquartier erst tn Ferriöres, dann in Versailles, der alten französischen Königsresidenz. _ Unterdes fielen mehrere der wichtigsten Festungen in die Hände der Deutschen. Am 19. September hatte I. Favre die Übergabe von Toul und Straßbnrg stolz zurückgewiesen, wenige Tage daraus (am 23.) ergab sich Toul dem Großherzog von Mecklenburg, wiederum nach einigen Tagen, am 2 7. September, erfolgte nach sechswöchentlicher Belagerung durch General von Werder die Kapitulation von Siraßburg. Das ganze deutsche Volk begrüßte mit patriotischer Freude die Wiedergewinnung der alten deutschen Reichsstadt und gelobte, daß sie fortan bei Deutschland bleiben müsse.

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 430

1904 - Habelschwerdt : Franke
430 siegreiche Krieg gegen Marokko, dessen Rifpiraten (Er Rif d. i. das Kstenland von Marokko) 1859 Centn (dse-nta) angegriffen hatten, brachte dem Lande nicht den inneren Frieden. c. Die Keookntion. 1868. Im Jahre 1868 erregten die im Dienste der regierungsfeindlichen Parteien stehenden Generale einen Aufstand, und die Knigin mute fliehen. Es wurde eine freisinnige provisorische Regierung eingerichtet. In einer Abstimmung der Cortes (Stnde) der die neue Verfassung behielt die monarchische Regiernngs-form die Oberhand, und da die Ansprche des jngeren Don Karlos zurckgewieseu wurdeu, so bot mau dem Prinzen Leopold von Hohenzollern die Krone an, der jedoch mit Rcksicht auf die Eifersucht Frankreichs darauf verzichtete (S. 411). Nun wurde der Herzog Amadeus von Asta, der zweite Sohn des Knigs von Italien, zum Könige von Spanien erhoben; aber er dankte schon 1873 ab. d. Mlfons Xii., 18751885. Unterdessen war der Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella grojhrig geworden, der nun als Alfons Xii. den spanischen Thron bestieg. Er erfreute sich bei allen monarchischen Parteien groer Beliebtheit und wre imstande gewesen, Spanien einer glcklichen Zukunft entgegenzufhren, weuu ihn nicht der Tod schon im Alter von 28 Jahren weggerafft htte, 1885. Sein nachgeborener Sohn wurde als Alfons Xiii. zum Könige von Spanien ausgerufen. Fr ihn fhrte seine Mutter Maria Christine, eine Erzherzogin von sterreich, die Regierung, bis er 1902 selbst den Thron bestieg. 6. Der fpanifcft~amcriiwni|'cftc Krieg, 1898. Infolge der spanischen Miwirtschaft brach 1895 aus der Insel Euba ein groer Aufstand aus. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Spaniern nicht, die von den Vereinigten Staaten Amerikas heimlich untersttzten Emprer zu unterwerfen. Als ein Kriegsschiff der Union im Hafen von Havanna (atona) auf unaufgeklrte Weise in die Luft flog, brachen zwischen Rordamerika und Spanien Feindseligkeiten aus. Die Union stellte sich auf die Seite der Ausstndischen und forderte Spanien auf, feine Hoheitsrechte auf Euba aufzugeben. In dem 1898 beginnenden Kriege wurde die schlecht ausgestattete und ungeschickt gefhrte Flotte der Spanier bei Santiago vernichtet. Mit leichter Mhe besetzten die Amerikaner auch die Philippinen. Das vollstndig erschpfte Spanien mute im Frieden zu Paris Euba, Portoriko, die Philippine und Guam (Hauptinsel der Marianen), die Reste seiner einst so zahlreichen Kolonien, an die Union abtreten. Da die ihm noch verbliebenen Palauinseln, die Karolinen und Marianen jetzt keinen Wert mehr hatten, trat es (1899) die genannten Inseln gegen eine Geldeutschdigung an das Deutsche Reich ab.

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. VII

1888 - Berlin : Hertz
Vorrede zur siebenten und achten Auflage. Vii Grafen Bismarck, von den Helden der letzten Kriege, von Preußens Wachsthum und Abrundung, von dem Norddeutschen Bunde und von der engen Vereinigung ganz Deutschlands schweigen? Für diese Erweiterung unseres Geschichtsbuches bedarf es sicher keiner Entschuldigung, sonvern nur des Wunsches, daß die Darstellung in ihrer nothgedrungenen Kürze irgendwie der Größe und Herrlichkeit dieses jüngsten Zeitraumes der preußischen Geschichte entsprechen möge i Berlin, im Juni 1867. Vorrede zur achten Äusiage. Die Geschichte unseres Vaterlandes ist durch die großen Ereignisse der letzten Jahre in die Zeit glorreicher Erfüllung getreten: aus der Geschichte Preußens ist eine neue Geschichte des großen deutschen Gesammt-vaterlandes hervorgewachsen, — fortan wird unsere Landesgeschichte in den wichtigsten Beziehungen mit der Geschickte des deutschen Reiches eins sein. Die freudige Genugthuung, mit welcher alle Patrioten die neue nationale Entwickelung begrüßt haben, ist für das preußische Gefühl noch erhöht durch das Bewußtsein des hervorragenden und entscheidenden Antheils, welchen Preußen an der Erfüllung der deutschen Gesammthoffnungen gehabt hat. Wohl ist die Einheit erstanden unter einer mächtigen nationalen Erhebung des ganzen deutschen Volkes, unter dem Walten des Geistes, welchen die Patrioten in allen deutschen Stämmen je und je gepflegt haben, aber sie konnte so glorreich nur erstehen, indem das ganze deutsche Volk sich begeistert um Preußens König schaarte, indem Preußens Heer den festen Kern und Mittelpunkt des nationalen Beginnens bildete. Aller Streit über den Weg zur Einheit war verklungen und vergessen: der mächtige und ruhmgekrönte König von Preußen war bereits im Bewußtsein des Volkes der wieder erstandene deutsche Kaiser, als am alten preußischen Krönungstage von Versailles aus die Verkündigung des neuen deutschen Reiches erfolgte. So hat denn die preußische Geschichte, indem sie sich jetzt zur deutschen Geschichte erweiterte, einen herrlichen Abschluß, zugleich aber eine neue und erhöhete Bedeutung gewonnen. Wer Deutschlands glänzende und hoffnungsreiche Entwickelung recht verstehen will, wird mehr als je auf die Geschichte des preußischen Staats und Königthums zurückgehen müssen, ans welchen in stetig aufsteigender Entwickelung das deutsche Reich und Kaiserthum hervorgegangen sind.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 75 Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende. 51. Der Ausgang der Arenniige. Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht. 52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen. Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters. 1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie
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