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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 430

1904 - Habelschwerdt : Franke
430 siegreiche Krieg gegen Marokko, dessen Rifpiraten (Er Rif d. i. das Kstenland von Marokko) 1859 Centn (dse-nta) angegriffen hatten, brachte dem Lande nicht den inneren Frieden. c. Die Keookntion. 1868. Im Jahre 1868 erregten die im Dienste der regierungsfeindlichen Parteien stehenden Generale einen Aufstand, und die Knigin mute fliehen. Es wurde eine freisinnige provisorische Regierung eingerichtet. In einer Abstimmung der Cortes (Stnde) der die neue Verfassung behielt die monarchische Regiernngs-form die Oberhand, und da die Ansprche des jngeren Don Karlos zurckgewieseu wurdeu, so bot mau dem Prinzen Leopold von Hohenzollern die Krone an, der jedoch mit Rcksicht auf die Eifersucht Frankreichs darauf verzichtete (S. 411). Nun wurde der Herzog Amadeus von Asta, der zweite Sohn des Knigs von Italien, zum Könige von Spanien erhoben; aber er dankte schon 1873 ab. d. Mlfons Xii., 18751885. Unterdessen war der Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella grojhrig geworden, der nun als Alfons Xii. den spanischen Thron bestieg. Er erfreute sich bei allen monarchischen Parteien groer Beliebtheit und wre imstande gewesen, Spanien einer glcklichen Zukunft entgegenzufhren, weuu ihn nicht der Tod schon im Alter von 28 Jahren weggerafft htte, 1885. Sein nachgeborener Sohn wurde als Alfons Xiii. zum Könige von Spanien ausgerufen. Fr ihn fhrte seine Mutter Maria Christine, eine Erzherzogin von sterreich, die Regierung, bis er 1902 selbst den Thron bestieg. 6. Der fpanifcft~amcriiwni|'cftc Krieg, 1898. Infolge der spanischen Miwirtschaft brach 1895 aus der Insel Euba ein groer Aufstand aus. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Spaniern nicht, die von den Vereinigten Staaten Amerikas heimlich untersttzten Emprer zu unterwerfen. Als ein Kriegsschiff der Union im Hafen von Havanna (atona) auf unaufgeklrte Weise in die Luft flog, brachen zwischen Rordamerika und Spanien Feindseligkeiten aus. Die Union stellte sich auf die Seite der Ausstndischen und forderte Spanien auf, feine Hoheitsrechte auf Euba aufzugeben. In dem 1898 beginnenden Kriege wurde die schlecht ausgestattete und ungeschickt gefhrte Flotte der Spanier bei Santiago vernichtet. Mit leichter Mhe besetzten die Amerikaner auch die Philippinen. Das vollstndig erschpfte Spanien mute im Frieden zu Paris Euba, Portoriko, die Philippine und Guam (Hauptinsel der Marianen), die Reste seiner einst so zahlreichen Kolonien, an die Union abtreten. Da die ihm noch verbliebenen Palauinseln, die Karolinen und Marianen jetzt keinen Wert mehr hatten, trat es (1899) die genannten Inseln gegen eine Geldeutschdigung an das Deutsche Reich ab.

5. Bis zum Interregnum - S. 79

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 79 — römischen Heere fortgesetzt zu. Es gab später kaum einen deutschen Gau, aus dem nicht stets einzelne aus längere oder kürzere Zeit bei den Römern Kriegsdienste leisteten. In den römischen Heeren kämpften Germanen gegen ihre deutschen Brüder und halfen den Römern ihre Siege gewinnen. Sogar die Leibwache der römischen Kaiser bestand später vorwiegend aus Germanen. Sie erwiesen sich als vollkommen znverlässig. Als jedoch die Nachricht von Armins Sieg in Rom eintraf und man den Einfall der Germanen in römisches Gebiet befürchtete, schickte man doch zur Vorsicht die deutschen Soldaten der Leibwache auf Inseln im tyrrhenischen Meere. In römischen Diensten wurden die Germanen mit den feineren Sitten des Südens bekannt; sie lernten „im römischen Waffenrock die Welt kennen." Wenn sie dann in die Heimat zurückkehrten, malten sie die Vorzüge des Südens mit hellen Farben. Sie berichteten von tapferen Männern, die hohen Kriegsruhm, den Inbegriff des Erdenglückes, erworben hatten, die zu Macht und Ansehen gelangt waren und denen Hunderte von Sklaven zu ihrer Verfügung standen. Sie erzählten von dem Wohlleben und den Genüssen des Südens und daß über dem Lande ein schönerer Himmel sich wölbe als über Germanien. Und in der Tat bot der römische Dienst sür die Germauen manches Verlockende. Die Römer begegneten ihnen mit gewinnender Freundlichkeit, sie schätzten ihre Tapferkeit und wußten sie durch reichliche Belohnung für sich zu gewinnen. Sie überhäuften gar manchen mit Ehren, ernannten viele zu römischen Bürgern und übertrugen ihnen hohe Beamtenstellen. Zahlreich waren die Germanen am römischen Kaiserhofe; viele wurden auch mit reichen Römerinnen verheiratet. Daher kam es, daß nicht wenige von ihnen in römischen Diensten verblieben und in Sprache und Sitte zu Römern wurden. Man darf darin nicht einen Verrat am eigenen Volke erblicken, sondern muß sich dabei vergegenwärtigen, daß den Germanen das Bewußtsein, ein Ganzes, ein einiges Volk zu sein, vollständig fehlte. Andere vergaßen jedoch auch bei römischem Wohlleben ihre germanische Heimat nicht, römische Ehren entfremdeten sie nicht ihrem Volke, sie blieben mit ihren Volksgenossen in Verbindung und kehrten eher oder später zu ihnen zurück. Armin z. V., der lange Zeit ein Günstling der Römer gewesen war, führte den Befreiungskrieg gegen die römischen Bedrücker, während sein Bruder Flavus in römischen Diensten blieb und germanische Hilfsvölker befehligte.

6. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 200

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
200 Marie Antoinette. der König bald seinen Kammerdiener und ließ fragen, was er wolle, und dann sorgte er, daß jeder sein Recht bekam. Dabei machte er nicht viel Wesens aus allem, was lich: „Fort mit euch in die Schule!" Da lachte die ganze Schar, und einer von den Buben rief: „Der König weiß nicht, daß Mittwoch Nachmittags keine Schule ist!" Da lachte der alte Held auch; die Jugend dünkte sich klüger als er! — Alle nannten ihn jetzt den Alten Fritz. Die Geschichte aber nennt ihn „Friedrich den Großen" oder „Friedrich den Einzigen". Vii. Marie Antoinette) eine deutsche Prinzessin aus französischem Thron. A. Jngendglück. Maria Theresia, die Feindin Friedrichs des Großen, war eine vorzügliche Landesmutter. Sie war aber auch eine vorzügliche Gattin und Mutter. Von ihren sechzehn Kindern ist die jüngste Tochter durch ihr trauriges Los am bekanntesten geworden; es ist Marie Antoinette. Die junge Kaisertochter wurde in aller Bildung der Zeit unterrichtet, in der Lehre ihrer katholischen Kirche, in Geschichte und Literatur, auch in Musik und Malerei und in höfischen Umgangsformen, vor allem aber lernte sie französische Sprache und Sitte; denn sie war schon als kleines Kind dem Erben des französischen Thrones verlobt, in der Zeit, als Maria Theresia mit Frankreich den Bund gegen Friedrich den Großen schloß. Die überflüssigen Redens-arten vertragen. Als die Gesandten einer ab« gebrannten Stadt einmal Ijjjl kamen, um dem Könige |ljj| für seine Hilfe zu danken, Wjjjj fuhr er sie kurz an: „Ihr habt mir nichts zu P&r danken, denn dazu bin V/fte ich da!" Jeder im Lande yi| kannte ihn, und auch die Kinder verkehrten zu-J? traulich mit ihm. Als einst die Jungen sich gar fww ii ’ $ ~Vv*Vvv*V« Ju- -Ä traulich mit ihm. Als einst die Jungen sich gar (Von Ad. Menzel). Su W Um ^U Pferd Der Alte Fritz. drängten, rief er ärger-

7. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 217

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Kaiser Wilhelm. 217 schickte, schließt mit den bescheidenen Worten: „Welch eine Wendung durch Gottes Fügung!" Er empfing den Gefangenen mit ritterlicher Höfllichkeit und ließ ihn auf das schöne Schloß Wilhelmshöhe bei Cassel bringen, wo er bis zum Ende des Krieges blieb. In Berlin aber sangen die Volksmassen unter dem Fenster der Königin Augusta: „Nun danket alle Gott!" Die deutschen Heere zogen jetzt weiter und belagerten Paris, und der greise König hat selbst noch den ganzen strengen Winter hindurch die Belagerung mitgemacht; er wohnte im alten Königsschloß zu Versailles, und täglich ritt er umher, um tapferen Kämpfern zu danken und Verwundete zu besuchen. Die ganze Zeit aber sammelten die deutschen Frauen, unter Führung der Königin Augusta, Liebesgaben für die Krieger im Felde, pflegten Kranke und Verwundete und nähten Verbandzeug, und die Kinder zupften Charpie. Sie hatten nämlich jetzt viel Zeit: so oft eine Siegesnachricht kam, wurde die Schule geschlossen, und die Siegesnachrichten kamen immerfort. Endlich mußten die Franzosen nachgeben, und am 1. März 1871 erlebte es König Wilhelm noch einmal, daß deutsche Truppen als Sieger in Paris einzogen. So war auch dieser Krieg glücklich beendet; im Frieden mußte Frankreich Elsaß und Lothringen abtreten, zwei alte deutsche Länder, deren wichtigste Stadt, das „wunderschöne" Straßburg, vor fast zweihundert Jahren mitten im Frieden von Ludwig Xiv. geraubt worden war. König Wilhelm aber zog in das jubelnde Berlin ein. Die „Linden" entlang, die mit 678 eroberten französischen Kanonen geschmückt waren, vorbei am Denkmal des Alten Fritz und seiner tapferen Generäle, ging der Zug zum Lustgarten, wo heute Wilhelm I. das Denkmal seines Vaters enthüllte. Dort sprach er zu den Versammelten das schlichte Wort: „Wenn der König uns heute sehen könnte, so würde er mit seinem Volke und mit seinem Heere zufrieden sein." 0. Kaiser Wilhelm. 1. Die Kaiser-Proklamation. Durch sti'ie Luft ein Brausen zieht Und beugt die knospenden Reiser. Im Winde tönt ein nltes Lied, Das Lied vom deutschen Kaiser. (Geibel). Noch eine köstliche Frucht dieses Krieges war gereift auf Frankreichs Schlachtfeldern: ein neues deutsches Kaisertum war entstanden! Seit dem Aussterben der Hohenstaufen hatte die Sehnsucht des deutschen Volkes nach einem starken, tapferen Kaiser nicht aufgehört; aber Barbarossa schlief noch immer! Seit 1806 richteten sich die Hoffnungen aller Deutschen auf Preußen, dieses sollte die neue Einheit gründen, und nachdem es Österreich 1866 besiegt hotte, da war die Zeit reif. Als nun Frankreich den Krieg erklärte, da hatte es plötzlich nicht nur mit Preußen, nicht nur mit Norddeutschlond zu kämpfen; auch Bayern, Württemberg, Boden und Hessen schlossen sich an und stellten sich unter die Führung des Preußenkönigs, und sie haben tapfer mitgekämpft, Nord- und Süddeutschland nebeneinander So schlang sich auf

8. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 171

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Erste Reise. 171 lieblichen Insel, die von den Einwohnern Guanahäni genannt wurde; Colnmbus aber nannte sie San Salvador („Erlöserinsel"). Freundliche, braune Bewohner kamen arglos herbei und staunten die weißen Männer an. Columbus schenkte ihnen allerlei Glasperlen, Nadeln, Schellen und dergleichen, und bald waren sie ganz zutraulich. Sie waren fast nackt, trugen nur eine Art Schürze aus Blättern, Gras oder Baumwollsasern; sie hatten langes, straffes, schwarzes Haar. Freundlich gaben sie das Gold, das einige als Nasenschmuck trugen; aber als die gierigen Spanier mehr wollten, wiesen sie über das Meer nach Südwesten. So fuhr Columbus weiter und erreichte die große Insel Cuba. Die Bewohner nahmen sie auf wie Gesandte des Himmels, küßten ihnen die Hände und trugen sie in ihre Hütten. Hier sahen die Spanier zum ersten Male das Rauchen; die Einwohner hielten brennende Rollen von Blättern im Munde, die sie „tabaco" nannten. Bald darauf kehrte Columbus wieder um und gelangte nach furchtbaren Stürmen glücklich wieder nach Palos. c. Erfolge Jetzt war er die Hauptperson im Lande. Im Triumphe zog er einher, und alles staunte über das viele Gold, über die fremden Pflanzen und die sieben braunroten Menschen, die er mitgebracht hatte. Er kam an den Hof und durfte sich in Gegenwart des Königs und der Königin setzen, was damals die höchste Ehre war, und von seinen Entdeckungen berichten. Alle waren begeistert und glaubten, der nächste Weg nach Indien sei gefunden, und Columbus nannte die braunen Bewohner Indianer. Der Entdecker aber wurde, wie er es sich vorher ausbedungen hatte, in den Adelsstand erhoben, er wurde Admiral und Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder. — Noch drei Reisen hat Columbus gemacht und fast alle Inseln Mittel-Amerikas und auch die Küste von Südamerika entdeckt. Er selbst aber hatte wenig Glück, denn er hatte viele Feinde. Wohl hat er sie einmal beschämt. Als eine übermütige Gesellschaft bei Tisch meinte, was er getan hätte, das hätten sie alle auch gekonnt, forderte er sie aus, ein Ei so aus die Spitze zu stellen, daß es nicht umfalle. Viele versuchten es, aber das Ei fiel immer wieder um; da stieß es Columbus so kräftig mit der Spitze auf den Tisch, daß die Schale zerbrach, und nun stand es! „Oho", riefen alle, „das hätten wir auch gekonnt!" — „Ja wohl, meine Herren", sagte Columbus, „so ist es auch mit der Neuen Welt da drüben. Sie hätten sie entdecken können, und ich habe sie entdeckt." Aber der Groll verstummte nicht. Die Spanier beneideten den Fremden und verleumdeten ihn; seine eigenen Seeleute empörten sich gegen sein strenges Regiment. Während der dritten Reise ernannten König und Königin sogar einen andern Statthalter, und dieser schickte Columbus in Ketten nach Spanien zurück. Wohl wurde er hier gleich befreit und in seine Ehren wiedereingesetzt; aber er hat die Kränkung nie vergessen. Als er im Jahre 1506 starb, ließ er sich die Ketten, mit denen ihn das undankbare Spanien gefesselt hatte.

9. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 219

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Ende. 219 Dabei arbeitete er rastlos bis ins hohe Alter; wie Friedrich der Große fühlte er sich als „erster Diener des Staates." Noch auf seinem Totenbette, als seine Tochter ihn bat, sich zu schonen, sagte er: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein", — und als Bismarck ihm ein letztes Aktenstück brachte und ihn bat, er möge nur ein W darunter setzen, schrieb er in treuer Pflichterfüllung mit schon zitternder Hand den Namen voll aus. 3. Ende. So kam das traurige Jahr 1888, ein Jahr, in dem es nicht Frühling werden wollte. Am 9. März, einem frostigen Wintertage, trat der Tod an das schlichte Bett des fast 91jährigen Greises, und draußen, unter den „Linden", standen Tausende im Regen, lautlos, und harrten angstvoll, bis leise die Botschaft sich verbreitete: „Der Kaiser ist tot!" 4. Ausblick. Uns aber,den Nachkommen, wird sein Bild immer größer. Wir sehen, wie sein Lebenswerk einen neuen Abschnitt in der

10. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 126

1887 - Leipzig : Kesselring
126 Mittlere Ge schichte. Sicilianische Es war am Ostermontag des Jahres 1282, als die Bewohner von Vesper Palermo in herkmmlicher Weise nach dem benachbarten Dorfe Montreal 1232. gingen, um dort der Vesper- oder Abendandacht beizuwohnen. Der Weg fhrte durch ein anmutiges Wiesenthal. Hier lagerten sich weithin die fest-lich geschmckten Leute, um zu warten, bis die Glocke zur Vesper rufen wrde. Auch die in der Stadt wohnenden Franzosen mischten sich unter die frhliche Menge. Da erlaubt sich ein unverschmter Franzose gegen ein junges, vornehmes Mdchen grobe Unziemlichkeiten. Die Angehrigen des Mdchens und andere Leuten eilen herbei. Nieder mit den Franzosen!" erschallt es aus dem dichter werdenden Haufen und bald strzt der mutwillige Frevler durchbohrt zu Boden. Diese rasche That reit die Menge fort: in wenigen Minuten ist das Morden allgemein, bald sind die im Zug befindlichen Franzosen nieder-gestoen. Dann eilen die Rasenden zur Stadt zurck, und Männer, Weiber und Kinder, alles, was einen franzsischen Namen trgt, mu sterben. Rasch verbreitet sich der Aufstand der die ganze Insel. In allen Stdten, in allen Flecken wurden die Franzosen umgebracht: in Katania 8000, in Messina 3000. Sagte einer, er sei kein Franzose, so mute er dies durch die richtige Aussprache des Wortes Ciceri (Erbsen) beweisen. Sprach er das Wort falsch, so war er dem Tode verfallen. In ganz Sicilien wurden nur zwei franzsische Edelleute verschont. Das war die Sicilianische Vesper, ein schauerliches Totenopfer fr die Manen Konradins. Karl von Anjou befand sich eben zu Rom. als die Scbreckensnach-richt einlies. Er bi vor Wut in seinen Stockknopf und schwur den Si-cilianern blutige Rache. Diese aber riefen, auf Johann von Procidas Be-Peter Iii. trieb, Peter Iii. herbei und huldigten ihm als ihrem König (1282). v. Arago- Alle Bemhungen Karls, die Insel wieder zu erobern, waren fruchtlos, nien. unfo er mute sich mit Neapel begngen. Lange blieben nun Neapel und Sicilien getrennt, bis im Jahre 1504 Neapel nach vielfachem Herrscherwechsel ebenfalls an Aragonien (an Fer-dinand den Katholischen) kam. 55. Ausbreitung der Deutschen und des Christentums in sla-vischen Lndern im 12. und 13. Jahrhundert. Vlkersturm der Mongolen. Schlacht bei Liegmtz 1241. Umkehr der Mongolen. Einwanderung deutscher Aubauer in Schlesien und Ungarn, deutsche Kolonisten nach den Ostseelnder,! bereits 1159, Blium Yrkll 11^6. Erbauung Rigas 1201 und Stiftung der Schwertritter 1202. Anfnge de Christentums in Preußen durch Adalbert von Prag (f 997). Herbeirufung de Deutschen Ritterordens (Hermann Balk) 1230. Erbauung von Stadien. Aufnahme der Schwenritter unter die Deutschen Ritter 1237. 'Grndung Knigsbergs 1255. Kampf gegen die heidni-scheu Preußen 12 50-1233 iieg der Deutschen, Maiicnburg .Residenz de Hoch-meifters 1309. Pieueu ein Herzogtum 1525. Zu Anfang des 13. Jahrhunders wurde Europa von einem furcht-Mongolen, baren Feinde aus Osten heimgesucht. Dies waren die Mongolen, die vom Jahr 1206 an unter Dschingis-Khan (| 1227) Asien durchstrmt hatten und unter seinem Enkel Batu bis der die Oder vordrangen. In der Schlacht bei Liegnitz (Wahlstatt) erlitten sie (1241) aber solche Verluste, da sie den weiteren Zug nach Westen ausgaben und der Un-garn nach Asien zurckkehrten.
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