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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 430

1904 - Habelschwerdt : Franke
430 siegreiche Krieg gegen Marokko, dessen Rifpiraten (Er Rif d. i. das Kstenland von Marokko) 1859 Centn (dse-nta) angegriffen hatten, brachte dem Lande nicht den inneren Frieden. c. Die Keookntion. 1868. Im Jahre 1868 erregten die im Dienste der regierungsfeindlichen Parteien stehenden Generale einen Aufstand, und die Knigin mute fliehen. Es wurde eine freisinnige provisorische Regierung eingerichtet. In einer Abstimmung der Cortes (Stnde) der die neue Verfassung behielt die monarchische Regiernngs-form die Oberhand, und da die Ansprche des jngeren Don Karlos zurckgewieseu wurdeu, so bot mau dem Prinzen Leopold von Hohenzollern die Krone an, der jedoch mit Rcksicht auf die Eifersucht Frankreichs darauf verzichtete (S. 411). Nun wurde der Herzog Amadeus von Asta, der zweite Sohn des Knigs von Italien, zum Könige von Spanien erhoben; aber er dankte schon 1873 ab. d. Mlfons Xii., 18751885. Unterdessen war der Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella grojhrig geworden, der nun als Alfons Xii. den spanischen Thron bestieg. Er erfreute sich bei allen monarchischen Parteien groer Beliebtheit und wre imstande gewesen, Spanien einer glcklichen Zukunft entgegenzufhren, weuu ihn nicht der Tod schon im Alter von 28 Jahren weggerafft htte, 1885. Sein nachgeborener Sohn wurde als Alfons Xiii. zum Könige von Spanien ausgerufen. Fr ihn fhrte seine Mutter Maria Christine, eine Erzherzogin von sterreich, die Regierung, bis er 1902 selbst den Thron bestieg. 6. Der fpanifcft~amcriiwni|'cftc Krieg, 1898. Infolge der spanischen Miwirtschaft brach 1895 aus der Insel Euba ein groer Aufstand aus. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Spaniern nicht, die von den Vereinigten Staaten Amerikas heimlich untersttzten Emprer zu unterwerfen. Als ein Kriegsschiff der Union im Hafen von Havanna (atona) auf unaufgeklrte Weise in die Luft flog, brachen zwischen Rordamerika und Spanien Feindseligkeiten aus. Die Union stellte sich auf die Seite der Ausstndischen und forderte Spanien auf, feine Hoheitsrechte auf Euba aufzugeben. In dem 1898 beginnenden Kriege wurde die schlecht ausgestattete und ungeschickt gefhrte Flotte der Spanier bei Santiago vernichtet. Mit leichter Mhe besetzten die Amerikaner auch die Philippinen. Das vollstndig erschpfte Spanien mute im Frieden zu Paris Euba, Portoriko, die Philippine und Guam (Hauptinsel der Marianen), die Reste seiner einst so zahlreichen Kolonien, an die Union abtreten. Da die ihm noch verbliebenen Palauinseln, die Karolinen und Marianen jetzt keinen Wert mehr hatten, trat es (1899) die genannten Inseln gegen eine Geldeutschdigung an das Deutsche Reich ab.

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 247

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
» 247 ließ Kolumbus die Segel einreffen, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen getrieben zu werden. Gegen Mitternacht erblickte man ein Licht in der Ferne. „Land, Land!" erscholl es jetzt aus jeder Brust; man stürzte einander in die Arme, alle weinten vor Freude und baten knieend den Ko- lumbus um Verzeihung. Als der Morgen anbrach — es war am 70sten Tage nach der Abfahrt — sahen sie eine schöne grüne Insel vor sich liegen. Mit Sonnenaufgang ruderten sie nun unter kriegerischer Musik an's Land; Kolumbus, eine Fahne in der einen Hand, einen Degen in der andern, war der erste, der die neue Welt betrat. Nachdem er mit der ganzen Mannschaft Gott auf den Knieen gedankt, nahm er die Insel feierlich für den König von Spanien in Besitz. Die Inselbewohner, welche von allen Seiten am Ufer zusammengeströmt waren, betrachteten mit Erstaunen die weißen Männer, ihre Kleidung, Schiffe und Waffen. Niemals hatten sie solcherlei gesehen. Sie selbst waren nackt, von kupscrrother Hautfarbe; viele trugen als Zicrrath Goldbleche in Nase und Ohren. Ihre Insel nannten sie Guanahani; Kolumbus aber gab ihr den Namen San Salvador d. i. Erlöserinsel. Nach kurzem Verweilen setzte er dann seine Entdeckungsfahrt weiter fort und fand die großen Inseln Kuba und Hayti (San Domingo). Sie waren mit dem üppigsten Pflanzenwuchse bedeckt, aber von Anbau zeigte sich keine Spur; Herden nackter Menschen rannten thierähnlich umher und flohen beim Anblick der fremden Menschen wie schüchterne Rehe. Allmählich jedoch wurden sie zutraulicher und brachten Wurzeln, Früchte, Papageien und Fische herbei. Was sie an Goldblechen hatten, gaben sie den gierigen Spaniern für gefärbte Scherben und blinken- des Glas gern hin. Kolumbus ließ auf Hayti eine kleine Festung erbauen, in welcher 38 Spanier zurückblieben; mit seinen übrigen Gefährten trat er dann die Heimreise an, um die wichtige Entdeckung in Europa zu verkünden. Ungeheurer Jubel begrüßte den Helden, als er in Spanien landete; der König und die Königin überhäuften ihn mit Ehren; das ganze Land war in Bewegung gesetzt durch die Nachricht von einer neu entdeckten Welt. In kurzer Zeit hatten sich gegen 1500 Menschen zusammengefunden, die an einem neuen Zuge thcilnehmen wollten, und schon sechs Monate nach seiner Rückkehr trat Kolumbus mit 17 Schiffen seine zweite Reise an. Er entdeckte auf derselben abermals mehrere Inseln, hatte aber auch manche Widerwärtigkeiten und Drangsale zu erdulden. Wie erschrak er, als er, in Hayti angekommen, die dort erbaute Festung zerstört und von seinen zurückgelassenen Gefährten keinen mehr übrig fand! Das grausame Be- tragen der Spanier gegen die armen Inselbewohner hatte diese zu gerechter Nothwehr gereizt; sie hatten alle ihre Peiniger erschlagen, die Feste zer- trümmert und sich in das Innere der Insel geflüchtet. Kolumbus grün- dete eine neue Niederlassung; allein seine neuen Gefährten, die gemeint hatten,- in der neuen Welt Gold wie Sand auflesen zu können, verwünschten ihn, als sie nun Wildnisse urbar machen und Accker bauen sollten; viele von ihnen kehrten nach Spanien zurück, und aus ihre Anklagen erschien G < >

6. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
98 fühlen; der Haß gegen die Fremden wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm nach England zurück und hielt nun ein strenges Gericht über die Übeltäter. Jeder neue Aufstand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitzungen und übertrug sie seinem normän-nischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer nieder und wandte Ehre, Reichtümer und Vertrauen nur den Normannen zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüter nicht mit seinem Andenken versöhnen. Dritte Periode. Dom Beginn der Areuzzüge bis zum Ln de des Interregnums, 1096 — 1273. 14. Der erste Kreuyug, 1096—1099. Seitdem die heilige Helena, Konstantins des Großen Mutter, die herrliche Kirche über dem heiligen Grabe erbaut und sie und ihr mächtiger Sohn bei der Einweihung derselben auf den Knien demütig im Staube liegend dort ihr andächtiges Gebet verrichtet hatten, wurde es in Jerusalem nicht leer von Pilgern, die vor Begierde brannten, da zu wandeln, wo der Heiland mit seinen heiligen Füßen den Boden berührt hatte, im Wasser des Jordans ihre Taufe zu erneuern und mit früher nie so heiß gefühlter Andacht an feinem Grabe zu beten. Unterwegs fanden die frommen Pilger überall die freundlichste Aufnahme; denn wer nicht selbst zum heiligen Grabe Wallfahrten konnte, suchte doch dadurch wenigstens an den Pilgerfahrten teilzunehmen, daß er die Pilger freundlich beherbergte und

7. Geschichte des Mittelalters - S. 147

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
147 neigen schien, raffte eine Seuche einen großen Teil seines Heeres hinweg und warf ihn selbst aus das Krankenlager; dazu erhielt er die Nachricht, daß Heinrich der Löwe, der aus England zurückgekehrt war, einen Fürstenbund gegen ihn gestiftet habe. Kaum genesen, eilte er zurück, und wieder begann der Kamps zwischen Waiblingern und Welsen. Der Ausgang war sehr zweifelhaft, da Heinrich in seinem Schwager Richard Löwenherz, der eben aus Palästina zurückkehrte, einen mächtigen Bundesgenossen gewonnen hatte. Da gelang es Leopold von Österreich, diesen gefangen zu nehmen; er lieferte ihn an Heinrich aus, und dieser verlangte als erste Bedingung seiner Freigabe, daß Heinrich der Löwe sich unterwerfe. Nach langen Verhandlungen fand endlich eine Aussöhnung statt, und nun eilte Heinrich aufs neue nach Italien und schlug den Ausstand der Neapolitaner mit blutiger Strenge nieder. Immer weiter schweiften dann feine kühnen Pläne; schon traf er die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzuge, dessen Erfolg kaum noch zweifelhaft war; schon warf er seine Augen auf das griechische Kaiserreich, das dem Untergange entgegenzugehen schien: da warf ihn ein kühler Trunk an einem heißen Tage in der Blüte feiner Jahre auf das Krankenbett, und in wenigen Tagen hauchte er fein Leben aus. Heinrich Vi. hatte ein dreijähriges Söhnchen mit Namen Friedrich hinterlassen. Ihn erkannten zwar die Neapolitaner und Sizilianer als ihren König an; aber alle Deutschen mußten das Land verlassen. In Deutschland tobten die beiden Parteien der Ghibel-linen und Guelsen gegeneinander; jede wollte einen Kaiser aus ihrer Mitte gewählt haben, und da sie sich nicht vereinigen konnten, so wählten jene einen Hohenstaufen, Philipp von Schwaben, einen Bruder Heinrichs Vi. (1197 bis 1208); die Gegenpartei dagegen erklärte diese Wahl für ungültig und ernannte Otto Iv. von Braunschweig, einen Sohn Heinrichs des Löwen, zum deutschen Könige. Das unglückliche Deutschland! War schon bisher wenig auf Ordnung gesehen worden, so rissen nun die Unordnungen erst recht ein, und jeder tat, was ihm beliebte. Dazu kam noch der Krieg, den beide Könige miteinander führten, und nicht nur Deutschland, sondern auch Italien teilte sich in zwei 10*

8. Geschichte des Mittelalters - S. 297

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
297 herbei und drängten dies alles den Spaniern auf. Auch erschien der Gesandte eines benachbarten mächtigen Kaziken, der Kolumbus einlud, doch zu ihm zu kommen, da wolle er ihm alles geben, was er nur verlange. Kolumbus segelte hin und wurde mit Frohlocken empfangen. Männer, Weiber und Kinder strömten zu Tausenden herbei und staunten die wunderbaren Gäste an. Sie schleppten das Beste herbei, was sie hatten, und ließen nicht ab mit Bitten, daß die Spanier es nur annehmen möchten. Dem Kolumbus schenkte der Kazike unter anderem eine Maske mit schönen Goldstückchen in Ohren, Augen und Nase, und am Halse eine Menge goldener Kleinodien, und als er mit einem Schiffe in der Nähe seines Bezirkes Schissbrnch litt, weinte der gute Mann heiße Tränen, suchte Kolumbus freundlich zu trösten, und seine Indianer mußten alle Sachen aus dem Schisse ans Land schassen, wo sie in zwei Gebäuden niedergelegt und bewacht wurden. Gern wäre Kolumbus noch weiter gesegelt; aber er hatte nur noch ein kleines Schiss übrig. Das eine war ja gescheitert, und mit dem andern war der Befehlshaber Pinzon heimlich davon-gesegelt, um auf eigene Hand Entdeckungen zu machen und damit in Spanien groß zu tun. Aber der ehrliche Kazike wollte Kolumbus nicht gern ziehen lassen; er bat ihn, doch da zu bleiben und ihm gegen die Anfälle der Karaiben (Menschenfresser) der benachbarten Inseln beizustehen. Das ging zwar nicht an; indessen da mehrere von der Schiffsmannschaft baten, auf Haiti zurückbleiben zu dürfen, erlaubte es ihnen Kolumbus, beschloß aber, vorher den Indianern noch einen recht hohen Begriff von seiner Macht und einen Beweis seiner himmlischen Abkunst zu geben, damit sie auch in seiner Abwesenheit die Spanier gut behandelten. Er ließ daher in seiner Gegenwart seine Spanier Waffenübungen anstellen und erreichte dadurch ganz seinen Zweck. Mit Staunen und Schrecken sahen die Indianer das Hauen mit Säbeln und hörten mit Entsetzen das Schießen mit den Flinten, und als Kolumbus endlich eine Kanone abfeuern ließ, stürzten sie gar zu Boden. Absichtlich hatte er dieselbe gegen die Wand des gestrandeten Schiffes richten lasten und zeigte nun den Wilden die von der Kugel gemachte Öffnung. Das

9. Geschichte des Mittelalters - S. 301

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
301 allen Orten, durch die er kam. strömten die Leute scharenweise herbei. „Das ist Kolumbus!" riefen sie einander zu; „seht da die wunderbaren Pflanzen, Tiere und Menschen, die er aus Indien mitgebracht hat!" Endlich kam er in Barcelona an. Hier war der Zusammenfluß von Menschen ungeheuer. Als er durch die Straßen nach dem königlichen Schlosse zog, begleitete ihn eine lange Prozession von Hofleuten, Rittern und Leuten aller Stände. So trat er in den Saal, in welchem der König und die Königin auf einem Throne saßen. Beide standen auf, reichten ihm die Hände zum Kusse dar und befahlen ihm, fitzend zu ihnen zu reden, eine in Spanien unerhörte Gunst. Die Rede, die Kolumbus nun hielt, erregte die höchste Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Er erzählte kurz seine Reiseschicksale; dann zeigte er die mitgebrachten Stein- und Erd arten, Goldkörner und Goldstücke vor und machte Hoffnung, daß dort große Schätze an Gold zu finden sein würden. Auch legte er die vielen mitgebrachten Tiere vor unter denen besonders die Vögel mit den schönen, strahlenden Farben ausfielen. Am meisten aber erregten die Indianer die Neugierde der Spanier; man konnte sie nicht genug betrachten und sah mit Verwunderung ihre mitgebrachten Waffen und Geräte. Als nun Kolumbus feinen Bericht beendigt hatte, fiel die ganze Versammlung andächtig auf die Knie, Gott für die erwiesene Wohltat zu danken, und die Sänger der Kapelle stimmten das Tedeum an. Nun war Kolumbus der Gegenstand des täglichen Gesprächs, und seine Erzählungen liefen schnell von Mund zu Munde. Die Vornehmsten des Reichs beeiferten sich, ihm Ehre zu erweisen und ihn zu sich einzuladen. Ferdinand aber und Jsabella waren entschlossen, alsbald eine neue Flotte hinzuschicken, um Besitz von den entdeckten Inseln zu nehmen und neue zu entdecken. Daß sie dazu kein Recht hatten, da diese Inseln bereits von Kaziken regiert wurden, fiel ihnen nicht ein; denn sie hielten die Eingeborenen nur für halbe Menschen, erkannten es für eine heilige Pflicht, unter ihnen die christliche Religion einzuführen, und in dem Falle, daß die Leute nicht gleich dazu willig sein sollten, war man willens, sie als Feinde zu behandeln und aus ihren Besitzungen zu vertreiben. Da

10. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
171 von Mont fort, der nach der Grafschaft Toulouse lüstern war. Am schrecklichsten war das Schicksal der Stadt Beziers (unweit des Meerbusens von Lyon), wo auf Befehl des päpstlichen Legaten 7000 Menschen in einer Kirche, in welche sie sich geflüchtet hatten, verbrannt und dann die übrigen Einwohner, 20 000 an der Zahl, ermordet wurden. Wer gefangen wurde, den verbrannten die Katholiken, auch wenn er seine Überzeugung widerrief. Der Krieg endete erst nach 24 Jahren, nachdem Hunderttausende das Leben verloren hatten und das schöne Süd-Frankreich zur Wüste geworden war. Moutsort erlebte das Ende des greulichen Krieges nicht; er wurde bei der Belagerung von Toulouse durch einen Steinwurf getötet. Tie meisten Albigenser waren erschlagen worden; die wenigen Geretteten suchten in den Gebirgen Zuslucht. So endete einer der schändlichsten Kriege, zu dem die Verkehrtheit religiöser Ansichten geführt hatte. Ein schreckliches Denkmal aber hinterließ er in der Stiftung des Jnquifitionsgerichts, welches zur Aufspürung der Ketzereien gegründet wurde. 22. Die heilige Hedwig und die heilige Elisabeth. Wenn man in der Geschichte des Mittelalters immer wieder von Kriegen und Blutvergießen, von Fehden und Ausständen, von Rauben. Morden und Sengen lesen muß, tut es einem doppelt wohl, wenn dazwischen auch Züge von edlen Fürsten und Fürstinnen erzählt werden. Unter den deutschen Fürstinnen des 13. Jahrhunderts werden besonders zwei gepriesen: Hedwig von Schlesien und Elisabeth von Thüringen. Beide wurden nach ihrem Tode heilig gesprochen, und bei dem Hange der damaligen Zeit nach allem Wunderbaren und Übernatürlichen ist es begreiflich, daß ihre Lebensbeschreibungen mit vielen Episoden durchflochten find, für deren Richtigkeit wir seine Gewähr übernehmen können. Die heilige Hedwig war eine Tochter des Grafen Berthold von Meran und Tirol. Nach dem Geiste ihrer Zeit wurde sie von Jugend auf daran gewöhnt, durch Ablötung aller sinnlichen Neigungen, Versagung selbst unschuldiger Freuden und freiwillig übernommene
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