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1. Geschichts-Bilder - S. 332

1878 - Langensalza : Greßler
332 welche damals lebten, waren dem Hofe befreundet, und noch heute versteht man m der Literaturgeschichte unter dem »Zeitalter Lud. 2!H.x£V^ 6°ldene Zeitalter der französischen Dichtung. -Auf die Hofhaltung wandte Ludwig ungeheure Summen. Er setzte feinen Ehrgeiz darin, in seinem Leben den Glanz der Krone widerzuspiegeln und sich mit allem Zauber der Majestät zu umgeben. Die Pracht, welche er zu Versailles, seinem Lieblingsschlosse, elitsaltete, blendete ganz Europa und verleitete mehrere deutsche Fürsten (August I. von Sachsen und Friedrich I. von Preußen) ihre Hofhaltungen nach dem sremden Neuster einzurichten. Die Türken vor Wien.*) (1683.) In Ungarn waren schon seit dem Jahre 1670 Unruhen gewesen. Las Land war unzufrieden über Verletzung seiner Verfassung, über me Besatzungen deutscher Soldaten, überhaupt aus Haß gegen die Deutschen; die Protestanten in Ungarn beklagten sich noch überdies über Verfolgungen, deren Ursachen sie den Jesuiten zuschrieben. Im ^ahre 1678 war ein offenbarer Aufruhr ausgebrochen, als die Unzufriedenen an dem Grafen Emmerich von Tökely einen entschlossenen Anführer fanden. Er brachte fast ganz Ungarn unter die Waffen und schloß sogar ein Bündniß mit den Türken. — Der kriegerische und ehrgeizige Großvezier Kara Mustapha bereitete sich, mit einem Heere ins Feld zu rücken, wie es seit der Eroberung Konstantinopels nicht gesehen war. Zum Glück fand der Kaiser, Leopold I., an dem polnischen Könige Johann So-biesky einen tapfern Bundesgenossen, an den deutschen Fürsten treue und wider Gewohnheit rasche Helfer, und an dem Herzog Karl von Lothringen einen trefflichen Feldherrn für sein Heer. Dieser heldenmüthige Fürst, der Besieger der Türken, der Lehrmeister des nachher so berühmten Prinzen Eugen, war eben so groß und ehrenwerth als Mensch, wie als Krieger, und eine Stütze des österreichischen Hauses. Doch brach das Frühjahr 1683 herein, ohne daß die Rüstungen vollendet waren, und die Türken, die sonst erst gegen den Sommer ins Feld zu rücken pflegten, waren schon im Winter aufgebrochen und gingen am 12. Juni über die Essecker Brücke. Das deutsche und kaiserliche Heer wurde in Eile bei Preßburg gemustert; es fanden sich nur 22000 Mann zu Fuß. Die Macht der Türken belief sich aber über 200,000. Diese hielten sich mit keiner Belagerung in Ungarn auf, worauf man gerechnet hatte, sondern zogen gerades Weges auf Wien. Bestürzung und Angst erfüllten die Stadt. Der Kaiser mit seinem Hofe flüchtete nach Linz; viele Einwohner folgten; *) 9ladj F. Kohlrausch.

2. Geschichts-Bilder - S. 404

1878 - Langensalza : Greßler
404 der Tyroler; darum war er dem Kaiser Franz in unsäglicher Treue ergeben und dachte immer mit einer sehnsuchtsvollen Wehmuth an das österreichische Kaiserhaus. Napoleon aber und Baiern, dem Tyrol Zugefallen war, machten Neuerungen und Aenderungen im Lande, tasteten die Kirche und die Priester an und machten größere Auflagen, und die Tyroler, die das Altherkömmliche lieben, glaubten ihre Volksthümlichkeit, ihr Tyrolerthum bedroht. Das war der größte Grund von der Unzufriedenheit mit der neuen Herrschaft und der bewunderungswürdigen Anhänglichkeit an die alte. Viele wanderten aus, die Meisten verschlossen still den Schmerz in ihrem Herzen und glaubtest an die Zukunft, an einen Krieg, der das ändern müsse. Und wirklich schlug im Jahre 1809 die Kriegsflamme zwischen Oesterreich und Frankreich wieder empor. Die Tyroler aber, mit dem großen Schmerze und den feurigen Schlägen in der Brust, glaubten, die Stunde der Befreiung und Rettung müsse für immer gekommen fein, und sie redeten viel unter einander und meinten ihr altes Recht auf eigene Faust sich selbst wieder zu verdienen. Noch ehe sie recht wußten, was und wie zu handeln sei, gingen Abgeordnete nach Wien, um Oesterreich zum Beistände zu bewegen; und der Erzherzog Johann, der der Götze des Tyroler Volks war, willigte in den Ausstand und versprach Rettung und Beistand. Unter diesen Abgeordneten, die nach Wien gingen, war auch der Gastwirth am Sand, Andreas Hofer, bei St. Bernhard im Passeyer am 22. November 1767 geboren, aus einem Geschlechte, das von gutem, altem Herkommen war und bei den Landleuten einen guten Klang hatte. Er war von hoher herkulischer Gestalt und trug einen schönen schwarzen Bart, der bis an den Gürtel reichte; im ganzen Etschlande war er wegen seiner anerkannten Rechtlichkeit und seiner Liebe zum Althergebrachten ungemein beliebt, und sein Herz, das sonst ruhig fortschlug, stand in vollen Flammen, wenn das Recht und die Satzungen der Väter, religiöse Gegenstände, oder die über Alles theure, heimathliche Erde geschmälert oder gelästert wurden. In einer Seele voll schmuckloser Einfalt und frommer Treue trug er eine nie wankende Vaterlandsliebe und einen hohen Nationalstolz; er haßte alle Feinde der Freiheit und seines Vaterlandes, und darum haßte er nicht blos die Franzosen und die Baiern, sondern auch den Adel. Und dieser Andreas Hofer war unter den Verschwornen zur Rettung seines Vaterlandes, und er kehrte von Wien zurück mit gutem Muthe und sagte zu seinen Brüdern: »Wohlan, man wird uns helfen!« Die Zahl der Verschwornen war aber schon 600, und die ganze große Zahl hielt das Geheimniß mehrere Monate verschlossen in der Brust. Aber diesem Volke ist der Gesammtwille der theuerste und höchste, es stehen Alle für Einen, und Einer für Alle, und

3. Geschichts-Bilder - S. 406

1878 - Langensalza : Greßler
406 Als daher die ungezählten Massen der Franzosen, die glorreichen Sieger in der Schlacht bei Wagram, über Salzburg heranzogen, und der Marschall Lesevre nach Tyrol vordrang, und die Baiern schon wieder Innsbruck besetzt hielten; als die Freiheit wieder in Gefahr war, kamen Hofer und seine Tyroler mit den unsäglichen Schmerzen, aber auch mit dem immer guten Muthe in den Herzen, wieder herunter von ihren Bergen, griffen kräftiger zu den Waffen und erneuerten den Kampf mit größerer Kühnheit und Wuth; in ihre Schluchten und Berge lockten sie ihre Feinde, stürzten Felsblöcke auf sie herab, und es war, als fielen die Berge über sie her, und bedeckten sie die Hügel. Hofer nahm von Neuem Innsbruck und ward Oberkommandant von Tyrol. Das Land war abermals rein von den Feinden. Darauf verschlossen Hofer und seine Tyroler alle Zugänge zum Thal, verheerten die Landstraßen, brachen die Brücken ab und stellten sich ringsum auf ihre Felsen und Berge. Oesterreich aber schloß den Wiener Frieden, worin Tyrol wieder Baiern zugesprochen wurde, und der Erzherzog Johann von Oesterreich sprach zu ihnen: »Kaiser Franz wünscht, daß ihr euch ruhig verhalten und euch nicht zwecklos aufopfern möget!« Die Tyroler waren ruhig, aber fürchteten die Rache und Willkür der Feinde; und als sich daher die Feinde in ungeheuren Massen abermals über das verlassene und wehrlose Land ergossen, rief Hofer in dieser Noth seine Tyroler an und setzte trotz aller Eutmuthigung den Krieg fort. Drei Tage lang vertheidigte er den Paß mit 600 Mann gegen 18000 Feinde, zog sich von Schlucht zu Schlucht und von Felsen zu Felsen. Es wurden seiner Getreuen aber immer weniger, und sie unterlagen bald der Uebermacht der Feinde. Das war aber das Unglück der Tyroler im Jahre 1809. Hofer zog sich mit blutendem Herzen zurück auf die unwirthbaren Alpen in die Schneewelt einer einsamen Sennhütte, wo kaum eines Menschen Fuß hinkam, etwa vier starke Stunden ob seinem Wirths-hause und weinte um sein unglückliches Vaterland. Nur sein Weib und seine Getreuesten kamen zu ihm und brachten ihm Speise; die Mehrzahl glaubte ihn in Wien oder in Ungarn, die Wenigsten in Tyrol selbst verborgen. Viele geheime Boten, selbst von der Kaiserburg in Wien, kamen zu seiner traurigen Wohnstätte, ihn zur Flucht zu verleiten. Doch er gehorchte nicht, und selbst als man ihm sagte, sein Aufenthalt fei verrathen, er müsse weiter fliehen, meinte er: »kein Tyroler wird mich verrathen!« Durch Versprechungen aber und Todesangst dahin gebracht, verrieth der Tyroler Staffel den Aufenthalt Hofer's und wurde selbst Wegweiser der Abtheilung französischer Truppen, die ihn gefangen nehmen sollte. Am frühen Morgen des 20. Januars, da die Sonne^noch nicht am Himmel stand, und ringsum dunkle Nacht war, umstellten die

4. Geschichts-Bilder - S. 407

1878 - Langensalza : Greßler
407 französischen Bajonette die Sennhütte. Hofer, mit dem Gewehr in der Hand, öffnete selbst die Thür und antwortete, gefragt, wer er sei, unerschrocken: »Ich bin Andreas Hofer, mein Schicksal ist in Euren Händen, schont mein Weib und meine Kinder!« Er wurde in Ketten gelegt und — sein zwölfjähriger Sohn, sein Adjutant, «m Student aus Innsbruck, waren bei ihm — durch lange Reihen von Truppen hinab gen Botzen gebracht, da einige Tage festgehalten und darauf nach Mantua abgeführt und vor ein Kriegsgericht gestellt. Die Stimmen darin waren getheilt, die wenigsten verlangten seinen Tod, zwei selbst seine völlige Freilassung; ihn vertheidigte mit vielem Geschick ein junger, talentvoller Advokat Baseva. Da kam aus Mailand die telegraphische Nachricht den Lod binnen 24 Stunden an ihm zu vollziehen. Hofer hatte das Todesurtheil nicht erwartet, aber er hörte es an mit dem Muthe eines Mannes. Schlag 11 Uhr, den 20. Februar des Jahres 1810, ertönte der Generalmarsch; ein Grenadierbataillon rüstete sich; Hofer wurde abgeholt aus fernem Gefängnisse. Und er schritt vor dem Molinathor vorbei zu seinem Tode; darin wurden die meisten Tyroler in Haft gehalten, die lagen aber alle auf den Knieen, beteten und weinten laut; andere, die in der Festung frei umhergingen, waren alle auf feinem Wege nah' oder fern, legten Trauer an und riefen um seinen letzten Segen; das ergriff alle Herzen. Auf einer breiten Bastion unweit des Cernfethores war die Todesstelle; man war dahin gekommen, zwölf Grenadiere traten vor und Hofer in die Mitte; der Tambour reichte ihm das weiße Tuch; er wies es aber zurück; man erinnerte ihn, sich auf -Kniee niederzulassen, und er sagte: »Ich stehe vor dem, der mtch erschaffen hat, und stehend will ich ihm meinen Geist wieder-geben.« - »Schießt gut!« sprach er noch zum befehlenden Korporal, indem er chm ein Geldstück zuwarf, und rief darauf mit fester Stimme: »Feuer!« Die ersten sechs Schüsse hatten ihn blos schwer verwundet; er sank in die Kniee; noch sechs sielen und er kämpfte noch immer mit dem Tode; da hielt ihm der kommandirende Korporal ^ r,an ^en ^opf und machte durch den dreizehnten fetpufj seinem Leben ein Ende. Die Grenadiere aber begruben ihn wie einen Helden, bedeckten ihm das Haupt mit feinem Hute und auf einer schwarz ausgeschlagenen Bahre in die Kirche zu fet. Michael. - Hier wurde die Leiche ausgestellt und Grenadiere traten die Ehrenwache dabei. Darauf wurde sie zur Erde bestattet. - Jetne§, Todes aber ist feinen Landsleuten heilig, und in jeglicher Hütte durch das ganze Land hängt fein Bildniß; denn er ist der Tell der Tyroler.

5. Geschichts-Bilder - S. 456

1878 - Langensalza : Greßler
456 1770 und 1790 benutzt, um zu Rußlands Vortheil Aufstände in Griechenland zu erregen, welche aber, von den Türken blutig unterdrückt, die Lage des unglücklichen Volkes nur verschlimmerten. Zu der Zeit, als die Deutschen Napoleons Joch abschüttelten, als die großen geschichtlichen Ereignisse jener Zeit alle Geister anregten, begannen auch die Bestrebungen edler Männer in Griechenland darauf hinzuwirken, daß ihrem Volke die Freiheit zu Theil werden möchte. Sie veranlaßten deshalb, daß griechische Jünglinge auf deutschen, französischen und andern Hochschulen wissenschaftlich gebildet wurden; denn ein günstiger Erfolg war nur zu erwarten, wenn das so lange in Sklaverei lebende Volk eine bessere Bildung erlangt hatte. Wie in Deutschland während der Knechtschaft unter Napoleon die Freunde der Freiheit Verbindungen schlossen, welche gegen die Fremdherrschaft gerichtet waren; so bildete sich auch unter den Griechen ein solcher Freundesbund, Hetäria genannt, welcher sich gleiches Ziel der türkischen Herrschaft gegenüber gestellt hatte. Im Jahre 1821 trat der Fürst Alexander Dpsilanti, früher russischer General, an die Spitze derer, welche mit gewaffneter Hand für Griechenlands Freiheit kämpfen wollten. Der Aufstand brach im Monat März in Jassy aus. Die nächste Folge war, daß die Türken, auf die Nachricht davon, ihre Wuth an den Griechen, besonders in Konstantinopel, ausließen. Der Patriarch von Konstantinopel, das Oberhaupt der griechischen Kirche, ein 83jähriger Greis, wurde vor seiner Kirche aufgehängt und diese Kirche nebst 15 andern zerstört. Tausende von Griechen, Männer, Frauen und Kinder verloren unter den abscheulichen Martern das Leben, oder wurden zu Sklaven gemacht. Die sogenannte heilige Schaar Apsilanti's, der vergebens die Hülfe des russischen Kaisers angerufen hatte, wurde durch die türkische Heeresmacht bald überwältigt und am 19. Juni 1821 gänzlich aufgerieben. Ipsilanti selbst entkam nach Oesterreich, wo er sechs Jahre lang in Festungshaft gehalten wurde und bald nach seiner von Rußland erlangten Befreiung starb (Januar 1828). Auf der Halbinsel Morea war der Aufstand glücklicher. Die türkischen Statthalter daselbst suchten erst das allenthalben auflodernde Feuer mit List zu ersticken. Sie luden die vornehmen Griechen, namentlich auch die Bischöfe, zu sich nach Tripoliza, um über Erleichterung des »hart bedrängten Volkes« mit ihnen zu berathen. 78 Griechen, welche der Einladung gefolgt waren, wurden treulos ermordet. Der Aufstand griff in Folge dessen mit immer größerer Macht um sich. Die Türken mußten sich in die festen Städte zurückziehen, ihre Flotte wurde von den griechischen Schiffen gezwungen, nach den Dardanellen zurückzukehren, deren Eingang die Griechen bewachten. Unter den Führern zu Lande zeichnete sich Odysseus aus. Er schlug im September mit seinen tapferen Genossen bei

6. Geschichts-Bilder - S. 173

1878 - Langensalza : Greßler
173 gelichtet, daß ihrer nur noch 21,000 am Leben waren. Dennoch vollbrachten sie hohe Kriegsthaten zum Erstaunen der Welt. Sie eroberten die festen Städte Edessa und Antiochien, zogen weiter gen Mittag und erblickten nach vielen Gefahren endlich vom Berge herab die Zinnen Jerusalems. Da stürzten sie auf den Boden, küßten die Erde und weinten vor Freuden. Klein war ihre Zahl, aber die Kraft des Glaubens verdoppelte ihren Muth und begeisterte sie, Alles zu wagen; weder die festen Thürme und ragenden Zinnen, von denen die blitzenden Geschosse der Türken niederzischten, noch der Mangel an Heergeräth, noch Hunger und Durst schreckten sie. »Zum Sturm! zum Sturm!« riefen sie voll Ungeduld, und mit surchtharem Ungestüme tobten sie wider die Mauern. Mit gleicher Tapferkeit vertheidigten sich jedoch die Türken; da regnet es Pfeile und Flammen auf die Köpfe der Kreuzfahrer herab. Aus vielen Wunden blutend, von Flammen umleckt, fechten sie fort. Wohl sinkt hie und da schon ein tapferer Held vor Ermattung hin. Da zeigt sich plötzlich auf dem Oelberge ein hoher Ritter in schneeweißer, leuchtender Rüstung, der winkt ihnen nach der heiligen Stadt hin. »Ein Cherub mit flammendem Schwerte, den uns Gott zum Mitstreiter gesandt!« rufen sie begeistert, und jauchzend sprengen sie abermals gegen die Mauer heran. Nun ist kein Halt mehr vor ihnen, vor ihrem Anprall gehen die Thore in Trümmer. Tankred der Normane und Robert von Flandern stürmen in die Stadt, Gottfried von Bouillon fliegt wie ein Adler die Zinnen hinan und pflanzt die Kreuzesfahne auf. So ward Jerusalem von den Christen wieder erobert am 15. Juni des Jahres 1099 nach Chr. Geburt. Darauf erkoren die Kreuzfahrer ihren Feldherrn, den frommen Helden Gottfried von Bouillon, zum Könige von Jerusalem. Er aber sprach demüthig: »Das verhüte Gott, daß ich eine irdische Krone trage, wo mein Heiland mit Dornen gekrönt worden ist«; und nannte sich blos »Schirmvoigt des heiligen Grabes.« Das dünkte ihm die höchste Ehre. Kaiser Friedrich i., genannt Barbarossa.*) (1152—1190). In der Mitte des schwäbischen Landes, fast gleich weit vom Rhein, vom Lech und vom Bodensee entfernt, erhebt sich der hohe Staufen, ein kegelförmiger Berg. Hier stand einst die Stammburg eines berühmten deutschen Kaiserhauses, das den Namen »die Hohenstaufen« führt. Jetzt sind die Trümmer der alten Heldenburg mit Gras und Disteln überwachsen. Im Bauernkriege (1525) wurde von der Burg verbrannt, was verbrennlich war. Nach und *) Zum Theil nach Sieger.

7. Geschichts-Bilder - S. 218

1878 - Langensalza : Greßler
218 Sftafdjib Karl dem Großen zum Geschenke sandte, an welcher Glöckchen angebracht waren und kleine Figuren von Reitern nach Ablauf der Stunden an fensterähnlichen Oeffnungen hervorkamen und wieder hineingingen.^ Da aber das Wasser noch viel Unbequemes hatte weil es im (sommer durch die Wärme ausgedehnt und verdünnt wird, auch verdampft, im Winter aber leicht gefriert: so wählte man schon in frühen Zeiten statt des Wassers den Sand, der ja ftißes Ää ist' aud) bmd) 6ic °effnu"ä des ®=: Aber alle diese unbequemen und ungenauen Arten der Reitmeffuna würden tn den letzten Jahrhunderten des Mittelalters durch Räderuhren verdrängt, die man vermittelst Gewichte oder elastischer Federn in Bewegung setzte. Die ersten Räderuhren waren schon um das ^ahr 1000 bekannt. Der berühmte französische Mönch ^brbert zu Magdeburg, der nachmals unter dem Namen Sylvester Ii. Papst war verfertigte um's Jahr 996 eine solche, doch fehlte derselben der schlag. Im Jahre 1344 ward zu Padua von 5! r,?n 1 £tc. er,te Thurmuhr zusammengesetzt, welche Stunden schlug, und im Jahre 1370 ließ der französische König berühmten Uhrmacher Heinrich von Wick aus Deutschland kommen, der die erste große Uhr in Paris machte und sie aus den Thurm des königlichen Palastes setzte. In Deutschland findet man schon im Jahre 1364 in dem gewerbthätiqen Augsburg bte ersten Schlaguhren. Alle diese Ubren waren jedoch noch unvollkommen, denn es fehlte ihnen der Penbel. Diese wichtige Entbeckung verdanken wir dem berühmten Florentiner Galilei und dem Holländer Huygens der ttrt 17. Jahrhunderte lebte. — Nun wurde aber noch ein großer Fortschritt gemacht zu den höchst künstlichen Taschenuhren. Der Jtuhm ihrer Erfindung gebührt ebenfalls einem Deutschen, Peter Hele, der um das Jahr 1509 zu Nürnberg bte ersten Sackuhren verfertigte. Da diese in ihrer Form noch ziemlich ungeschickt waren so nannte man sie »Nürnberger Eierlein«. Bald nach ihm verbesserte man die äußere Form der Taschenuhren; die Größe wurde immer kleiner, und jetzt hat man es so weit gebracht, in einen Siegelring eine Cylinberühr einzuschließen. Eroberung Konstantinopels durch die Türken. [1453.]*) Die Osmanen waren ein Zweig des uralten Volkes der Türken welches seine ursprünglichen Wohnsitze auf dem Altai hatte, von wo sie tn das weite, fruchtbare Steppenlanb Hochasiens herabfliegen, welches von ihnen den Namen Turf ist an erhielt. Vor dem Ende des 13. Jahrhunberts nur 400 Familien zählend, gelangten sie durch *) Nach Vogel und A.

8. Geschichts-Bilder - S. 461

1878 - Langensalza : Greßler
461 Muth, als das Heer am 19. Juni in seiner festen Stellung von dem 40,000 Mann starken Feinde, unter dem Befehle des Schwiegersohnes des Deys, ungestüm angegriffen ward. . Nicht zusammengeraffte und gemiethete Schaaren traten den Franzosen hier entgegen, sondern die für ihren Glauben und ihre Freiheit begeisterten Söhne des Landes. Ein feuriger Muth und wilder Haß gegen die ungläubigen Fremdlinge erhohete« die Begeisterung. Stürmisch war daher ihr Angriff auf das noch einmal so schwache Heer der Franzosen. Mancher hochherzige Jüngling, vom Ruhme gelockt, fand hier sein Grab in fremder Erde. Allein dem wilden Muthe trat die besonnene Tapferkeit siegend entgegen. Nach mehrstündigem blutigen Kampfe gingen die Franzosen selbst zum Angriffe über. Unter dem Donner des Geschützes und dem Zischen der Brandraketen durchbrachen Letztere mit dem Bajonett die türkischen Schaaren. Die Flucht derselben wurde bald zügellos und verworren; der Sieg für die europäischen Waffen war entschieden. Das türkische Lager mit seiner reichen Beute und seinen willkommenen Vorräthen, mit seinen kostbaren Gezelten und zahlreichen Kameelen fiel dem Sieger in die Hände und lohnte seine Anstrengung. , Der geschlagene Feind konnte aber nicht verfolgt werden, da die Reiter noch immer ohne Rosse waren. Deshalb rüsteten sich die Türken zum neuen Kampfe, der am 21. Juni entbrannte. Auch hier bot der Feind seine ganze Kraft auf, fein Muth steigerte sich bis zur Verwegenheit; allein die französische Artillerie entschied den siebenstündigen heißen Kampf. Die Türken räumten auch diesmal das Schlachtfeld und gaben die Hoffnung auf, ihren Gegnern auf offenem Felde die Spitze zu bieten. Einen größeren Erfolg erwarteten sie daher von den zahlreichen Festungswerken der Hauptstadt. Hier sollte der stolze Sinn der Ungläubigen sein Grab finden. Deshalb beschränkten sich die Türken von jetzt an blos darauf, dem gefürchteten Gegner jeden Schritt vorwärts auf dem ungünstigen Boden zu erschweren. In der That hatte das französische Heer bei seinem Vorrücken mit gewaltigen Hindernissen zu kämpfen, die ein minder kampflustiges und kriegerisches völlig niedergeschlagen hätten. Die Straße nach Algier führt nämlich durch tiefe Schluchten und Engpässe, welche übersäet sind mit dichten Gebüschen. Diese boten den feindlichen Scharfschützen, die nie ihren Mann verfehlten, treffliche Schlupfwinkel. Mit Tigerwuth schlichen die Türken von Versteck zu Versteck; in tollkühnen Angriffen suchten sie Schreck und Verwirrung zu verbreiten und einzelne Schaaren vom Ganzen abzuschneiden; mit eben solcher Gewandtheit näherten sich die Reiter mit ihren abgerichteten Pferden, die willig außer ihrem Herrn noch einen Schützen auf sich duldeten. Wehe den Nachzüglern, Zersprengten

9. Geschichts-Bilder - S. 171

1878 - Langensalza : Greßler
171 keine Unternehmung zu schwer bimste, und Helbenthaten verrichtet worben sinb, die uns wie eine Dichtung erscheinen. Vor allen Dingen fesselten die brei geistlichen Ritterorben, welche durch die • Kreuzzüge ihr Dasein erhielten, durch ein hohes Geliibbe den Ritter an die große Sache der ganzen Christenheit: die Johanniter, welche bis auf unsere Zeiten, treu dem Geiste alter Ritterlichkeit, den Kampf gegen die Ungläubigen zu ihrer Pflicht gemacht hatten; die beutfchen Ritter, welche im breizehnten Jahrhunberte sich nach Preußen wanbten, mit großer Kühnheit bort für die Ausrottung des Heibenthums stritten, und die blühenbste beutsche Ansieblung an biesem Gestabe stifteten, und enblich die Tempelherren, welche große Macht erlangten, zuletzt aber durch die französischen Könige, die nach ihren Gütern lüstern waren, vernichtet würden. Für die Gesammtheit der christlichen Nation ist das Ritterthum von der höchsten Wichtigkeit badurch gewesen, daß es, als schon das Kaiserthum seine Kraft verloren hatte und das Ansehen der Kirche zu wanken anfing, boch noch durch die Grunbsätze der Ehre, der Gerabheit, der Treue und des männlichen Wortes ein sittliches Verhältniß unter den Völkern möglich machte, ein fester Pfeiler gegen das Einbrechen neuer Barbarei. In so schönem Lichte muß uns der Sinn des Ritterthums erscheinen in den Zeiten, ba es am herrlichsten blühte. Wie aber nichts Menschliches ganz rein und vollkommen ist, und wie auch das Ebelste nur seine kurze Zeit der Blüthe hat, so gab es sicherlich auch in den besten Zeiten titele Ritter, welche das Uebergewicht ihrer Kraft zur Ungebühr mißbrauchten. Der erste Kreuzzug. *) (1096). Zu Ende des 11. Jahrhunberts erscholl im ganzen christlichen Abenblaöbe die Kunbe: Das heilige Grab, worin der Leib Christi lag, ist in der Gewalt der Türken, eines wilben, räuberischen Volkes, welches an Muhameb glaubt, die frommen Wallfahrer verfolgt und morbet und Heiligthümer schänbet! Und es kam ein Pilger aus dem gelobten Lanbe zurück, Petrus von Amiens, genannt der Einsiebler, der war so hager wie der leibhaftige Tod, aber seine Augen leuchteten aus tiefen Höhlen wie Flammenfeuer. Auf einem Esel zog er durch die Länber der Christenheit, in der einen Hand das Bilb des gekreuzigten Heilanbs und in der andern einen Brief vom Patriarchen Jerusalems an alle Fürsten des Abenblanbes, daß sie auszögen, um das heilige Grab aus der Gewalt der Türken zu befreien. Wo Petrus von Amiens hinkam, prebigte er mit lauter Stimme die Leiben der Christen im gelobten Lanbe und sprach: *) E. Duller.

10. Geschichts-Bilder - S. 172

1878 - Langensalza : Greßler
172 »Christus, der Herr, ist mir erschienen und hat zu mir geredet: »,Wohlan, Petrus, richte aus, was du begannst, und ich werde mit dir sein, denn die Stunde ist gekommen, daß mein Tempel gereinigt werde!'« Da übermannte in jener harten Zeit voll Raub, Mord, Fehde und wilder Gewalt alle Herzen ein mächtiger Drang. Jung und Alt, Mann und Weib, Reich und Arm, Adel und Knechte standen auf, um ins gelobte Land zu ziehen, zum Kriege gegen die Ungläubigen. Dieser allgemeinen Bewegung bemeisterte sich nun der Papst Urbanus Ii. Er berief 1095 eine große Kirchenversammlung nach Clermont. Da waren 14 Erzbischöfe, 225 Bischöfe, 400 Aebte und Laien ohne Zahl. Mit begeisterter Rede forderte er das Volk zur Befreiung des heiligen Grabes auf. Und es horchte, hingerissen, in Thränen und Seufzern, und rief wie aus einem Munde: »Gottwill's! Gottwill's!« Da heftete sich Jeder ein rothes Kreuz aus die rechte Schulter und machte sich zur kriegerischen Wallfahrt bereit, welche davon der »Kreuzzug« hieß. Da schenkte mancher reiche Herr all' sein Hab und Gut an Kirchen und Kloster und wollte kein Eigenthum mehr haben, als das Schwert zu Christi Ehren. Niemand dachte mehr an Haus, Hof und Vaterland, Eltern und Kinder, sondern nur ans ferne Morgenland. Bald hatten sich viele Haufen gemeinen Volks bewaffnet, ohne rechte Waffen, wie ohne Zucht und Ordnung, und folgtem einem Abenteurer, Walter, zubenannt der »Habenichts«, und dem Petrus von Amiens aus Frankreich gen Deutschland. Da sahen die Deutschen anfangs mit Erstaunen auf sie, und konnten, so fromm sie selber waren, doch das Treiben der wilden Haufen nicht begreifen. In der Raserei ihres Eifers zertrümmerten diese jede Schranke und erschlugen die Juden in Deutschland unter grausamen Martern, wo sie dieselben fanden. Als sie aber gen Aufgang der Sonne kamen, mußten sie diesen Frevel und ihre Zuchtlosigkeit büßen, und wurden allenthalben als Straßenräuber erschlagen. Indessen hatte jene religiöse Begeisterung allmälig auch die deutschen Herzen durchdrungen, und zugleich erwachte in ihnen der Trieb nach kühnen Abenteuern. Da schaarte sich im Jahre 1096 ein zahlreiches Heer von Kreuzfahrern, wohlgerüstet und in guter Zucht, rings um den frommen Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen; mit ihm zogen noch viele tapfere Helden, an welche sich wiederum viele Krieger anschlössen. So stand fast eine halbe Million Menschen in Wehr und Waffen, alle von einem einzigen Gedanken durchdrungen, alle im festen Vertrauen, daß Gott ihnen den Sieg geben werde. So zogen sie in die Länder gen Ausgang. Sie erreichten glücklich Kleinasien und kamen nach Joppe und Gaza; aber Seuchen, Hunger und das Schwert der Türken hatten ihre Reihen so
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