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Bewohnern kamen noch Kolonisten aus Aegypten, Phönizien und Phrygien.
Als die Hellenen sich über Griechenland verbreitet hatten, erwachte in ihnen ein Heldengeist ganz eigenthümlicher Größe. Körperstärke und kühner Muth galten für das Höchste; abenteuerliche Thaten für nachahmungswerth. Hervorragende Männer kämpften siegreich gegen Riesen, Räuber und wilde Thiere, oder traten mit Erfolg als Gründer von Staaten und als Gesetzgeber auf; sie wurden als Wohlthäter des Volkes bewundert und unter die Götter versetzt. Dies ist die griechische Heroenzeit, welche von 1300—1184 währt. In dieselbe gehören Herkules, Theseus, Perseus, Kastor, Pollux und der unsterbliche Sänger Orpheus*), die Kämpfer von Troja und andere Helden. Erstere vereinigten sich zu gemeinschaftlichen Unternehmungen unter Anführung des Jason nach Kolchis (am Ostufer des schwarzen Meeres), um das goldene Vließ zu holen (1300 v. Chr.). Man nennt diesen Zug den Argonautenzug.
Das goldene Vließ war auf folgende Weise nach Kolchis gekommen: Phrixus und Helle, die Kinder eines griechischen Königs, wurden von ihrer Stiefmutter sehr hart behandelt. Um der steten Quälerei überhoben zu sein, flohen sie auf einem goldwolligen Widder über das Meer. Leider siel Helle beim Ueberfchreiten der Meerenge, welche Asien und Europa von einander scheidet, in das Meer, welches nach ihr »Hellespont« (Dardanellen) heißt. Phrixus aber kam glücklich nach Kolchis und verehrte gegen gastliche Ausnahme dem Könige Aeetes das kostbare Widderfell. Der König erhielt darauf die Weissagung, daß er so lange regieren würde, als das Fell in seinem Besitze sei. Er hing es in einem geweihten Haine an einer großen Eiche auf und ließ es durch einen nie schlafenden Drachen bewachen; auch zog er aus Vorsicht noch eine hohe Mauer um den Hain. — Diesen Schatz sollte Jason mit Hülfe der angeführten Helden wieder erobern und nach Griechenland zurückbringen. Unter Mithülfe der Tochter des Königs Aeetes (Medea) gelang es dem Jason, das ersehnte Kleinod den Griechen zu überliefern. Medea und deren Bruder kamen mit nach Griechenland. Aus Dankbarkeit für die geleisteten Dienste nahm Jason die Medea zu seiner Gemahlin.
*) Von Orpheus erzählt die Sage, daß er durch die Macht seines Gesanges wilde Thiere gezähmt, Flüsse im Laufe aufgehalten und Bäume zum Tanzen gebracht habe.
Der trojanische Krieg.*)
(Um's Jahr 1200 v. Chr.)
Die Trojaner waren ein Volk in Kleinasien, im heutigen Natolien. Sie stammten ebenfalls, wie die ersten Einwohner
*) Nach Hillert u. A.
2*
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Extrahierte Personennamen: Kastor Jason Jason Orpheus Hillert
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hatte der unglückliche Vater gegen den eigenen Sohn zu kämpfen. Der Schmerz über seine Kinder riß den Kaiser 840 in's Grab.
Nun brach der Zwiespalt unter seinen Söhnen aus, welche sich in blutigen Kriegen befehdeten. 843 schlossen sie jedoch den Vertrag von Verdün ab. Durch diesen Vertrag erhielt Karl der Kahle Frankreich, Ludwig der Deutsche alle Länder auf dem rechten Ufer des Rheins, und damit er auch Weinberge hätte, die Städte Worms, Speier und Mainz. Lothar empfing die Kaiserkrone, Italien und einen Strich Landes am linken Rheinufer von dem mittelländischen Meere bis zur Nordsee (Lothringen).
So ist Deutschland ein eigenes Reich geworden. Aber auf dem Geschlechte Karls ruhete kein Segen; glorreich hatte es mit dem großen Kaiser begonnen; ruhmlos und fast verachtet endete es 911, in welchem Jahre der letzte des Stammes, Ludwig das Kind, in's Grab sank.
Alfred der Große, König von England.*)
(871-901.)
Im 9. Jahrhundert wurden die Küstenländer Europas von den verheerenden Einfällen der Normannen heimgesucht; auch England wurde vielfach von den Angriffen dieser Abenteuern, die man hier Dänen nannte, beunruhigt. Stets durch neue Schaaren aus der Heimath verstärkt, durchzogen sie sengend und mordend das Land. Da trat unter den hartbedrängten Angelsachsen, die Britannien seit dem 5. Jahrhundert besaßen, Ethelwolfs Sohn, Alfred, als Retter seines Vaterlandes auf.
Gleich nach seiner Thronbesteigung eröffnete _ der 22jährige Alfred zu Wasser und zu Lande den Krieg gegen die Normannen. Obschon er dieselben in einem Jahre in acht großen Treffen schlug, so konnte er sie doch nicht unterwerfen, weil immer neue L>chaaren landeten und die gefallenen Kämpfer ersetzten. Endlich zwang er ihnen (877) einen Vertrag ab, worin sie wenigstens den westlichen Theil Englands zu schonen versprachen. Dennoch fielen sie treulos sogar in diesen Landestheil ein. Alfred, von Feinden umringt und von seinen verzweifelnden Unterthanen verlassen, wollte sich schon in den dichtesten Feindeshaufen stürzen und den Heldentod sterben. Jedoch den Bitten feiner Freunde nachgebend, floh er und verbarg sich den Winter hindurch unerkannt in der Hütte eines Hirten. — Ein Sage erzählt, daß ihm die Frau des Hirten, die ihn nicht kannte, einst, als er am Herde sitzend Bogen und Pfeile schnitzte, die Aufsicht über die Brote im Ofen übertragen habe. Aber Alfred dachte an sein Volk und an die Maßregeln gegen die Dänen; er hatte nicht Acht auf das Brot, so daß es verbrannte.
* Nach Spieß, Sieger und Vogel.
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Extrahierte Ortsnamen: Rheins Mainz Italien Nordsee Lothringen Deutschland Karls England Europas England Britannien Englands
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welche damals lebten, waren dem Hofe befreundet, und noch heute versteht man m der Literaturgeschichte unter dem »Zeitalter Lud. 2!H.x£V^ 6°ldene Zeitalter der französischen Dichtung. -Auf die Hofhaltung wandte Ludwig ungeheure Summen. Er setzte feinen Ehrgeiz darin, in seinem Leben den Glanz der Krone widerzuspiegeln und sich mit allem Zauber der Majestät zu umgeben. Die Pracht, welche er zu Versailles, seinem Lieblingsschlosse, elitsaltete, blendete ganz Europa und verleitete mehrere deutsche Fürsten (August I. von Sachsen und Friedrich I. von Preußen) ihre Hofhaltungen nach dem sremden Neuster einzurichten.
Die Türken vor Wien.*)
(1683.)
In Ungarn waren schon seit dem Jahre 1670 Unruhen gewesen. Las Land war unzufrieden über Verletzung seiner Verfassung, über me Besatzungen deutscher Soldaten, überhaupt aus Haß gegen die Deutschen; die Protestanten in Ungarn beklagten sich noch überdies über Verfolgungen, deren Ursachen sie den Jesuiten zuschrieben. Im ^ahre 1678 war ein offenbarer Aufruhr ausgebrochen, als die Unzufriedenen an dem Grafen Emmerich von Tökely einen entschlossenen Anführer fanden. Er brachte fast ganz Ungarn unter die Waffen und schloß sogar ein Bündniß mit den Türken. — Der kriegerische und ehrgeizige Großvezier Kara Mustapha bereitete sich, mit einem Heere ins Feld zu rücken, wie es seit der Eroberung Konstantinopels nicht gesehen war. Zum Glück fand der Kaiser, Leopold I., an dem polnischen Könige Johann So-biesky einen tapfern Bundesgenossen, an den deutschen Fürsten treue und wider Gewohnheit rasche Helfer, und an dem Herzog Karl von Lothringen einen trefflichen Feldherrn für sein Heer. Dieser heldenmüthige Fürst, der Besieger der Türken, der Lehrmeister des nachher so berühmten Prinzen Eugen, war eben so groß und ehrenwerth als Mensch, wie als Krieger, und eine Stütze des österreichischen Hauses.
Doch brach das Frühjahr 1683 herein, ohne daß die Rüstungen vollendet waren, und die Türken, die sonst erst gegen den Sommer ins Feld zu rücken pflegten, waren schon im Winter aufgebrochen und gingen am 12. Juni über die Essecker Brücke. Das deutsche und kaiserliche Heer wurde in Eile bei Preßburg gemustert; es fanden sich nur 22000 Mann zu Fuß. Die Macht der Türken belief sich aber über 200,000. Diese hielten sich mit keiner Belagerung in Ungarn auf, worauf man gerechnet hatte, sondern zogen gerades Weges auf Wien. Bestürzung und Angst erfüllten die Stadt. Der Kaiser mit seinem Hofe flüchtete nach Linz; viele Einwohner folgten;
*) 9ladj F. Kohlrausch.
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den erzürnten Feinden. Aber wie hatte er sich geirrt! Mit entblößten Schwertern drangen sie herein; erst stachen sie die Söhne nieder vor den Augen des Vaters, dann diesen selbst. Sein Weib aber schleppten sie mit deren Sklaven auf die Schiffe. — Mene-laus bekam seine Helena wieder; aber das schöne Troja lag in Trümmern.
Die Griechen kehrten nun in ihre Heimath zurück, hatten aber unterweges viel Unglück. Viele Schiffe wurden zerschmettert, die Hälfte der Mannschaft ertrank und jahrelang streiften die noch Übriggebliebenen in der Irre umher; Menelaus irrte mit seiner Helena sieben Jahre auf dem Meere und Odysseus kam erst nach zehn Jahren auf Jthaka an. — In dem schönen Gedichte des Homer (Odyssee) finden wir die Irrfahrten des Odysfeus besungen.
Jetzt erst, nach Beendigung des trojanischen Krieges, singen die Griechen an, eine Nation zu werden, die sich durch ihre eigenen Kräfte vor vielen andern hervorthat und die Aufmerksamkeit und Bewunderung ihrer und aller folgenden Zeiten auf sich zog. Sie wurden sich ihrer eigenen Kraft bewußt, und Ausländer brauchten nicht mehr zu kommen, sie zu belehren. Es standen vortreffliche Gesetzgeber unter ihnen auf, und nun lernten sie erst die wahre Freiheit kennen, nämlich weisen Gesetzen zu gehorchen. Für diese Freiheit faßten sie die feurigste triebe, daher jener unüberwindliche Muth in Vertheidigung des Vaterlandes. Zugleich übertrafen sie sehr bald alle Nationen in Künsten und Wissenschaften. Ebenso blühte bei ihnen Handel und Schifffahrt. Ueberall gründeten sie Pflanzstädte, wo sie sich jedoch eben so gesittet und erfinderisch zeigten, als im Vaterlande.
Unter den vielen kleinen Staaten Griechenlands ragten bald zwei durch eine zweckmäßige Einrichtung ihrer inneren Verfassung und durch eine kräftige Entwickelung nach außen so bedeutend hervor, daß von da an die Geschichte dieser beiden Staaten fast die Geschichte des gesammten griechischen Volkes ist. Das waren Sparta und Athen. Sparta lag im Peloponnes an den Ufern des Eurotas. Die Stadt hatte weder Mauern noch Thore; sie war das Haupt der Provinz Lakonien. Eingewanderte Dorier hatten sie 1100 v. Chr. erobert und daselbst zwei Könige eingeführt. Die Bewohner der Hauptstadt, die eigentlichen Spartaner, sahen sich für die Herren des Landes, die unterworfenen Lakonier aber für ihre Unterthanen an. Bald aber erhob sich Zwietracht unter den spartanischen Bürgern und brach in einen offenen Kampf aus, in welchem sogar einer der Könige erschlagen wurde. In solcher Noth wendete man sich an Lykurg mit dem Verlangen, den zerrütteten Staat durch Gesetze zu ordnen.
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Muth, als das Heer am 19. Juni in seiner festen Stellung von dem 40,000 Mann starken Feinde, unter dem Befehle des Schwiegersohnes des Deys, ungestüm angegriffen ward. .
Nicht zusammengeraffte und gemiethete Schaaren traten den Franzosen hier entgegen, sondern die für ihren Glauben und ihre Freiheit begeisterten Söhne des Landes. Ein feuriger Muth und wilder Haß gegen die ungläubigen Fremdlinge erhohete« die Begeisterung. Stürmisch war daher ihr Angriff auf das noch einmal so schwache Heer der Franzosen. Mancher hochherzige Jüngling, vom Ruhme gelockt, fand hier sein Grab in fremder Erde. Allein dem wilden Muthe trat die besonnene Tapferkeit siegend entgegen. Nach mehrstündigem blutigen Kampfe gingen die Franzosen selbst zum Angriffe über. Unter dem Donner des Geschützes und dem Zischen der Brandraketen durchbrachen Letztere mit dem Bajonett die türkischen Schaaren. Die Flucht derselben wurde bald zügellos und verworren; der Sieg für die europäischen Waffen war entschieden. Das türkische Lager mit seiner reichen Beute und seinen willkommenen Vorräthen, mit seinen kostbaren Gezelten und zahlreichen Kameelen fiel dem Sieger in die Hände und lohnte seine Anstrengung.
, Der geschlagene Feind konnte aber nicht verfolgt werden, da die Reiter noch immer ohne Rosse waren. Deshalb rüsteten sich die Türken zum neuen Kampfe, der am 21. Juni entbrannte. Auch hier bot der Feind seine ganze Kraft auf, fein Muth steigerte sich bis zur Verwegenheit; allein die französische Artillerie entschied den siebenstündigen heißen Kampf. Die Türken räumten auch diesmal das Schlachtfeld und gaben die Hoffnung auf, ihren Gegnern auf offenem Felde die Spitze zu bieten. Einen größeren Erfolg erwarteten sie daher von den zahlreichen Festungswerken der Hauptstadt. Hier sollte der stolze Sinn der Ungläubigen sein Grab finden. Deshalb beschränkten sich die Türken von jetzt an blos darauf, dem gefürchteten Gegner jeden Schritt vorwärts auf dem ungünstigen Boden zu erschweren.
In der That hatte das französische Heer bei seinem Vorrücken mit gewaltigen Hindernissen zu kämpfen, die ein minder kampflustiges und kriegerisches völlig niedergeschlagen hätten. Die Straße nach Algier führt nämlich durch tiefe Schluchten und Engpässe, welche übersäet sind mit dichten Gebüschen. Diese boten den feindlichen Scharfschützen, die nie ihren Mann verfehlten, treffliche Schlupfwinkel. Mit Tigerwuth schlichen die Türken von Versteck zu Versteck; in tollkühnen Angriffen suchten sie Schreck und Verwirrung zu verbreiten und einzelne Schaaren vom Ganzen abzuschneiden; mit eben solcher Gewandtheit näherten sich die Reiter mit ihren abgerichteten Pferden, die willig außer ihrem Herrn noch einen Schützen auf sich duldeten. Wehe den Nachzüglern, Zersprengten
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Zu der Zeit gab es noch keine stehenden Heere. Wenn Fürsten oder Könige einen Krieg führen wollten, ließen sie die Werbetrommel rühren. Dann kam allerlei fahrend Volk und ließ sich anwerben, nahm Handgeld und diente dem. der am besten bezahlte.
So konnte es geschehen, daß spanische Söldner in Deutschland, deutsche Söldner für Spanien kämpften. „Mit Gott für König und Vaterland!" konnten sie freilich nicht auf chre Fahnen schreiben; der Krieg war ihnen ein Handwerk und „Raub und Beute" ihr Lohn. Nun kann man sich
wohl vorstellen, daß die armen Länder, in denen solche Heere Jahre lang hausten, bettelarm werden mußten.
Deutschland wäre auch verloren gewesen, wenn der liebe Gott nicht einen nordischen Helden, den König Gustav
Adolf von Schweden, zu seiner Rettung herbeigeführt hätte.
Dieser fromme und tapfere Held besiegte die katholischen Heerhaufen in vielen Schlachten und ihre berühmtesten Führer „Tilly" und „Wallenstein" mußten ihm unterliegen.
In der Schlacht bei Lützen bezahlte der edle Fürst sein Rettungswerk mit dem Leben. Auf der Stelle, wo er mitten
im Kampfgewühl endete, ist ihm ein herrliches Denkmal
gesetzt worden. Herrlicher aber ist ein andres, das seinen Namen der Nachwelt aufbewahrt, das ist der „Gustav-Adolf-Verein".
Dieser schöne Verein, für den auch Kinder ihre Gaben sammeln, baut armen evangelischen Gemeinden Kirchen und Schulen und hat schon unendlich viel Gutes gestiftet. —
Um die alte evangelische Stadt und Festung Magdeburg retten zu können, kam Gustav Adolf leider einige Tage zu spät. Die wilden Horden des Tilly hatten sie bereits grausam zerstört; er konnte ihren Untergang nur noch rächen, und das hat er gethan. Heut ist sie wieder
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Adolf_von_Schweden Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Spanien Deutschland
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Scharnhorst war der Vater der Landwehr, der Männertruppe, die unter Blücher und York bei Wartenburq
Wunder der Tapferkeit gethan hat.
Er schlug dem Franzosen ein Schnippchen. Als Napoleon dem König von Preußen verbot, mehr denn 40 000 Soldaten zu halten, ließ Scharnhorst diese 40000 ausbilden und schote sie wieder in die Heimat. Schnell wurden andre 40000 einberufen und ausgebildet und wieder in die Heimat geschickt.
So dauerte es nicht lange, da waren 100000 und mehr Jünglinge und Männer mit der Waffe vertraut und ihre Kriegsausrüstung lag fix und fertig auf der Kammer.
Bei dem ersten Freiheitsruf stand nun das ganze Volk
in Waffen und der Franzose wunderte sich nicht wenig wo
der Preußenkönig die vielen Soldaten her hatte.
So ähnlich ist es jetzt noch; das Preußenvolk ist „ein Volk in Waffen" und wehe dem, der es angreifen will.'
Ein schöner Soldatentod war dem General Scharnhorst beschieden.
Sei Groß-Görschen verwundet, reiste er, der Wunde "°ch Österreich, um den Kaiser Franz zur Teilnahme an dem Rachekriege wider die Franzosen zu bewegen.
In Prag starb der Held an seinen Wunden.
Bei Wöbbelin unter einer Eiche schläft ein junger Dichter und Freiheitskämpfer, Theodor Körner. Der hat den Franzosen mit seinen Liedern und mit seinem Schwerte genug zu schaffen gemacht, bis eine tückische Kugel seinem jungen, hoffnungsvollen Leben ein Ende machte.
Nicht wahr, auf solche Helden darf unser Volk doch ftok sein?! Thut's ihnen nach!
Friedrich Wilhelm Iv.
(1840.)
Nach den Freiheitskriegen kam eine lange Zeit der Ruhe und des Friedens über Europa. Frankreich war bis zum
5*
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Franz Franz Theodor_Körner Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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Gewappneten aus weiter Entfernung und sicherem Verstecke mit seiner Hakenbüchse niederschießen und die festen Mauern der alten Ritterburgen boten keine Sicherheit mehr, sich dahinter zu verbergen, denn die schweren Eisenkugeln der mit Pulver geladenen Kanonen warfen sie nieder.
Der Ritterstand hörte nach und nach auf, und es bildeten sich aus ihm an seiner Stelle die Kriegsheere, die, wie noch heut, mit Kanonen und Büchsen bewaffnet in die Schlacht ziehen.
Berthold Schwarz, der früher unbekannte Mönch, war plötzlich ein berühmter Mann geworden. Von einem Menschen aber, der wenig klug ist, etwas zu erdenken oder zu erfinden, pflegt man heut noch zu sagen: „Der hat das Pulver auch nicht erfunden!" —
Berlin.
(1440.)
Die stolze Kaiserstadt des deutschen Reiches, Berlin, ist aus recht kleinen Anfängen mit den Zollernfürsten erst ge-wachsen und groß geworden.
Ganz früher waren es zwei elende, wendische Fischerdörfer, deren Bewohner von der Landwirtschaft und von dem Fischreichtum der Spree, die mitten durch geht, lebten.
Als die Fürsten des Landes sich dort ein Schloß bauten und Wohnsitz nahmen, wurden es bald zwei Städte mit festen Ringmauern. Nicht selten befehdeten sie sich untereinander.
Einstmals waren die Bürger dieser Städte doch gar so trotzig, dem Kurfürst Friedrich, dem Eisenzahn, den Einzug zu wehren.
Bei dem kamen sie aber schön an. In Eile sammelte der Zollernfürst, Friedrichs I. und der „schönen Else" Sohn
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Extrahierte Personennamen: Berthold_Schwarz Friedrich Friedrich Friedrichs_I.