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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 107

1904 - Habelschwerdt : Franke
107 einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten. Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes. Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet. Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser. Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die

2. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 187

1903 - Leipzig : Dürr
Die Kreuzzüge nach ihren Ursachen, Mißerfolgen und Wirkungen 187 teuerlustigen Herren und Knechten nichts sein als ein Kreuzzug in die weite, ungewisse Ferne. Lud nun doch die Kirche selbst dazu ein, und Gott selbst wollte es so. d) Der Egoismus der menschlichen Natur, der selbstsüchtige Interessen verfolgt und selbst da persönliche Vorteile zu erringen hofft, wo Göttliches und Heiliges jeglichen Eigennutz ausschließen sollte, hat auch der Kreuzzugsbeweguug dienen müssen. Fast jedem Stande erwuchsen Vorteile aus den gewaltigen Zügen der Völker in das Morgen-land. In der Beschaffenheit des Lehnswesens damaliger Zeit liegt es begründet, daß Lehnsherr und Vasall ihren Vorteil fanden, wenn der eine oder der andere das Kreuz nahm. Noch waren die Vasallen nicht unabhängig von ihren Lehnsherrn; noch hatten sie nicht das Vererbungsrecht ihrer Lehnsgüter. War aber der Herr fern von der Heimat, dem ungewissen Schicksal überlassen, dann bot sich ihnen die Gelegenheit, sich zu freien Herrn ihres Lehens zu machen. Andrerseits mußten die Lehnsherrn die Kreuzzüge begünstigen; denn auf diese Weise konnten sie von lästigen Vasallen befreit werden. Daß die Geistlichkeit die Bewegung, soviel sie konnte, förderte, ist natürlich, da sie so ein Mittel hatte, ihre Herrschaft zu größerer Macht zu erweitern. Ihre Autorität mußte wachsen, wenn es ihr gelang, immer neue Scharen in das heilige Land zu senden, und ihr Besitz mußte sich mehren, wenn die kampfeslustigen Pilger Geld und Gut der Kirche in Gewahrsam gaben, die ihrerseits die freie Verfügung über dasselbe behielt und es als Eigentum ansah, wenn der Besitzer nicht zurückkehrte. Die Aussicht auf Ruhm bewog Könige und Fürsten, sich an die Spitze der Heere zu stellen; die Hoffnung, Reichtümer zu erwerben lockte manchen Kaufmann in das Morgenland; Abenteurer und Räuber trieb die Beutelust, sich dem Zuge anzuschließen. Gesindel, Männer und Weiber, die einen unehrlichen Beruf ausübten, fanden im großen Pilgerhaufen am besten Gelegenheit, ihr unsauberes Handwerk zu treiben. Wer angeklagt oder wegen eines Verbrechens verfolgt wurde, entging als Kreuzfahrer aller Gefahr und der Strafe, und wer von seinen Gläubigern bedrängt wurde, konnte sich nicht besser von ihnen befreien, als wenn er das Kreuz nahm. Den Unfreien und Hörigen, die unter dem Drucke ihrer Herrn in der Knechtschaft litten, winkte im Kreuzheere die Freiheit. Das sind die Ursachen, die an der unvergleichlichen Völkerbewegung mitwirkten. Die Predigt von der Bedrohung der Christen im heiligen Lande, von der Eroberung der heiligen Stadt Jerusalem durch die Türken hätte niemals die zweihundert Jahre währende Begeisterung für den schweren Kampf hervorrufen können, wenn nicht die vorher dargestellten Umstände mitgewirkt hätten.

3. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 178

1896 - Leipzig : Dürr
178 So mge dieses Wort euer Feldgeschrei sein in jeder Gefahr, welche ihr bernehmt fr die Ehre Christi; das Kreuz aber soll euch das Zeichen sein, das Zeichen zur Kraft und zur Demut." Und nun drngten sich nach dem Vorgange der Edelsten geist-lichen und weltlichen Standes Zahllose herbei, aus der Hand Urbans das Zeichen der Teilnahme und der Verpflichtung zu empfangen, ein rotes Kreuz, welches ihnen an die rechte Schulter geheftet wurde. Alle, die jenen Tag erlebt hatten, trugen die Begeisterung dieses Tages hinaus in die Lande. Begeisterte Prediger durchzogen das Land und mahnten und riefen in schwungvoll hinreienden Worten zur heiligen Fahrt. Allenthalben regte sich derselbe Geist der Opfer-Willigkeit. Ritter, Brger und Bauern zeigten sich vom edelsten Wetteifer beseelt. Es drngten sich namentlich auch viele Unfreie zum Kreuzheere; denn frei von Knechtschaft war, wer das Kreuz trug", (so kennzeichneten sich die Anfnge der befreienden Be-wegung, wie sie in der Folge alle Stnde der abendlndischen Völker bis zu den niedrigsten Schichten herab, die stndischen Schranken durchbrechend, segensreich durchdringen sollte". Hunderttausende hefteten sich das Kreuz an die Schulter, oder brannten es sich in die Haut, oder tzten es sich auf die (Stinte. Viele verkauften, was sie hatten, und rsteten sich zur Fahrt ins heilige Land. Gar manche konnten in ihrem Eifer den Zeitpunkt des Aufbruches nicht erwarten. So zogen schon im Winter 1095 auf 1096 ungeordnete Scharen hinaus in unbekannte Fernen, ohne Geldmittel, ohne Ausrstung, manchmal selbst waffenlos, Männer, Frauen, Kinder. Sie erlagen der Not und dem Elende, lngst bevor sie dem Ziele nahe gekommen. Bis in den Herbst 1096 hinein whrten die Vorbereitungen der Besonnenen. Dann sammelten sich die Kriegsscharen und erfllten Frankreich, Italien, Deutschland mit kriegerischem Lrm. Auf allen Straen, in allen Stdten hrte man ihr Lied erschallen: In Gottes Namen fahren wir, Seiner Huld begehren wir; Nun helfe uns Die Gotteskraft Und dazu das heil'ge Grab! Kyrie eleison!" Den einzelnen Heerhaufen war Konstantinopel zum Sammelplatze bestimmt worden. Auf verschiedenen Wegen erreichten sie diese Stadt. Es fand sich daselbst ein zahlreiches, wohlgerstetes Heer zusammen, buntgemischt aus den verschiedensten Nationen. Wollten wir mit einander reden so erzhlt einer der Teilnehmer so verstanden

4. Theil 2 - S. 142

1880 - Stuttgart : Heitz
142 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. Ausbildung. Städte waren schon früher in Deutschland entstanden und vorzüglich durch Heinrich den Vogler vermehrt worden. Aber die Bewohner waren nicht viel besser als Knechte. Die großen Vorrechte und Freiheiten der Bürgerschaften schreiben sich erst aus den Zeiten der Kreuzzüge her. Vor denselben wurden die Städte durch die kleinen Fürsten und den Adel überhaupt niedergedrückt. Nun gingen die meisten derselben und gerade die wildesten nach dem heiligen Lande und ließen über die Städte Beamte zurück, die aber nicht so viel Ansehen hatten wie sie. Von ihnen ließen sich die Städter nicht so viel gefallen wie von ihren Herren und ertrotzten sich viele Freiheiten. Dieser Freiheitssinn aber entstand besonders aus dem größern Reichthnme, den die Städte durch 3) den lebhaften Handel gewannen, der durch die Kreuzzüge erst recht belebt wurde. Nirgends blühte der Seehandel mehr, als in den italienischen Seestädten, unter denen sich wieder Venedig, Genua, Pisa und Amalsi hervorthaten. Da nun damals die griechischen Kaiser in großer Sorge waren, daß die Kreuzfahrer, besonders aber die Nor-männer, ihnen das Land wegnähmen, so suchten sie die Freundschaft der italienischen Handelsstädte, besonders der Venetianer, und verliehen ihnen ungemeine Freiheiten. Zwar fühlten die Kaiser wohl dann und wann, daß sie ihnen zu viel eingeräumt hätten, und wollten ihnen die ertheilten Vorrechte beschränken; aber dazu waren die Venetianer schon zu mächtig geworden und ließen sie gleich fühlen, daß sie die Stärkern waren. Die Genueser und Pisaner wurden zwar auch von den Griechen begünstigt, aber die Venetianer behielten doch eine Zeitlang das Uebergewicht. Eben solche Freiheiten erhielten die Venetianer in den von den Kreuzfahrern eroberten Ländern in Asien, so daß jene Zeit für sie eine recht eigentlich goldene war. Ihre Handelsschiffe bedeckten alle Theile des mittelländischen Meeres, und indem sie für schweres Geld Pilgrime von Frankreich und Italien nach Palästina übersetzten und dafür die Produkte Asiens zurückführten, verdienten sie ansehnliche Summen. Um nun den Handel mit dem Morgenlande bequemer treiben zu können, legten sie bei Constantinopel, auf Candia, Corfu, Morea und an andern Küsten Colonien an; sie befuhren das schwarze Meer, erbauten eine Stadt an der Mündung des Don, das jetzige Asow, und holten von hier die Waaren, die dahin aus dem mittleren Asien auf Kameelen gebracht

5. Vaterländische Geschichte - S. 67

1912 - Leipzig : Dürr
— 67 — wenn die Volkssage Friedrich Barbarossa nach seinem auf dem Kreuzzuge erfolgten Tode im Kyffhänser weiter leben läßt. Das Hohenstaufengeschlecht starb aus. Nach seinem Untergauge brach für Deutschland eine traurige Zeit an. Die Inhaber der Erzürnter und der Reichslehen sahen ihre Lehen als Eigentum au. Sie bekriegten sich gegenseitig, die Ritter wurden Raubritter, plünderten und machten das Land unsicher. Niemand war da, die Frevler zu strafen. Das „Faustrecht" herrschte. Auf vieles Drängen entschlossen sich endlich die sieben „Wahlfürsten", durch die Wahl eines deutschen Fürsten zum König der „kaiserlosen, schrecklichen" Zeit ein Ende zu machen. Die Wahl fiel auf Rudolf von Habsburg, einen wenig begüterten Grafen. Zielbewußt trat dieser sein Königsamt an. Den mächtigsten der Reichslehnsfürsten, Ottokar von Böhmen, besiegte er. Die eroberten Länder wurden zum Grundstein der Habsburgischen Hausmacht. Auf Italien verzichtete er. Nach Möglichkeit suchte er in Deutschland den Landfrieden herzustellen. Die Kreuzzüge. Außer dem ersten Kreuzzuge wurden noch sechs andere unternommen. Sie stellen einen gewaltigen Zug der abendländischen Menschheit nach dem Osten dar, um das heilige Land aus den Händen der Türken zu befreien. Die Begeisterung für diesen Zweck war eine allgemeine. (7 Millionen Menschen sind umgekommen.) Die Ursachen dieser großartigen Bewegung sind verschiedene. Ein religiöser Zug ging damals durch die Menschheit. Man erwartete ums Jahr 1000 das Ende der Welt. Der Sinn der Menschen war daher mehr als sonst aus das religiöse Leben gerichtet. In diese Zeit siel die Aufforderung zum Kreuzzuge. Was war natürlicher, als daß viele dem Rufe folgten? Hier galt es, ein frommes Werk zu tun; hier konnte man sich das Himmelreich erwerben; hier erhoffte inan Erlaß aller Schuld. Das Streben nach Ländergewinn, nach Abenteuer und Beute veranlaßte auch viele, das Kreuz zu nehmen. In Deutschland war unter Heinrich Iv. Fehde und Raub verboten worden, strenge Strafen drohten dem Friedensbrecher. Willkommener konnte den beutesüchtigen, abenteuerlustigen Herren nichts sein als ein Kreuzzug. Endlich bot sich den Hörigen und Unfreien, die unter dem Drucke ihrer Herren schmachteten, eine günstige Gelegenheit, die Freiheit zu erlangen. Sie nahmen das Kreuz und waren damit aller Bedrückungen ledig. Trotz der großen Begeisterung für die Sache der Kreuzzüge ist der Erfolg ein nur geringer gewesen. Das war einmal in der weiten Entfernung des heiligen Landes begründet; Taufende erlagen den Anstrengungen der Reise. Zum andern lag es in der Art der Ausführung der Züge. Nachdem das Ziel erreicht war, kehrte der größte Teil des Heeres zurück, anstatt dort zu bleiben zur Verteidigung des Landes und so den vorübergehenden Erfolg zu einem dauernden zu machen. 5*

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 76

1912 - Habelschwerdt : Franke
76 lie sich bei der Wahl der Bischfe und bte durch einen Bevoll-mchtigten vertreten; den Gewhlten belehnte er durch das Zepter mit den frstlichen Rechten. Mit Heinrich erlosch das salische Kaiserhaus. 1096-1099 Der erste Kreuzzug, 10961099. 1. Die Veranlassung. Seit den Zeiten Kaiser Konstantins war Palstina das Ziel vieler christlichen Pilger. Auch als im 7. Jahrhundert die Araber das Heilige Land erobert hatten, konnten die abendlndischen Wallfahrer ungehindert Jerusalem besuchen. Infolge der Belebung des religisen Eifers nahm im 11. Jahrhundert die Zahl der Pilger immer mehr zu. Sie stieen jetzt aber auf groe Schwierigkeiten, da die trkischen Seldschnken, die 1072 Palstina erobert hatten, die Christen heftig verfolgten. Als die Trken auch das christliche Abendland bedrohten, rief der griechische Kaiser den Papst um Hilfe an. Schon Gregor Vii. wollte den Griechen ein Heer zur Untersttzung im Kampfe mit den Unglubigen senden, aber erst Urban Ii. brachte ein kriegerisches Unternehmen gegen die Trken zustande. Er begeisterte auf der Kirchenversammlung zu dtermont 1095 durch eine Predigt die Zuhrer fr die Befreiung des Heiligen Grabes. Von dem Kreuz aus rotem Tuch, das sich die Teilnehmer an der Heerfahrt ins Heilige Land als Abzeichen auf die rechte Schulter heften lieen, stammen die Namen Kreuzzug" und Kreuzfahrer". Neben der religisen Begeisterung veranlaten noch andere Umstnde während zwei Jahrhunderten Hunderttausende von Abendlndern, den Kampf frs Heilige Land zu wagen. Durch die Teilnahme am Kreuzzuge glaubte mancher Ritter die Snden-' schuld abben zu knnen, die er in der gewaltttigen Zeit auf sich geladen hatte. Viele Ritter, besonders die wanderlustigen Normannen, trieb die Abenteuerlust in das Morgenland, von dessen Wundern alle Pilger und Snger berichteten. Jedem Hrigen, der am Zuge teilnahm, wurde die Freiheit, jedem Verschuldeten Erla der Schulden verheien. Viele lockte auch die bloe Ver-ndernngslnst und die Hoffnung auf Beute in die Ferne. 2. Der Verlauf des ersten Kreuzzuges. Bereits im Frhjahr 1096 setzten sich ungeordnete Scharen, die nicht vom Adel gefhrt werden wollten, unter dem Einstedler Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts in Bewegung. Sie verfolgten auf ihrem Zuge durch die rheinischen Städte berall die Juden und kamen fast alle auf dem Wege um. v. Hefele, Das Wormser Konkordat. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 31. Lohmeyers Wandbilder: Heinrich V. in der Reichsversammlung zu Worms.

8. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 57

1908 - Habelschwerdt : Franke
57 Die Folgen der Krenzzüge. 1. Allgemeine Folgen. Obgleich in den Kreuzzügen mehrere Millionen Menschen ihr Leben opferten, haben sie ihren Zweck, die Befreiung des Heiligen Landes ans der Gewalt der Mohammedaner, nicht erreicht. Die Ursachen dazu lagen in der Feindseligkeit der griechischen Kaiser, dem Mangel einer einheitlichen Leitung der Züge, sowie in der unzulänglichen Kriegsmacht und der Uneinigkeit der Christen in Palästina. Trotzdem konnten sich die christlichen Eroberungen fast '200 Jahre behaupten; denn auch die Feinde waren uneinig, und die italienischen Städte, die Handelsinteressen verfolgten, sowie die geistlichen Ritterorden unterstützten die Christen tatkräftig. Die Krenzzüge äußerten ihren Einfluß auf alle Verhältnisse des Abendlandes und hatten für das wirtschaftliche Leben, für die Kirche, die Wissenschaften und Künste wichtige Folgen. 2. Folgen für das wirtschaftliche Leben. Durch die Kreuzzüge trat das Abendland mit dem Orient in enge Verbindung, so daß der Handel einen hohen Aufschwung nahm. Erzeugnisse des Morgenlandes, wie Seiden- und Samtstoffe, metallene Knust-gegenstände, Edelsteine und Gewürze, fanden in den abendländischen Reichen weite Verbreitung, während diese feines Pelzwerk und Leinenstoffe in den Orient ausführten. War man früher meist mit dem Tauschhandel ausgekommen, so entwickelte sich jetzt der Kaufhandel, bei dem die Waren mit dem leicht fortzuschaffenden Gelde bezahlt werden. Der Handel mit dem Morgenlande wurde hauptsächlich durch die Kaufleute der italienischen Städte vermittelt. Diese gelangten deshalb durch die Kreuzzüge zu Reichtum und Macht, so daß es ihnen möglich wurde, auch ihre staatliche Selbständigkeit zu erkämpfen. (Vgl. Friedrich Barbarossa und die lombardischen Städte.) Auch die deutschen Städte machten infolge der Krenzzüge große Fortschritte. Ihr Handel nahm zu, und neue Gewerbe, wie die Seidener nd Baumwollenweberei und die Glasfabrikation, wurden eingeführt. Die Bürger umgaben ihre Stadt mit Mauern und Gräben; sie übten sich im Gebrauch der Waffen und waren stets auf Verteidigung vorbereitet. Wie die Bürger, so gewannen auch die Bauern durch die Kreuzzüge Vorteile; denn die Leibeigenen wurden durch die Teilnahme an einem Kreuzzuge frei, und mancher wohlhabende Bauer erhielt Gelegenheit, von einem Ritter, der für die Kreuzfahrt Geld brauchte, Land zu erwerben. Der Ritt er ft ant) erlebte während der Krenzzüge seine Blütezeit. Die Verfolgung eines erhabenen Zieles übte einen ver-
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