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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 206

1888 - Habelschwerdt : Franke
206 nahm einen glücklichen Zug gegen ihn, eroberte Tunis und befreite viele Christensklaven. b) Zug nach Algier, 1541. Nicht so glücklich mar der Zug gegen die Seeräuber in Algier. Die kaiserliche Flotte wurde zerstreut. 6. Krieg gegen die Türken. Sultan Soliman Ii., „der Prächtige," 1519 1566, ist der letzte von den 12 gewaltigen Kriegssürsten, die seit dem Jahre 1300 den Thron der Osmanen inn'e hatten und ihre Herrschaft weit ausgebreitet haben. Sein Plan ging aus die Unterwerfung des Abendlandes; darum machte er einen Angriff auf Ungarn, des natürlichen Mittelgliedes zwischen dem Osten und Westen. Nachdem Soliman das wichtige Belgrad, „das eine Auge der Christenheit," 1521 genommen, entriß er den Johannitern nach heldenhafter Verteidigung auch das andere, Rhodus. (Die Johanniter verlegten ihren Sitz nach Malta.) Im Jahre 1526 besiegte er den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn in der Schlacht bei Mohacz, in der letzterer fiel, und begünstigte nun den Woywoden Johann Zapolya, den der lutherische Adel Ungarns dem Schwager und Nachfolger Ludwigs, Ferdinand von Österreich, gegenüber als Kronprätendenten aufgestellt hatte. Jedoch vergebens belagerte der Sultan Sbiert (1529). Als der Kaiser in dem Nürnberger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten gewonnen hatte, wurde Soliman bei Graz zurückgeschlagen. Doch mußte es Karl erleben, daß 1541 ein türkischer Pascha seinen bleibenden Sitz in Ösen ausschlug. 3. |>ie Entwickelung der Hleformaliou öis zum Ueichs-lage zu Würnöerg, 1532. Karl V. hatte während feiner Abwesenheit die Regierung dem Reichsregimente übergeben, an dessen Spitze der Kurfürst von Sachsen stand, welcher der Reformation günstig gesinnt war. Daher schritt dieselbe weiter fort. A. Die Anhänger Luthers. Unter ihnen traten vier Gruppen hervor: a) Die Humanisten. Da der jüngere Humanismus schon eine kirchenfeindliche Richtung eingeschlagen hatte, so schlossen sich seine Vertreter der reformatorifchen Bewegung an. Philipp Melanchthon (Schwarzerd), geb. 1497, gest. 1560, ein Großneffe Renchlins, war bereits Luthers Begleiter bei der Leipziger Disputation gewesen. Er war Professor in Wittenberg, unterstützte Luther, indem er dessen Lehrbegriff in ein System brachte, und organisierte später das sächsische Schulwesen auf reforma-torischer Grundlage. Karlstadt stellte sich in Wittenberg an die Spitze einer fanatischen Schar, die mit Gewalt alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, aus den Kirchen ent-

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 154

1888 - Habelschwerdt : Franke
154 erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187. b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen. c) Hauptdaten des Verlaufs. 1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich. 2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert. 3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr. 4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ. d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83). Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-

5. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 110

1871 - Berlin : Habel
110 1521-1522 Luther auf Befehl des ^Kurfürsten Friedrich des Weisen auf der Wartburg in Sicherheit gehalten (Junker Georg), Uebersetznng des neuen Testaments. 1522 Rückkehr Luthers nach Wittenberg in Folge der bilderst ürmischen Unruhen. 1522-1523 Der Adelskrieg. Franz von Sickingen sucht die politi- schen und kirchlichen Reformbestrebungen des deutschen Adels durch Abschaffung der geistlichen Fürstenthümer zu erreichen. Vergebliche Belagerung von Trier. 1524-1525 Der Bauernkrieg in Süd- und Mitteldeutschland, politischen und religiösen Charakters. Florian Geyer, Wendel Hipler, Georg Metzler, Götz von B e r-lichingen Anführer in Süddeutschland, Thomas Münzer in Thüringen. 1525 Niederlage der Rebellen durch den Grafen Truchseß von Waldburg bei Leipheim und bei Böblingen und Sind elf in ge n. Vernichtung der Odenwalder Bauern bei Königshofen an der Tauber. — Niederlage Thomas Münzers bei Frankenhausen. Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens, tritt zur Reformation über und verwandelt das Ordensland Preußen als polnisches Lehen in ein weltliches Herzogthum. 1521-1526 Erster Krieg Karls V gegen Franzi von Frankreich wegen der Ansprüche des letztem auf Neapel und des erstem auf Burgund. Bundesgenossen des Kaisers der Pabst, Heinrich Viii von England und Venedig. 1521 Sieg der Kaiserlichen bei Bi co ca und Eroberung Mailands. 1524 Mißlungener Versuch der Franzosen zur Wiedereroberung Mailands. 1525 Niederlage und Gefangennahme Franz I durch die Deutschen (Georg von Frnndsberg) und Spanier (Pescara) bei Pavia. 1526 Friede von Madrid, Franz verzichtet auf Mailand und Neapel und verspricht Burgund herauszugeben.. 1526 Niederlage und Tod des Königs Ludwigs Ii von Ungarn bei Mohacz durch die Türken; Ferdinand von Oesterreich, Bruder Karls V wird König von Ungarn.

6. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 112

1871 - Berlin : Habel
112 1534-1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann Mathiesen aus Harlem, Knipperdolling, Krechting, Johann Bockold aus 'Leyden). Aufrichtung des neuen Jerusalem, Johann Bockold König desneueuzion. Eroberung Münsters durch den Bischof und Hinrichtung der Rädelsführer. 1535 Erster Zug Kaiser Karls V uach Africa, Sieg über den seeränberischen Chaireddin Barbarossa von Tunis bei dieser Stadt, Befreiuug von 22000 Christensclaven. 1536-1538 Dritter Krieg Karls V gegen Franzi wegen Mailands (Franz Sforza f 1535). Bünduiß Franz I mit den Türken, Eroberung Savoyens durch die Franzosen, Einfall Karls in die Provence. 1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza, beiden Theilen verbleibt was sie gerade haben. 1541 Zweiter Zug Karls nach Asrica, die Expediton nach Algier wegeu ungünstiger Witterung ohne Erfolg. lo41-1564 Jo hann Calvin Reformator in Genf, dasselbe wird durch ihn Mittelpunkt der reformierten Kirche. 1542-1544 Vierter Krieg Karls V gegen Franzi. Bündniß der Franzosen mit den Türken, des Kaisers mit Heinrich Viii von England. Die Engländer fallen in die Picardie ein, der Kaiser dringt in die Champagne vor. Friede von Crespy. Burgund verbleibt Frankreich, Mailand dem Kaiser. 1545-1563 Das Concil zu Trient, die Protestanten weigern sich, dasselbe zu beschicken. 1546 Tod Martin Luthers zu Eisleben, seiner Geburts- stadt, seine Bestattung zu Wittenberg. 1546-1547 Der schmalkaldische Krieg. 1546 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Land- graf Philipp von Hessen in der Reichsacht. Erstürmung der Ehrenbürger Klause in Tirol durch Schärtlin von Burdeubach, Feldhauptmann der oberdeutschen Bundesgenossen. Herzog Moritz von Sachsen Verbündeter des Kaisers.

7. Theil 2 - S. 389

1813 - Leipzig : Hinrichs
àuzzüge. 389 zen Zügen im Laufe zweier Jahrhunderte den gerlngstea Antheil. An der Spitze eines Schwarmes von ungefähr 15,000 Menschen, welche nichts zu verlieren hatten, ohne Disciplin und Ordnung zusammengelaufen und auf der Reise bis auf 40,000 Mann angewachsen waren, eröffnete Peter von Amiens seinen Zug; doch war ihm bereits mit einer regel- losen Masse Walther von Pexejo, und, nach dessen Tode in Bulgarien der Neffe desselben, Walther mit dem Bei- namen der H a b e n i ch t s (â5 «voir) vorangegangen. Längs der Donau walzte sich diese Masse durchs südliche Teutsch- land und Ungarn. Ein teutscher Priester aus den Rheinge- Senden, Gottschalk, zog seinem Freunde Peter mit ei- ner Horde von ungefähr 12,000 Menschen nach, und ein anderer Priester, Volkmar, stand an der Spitze eines gleich starken Haufens, den er in Sachsen und Thüringen zusammengetrieben hatte, und durch Böhmen nach Ungarn führte. Am Rheine warf sich in dieser Zeit der Graf Emich von Leiningen, zufolge einer vorgegebenenoffen- Lahrung, auf die Juden, um an diesen die Schmach des Kreuzes Christi zu rachen, und der Erzbischoff Ruthard vo.n Mainz ward willig der Theilnehmer an diesen Ermordungs- scenen der Juden. Eine allgemeine Jagd auf die Juden, gleich stark von der Habsucht, wie von der Intoleranz und dem Fanatismus eingegeben, war die Folge dieser Greuel in den Rheingegenden, welche der Kaiser Heinrich 4 zwar mißbilligte, aber nicht hindern konnte. Viele von den ersten nach Palästina bestimmten Cohor- te», welche man zusammen auf 200,000 Menschen berech- nete, kamen nur bis nach Ungarn und zu den Bulgaren, wo sie entweder Hunger und Elend, oder die Bewaffnung der Eingebohrnen aufrieb, welche keinen Grund einsahen, ein Räuberqesindel zu unterstützen, dessen Gewaltthätigkeiten al-- Rechten des Eigenthums trotzten. Nur Peter von Amiens und Walther von Habenichts erreichten mit Ehren sehr geschwächten Bettlerbanden Konstantinopel« Der Kaiser Alepius beschenkte die Anführer, erquickte die Hör-

8. Theil 2 - S. 412

1813 - Leipzig : Hinrichs
412 Sechste Perkode.' Papiere und ihres Pallastes, des sogenannten Tempels, den er selbst bezog. Nach seinem Willen verlangte Clemens; die Gefangennehmung aller Ritter in England, Schottland, Teutschland und Italien; die Könige von Spanien und Un- garn wurden von ihm durch Bullen aufgefordert, dem erst- gebohrnen Sohne der Kirche in ihren Landern nachzuahmen. Philipp ließ im Jahre izro 50 Ritter verbrennen, welche zwar auf der Folter die gewünschten Geständnisse gethan, die- selben aber bereuet und widerrufen, und selbst die zugesicherte Begnadigung und die Jahresgehalte zurückgewiesen hatten, die man ihnen versprach , wenn sie bei ihrer ersten Aussage be- harren würden. Selbst Molai starb den Tod in Flammen, nachdem er feierlich vorher in einer Rede seine Unschuld be- stätigt hatte. Ob man nun gleich bereits in jenen Zeiten meh- rere der gemordeten Ritter als Märtyrer der Wahrheit be- trachtete; so ward doch der Orden am 22 Mai 1312 vom Papste aufgehoben. Die Güter desselben kamen größtentheils in die Hände der Johanniter, die man von dem Antheile an der Verfolgung und Ausrottung des Tempelherrenordens nicht ganz frei sprechen kann, wenn gleich die gewaltsame Vernich- tung dieses Ordens nach ihren letzten Ursachen, und nach der Schuld, welche einzelne Ritter desselben getragen haben mögen, nicht völlig aufzuklären ist. Aus der milden Stiftung eines Teutschen in Jerusa- lem zur Verpflegung armer und kranker teutscher Pilger, welche besonders, während der Belagerung von Acre, durch bremische und lübeckische Kaufleute an Umfang und Zweckmäßigkeit gewann, und das Marienhospital zu Jerusalem besaß, ward, noch während dieser Belagerung, im Jahre ,190 vom Herzoge Friedrich von Schwaben der dritte geistliche iritterorden, der teutsche Orden gebildet. Neben der Verpflegung der Armen und Kranken übernahmen die dazu getretenen Ritter die Verpflichtung, in Palästina gegen die Ungläubigen zu kämpfen, ein Ent- schluß, zu welchem die Eifersucht der teutschen Ritter auf die Johanniter und Tempelherren mitwirkte, welche nur selten teutsche Ritter in ihre Corporationen aufnahmen und noch nie einen Teutschen zu ihrem Meister gewählt hatten. Die

9. Theil 2 - S. 385

1813 - Leipzig : Hinrichs
Kreuzzüge. 385 Planes, den sein Zögling Urban 2 von neuem auffaßte, als der Schwärmer, Peter von Amiens, der im Jahre von einer Pilgerschaft nach Palästina zurückkehrte, die Leiden mit den lebendigsten Farben schilderte, welche die dortigen Christen von den rohen und siegreichen türki- schen Stämmen Ln den letzten Jahrzehnden erduldet hat- ten. Denn seit 1076 herrschte der Turkomanne Orthok in Jerusalem, dessen Horde nicht nur die einheimischen und die nach Jerusalem pilgernden Christen, sondern auch die kirchlichen Heiligthümer mißhandelte. Doch bemächtigten sich im Jahre 1096 die Fatimiden wieder der heiligen Stadt, und besaßen sie bei der Ankunft der Kreuzfahrer. Peter, gebürtig von Amiens, der Ignaz von Lojola feines Zeitalters, hatte früherhin den Wassenrock mit der Eremitenkutte vertauscht und im südlichen Frankreich be- reits durch seine Enthaltsamkeit sich berühmt gemacht, als er im Jahre 1093 eine Wallfahrt nach Jerusalem unter- nahm, wo er die Bedrückungen der Christen von den ftld- schukischen Türken selbst sah, und, nach einer vorgeblichen Erscheinung des Erlösers im Traume, vom dortigen Pa- triarchen Simeon Bitrschreiben um Hülfe an die abend- ländische Christenheit mitbrachte. Er übergab sie dem Pap- ste Urban 2, der von neuem vom byzantinischen Kaiser Alexius Kommen us um Unterstützung ersucht worden war. Ausgestattet mit dem päpstlichen Segen und mit der , Erlaubniß, seine Sendung zu verkündigen und die Gemüther vorzubereiten, begann er zu Barg in Unteritalien, einer Besitzung der Normalisier, welche damals zu den eifrigsten Wallfahrern nach Palästina gehörten, seine schwärmerischen Predigten. Mit einem großen Crucifixe in der Hand, ei- nem Stricke um die Lenden, entblößt an Haupt und Füßen, durchzog der unansehnliche Einsiedler auf einem Esel Dör- fer und Städte. Das Fe:er seiner Augen verkündigte den heiligen Eifer, dcr lcine Haranguen durchdrang, wodurch kr der Mann des Pöbels wurde. Er predigte in Kir- nen, auf Heerstraßen und Kreuzwegen; binnen einem Jahre hatte er Italien und Frankreich durchzogen, und Taujens de erblickten in ihm den heiligen und den gottgesandren ir. - 25

10. Theil 2 - S. 411

1813 - Leipzig : Hinrichs
Kreuzzüge.' 41 r Dieser Orden, der sich durch seine Tapferkeit während der Kreuzzüge auszeichnete, gewann bedeutende Besitzungen, beson- ders in Frankreich, im Ganzen 40,002 Kommenden, mit jährli- chen Revenuen von 2 Millionen Thalern und großen Privile- gien*). Nach dem Verluste von Palästina ward C Ypern der Sitz dieses Ordens. Von hier ward der Großmeister Jacob von Molai, unter dem Vorwände eines neuen Planes zur Eroberung Je- rusalems und der projectirten Vereinigung der drei geistlichen Orden, besonders der Tempelherren und Johanniter, nach Frankreich gelockt, wo damals der Papst Clemens 5 von dem unternehmenden Könige Philipp 4 und dessen Kanzler, Wil- helm von Nogaret, größtcntheils abhängig war. Eifersüch- tig über die Macht und Reichthümer des Ordens, nach wel- chen Philipps Habsucht lüstern war, wurde, nach erzwunge- ner Aussage mehrerer Tempelherren, der Orden beschuldigt, daß er nicht an Gott glaube, den Heiland verläugne, und ein Götzenbild mit Augen von Karfunkeln anbete; daß die Ritter bei ihrer Aufnahme das Crucifix mit Füßen treten und anspeien müßten, und daß der Orden zu Ptolemais die Gel- der des Königs Ludwig 9 untergeschlagen habe. Ob nun gleich wahrscheinlich der Orden, nach der Sitte der damaligen Zeit, seine Mysterien und seine besondern Cere- monieen bei der Aufnahme neuer Mitglieder hatte; so konnten doch Aussagen, welche man durch die Folter erpreßte, und welche späterhin nicht selten zurückgenommen wurden, nicht von Gewicht seyn. Nichts desioweniger kann cs gelängnet werden, daß sich auch manches unwürdige Mitglied in den Orden eingeschlichen hatte, das durch Gesinnungen und Hand- lungen die Würde des Ordens entehrte. Jene erzwungenen Aussagen veranlaßten aber den Papst und den König von Frank- reich, dem Verfahren gegen den Orden den Charakter eines Ketzerprocesses zu geben. * In Paris wurden 140 Ritter auf einmal verhaftet. Der König bemächtigte sich ihres Schatzes, ihres Archivs, ihrer Antons Gesch. des Tempelherrnorden-, S. 26,, sie Aufl.
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